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Bauen im Einklang mit der Natur - Hübner-Lee

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Planungshilfe<br />

für die Planung, Ausführung und Unterhaltung von versickerungsfähigen<br />

Flächenbefestigungen <strong>mit</strong> dem TTE ® -System von HÜBNER-LEE<br />

Außenanlagen<br />

Garten<br />

<strong>Bauen</strong> <strong>im</strong> <strong>Einklang</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Natur</strong><br />

Ökologisches Konzept zur<br />

Flächenbefestigung<br />

Außenanlagen<br />

■■<br />

hohe Tragfähigkeit durch Lastverteilung<br />

■■<br />

naturnahe dezentrale Versickerungsanlage<br />

■■<br />

Erhalt <strong>der</strong> belebten Bodenschicht<br />

■■<br />

Behandlung belasteter<br />

Nie<strong>der</strong>schlagsabflüsse<br />

■■<br />

Grundwasserschutz und<br />

-neubildung<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong><br />

Schutz<br />

des Bodenlebens<br />

www.tte.eu


Einleitung Planungshilfe<br />

Die TTE ® -Bauweise stellt eine innovative und sehr<br />

ökologische Form <strong>der</strong> Flächenbefestigung dar. Unser<br />

Leitbild „<strong>Bauen</strong> <strong>im</strong> <strong>Einklang</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Natur</strong>“ ist<br />

kein reklamehafter Slogan – es ist unsere Philosophie.<br />

Das TTE ® -Konzept stellt <strong>im</strong> Vergleich zu konventionellen<br />

ökologischen Bauweisen keine erhebliche<br />

Beeinträchtigung (Eingriff) des <strong>Natur</strong>haushaltes<br />

dar.<br />

Der Oberboden wird in <strong>der</strong> Regel erhalten o<strong>der</strong> verbessert<br />

und durch das System überbaut, wobei die<br />

<strong>Natur</strong> und ihre wertvollen ökologischen Funktionen<br />

integriert werden. Neben dem nachhaltigen Umgang<br />

<strong>mit</strong> dem Schutzgut Boden und <strong>der</strong> Bewahrung<br />

<strong>der</strong> dort lebenden Mikroorganismen (bis zu 200<br />

Mio. pro m²) können so für das Schutzgut Wasser<br />

essentielle Funktionen,<br />

wie die Reinigung des<br />

Nie<strong>der</strong>schlagswassers<br />

durch stoffliche Abbauprozesse,<br />

erfüllt werden.<br />

Dank reinigungsfähigen<br />

TTE ® -Pflasterflächen ist<br />

dies nun nicht mehr nur<br />

bei begrünten Befestigungen<br />

möglich. Die geringen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

die Verdichtung des Bodens<br />

und <strong>der</strong> Tragschicht<br />

und die daraus resultierende<br />

dauerhafte Wasserdurchlässigkeit<br />

und<br />

-speicherfähigkeit <strong>der</strong><br />

TTE ® -Bauweise setzen neue Maßstäbe in <strong>der</strong> Ökologie<br />

und Funktionalität von versickerungsfähigen<br />

Pflaster- und Grünflächen. Ein weiteres Merkmal,<br />

durch das sich die TTE ® -Bauweise abhebt, ist die<br />

Herstellung opt<strong>im</strong>aler vegetativer Bedingungen, die<br />

zahlreiche „grüne Referenzen“ hervorgebracht hat.<br />

Diese Eigenschaft bewirkt durch Kühlung, Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Luftfeuchtigkeit und Staubbindung auch einen<br />

positiven Einfluss auf unsere Luft und das Kleinkl<strong>im</strong>a.<br />

Die Herstellung eines naturnahen Boden-, Wasser-<br />

und Lufthaushaltes ohne erheblichen Eingriff<br />

in die verschiedenen Schutzgüter ermöglicht die<br />

Kompensation von Eingriffen. Durch die dezentrale<br />

Wasserbewirtschaftung <strong>mit</strong> dem TTE ® -System wird<br />

Überschwemmungen vorgebeugt, die Grundwasserneubildung<br />

geför<strong>der</strong>t und hohe Investitionen für<br />

zusätzliche Entwässerungsbauwerke und Regenwassergebühren<br />

können in <strong>der</strong> Regel entfallen.<br />

Hochwasser, Kl<strong>im</strong>awandel und die Belastung des<br />

Bodens sowie des Grundwassers zeigen deutlich,<br />

wie dringend notwendig ökologisch gebaute Flächen<br />

sind und dass ein Umdenken stattfinden muss<br />

– weg von <strong>der</strong> rücksichtlosen Versiegelung unserer<br />

Landschaft, hin zu Sickerflächen <strong>mit</strong> biologischer<br />

Reinigungsfunktion. Das TTE ® -Konzept bietet hierfür<br />

sowohl ökologisch als auch ökonomisch die Lösung.<br />

Die Planungshilfe stellt eine praxisbegleitende Ergänzung<br />

zur Broschüre „<strong>Bauen</strong> <strong>im</strong> <strong>Einklang</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Natur</strong>“ dar. Detaillierte Angaben, bildliche Darstellungen<br />

und die Erläuterung typischer Fehler in <strong>der</strong><br />

Praxis sollen die korrekte Anwendung des TTE ® -Systems<br />

sowohl vereinfachen als auch eine opt<strong>im</strong>ale<br />

Funktion gewährleisten.<br />

Die TTE ® -Bauweise setzt neue Maßstäbe in <strong>der</strong><br />

Ökologie und Funktionalität von versickerungsfähigen<br />

Pflaster- und Grünflächen.<br />

2<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

Benutzerhinweise<br />

Unsere Planungshinweise geben<br />

den Stand unseres Wissens und<br />

unserer Erfahrung zum Zeitpunkt<br />

<strong>der</strong> Drucklegung wie<strong>der</strong>. Verwenden<br />

Sie deshalb bitte die jeweils<br />

neueste Auflage (www.huebner-lee.de/downloads/).<br />

In Zweifelsfällen<br />

setzen Sie sich bitte <strong>mit</strong><br />

uns in Verbindung.<br />

Diese Planungshilfe ist eine wichtige<br />

Erkenntnisquelle für fachgerechtes<br />

Verhalten <strong>im</strong> Normalfall.<br />

Sie erhebt keinen Anspruch auf<br />

Vollständigkeit und kann nicht alle<br />

möglichen Son<strong>der</strong>fälle erfassen in<br />

denen weitergehende o<strong>der</strong> einschränkende<br />

Maßnahmen geboten<br />

sein können. Deshalb erfolgen<br />

die beschriebenen Empfehlungen<br />

ohne Haftung. Sie bilden dennoch<br />

einen Maßstab für einwandfreies<br />

technisches Verhalten.<br />

Durch die Anwendung <strong>der</strong> Planungshilfe<br />

<strong>der</strong> Firma HÜBNER-LEE<br />

entzieht sich niemand <strong>der</strong> Verantwortung<br />

für eigenes Handeln.<br />

Je<strong>der</strong> handelt insoweit auf eigene<br />

Gefahr. Wir übernehmen für<br />

Planungs-, Beratungs- und Verarbeitungshinweise<br />

etc. nur dann<br />

Haftung, wenn wir Ihnen auf Ihre<br />

schriftliche Anfrage hin verbindlich<br />

und schriftlich, unter Bezugnahme<br />

auf ein best<strong>im</strong>mtes, uns bekanntes<br />

Bauvorhaben, Vorschläge <strong>mit</strong>geteilt<br />

haben. In jedem Fall bleiben<br />

Sie verpflichtet unsere Vorschläge<br />

unter Einbeziehung unserer Ware<br />

auf die Eignung für den von Ihnen<br />

vorgesehenen konkreten Verwendungszweck<br />

hin zu untersuchen.<br />

Sollten Sie in dieser Planungshilfe<br />

Fehler o<strong>der</strong> Uneindeutigkeiten<br />

entdecken, die zu einer falschen<br />

Anwendung führen können, bitten<br />

wir Sie, uns dies unverzüglich<br />

<strong>mit</strong>zuteilen, da<strong>mit</strong> wir die Mängel<br />

gegebenenfalls schnellstmöglich<br />

beseitigen können.<br />

Benutzerhinweise 3<br />

Planungsgrundsätze<br />

Techn. Vorschriften, Nutzung, Verdichtung<br />

TTE ® -Bauweisen<br />

Klassifizierung, Übersicht, Projektbeispiel<br />

Baugrund / Planum<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen, Herstellung<br />

Vegetationstragschicht<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen, Herstellung<br />

Mineralische Tragschicht<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen, Herstellung<br />

Bettung<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen, Herstellung<br />

Verlegehinweise<br />

Verbandsarten, Anschlüsse, Kurvengestaltung<br />

Stellplatzmarkierung 33<br />

Verfüllung<br />

Substrat, Pflastersteine<br />

Ansaat<br />

Saatgutmischung, Herstellung<br />

Mineralische Deckschichten<br />

Kiesflächen, wassergebundene Decken<br />

Entwässerung<br />

Behandlung belasteter Nie<strong>der</strong>schlagsabflüsse<br />

Flächen- und Rigolenversickerung <strong>mit</strong> TTE ® 39<br />

Gestaltungsbeispiele 48<br />

Prüfungen und Prüfverfahren 48<br />

Pflege und Unterhaltung<br />

Mähen, Bewässern, Winterdienst<br />

4<br />

8<br />

15<br />

16<br />

22<br />

26<br />

28<br />

34<br />

35<br />

36<br />

49<br />

Quellenverzeichnis 50<br />

3


Planungsgrundsätze<br />

Diese Planungshilfe dient <strong>der</strong> Erläuterung und Beschreibung<br />

<strong>der</strong> TTE ® -Bauweise, eines Konzepts zur<br />

ökologischen Flächenbefestigung und dezentralen<br />

Regenwasserversickerung <strong>mit</strong> hoher lastverteilen<strong>der</strong><br />

und ökologischer Funktion. Da die innovative<br />

TTE ® -Bauweise nicht in den aktuellen technischen<br />

Regelwerken berücksichtigt wird, weicht sie von den<br />

sogenannten Regelbauweisen ab und stellt eine<br />

Son<strong>der</strong>bauweise dar. Aus diesem Grund sollten die<br />

enthaltenen Planungshinweise unbedingt vor dem<br />

Planungsprozess ausreichend studiert werden.<br />

TTE ® bietet Funktionen wie eine gute Vegetationsfähigkeit,<br />

biologische und chemische Reinigungsfähigkeit,<br />

breitflächige Lastverteilung und vor allem<br />

eine hohe Entwässerungsleistung. Diese können nur<br />

durch die Anwendung<br />

des TTE ® -Bauelementes<br />

nach den empfohlenen<br />

TTE ® -Bauweisen und<br />

unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Einbauhinweise<br />

nachhaltig sichergestellt<br />

werden. So<strong>mit</strong> wird auch<br />

das Einsparpotential in<br />

bautechnischer Hinsicht<br />

voll ausgeschöpft.<br />

In <strong>der</strong> folgenden Planungshilfe werden<br />

die Planung, Ausführung und<br />

Unterhaltung von versickerungsfähigen<br />

Flächenbefestigungen und<br />

dezentralen Versickerungsanlagen<br />

<strong>mit</strong> dem TTE ® -System erläutert.<br />

Die technischen Vorgaben dienen<br />

sowohl Planern als auch Ausführenden<br />

als Leitfaden für eine<br />

korrekte Ausführung, dauerhafte<br />

Funktionsfähigkeit und Planungssicherheit<br />

in <strong>der</strong> Anwendung des<br />

TTE ® -Systems.<br />

Durch die Verwendung <strong>der</strong> TTE ® -Bauelemente als<br />

reine Deckschicht, aufgebaut nach konventionellen<br />

Bauweisen und Regelwerken, kommt die hohe Leistungsfähigkeit<br />

des Systems nicht zum Tragen. In vielerlei<br />

Hinsicht führt dies zu einem Funktionsverlust<br />

(v. a. <strong>der</strong> Entwässerung und Vegetation).<br />

In <strong>der</strong> folgenden Planungshilfe werden die Planung,<br />

Ausführung und Unterhaltung von versickerungsfähigen<br />

Flächenbefestigungen und dezentralen Versickerungsanlagen<br />

<strong>mit</strong> dem TTE ® -System erläutert.<br />

Die technischen Vorgaben dienen sowohl Planern<br />

als auch Ausführenden als Leitfaden für eine korrekte<br />

Ausführung, dauerhafte Funktionsfähigkeit und<br />

Planungssicherheit in <strong>der</strong> Anwendung des TTE ® -Systems.<br />

Die enthaltenen Empfehlungen<br />

zur TTE ® -Bauweise<br />

stützen sich auf zahlreiche<br />

wissenschaftliche Untersuchungen<br />

und Gutachten in<br />

Zusammenarbeit <strong>mit</strong> unabhängigen<br />

Instituten und<br />

Experten (siehe Broschüre<br />

„Nachweise und Prüfzertifikate“)<br />

sowie auf steten<br />

Austausch <strong>mit</strong> Fachleuten<br />

und langjährige Erfahrungswerte<br />

<strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong><br />

ökologischen Flächenbefestigung.<br />

4<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Technische Vorschriften<br />

Die vorliegenden Planungshinweise wurden in<br />

Anlehnung an das Regelwerk „Richtlinie für die<br />

Planung, Ausführung und Unterhaltung von begrünbaren<br />

Flächenbefestigungen“ <strong>der</strong> Forschungsgesellschaft<br />

Landesentwicklung Landschaftsbau e.<br />

V. (FLL) sowie an das Arbeitsblatt A 138 „Planung,<br />

Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von<br />

Nie<strong>der</strong>schlagswasser“ <strong>der</strong> Deutsche Vereinigung<br />

für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.<br />

(DWA) verfasst. Diese Regelwerke sind, <strong>mit</strong> gewissen<br />

Einschränkungen, neben den Angaben dieser<br />

Planungshilfe beson<strong>der</strong>s zu berücksichtigen.<br />

Als Grundlage für die Planung und Ausführung von<br />

Befestigungen <strong>mit</strong> TTE ® sind, ggf. <strong>mit</strong> gewissen Abweichungen,<br />

folgende Technische Regeln in <strong>der</strong> jeweils<br />

gültigen Fassung zu beachten (alphabetisch):<br />

■■<br />

DIN 18915 Vegetationstechnik <strong>im</strong><br />

Landschaftsbau – Bodenarbeiten<br />

■■<br />

DWA-A 138 Planung, Bau und Betrieb<br />

von Anlagen zur Versickerung von<br />

Nie<strong>der</strong>schlagswasser<br />

■■<br />

DWA-M 153 Handlungsempfehlungen zum<br />

Umgang <strong>mit</strong> Regenwasser<br />

■■<br />

FLL-Richtlinie für die Planung, Ausführung<br />

und Unterhaltung von begrünbaren<br />

Flächenbefestigungen*<br />

■■<br />

ZTV E-StB 94 Zusätzliche Technische<br />

Vertragsbedingungen und Richtlinien für<br />

Erdarbeiten <strong>im</strong> Straßenbau<br />

■■<br />

ZTV SoB-StB 04 Zusätzliche Technische<br />

Vertragsbedingungen und Richtlinien für<br />

Schichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel <strong>im</strong> Straßenbau<br />

Ergänzende Richtlinien und Vorschriften (alphabetisch):<br />

■■<br />

DIN 18318 Verkehrswegebauarbeiten –<br />

Pflasterdecken und Plattenbeläge in ungebundener<br />

Ausführung, Einfassungen<br />

■■<br />

DIN 483 Bordsteine aus Beton (nationale<br />

Ergänzungsnorm zu DIN EN 1340)<br />

■■<br />

DIN EN 1340 Bordsteine aus Beton –<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen und Prüfverfahren<br />

■■<br />

FLL-Empfehlungen für Baumpflanzungen – Teil2<br />

■■<br />

FLL-Fachbericht zu Planung, Bau und<br />

Instandhaltung von Wassergebundenen<br />

Wegen<br />

■■<br />

FLL-Regel-Saatgut-Mischungen Rasen (RSM)<br />

■■<br />

Merkblatt für die Verdichtung des Untergrundes<br />

und Unterbaues <strong>im</strong> Straßenbau, 2003<br />

■■<br />

RStO 01 / RStO 12 Richtlinien für die<br />

Standardisierung des Oberbaus von<br />

Verkehrsflächen<br />

■■<br />

TL Gestein-StB 04 Technische<br />

Lieferbedingungen für Gesteinskörnungen <strong>im</strong><br />

Straßenbau<br />

■■<br />

TL SoB-StB 04 Technische Lieferbedingungen<br />

für Baustoffgemische und Böden zur<br />

Herstellung von Schichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel <strong>im</strong><br />

Straßenbau<br />

■■<br />

ZTV Pflaster-StB 06 Zusätzliche Technische<br />

Vertragsbedingungen und Richtlinien zur<br />

Herstellung von Pflasterdecken, Plattenbelägen<br />

und Einfassungen<br />

* ) <strong>im</strong> Folgenden gekürzt als: FLL-Richtlinie für begrünbare<br />

Flächenbefestigungen<br />

FLL-Richtlinien dienen u.a. auch als Grundlage für diese Planungshilfe<br />

5


Planungsgrundsätze<br />

Nutzung<br />

TTE ® ist mehr als nur ein gewöhnliches Rasengitter<br />

für begrünte Parkflächen und Feuerwehrzufahrten.<br />

Es bietet eine ökologische Lösung sowohl für begrünte<br />

als auch für gepflasterte Flächenbefestigungen<br />

aller Art. Versickerungsfähige Befestigungen<br />

<strong>mit</strong> dem TTE ® -System finden vor allem Anwendung<br />

in kommunalen, gewerblichen und privaten Bereichen<br />

von Nutz- und Nebenflächen, wie dem ruhenden<br />

Verkehr, Lager- und Hofflächen sowie <strong>der</strong><br />

Wegebefestigung, Feuerwehrzufahrten und Siedlungsstraßen.<br />

Weitere Beispiele typischer Anwendungsbereiche<br />

für TTE ® -Bauweisen können S.12<br />

und 13 entnommen werden.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> hohen Leistungsfähigkeit des TTE ® -<br />

Systems bezüglich <strong>der</strong> Lastverteilung und den so<strong>mit</strong><br />

sehr geringen Anfor<strong>der</strong>ungen an den Untergrund<br />

bietet TTE ® eine opt<strong>im</strong>ale Lösung bei schlechten<br />

Baugründen. So kann es beson<strong>der</strong>s unter diesen<br />

erschwerten Bedingungen auch als Tragkonstruktion<br />

für dauerhaft durchlässige Pflaster- und Plattenbeläge<br />

verwendet werden. Zudem erfüllt die individuelle<br />

TTE ® -Lösung auch höchste Ansprüche an<br />

Gestaltung und Ästhetik.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> geringen Aufbaustärken ist TTE ® ideal<br />

zur Befestigung von Verkehrsdächern. Die stark<br />

reduzierte Last ermöglicht den Einsatz bereits bei<br />

geringen Anfor<strong>der</strong>ungen an die Unterkonstruktion<br />

bzw. das Bauwerk. Für begrünte Verkehrsdächer<br />

bietet es hervorragende vegetative Bedingungen.<br />

Auch <strong>der</strong> Einsatz für die extensive Dachbegrünung<br />

und Steildachbegrünung ist möglich.<br />

Durch die eingriffsarme Bauweise und den Erhalt<br />

o<strong>der</strong> die Herstellung eines naturnahen Boden- und<br />

Wasserhaushaltes eignet sich das TTE ® -System für<br />

Flächen- und Wegebefestigungen in <strong>der</strong> Landschaft<br />

und beson<strong>der</strong>s für Schutzgebiete des <strong>Natur</strong>- und<br />

Landschafts- sowie Gewässerschutzes.<br />

Temporäre Befestigungen, z.B. für Veranstaltungen<br />

können <strong>mit</strong> TTE ® sehr einfach hergestellt und rückstandslos<br />

rückgebaut werden. Das System kann in<br />

diesem Fall direkt auf ebenen Wiesen- o<strong>der</strong> Rasenflächen<br />

verlegt werden.<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen und Nutzungsmöglichkeiten als dezentrale<br />

befahrbare Versickerungseinrichtung werden<br />

<strong>im</strong> Teil Entwässerung beschrieben.<br />

Nutzungseinschränkung<br />

Die Nutzungsanfor<strong>der</strong>ungen an die TTE ® -Bauweisen<br />

sind i. d. R. gleichwertig o<strong>der</strong> geringer als<br />

die <strong>der</strong> Belastungsklasse Bk 1,8 nach RStO 12, die<br />

weitestgehend <strong>der</strong> ehemaligen Bauklasse III/IV <strong>der</strong><br />

RStO 01 entspricht. So<strong>mit</strong> ist die Nutzung <strong>der</strong> TTE ® -<br />

Flächen generell auf eine max<strong>im</strong>ale Verkehrsbelastung<br />

von 1,8 Mio. 10-t-Achsübergänge während<br />

des Nutzungszeitraumes zu beschränken.<br />

Die Befestigung durch TTE ® -Bauweisen darf <strong>im</strong><br />

Verkehrsbereich nur eingesetzt werden, wenn Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 30 km/h nicht überschritten<br />

werden (ausgenommen Wirtschaftswege).<br />

Nach Rücksprache kann das System bis zu einer<br />

Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h angewendet<br />

werden. Für Verkehrsstraßen ist das TTE ® -System<br />

auf die Nutzung als Zufahrts- und Anlieger-/Wohnstraße<br />

zu begrenzen.<br />

Für Bauvorhaben <strong>im</strong> öffentlichen Raum sollte grundsätzlich<br />

mindestens die TTE ® -Bauweise 2 gewählt<br />

werden (ausgenommen Geh- und Radwege sowie<br />

Flächen, die auf reinen Pkw-Verkehr begrenzt sind).<br />

Das TTE ® -System ist für Steigungen bis zu 10% problemlos<br />

anwendbar. Bei stärkeren Neigungen ist<br />

eine Beratung erfor<strong>der</strong>lich.<br />

6<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Verdichtung<br />

Der Verdichtungsgrad spielt bei <strong>der</strong> Anwendung des<br />

TTE ® -Systems eine entscheidende Rolle. Funktionen<br />

wie eine dauerhafte Durchlässigkeit, hohe Wasserspeicherfähigkeit<br />

und ökologische Funktionalität<br />

können nur bei Einhaltung <strong>der</strong> vorgeschriebenen<br />

Verdichtungsgrade gewährleistet werden. Deshalb<br />

ist <strong>der</strong> Wahl geeigneter Verdichtungsgeräte beson<strong>der</strong>e<br />

Beachtung zu schenken. Wir empfehlen für<br />

mineralische Tragschichten leichte bis <strong>mit</strong>telschwere<br />

Rüttelplatten und für Vegetationstragschichten und<br />

für den Baugrund leichte Walzen zu verwenden.<br />

Im Vergleich zu konventionellen Regelbauweisen<br />

mögen die Angaben zur Tragfähigkeit und Verdichtung<br />

<strong>der</strong> TTE ® -Bauweisen auf den ersten Blick<br />

unzureichend erscheinen. Durch die sehr hohe<br />

lastverteilende Funktion <strong>der</strong> TTE ® -Elemente ist <strong>der</strong><br />

geringe Verdichtungsgrad <strong>der</strong> Tragschicht jedoch<br />

nachweislich ausreichend, um die Tragfähigkeit und<br />

Ebenheit <strong>der</strong> Fläche zu gewährleisten (vgl. Broschüre<br />

„Nachweise und Prüfzertifikate“).<br />

Wenn erfor<strong>der</strong>lich, kann <strong>der</strong> Nachweis <strong>der</strong> Tragfähigkeit<br />

<strong>mit</strong> einem Plattendruckversuch nach DIN<br />

18134 erbracht werden.<br />

Für Län<strong>der</strong>, in denen maßgeblich <strong>mit</strong> E v1 -Werten<br />

gearbeitet wird, können die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> folgenden<br />

Tabelle berücksichtigt werden:<br />

Tab. 1: Anfor<strong>der</strong>ungen an die Tragfähigkeit (Ausland in dem E v1 Werte gelten)<br />

Untergrund Tragschicht/Vegetationstragschicht TTE ® -Bauweise<br />

E v1<br />

= 7 MN/m² keine Tragschicht erfor<strong>der</strong>lich TTE ® -Bauweise 1<br />

E v1<br />

= 7 MN/m² E v1<br />

= 10 MN/m 2 TTE ® -Bauweise 2<br />

E v1<br />

= 7 MN/m² E v1<br />

= 15 MN/m 2 TTE ® -Bauweise 3<br />

Umweltverträglichkeit und Entsorgung<br />

TTE ® -Produkte werden aus recycelten Mischkunststoffen<br />

(Duales System Deutschland) hergestellt. Sie<br />

sind nachweislich umweltneutral und sehr UV-beständig.<br />

TTE ® zeichnet sich durch eine lange Lebensdauer<br />

aus, die jene vieler an<strong>der</strong>er üblicher Produkte<br />

(z. B. Betonerzeugnisse) übersteigt.<br />

Nach Ablauf des Nutzungszeitraumes<br />

o<strong>der</strong> bei Nutzungsän<strong>der</strong>ung sollte<br />

deshalb geprüft werden, ob die Elemente<br />

gegebenenfalls wie<strong>der</strong>verwendet<br />

o<strong>der</strong> für eine Nutzung <strong>mit</strong><br />

geringerer Belastung und Intensität<br />

eingesetzt werden können.<br />

Wir orientieren uns am „cradle to cradle“-Prinzip<br />

(„von <strong>der</strong> Wiege zur Wiege“), weshalb TTE ® -Produkte<br />

nach Ablauf ihrer Lebensdauer zurückgegeben<br />

und wie<strong>der</strong> in den Produktkreislauf zurückgeführt<br />

werden können. Alternativ sind sie in einem<br />

Wertstoffhof zu entsorgen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitig<br />

einer Wie<strong>der</strong>verwertung zuzuführen.<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die Umweltverträglichkeit,<br />

Gesundheit, Sicherheit<br />

und Entsorgung sind nach FLL–<br />

Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen<br />

zu berücksichtigen.<br />

7


TTE ® -Bauweisen<br />

Klassifizierung <strong>der</strong> Bauweisen<br />

Die für ein Bauvorhaben erfor<strong>der</strong>liche TTE ® -Bauweise<br />

ergibt sich insbeson<strong>der</strong>e in Abhängigkeit<br />

<strong>der</strong> 10-t-Achsübergänge in Mio. während des Nutzungszeitraumes,<br />

<strong>der</strong> Nutzungsbelastung und Nutzungsintensität.<br />

Eine Anpassung <strong>der</strong> Schichtstärken<br />

erfolgt, durch die Einteilung des Baugrundes in die<br />

Frostempfindlichkeitsklassen (nach ZTV E-StB). Folgende<br />

Bewertungskriterien wurden in Anlehnung<br />

an die FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen<br />

und die RStO 12 entwickelt.<br />

Tab. 2: Bemessungsrelevante Beanspruchung B –<br />

Äquivalente 10-t-Achsübergänge in Millionen:<br />

bis 0,3 Bk TTE ® -Bauweise 2<br />

bis 1,8 Bk TTE ® -Bauweise 3<br />

Nutzungsintensität<br />

■ ■ Dauer <strong>der</strong> Benutzung<br />

■ ■ Häufigkeit <strong>der</strong> Benutzung<br />

■ ■ Intervalle <strong>der</strong> Benutzung<br />

■ ■ Nutzungsfrequenz<br />

Tab. 3: Nutzungsbelastung (Achslast und zulässiges Gesamtgewicht des Fahrzeugtyps):<br />

Pkw, Wohnmobile, Kleintransporter bis 3,5 t zulässiges GG* TTE ® -Bauweise 1<br />

gelegentlich Lkw bis 40 t zulässiges GG* (bis 10 t Achslast)<br />

Feuerwehrfahrzeuge bis 16 t zulässiges GG*<br />

TTE ® -Bauweise 2<br />

Lkw bis 40 t zulässiges GG* (bis 11,5 t Achslast) TTE ® -Bauweise 3<br />

* ) Gesamtgewicht<br />

Nachhaltig und dauerhaft: TTE ® -Stellflächen und Fahrgasse nach 10 Jahren täglicher Nutzung (TTE ® -Bauweise 1)<br />

8<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Bauweisen in 3 Kategorien<br />

■■<br />

TTE ® -Bauweise 1: Flächen ausschließlich für Pkw-Verkehr bis 3,5 t Gesamtgewicht<br />

■■<br />

TTE ® -Bauweise 2: Für Pkw und gelegentlichen Schwerlastverkehr<br />

(entspricht RStO 01, BKL V / VI bzw. RStO 12, Bk 0,3)<br />

■■<br />

TTE ® -Bauweise 3: Für Schwerlastverkehr bis 40 t Gesamtgewicht<br />

(entspricht RStO 01, BKL III / IV bzw. RStO 12, Bk 1,8)<br />

Vegetationstechnische Belastung bei TTE ® Grün:<br />

Die Belastung <strong>der</strong> Vegetation bei begrünbaren TTE ® -Bauweisen ist von folgenden Faktoren abhängig:<br />

■■<br />

Druck- und Scherbelastung (durch die Unterfüllung <strong>der</strong> TTE ® -Elemente <strong>mit</strong> Füllsubstrat und so<strong>mit</strong> dem<br />

Schutz <strong>der</strong> Rasendecke, durch die Stege <strong>der</strong> Elemente, vernachlässigbar)<br />

■■<br />

Beschattung<br />

■■<br />

Trockenheit und Hitze unter Fahrzeugen<br />

Unterteilung in TTE ® Grün und TTE ® Pflaster<br />

■■<br />

TTE ® Pflaster: für hohe Nutzungsintensität und -belastung<br />

(z.B.: Verkehrsstraßen, stark frequentierte Fahrgassen und Stellflächen)<br />

■■<br />

TTE ® Grün: für <strong>mit</strong>tlere Nutzungsintensität und vegetationstechnische Belastung<br />

(z.B.: Feuerwehrzufahrten, gering frequentierte Fahrgassen, Stellflächen)<br />

Gegebenenfalls können die TTE ® Grün-Bauweisen bei intensiver Nutzung auch <strong>mit</strong> 50 % Pflastersteinen<br />

in Schachbettanordnung angewendet werden.<br />

TTE ® -Bauweise 2: öffentliche Stellflächen als TTE ® Pflaster und TTE ® Grün (gleichzeitig Wurzelschutz für Baumpflanzungen)<br />

9


TTE ® -Bauweisen<br />

TTE ® Grün<br />

E v2 -Wert<br />

(MN/m²)<br />

mind.<br />

10<br />

E v2 -Wert<br />

(MN/m²)<br />

mind.<br />

10<br />

E v2<br />

-Wert<br />

(MN/m²)<br />

mind.<br />

20<br />

10<br />

10<br />

E v2<br />

-Wert<br />

(MN/m²)<br />

mind.<br />

20<br />

E v2 -Wert 10<br />

(MN/m²)<br />

mind.<br />

30<br />

Grünflächenbefestigung Grün 1<br />

für leichte Belastungen, z.B. <strong>im</strong> privaten Bereich, für PKW bis max. 2,5 t<br />

Abb. 1: TTE ® Grün 1<br />

E v2 -Wert<br />

(MN/m²)<br />

mind.<br />

30<br />

cm 5 10 15 20 25 30 35 40 45 cm 50 5 55 10 60 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60<br />

cm 5 10 15 20 25 30 35 40 cm 45 5 50 10 55 15 60 20 25 30 35 40 45 50 55 60<br />

6 cm<br />

5 cm<br />

6 cm<br />

5 cm<br />

Füllsubstrat<br />

TTE ® -Bauelement<br />

Feinnetz<br />

Bettung<br />

(Splitt-Oberboden-Gemisch)<br />

Untergrund<br />

Grünflächenbefestigung Grün 2<br />

für <strong>mit</strong>telschwere Belastungen, z.B. <strong>im</strong> öffentlichen Bereich, für PKW bis max. 3 t<br />

Abb. 2: TTE ® Grün 2<br />

20<br />

10<br />

Grünflächenbefestigung Grün 3<br />

bis 40 t Gesamtgewicht<br />

Abb. 3: TTE ® Grün 3<br />

10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 cm 5 60 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60<br />

6 cm<br />

3-5 cm<br />

TTE ® -Pflastersteine<br />

TTE ® -Bauelement<br />

Feinnetz<br />

Bettung Füllsubstrat<br />

(Splitt TTE ® -Bauelement<br />

2/5 mm)<br />

Untergrund Feinnetz<br />

Bettung<br />

(Splitt-Oberboden-<br />

Gemisch)<br />

Vegetationstragschicht<br />

20-25 cm<br />

(Schotter-Oberboden-<br />

Gemisch)<br />

6 cm<br />

3-5 cm<br />

Untergrund<br />

TTE ® -Pflastersteine<br />

TTE ® -Bauelement<br />

Feinnetz<br />

Bettung<br />

(Splitt 2-5 mm)<br />

TTE Schottertragschicht<br />

® -Pflastersteine<br />

15-20 cm<br />

Füllsubstrat (0-32/0-45 mm)<br />

TTE ® -Bauelement<br />

6 cm Feinnetz<br />

Untergrund<br />

3-5 cm<br />

Bettung<br />

(Splitt-Oberboden-<br />

Gemisch)<br />

20 cm<br />

Vegetationstragschicht<br />

(Schotter-Oberboden-<br />

Gemisch)<br />

10-15 cm<br />

Schottertragschicht<br />

(0-32 mm)<br />

6 cm<br />

3-5 cm<br />

Untergrund<br />

TTE ® -Pflastersteine<br />

TTE ® -Bauelement<br />

Feinnetz<br />

Bettung<br />

(Splitt 2-5 mm)<br />

Schottertragschicht<br />

25-30 cm<br />

für nachhaltiges<br />

(0-32/0-45<br />

<strong>Bauen</strong><br />

mm)


E v2 -Wert<br />

(MN/m²)<br />

mind.<br />

10<br />

E v2 -Wert<br />

(MN/m²)<br />

mind.<br />

E v2<br />

-Wert<br />

10<br />

(MN/m²)<br />

mind.<br />

20<br />

E v2<br />

-Wert<br />

(MN/m²)<br />

mind.<br />

20<br />

E v2 -Wert<br />

(MN/m²)<br />

mind.<br />

10 30<br />

Grünflächenbefestigung Grün 1<br />

für leichte Belastungen, z.B. <strong>im</strong> privaten Bereich, für PKW bis max. 2,5 t<br />

10 15 20 25 30 35<br />

cm<br />

cm 10 15 20 30 35 40 45 cm<br />

5 10 15 20 25 30 35 40 cm 45 5 50 10 55 15 60 20 25 30 35<br />

5<br />

40 45 50 55<br />

25<br />

60<br />

50 5 55 60<br />

6 cm<br />

5 cm<br />

6 cm<br />

5 cm<br />

6 cm<br />

Füllsubstrat<br />

TTE ® -Bauelement<br />

Feinnetz<br />

Bettung<br />

(Splitt-Oberboden-Gemisch)<br />

Untergrund<br />

TTE ® Pflaster<br />

Grünflächenbefestigung Grün 2<br />

für <strong>mit</strong>telschwere Belastungen, z.B. <strong>im</strong> öffentlichen Bereich, für PKW bis max. 3 t<br />

Abb. 4: TTE ® Pflaster 1<br />

10<br />

Grünflächenbefestigung Grün 3<br />

Abb. bis 5: TTE 40 ® t Pflaster Gesamtgewicht 2<br />

20<br />

10<br />

Abb. 6: TTE ® Pflaster 3<br />

E v2 -Wert<br />

(MN/m²)<br />

mind.<br />

30<br />

10<br />

cm 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 cm 5 60 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60<br />

3-5 cm<br />

TTE ® -Pflastersteine<br />

TTE ® -Bauelement<br />

Feinnetz Füllsubstrat<br />

Bettung TTE ® -Bauelement<br />

(Splitt Feinnetz 2/5 mm)<br />

Untergrund Bettung<br />

(Splitt-Oberboden-<br />

Gemisch)<br />

Vegetationstragschicht<br />

20-25 cm<br />

(Schotter-Oberboden-<br />

Gemisch)<br />

6 cm<br />

3-5 cm<br />

Untergrund<br />

TTE ® -Pflastersteine<br />

TTE ® -Bauelement<br />

Feinnetz<br />

Bettung TTE ® -Pflastersteine<br />

(Splitt Füllsubstrat 2-5 mm)<br />

TTE ® -Bauelement<br />

Schottertragschicht<br />

15-20 6 cm cm Feinnetz<br />

(0-32/0-45 mm)<br />

3-5 cm<br />

Bettung<br />

(Splitt-Oberboden-<br />

Untergrund<br />

Gemisch)<br />

20 cm<br />

Vegetationstragschicht<br />

(Schotter-Oberboden-<br />

Gemisch)<br />

10-15 cm<br />

Schottertragschicht<br />

(0-32 mm)<br />

6 cm<br />

3-5 cm<br />

Untergrund<br />

TTE ® -Pflastersteine<br />

TTE ® -Bauelement<br />

Feinnetz<br />

Bettung<br />

(Splitt 2-5 mm)<br />

Schottertragschicht<br />

25-30 cm<br />

(0-32/0-45 mm)<br />

Untergrund<br />

11


Tab. 4: Die TTE ® -Bauweisen auf einen Blick<br />

TTE ® -<br />

Bauweise<br />

Nutzung<br />

Anwendungsbereich<br />

Tragfähigkeit<br />

E v2 -Wert*<br />

1<br />

Grün<br />

Pflaster<br />

geringer täglicher<br />

Fahrzeugwechsel, z. B.<br />

private Stellflächen;<br />

zulässiges Gesamtgewicht:<br />

3,5 t<br />

■■<br />

private Pkw-Parkplätze<br />

■■<br />

Garagenzufahrten<br />

■<br />

■■<br />

Fahrradabstellplätze<br />

■■<br />

Geh- und Radwege<br />

■<br />

■ Campingwagen-Stellplätze<br />

■ ökologische Tragschicht für Terrassen<br />

und Gehwege <strong>mit</strong> Pflaster- o<strong>der</strong><br />

Plattenbelag<br />

Baugrund<br />

mind.10 MN/m²<br />

2<br />

Grün<br />

Pflaster<br />

häufiger täglicher Fahrzeugwechsel,<br />

Fahrzeuge<br />

des Unterhaltungsdienstes,<br />

sehr selten Schwerlastverkehr,<br />

z. B. öffentliche<br />

Parkflächen;<br />

zulässiges Gesamtgewicht:<br />

3,5 t (gelegentlich<br />

40 t)<br />

■■<br />

öffentliche Pkw-Stellplätze<br />

■<br />

■ gewerbliche Mitarbeiter- und<br />

Besucherparkplätze<br />

■■<br />

private Hofbefestigungen und<br />

Zufahrtsstraßen<br />

■■<br />

Feuerwehrzufahrten und<br />

-umfahrungen <strong>mit</strong>/ohne Begrünung<br />

■■<br />

landwirtschaftliche Wege<br />

■■<br />

Anliegerstraßen<br />

■■<br />

ökologische Tragschicht für Pflastero<strong>der</strong><br />

Plattenbelag<br />

Baugrund<br />

mind. 10 MN/m²<br />

Vegetations- 1) / Tragschicht<br />

mind. 20 MN/m²<br />

3<br />

Grün<br />

Pflaster<br />

häufiger täglicher Fahrzeugwechsel,<br />

erhöhter<br />

Schwerlastverkehr;<br />

zulässiges Gesamtgewicht:<br />

40 t<br />

■■<br />

gewerbliche Lagerplätze und Zufahrten<br />

■■<br />

Lkw- und Busstellplätze<br />

■■<br />

Servicewege an Autobahnraststätten<br />

■■<br />

ökologische Tragschicht für<br />

Verkehrsflächen <strong>mit</strong> Deckschicht aus<br />

Pflaster- o<strong>der</strong> Plattenbelag<br />

■■<br />

Veranstaltungsflächen für temporäre<br />

Nutzung<br />

Baugrund<br />

mind.10 MN/m²<br />

Schottertragschicht<br />

mind. 20 MN/m²<br />

Vegetationstragschicht<br />

mind. 30 MN/m²<br />

Schottertragschicht<br />

mind. 30 MN/m²<br />

*)<br />

MN/m² = MPa (Einheit MPa ist <strong>im</strong> Ausland und nach <strong>der</strong> RStO 12 zu verwenden)<br />

1)<br />

Vegetationstragschicht: 60 % Schotter (z. B. 2/32 mm), 40 % Oberboden Bodengruppe 2 o<strong>der</strong> 4 nach DIN 18915<br />

12<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Tragschicht nach<br />

Frostempfindlichkeit<br />

Bettung Kammerbefüllung Ökologischer Wert<br />

keine Tragschicht<br />

erfor<strong>der</strong>lich<br />

keine Tragschicht<br />

erfor<strong>der</strong>lich<br />

40 % Splitt 2/5 mm<br />

30 % gesiebter Oberboden<br />

20 % Lava 2/4 mm<br />

10 % Fertigkompost<br />

Splitt 2/5 mm ca. 5 cm<br />

stark<br />

50 % gesiebter Oberboden<br />

20 % gewaschener Sand 0/2 mm<br />

20 % Lava 2/4 mm<br />

10 % Fertigkompost<br />

TTE ® -Pflastersteine<br />

SEHR HOCH<br />

kein nennenswerter Eingriff,<br />

natürlicher Boden<br />

wird überbaut, keine<br />

Verdichtung, <strong>Natur</strong>haushalt<br />

nahezu unverän<strong>der</strong>t,<br />

Filter- und Reinigungsfunktion<br />

bleiben erhalten<br />

Vegetationstragschicht 1)<br />

F1: 20 cm, F2/F3: 25 cm<br />

Schottertragschicht (0/32 mm) 2)<br />

F1: 15 cm, F2/F3: 20 cm<br />

siehe Grün 1 siehe Grün 1 HOCH bis SEHR HOCH<br />

sehr geringer Eingriff,<br />

Filterfunktion bleibt<br />

erhalten, sehr geringe<br />

Splitt 2/5 mm<br />

3-5 cm stark<br />

TTE ® -Pflastersteine<br />

Verdichtung<br />

<strong>mit</strong> Vegetationstragschicht:<br />

Reinigungsfunktion bleibt<br />

erhalten, Verwendung<br />

des Oberbodens, naturnaher<br />

Haushalt<br />

Vegetationstragschicht 1)<br />

20 cm<br />

Schottertragschicht (0/32 mm) 2)<br />

F1: 10 cm, F2/F3: 15 cm<br />

Schottertragschicht (0/32 mm) 2)<br />

F1: 25 cm, F2/F3: 30 cm<br />

siehe Grün 1 siehe Grün 1<br />

50 % TTE ® -Pflastersteine in<br />

Schachbrett-Anordnung 3)<br />

Splitt 2/5 mm<br />

3-5 cm stark<br />

TTE ® -Pflastersteine<br />

MITTEL bis HOCH<br />

geringer Eingriff, Filterfunktion<br />

bleibt erhalten,<br />

geringe Verdichtung<br />

<strong>mit</strong> Vegetationstragschicht:<br />

Reinigungsfunktion bleibt<br />

erhalten, Verwendung<br />

des Oberbodens, naturnaher<br />

Haushalt<br />

2)<br />

Für eine höhere ökologische Funktionalität kann alternativ eine reinigungsaktive Tragschicht verwendet werden<br />

(Vegetationstragschicht jedoch <strong>mit</strong> 25 % Oberboden)<br />

3)<br />

Abwechselnde Befüllung <strong>der</strong> TTE ® -Bauelemente <strong>mit</strong> TTE ® -Pflastersteinen und Substrat in Schachbrett-Optik<br />

13


Beispiel BV Flughafen-Parkplatz Bern-Belp<br />

TTE ® Grün 2 (Vegetationstragschicht durch direkte Einarbeitung)<br />

Abtrag <strong>der</strong> Grasnarbe; Anlieferung<br />

von Schottertragschichtmaterial<br />

Aufbringen und Verteilung des Schottersand-Gemisches<br />

direkt auf bestehenden<br />

Oberboden<br />

Eineggen des Schottersandes in den<br />

Oberboden <strong>im</strong> Verhältnis 60 % Schottersand<br />

: 40 % Oberboden<br />

Herstellen <strong>der</strong> Geländemodellierung<br />

und Rohplanie<br />

Ausbringen und Ebnen <strong>der</strong> Bettung<br />

(Splitt-Oberboden- Gemisch)<br />

Verlegen <strong>der</strong> Elemente auf Feinnetz als<br />

Verlegehilfe und Trenngewebe<br />

Einsetzen <strong>der</strong> TTE ® -Pflastersteine in die<br />

TTE ® -Bauelemente als Stellplatzmarkierung<br />

und Gehweg<br />

Einbringen des Substrates (Oberboden-Sand-Gemisch)<br />

als Kammerverfüllung;<br />

Ansaat und Fertigstellung<br />

Schutz <strong>der</strong> Vegetation durch höher<br />

liegende Stege<br />

14<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Baugrund / Planum<br />

TTE ® -Bauweise 1<br />

Diese Bauweise erfor<strong>der</strong>t keine Tragschicht. Der<br />

gesetzte, gewachsene Oberboden bildet den Baugrund,<br />

sofern er den Anfor<strong>der</strong>ungen entspricht. Die<br />

ökologischen Bodenfunktionen, die Bodenstruktur<br />

und ein naturnaher Zustand <strong>der</strong> Fläche werden erhalten.<br />

Für die Gewährleistung einer ausreichenden<br />

Mächtigkeit <strong>der</strong> belebten Bodenschicht (Reinigungsfunktion)<br />

sollte <strong>der</strong> Abtrag dieser, soweit <strong>mit</strong> den<br />

Niveauanpassungen vereinbar, möglichst gering<br />

ausfallen.<br />

TTE ® -Bauweise 2+3<br />

Den Oberboden, sofern er den Anfor<strong>der</strong>ungen entspricht,<br />

profilgerecht abtragen, för<strong>der</strong>n und ggf.<br />

für die spätere Herstellung einer Vegetationstragschicht/reinigungsaktiven<br />

Tragschicht ordnungsgemäß<br />

auf Mieten lagern. Überschüssiges Material ist<br />

zu entsorgen.<br />

Bei Herstellung <strong>der</strong> Vegetationstragschicht für die<br />

TTE ® -Bauweise 2 durch direkte Einarbeitung von<br />

mineralischem Gerüstbaustoff in den bestehenden<br />

Oberboden wird <strong>der</strong> Baugrund wie in TTE ® -Bauweise<br />

1 beschrieben vorbereitet.<br />

Herstellung<br />

Der Baugrund bzw. das Planum hat weitestgehend<br />

die Anfor<strong>der</strong>ung nach ZTV E-StB zu erfüllen. Abweichend<br />

davon sind die Vorgaben nach Tab. 5<br />

zu verwenden. Ob für das Erreichen <strong>der</strong> gestellten<br />

Anfor<strong>der</strong>ung an die Tragfähigkeit eine Verdichtung<br />

notwendig ist, sollte <strong>im</strong> Vorfeld geprüft werden.<br />

Liegt die Tragfähigkeit des Baugrundes von Haus<br />

aus höher, kann Tragschichtmaterial gegebenenfalls<br />

reduziert werden (Beratung erfor<strong>der</strong>lich). Eine<br />

ausreichende Wasserdurchlässigkeit ist zu prüfen.<br />

Eine zu starke Verdichtung des Bodens ist möglichst<br />

zu vermeiden. Aus diesem Grund sind bevorzugt<br />

Kettenfahrzeuge für die Herstellung des Planums zu<br />

verwenden.<br />

Baugrundverbesserung<br />

Für die TTE ® -Bauweisen ist durch die geringen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Tragfähigkeit des Untergrundes<br />

in <strong>der</strong> Regel keine Verbesserung des Baugrundes<br />

notwendig. Ist eine Baugrundverbesserung erfor<strong>der</strong>lich<br />

können <strong>der</strong> Einsatz von Geogittern, Bodenaustausch<br />

o<strong>der</strong> Aufschüttungen geeignete Maßnahmen<br />

sein. Binde<strong>mit</strong>tel dürfen nicht verwendet werden.<br />

Eine <strong>mit</strong>teldichte Lagerungsdichte ist ausreichend und sollte nicht durch weitere Verdichtung erhöht<br />

werden, da die Versickerungsleistung dadurch verringert wird.<br />

Um die Versickerungsfähigkeit des Untergrundes und <strong>der</strong> Anlage zu sichern ist darauf zu achten,<br />

dass in Versickerungsbereichen vor sowie während <strong>der</strong> Bauausführung keine unkontrollierte Verdichtung<br />

durch dynamische Überbelastung o<strong>der</strong> schwere Auflasten (z. B. Überfahren <strong>mit</strong> Lieferfahrzeugen<br />

o<strong>der</strong> Lagerung) erfolgt.<br />

Tab. 5: Anfor<strong>der</strong>ungen an Baugrund / Planum<br />

Eigenschaft Anfor<strong>der</strong>ungen Prüfung nach<br />

Verformungsmodul E v2 ≥10 MN/m 2 DIN 18134<br />

Wasserdurchlässigkeit k f ≥ 1,0 × 10 -6 m/s DIN 18130-1<br />

nach ZTV E-StB<br />

Gefälle<br />

Abflusswirksame Neigung ≥ 1 % und<br />

≤ 5 %; je nach Untergrund<br />

Nivellement<br />

Höhenlage Grenzabweichung von <strong>der</strong> Nennhöhe ± 2 cm Nivellement<br />

Ebenheit<br />

Stichmaß als Grenzwert bei<br />

Messpunktabstand 4 m ≤ 2 cm<br />

DIN 18202<br />

15


Vegetationstragschicht<br />

Gerüstbaustoff<br />

Als mineralische Gerüstbaustoffe sind Gesteinskörnungen<br />

gemäß den TL Gestein-StB zu verwenden.<br />

Geeignet sind offenporige, frostbeständige, druckfeste,<br />

gebrochene Materialien. Bei ungebrochenen<br />

Gesteinskörnungen muss die Schichtstärke <strong>der</strong> Vegetationstragschicht<br />

gegebenenfalls erhöht werden,<br />

um eine ausreichende Tragfähigkeit zu erreichen.<br />

Reine Rundkorngemische sind als Gerüstbaustoff<br />

ungeeignet (FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen).<br />

Boden<br />

Für die Herstellung <strong>der</strong> Vegetationstragschicht können<br />

Oberböden <strong>der</strong> Bodengruppe 2 und 4 nach<br />

DIN 18915 verwendet werden. Aus wirtschaftlichen<br />

sowie ökologischen Gründen soll möglichst vorhandener<br />

Oberboden verwendet werden, sofern er den<br />

Bodenhilfsstoffe<br />

Die Substrateigenschaften können in Anlehnung an<br />

DIN 18915 durch Be<strong>im</strong>engung von organischen<br />

und offenporigen mineralischen Bodenhilfsstoffen,<br />

erzielt werden.<br />

Zur Verbesserung <strong>der</strong> Wasserspeicherfähigkeit eignen<br />

sich Lava, B<strong>im</strong>s und Ziegelsplitt sowie Fertigkompost<br />

gem. FLL o<strong>der</strong> <strong>mit</strong> RAL-Gütezeichen.<br />

Erfahrungsgemäß eignen sich grobporige Schottergemische<br />

2/16 mm bis 2/45 mm tendenziell bei<br />

(enggestuften) Böden <strong>der</strong> BG 4. Schottergemische<br />

0/16 mm bis 0/45 mm <strong>mit</strong> geringem Feinanteil <<br />

0,063 mm (≤ 5 M.-%) können <strong>mit</strong> (weitgestuften)<br />

Böden <strong>der</strong> BG 2 gemischt werden.<br />

Korngröße bei direkter Einarbeitung (Eggen) ≤ 32mm.<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen genügt. Wird eine werkseitig hergestellte<br />

Vegetationstragschicht o<strong>der</strong> Oberboden für<br />

eine Baustellenmischung <strong>der</strong> Vegetationstragschicht<br />

geliefert, ist ein gesiebter Oberboden <strong>mit</strong> einer Maschenweite<br />

von 20 mm zu verwenden.<br />

Weiter können nach den FLL-„Empfehlungen für<br />

Baumpflanzungen - Teil 2“ zur För<strong>der</strong>ung des Bodenlebens,<br />

<strong>der</strong> Bindung von Schadstoffen und des<br />

Wurzelwachstums z. B. Alginate, Huminstoffe und<br />

gleichartige Hilfsstoffe hinzugefügt werden.<br />

16<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Bei einem zweischichtigen Einbau ist die untere Schicht grobkörniger auszubilden, um die<br />

Tragfähigkeit und die Entwässerung zu verbessern.<br />

Tab. 4:<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die Korngrößenverteilung <strong>der</strong> Vegetationstragschicht 0/16 mm<br />

bis 0/45 mm für Schotterrasen<br />

Baustoffgemisch<br />

Durchgang in M.-% durch das Sieb (mm)<br />

Tab. 6: Korngrößenverteilung <strong>der</strong> Vegetationstragschicht 0/16 mm bis 0/45 mm<br />

0,063 0,5 1 2 4 8 16 31,5 45<br />

(FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen)<br />

0/16 bis 0/45 5 - 10 16 - 36 20- 45 25 - 50 30 - 55 37 - 63 47 - 100 73 - 100 100<br />

Durchgang in M.-% durch das Sieb (mm)<br />

Baustoffgemisch<br />

7: Empfohlener 0,063 Sieblinienbereich 0,5 1 <strong>der</strong> 2 Baustoffgemische 4 8 für Schotterrasen<br />

16 31,5 45<br />

Abb.<br />

0/16 bis 0/45 5-10 16-36 20-45 25-50 30-55 37-63 47-100 73-100 100<br />

100<br />

SCHLÄMMKORN<br />

SIEBKORN<br />

TON<br />

SCHLUFF<br />

SAND<br />

KIES<br />

STEIN<br />

T fU mU gU fS mS gS<br />

fG mG gG X<br />

0<br />

90<br />

10<br />

80<br />

20<br />

Massenanteile [%]<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

30<br />

40<br />

50<br />

60<br />

70<br />

20<br />

80<br />

10<br />

90<br />

0<br />

0,002 0,006 0,02 0,06 0,2 0,6 2 6 20 63<br />

Korndurchmesser [mm]<br />

100<br />

Anmerkung:<br />

Abb. 7: Sieblinienbereich<br />

Bei dem dargestellten<br />

0/16 bis 0/45<br />

Sieblinienbereich<br />

(FLL-Richtlinie für begrünbare<br />

handelt es<br />

Flächenbefestigungen)<br />

sich um eine Orientierungshilfe.<br />

Das Gemisch sollte<br />

Für<br />

sich<br />

die<br />

<strong>im</strong><br />

unteren Bereich Beurteilung des empfohlenen sind ausschließlich Sieblinienbandes die befinden. funktionellen Funktionelle Anfor<strong>der</strong>ungen Anfor<strong>der</strong>ungen dieser sind Richtlinie diesem überzuordnen.<br />

maßgebend.<br />

5.2.5 Organische Substanz<br />

Im Hinblick auf die ausreichende Tragfähigkeit und Wasserdurchlässigkeit soll ihr Anteil<br />

1 3 Massenanteile in % betragen.<br />

Werden bei werkseitig hergestellten Gemischen organische Substanzen und Dünge<strong>mit</strong>tel<br />

zugefügt, so sind die Nährstoffgehalte gemäß Dünge<strong>mit</strong>telverordnung zu deklarieren.<br />

22<br />

17


Vegetationstragschicht<br />

Tab. 7: Anfor<strong>der</strong>ungen an die Vegetationstragschicht<br />

Eigenschaft Anfor<strong>der</strong>ungen Prüfung nach<br />

Körnung<br />

0/16 bis 0/45 mm<br />

DIN 18123 o<strong>der</strong><br />

DIN EN 933-1<br />

DIN EN 933-4<br />

DIN EN 932-3<br />

Verformungsmodul E v2 siehe Tab. 9 Statisch nach DIN 18134<br />

Verdichtungsgrad D pr ≥ 93 % ≤ 95 % DIN EN 13286-2<br />

Wasserdurchlässigkeit k f ≥ 1,0 × 10 -5 m/s DIN 18130-1<br />

Gefälle ≤ 2 % Nivellement<br />

nach FLL<br />

Einbauwassergehalt<br />

Erdfeuchter Zustand, <strong>im</strong> Regelfall <strong>mit</strong> einem<br />

Wassergehalt von 0,5 bis 0,7 W Pr<br />

DIN 18121<br />

Wasserspeicherfähigkeit<br />

≥ 20 Vol.-%, ≤ 40 Vol.-%<br />

FLL-„Empfehlungen für<br />

Baumpflanzungen - Teil<br />

2“ (jedoch <strong>mit</strong> <strong>mit</strong>tlerem<br />

Prüfzylin<strong>der</strong> aus Stahl)<br />

Organische Substanz ≥ 1≤ 3 Massenanteile in % DIN 18128<br />

Salzgehalt ≤ 150 mg/100 g VDLUFA A 10.1.1<br />

ph- Wert 5 bis 9 DIN ISO 10390<br />

Höhenlage Grenzabweichung von <strong>der</strong> Nennhöhe ± 2 cm Nivellement<br />

Ebenheit<br />

Stichmaße als Grenzwerte bei Messpunktabstand<br />

4 m ≤ 20 mm<br />

DIN 18202<br />

Tab. 8: Schichtdicken für Bauweisen nach Frostempfindlichkeitsklasse<br />

TTE ® -Bauweise F1-Böden F2-/ F3-Böden<br />

TTE ® Grün 1 keine Tragschicht erfor<strong>der</strong>lich keine Tragschicht erfor<strong>der</strong>lich<br />

TTE ® Grün 2 Vegetationstragschicht 20 cm Vegetationstragschicht 25 cm<br />

TTE ® Grün 3<br />

Vegetationstragschicht 20 cm, auf<br />

Schottertragschicht (0/32 mm) 10 cm<br />

Vegetationstragschicht 20 cm,<br />

auf Schottertragschicht (0/32<br />

mm) 15 cm<br />

18<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Tab. 9: Tragfähigkeit und Verdichtung nach Bauweise<br />

TTE ® -Bauweise Verformungsmodul E v2 Proctordichte D pr<br />

TTE ® Grün 1 keine Tragschicht erfor<strong>der</strong>lich keine Tragschicht erfor<strong>der</strong>lich<br />

TTE ® Grün 2 Vegetationstragschicht mind. 20 MN/m 2 ≥ 93 % ≤ 95 %<br />

TTE ® Grün 3<br />

Vegetationstragschicht mind. 30 MN/m 2<br />

Schottertragschicht mind. 20 MN/m 2 ≥ 93 % ≤ 95 %<br />

Die Tragschichten sind möglichst nicht wesentlich stärker zu verdichten, als die empfohlenen Werte<br />

es vorgeben, da dadurch die Entwässerungs- und Reinigungsleistung beeinträchtigt werden können.<br />

Hinweise zur Herstellung<br />

Unter Berücksichtigung örtlicher Gegebenheiten<br />

und <strong>der</strong> Verfügbarkeit geeigneter Maschinen und<br />

Baustoffe ist eine entsprechende Herstellungsweise<br />

für die Vegetationstragschicht festzulegen. Der<br />

Mischvorgang kann durch direkte Einarbeitung in<br />

die Einbaufläche, durch Baustellenmischung außerhalb<br />

<strong>der</strong> zu bebauenden Fläche o<strong>der</strong> als werkseitig<br />

hergestellte, einbaufertige Vegetationstragschicht<br />

erfolgen. Diese Entscheidung ist aufgrund <strong>der</strong> teils<br />

sehr unterschiedlichen Bauabläufe möglichst frühzeitig<br />

<strong>im</strong> Planungsprozess zu treffen. Generell ist<br />

eine homogene Mischung durch geeignete Geräte<br />

sicherzustellen.<br />

Angegebene Mischbestandteile, <strong>der</strong> Sieblinienbereich<br />

und das Mischungsverhältnis sind Empfehlungen<br />

und sollten <strong>im</strong> Einzelfall anhand <strong>der</strong> verwendeten<br />

Materialien geprüft werden. Für die Beurteilung<br />

sind ausschließlich die angegebenen funktionellen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen maßgebend.<br />

Die Herstellung hat in Anlehnung an die FLL-Richtlinie<br />

für begrünbare Flächenbefestigungen zu erfolgen.<br />

Hiernach sind beson<strong>der</strong>s die Einhaltung des<br />

opt<strong>im</strong>alen Wassergehaltes (bei erdfeuchtem Zustand<br />

0,5 bis 0,7 wPr), ein zeitnaher, gleichmäßiger<br />

Einbau und <strong>der</strong> Schutz vor Feuchtigkeit zu beachten.<br />

Weiter ist die Verwendung von entmischtem und<br />

verklumptem Material nicht zulässig.<br />

Die TTE ® - und FLL-Vorgaben für Vegetationstragschichten<br />

sind für die allgemeinen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

(Tab. 7), die Schichtstärke (Tab. 8) und Verdichtung<br />

(Tab. 9) zu erfüllen. Die Verdichtung hat statisch zu<br />

erfolgen.<br />

Bei <strong>der</strong> Prüfung <strong>der</strong> Baustoffe ist darauf zu achten, dass es sich bei dem verwendeten Boden um<br />

Oberboden aus einer „belebten“ Oberbodenschicht handelt (kein Unterboden). Dies ist Voraussetzung<br />

für eine gute vegetative und ökologische Funktionalität des Gewerkes.<br />

19


Herstellungsweisen für Vegetationstragschichten<br />

Variante A - direkte Einarbeitung (Eggen)<br />

Eignung<br />

■■<br />

Bauweise 2<br />

■■<br />

wenn keine starke Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bestandshöhen<br />

bzw. <strong>der</strong> Topographie vorgesehen ist<br />

■■<br />

wenn <strong>der</strong> vorhandene Oberboden den<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen entspricht<br />

■■<br />

Begrenzung verwendeter Gerüstbaustoffe auf<br />

eine Korngröße bis 32 mm (maschinell bedingt)<br />

Vorteile<br />

■■<br />

geringer Bauaufwand → geringer bis kein<br />

Bodenabtrag, keine Lagerung, keine Liefer- und<br />

geringe bis keine Entsorgungsgebühren für<br />

Oberboden<br />

■■<br />

direktes Einarbeiten mineralischer Gerüstbaustoffe<br />

in den vorhandenen Oberboden<br />

<strong>der</strong> Einbaufläche ohne vorhergehenden<br />

Bodenabtrag (ggf. für Höhenanpassung)<br />

■■<br />

in speziellen Fällen auch Einarbeitung von<br />

Oberboden in bestehende Schottertragschicht<br />

(z. B. Einarbeitung in Baustraßen, Sanierung<br />

befestigter Flächen <strong>mit</strong> herkömmlicher<br />

Tragschicht)<br />

■■<br />

wirtschaftlichste Herstellungsweise <strong>der</strong><br />

Vegetationstragschicht<br />

■■<br />

sehr homogene Mischung <strong>der</strong> Bestandteile<br />

Herstellung<br />

■■<br />

Grasnarbe abtragen und Planum auf bestehendem<br />

Oberboden herstellen<br />

■■<br />

Vegetationstragschicht herstellen aus: 60 Vol.-%<br />

Schottergemisch 2/32 mm, 40 Vol.-% vorhandenem<br />

Oberboden <strong>der</strong> BG. 2 o<strong>der</strong> 4 nach DIN<br />

18915, Schichtdicke 20-25 cm (gemessen <strong>im</strong><br />

eingebauten und verdichteten Zustand)<br />

■■<br />

Schottergemisch 2/16 bis 2/32 mm liefern,<br />

aufbringen (über Kopf verteilen) und abziehen.<br />

■■<br />

Bodenschichten <strong>mit</strong> geeigneter Kreiselegge<br />

(alternativ Fräse) ca. 25-30 cm tief eggen<br />

(Schottergemisch 15-18 cm (ca. 60 Vol.-%)+<br />

Oberboden 10-12 cm (ca. 40 Vol.-%))<br />

■■<br />

Vegetationstragschicht verdichten,<br />

Verdichtungsgrad D Pr ≥ 93% ≤ 95%,<br />

Verformungsmodul E v2 ≥ 20 MN/m 2<br />

■■<br />

Planum herstellen (bevorzugt Kettenfahrzeuge<br />

verwenden)<br />

Für den Mischvorgang sind Kreiseleggen gegenüber<br />

Fräsen bevorzugt zu verwenden. Diese<br />

ermöglichen eine schonen<strong>der</strong>e Mischtechnik und<br />

so<strong>mit</strong> einen besseren Schutz des Bodenlebens.<br />

Variante B - Baustellenmischung (mixed-in-place)<br />

Eignung:<br />

■■<br />

TTE ® -Bauweise 2, alternativ, wenn eine direkte<br />

Einarbeitung aufgrund des Fehlens geeigneter<br />

Maschinen nicht erfolgen kann<br />

■■<br />

TTE ® -Bauweise 3<br />

■■<br />

wenn <strong>der</strong> vorhandene Oberboden den<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen entspricht<br />

Vorteile<br />

■■<br />

Wie<strong>der</strong>verwendung des abgetragenen<br />

Oberbodens<br />

■■<br />

keine Lieferungs- und geringe bis keine<br />

Entsorgungsgebühren für den Oberboden<br />

Herstellung<br />

■■<br />

Oberboden für Herstellung <strong>der</strong><br />

Vegetationstragschicht abtragen, lagern und<br />

Planum herstellen<br />

■■<br />

nur TTE ® -Bauweise 3: 10-15 cm<br />

Schottertragschicht für zweischichtigen<br />

Tragschichtaufbau<br />

■<br />

■ Vegetationstragschicht homogen mischen (z. B.<br />

Zwangsmischer), einbauen und verdichten aus:<br />

60 Vol.-% Schotter z. B. 2/32 mm o<strong>der</strong> 0/32<br />

mm, 40 Vol.-% gelagertem Oberboden <strong>der</strong> BG.<br />

2 o<strong>der</strong> 4 nach DIN 18915. Schichtdicke 20-25<br />

cm (gemessen <strong>im</strong> eingebauten und verdichteten<br />

Zustand)<br />

■■<br />

Vegetationstragschicht verdichten,<br />

Verdichtungsgrad D Pr ≥ 93 % ≤ 95 %,<br />

Verformungsmodul nach Bauweise<br />

■■<br />

Planum herstellen (bevorzugt Kettenfahrzeuge<br />

verwenden)<br />

20<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Variante C - Einbaufertige Vegetationstragschicht<br />

Diese Herstellungsweise kann alternativ angewendet<br />

werden, wenn eine direkte Einarbeitung o<strong>der</strong><br />

Baustellenmischung aufgrund fehlen<strong>der</strong> Eignung<br />

des vorhanden Oberbodens o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Maschinen<br />

nicht erfolgen kann. Die einbaufertige Vegetations-<br />

tragschicht ist nach beschriebenen Vorgaben werkseitig<br />

herzustellen, zu liefern und einzubauen. Fertige<br />

Gemische die von Baustofflieferanten angeboten<br />

werden können verwendet werden, so lange sie den<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> FLL entsprechen.<br />

Detaillierte Ausschreibungstexte sind online verfügbar unter www.tte.eu<br />

Direkte Einarbeitung <strong>der</strong> Vegetations-Tragschicht<br />

am Beispiel Gemeindeparkplatz Betzigau<br />

(Bauweise Grün2)<br />

1. In diesem Fall lediglich Mahd des Rasens<br />

(ausreichende Ebenheit <strong>der</strong> Topographie gegeben)<br />

2. Aufbringen und Abziehen des mineral. Gerüstbaustoffes<br />

3. Eineggen <strong>der</strong> Bestandteile (60 Vol.-% Schotter und 40<br />

Vol.-% bestehen<strong>der</strong> Oberboden)<br />

4. Verdichtung und Herstellung des Planums<br />

21


Mineralische Tragschicht<br />

Baustoffe<br />

Als Baustoffe für Tragschichten eignen sich Gesteinskörnungen<br />

gemäß TL Gestein-StB. Weiter gelten<br />

für Baustoffgemische die TL SoB-StB. Nach <strong>der</strong><br />

FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen<br />

können nach umwelt- und bautechnischer Prüfung<br />

offenporige, frostbeständige und druckfeste sowie<br />

unsortierte Baustoffgemische (z. B. Recyclingmaterialien)<br />

verwendet werden.<br />

Neben den empfohlenen Baustoffgemischen 0/32<br />

mm und 0/45 mm nach FLL können bei Tragschichten<br />

ab einer Stärke von 20 cm auch Baustoffgemische<br />

0/56 mm nach <strong>der</strong> Korngrößenverteilung <strong>der</strong><br />

FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen<br />

verwendet werden. Das Nenn-Größtkorn soll weniger<br />

als 1/3 <strong>der</strong> Schichtstärke betragen.<br />

Um den Bauablauf zu vereinfachen kann bei wechselnden Teilflächen aus TTE ® Pflaster und TTE ®<br />

Grün eine durchgehende Vegetationstragschicht hergestellt werden. Bettungsmaterialien sind jedoch<br />

entsprechend <strong>der</strong> Bauweise zu verwenden.<br />

Herstellung<br />

Der Einbau <strong>der</strong> Baustoffgemische hat in Anlehnung<br />

an ZTV SoB-StB zu erfolgen. Für die<br />

Schichtstärke (Tab. 12), Verdichtung (Tab. 13)<br />

und weitere Anfor<strong>der</strong>ungen (Tab. 14) sind die empfohlenen<br />

Werte für die TTE ® -Bauweisen zu verwenden.<br />

Eine Entmischung ist zu vermeiden.<br />

Reinigungsaktive Tragschicht<br />

Das mineralische Tragschichtmaterial <strong>der</strong> Bauweisen TTE ® Pflaster 2+3 kann aus ökologischen und<br />

wasserschutzrechtlichen Gründen durch eine „reinigungsaktive Tragschicht“ ersetzt werden. Diese<br />

gewährleistet, als belebte Bodenschicht, die Reinigung von Sickerwasser und stofflichen Einträgen.<br />

Es ist zu beachten, dass die Anfor<strong>der</strong>ungen, Herstellung und Aufbaustärke einer reinigungsaktiven<br />

Tragschicht <strong>der</strong> einer Vegetationstragschicht entsprechen müssen (ggf. <strong>mit</strong> geringerem Oberbodenanteil).<br />

Für die Bettung ist in jedem Fall rein mineralisches Material zu verwenden. Dies verhin<strong>der</strong>t<br />

unerwünschten Aufwuchs in den Pflasterfugen.<br />

22<br />

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Tab. 6:<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die Korngrößenverteilung für Tragschichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel<br />

0/32 mm für begrünbare Pflasterdecken und Plattenbeläge<br />

Baustoffgemisch<br />

10: Korngrößenverteilung<br />

Durchgang in M.-% durch das Sieb (mm)<br />

Tab.<br />

0,063 0,5 1<br />

für Tragschichten<br />

2 4<br />

ohne<br />

8<br />

Binde<strong>mit</strong>tel<br />

16<br />

0/32<br />

31,5 45<br />

(FLL-Richtlinie<br />

0/32<br />

für 3 begrünbare - 7 7 - 26 Flächenbefestigungen)<br />

11 - 33 18- 40 26 - 51 40 - 64 58 - 80 90 - 99 100<br />

Durchgang in M.-% durch das Sieb (mm)<br />

Baustoffgemisch<br />

0,063 0,5 1 2 4 8 16 31,5 45<br />

Abb. 8: Empfohlener Sieblinienbereich für Tragschichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel 0/32 mm für<br />

0/32 begrünbare 3 - 7 Pflasterdecken 7 - 26 11 - 33und 18 Plattenbeläge<br />

- 40 26 - 51 40 - 64 58 - 80 90 - 99 100<br />

100<br />

SCHLÄMMKORN<br />

SIEBKORN<br />

TON<br />

SCHLUFF<br />

SAND<br />

KIES<br />

STEIN<br />

T fU mU gU fS mS gS<br />

fG mG gG X<br />

0<br />

90<br />

10<br />

80<br />

20<br />

Massenanteile [%]<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

30<br />

40<br />

50<br />

60<br />

70<br />

20<br />

80<br />

10<br />

90<br />

0<br />

0,002 0,006 0,02 0,06 0,2 0,6 2 6 20 63<br />

Korndurchmesser [mm]<br />

100<br />

Abb. 8: Sieblinienbereich 0/32 (FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen) Das Gemisch sollte sich <strong>im</strong> unteren<br />

Bereich des empfohlenen Sieblinienbandes befinden. Funktionelle Anfor<strong>der</strong>ungen sind diesem überzuordnen.<br />

Anmerkung: Bei dem dargestellten Sieblinienbereich handelt es sich um eine Orientierungshilfe. Für die<br />

Beurteilung sind ausschließlich die funktionellen Anfor<strong>der</strong>ungen dieser Richtlinie maßgebend.<br />

27<br />

23


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Tab. 7: Anfor<strong>der</strong>ungen an die Korngrößenverteilung für Tragschichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel<br />

Mineralische 0/45 mm für begrünbare Tragschicht Pflasterdecken und Plattenbeläge<br />

Baustoffgemisch<br />

0,063 0,5 1 2 5,6 11,2 22,4 45 63<br />

Durchgang in M.-% durch das Sieb (mm)<br />

Tab. 11: Korngrößenverteilung für Tragschichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel 0/45<br />

(FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen)<br />

0/45 3 - 7 7 – 27 10 - 33 16 - 40 28 - 52 40 - 64 58 - 81 90 - 99 100<br />

Baustoffgemisch<br />

Durchgang in M.-% durch das Sieb (mm)<br />

0,063 0,5 1 2 5,6 11,2 22,4 45 63<br />

Abb. 9: Empfohlener Sieblinienbereich für Tragschichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel 0/45 mm für<br />

0/45 begrünbare 3 - 7 Pflasterdecken 7 - 27 10 - 33 und 16 Plattenbeläge<br />

- 40 28 - 52 40 - 64 58 - 81 90 - 99 100<br />

100<br />

SCHLÄMMKORN<br />

SIEBKORN<br />

TON<br />

SCHLUFF<br />

SAND<br />

KIES<br />

STEIN<br />

T fU mU gU fS mS gS<br />

fG mG gG X<br />

0<br />

90<br />

10<br />

80<br />

20<br />

Massenanteile [%]<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

30<br />

40<br />

50<br />

60<br />

70<br />

20<br />

80<br />

10<br />

90<br />

0<br />

0,002 0,006 0,02 0,06 0,2 0,6 2 6 20 63<br />

Korndurchmesser [mm]<br />

100<br />

Abb. 9: Sieblinienbereich 0/45 (FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen) Das Gemisch sollte sich <strong>im</strong> unteren<br />

Anmerkung: Bereich des empfohlenen Bei dem dargestellten Sieblinienbandes Sieblinienbereich befinden. Funktionelle handelt Anfor<strong>der</strong>ungen es sich um eine sind Orientierungshilfe. diesem überzuordnen. Für die<br />

Beurteilung sind ausschließlich die funktionellen Anfor<strong>der</strong>ungen dieser Richtlinie maßgebend.<br />

24 28<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Tab. 12: Tragschichtdicken für Bauweisen nach Frostempfindlichkeitsklasse<br />

TTE ® -Bauweise F1-Böden F2-/F3-Böden<br />

TTE ® Pflaster 1 keine Tragschicht erfor<strong>der</strong>lich keine Tragschicht erfor<strong>der</strong>lich<br />

TTE ® Pflaster 2 Schottertragschicht 15 cm Schottertragschicht 20 cm<br />

TTE ® Pflaster 3 Schottertragschicht 25 cm Schottertragschicht 30 cm<br />

Tab. 13: Verdichtungsgrad und Tragfähigkeit<br />

TTE ® -Bauweise Verformungsmodul E v2 Proctordichte D Pr<br />

TTE ® Pflaster 1 keine Tragschicht erfor<strong>der</strong>lich keine Tragschicht erfor<strong>der</strong>lich<br />

TTE ® Pflaster 2 Schottertragschicht mind. 20 MN/m 2 ca. 95%<br />

TTE ® Pflaster 3 Schottertragschicht mind. 30 MN/m 2 ca. 95%<br />

Tab. 14: Anfor<strong>der</strong>ung an Tragschichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel<br />

Eigenschaft Anfor<strong>der</strong>ungen Prüfung nach<br />

Körnung 0/32mm bis 0/45mm DIN EN 933-1<br />

Verformungsmodul E v2 siehe Tab. 13 DIN 18134<br />

Verdichtungsgrad D Pr ca. 95 % DIN EN 13286-2<br />

Wasserdurchlässigkeit k f<br />

≥ 1,0 × 10 -5 m/s<br />

FLL- „Empfehlungen für<br />

Baumpflanzungen - Teil 2“<br />

(jedoch <strong>mit</strong> <strong>mit</strong>tlerem<br />

Prüfzylin<strong>der</strong> aus Stahl)<br />

Gefälle ≤ 2 % Nivellement<br />

nach TL SoB-StB<br />

Verhältniswert E v2 /E v1 ≤ 2,5<br />

Höhenlage<br />

Ebenheit<br />

Grenzabweichung von <strong>der</strong> Nennhöhe<br />

± 2 cm<br />

Stichmaß als Grenzwert bei Messpunktabstand<br />

4 m ≤ 2 cm<br />

Nivellement<br />

DIN 18202<br />

25


Bettung<br />

Baustoffe<br />

Als Baustoffe eignen sich Gesteinskörnungen gemäß<br />

TL Gestein-StB und Oberböden <strong>der</strong> Bodengruppe 2<br />

und 4 nach DIN 18915. Zur gezielten Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Substrateigenschaften können genannte Boden-<br />

TTE ® Pflaster<br />

Erfahrungsgemäß eignen sich Splittgemische<br />

2/5 mm, alternativ 0/5 mm (Feinanteil < 0,063 mm<br />

≤ 5 M.-%). Gegebenenfalls können auch Splittgemische<br />

bis 4 mm o<strong>der</strong> 8 mm verwendet werden.<br />

Die Verwendung von Splittgemischen ohne Nullanteil<br />

als Bettungsmaterial für TTE ® Pflaster-Flächen<br />

ist <strong>im</strong> Gegensatz zu herkömmlichen Pflaster- und<br />

Plattenbelägen aufgrund <strong>der</strong> lastverteilenden Eigenschaften<br />

und des Verbundes <strong>der</strong> Einzelelemente<br />

unproblematisch. Die gute Durchlässigkeit dieses<br />

Materials trägt zu einer dauerhaft hohen Versickerungsleistung<br />

bei.<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ung an die Wasserdurchlässigkeit<br />

k f ≥ 1,0 × 10 -5 m/s gilt auch für die mineralische<br />

Bettung.<br />

hilfsstoffe verwendet werden (siehe S. 16). Die Filterstabilität<br />

<strong>der</strong> Gemische ist nach ZTV Pflaster-StB<br />

nachzuweisen.<br />

TTE ® Grün (exemplarisch)<br />

■■<br />

40 Vol.-% Splitt 2/5 mm<br />

■■<br />

30 Vol.-% gesiebter Oberboden<br />

(Maschenweite: 5 mm)<br />

■■<br />

20 Vol.-% Lava 2/4 mm<br />

■■<br />

10 Vol.-% nährstoffreicher Fertigkompost<br />

Alternativ<br />

■ ■ 60 Vol.-% Splitt 2/5 mm<br />

■■<br />

40 Vol.-% gesiebter Oberboden<br />

(Maschenweite: 5 mm)<br />

■■<br />

Düngung 50 g/m² N-Basis vor Verlegung<br />

Herstellung Bettungssubstrat<br />

Das Bettungssubstrat sollte als werkseitig hergestelltes<br />

Baustoffgemisch geliefert werden. Der Einbau<br />

hat in Anlehnung an die FLL-Richtlinie für begrünbare<br />

Flächenbefestigungen zu erfolgen. Dabei sind<br />

beson<strong>der</strong>s die Einhaltung des opt<strong>im</strong>alen Wassergehaltes<br />

(bei erdfeuchtem Zustand 0,5 bis 0,7 wPr),<br />

ein zeitnaher, gleichmäßiger Einbau und <strong>der</strong> Schutz<br />

vor Feuchtigkeit zu beachten. Weiter ist die Verwendung<br />

von entmischtem und verklumptem Material<br />

nicht zulässig.<br />

Teilweise abweichend <strong>der</strong> Vorgaben <strong>der</strong> FLL, sind<br />

die empfohlenen Werte für die Bettung nach dargestellten<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen (Tab. 16) heranzuziehen.<br />

Als Orientierungshilfe für eine geeignete Korngrößenverteilung<br />

des Baustoffgemisches dienen Abb. 10<br />

und Tab. 15. Angegebene Mischbestandteile, <strong>der</strong><br />

Sieblinienbereich und das Mischungsverhältnis sind<br />

Empfehlungen und sollten <strong>im</strong> Einzelfall anhand <strong>der</strong><br />

verwendeten Materialien geprüft werden. Lediglich<br />

die angegebenen funktionellen Anfor<strong>der</strong>ungen sind<br />

für die Beurteilung maßgebend.<br />

Von <strong>der</strong> Verwendung rein mineralischer Gemische für die Bettung begrünbarer TTE ® -Flächen wird<br />

dringend abgeraten, da diese keine ausreichende Nährstoff- und Wasserversorgung für die Vegetation<br />

gewährleisten. Durch den Kapillarbruch wird die Wasseraufnahme stark beeinträchtigt.<br />

26<br />

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Tab. 11: Anfor<strong>der</strong>ungen an die Korngrößenverteilung für die Vegetationstragschicht/Verfüllung<br />

0/4 mm bis 0/8 mm für begrünbare Beläge<br />

Baustoffgemisch<br />

Durchgang in M.-% durch das Sieb (mm)<br />

0,063 0,125 0,25 0,5 1 2 4 5,6 8<br />

0/4 bis 0/8 5 - 15 10 - 20 15 - 28 22 - 51 42 - 76 72 - 95 87 - 100 94 - 100 100<br />

Tab. 15: Anfor<strong>der</strong>ungen an die Korngrößenverteilung <strong>der</strong> Bettung / Verfüllung<br />

0/4 mm bis 0/8 mm für begrünbare Beläge<br />

Abb. Baustoff- 11:<br />

gemisch<br />

Durchgang in M.-% durch das Sieb (mm)<br />

Empfohlener Sieblinienbereich für die Vegetationstragschicht/Verfüllung bei<br />

begrünbaren 0,063 0,125 Belägen 0,25 0,5 1 2 4 5,6 8<br />

0/45 5 - 15 10 - 20 15 - 28 22 - 51 42 - 76 72 - 95 87 - 100 94 - 100 100<br />

100<br />

SCHLÄMMKORN<br />

SIEBKORN<br />

TON<br />

SCHLUFF<br />

SAND<br />

KIES<br />

STEIN<br />

T fU mU gU fS mS gS<br />

fG mG gG X<br />

0<br />

90<br />

10<br />

80<br />

20<br />

Massenanteile [%]<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

30<br />

40<br />

50<br />

60<br />

70<br />

20<br />

80<br />

10<br />

90<br />

0<br />

0,002 0,006 0,02 0,06 0,2 0,6 2 6 20 63<br />

Korndurchmesser [mm]<br />

100<br />

Abb. 10: Empfohlener Sieblinienbereich für die Vegetationstragschicht / Verfüllung bei begrünbaren Belägen. Das Gemisch<br />

Anmerkung: Bei dem dargestellten Sieblinienbereich handelt es sich um eine Orientierungshilfe. Für die<br />

sollte sich <strong>im</strong> unteren Beurteilung Bereich des sind empfohlenen ausschließlich Sieblinienbandes die funktionellen befinden. Anfor<strong>der</strong>ungen Funktionelle Anfor<strong>der</strong>ungen dieser Richtlinie sind diesem maßgebend. überzuordnen.<br />

Tab. 16: Anfor<strong>der</strong>ung an Bettungssubstrat<br />

Organische Substanz<br />

Der Eigenschaft Anteil <strong>der</strong> organischen Anfor<strong>der</strong>ungen Substanz soll 1 bis 2 Massenanteile Prüfung nach in % betragen, darf jedoch<br />

Körnung<br />

3 Massenanteile<br />

Verfüllung<br />

in<br />

0/2<br />

% nicht<br />

mm<br />

überschreiten.<br />

DIN EN 933-1<br />

nach FLL<br />

Wasserdurchlässigkeit<br />

Körnung Bettung 0/4 - 0/8 mm DIN EN 933-1<br />

Die Wasserdurchlässigkeit k f von Vegetationstragschichtgemischen/Verfüllungen ist auf die<br />

Eigenschaften Organische Substanz <strong>der</strong> Tragschicht ≥ 1 ≤ 3 Massenanteile ohne Binde<strong>mit</strong>tel % abzust<strong>im</strong>men DIN 18128 und muss mindestens<br />

1,0 x 10 -3 cm/s (entspricht 1,0 x 10 -5 m/s und gleichzeitig 36 l/h x m²) betragen.<br />

Wasserdurchlässigkeit kf ≥ 1,0 × 10 -5 m/s FLL-„Empfehlung für Baumpflanzungen – Teil 2“ 1)<br />

Einbauwassergehalt<br />

erdfeuchter Zustand, i.d.R. <strong>mit</strong><br />

Wasserspeicherfähigkeit Wassergehalt von 0,5 bis 0,7<br />

DIN 18121<br />

wPr<br />

Um Wasserspeicherfähigkeit einen dauerhaften Aufwuchs ≥ 20 Vol.-%, zu ≤ erreichen, 40 Vol.-% soll die FLL-„Empfehlung Wasserkapazität für Baumpflanzungen als Kenngröße – Teil für 2“ 1)<br />

die Wasserspeicherfähigkeit <strong>im</strong> eingebauten Zustand 20 Vol.-% und 40 Vol.-% betragen.<br />

Salzgehalt ≤ 150 mg/100g VDLUFA A 10.1.1<br />

1)<br />

jedoch <strong>mit</strong> <strong>mit</strong>tlerem Prüfzylin<strong>der</strong> aus Stahl<br />

34<br />

27


Verlegehinweise<br />

Verlegehinweise allgemein:<br />

■■<br />

Verlegebreite mögl. auf das Rastermaß <strong>der</strong> TTE ® -<br />

Elemente (+ Verlege- + Dehnfugen) abst<strong>im</strong>men<br />

■■<br />

Anlegen <strong>der</strong> Platten an Einfassung <strong>mit</strong><br />

Abstandshalter (Dehnfuge) bei Verlegebeginn,<br />

um Verschiebungen und ungleichmäßige<br />

Fugenführung zu vermeiden<br />

■■<br />

TTE ® -Elemente <strong>mit</strong> breiter Auflagefläche nach<br />

unten fluchtgerecht, höhengleich und <strong>im</strong> vorgeschriebenen<br />

Verband verlegen<br />

■■<br />

Verlegerichtung quer zur Fahrtrichtung<br />

■■<br />

Feinnetz als Verlegehilfe für schnelles und<br />

sauberes Verlegen <strong>der</strong> TTE ® -Elemente (übliche<br />

Vliese eignen sich nicht)<br />

■■<br />

von <strong>der</strong> bereits verlegten Fläche aus verlegen;<br />

vorbereitete Bettung nicht betreten/befahren<br />

■■<br />

palettierte TTE ® -Elemente auf dem Belag regelmäßig<br />

bis zum aktuellen Verlegeort nachrücken<br />

■■<br />

starke Fahrbewegungen auf nicht fertig verlegten,<br />

verfüllten und abgerüttelten Bereichen sind<br />

möglichst zu vermeiden (Liefer-, Baufahrzeuge)<br />

■■<br />

Einbauhöhe 15-20 mm über Anschlusshöhe<br />

(vor dem Abrütteln <strong>der</strong> Fläche)<br />

■■<br />

in Einfassungsbereichen sind Abstandshalter für<br />

Dehnfugen (z. B. Dachlatten) zu berücksichtigen<br />

■■<br />

Geradlinigkeit <strong>der</strong> Fugen und Fugengröße<br />

regelmäßig prüfen; gegebenfalls <strong>mit</strong> Kantholz<br />

und Vorschlaghammer Geradlinigkeit und<br />

Breite <strong>der</strong> Fugen korrigieren<br />

■■<br />

Abrütteln <strong>der</strong> fertig verlegten und verfüllten<br />

TTE ® -Fläche <strong>mit</strong> leichter Rüttelmaschine<br />

Feinnetz: Es hin<strong>der</strong>t Bettungsmaterial<br />

daran, be<strong>im</strong> Verlegen zwischen die Fugen<br />

<strong>der</strong> TTE ® -Bauelemente zu gelangen, opt<strong>im</strong>iert<br />

die Verlegeleistung und bildet eine<br />

Trennschicht. Bei Verlegung ca. 30 – 50 cm<br />

überlappen.<br />

Kenndaten: Gewicht 24 g/m², Maschenweite<br />

≤ 4mm, Rollenbreite 3,20m, Material: PE<br />

Verlegeleistung pro Arbeitskraft ca. 20-25 m 2 /Stunde (ohne TTE ® -Pflastersteine)<br />

Ausdehnung<br />

Das Ausdehnungsverhalten <strong>der</strong> TTE ® -Bauelemente<br />

ist durch die Befüllung <strong>mit</strong> TTE ® -Pflastersteinen und<br />

beson<strong>der</strong>s bei Begrünung relativ gering. Leichte Fugen<br />

von 1-2 mm, die bedingt durch das Verlegen<br />

<strong>der</strong> Elemente entstehen, bieten ausreichend Raum<br />

für Ausdehnung, sodass die Berücksichtigung<br />

von zusätzlichen Dehnfugen innerhalb <strong>der</strong> Fläche<br />

nicht notwendig ist. Lediglich Randbereiche die<br />

eine Einfassung besitzen, sind <strong>mit</strong> einer Dehnfuge<br />

herzustellen, um eine Verschiebung <strong>der</strong> Einfassung<br />

zu vermeiden.<br />

Dehnfugen:<br />

Dehnfugen sind bis Gitteroberkante zu befüllen. Die<br />

Breite <strong>der</strong> Dehnfugen ist <strong>der</strong> Flächengröße anzupassen.<br />

Sie ist <strong>mit</strong> ca. 1 cm pro 10 m zu bemessen<br />

(Bsp. 30 m Länge -> pro Seite 1,5 cm). Der Abstand<br />

gilt vom äußersten Punkt <strong>der</strong> Randplatten (Verbundzähne:<br />

1,5 cm) bis zur Einfassung. Sie kann bei Ver-<br />

legebeginn durch Abstandhalter hergestellt werden.<br />

Hierfür können z. B. Dachlatten verwendet werden.<br />

■■<br />

TTE ® Grün: Dehnfugen sind <strong>mit</strong> Füllsubstrat<br />

herzustellen.<br />

■■<br />

TTE ® Pflaster: Dehnfugen sind <strong>mit</strong> EPDM-<br />

Einstreugranulat (Gummigranulat) herzustellen,<br />

alternativ kann gewaschener Sand 0/2 mm<br />

verwendet werden.<br />

Einbau bei hohen Außentemperaturen<br />

(≥ 20 ° C):<br />

Bei erhöhten Außentemperaturen während des Einbaues<br />

ist auf ein möglichst enges und lückenloses<br />

Verlegen <strong>der</strong> TTE ® -Elemente zu achten. Die Elemente<br />

sind wie in den Verlegehinweisen beschrieben, regelmäßig<br />

dicht zusammenzufügen. Die Dehnfugenbreite<br />

ist in diesem Fall um die Hälfte zu reduzieren.<br />

28<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Anschlüsse<br />

Einfassungen<br />

Befestigte Flächen <strong>mit</strong> dem TTE ® -System benötigen<br />

in <strong>der</strong> Regel nur an den Seiten, die parallel zur<br />

Platten-Längsseite liegen, eine Einfassung, da die<br />

Querseiten sich durch den dreiseitigen Verbund und<br />

den Versatz selbst arretieren. Einzufassen sind weiter<br />

Randbereiche, die an an<strong>der</strong>e Beläge anschließen<br />

und die voraussichtlich durch stärkere Scherund<br />

Schubkräfte beansprucht werden.<br />

Der Abstand <strong>der</strong> Einfassungen sollte möglichst auf<br />

das Rastermaß <strong>der</strong> TTE ® -Elemente abgest<strong>im</strong>mt<br />

werden, um unnötigen Aufwand durch Schneidearbeiten<br />

zu vermeiden. Dabei ist die Breite <strong>der</strong><br />

Dehnfugen vom äußersten Punkt <strong>der</strong> Randplatten<br />

bis zur Einfassung sowie verlegebedingte Fugen<br />

(ca. 1-2 mm) zwischen den einzelnen TTE ® -Elementen<br />

einzurechnen. Dehnfugen sind entsprechend<br />

<strong>der</strong> Beschreibung auf Seite 28 herzustellen.<br />

Bei TTE ® -Pflasterflächen können die Verbundzähne<br />

entlang von Einfassungen für eine optisch schmälere<br />

Dehnfuge abgeschnitten werden.<br />

Je nach vorgesehener Bauweise und Nutzung ist<br />

eine geeignete Art und D<strong>im</strong>ension für die Umrandung<br />

zu wählen. Die Produkte müssen <strong>der</strong> DIN EN<br />

1340 und <strong>der</strong> DIN 483 entsprechen. Bordsteine<br />

und sinngemäß auch Rand- und Einfassungssteine<br />

sind gemäß DIN 18318 einzubauen.<br />

Alternativ zu herkömmlichen Einfassungen können<br />

bei gering beanspruchten Flächen Randplatten, die<br />

nicht durch dreiseitigen Verbund arretiert sind, auch<br />

punktuell durch Erdnägel fixiert und eingespannt<br />

werden. Diese sollen aus Sicherheitsgründen einen<br />

möglichst breiten, abgerundeten Kopf besitzen und<br />

mindestens 3 cm unter Gitteroberkante eingeschlagen<br />

werden. Die Stahlnägel sollten eine Mindestlänge<br />

von 50 cm besitzen.<br />

Kurven<br />

In engen Kurvenbereichen ist ein Wan<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

TTE ® -Elemente durch entstehende Scherkräfte zumindest<br />

einseitig <strong>mit</strong>tels Installation einer entsprechenden<br />

Randbegrenzung zu verhin<strong>der</strong>n (Abb.<br />

16). Bei sehr geringer Beanspruchung o<strong>der</strong> großen<br />

Kurvenradien kann, vor allem bei Begrünung o<strong>der</strong><br />

Arretierung <strong>der</strong> Randbereiche, von einer Einfassung<br />

abgesehen werden.<br />

Einpassung<br />

TTE ® -Elemente lassen sich durch einfache und schnelle<br />

Schneidearbeit gut in verschiedenste Formen einpassen<br />

(siehe S.32).<br />

Übergangsbereiche<br />

Tragschichten an Übergangsbereichen, die überfahren<br />

werden, sind aufgrund <strong>der</strong> hohen Beanspruchung<br />

und des fehlenden Verbunds auf <strong>der</strong><br />

Einfassungsseite stärker zu verdichten. Im Fall <strong>der</strong><br />

TTE ® -Bauweise 1 kann gegebenenfalls eine keilförmige<br />

Tragschicht die dauerhafte Ebenflächigkeit<br />

verbessern (Abb. 11). Die Einbauhöhe vor dem Abrütteln<br />

<strong>der</strong> Fläche ist <strong>mit</strong> 15 – 20 mm über <strong>der</strong> Anschlusshöhe<br />

herzustellen.<br />

Eine schöne gestalterische Anpassungsmöglichkeit, ohne<br />

Schneiden <strong>der</strong> TTE ® -Bauelemente, stellt die Auspflasterung<br />

<strong>der</strong> Resträume zwischen Platte und Einfassung dar.<br />

Tiefbord vertiefte Tragschicht TTE ®<br />

Abb. 11: TTE ® -Bauweise 1 <strong>mit</strong> keilförmiger Tragschicht<br />

für bessere Ebenflächigkeit in überfahrenen Randbereichen<br />

29


Verbandsarten<br />

Abb. 12: Fischgrätverband<br />

Selbstarretierend — ggf. Hoch-/Tiefbord, o<strong>der</strong> Arretierung <strong>der</strong> Randplatten<br />

Abb. 13: Läuferverband<br />

Hoch-/Tiefbord, alternativ Arretierung <strong>der</strong> Randplatten<br />

Seiten selbstarretierend durch Verzahnung<br />

30<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Abb. 14: Versetzter Blockverband<br />

Hoch-/Tiefbord, alternativ Arretierung <strong>der</strong> Randplatten<br />

Seiten selbstarretierend durch Verzahnung<br />

Verbandsarten und Eignung<br />

Fischgrätverband<br />

Der Fischgrätverband stellt die Standard-Verlegeweise<br />

dar. Diese Verlegevariante bietet eine opt<strong>im</strong>ale,<br />

gleichmäßige Lastverteilung des TTE ® -Systems in<br />

alle Richtungen, wodurch <strong>der</strong> Fischgrätverband sehr<br />

gute Voraussetzungen für die Nutzung durch Schwerlastverkehr<br />

und flächig beanspruchte Bereiche wie<br />

z.B. gewerbliche Hof- und Lagerflächen bietet.<br />

Durch Selbstarretierung aller vier Seiten <strong>der</strong> Fläche<br />

kann sie bei geringer Beanspruchung auch ohne<br />

Einfassung ausgeführt werden. Lediglich die Eckplatten<br />

müssen fixiert werden.<br />

Läuferverband<br />

Die Einzelelemente werden um eine halbe (mind.<br />

viertel) Platte versetzt. Die Lastverteilung wirkt überwiegend<br />

quer zur Verlegerichtung, weshalb sich<br />

diese Variante beson<strong>der</strong>s für linear beanspruchte<br />

Befestigungen, wie Fahrgassen für Stellflächen,<br />

Straßen und Wege eignet.<br />

Die Verlegung auf Kreuzfuge, also ohne Versatz, ist<br />

aufgrund <strong>der</strong> vermin<strong>der</strong>ten Lastverteilung zu vermeiden.<br />

Versetzter Blockverband<br />

Der Blockverband ermöglicht es durch den Versatz,<br />

Lücken in Randbereichen ohne Schneiden von<br />

halben Platten zu füllen. Er bietet, als Zierverband,<br />

eine weitere gestalterische Variation. Durch die entstehenden<br />

Kreuzfugen wird die Lastverteilung leicht<br />

vermin<strong>der</strong>t, weshalb diese Verbandsart nur für geringere<br />

Beanspruchung vorgesehen ist (max. bis<br />

TTE ® -Bauweise 2, bei geringer Beanspruchung und<br />

Belastung).<br />

31


Verlegung von TTE ® -Elementen in Kurven<br />

Wechsel des<br />

Verlegemusters<br />

geschnittene,<br />

halbe<br />

Platten<br />

punktuell<br />

fixieren<br />

Begrenzung<br />

Fahrbahn/<br />

Weg<br />

Begrenzung<br />

Fahrbahn/<br />

Weg<br />

Schnittstellen<br />

Einfassung<br />

Abb. 15: Durch Schneiden <strong>der</strong><br />

Elemente geht <strong>der</strong> Verbund und<br />

so<strong>mit</strong> die Lastverteilung verloren. Das<br />

Schneiden <strong>der</strong> Randbereiche ist in <strong>der</strong><br />

Regel nicht notwendig.<br />

Abb. 16: Bei enger Kurvenführung<br />

besteht die Möglichkeit, die Verlegerichtung<br />

zu wechseln. Je nach Belastung<br />

kann eine einseitige Einfassung<br />

notwendig sein.<br />

Abb. 17: Überstehende Rän<strong>der</strong><br />

außerhalb <strong>der</strong> Fahrbahn werden bei<br />

natürlichen Anschlussflächen begrünt<br />

und so<strong>mit</strong> unsichtbar.<br />

Schnitte<br />

Die Elemente lassen sich <strong>mit</strong> geeigneten Sägen sehr<br />

einfach zuschneiden und einpassen. Generell sind<br />

Schnitte innerhalb einer Fläche, die bezogen auf<br />

die Lastverteilung einen Funktionsverlust bewirken,<br />

zu vermeiden (Abb.15). Die Verlegerichtung kann<br />

bei enger Kurvenführung durch einen Wechsel des<br />

Verlegemusters um 90° gedreht werden (Abb.16).<br />

Alternativ kann auch <strong>im</strong> ungerichteten Fischgrätverband<br />

verlegt werden. An überfahrenen Anschlussbereichen<br />

sollte möglichst nicht geschnitten werden.<br />

Das Schneiden von Randbereichen quer zur Verlegerichtung<br />

ist bei angrenzen<strong>der</strong> Begrünung aufgrund<br />

des Verbundes in <strong>der</strong> Regel nicht notwendig.<br />

Randbereiche, die über den Fahrbahnrand bzw. den<br />

geplanten befestigten Bereich ragen, werden durch<br />

Begrünung kaschiert und bilden auf Dauer eine verbesserte<br />

Arretierung <strong>der</strong> Randelemente (Abb.17).<br />

Weiter werden bei Überschreitung <strong>der</strong> Begrenzung<br />

Beschädigungen <strong>im</strong> Bankettbereich verhin<strong>der</strong>t und<br />

die Verkehrssicherheit gestärkt.<br />

Geeignete Geräte nach Schnittführung:<br />

gerade: Kreissäge <strong>mit</strong> hartmetallbestücktem Sägeblatt<br />

rund: Stichsäge (Elementhöhe berücksichtigen)<br />

32<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Stellplatzmarkierung / Ein- und Ausstiegsbereich / Gasse<br />

Stellplatzmarkierungen, Ein- und Ausstiegsbereiche und Fahrgassen werden<br />

durch das Einstecken <strong>der</strong> TTE ® -Pflasterfüllsteine einfach und schnell realisiert.<br />

Parkplatz <strong>mit</strong> vierreihiger Stellplatzmarkierung erfor<strong>der</strong>t 40<br />

Steine je Laufmeter. Dies ermöglicht einen bequemen Einund<br />

Ausstieg. (Aufnahme während <strong>der</strong> Bauphase)<br />

Doppelte Parkreihen durchgehend verlegen und durch eine<br />

Steinreihe an <strong>der</strong> Stirnseite optisch von einan<strong>der</strong> trennen.<br />

(Aufnahme während <strong>der</strong> Bauphase)<br />

Stellplatzmarkierungen und Fahrgassen sind <strong>mit</strong> TTE ® -Pflastersteinen<br />

einfach und schnell herzustellen. Durch die rasterartige<br />

Struktur sind unterschiedliche Ausrichtungen problemlos möglich.<br />

Bei breiterer Ausführung <strong>der</strong> Stellplatzmarkierung bietet<br />

diese gleichzeitig einen befestigten und bei je<strong>der</strong> Witterung<br />

begehbaren Ein- und Ausstiegsbereich.<br />

Fahrgassen- und Gehwegbefestigung <strong>mit</strong> TTE ® . Begrünte<br />

und gepflasterte Flächen in einem zusammenhängenden<br />

System.<br />

Ein- und Ausstiegsbereich lieber kürzer (4 m Länge) als zu<br />

schmal (mind. 4 Kammerbreiten) ausführen, um eine gute<br />

Sichtbarkeit zu gewährleisten.<br />

33


Verfüllung<br />

TTE ® Grün<br />

Füllsubstrat (exemplarisch)<br />

50 Vol.-% gesiebter Oberboden (Maschenweite: 5 mm)<br />

20 Vol.-% gewaschener Sand 0/2 mm<br />

20 Vol.-% Lava 2/4 mm<br />

10 Vol.-% nährstoffreicher Fertigkompost<br />

Alternativ<br />

70 Vol.-% gesiebter Oberboden (Maschenweite: 5 mm)<br />

30 Vol.-% gewaschener Sand 0/2 mm<br />

Depotdünger 50 g/m 2<br />

TTE ® -Bauweise Grün 3: vor dem Befüllen 50 %<br />

Pflastersteine in Schachbrettanordnung einsetzen<br />

Baustoffe<br />

Als Baustoffe können Gesteinskörnungen gemäß<br />

TL Gestein-StB und Oberboden <strong>der</strong> Bodengruppe<br />

2 und 4 nach DIN 18915 verwendet werden.<br />

Substrateigenschaften können durch genannte Bodenhilfsstoffe<br />

verbessert werden (siehe S. 16). Die<br />

Filterstabilität <strong>der</strong> Baustoffgemische ist gemäß ZTV<br />

Pflaster-StB nachzuweisen.<br />

Für einen vermin<strong>der</strong>ten Aufwand kann auch das<br />

Bettungsmaterial als Kammerverfüllung dienen.<br />

Das empfohlene Füllsubstrat bietet jedoch bessere<br />

Bedingungen für die Vegetation und ein geringeres<br />

Risiko für Fugenbildung.<br />

Herstellung<br />

Das Substratgemisch ist werkseitig herzustellen. Die<br />

Herstellung hat gemäß FLL-Richtlinie für begrünbare<br />

Flächenbefestigungen zu erfolgen. Dabei sind<br />

beson<strong>der</strong>s die Einhaltung des opt<strong>im</strong>alen Wassergehaltes<br />

(bei erdfeuchtem Zustand 0,5 bis 0,7 wPr),<br />

ein zeitnaher, gleichmäßiger Einbau und <strong>der</strong> Schutz<br />

vor Feuchtigkeit zu beachten. Weiter ist die Verwendung<br />

von entmischtem und verklumptem Material<br />

nicht zulässig.<br />

Die Baustoffgemische haben weitestgehend den<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an Bettung/Verfüllung nach FLL zu<br />

entsprechen (S.27, Tab. 16)<br />

Als Orientierungshilfe für eine geeignete Korngrößenverteilung<br />

des Baustoffgemisches dienen Abb.<br />

10 und Tab. 15. Angegebene Mischbestandteile,<br />

<strong>der</strong> Sieblinienbereich und das Mischungsverhältnis<br />

sind Empfehlungen und sollten anhand <strong>der</strong> verwendeten<br />

Materialien geprüft werden. Für die Beurteilung<br />

sind ausschließlich die angegebenen funktionellen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen maßgebend.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> gleichmäßigen und lockeren Ausbringung<br />

des Füllsubstrates sind Fertiger beson<strong>der</strong>s geeignet<br />

für die Verfüllung <strong>der</strong> Gitterelemente. Alternativ<br />

können Klein- und Kompaktla<strong>der</strong> bis 7,5 t <strong>mit</strong><br />

einer Schaufel ohne Zähne verwendet werden. Die<br />

TTE ® -Elemente sollten dabei möglichst über Kopf<br />

verfüllt werden. Starke Fahrbewegungen auf dem<br />

unverfüllten Gitter und hohe Belastungen, beispielsweise<br />

durch Lieferfahrzeuge, sollten vermieden<br />

werden. Die Stellplatzmarkierungen sollten wenn<br />

möglich abgedeckt werden, um sie frei von Bewuchs<br />

zu halten.<br />

Zum Schutz und <strong>der</strong> besseren Entwicklung <strong>der</strong> Vegetation sind die bis zur Oberkante <strong>der</strong> Stege befüllten<br />

Kammern <strong>mit</strong> einer geeigneten Kehrmaschine 1,5 - 2 cm unter Gitteroberkante auszukehren.<br />

Materialbedarf [m³] ≈ Fläche [m²] × 0,03 m<br />

Für Feuerwehrzufahrten und TTE ® -Flächen <strong>mit</strong> sehr geringer Nutzungsbelastung können die<br />

Gitterelemente leicht überfüllt werden.<br />

34<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


TTE ® Pflaster:<br />

Die Pflastersteine sind in<br />

den Farben hellgrau, rubinrot<br />

und antrazith lieferbar:<br />

Gewicht: 610 g/Stück.<br />

Material: verfestigter,<br />

bruchfester Beton<br />

Maße: 74 × 74 × 48 mm<br />

100 Pflastersteine/m 2<br />

Einbauhinweise<br />

Für einen effizienten Verlegevorgang empfehlen wir<br />

parallel zum Verlegen, die TTE ® -Elemente vor dem<br />

Setzen <strong>mit</strong> den TTE ® -Pflastersteinen zu füllen. Für<br />

möglichst kurze Arbeitswege die Paletten <strong>mit</strong> Hilfe<br />

von Hubwagen o<strong>der</strong> Radla<strong>der</strong> auf dem Belag regelmäßig<br />

bis zum aktuellen Verlegeort nachrücken.<br />

TTE ® -Pflasterflächen sollten nicht ausgesandet o<strong>der</strong> -gesplittet werden, da die Beweglichkeit <strong>der</strong> Pflastersteine<br />

ein Zusetzen <strong>der</strong> Fugen verhin<strong>der</strong>t und so zu einer dauerhaften Durchlässigkeit beiträgt. Im<br />

Bedarfsfall (z. B. bei Verkehrsgeschwindigkeiten über 30 km/h und Bankettbefestigungen) sind die<br />

Pflastersteine durch leichtes Abstreuen <strong>mit</strong> Splitt zu arretieren.<br />

Ansaat bei TTE ® Grün<br />

Saatgutmischungen müssen den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> DIN 18917 „Vegetationstechnik <strong>im</strong> Landschaftsbau<br />

– Rasen und Saatarbeiten“ bzw. <strong>der</strong> FLL-„Regel-<br />

Saatgut-Mischungen Rasen (RSM)“ entsprechen.<br />

Empfohlenes Saatgut:<br />

RSM 5.1 Parkplatzrasen;<br />

RSM 7.2 Landschaftsrasen (für Trockenlagen)<br />

Herstellung<br />

Entsprechend <strong>der</strong> FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen<br />

ist <strong>der</strong> geeignete Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

Ansaat bei Bodentemperaturen von mindestens<br />

8 ° C und ausreichen<strong>der</strong> Bodenfeuchte (<strong>im</strong> Regelfall<br />

von Mai bis September) empfohlen.<br />

Die Ansaat ist nach DIN 18917 auszuführen. Die<br />

angegebenen Regelaussaatmengen <strong>der</strong> RSM sind<br />

einzuhalten. Nach FLL-Richtlinie für begrünbare<br />

Flächenbefestigungen ist das Saatgut ohne Einarbeitung<br />

gleichmäßig als Nass- o<strong>der</strong> Trockenansaat<br />

auszubringen und darf sich dabei nicht entmischen.<br />

Bei <strong>der</strong> Verwendung von Nassansaaten gilt<br />

Für eine artenreichere, ökologischere Bepflanzung<br />

können Mischungen <strong>mit</strong> trockenheitsverträglichen,<br />

niedrig wachsenden Kräutern<br />

verwendet werden. Diese eignen sich als<br />

Ergänzung zu den genannten Rasenmischungen<br />

o<strong>der</strong> für Bereiche <strong>mit</strong> geringer Nutzungsintensität<br />

und -belastung. Verwendet werden<br />

können beispielsweise RSM 2.4 Gebrauchsrasen<br />

– Kräuterrasen; für sehr gering beanspruchte<br />

Flächen, vor allem in Trockenlagen,<br />

auch RSM 6.1 Extensive Dachbegrünung.<br />

DIN 18918 „Vegetationstechnik <strong>im</strong> Landschaftsbau;<br />

Ingenieurbiologische Sicherungsbauweisen – Sicherung<br />

durch Ansaaten, Bepflanzungen, Bauweisen<br />

<strong>mit</strong> lebenden und nicht lebenden Stoffen und Bauteilen,<br />

kombinierte Bauweisen“. Bei <strong>der</strong> Verwendung<br />

von Kräutersaatgut wird die Be<strong>im</strong>engung von Sand<br />

empfohlen.<br />

35


Mineralische Deckschichten<br />

TTE ® ist in <strong>der</strong> Lage die Funktionalität und Belastbarkeit<br />

mineralischer Deckschichten erheblich zu<br />

steigern. Als bewehrende und trennende Schicht<br />

sichert es dauerhaft die Ebenheit und verhin<strong>der</strong>t die<br />

Beschädigung und Mischung <strong>der</strong> Materialschichten.<br />

Aufbaustärken sowie kostenaufwändige Pflege- und<br />

Reparaturmaßnahmen können sehr stark reduziert<br />

werden.<br />

Schotter, Kies und Sandflächen <strong>mit</strong> TTE ®<br />

Ungebundene Deckschichten <strong>mit</strong> dem TTE ® -System<br />

sichern eine dauerhaft hohe Versickerungsleistung.<br />

Es entstehen wartungsfreie, trittfeste und belastbare<br />

Befestigungen in natürlicher Optik.<br />

Baustoffe<br />

Es eignen sich grobporiger Schotter und Kies 16/32<br />

(opt<strong>im</strong>al 18/22) sowie Sande <strong>mit</strong> geringem Feinanteil<br />

(< 0,063 mm ≤ 5 M.-%). Gesteinskörnungen<br />

gemäß TL Gestein-StB. Für höhere gestalterische<br />

Ansprüche können auch Zierkiese und -splitte verwendet<br />

werden.<br />

Herstellung<br />

Die Schüttstoffe sind über Kopf in die Kammern <strong>der</strong><br />

TTE ® -Elemente zu ver- bzw. überfüllen. Bei Überfüllung<br />

ist das Materialgemisch ca. 3-4 cm über Gitteroberkante<br />

aufzutragen. Gebrochene Materialien<br />

sollten <strong>mit</strong> einer leichten Rüttelmaschine verfestigt<br />

werden. Bei hoher Nutzungsintensität und Belastung<br />

(z. B. Schwerlastverkehr) sind die TTE ® -Elemente<br />

<strong>mit</strong> 50 % Pflastersteinen auszulegen und bündig<br />

zu verfüllen.<br />

Nicht geeignete Baustoffe<br />

Mineralische Baustoffe <strong>mit</strong> Bestandteilen <strong>im</strong> Körnungsbereich 2-16 mm sind nur bedingt<br />

zur Verfüllung geeignet. Sie können sich in den Fugen <strong>der</strong> Platten absetzen und den freien<br />

Fugenraum für die Ausdehnung <strong>der</strong> Elemente blockieren sowie zu stören<strong>der</strong> Fugenbildung führen.<br />

Bei Überfüllung <strong>der</strong> TTE ® -Elemente ist das Ausdehnungsverhalten unproblematisch.<br />

Querschnitt Überbau <strong>mit</strong> Pflaster<br />

Abb. 18: TTE ® <strong>mit</strong> Schotter-Deckschicht (Bsp. TTE ® -Bauweise 2)<br />

E v2 -Wert<br />

(MN/m²)<br />

mind.<br />

20<br />

10 15 20 25 30 35 40 45 50 55<br />

5<br />

3-4 cm<br />

6 cm<br />

3-5 cm<br />

15-20 cm<br />

Schotter/Kies 16/22 mm<br />

TTE ® -Pflasterstein<br />

Schotter-/Kiesüberdeckung<br />

TTE ® -Bauelement<br />

Feinnetz<br />

Bettung<br />

(Splitt 2/5 mm)<br />

Schottertragschicht<br />

(0/32 mm)<br />

10<br />

cm<br />

Untergrund<br />

36<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Wassergebundene Decken <strong>mit</strong> TTE ®<br />

Bei wassergebundenen Deckschichten kommt die<br />

Versickerungsleistung <strong>der</strong> TTE ® -Bauweise nur in geringem<br />

Maß zum Tragen, da Nie<strong>der</strong>schläge überwiegend<br />

oberflächig über die Deckschicht abfließen.<br />

Jedoch wird die Funktionsfähigkeit durch die<br />

gute Durchlässigkeit <strong>im</strong> Vergleich zu konventionellen<br />

Herstellungsweisen begünstigt, da die Deckschicht<br />

seltener dazu neigt aufzuweichen.<br />

Aufgrund dessen sowie <strong>der</strong> bewehrenden dynamischen<br />

Funktionsweise, sind wassergebundene<br />

TTE ® -Bauweisen auch für Fahrrad- und geringen<br />

bzw. ruhenden Pkw-Verkehr geeignet. Es ist ideal für<br />

Sportplätze und Tennenflächen einsetzbar. Kombiniert<br />

<strong>mit</strong> Pflaster- und Plattenbelägen auf TTE ® können<br />

kostengünstige, barrierefreie und intensiv nutzbare<br />

Geh- und Radwege realisiert werden.<br />

Der Pflege- und Reparaturaufwand von gebundenen<br />

Decken <strong>mit</strong> TTE ® wird erheblich reduziert.<br />

Die Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit einer Wassergebundenen<br />

Decke ausgeführt als TTE ® -Bauweise<br />

ist <strong>mit</strong> <strong>der</strong> konventionellen Dreischichtbauweise<br />

vergleichbar.<br />

Baustoffe Bettung/Füllung<br />

Geeignet sind Splittgemische 0/3 bis 0/5 mm <strong>mit</strong><br />

Feinanteil (< 0,063 mm) ≤ 7 M.-%. Die Baustoffe<br />

sind gemäß den Anfor<strong>der</strong>ungen an dynamische<br />

Schichten nach FLL zu wählen.<br />

Baustoffe Deckschicht<br />

Für TTE ® eignen sich Baustoffgemische <strong>der</strong> Körnung<br />

0/3 bis 0/8 mm <strong>mit</strong> Feinanteil (< 0,063 mm)<br />

8 ≤ 21 M.-%.<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ungen an Baustoffgemische für die<br />

Deckschicht sind gemäß FLL- „Fachbericht zu Planung,<br />

Bau und Instandhaltung von Wassergebundenen<br />

Wegen“ einzuhalten.<br />

Herstellung<br />

Generell kann als Tragaufbau die TTE ® -Bauweise<br />

1 <strong>mit</strong> mineralischer Bettung zu Grunde gelegt werden<br />

(Abb. 19). Für intensivere Pkw-Nutzung ist eine<br />

Tragschicht entsprechend <strong>der</strong> TTE ® -Bauweise 2 einzubauen.<br />

Die Gitterelemente sind <strong>mit</strong> dem Füllstoff über Kopf<br />

leicht zu überfüllen (ca. 1,5-2 cm) und ggf. abzurütteln/-walzen.<br />

Die Herstellung <strong>der</strong> Deckschicht ist<br />

nach dem FLL- „Fachbericht zu Planung, Bau und<br />

Instandhaltung von Wassergebundenen Wegen“<br />

auszuführen. Das Deckschichtmaterial ist erdfeucht<br />

aufzutragen und <strong>mit</strong> geeigneter Glattmantelwalze<br />

standfest abzuwalzen. Die Schichtstärke sollte 3-4<br />

cm in verdichtetem, eingebauten Zustand betragen.<br />

Bei großen Flächen eignen sich Fertiger für eine<br />

gleichmäßige Ausbringung <strong>der</strong> Füllung und Deckschicht.<br />

E v2 -Wert<br />

(MN/m²)<br />

mind.<br />

10<br />

Querschnitt Wassergebundene Wegedecke<br />

Abb. 19: TTE ® <strong>mit</strong> wassergebundener Deckschicht (Bsp. TTE ® -Bauweise 1)<br />

10 15 20 25 30 35 40 45 50 55<br />

5<br />

cm<br />

3-4 cm<br />

6 cm<br />

5 cm<br />

Füllung (Splitt 0/3 mm)<br />

Wassergebundene Decke<br />

TTE ® -Bauelement<br />

Feinnetz<br />

Bettung<br />

(Splitt 0/5 mm)<br />

Untergrund<br />

37


Mineralische Deckschichten<br />

Verlegte und befüllte TTE ® -Elemente VOR Einbau <strong>der</strong> wassergebundenen<br />

Decke.<br />

Fertiggestellte wassergebundene Decke als Wegebefestigung<br />

<strong>im</strong> Allwetterzoo Münster.<br />

Pflegeleichte und dauerhaft ebene wassergebundene Wegedecken<br />

<strong>mit</strong> dem TTE ® -System. Sie eignen sich auch für sicheren<br />

und bequemen Fahrradverkehr bei je<strong>der</strong> Witterung.<br />

TTE ® Pflaster <strong>mit</strong> Kies: dauerhaft belastbar, eben und durchlässig<br />

Firmenparkplatz Hans Ihro GmbH <strong>mit</strong> Firmenlogo aus<br />

TTE ® -Plaster (Schotter bündig verfüllt).<br />

Trittfeste Kiesflächen <strong>mit</strong> natürlicher Optik. Unter einer Kiesabdeckung<br />

befinden sich TTE ® -Elemente, die die Ebenheit<br />

und Begehbarkeit verbessern.<br />

38<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Entwässerung<br />

<strong>Natur</strong>nahe dezentrale Versickerungsanlagen <strong>mit</strong> TTE ®<br />

Allgemeines<br />

Die innovative Regenwasserbewirtschaftung über<br />

das TTE ® -System verbindet die Vorzüge <strong>der</strong> Flächenbefestigung<br />

<strong>mit</strong> denen <strong>der</strong> dezentralen Flächeno<strong>der</strong><br />

Rigolenversickerung. So entstehen naturnahe,<br />

breitflächige dezentrale Versickerungseinrichtungen<br />

<strong>mit</strong> hoher Reinigungs- und Retentionsfunktion, die<br />

gleichzeitig eine Nutzung als Verkehrsfläche zulassen.<br />

Es ergibt sich kein Flächenverlust wie bei herkömmlichen<br />

Flächenversickerungen o<strong>der</strong> Mulden- und<br />

Rigolenanlagen und Abflussflächen können ersetzt<br />

o<strong>der</strong> min<strong>im</strong>iert werden. Da die Tragschicht gleichzeitig<br />

die Rigole <strong>der</strong> TTE ® -Versickerungsanlage bildet,<br />

kann <strong>der</strong> aufgrund <strong>der</strong> geringen Aufbaustärken<br />

ohnehin schon niedrige Materialverbrauch weiter<br />

reduziert werden. Als flächige Rigolenversickerung<br />

ermöglicht das TTE ® -System durch die Speicherfunktion<br />

und die breitflächige Versickerung auch einen<br />

effektiven Einsatz bei geringer Versickerungsleistung<br />

des Untergrundes. Auf zusätzliche Entwässerungseinrichtungen<br />

kann <strong>im</strong> Normalfall verzichtet werden.<br />

Durch die Anwendung <strong>der</strong> TTE ® -Bauweisen können<br />

Abwassergebühren in <strong>der</strong> Regel vollständig entfallen.<br />

Angesichts <strong>der</strong> unterschiedlichen Abwassersatzungen<br />

und Anerkennungsmodalitäten <strong>der</strong> Kommunen<br />

sollte dies <strong>im</strong> Vorfeld geklärt werden.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> naturschutzfachlichen Eingriffsregelung<br />

stellt die Anwendung des TTE ® -System keinen<br />

Eingriff dar, da die Leistungs- und Funktionsfähigkeit<br />

des <strong>Natur</strong>haushaltes und das Landschaftsbild<br />

nicht erheblich beeinträchtigt werden. Eingriffe (z. B.<br />

durch Flächenversiegelung) können durch flächige<br />

Versickerung stark min<strong>im</strong>iert bzw. kompensiert werden<br />

(§ 14. BNatschG).<br />

Voraussetzungen<br />

Grundsätzlich bedarf die Versickerung von Nie<strong>der</strong>schlagswasser<br />

einer Prüfung durch die zuständige<br />

Untere Wasserbehörde. Im Fall einer<br />

zielgerichteten Einleitung in Gewässer<br />

ist eine wasserrechtliche Erlaubnis gemäß<br />

§ 7 des Wasserhaushaltsgesetzes erfor<strong>der</strong>lich. Vor<br />

<strong>der</strong> Anzeige bzw. Beantragung <strong>der</strong> wasserrechtlichen<br />

Erlaubnis ist zu vergewissern, dass man vom<br />

Anschluss- und Benutzungszwang befreit werden<br />

kann.<br />

Generell ist bei <strong>der</strong> Versickerung <strong>der</strong> Boden- und<br />

Gewässerschutz unbedingt zu berücksichtigen. Eine<br />

Versickerung darf nur außerhalb <strong>der</strong> Wasserschutzgebiete<br />

I und II und bei Verzicht auf Streusalz <strong>im</strong><br />

Winterdienst stattfinden. Anfor<strong>der</strong>ungen an Versickerungsanlagen<br />

sind nach DWA-A 138 zu berücksichtigen.<br />

Hiernach soll bei Gebäuden ohne wasserdruckhaltende<br />

Abdichtung <strong>der</strong> Abstand von <strong>der</strong><br />

Versickerungseinrichtung zum Baugrubenfußpunkt<br />

mindestens das 1,5fache <strong>der</strong> Baugrubentiefe betragen.<br />

Weitere Restiktionsflächen sind zu beachten.<br />

Bei <strong>der</strong> Prüfung <strong>der</strong> hydrogeologischen Gegebenheiten<br />

sind topographische Einflüsse, Schichtenwasser<br />

aus Hanglagen, Stauwasser, Grundwasser und<br />

die Auswirkungen darauf zu beachten.<br />

Belastung von Nie<strong>der</strong>schlagsabflüssen<br />

Bei <strong>der</strong> gezielten Regenwasserversickerung sind Abflüsse<br />

nach DWA-A 138, 3.1.2, Tab. 1 hinsichtlich<br />

ihrer Stoffkonzentration und möglicher Grundwasserbeeinflussung<br />

zu bewerten. Sie werden in drei<br />

Beschaffenheitskategorien eingeteilt (siehe Tab. 17).<br />

Tab. 17: Belastung von Nie<strong>der</strong>schlagsabflüssen<br />

Kategorie Bewertung Eignung<br />

A<br />

B<br />

C<br />

unbedenklich – darf ohne Vorbehandlung<br />

versickert werden<br />

tolerierbar – darf nach ausreichen<strong>der</strong><br />

Vorbehandlung versickert werden<br />

nicht tolerierbar – sind i. d. R. in das<br />

Kanalnetz einzuleiten<br />

alle TTE ® -Bauweisen<br />

i. d. R. alle TTE ® -Bauweisen (TTE ® Pflaster 2<br />

+ 3 nur <strong>mit</strong> reinigungsaktiver Tragschicht)<br />

39


Entwässerung<br />

Behandlung belasteter Nie<strong>der</strong>schlagsabflüsse<br />

Je nach Oberflächenbeschickung (A u : A s ) ist die TTE ® -<br />

Fläche als „breitflächige Versickerung“ o<strong>der</strong> als „dezentrale<br />

Flächen- und Muldenversickerung“ einzustufen.<br />

Bei Einordnung als „dezentrale Flächen- und Muldenversickerung“<br />

kann aufgrund stärkerer stofflicher Einträge<br />

durch Dach- und Verkehrsflächen die qualitative<br />

und quantitative Bewertung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsabflüsse,<br />

ihrer Auswirkung auf unter- und oberirdische Gewässer<br />

und die Er<strong>mit</strong>tlung ausreichen<strong>der</strong> Vorbehandlungsmaßnahmen<br />

gemäß DWA-M 153 erfor<strong>der</strong>lich werden (vgl.<br />

DWA-A 138, 3.1.2, Tab. 1). Dies kann beispielsweise bei<br />

Pkw-Parkplätzen <strong>mit</strong> häufigem Fahrzeugwechsel, Metalldächern<br />

ohne Beschichtung o<strong>der</strong> Straßen <strong>mit</strong> DTV<br />

über 15.000 Kfz <strong>der</strong> Fall sein.<br />

Sofern <strong>der</strong> überbaute Oberboden bzw. die verwendeten<br />

Substrate den qualitativen Anfor<strong>der</strong>ungen nach DWA-A<br />

138/M 153 gerecht werden, kann <strong>der</strong> reinigungsaktive<br />

TTE ® -Oberbau in Abst<strong>im</strong>mung <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Wasserbehörde<br />

den Oberbodenpassagen nach DWA-M 153, Tab. A.4a<br />

zugeordnet werden (siehe Tab. 18).<br />

Bei den Bauweisen 2 + 3 <strong>mit</strong> Vegetationstragschicht<br />

empfehlen wir, als Sicherheitszulage<br />

auf die erfor<strong>der</strong>lichen Schichtdicken ca. 5 cm<br />

aufzuschlagen.<br />

Der Bewuchs einer Oberbodenpassage bewirkt v. a.<br />

durch die Durchwurzelung einen Erosionsschutz, Belüftung<br />

sowie die Sicherung <strong>der</strong> Durchlässigkeit <strong>der</strong><br />

Fläche (DWA-A 138). Diese Funktionen werden bei<br />

TTE ® -Pflasterflächen <strong>mit</strong> reinigungsaktiver Tragschicht<br />

weitestgehend durch die Deckschicht sichergestellt.<br />

Wie <strong>der</strong> Zuordnung dieser Flächen zu entnehmen ist,<br />

ist ihre Reinigungsleistung gegenüber bewachsenen<br />

Bodenschichten dennoch als geringer anzusehen.<br />

Generell sollte möglichst die Versickerung über eine<br />

bewachsene Bodenschicht angestrebt werden. Ein guter<br />

Kompromiss zwischen höherer Nutzungsintensität<br />

und guter Reinigungsleistung ist die Kombination <strong>der</strong><br />

TTE ® Grün Bauweisen <strong>mit</strong> 50 % TTE ® -Pflastersteinen<br />

in den Kammern.<br />

Tab. 18: Durchgangswerte für TTE ® -Bauweisen<br />

TTE ® -Bauweise Schicht Stärke Kategorie<br />

TTE ® Grün<br />

TTE ® Pflaster 1<br />

Durchgangswert je nach Gesamtschichtdicke des Aufbaues<br />

(bestehen<strong>der</strong> Oberboden o<strong>der</strong> Vegetationstragschicht +<br />

Bettungs- + Füllsubstrat) entsprechend den Schichtstärken<br />

des „bewachsenen Oberbodens“ zuordnen<br />

Oberbodenpassage<br />

≥ 30 cm<br />

≥ 20 cm<br />

≥ 10 cm<br />

≥ 30 cm<br />

≥ 20 cm<br />

TTE ® Pflaster 2 + 3 <strong>mit</strong> reinigungsaktiver Tragschicht ≥ 25 cm D3<br />

D1<br />

D2<br />

D3<br />

D2<br />

D3<br />

Qualitative Voraussetzungen<br />

Bei stofflicher Belastung <strong>der</strong> Beschaffenheitskategorie<br />

B (tolerierbar) ist eine Vorbehandlung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsabflüsse<br />

für die Versickerung Voraussetzung.<br />

Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

Oberbodenpassagen nach DWA-A 138/M 153 bei<br />

<strong>der</strong> Herstellung des Oberbodens o<strong>der</strong> <strong>der</strong> tragfähigen<br />

Substrate entspricht die Wirkung und Funktion<br />

des TTE ® -Oberbaues einer bewachsenen, belebten<br />

Bodenzone. Eine DIBt-Zulassung ist deshalb für<br />

das TTE ® -System nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Nie<strong>der</strong>schlagsabflüsse können auch bei stärkerer<br />

stofflicher Belastung durch Dach- und Verkehrs-<br />

flächen richtlinien- und normenkonform zur Versickerung<br />

gebracht werden. Die breitflächige Versickerung<br />

bei <strong>der</strong> TTE ® -Bauweise begünstigt eine hohe<br />

Reinigungsleistung.<br />

Die für die TTE ® -Bauweise erfor<strong>der</strong>liche Tragfähigkeit<br />

und Verdichtung liegt weit unter den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

konventioneller Bauweisen (10-30 MN/m 2 statt<br />

100-150 MN/m 2 ) und entspricht <strong>der</strong> Verdichtung<br />

natürlich vorkommen<strong>der</strong> Böden. Die physikalischen,<br />

chemischen und biologischen Reinigungsprozesse <strong>im</strong><br />

Boden werden nicht beeinträchtigt.<br />

40<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Die Anfor<strong>der</strong>ungen an Boden und Substrate zur<br />

Sicherung einer angemessenen Vorbehandlungsmaßnahme<br />

nach DWA können von den in dieser<br />

Planungshilfe formulierten allgemeinen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

abweichen. Diese dienen lediglich <strong>der</strong> Sicherung<br />

<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen vegetativen und bautechnischen<br />

Eigenschaften.<br />

Nach den relevanten qualitativen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

gemäß DWA-A 138, 3.1.3 ist für Oberboden,<br />

Substrate und den Sickerraum Folgendes<br />

zu beachten:<br />

■■<br />

keine Verunreinigungen <strong>im</strong> hydraulischen<br />

Einflussbereich (z. B. Altlasten)<br />

■■<br />

keine negativen Verän<strong>der</strong>ungen des<br />

Sicker- und Grundwassers durch verbaute<br />

Materialien<br />

■■<br />

entwässerungstechnisch relevanter<br />

kf-Bereich 1 × 10 -3 bis 1 × 10 -6 m/s<br />

(ungesättigte Zone)<br />

■■<br />

Mächtigkeit des Sickerraumes mindestens<br />

1 m, bezogen auf <strong>mit</strong>tleren höchsten<br />

Grundwasserstand<br />

■■<br />

mind. 10 cm Oberbodenüberdeckung<br />

Grobsandige und kiesige Bodenmaterialien sind<br />

nach DWA nicht geeignet. Dies ist jedoch auf die<br />

Durchlässigkeit <strong>der</strong> Materialien in lockerer Lagerungsdichte<br />

bezogen (DWA-A 138, Bild 1). Durch<br />

die Verfestigung <strong>der</strong> empfohlenen TTE ® -Gemische<br />

in eine <strong>mit</strong>tlere Lagerungsdichte wird das Infiltrationsvermögen<br />

in <strong>der</strong> Regel in den entwässerungstechnisch<br />

relevanten Bereich herabgesetzt.<br />

Sollten dennoch Bedenken bestehen, können grobporige<br />

Bestandteile durch geeignete (bevorzugt karbonatreiche)<br />

Sande, z. B. 0/4 mm ersetzt o<strong>der</strong> <strong>mit</strong><br />

diesen angereichert werden.<br />

Nach DWA-M 153 sollten für den Oberboden<br />

bzw. für Substrate vor <strong>der</strong> Lieferung bzw.<br />

bei Erhalt o<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>verwendung vorhandenen<br />

Bodens vor dem Einbau folgende Eigenschaften<br />

gutachterlich bestätigt werden:<br />

■■<br />

pH-Wert 6-8<br />

■■<br />

Humusgehalt 1-3 M.-%<br />

■■<br />

Feinanteil < 0,063 mm unter 10 M.-%<br />

■■<br />

kf-Wert allgemein > 1 × 10 -6 m/s,<br />

für Versickerung in Seitenräumen<br />

befestigter Flächen > 2 × 10 -5 m/s<br />

Bei ausreichen<strong>der</strong> Mächtigkeit des Oberbodens<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Vegetationstragschicht genügt <strong>der</strong> Nachweis<br />

abgesehen von <strong>der</strong> Durchlässigkeit für lediglich<br />

diese Schicht.<br />

Verbesserung des Stoffbindungsvermögens<br />

Die DWA-A 138 schlägt verschiedene Maßnahmen<br />

<strong>der</strong> Bodenverbesserung vor, um die Filtrations- und<br />

Sorptionsprozesse zu för<strong>der</strong>n sowie den Stoffabbau<br />

<strong>im</strong> Boden zu erhöhen. Auswirkungen auf die Durchlässigkeit<br />

sind zu beachten und eine Verringerung<br />

dieser auf Werte ≥ 1,0 × 10 -5 m/s zu begrenzen.<br />

Eine Erhöhung des Stoffbindungsvermögens durch<br />

Zugabe von Bentonit o<strong>der</strong> tonreichem Bodenmaterial<br />

ist auf < 10 M.-% Feinanteil zu begrenzen.<br />

Um den angestrebten pH-Wert-Bereich einzustellen,<br />

kann Kalk verwendet werden. Leicht lösliche<br />

Kalke eignen sich nicht. Soll die Durchlässigkeit des<br />

Bodens erhöht werden, empfehlen sich karbonatreiche<br />

Sande.<br />

Der Anteil organischer Substanz kann durch die<br />

Zugabe von Humus o<strong>der</strong> Kompost erhöht werden.<br />

Dieser sollte zwischen 1-3 M.-% liegen.<br />

Nach den FLL-„Empfehlungen für Baumpflanzungen<br />

– Teil 2“ können zur För<strong>der</strong>ung des Bodenlebens<br />

und zur Bindung von Schadstoffen z. B. Alginate,<br />

Huminstoffe und gleichartige Hilfsstoffe<br />

hinzugefügt werden.<br />

41


Entwässerung<br />

Abflussbeiwert<br />

Wird das TTE ® -System lediglich als Flächenbefestigung<br />

eingesetzt kann entsprechend Rasengittersteinbelägen<br />

ein Abflussbeiwert C = 0,15 angewendet<br />

werden. Eine unabhängige Untersuchung ergab<br />

jedoch, dass die hohe Wasserdurchlässigkeit <strong>der</strong><br />

TTE ® -Bauweisen eine schnelle Einleitung von Nie<strong>der</strong>schlägen<br />

in den Aufbau ohne messbaren oberflächigen<br />

Abfluss ermöglicht (vgl. Bericht <strong>der</strong> LWG:<br />

Veitshöchhe<strong>im</strong>er Bericht 115 (2008), Chancen und<br />

Risiken begrünter Stellplätze, Jürgen Eppel).<br />

Nach DWA-A 138 lässt sich i. d. R. sehr einfach<br />

nachweisen, dass die betrachtete Versickerungsfläche<br />

abflusslos bleibt (siehe S. 43).<br />

Oberflächengefälle und Abflusseinleitung<br />

Da kein relevanter oberflächiger Abfluss entsteht<br />

und i. d. R. zusätzliche Entwässerungseinrichtungen<br />

nicht erfor<strong>der</strong>lich sind, kann auf eine komplexe<br />

Oberflächenentwässerung meist verzichtet werden.<br />

Ist eine variierende Gefälleneigung zur oberflächigen<br />

Einleitung von Nie<strong>der</strong>schlagswasser in eine zusätzliche<br />

Entwässerungseinrichtung vorgesehen, ist<br />

dies durch die leichte, gelenkartige Beweglichkeit<br />

<strong>im</strong> Verbund <strong>der</strong> TTE ® -Elemente ohne Schnitte herstellbar.<br />

Bei starker Oberflächenausformung ist ggf.<br />

ein geringerer Versatz <strong>der</strong> Elemente erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Wechsel in <strong>der</strong> Gefälleausbildung sind an Scheitelpunkten<br />

so auszuführen, dass die Einzelelemente<br />

satt aufliegen. Schnitte sind weitestgehend zu vermeiden.<br />

Das Oberflächengefälle hat ≤ 2 % zu betragen,<br />

um eine vollständige Versickerung auf <strong>der</strong> Fläche<br />

sicherzustellen. Die Ausbildung eines stärkeren Gefälles<br />

ist lediglich bei unzureichen<strong>der</strong> Versickerungsleistung<br />

und Integration einer Rigole o<strong>der</strong> Anschluss<br />

an eine Entwässerungseinrichtung sinnvoll. Die Neigung<br />

<strong>der</strong> Deck-, Bettungs- und Tragschicht ist <strong>im</strong><br />

Normalfall gleich auszuführen.<br />

Ist die Einleitung von Nie<strong>der</strong>schlagsabflüssen in die<br />

TTE ® -Versickerungsanlage nicht durch direkten Anschluss<br />

möglich sind geeignete oberirdische Transportelemente<br />

wie offene Rinnen und Rasenmulden<br />

zu wählen. Ist eine unterirdische Ableitung <strong>der</strong> Abflüsse<br />

erfor<strong>der</strong>lich (z. B. durch Rohrelemente), sind<br />

zu erwartende Nutzungsbelastungen zu berücksichtigen.<br />

Der Einsatz des TTE ® -Systems als flächige<br />

dezentrale Rigolenversickerung <strong>mit</strong> Speicherfunktion<br />

ist nur möglich, wenn <strong>der</strong> Oberbau<br />

sowie <strong>der</strong> Untergrund ohne Gefälleausbildung<br />

ausgeführt werden.<br />

Seitliche Entwässerung<br />

Die Möglichkeit einer unterirdischen, seitlichen Ableitung<br />

von Sickerwasser in natürliche anschließende<br />

Flächen begünstigt die Versickerungsleistung.<br />

Deshalb sollte bei <strong>der</strong> Planung von Randeinfassungen<br />

die Ausbildung einer Wanne durch eine geschlossene,<br />

umlaufende Einfassung wenn möglich<br />

vermieden werden. Durch den Verbund und die<br />

Verzahnung <strong>der</strong> Einzelelemente können Randbegrenzungen<br />

auch stellenweise unterbrochen werden<br />

(Abstand max. 1 m).<br />

Wasserdurchlässigkeit<br />

Für den Einsatz des TTE ® -Systems als dezentrale<br />

Versickerungsanlage empfehlen wir, den Oberbau<br />

<strong>mit</strong> einer Durchlässigkeit ≥ 5,0 × 10 -5 m/s herzustellen.<br />

Durchlässigkeit* von TTE ® -Deckschichten <strong>mit</strong> Bettung:<br />

■■<br />

TTE ® Grün + Bettungssubstrat (Splitt 2/5 mm +<br />

Oberboden):<br />

31200 l/s × ha<br />

■■<br />

TTE ® Pflaster + Splittbett 2/5 mm:<br />

328000 l/s × ha<br />

* ) Werte sollen zur Orientierung dienen - er<strong>mit</strong>telt durch<br />

LWG siehe Nachweise und Prüfzertifikate<br />

Nie<strong>der</strong>schläge müssen nach Einlauf in den<br />

TTE ® -Aufbau zeitversetzt in den Untergrund<br />

sickern. Um eine dauerhaft hohe Wasseraufnahmefähigkeit<br />

und Durchlässigkeit zu gewährleisten,<br />

sind die empfohlenen Verdichtungsgrade<br />

für Baugrund und Tragschicht<br />

möglichst einzuhalten.<br />

Auf Trenn- und Filtervliesstoffe sollte wenn<br />

möglich verzichtet werden, da diese die langfristige<br />

Entwässerungsleistung beeinträchtigen<br />

können. Wenn ein Einsatz erfolgen soll (z. B.<br />

TTE ® -Flächenrigole), ist eine Filterbemessung<br />

nach dem „Merkblatt über die Anwendung<br />

von Geokunststoffen <strong>im</strong> Erdbau des Straßenbaues<br />

(M Geok E)“ zu erstellen.<br />

42<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


D<strong>im</strong>ensionierung<br />

TTE ® als dezentrale Flächenversickerung<br />

Die TTE ® -Bauweise 1 sowie TTE ® -Flächen <strong>mit</strong> Gefälleausbildung<br />

sind als Flächenversickerung nach<br />

DWA-A 138 zu d<strong>im</strong>ensionieren und nachzuweisen.<br />

Flächenversickerungen sind beson<strong>der</strong>s bei guter<br />

Durchlässigkeit des Untergrundes effektiv einsetzbar.<br />

Die TTE ® -Bauweise begünstigt durch sehr geringe<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die Verdichtung und eine folglich<br />

hohe Versickerungsrate einen sehr effizienten Einsatz<br />

für diesen Anwendungsbereich.<br />

Die TTE ® -Bauweisen 2 + 3 sollten als flächige Rigolenversickerung<br />

geplant und bemessen werden, um<br />

ihr Entwässerungspotential effektiv zu nutzen.<br />

D<strong>im</strong>ensionierung nach DWA-A 138 (Flächenversickerung)<br />

Er<strong>mit</strong>tlung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Versickerungsfläche<br />

Die erfor<strong>der</strong>liche Versickerungsfläche A S lässt sich nach DWA-A 138 durch die Anwendung <strong>der</strong> folgenden<br />

Gleichung für einen Bemessungsregen r D(0,2) <strong>mit</strong> den Dauerstufen D = 10 − 15 er<strong>mit</strong>teln.<br />

A u<br />

A S =<br />

kf × s f × 10 7<br />

2 × r D(n)<br />

− 1<br />

A u = angeschlossene befestigte Fläche (in m 2 )<br />

k f = Durchlässigkeitsbeiwert <strong>der</strong> gesättigten<br />

Zone (in m/s)<br />

r D(n) = maßgebende Regenspende (in l/s × ha)<br />

s f = Fugenanteil einer durchlässigen<br />

Flächenbefestigung (TTE ® = 1)<br />

Nachweis gegen Überstau und Oberflächenabfluss<br />

Voraussetzung für die obige Bemessungsgleichung ist, dass die Nie<strong>der</strong>schlagsintensität die vorhandene<br />

Versickerungsrate des Untergrundes und des Oberbaues nicht übersteigt, da<strong>mit</strong> kein Überstau<br />

<strong>der</strong> Fläche entstehen kann. Folgende Gleichung ist zu erfüllen:<br />

k f ≥ 2 × r D(n) × 10 -7<br />

Kann diese Bedingung nicht eingehalten werden, ist die Durchlässigkeit <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Schicht(en) durch geeignete Maßnahmen zu erhöhen, o<strong>der</strong> sinngemäß nach Abb. 18 eine Rigole zu<br />

integrieren.<br />

Diese Formel kann auch herangezogen werden, wenn keine undurchlässige Fläche angeschlossen<br />

ist. Dadurch wird nachgewiesen, dass die betrachtete Versickerungsfläche selbst abflusslos bleibt.<br />

43


Entwässerung<br />

TTE ® als flächige dezentrale<br />

Rigolenversickerung<br />

Die Entwässerungsfunktion <strong>der</strong> TTE ® -Bauweisen 2<br />

+ 3 ist durch die geringe Verdichtung des Untergrundes<br />

und des Oberbaues, abgesehen von einer<br />

flächigen statt linearen Ausbildung und geringerem<br />

Porenanteil, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> einer Rigole zu vergleichen. Aus<br />

diesem Grund ist die D<strong>im</strong>ensionierung in Anlehnung<br />

an DWA-A 138 für Rigolen zu bemessen.<br />

Das benötigte Speichervolumen kann durch die Anpassung<br />

<strong>der</strong> Tragschicht bzw. Vegetationstragschicht<br />

in ihrer Höhe hergestellt werden. Die Tragschicht<br />

bildet so<strong>mit</strong> die Rigole. Der speichernutzbare Porenanteil<br />

<strong>der</strong> Deck- und Bettungsschicht wird nicht<br />

berücksichtigt. Er bildet eine Absicherung für eine<br />

mögliche Nachverdichtung durch Nutzung. Diese<br />

zusätzliche Sicherheitszulage entspricht je nach Bauweise<br />

einem Faktor von 1,3-1,6 <strong>der</strong> Speicherfähigkeit<br />

<strong>der</strong> (Vegetations-)Tragschicht.<br />

Tab. 19: Nie<strong>der</strong>schlagshöhen und<br />

Nie<strong>der</strong>schlagsspenden 83224 Grassau<br />

(KOSTRA-DWD-2000 Auswertungszeitraum: 1951 - 2000)<br />

Andauer Wie<strong>der</strong>kehrzeit (Jahre) 5<br />

N<br />

5 Min. 14,2 472,6<br />

10 Min. 20,4 340,4<br />

15 Min. 24,7 274,8<br />

20 Min. 28,0 233,1<br />

30 Min. 32,5 180,7<br />

45 Min. 36,9 136,8<br />

60 Min. 40,0 111,2<br />

90 Min. 43,5 80,6<br />

N = Nie<strong>der</strong>schlagshöhe in Mill<strong>im</strong>eter<br />

R = Nie<strong>der</strong>schlagsspende in Liter pro Sekunde und Hektar<br />

R<br />

Sofern nur Nie<strong>der</strong>schläge versickert werden,<br />

die auf <strong>der</strong> TTE ® -Fläche selbst anfallen, sind<br />

die Schichtstärken <strong>der</strong> (Vegetations-) Tragschicht<br />

<strong>der</strong> TTE ® -Bauweisen 2 + 3 in <strong>der</strong> Regel<br />

als Speicherraum ausreichend. Diese sind unter<br />

Extrembedingungen bei kf = 1,0 × 10 -6 m/s<br />

(Mindestanfor<strong>der</strong>ung an die Durchlässigkeit)<br />

des Untergrundes und einem geringen<br />

Speicherkoeffizienten von 0,2 <strong>der</strong> (Vegetations-)<br />

Tragschicht sogar in <strong>der</strong> Lage, die<br />

größtmöglichen Regenspenden Deutschlands<br />

(83224 Grassau)* aufzunehmen. So<br />

ergab die erfor<strong>der</strong>liche Tragschichthöhe bei<br />

einer Regenspende von 80,6 l/(s × ha) <strong>mit</strong> einer<br />

Dauer von 90 min (= 43,5 l/m 2 Gesamtnie<strong>der</strong>schlag)<br />

ca. 20,4 cm.<br />

* ) Er<strong>mit</strong>telt durch den Deutschen Wetterdienst (DWD),<br />

siehe Tab. 19<br />

Speicherkoeffizient<br />

Der Speicherkoeffizient (s) entspricht dem speichernutzbaren<br />

Porenanteil eines best<strong>im</strong>mten Materialgemisches<br />

und wird maßgeblich durch die Kornverteilung<br />

und den Verdichtungsgrad beeinflusst.<br />

Das effektive Porenvolumen eines best<strong>im</strong>mten Materials<br />

lässt sich über die Differenz aus Gesamtporenvolumen<br />

und Haftwasser best<strong>im</strong>men. Es kann<br />

<strong>mit</strong> Hilfe größerer Gefäße <strong>mit</strong> bekanntem Volumen<br />

über eine Volumen- o<strong>der</strong> Gewichtsdifferenz er<strong>mit</strong>telt<br />

werden (Sieker, F. (Hrsg.): <strong>Natur</strong>nahe Regenwasserbewirtschaftung.<br />

Berlin: Analytica, 1998).<br />

Der Speicherkoeffizient für Vegetationstragschichten<br />

kann <strong>im</strong> Zuge <strong>der</strong> Bemessung <strong>der</strong> Wasserspeicherfähigkeit/max.<br />

Wasserkapazität gemäß FLL-„Empfehlung<br />

für Baumpflanzungen – Teil 2“ – Anhang A<br />

entsprechend des Luftvolumens bei max<strong>im</strong>aler Wasserkapazität<br />

berechnet werden.<br />

Folgende Werte sollen zur Orientierung dienen<br />

(siehe Tab. 20).<br />

Bei Schottertragschichten <strong>der</strong> TTE ® -Bauweise kann<br />

aufgrund des weit geringeren Verdichtungsgrades<br />

davon ausgegangen werden, dass <strong>der</strong> Speicherkoeffizient<br />

s größer ist als 0,2. Auch für Vegetationstragschichten<br />

kann s erfahrungsgemäß <strong>mit</strong> mindestens<br />

0,2 angesetzt werden.<br />

44<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Tab. 20: Speicherkoeffizienten verschiedener Baustoffe<br />

Material<br />

Speicherkoeffizient (s)<br />

Schotter 0/32 mm o<strong>der</strong> 0/45 mm bei D Pr 100 % 1) ca. 0,2<br />

Kies 8/16 2) ca. 0,28<br />

Kies 16/32 ca. 0,4<br />

Grauwackenschotter 8/56 2) ca. 0,38<br />

1)<br />

Erfahrungsgemäß<br />

Flächenbefestigung Rigole<br />

2)<br />

Sieker, F. (Hrsg.): <strong>Natur</strong>nahe Regenwasserbewirtschaftung. Berlin: Analytica, 1998<br />

Abb. 20: Flächenrigole<br />

E v2 -Wert<br />

(MN/m²)<br />

mind.<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Füllsubstrat<br />

cm 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60<br />

6 cm<br />

3-5 cm<br />

20 cm<br />

TTE ® -Pflaster<br />

TTE ® -Bauelement<br />

Feinnetz<br />

Bettung<br />

(Splitt-Oberboden-<br />

Gemisch)<br />

Vegetationstragschicht<br />

(Schotter-Oberboden-<br />

Gemisch)<br />

Geotextil<br />

Grobporiges<br />

Schottermaterial<br />

(z.B. 8-32 mm)<br />

Schichtstärke je nach<br />

zusätzlich benötigtem<br />

Speichervolumen<br />

Untergrund<br />

M 1:10<br />

Bei hohen Ansprüchen an die Speicherfähigkeit<br />

kann die TTE ® -Flächenrigole (<strong>mit</strong> Geotextil und<br />

offenporigem Schottermaterial, z. B. 8/32 mm)<br />

angewendet werden. Werden TTE ® -Pflasterflächen<br />

als flächige Rigolenversickerung für unbedenkliche<br />

Abflüsse nach DWA-A 138 verwendet, kann das<br />

Tragschichtmaterial für eine höhere Speicherfähigkeit<br />

durch die Schottergemische 2/32 mm o<strong>der</strong><br />

8/32 mm ersetzt werden.<br />

bis 40t befahrbare TTE ® -Flächenrigole (Fr)<br />

45


Entwässerung<br />

D<strong>im</strong>ensionierung in Anlehnung an DWA-A 138 (Rigolen)<br />

Er<strong>mit</strong>tlung <strong>der</strong> benötigten Tragschicht- bzw. Rigolenhöhe<br />

In <strong>der</strong> D<strong>im</strong>ensionierung von Rigolen nach DWA-A 138 wird die erfor<strong>der</strong>liche Rigolenlänge l R er<strong>mit</strong>telt.<br />

Für die TTE ® -Bauweise wurde die Formel nach h R aufgelöst, um die erfor<strong>der</strong>liche Tragschichthöhe<br />

bzw. Rigolenhöhe iterativ best<strong>im</strong>men zu können.<br />

Die TTE ® -Fläche ist zur undurchlässigen Fläche zu addieren, da diese selbst durch den Bemessungsregen<br />

belastet wird. Eine seitliche Versickerung aus dem Aufbau bleibt hier, an<strong>der</strong>s als <strong>im</strong> Ansatz <strong>der</strong><br />

DWA, unberücksichtigt.<br />

Die erfor<strong>der</strong>liche Tragschichthöhe lässt sich durch die schrittweise Anwendung <strong>der</strong> Gleichung für<br />

unterschiedliche Dauerstufen er<strong>mit</strong>teln. Der Bemessungsregen ist nach DWA-A 138 <strong>mit</strong> r D(0,2) für D<br />

= 10/20/30/45/60/90 <strong>mit</strong> einem Sicherheitsfaktor fZ = 1,2 anzusetzen.<br />

h R =<br />

[ (A u + A s ) ×10 -7 × r D(n) ] - (l × b × k f /2) × D × 60 × f Z<br />

b × l × s<br />

Die örtliche Nie<strong>der</strong>schlagsintensität darf die Versickerungsrate des TTE ® -Oberbaues nicht übersteigen.<br />

Deshalb ist für diesen unter Anwendung des Bemessungsregens r 10(0,2) folgende Gleichung zu<br />

erfüllen:<br />

k f ≥ 2 × r D(n) × 10 -7<br />

A u : Angeschl. undurchlässige Fläche (in m 2 )<br />

A s : Versickerungsfläche (TTE ® -Fläche) (in m 2 )<br />

k f : Durchlässigkeitsbeiwert <strong>der</strong> gesättigten Zone (in m/s) nach DWA A 138 (Anhang B)<br />

r D(n) : maßgebende Regenspende (in l/(s × ha))<br />

D: Dauer des Bemessungsregens (in min)<br />

f Z : Sicherheitsfaktor gem. DWA-A 117 (f Z =1,2)<br />

l: Länge <strong>der</strong> Schicht (in m)<br />

b: Breite <strong>der</strong> Schicht (in m)<br />

h R: erfor<strong>der</strong>liche Rigolenhöhe (in m)<br />

s: Speicherkoeffizient des Materials<br />

46<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Abb. 21: Kombination aus TTE ® und Rigolenanlage<br />

TTE ® - Oberbau<br />

Planum<br />

angrenzende<br />

undurchlässige<br />

Fläche<br />

1 %<br />

Geotextil<br />

(Rohr-)Rigole<br />

angrenzende<br />

undurchlässige<br />

Fläche<br />

2,5 %<br />

1 - 1,5 %<br />

1 - 1,5 %<br />

Kombination <strong>mit</strong> herkömmlichen<br />

Rigolenanlagen<br />

TTE ® bietet vielseitige Kombinationsmöglichkeiten<br />

dezentraler Versickerungselemente. So können zusätzlich<br />

auch herkömmliche (Rohr-) Rigolenanlagen<br />

unter dem erfor<strong>der</strong>lichen TTE ® -Oberbau integriert<br />

werden (Abb. 21). Nie<strong>der</strong>schläge versickern überwiegend<br />

auf natürlichem Weg in den Untergrund.<br />

Sie werden durch die belebten Bodenschichten flächig<br />

vorbehandelt. Sickerwasser das <strong>der</strong> anstehende<br />

Boden nicht mehr direkt aufnehmen kann wird<br />

in <strong>der</strong> Rigole und dem TTE ® Aufbau zwischengespeichert.<br />

Statt in einer Mulde werden die Abflüsse<br />

breitflächig aufgenommen und in die Rigole geleitet.<br />

Bei Einleitung durch direkten Anschluss an eine<br />

TTE ® -Fläche sollte die Rigolenlänge möglichst dem<br />

angeschlossenen Bereich angepasst werden, um<br />

eine gleichmäßige Einleitung sicherzustellen. Die<br />

Rigole ist regulär nach DWA-A 138 zu bemessen.<br />

Betrieb von Versickerungsanlagen<br />

Versickerungsanlagen sollten einer regelmäßigen<br />

Kontrolle unterzogen werden. Für den Betrieb von<br />

Versickerungsanlagen ist nach DWA-A 138 Folgendes<br />

zu beachten:<br />

Um eine dauerhafte Durchlässigkeit aufrecht zu<br />

erhalten, sind Arbeiten <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Grünpflege<br />

durchzuführen sowie Rasenschnittgut und insbeson<strong>der</strong>e<br />

Laubeinträge aus dem Versickerungsbereich<br />

zu entfernen.<br />

Wird das Reinigungs- und Rückhaltevermögen<br />

durch langzeitliche und erhöhte Einträge nicht<br />

Es sollte möglichst eine geringe Breite für die Rigole<br />

gewählt werden. Wir empfehlen die Verlegung <strong>im</strong><br />

Fischgrätverband. Als Füllstoff für die Rigole eignet<br />

sich aufgrund <strong>der</strong> Kornabstufung des Baustoffes<br />

Kies 8/32.<br />

Die Kombination <strong>der</strong> TTE ® -Bauweise <strong>mit</strong> einer Rigole<br />

bietet sich auch bei TTE ® -Flächen <strong>mit</strong> Gefälle an,<br />

um bei Bedarf eine Speicherung zu ermöglichen.<br />

Funktionelle und gestalterische Integration<br />

des TTE ® -Systems<br />

Die TTE ® -Entwässerung kann verteilt über die zu<br />

entwässernden Flächen angeordnet werden, um<br />

Nie<strong>der</strong>schlagsabflüsse möglichst direkt in den Versickerungsbereich<br />

einzuleiten.<br />

Gleichzeitig kann das System in dieser Form als<br />

Mittel zur Grünflächengestaltung eingesetzt werden<br />

und dient einer optischen Aufwertung und Strukturierung.<br />

abbaubarer Stoffe überbelastet, ist ggf. die obere<br />

Infiltrationsschicht abzuschälen.<br />

Dies entspricht bei <strong>der</strong> TTE ® -Entwässerung dem<br />

Ausbau und <strong>der</strong> Neuinstallation <strong>der</strong> Deckschicht<br />

inklusive Füllsubstrat und ggf. <strong>der</strong> Bettung. Je nach<br />

bisheriger Nutzungsdauer und -intensität können<br />

die ausgebauten Elemente in <strong>der</strong> Regel wie<strong>der</strong><br />

eingebaut werden. Das ausgebaute Material ist<br />

ordnungsgemäß zu entsorgen.<br />

Bei Nutzungswechsel sollte geprüft werden, ob die<br />

Versickerungseinrichtung weiter die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

qualitativen Anfor<strong>der</strong>ung erfüllt.<br />

47


Gestaltungsbeispiele<br />

Mit TTE ® eröffnen sich neue Möglichkeiten in <strong>der</strong> Kombination<br />

von Rasen und Pflaster. Sehr einfach können grüne, lebendige<br />

Strukturen in Pflasterflächen eingeflochten werden.<br />

TTE ® -Bauweise als dauerhaft versickerungfähige und ebenflächige<br />

Tragkonstruktion für Pflaster- und Plattenbeläge.<br />

Die innovative Lösung bei schlechtem Baugrund.<br />

Rundung <strong>mit</strong> sauberer Trennung zwischen verfüllter und<br />

begrünter TTE ® -Fläche<br />

Durch verschieden farbige Pflastersteine lassen sich einfach<br />

Abgrenzungen, Markierungen und Muster herstellen.<br />

Prüfungen und Prüfverfahren<br />

Gefor<strong>der</strong>te Eigenschaften sind nach den einschlägigen<br />

Richtlinien und Merkblättern nachzuweisen.<br />

Es empfiehlt sich Eignungsprüfungen v. a. für Vegetationstragschichten<br />

frühzeitig anhand von Probemischungen,<br />

die dem vorgesehenen Baustoffgemisch<br />

entsprechen, zu erbringen. So stehen Planungsrelevante<br />

Bemessungsgrößen wie die Durchlässigkeit und<br />

<strong>der</strong> Speicherkoeffizient schon <strong>im</strong> Vorfeld zur Verfügung<br />

und es bleibt bei Bedarf Spielraum für Anpassungen<br />

des Substrates.<br />

Bei gleichartigen Baumaßnahmen kann auf die<br />

er<strong>mit</strong>telten Ergebnisse einer vorhandenen Eignungsprüfung,<br />

die nicht älter als 2 Jahre ist, zurückgegriffen<br />

werden.<br />

Die Art und Eigenschaften <strong>der</strong> verwendeten Baustoffe<br />

und Baustoffgemische dürfen sich jedoch nicht<br />

än<strong>der</strong>n. An<strong>der</strong>enfalls ist <strong>der</strong> Nachweis erneut zu<br />

erbringen.<br />

Laut den Aussagen eines Beiblattes <strong>der</strong> Zusätzlichen<br />

Technischen Vorschriften für die Herstellung und<br />

Anwendung verbesserter Vegetationstragschichten<br />

(ZTV Vegtra-Mü) hat <strong>der</strong> zeitliche Aufwand für die<br />

Er<strong>mit</strong>tlung <strong>der</strong> Wasserspeicherfähigkeit die Prüfdauer<br />

erheblich verlängert. Um dies zu vermeiden kann auf<br />

diese Untersuchung ggf. verzichtet werden.<br />

48<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


Pflege und Unterhaltung<br />

Allgemein<br />

Die Abnahme und Mängelansprüche, Fertigstellungs-<br />

sowie Entwicklungs- und Unterhaltungspflege<br />

ist nach FLL-Richtlinie für begrünbare Flächenbefestigungen<br />

durchzuführen. Neben diesen gelten folgende<br />

Maßnahmen für die Pflege und Unterhaltung<br />

von Flächenbefestigungen <strong>mit</strong> dem TTE ® -System:<br />

Winterdienst<br />

Auf das Ausbringen von Streusalz ist möglichst zu<br />

verzichten, da sich dies negativ auf die Vegetation,<br />

den Boden und das Grundwasser auswirkt. Als abstumpfendes<br />

Mittel kann stattdessen Splitt eingesetzt<br />

werden. Bei TTE ® Pflaster-Bauweisen sollte dies jedoch<br />

in geringen Mengen erfolgen. Das Material ist<br />

nach Winterende von <strong>der</strong> Fläche zu entfernen.<br />

Schneeräumen durch Fahrzeuge ohne Schneeketten<br />

<strong>mit</strong> Kunststoff-/Gummilippe am Räumschild ist<br />

möglich.<br />

Pflegehinweise für TTE ® Grün<br />

Bei begrünbaren TTE ® -Bauweisen muss eine Verän<strong>der</strong>ung<br />

durch Nutzung und Witterungseinflüsse<br />

berücksichtigt werden. Um eine gleichbleibende<br />

Qualität sicherzustellen, ist eine regelmäßige Pflege<br />

notwendig. Deshalb wird empfohlen den Auftraggeber<br />

ausreichend darüber zu informieren.<br />

Nachsaat<br />

Eine Nachsaat kann gegebenenfalls notwendig<br />

werden. Bei Bedarf <strong>im</strong> Frühjahr nach dem ersten<br />

Winter <strong>mit</strong> bereits verwendeter Saatgutmischung<br />

nach RSM, <strong>mit</strong> einer Saatgutmenge von ca. 15-20<br />

g/m² nachsäen.<br />

Bewässern<br />

Bei längeren Trockenphasen soll nach Bedarf bewässert<br />

werden. Parkplätze <strong>mit</strong> langer Verweildauer<br />

<strong>der</strong> Kraftfahrzeuge, z. B.: Mitarbeiterstellplätze<br />

sollten gegebenenfalls in <strong>der</strong> verwendungsfreien<br />

Zeit bewässert werden, um Trockenschäden durch<br />

Regenschatten zu vermeiden.<br />

Düngen<br />

Die Verwendung von Dünger <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Fertigstellungspflege<br />

ist gemäß <strong>der</strong> FLL-Richtlinie für<br />

begrünbare Flächenbefestigungen durchzuführen.<br />

Weitere Düngung sollte nur bei Bedarf erfolgen.<br />

Aufgrund des oft hohen Begrünungsanteils bei<br />

TTE ® -Bauweisen kann dies erfor<strong>der</strong>lich sein, um ein<br />

Das max<strong>im</strong>ale Fahrzeuggewicht ist je nach Bauweise<br />

zu berücksichtigen. Bei begrünten TTE ® -Flächen<br />

ist das Schild höher zu stellen, um Beschädigungen<br />

<strong>der</strong> Vegetation zu vermeiden. Bleibt die Rasendecke<br />

ca. 5-10 cm <strong>mit</strong> Schnee bedeckt, so wird diese<br />

besser vor Frost geschützt.<br />

Befahrbarkeit<br />

Befahrbarkeit gemäß gewählter Bauweise:<br />

TTE ® -Bauweise 1: Kfz bis max<strong>im</strong>al 3,5 t<br />

TTE ® -Bauweise 2: Kfz bis max<strong>im</strong>al 16 t und max<strong>im</strong>al<br />

10 t Achslast, gelegentlich bis 40 t zulässiges<br />

GG (bis 10 t Achslast)<br />

TTE ® -Bauweise 3: Kfz bis max<strong>im</strong>al 40 t und max<strong>im</strong>al<br />

10 t Achslast<br />

ausreichendes Nährstoffangebot sicherzustellen.<br />

Empfohlen wird die Verwendung von Langzeitdüngern.<br />

Hinweise zu Eigenschaften von Düngern enthält<br />

das FLL-„Beschreibende Dünge<strong>mit</strong>telverzeichnis<br />

für Landschafts- und Sportplatzbau“.<br />

Mähen<br />

TTE ® -Grünflächen sind <strong>mit</strong> einer Schnitthöhe von 4<br />

cm und einer Häufigkeit von mindestens zwei bis<br />

vier Schnitten pro Jahr zu mähen. Je nach Begrünungsziel<br />

und Nutzung sollte die Häufigkeit <strong>der</strong><br />

Schnitte angepasst werden.<br />

Das Schnittgut ist zu entfernen, um ein Verfilzen <strong>der</strong><br />

Grasnarbe zu vermeiden. Weiter sollten abgestorbene<br />

Pflanzenbestandteile jährlich (nach dem Winter)<br />

<strong>mit</strong> einer geeigneten Kehrmaschine gelöst und<br />

anschließend beseitigt werden. Dies verhin<strong>der</strong>t die<br />

Verfilzung und das Herauswachsen <strong>der</strong> Grasnarbe.<br />

Pflegehinweise für TTE ® Pflaster<br />

Grobe Verschmutzungen sollten zeitnah entfernt<br />

werden, um die Wasserdurchlässigkeit des Belages<br />

zu erhalten. Schmutzpartikel des normalen<br />

Fahrzeugverkehrs stellen in <strong>der</strong> Regel keine Beeinträchtigung<br />

<strong>der</strong> Wasserdurchlässigkeit dar. Gegebenenfalls<br />

kann eine Fugenreinigung <strong>mit</strong>tels Hochdruckreiniger<br />

erfolgen.<br />

49


Quellenverzeichnis<br />

DIN 18121:<br />

DIN 18123:<br />

Untersuchung von Bodenproben – Wassergehalt – Teil 1: Best<strong>im</strong>mung durch<br />

Ofentrocknung<br />

Baugrund; Untersuchung von Bodenproben – Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Korngrößenverteilung<br />

DIN 18124: Baugrund, Untersuchung von Bodenproben – Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Korndichte –<br />

Kapillarpyknometer, Weithalspyknometer, Gaspyknometer<br />

DIN 18125-1: Baugrund, Untersuchung von Bodenproben – Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Dichte des<br />

Bodens – Teil 1: Laborversuche<br />

DIN 18128: Baugrund – Untersuchung von Bodenproben – Best<strong>im</strong>mung des Glühverlustes<br />

DIN 18130-1: Baugrund; Untersuchung von Bodenproben; Best<strong>im</strong>mung des Wasserdurchlässigkeitsbeiwerts<br />

– Teil 1: Laborversuche<br />

DIN 18134: Baugrund; Versuche und Versuchsgeräte – Plattendruckversuch<br />

DIN 18202: Toleranzen <strong>im</strong> Hochbau – Bauwerke<br />

DIN 18299: Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten je<strong>der</strong> Art<br />

DIN 18300: Erdarbeiten<br />

DIN 18315: Verkehrswegebauarbeiten – Oberbauschichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel<br />

DIN 18318: Verkehrswegebauarbeiten – Pflasterdecken und Plattenbeläge in ungebundener<br />

Ausführung, Einfassungen<br />

DIN 18320: Landschaftsbauarbeiten<br />

DIN 18915: Vegetationstechnik <strong>im</strong> Landschaftsbau – Bodenarbeiten<br />

DIN 18917: Vegetationstechnik <strong>im</strong> Landschaftsbau – Rasen und Saatarbeiten<br />

DIN 18918: Vegetationstechnik <strong>im</strong> Landschaftsbau – Ingenieurbiologische Sicherungsbauweisen<br />

- Sicherungen durch Ansaaten, Bepflanzungen, Bauweisen <strong>mit</strong> lebenden und<br />

nicht lebenden Stoffen und Bauteilen, kombinierte Bauweisen<br />

DIN 18919: Vegetationstechnik <strong>im</strong> Landschaftsbau – Entwicklungs- und Unterhaltungspflege<br />

von Grünflächen<br />

DIN 483: Bordsteine aus Beton (nationale Ergänzungsnorm zu DIN EN 1340)<br />

DIN EN 13286-2: Ungebundene und hydraulisch gebundene Gemische – Teil 2: Laborprüfverfahren<br />

für die Trockendichte und den Wassergehalt – Proctorversuch<br />

DIN EN 1340: Bordsteine aus Beton – Anfor<strong>der</strong>ungen und Prüfverfahren<br />

DIN EN 932-3: Prüfverfahren für allgemeine Eigenschaften von Gesteinskörnungen –<br />

Teil 3: Durchführung und Terminologie einer vereinfachten petro-graphischen<br />

Beschreibung<br />

DIN EN 933-1: Prüfverfahren für geometrische Eigenschaften von Gesteinskörnungen –<br />

Teil 1: Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Korngrößenverteilung – Siebverfahren<br />

DIN EN 933-4: Prüfverfahren für geometrische Eigenschaften von Gesteinskörnungen –<br />

Teil 4: Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Kornform; Kornformkennzahl<br />

DIN ISO 10390: Bodenbeschaffenheit – Best<strong>im</strong>mung des pH-Wertes<br />

DWA-A 138: Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Nie<strong>der</strong>schlagswasser<br />

DWA-M 153: Handlungsempfehlungen zum Umgang <strong>mit</strong> Regenwasser<br />

50<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>


FLL:<br />

FLL:<br />

FLL:<br />

FLL:<br />

M Geok E:<br />

RStO 12:<br />

TL Gestein-StB 04:<br />

TL SoB-StB 04:<br />

VDLUFA:<br />

ZTV E-StB 94:<br />

ZTV Pflaster-StB 06:<br />

ZTV SoB-StB 04:<br />

ZTV Vegtra-Mü:<br />

Empfehlungen für Baumpflanzungen – Teil2<br />

Fachbericht zu Planung, Bau und Instandhaltung von Wassergebundenen Wegen<br />

Regel-Saatgut-Mischungen Rasen (RSM)<br />

Richtlinie für die Planung, Ausführung und Unterhaltung von begrünbaren Flächenbefestigungen<br />

Merkblatt über die Anwendung von Geokunststoffen <strong>im</strong> Erdbau des Straßenbaues<br />

Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen<br />

Technische Lieferbedingungen für Gesteinskörnungen <strong>im</strong> Straßenbau<br />

Technische Lieferbedingungen für Baustoffgemische und Böden zur Herstellung<br />

von Schichten ohne Binde<strong>mit</strong>tel <strong>im</strong> Straßenbau<br />

Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten,<br />

A10.1.1, Best<strong>im</strong>mung des Salzgehaltes in Böden, gärtnerischen Erden und<br />

Substraten<br />

Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Erdarbeiten <strong>im</strong><br />

Straßenbau<br />

Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien zur Herstellung von<br />

Pflasterdecken, Plattenbelägen und Einfassungen<br />

Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Schichten ohne<br />

Binde<strong>mit</strong>tel <strong>im</strong> Straßenbau<br />

Zusätzlichen Technischen Vorschriften für die Herstellung und Anwendung von<br />

Vegetationstragschichten<br />

51


Außenanlagen<br />

Gartenbau<br />

Reitsport Tiere Specials<br />

Außenanlagen Gartenbau Reitsport<br />

Nachhaltige Bodenbefestigungen auf <strong>der</strong> Basis von über 16 Jahren Praxiserfahrung<br />

Individuelle TTE ® -Lösungen<br />

Das HÜBNER-LEE Team steht Ihnen bei Fragen stets zur Seite und berät Sie gerne bei Ihrer Planung. In<br />

speziellen Fällen und bei großen Bauvorhaben besuchen wir Sie auch gerne vor Ort und begleiten Sie<br />

beratend bei <strong>der</strong> Ausführung.<br />

TTE ® und die europäischen Partner:<br />

(A) Österreich<br />

ZAHRER GmbH & Co KG<br />

TTE ® -Bodensysteme<br />

4974 ORT <strong>im</strong> Innkreis Nr. 60<br />

Tel: +43 (0)7751-892 50<br />

Fax: +43 (0)7751-892 516<br />

E-Mail: tte@zahrer.at, Web: www.tte.at<br />

(CH) Schweiz<br />

KELLER Bodensysteme GmbH<br />

Rebberghof, 5330 Zurzach<br />

Telefon: +41 (0)56-249 3473<br />

Fax: +41 (0)56-249 0181<br />

E-Mail: info@keller-bodensysteme.ch<br />

www.keller-bodensysteme.ch<br />

(AZ) Aserbaidschan<br />

AZ Warenhandelsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG (Sitz in DE)<br />

(DK) Dänemark<br />

Skandinavisk Byggeplast<br />

(F) Frankreich<br />

O2D - Sol & Aire<br />

(KZ) Kasachstan<br />

ParCoS - www.ecoparking.kz<br />

(LT) Litauen<br />

Žaliasis Rojus<br />

(NL) Nie<strong>der</strong>lande<br />

Nord: TONN Ne<strong>der</strong>land<br />

Süd: S.P.M. Lintzen vof<br />

(RU) Russland<br />

Russkoe Pole - www.russpole.ru<br />

(SE) Schweden<br />

TTE-Sweden<br />

(UA) Ukraine<br />

Right Solutions Ltd.<br />

www.ecoparkovka.com.ua<br />

(UK) Großbritannien<br />

TTE Global L<strong>im</strong>ited<br />

www.tte.eu<br />

Per QR-Code<br />

direkt zur Webseite<br />

TTE ® -Außenanlagen<br />

07-2013<br />

HÜBNER-LEE GmbH & Co. KG<br />

Gewerbestrasse 1, D-87752 Holzgünz<br />

Telefon: +49 (0)8393-9229-0, Telefax: +49 (0)8393-9229-22<br />

E-Mail: info@huebner-lee.de

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