Bauen im Einklang mit der Natur - Hübner-Lee

Entwässerung
Abflussbeiwert
Wird das TTE ® -System lediglich als Flächenbefestigung
eingesetzt kann entsprechend Rasengittersteinbelägen
ein Abflussbeiwert C = 0,15 angewendet
werden. Eine unabhängige Untersuchung ergab
jedoch, dass die hohe Wasserdurchlässigkeit der
TTE ® -Bauweisen eine schnelle Einleitung von Niederschlägen
in den Aufbau ohne messbaren oberflächigen
Abfluss ermöglicht (vgl. Bericht der LWG:
Veitshöchheimer Bericht 115 (2008), Chancen und
Risiken begrünter Stellplätze, Jürgen Eppel).
Nach DWA-A 138 lässt sich i. d. R. sehr einfach
nachweisen, dass die betrachtete Versickerungsfläche
abflusslos bleibt (siehe S. 43).
Oberflächengefälle und Abflusseinleitung
Da kein relevanter oberflächiger Abfluss entsteht
und i. d. R. zusätzliche Entwässerungseinrichtungen
nicht erforderlich sind, kann auf eine komplexe
Oberflächenentwässerung meist verzichtet werden.
Ist eine variierende Gefälleneigung zur oberflächigen
Einleitung von Niederschlagswasser in eine zusätzliche
Entwässerungseinrichtung vorgesehen, ist
dies durch die leichte, gelenkartige Beweglichkeit
im Verbund der TTE ® -Elemente ohne Schnitte herstellbar.
Bei starker Oberflächenausformung ist ggf.
ein geringerer Versatz der Elemente erforderlich.
Wechsel in der Gefälleausbildung sind an Scheitelpunkten
so auszuführen, dass die Einzelelemente
satt aufliegen. Schnitte sind weitestgehend zu vermeiden.
Das Oberflächengefälle hat ≤ 2 % zu betragen,
um eine vollständige Versickerung auf der Fläche
sicherzustellen. Die Ausbildung eines stärkeren Gefälles
ist lediglich bei unzureichender Versickerungsleistung
und Integration einer Rigole oder Anschluss
an eine Entwässerungseinrichtung sinnvoll. Die Neigung
der Deck-, Bettungs- und Tragschicht ist im
Normalfall gleich auszuführen.
Ist die Einleitung von Niederschlagsabflüssen in die
TTE ® -Versickerungsanlage nicht durch direkten Anschluss
möglich sind geeignete oberirdische Transportelemente
wie offene Rinnen und Rasenmulden
zu wählen. Ist eine unterirdische Ableitung der Abflüsse
erforderlich (z. B. durch Rohrelemente), sind
zu erwartende Nutzungsbelastungen zu berücksichtigen.
Der Einsatz des TTE ® -Systems als flächige
dezentrale Rigolenversickerung mit Speicherfunktion
ist nur möglich, wenn der Oberbau
sowie der Untergrund ohne Gefälleausbildung
ausgeführt werden.
Seitliche Entwässerung
Die Möglichkeit einer unterirdischen, seitlichen Ableitung
von Sickerwasser in natürliche anschließende
Flächen begünstigt die Versickerungsleistung.
Deshalb sollte bei der Planung von Randeinfassungen
die Ausbildung einer Wanne durch eine geschlossene,
umlaufende Einfassung wenn möglich
vermieden werden. Durch den Verbund und die
Verzahnung der Einzelelemente können Randbegrenzungen
auch stellenweise unterbrochen werden
(Abstand max. 1 m).
Wasserdurchlässigkeit
Für den Einsatz des TTE ® -Systems als dezentrale
Versickerungsanlage empfehlen wir, den Oberbau
mit einer Durchlässigkeit ≥ 5,0 × 10 -5 m/s herzustellen.
Durchlässigkeit* von TTE ® -Deckschichten mit Bettung:
■■
TTE ® Grün + Bettungssubstrat (Splitt 2/5 mm +
Oberboden):
31200 l/s × ha
■■
TTE ® Pflaster + Splittbett 2/5 mm:
328000 l/s × ha
* ) Werte sollen zur Orientierung dienen - ermittelt durch
LWG siehe Nachweise und Prüfzertifikate
Niederschläge müssen nach Einlauf in den
TTE ® -Aufbau zeitversetzt in den Untergrund
sickern. Um eine dauerhaft hohe Wasseraufnahmefähigkeit
und Durchlässigkeit zu gewährleisten,
sind die empfohlenen Verdichtungsgrade
für Baugrund und Tragschicht
möglichst einzuhalten.
Auf Trenn- und Filtervliesstoffe sollte wenn
möglich verzichtet werden, da diese die langfristige
Entwässerungsleistung beeinträchtigen
können. Wenn ein Einsatz erfolgen soll (z. B.
TTE ® -Flächenrigole), ist eine Filterbemessung
nach dem „Merkblatt über die Anwendung
von Geokunststoffen im Erdbau des Straßenbaues
(M Geok E)“ zu erstellen.
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für nachhaltiges Bauen