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Bauen im Einklang mit der Natur - Hübner-Lee

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Entwässerung<br />

TTE ® als flächige dezentrale<br />

Rigolenversickerung<br />

Die Entwässerungsfunktion <strong>der</strong> TTE ® -Bauweisen 2<br />

+ 3 ist durch die geringe Verdichtung des Untergrundes<br />

und des Oberbaues, abgesehen von einer<br />

flächigen statt linearen Ausbildung und geringerem<br />

Porenanteil, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> einer Rigole zu vergleichen. Aus<br />

diesem Grund ist die D<strong>im</strong>ensionierung in Anlehnung<br />

an DWA-A 138 für Rigolen zu bemessen.<br />

Das benötigte Speichervolumen kann durch die Anpassung<br />

<strong>der</strong> Tragschicht bzw. Vegetationstragschicht<br />

in ihrer Höhe hergestellt werden. Die Tragschicht<br />

bildet so<strong>mit</strong> die Rigole. Der speichernutzbare Porenanteil<br />

<strong>der</strong> Deck- und Bettungsschicht wird nicht<br />

berücksichtigt. Er bildet eine Absicherung für eine<br />

mögliche Nachverdichtung durch Nutzung. Diese<br />

zusätzliche Sicherheitszulage entspricht je nach Bauweise<br />

einem Faktor von 1,3-1,6 <strong>der</strong> Speicherfähigkeit<br />

<strong>der</strong> (Vegetations-)Tragschicht.<br />

Tab. 19: Nie<strong>der</strong>schlagshöhen und<br />

Nie<strong>der</strong>schlagsspenden 83224 Grassau<br />

(KOSTRA-DWD-2000 Auswertungszeitraum: 1951 - 2000)<br />

Andauer Wie<strong>der</strong>kehrzeit (Jahre) 5<br />

N<br />

5 Min. 14,2 472,6<br />

10 Min. 20,4 340,4<br />

15 Min. 24,7 274,8<br />

20 Min. 28,0 233,1<br />

30 Min. 32,5 180,7<br />

45 Min. 36,9 136,8<br />

60 Min. 40,0 111,2<br />

90 Min. 43,5 80,6<br />

N = Nie<strong>der</strong>schlagshöhe in Mill<strong>im</strong>eter<br />

R = Nie<strong>der</strong>schlagsspende in Liter pro Sekunde und Hektar<br />

R<br />

Sofern nur Nie<strong>der</strong>schläge versickert werden,<br />

die auf <strong>der</strong> TTE ® -Fläche selbst anfallen, sind<br />

die Schichtstärken <strong>der</strong> (Vegetations-) Tragschicht<br />

<strong>der</strong> TTE ® -Bauweisen 2 + 3 in <strong>der</strong> Regel<br />

als Speicherraum ausreichend. Diese sind unter<br />

Extrembedingungen bei kf = 1,0 × 10 -6 m/s<br />

(Mindestanfor<strong>der</strong>ung an die Durchlässigkeit)<br />

des Untergrundes und einem geringen<br />

Speicherkoeffizienten von 0,2 <strong>der</strong> (Vegetations-)<br />

Tragschicht sogar in <strong>der</strong> Lage, die<br />

größtmöglichen Regenspenden Deutschlands<br />

(83224 Grassau)* aufzunehmen. So<br />

ergab die erfor<strong>der</strong>liche Tragschichthöhe bei<br />

einer Regenspende von 80,6 l/(s × ha) <strong>mit</strong> einer<br />

Dauer von 90 min (= 43,5 l/m 2 Gesamtnie<strong>der</strong>schlag)<br />

ca. 20,4 cm.<br />

* ) Er<strong>mit</strong>telt durch den Deutschen Wetterdienst (DWD),<br />

siehe Tab. 19<br />

Speicherkoeffizient<br />

Der Speicherkoeffizient (s) entspricht dem speichernutzbaren<br />

Porenanteil eines best<strong>im</strong>mten Materialgemisches<br />

und wird maßgeblich durch die Kornverteilung<br />

und den Verdichtungsgrad beeinflusst.<br />

Das effektive Porenvolumen eines best<strong>im</strong>mten Materials<br />

lässt sich über die Differenz aus Gesamtporenvolumen<br />

und Haftwasser best<strong>im</strong>men. Es kann<br />

<strong>mit</strong> Hilfe größerer Gefäße <strong>mit</strong> bekanntem Volumen<br />

über eine Volumen- o<strong>der</strong> Gewichtsdifferenz er<strong>mit</strong>telt<br />

werden (Sieker, F. (Hrsg.): <strong>Natur</strong>nahe Regenwasserbewirtschaftung.<br />

Berlin: Analytica, 1998).<br />

Der Speicherkoeffizient für Vegetationstragschichten<br />

kann <strong>im</strong> Zuge <strong>der</strong> Bemessung <strong>der</strong> Wasserspeicherfähigkeit/max.<br />

Wasserkapazität gemäß FLL-„Empfehlung<br />

für Baumpflanzungen – Teil 2“ – Anhang A<br />

entsprechend des Luftvolumens bei max<strong>im</strong>aler Wasserkapazität<br />

berechnet werden.<br />

Folgende Werte sollen zur Orientierung dienen<br />

(siehe Tab. 20).<br />

Bei Schottertragschichten <strong>der</strong> TTE ® -Bauweise kann<br />

aufgrund des weit geringeren Verdichtungsgrades<br />

davon ausgegangen werden, dass <strong>der</strong> Speicherkoeffizient<br />

s größer ist als 0,2. Auch für Vegetationstragschichten<br />

kann s erfahrungsgemäß <strong>mit</strong> mindestens<br />

0,2 angesetzt werden.<br />

44<br />

für nachhaltiges <strong>Bauen</strong>

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