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DAS MAGAZIN VON<br />

ÖSTERREICH<br />

0 4 | d e z e m b e r 2 0 1 3 — F e b r u a r 2 0 1 4<br />

Arktisschützer<br />

hinter Gittern<br />

Wir lassen uns nicht einschüchtern<br />

Gifte in der Kleidung<br />

Wie die Textilindustrie unsere Gewässer verschmutzt<br />

Bienen in Gefahr<br />

Der Kampf um das Leben der Bestäuber geht weiter


INHALT<br />

04 Zahlen, News, Kommentar <strong>Greenpeace</strong> in Aktion<br />

06 Angeklagt: der friedliche Umweltschutz Der Protest<br />

für den Schutz der Arktis und die Freilassung der in<br />

Russland inhaftierten <strong>Greenpeace</strong>-Aktivisten<br />

12 Für Bienen und Blüten <strong>Greenpeace</strong> kämpft gegen<br />

giftige Pestizide und für nachhaltige Landwirtschaft<br />

14 Riff in Seenot Einsatz am Great Barrier Reef<br />

16 Tiger im Tank Wenn Palmöl aus der Zapfsäule kommt<br />

17 Hochgiftig Gefährliche Chemikalien in der Kleidung<br />

18 Fehler mit System Warum Waschmaschine und Handy<br />

viel schneller kaputtgehen, als sie sollten<br />

20 Für diesen Planeten Testamentsspenden<br />

21 Sinnvolles tun Aktivist Lorenz Mastalir im Porträt<br />

22 Ihr Beitrag Spenden für unsere Umwelt<br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Sini Saarela befindet sich in einer russischen Gefängnis<br />

zelle. Jetzt, während ich dies schreibe. Später, wenn<br />

ich nach Hause gehe. Heute Nacht, morgen und übermorgen.<br />

Seit bald zwei Monaten halten russische<br />

Behörden die finnische <strong>Greenpeace</strong>-Aktivistin fest.<br />

In einer kalten Zelle – fern von Familie und Freunden.<br />

Warum? Weil sie den Mut hatte, für den Schutz der<br />

Arktis einzutreten – vor Ort, an der Ölplattform eines<br />

Konzerns. Sini ist nur ein Jahr älter als ich und sie<br />

ist meine Heldin des Jahres. Für mich sind Sini und<br />

die anderen der „Arctic 30“ Vorbild, Inspiration und<br />

Sinnbild des Umweltschutzes. In ihrem Namen sage<br />

ich: Danke für Ihre Unterstützung! Nur gemeinsam<br />

können wir die Arktis schützen und die Freilassung<br />

der „Arctic 30“ erwirken.<br />

Mit Ihnen an<br />

unserer Seite<br />

kämpfen wir<br />

für den Schutz<br />

unserer Erde.<br />

Das <strong>Greenpeace</strong>-Schiff<br />

„Arctic Sunrise“ im Eismeer.<br />

Weder arktische Temperaturen<br />

noch mächtige Konzerne<br />

können unseren Einsatz für<br />

den Umweltschutz aufhalten.<br />

Ihre Unterstützung gibt uns<br />

den Mut und die Kraft, auch<br />

die größten Herausforderungen<br />

zu meistern.<br />

Coverfoto: Dmitri Sharomov/GP; Fotos S.2–3: Georg Mayer/GP; Nick Cobbing/GP<br />

Sonja Hödl<br />

Chefredakteurin ACT<br />

2 3


ZÄHLWERK<br />

AKTIONEN AUS ALLER WELT<br />

K O L U M N E<br />

3<br />

Schiffe bilden die<br />

Flotte von <strong>Greenpeace</strong><br />

International:<br />

die „Rainbow Warrior“,<br />

die „Esperanza“ und<br />

die „Arctic Sunrise“.<br />

72,3<br />

Meter mal 14,3 Meter<br />

misst die „Esperanza“.<br />

Sie ist das größte und<br />

schnellste Schiff der<br />

Flotte.<br />

1.478<br />

Tonnen Wasser verdrängt<br />

der Eisbrecher<br />

„Arctic Sunrise“.<br />

23:38<br />

Uhr war es, als am<br />

10. Juli 1989 eine vom<br />

französischen Geheimdienst<br />

platzierte<br />

Bombe am Maschinenraum<br />

der „Rainbow<br />

Warrior I“ detonierte.<br />

100.000<br />

Spenderinnen und<br />

Spender unterstützen<br />

den Bau der „Rainbow<br />

Warrior III“. Das Schiff<br />

ist zu 100 Prozent ökologisch.<br />

1.256<br />

Quadratmeter Segeltuch<br />

sind an zwei<br />

Masten der „Rainbow<br />

Warrior“ gespannt.<br />

Nur bei stürmischem<br />

Seegang wird auf<br />

einen verbrauchsarmen<br />

Dieselmotor umgestellt.<br />

<strong>Greenpeace</strong><br />

in Zentral- und<br />

Osteuropa<br />

Bernhard Obermayr,<br />

Programmleiter, über:<br />

Fotos: GP; Brian Caissie/GP<br />

Stoppt die Monsterschiffe<br />

„Supertrawler raus“ steht auf dem Transparent,<br />

mit dem zwei <strong>Greenpeace</strong>-Aktivisten die Ankerkette<br />

des riesigen Fischdampfers „FV Margiris“ im<br />

Hafen Valparaiso in Chile erklommen haben. Sie<br />

protestieren gegen das Plündern der Fischbestände<br />

unserer Ozeane. Ihre Nachricht: „Nicht hier, nicht<br />

anderswo.“ Die Flotte der globalen Fischereiindustrie<br />

ist zweieinhalbmal zu groß für das Überleben<br />

unserer Fischbestände. <strong>Greenpeace</strong> kämpft<br />

weltweit gegen die Monsterschiffe. Mit Erfolg: Wir<br />

haben die „Margiris“ schon einmal aus Australien<br />

vertrieben. ●<br />

In Chile protestieren<br />

<strong>Greenpeace</strong>-Aktivisten<br />

für nachhaltige Fischfangmethoden.<br />

Für saubere Gewässer<br />

Durch stark verschmutztes Wasser nähern sich <strong>Greenpeace</strong>-Aktivisten<br />

mit Schlauchbooten der illegalen<br />

Mülldeponie am Pier 18 in der philippinischen Hauptstadt<br />

Manila. Mit Leinen blockieren sie den Zugang.<br />

„Diese Mülldeponie ist jetzt geschlossen“ steht auf<br />

ihren Plakaten. „Pier 18 ist ein schmutziges Beispiel<br />

für das Verbrechen an unseren Gewässern“, sagt Vince<br />

Cinches, <strong>Greenpeace</strong>-Kampaigner in Südostasien. ●<br />

In Kanada kämpft<br />

<strong>Greenpeace</strong> gegen<br />

die Errichtung neuer<br />

Ölsand-Pipelines.<br />

<strong>Greenpeace</strong> auf den<br />

Philippinen im Einsatz für<br />

den Schutz des Meeres.<br />

← Kanadische Ölkatastrophe<br />

Für den Abbau von Ölsand werden in Kanada großflächig<br />

Wälder abgeholzt, Lebensräume von Tieren und<br />

Pflanzen zerstört. Mit heißem Wasserdampf wird das<br />

Öl aus dem Erdreich gelöst. Dabei entstehen täglich<br />

rund 500 Millionen Liter giftige Flüssigkeiten, die<br />

sich in künstlichen Giftseen sammeln. Dort verenden<br />

Vögel und andere Tiere, die Chemikalien sickern ins<br />

Grundwasser, vergiften Menschen und Fische. Jetzt<br />

will Kanadas Ministerpräsident Stephen Harper neue<br />

Leitungen errichten, um Ölsand in Überseemärkte<br />

zu exportieren. Siebenmal mehr Tanker würden dann<br />

durch den Hafen von Vancouver fahren. <strong>Greenpeace</strong><br />

hat die Spitze eines Pipeline-Terminals vor Ort erklettert,<br />

um die Expansion zu stoppen. ●<br />

Juraj gegen Mochovce<br />

Wenn mein Handy klingelt und Juraj dran ist,<br />

herrscht meist Aufregung. Juraj ist der wahrscheinlich<br />

ausdauerndste Anti-Atom-Kämpfer<br />

in der Slowakei. Anfang der 90er kam er mit<br />

16 Jahren als Freiwilliger zu <strong>Greenpeace</strong>. Seit<br />

damals kämpft Juraj gegen die Atommafia in<br />

seinem Land. Heute, als Leiter des <strong>Greenpeace</strong>-<br />

Büros in Bratislava und Familienvater, noch<br />

immer mit dem gleichen Enthusiasmus wie als<br />

Teenager. Sein Lieblingsgegner: Mochovce.<br />

Als mich Juraj Mitte August anruft, ist es<br />

wirklich aufregend. Wir haben einen langjährigen<br />

Rechtsstreit um Mochovce vor dem<br />

Höchstgericht gewonnen. Auch das ist <strong>Greenpeace</strong>:<br />

ausgefeilte rechtliche Strategien statt<br />

kreativer Aktionen, Anwälte statt Aktivisten.<br />

Das slowakische Höchstgericht erklärte den<br />

Genehmigungsprozess für den Bau von Mochovce<br />

für illegal. Ein großer Sieg für <strong>Greenpeace</strong>. In<br />

die Mauer an Illegalität und Korruption, die die<br />

Atomkraftwerke in der Slowakei umgibt, haben<br />

wir eine Bresche geschlagen.<br />

Doch während wir in Österreich bereits feiern<br />

wollen, bremst Juraj: „Die Atomindustrie und<br />

die slowakische Regierung werden sich auch an<br />

ein Höchstgerichtsurteil nicht halten. Es wird<br />

nur deutlich schwieriger für sie, den Weiterbau<br />

zu rechtfertigen.“ Juraj kennt sein Land.<br />

Am nächsten Tag gibt es bereits eine juristisch<br />

haarsträubende Begründung für den Weiterbau<br />

– und Jurajs nächsten Termin mit unserer<br />

Anwältin. Die neuerlichen Einsprüche sind<br />

bereits ergangen und die EU-Kommission wurde<br />

genauso informiert wie der Investor, der italienische<br />

Energieriese ENEL.<br />

Seit 1991 versucht die Slowakei, die beiden<br />

Reak toren zu bauen. Juraj ist einer von jenen,<br />

die alles tun, um das zu verhindern. Gerade ich,<br />

der aus einem Land mit einem breiten Konsens<br />

gegen die Atomenergie kommt, kann einen<br />

solchen Einsatz gar nicht genug würdigen. •<br />

Fotos: Steve De Neef/GP; Georg Mayer/GP<br />

4 5


Angeklagt:<br />

der friedliche<br />

Umweltschutz<br />

—Sonja Hödl<br />

Foto: Georg Mayer/GP<br />

<strong>Greenpeace</strong> will mit einer<br />

friedlichen Aktion auf die Gefahren<br />

von Öl-Bohrungen in der Arktis<br />

aufmerksam machen. Die russischen<br />

Behörden entern das Schiff „Arctic<br />

Sunrise“ und halten die Crew unter<br />

Waffengewalt fest. Den Aktivisten<br />

drohen mehrere Jahre Haft.<br />

<strong>Greenpeace</strong>-<br />

Aktivisten protestieren<br />

in Wien vor dem<br />

Sitz der Gazprom<br />

Neft Trading GmbH<br />

für den Schutz der<br />

Arktis und die<br />

Freilassung ihrer<br />

inhaftierten<br />

Kollegen.<br />

„Ich bin jetzt seit zwölf Tagen alleine in einer<br />

Zelle.“ Es ist ein karierter Notizzettel mit einer schnell<br />

notierten Nachricht in englischer Sprache. Der Schweizer<br />

Marco Weber hat sie uns über seinen Anwalt aus<br />

dem russischen Gefängnis zukommen lassen. Er<br />

schreibt von langen Tagen in Einzelhaft – ohne Bücher,<br />

ohne Sonnenlicht und vor allem ohne zu wissen,<br />

wie es weitergeht.<br />

Marco Weber ist <strong>Greenpeace</strong>-Aktivist. Zuhause in der<br />

Schweiz betreibt er eine kleine Tischlerei. Er hält es<br />

für wichtig, für eine bessere Welt einzustehen. Darum<br />

engagiert er sich im Schweizer Bergsteiger-Team bei<br />

<strong>Greenpeace</strong>. Als für eine wichtige Aktion zum Schutz<br />

der Arktis Kletterer gesucht werden, meldet er sich sofort<br />

freiwillig. Er will den Menschen zuhause zeigen,<br />

was in der Arktis passiert. Wie kann es sein, dass der<br />

friedliche Schweizer Bergsteiger wegen bandenmäßiger<br />

Piraterie angeklagt ist?<br />

6 7


Zwei Aktivisten wollen<br />

an einer Ölplattform<br />

von Gazprom<br />

ein Transparent<br />

anbringen. Die friedliche<br />

Protestaktion<br />

wird von der russischen<br />

Küstenwache<br />

mit vorgehaltenen<br />

Waffen beendet.<br />

Lukas Meus,<br />

Arktis-Kampaigner<br />

bei <strong>Greenpeace</strong>.<br />

schiffs ‚Rainbow Warrior‘ in Auckland 1985 durch<br />

französische Geheimagenten“, sagt Kumi Naidoo, Geschäftsführer<br />

von <strong>Greenpeace</strong> International. „Unsere<br />

friedlichen Aktivisten sind im Gefängnis, weil sie die<br />

Rücksichtslosigkeit von Gazprom offenbart haben. Die<br />

russischen Behörden versuchen, jenen Leuten Angst<br />

einzujagen, die sich der Ölindustrie in der Arktis widersetzen.“<br />

Neben 28 <strong>Greenpeace</strong>-Aktivistinnen und<br />

-Aktivisten aus 18 Ländern sind auch zwei freiberufliche<br />

Journalisten in Murmansk inhaftiert, die sich an<br />

Bord der „Arctic Sunrise“ befanden, um den Protest zu<br />

dokumentieren. „Das Verbrechen, das mir vorgeworfen<br />

wird, heißt Journalismus. Ich werde es weiter machen“,<br />

sagt der russische Fotograf Denis Sinyakov bei einer<br />

der Gerichtsverhandlungen. Seine Inhaftierung macht<br />

klar: Hier ist nicht nur das Recht auf friedlichen Protest<br />

in Gefahr, sondern auch die Pressefreiheit.<br />

Die „Arctic Sunrise“<br />

wird von der russischen<br />

Küstenwache<br />

nach Murmansk<br />

geschleppt.<br />

Unten: <strong>Greenpeace</strong>-<br />

Aktivist Marco Weber<br />

hinter Gittern.<br />

»Die Ölkonzerne<br />

versuchen<br />

uns einzuschüchtern.<br />

Aber wir<br />

lassen<br />

uns nicht<br />

unterkriegen.«<br />

Es ist früh am Morgen des 18. Septem ber<br />

2013, als Schlauchboote das <strong>Greenpeace</strong>-Schiff „Arctic<br />

Sunrise“ verlassen und sich der Ölplattform Prirazlomnaya<br />

nähern. Die Bohrinsel des russischen Öl- und<br />

Gaskonzerns Gazprom liegt in den eisigen Gewässern<br />

der russischen Arktis. Ein Ölunfall in dieser außergewöhnlichen<br />

Gegend mit ihren treibenden Eisbergen<br />

und peitschenden Stürmen wäre eine Katastrophe für<br />

die Heimat von Eisbären, Robben und Walen.<br />

Das internationale <strong>Greenpeace</strong>-Team plant, auf der<br />

Bohrinsel ein Transparent zu befestigen. Marco Weber<br />

und seine finnische Kollegin Sini Saarela beginnen<br />

auf die Plattform zu klettern. Sie wollen die Aufmerksamkeit<br />

der Weltöffentlichkeit auf die enormen<br />

Umweltgefahren richten. Es ist eine Aktion, wie sie<br />

<strong>Greenpeace</strong> seit über 40 Jahren weltweit durchführt:<br />

Vor Ort. Unabhängig. Gewaltfrei. Doch die Küstenwache,<br />

gerufen von der staatsnahen Gazprom, bedroht die<br />

Aktivisten mit Waffen und Messern. Unter den brutalen<br />

Strahlen von Wasserwerfern seilen sich Marco und Sini<br />

ab, um die Situation zu beruhigen. Doch sofort werden<br />

die beiden festgenommen. Der Rest der <strong>Greenpeace</strong>-<br />

Crew kehrt zur „Arctic Sunrise“ zurück. Am nächsten<br />

Tag wird sie den größten Schock ihres Lebens erleben.<br />

In internationalem Gewässer seilen sich vermummte<br />

Männer schwer bewaffnet von Hubschraubern auf<br />

das Schiff mit dem Regenbogen ab. Sie bringen alle<br />

an Bord in ihre Gewalt, schleppen das Schiff in den<br />

Hafen von Murmansk. Die Anklage: bandenmäßige<br />

Piraterie. Die Mindeststrafe: zehn Jahre Haft.<br />

„Wir erleben die schwerste Bedrohung des friedlichen<br />

Umweltprotests seit der Versenkung unseres Aktions-<br />

Fotos: Georg Mayer/GP; Denis Sinyakov/GP<br />

Fotos: Dmitri Sharomov/GP; Igor Podgorny/GP<br />

Weltweite Solidarität mit den „Arctic 30“<br />

Weltweit startet eine einzigartige Solidaritätsbewegung.<br />

In vielen Aktionen rund um den Globus gehen<br />

Menschen auf die Straße – für die Freilassung der<br />

„Arctic 30“, wie die 30 mutigen Menschen an Bord<br />

der „Arctic Sunrise“ inzwischen genannt werden. Und<br />

nicht zuletzt weiterhin für den Schutz der Arktis. Der<br />

österreichische <strong>Greenpeace</strong>-Kampaigner Lukas Meus<br />

macht klar: „Wir haben weiterhin Gazprom im Fokus.<br />

Man darf nicht vergessen: Ölkonzerne sind mächtig.<br />

Die globale Bewegung zum Schutz der Arktis wird immer<br />

größer. Die Konzerne bekommen das zu spüren,<br />

scheinen Angst zu bekommen und gehen einen Schritt<br />

weiter. Sie versuchen ganz massiv, uns einzuschüchtern,<br />

aber wir lassen uns nicht unterkriegen.“<br />

Überall, wo Gazprom derzeit versucht, mit Sponsoring-Aktivitäten<br />

sein wahres Gesicht zu verschleiern,<br />

ist <strong>Greenpeace</strong> mit Protesten vor Ort. Sei es bei einem<br />

Champions-League-Fußballspiel in der Schweiz oder<br />

bei einer Segelregatta in Italien.<br />

Als die Wiener Albertina die Ausstellung „Dreaming<br />

Russia. Works from the Gazprombank Collection“ eröffnet,<br />

breiten wir einen schwarzen „Ölteppich“ auf<br />

der prunkvollen Stiege aus. „Gazprom = Art of Arctic<br />

Destruction“ steht auf den Transparenten.<br />

18. September<br />

<strong>Greenpeace</strong>-Aktivisten<br />

wollen an der Ölplattform<br />

Prirazlomnaya ein<br />

Transparent aufhängen.<br />

Die russische Küstenwache<br />

nimmt zwei von<br />

ihnen fest.<br />

19. September<br />

Russische Behörden seilen<br />

sich von einem Helikopter<br />

auf die „Arctic<br />

Sunrise“ ab, halten die<br />

Crew fest und schleppen<br />

das <strong>Greenpeace</strong>-Schiff<br />

nach Murmansk.<br />

24. September<br />

Die „Arctic 30“ – acht<br />

Aktivistinnen, 20 Aktivisten<br />

und zwei freiberufliche<br />

Journalisten<br />

– werden in ein Gebäude<br />

des russischen Untersuchungsausschusses<br />

überführt.<br />

30. September<br />

Die „Arctic 30“ werden<br />

in Murmansk vor ein<br />

Amtsgericht geführt.<br />

Dieses verhängt über<br />

alle 30 zwei Monate<br />

Untersuchungshaft.<br />

4. Oktober<br />

Nach den Anhörungen<br />

werden die „Arctic 30“<br />

der Piraterie angeklagt.<br />

Darauf gilt eine Strafe<br />

von mindestens zehn,<br />

maximal 15 Jahren Haft.<br />

5. Oktober<br />

Weltweit demonstrieren<br />

Tausende Menschen für<br />

die Arktisschützer. Es ist<br />

der Start von wochenlangen<br />

Protesten gegen<br />

Gazprom.<br />

21. Oktober<br />

Die niederländische<br />

Regierung klagt beim<br />

Internationalen Seegerichtshof<br />

auf Freilassung<br />

der „Arctic Sunrise“-<br />

Besatzung. Russland will<br />

an dem Verfahren nicht<br />

teilnehmen.<br />

23. Oktober<br />

Die russische Behörde<br />

kündigt an, die Anklage<br />

der „Arctic 30“ von<br />

Piraterie auf den ebenso<br />

haltlosen Tatbestand<br />

Rowdytum (Höchststrafe<br />

7 Jahre Haft) zu ändern.<br />

1. November<br />

Die „Arctic 30“ sollen in<br />

ein St. Petersburger Gefängnis<br />

verlegt werden.<br />

Ihre Anträge auf Freilassung<br />

auf Kaution wurden<br />

inzwischen ausnahmslos<br />

abgelehnt.<br />

4. November<br />

Die „Arctic 30“ sind<br />

nun wegen Rowdytums<br />

angeklagt, die Anklage<br />

wegen Piraterie wurde<br />

aber noch nicht fallengelassen.<br />

Mehr lesen Sie<br />

auf: www.greenpeace.at/<br />

arctic30timeline<br />

8 9


»Lasst uns<br />

die Arktis<br />

schützen<br />

und mit ihr<br />

die Chance<br />

für eine<br />

Zukunft<br />

der Menschheit.«<br />

Demonstration<br />

in Wien für die<br />

Freilassung der<br />

<strong>Greenpeace</strong>-<br />

Aktivisten und den<br />

Schutz der Arktis.<br />

Unterstützung bekommen wir von dem<br />

russischen Künstler Leonid Tishkov. Ein Foto seiner<br />

„Private Moon“-Serie hat die Einladungskarte geziert.<br />

Aus Protest gegen die Ölförderung der Gazprom in<br />

der Arktis und gegen die Verhaftung der <strong>Greenpeace</strong>-<br />

Aktivisten zieht er seine Teilnahme zurück.<br />

Tishkov ist nicht der einzige Prominente, der an der<br />

Seite der „Arctic 30“ steht. Anfang Oktober protestieren<br />

an rund 135 Orten auf der ganzen Welt Tausende<br />

Menschen für die inhaftierten Arktisschützer. In London<br />

führen der Schauspieler Jude Law und der Sänger<br />

Damon Albarn den Solidaritätstag an. Jude Law<br />

hält ein Foto seines Freundes Frank Hewetson, der als<br />

Logistikkoordinator an Bord der „Arctic Sunrise“ war:<br />

Schauspieler Jude<br />

Law beim Solidaritätstag<br />

in London.<br />

Er demonstriert<br />

mit einem Foto von<br />

Frank Hewetson,<br />

einem der „Arctic<br />

30“ und sein Freund.<br />

„Ich mache mir Sorgen um Frank, weil seine Familie<br />

und er mir am Herzen liegen, aber ich weiß auch, dass<br />

er eine unglaubliche Durchhaltekraft hat.“<br />

Die österreichische <strong>Greenpeace</strong>-Sprecherin Melanie<br />

Aldrian war mit einigen der inhaftierten Aktivisten für<br />

den Umweltschutz unterwegs. „Iain Rogers aus Großbritannien<br />

war mit mir auf meiner ersten Schiffstour in<br />

Ostafrika an Bord der ,Rainbow Warrior‘. Er ist ein großer<br />

Segel-Fan und ein ganz lieber Kerl. Ich habe noch<br />

einen Pullover zuhause liegen, den er mir damals geschenkt<br />

hat.“ Die emotionale Anspannung ist der jungen<br />

Steirerin anzumerken. Wie alle im Wiener <strong>Greenpeace</strong>-Büro<br />

ist sie derzeit rund um die Uhr im Einsatz.<br />

Verletzung der Menschenrechte<br />

„Wie die russischen Behörden die ,Arctic 30‘ behandeln,<br />

ist keineswegs gerechtfertigt“, sagt Lukas Meus<br />

und bekommt die Bestätigung von internationalen<br />

Rechtsexperten. Nach Einschätzung von Prof. Dr.<br />

Gerhard Hafner von der Abteilung für Völkerrecht und<br />

Internationale Beziehungen an der Universität Wien<br />

könne „diese Akte nicht als Seeräuberei nach dem Seerechtsübereinkommen<br />

qualifiziert werden“. „Es wird<br />

ersichtlich, dass Russland die Menschenrechte der<br />

Crewmitglieder sowie die Rechte des Flaggenstaates<br />

(Niederlande) und der jeweiligen Heimatstaaten der<br />

Crewmitglieder verletzt hat“, schreibt der Menschenrechtsanwalt<br />

Dr. Stefan Kirchner.<br />

Die „Arctic 30“ befinden sich jetzt seit fast zwei Monaten<br />

in Gefangenschaft. Inzwischen hat die russische<br />

Justiz angekündigt, die Anklage von „Piraterie“ auf<br />

„Rowdytum“ zu ändern. Ein ebenso haltloser Vorwurf,<br />

für den eine mögliche Haftstrafe von bis zu sieben Jahren<br />

droht. Neben dem rechtlichen Beistand ist für die<br />

„Arctic 30“ derzeit daher die moralische Unterstützung<br />

von großer Bedeutung. „Es ist wichtig, dass die Aktivisten<br />

wissen, dass sie nicht alleine sind. Dass Millionen<br />

von Menschen hinter ihnen stehen. Noch nie zuvor war<br />

die Unterstützung jedes Einzelnen so wichtig für uns“,<br />

sagt Meus. Denn jetzt müssen wir mit umso größerem<br />

Einsatz für jenes Ziel kämpfen, das die „Arctic 30“ vor<br />

Augen hatten, als sie nach Russland gereist sind: den<br />

Schutz der Arktis. Jene einzigartige Region rund um<br />

den Nordpol, die nicht nur Heimat der Eisbären, sondern<br />

auch Regulator des weltweiten Klimas ist.<br />

Neben Gazprom streben auch andere Öl-Konzerne wie<br />

Shell und Rosneft nach dem Öl aus der Arktis. Nur als<br />

Foto: John Cobb/GP; Moritz Wustinger/GP<br />

Fotos: Kajsa Sjölander/GP; GP (2)<br />

globale Bewegung können wir uns ihnen in den Weg<br />

stellen. Auch im Namen von Marco Weber, der uns<br />

aus der eisigen russischen Gefängniszelle schreibt:<br />

„Am 18. September bin ich jenes Risiko eingegangen,<br />

das mich hier ins Gefängnis gebracht hat, weil ich<br />

überzeugt bin, dass wir die Kraft haben, eine Veränderung<br />

herbeizuführen. Wir, das ist eine riesige Anzahl<br />

von Menschen auf der ganzen Welt, die mutig und<br />

besorgt genug sind, für eine Zukunft der kommenden<br />

Generationen zu kämpfen. Lasst uns die Arktis<br />

schützen und mit ihr die Chance für eine Zukunft der<br />

Menschheit. Eure Unterstützung und das Wissen,<br />

dass wir das Richtige getan haben, halten mich über<br />

Wasser.“ ●<br />

Oben: Aktion zum<br />

Schutz der Arktis<br />

gegen den Ölkonzern<br />

Shell in Dänemark.<br />

Unten: Bei einem<br />

Champions-League-<br />

Fußballspiel im<br />

August lenkt ein<br />

<strong>Greenpeace</strong>-Transparent<br />

den Blick von<br />

Millionen Zusehern<br />

auf das schmutzige<br />

Geschäft des Sponsors<br />

Gazprom.<br />

I N T E R V I E W<br />

Urteil: „Eine Aktion<br />

von globaler Bedeutung“<br />

Die österreichische <strong>Greenpeace</strong>-Aktivistin Jasmin<br />

Karer blockierte Ende September gemeinsam mit<br />

fünf anderen Personen eine Gazprom-Tankstelle<br />

nahe Blagoevgrad in Bulgarien. Zusammen protestierten<br />

sie für den Schutz der Arktis und die<br />

Freilassung der „Arctic 30“.<br />

Jasmin, als du nach Bulgarien aufgebrochen<br />

bist, wusstest du von der Inhaftierung der<br />

„Arctic 30“. Zudem war es erst die zweite<br />

<strong>Greenpeace</strong>-Aktion in Bulgarien. Was hat dich<br />

dennoch motiviert zu fahren?<br />

Jasmin Karer: Ich finde, man muss alles<br />

tun, um die Arktis zu bewahren. Außerdem kenne<br />

ich einen der in Murmansk inhaftierten Aktivisten<br />

persönlich, Tomasz aus Polen. Das hat mich<br />

zusätzlich motiviert.<br />

Was habt ihr genau gemacht?<br />

Karer: Wir haben uns an die Zapfsäulen der<br />

einzigen Gazprom-Tankstelle Bulgariens gekettet<br />

und ein Transparent auf dem Dach befestigt. So<br />

haben wir jenes Unternehmen erreicht, das mit<br />

seinen Ölbohrplänen die Arktis der Gefahr einer<br />

ökologischen Katastrophe aussetzt.<br />

Ihr wurdet verhaftet und am nächsten Tag<br />

einer Richterin vorgeführt. Wie lautete<br />

das Urteil?<br />

Karer: Die Richterin hat uns freigesprochen.<br />

Sie meinte, dass unsere Aktion für den Schutz<br />

der Arktis von globaler Bedeutung und gut für die<br />

Gesellschaft war.<br />

10 11


»Das Massensterben<br />

ist unsere Schuld«<br />

Für Bienen<br />

und Blüten<br />

Der Ökologe Wolfgang Weisser<br />

im Gespräch über Biodiversität,<br />

Artenvielfalt und die Bedrohung<br />

unserer Bienen.<br />

Fotos: Teresa Novotny/GP; Georg Mayer/GP<br />

—Bernhard Madlener<br />

Österreich hat drei für Bienen<br />

schädliche Pestizide teilweise<br />

verboten. Ein kleiner Sieg der<br />

Umweltbewegung – doch das allein<br />

rettet die Bienen noch nicht.<br />

Das Lebensministerium wird zum Bienenstock:<br />

30 Aktivistinnen und Aktivisten verhängen die Portale<br />

mit riesigen Bienenwaben. In gelb-schwarzen<br />

Kostümen halten sie Schilder, andere erklimmen die<br />

Fassade, entrollen ein Banner. Sie fordern vor zahlreichen<br />

Schaulustigen und TV-Kameras: „Minister<br />

Berlakovich: Endlich handeln – Bienengifte stoppen.“<br />

Pestizide lassen Bienen sterben<br />

Es ist Frühjahr 2013. <strong>Greenpeace</strong> thematisiert internationale<br />

Studien, die den Tod von immer mehr<br />

Bienen in Europa belegen. Im Fokus stehen spezielle<br />

Verbindungen, die für Bienen tödlich sind: So genannte<br />

Neonicotinoide schädigen einen Bienenstock schon ab<br />

dem Larvenstadium. Nikolaus Berlakovich (ÖVP),<br />

Minister u. a. für Umwelt und Landwirtschaft, kommt<br />

unter Druck. In Brüssel stimmt die EU über das Verbot<br />

von bienenschädlichen Pestiziden ab. <strong>Greenpeace</strong><br />

fordert ein Verbot von sieben Pestiziden. Dafür soll<br />

Berlakovich auf EU-Ebene kämpfen. Doch es scheint,<br />

als stelle der Minister die Erträge konventioneller<br />

landwirtschaftlicher Betriebe und nicht zuletzt die guten<br />

Kontakte zum Bauernbund über den Artenschutz.<br />

Er ignoriert, dass mit dem Bienensterben eine fatale<br />

Entwicklung des Ökosystems einhergeht. So deutet<br />

Dagmar Urban, <strong>Greenpeace</strong>-Expertin für Landwirtschaft<br />

und Gentechnik, „dass Österreich im März gegen<br />

das Verbot gestimmt hat“.<br />

Bei einer Aktion vor<br />

dem Lebensministerium<br />

verlangen <strong>Greenpeace</strong>-<br />

Aktivisten in Bienen-<br />

Kostümen das Verbot<br />

gefährlicher Pestizide.<br />

Dagmar Urban,<br />

<strong>Greenpeace</strong>-Landwirtschaftsexpertin.<br />

Kampf gegen mächtige Produzenten<br />

„Gibt es weniger Bienen für die Bestäubung, ist auch die<br />

pflanzliche Vielfalt bedroht“, sagt Urban. „ Berlakovich<br />

hat das einfach ausgeblendet.“ Das Lebensministerium<br />

in einen Bienenstock zu verwandeln, war nur eine der<br />

<strong>Greenpeace</strong>-Aktionen für Bienen und Blüten. Eine<br />

Kampagne mit großem Erfolg: Der Nationalrat beschloss<br />

ein stärkeres, sogar über die EU-weiten Verbote<br />

hinausgehendes Teilverbot der gefährlichen Pestizide.<br />

Ob die Verbote halten oder gar verschärft werden, ist<br />

offen. Urban erzählt von Klagen der Pestizid-Produzenten<br />

Syngenta und Bayer: „Die machen in Brüssel<br />

Druck auf Politiker und deren Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter.“ Durch juristische Schlupflöcher wollen<br />

sie ihre Gifte wieder auf die Felder bringen. <strong>Greenpeace</strong><br />

wird alles daran setzen, dies zu verhindern.<br />

Ausweg: biologische Landwirtschaft<br />

Doch Pestizidverbote alleine reichen nicht aus, um die<br />

Bienen langfristig zu retten. Dafür ist ein Umdenken<br />

in der Landwirtschaft notwendig. „Biologische Land-<br />

wirtschaft ist Bienenschutz“, sagt die <strong>Greenpeace</strong>-Expertin.<br />

Damit meint sie unter anderem eine Abkehr<br />

von Monokulturen: „Wir müssen uns wieder auf eine<br />

natürliche Fruchtfolge besinnen.“ Unterschiedliche,<br />

nacheinander blühende Pflanzen sollen zusammen<br />

angebaut werden, anstatt beispielsweise hektarweise<br />

nur Mais. „Denn wenn ein Gebiet nur wenige Wochen<br />

blüht, wird der Lebensraum für Bienen und andere<br />

Bestäuber zusätzlich eingeschränkt.“ ●<br />

Bienenschutz<br />

Wolfgang W. Weisser<br />

lehrt am Department<br />

für Ökologie<br />

und Ökosystemmanagement<br />

der<br />

TU München. Er<br />

ist maßgeblich am<br />

„Jena Grasland<br />

Bio-Diversitätsexperiment“<br />

beteiligt.<br />

Die Langzeitstudie<br />

untersucht, was mit<br />

einem Ökosystem<br />

passiert, wenn es<br />

Arten verliert.<br />

www.the-jenaexperiment.de<br />

Auf der <strong>Greenpeace</strong>-<br />

Website zum Thema<br />

Bienen erfahren Sie<br />

mehr über aktuelle<br />

Entwicklungen und<br />

Möglichkeiten, selbst<br />

für den Bienenschutz<br />

aktiv zu werden.<br />

www.bienenschutz.at<br />

Was versteht man unter Biodiversität,<br />

und warum ist sie wichtig?<br />

Wolfgang Weisser: Der Begriff Biodiversität<br />

steht für die Vielfalt pflanzlicher und tierischer Arten,<br />

die in landwirtschaftlichen Systemen durch die Auswahl<br />

von Menschenhand oft reduziert ist. Wie wichtig<br />

die Artenvielfalt ist, lässt sich am Beispiel Gänseblümchen<br />

gut erklären: Es wächst stets inmitten weiterer<br />

Arten. Sobald es allein auf einer Wiese überleben soll,<br />

wird es anfällig für einen Rostpilz. Dieser wird sonst<br />

von anderen Arten in Schach gehalten.<br />

Welche Schlüsse ziehen Sie aus<br />

Ihrem Experiment?<br />

Weisser: Es geht nicht nur um Wechselwirkungen<br />

zwischen Pflanzen, sondern auch mit Tieren und<br />

Kleinlebewesen. Wenn wir Monokulturen etablieren,<br />

lassen sich etwa spezielle Mikroorganismen sowie<br />

Fadenwürmer und Pilze nieder. Das beeinflusst die Beschaffenheit<br />

des Bodens und andere Arten – Pflanzen<br />

gehen ein, Tiere sterben oder wandern ab.<br />

Liegt das Artensterben nur am Menschen?<br />

Weisser: Das Massensterben von Tieren und Pflanzen<br />

ist klar unsere Schuld. Ich meine nicht Wölfe und<br />

Bären, die durch Jagd ausgerottet wurden, sondern Arten,<br />

die unseren Einfluss auf die Natur nicht überleben.<br />

Etwa, weil wir Ökosysteme mit Dünger umwandeln<br />

und natürliche Habitate durch Straßen zerschneiden.<br />

Kann man das „reparieren“?<br />

Weisser: Es ist besser, dort, wo es Vielfalt gibt,<br />

zu investieren, als dort, wo sie verloren ging. Es gibt<br />

Wiesen in Polen, deren Arten in Deutschland bedroht<br />

oder ausgestorben sind. Sie hier wieder anzusiedeln,<br />

ist aufwendig, teuer und absolut nicht sicher.<br />

Ist das Bienensterben noch zu stoppen?<br />

Weisser: Ja. Die Bienen sind stark angeschlagen,<br />

aber nicht ausgerottet. Sie kämpfen an vielen Fronten:<br />

gegen die eingeschleppte Varroa-Milbe und Mikroorganismen,<br />

gegen ein sinkendes Blütenangebot durch<br />

Monokulturen sowie gegen Pestizide, die vor allem die<br />

Arbeitsbienen schädigen. ●<br />

Fotos: TU München; Fred Dott/GP<br />

12 13


Riff in Seenot<br />

—Elisabeth Schepe<br />

Australiens Kohleindustrie soll ausgebaut<br />

werden, und das ausgerechnet<br />

entlang des UNESCO- Weltnaturerbes<br />

Great Barrier Reef. <strong>Greenpeace</strong><br />

protestiert auf hoher See.<br />

Die Schlauchboote verlassen die „Rainbow Warrior“<br />

und preschen neben dem riesigen Kohlefrachter über<br />

das Wasser. Der Kapitän des <strong>Greenpeace</strong>-Segelschiffs<br />

gibt den Funkspruch an die „MV Meister“ durch:<br />

„Hier spricht der Kapitän der ,Rainbow Warrior‘.<br />

Sechs <strong>Greenpeace</strong>-Aktivisten sind im Begriff, an Bord<br />

zu kommen. Das ist ein friedlicher Protest.“ Eine Leiter<br />

wird über die Reling gespannt und der Erste zieht<br />

sich am Rand des Schiffes nach oben. „End the age<br />

of coal“, „Beendet das Zeitalter der Kohle“, steht auf<br />

dem gelben Transparent, das am Bug des Frachters im<br />

Wind flattert.<br />

48 Stunden lang besetzten die sechs Aktivisten im<br />

April das Kohleschiff „MV Meister“. Der Protest am<br />

Wasser ist auch Melanie Aldrians Spezialgebiet: 2012<br />

war die Steirerin vor Westafrika und im Indischen<br />

Ozean auf <strong>Greenpeace</strong>-Schiffen unterwegs, um auf<br />

Über fischung und illegale Fischerei aufmerksam zu<br />

machen. Im australischen Queensland geht es um<br />

Kohle, den größten CO 2<br />

-Verursacher und das schwarze<br />

Gold von Down Under. Bis zu acht neue Kohlehäfen<br />

sind entlang des Great Barrier Reefs geplant, um noch<br />

mehr des wertvollen Rohstoffs zu exportieren.<br />

Wenn die australische Politik nicht einlenkt und alle<br />

geplanten neuen Häfen und Terminals gebaut werden,<br />

würden laut Aldrian rund 11.000 Schiffe jährlich das<br />

Gebiet des Riffs kreuzen. Dieser geplante „Wasser-<br />

Highway“ und das Unterwasserbaggern, um diesen zu<br />

bauen, bedrohen ein einzigartiges Ökosystem – den<br />

Lebensraum von seltenen Meeresschildkröten, Seekühen<br />

und Stupsfinnendelfinen, eine Art, die es nur<br />

in Australien gibt. „Dieses Korallenriff ist die größte<br />

von Lebewesen geschaffene Struktur auf unserem<br />

Planeten“, sagt Aldrian. „Hier geht es nicht nur um<br />

Schönheit, hier geht es um Leben.“ ●<br />

Das einzigartige<br />

Ökosystem des<br />

Great Barrier Reefs<br />

ist bedroht. Bald<br />

könnten Tausende<br />

Riesenfrachter es<br />

durchpflügen.<br />

Im Einsatz für den<br />

Schutz des Riffs:<br />

Die „Rainbow Warrior“<br />

nähert sich der „MV<br />

Meister“, bevor Aktivisten<br />

den Kohlefrachter<br />

friedlich besetzen.<br />

Fotos: Darren Jew/GP; James Alcock/GP<br />

14 15


Tiger im Tank<br />

—Anton Zeller<br />

Wetterfest<br />

und hochgiftig<br />

Fotos: Jonas Gratzer/GP; Hanna Schwarz<br />

Wie hängen Sumatra-Tiger und<br />

heimische Tankstellen zusammen?<br />

Das unheilvolle Bindeglied ist Palmöl.<br />

Palmöl ist das weltweit meistverwendete Pflanzenöl.<br />

Die größten Produzenten sind Indonesien und Malaysia.<br />

Knapp 40 der insgesamt über 50 Millionen produzierten<br />

Tonnen Palmöl werden jährlich exportiert.<br />

Mehr als fünf Millionen Tonnen landen in den Staaten<br />

der EU, neben Indien und China mittlerweile einer der<br />

größten Abnehmer. Den Großteil des Palmölbedarfs<br />

verbrauchen die Nahrungsmittel- und Kosmetikindustrie.<br />

Immer öfter landet Palmöl aber auch im Tank.<br />

Automotoren verbrennen heute nicht mehr nur fossile<br />

Brennstoffe. Seit 2005 werden in Österreich „biogene<br />

Treibstoffe“ dem fossilen Diesel beigemengt. EU-weit<br />

ist eine Beimischungsquote von 5,75 Prozent vorgeschrieben.<br />

Ziel ist es, die CO 2<br />

-Emissionen aus dem<br />

Straßenverkehr zu reduzieren. Österreich produziert<br />

mehr als die Hälfte des benötigten Agrodiesels selbst.<br />

Der biogene Anteil der heimischen Produktion enthält<br />

zwei Drittel pflanzliche Frischöle (Rapsöl, Sojaöl), rund<br />

22 Prozent Altspeisefette und elf Prozent Tierfette.<br />

Analysen fördern Alarmierendes zu Tage<br />

„Im September haben wir in Österreich Dieselproben<br />

auf den biogenen Anteil testen lassen. Die Ergebnisse<br />

sind skandalös. In einer Probe wurden sogar 60 Prozent<br />

Palmöl im Agroanteil gefunden“, erklärt Jasmin<br />

Karer, die für das internationale <strong>Greenpeace</strong>-Waldprojekt<br />

recherchiert. Die erhöhte Nachfrage nach Öl aus<br />

pflanzlichem Ursprung schadet den tropischen Wäldern<br />

massiv. Wenn die Gesamtnachfrage nach Pflanzenöl<br />

durch den Agrospritbedarf steigt, kommt es zu<br />

Verschiebungen am Markt. Wird Rapsöl in Österreich<br />

vermehrt für Agrodiesel verwendet, wird die entstehende<br />

Lücke z. B. mit Palmöl gefüllt. Zudem ist Palmöl ein<br />

attraktiver Ersatz für das teurere Raps- und Sojaöl.<br />

Für Karer ist klar: „Die gängige Praxis der Agrotreibstoff-Beimischung<br />

ist alles andere als klimaneutral. Indonesien<br />

und Malaysia holzen wertvollen Regenwald<br />

ab und errichten riesige Ölpalmen-Plantagen, damit<br />

wir unsere Beimischungsquoten erfüllen können.“ Die<br />

Palmöl-Konzerne zerstören die Lebensräume der indigenen<br />

Bevölkerung und vieler Tier- und Pflanzenarten.<br />

Ölpalmen-Plantagen<br />

nehmen dem Sumatra-Tiger<br />

den Lebensraum.<br />

Jasmin Karer,<br />

Waldsprecherin bei<br />

<strong>Greenpeace</strong>.<br />

Vor allem dem Sumatra-Tiger, der nur in Indonesien<br />

vorkommt, droht der Tod. Weltweit leben nur mehr<br />

etwa 400 seiner Art in freier Wildbahn.<br />

„<strong>Greenpeace</strong> fordert eine klare Stellungnahme der Ölkonzerne<br />

zu den Inhaltsstoffen des beigemengten Agrodiesels<br />

und einen Herkunftsnachweis dieser Bestandteile“,<br />

sagt Karer. Frisches Palmöl sollte überhaupt<br />

nicht mehr beigemischt werden dürfen. Dazu brauche<br />

es aber rigide Kontrollen der Spritzusammensetzung,<br />

die in der Verantwortung des Landwirtschaftsministeriums<br />

liegen. „Solange nicht hundertprozentig geklärt<br />

ist, dass dafür kein zusätzlicher Regenwald abgeholzt<br />

wird, darf der Agrospritanteil keinesfalls weiter erhöht<br />

werden“, hält die <strong>Greenpeace</strong>-Sprecherin fest. ●<br />

—Elisabeth Schepe<br />

Gefährliche Chemikalien<br />

in Kleidung sind vor allem in der<br />

Outdoor-Branche eine traurige<br />

Regel ohne Ausnahme.<br />

Der Herbst ist da, und damit seine Begleiterscheinung:<br />

das schlechte Wetter. Nass, kalt und windig<br />

bedeutet Hochsaison für Outdoor-Kleidung. Vor dem<br />

Einkauf sollte allerdings nachgedacht werden. Denn<br />

eine Regenjacke weist nicht nur Wasser ab, sondern<br />

verschmutzt es auch mit viel Chemie – und damit unseren<br />

gesamten Nahrungskreislauf.<br />

<strong>Greenpeace</strong> deckt auf<br />

2011 startete <strong>Greenpeace</strong> die internationale Detox-<br />

Kampagne. Sie fing nicht bei Outdoor-, sondern bei<br />

Sport-Bekleidung an: Die Produktion von Markenriesen<br />

wie Adidas oder Nike wurde untersucht, dabei<br />

konnten gefährliche Chemikalien wie NPE (Nonylphenolethoxylate)<br />

im Labor nachgewiesen werden. Innerhalb<br />

der EU ist die Verwendung nahezu verboten, aber<br />

NPE-hältige Textilien dürfen aus anderen Ländern importiert<br />

werden. Einmal in die chinesischen Flüsse nahe<br />

der Fabriken gespült, werden sie in der Natur kaum abgebaut<br />

und verteilen sich so über den gesamten Erdball.<br />

NPE können sich im Körpergewebe und in der Nahrungskette<br />

anreichern, sorgen durch ihre östrogenartige<br />

Wirkung für eine Verweiblichung von Fischen. Kommt<br />

die Kleidung in unsere westlichen Haushalte, gelangen<br />

NPE durch das Waschen in der Maschine auch in unser<br />

Wasser, weil selbst Kläranlagen sie nicht vollständig<br />

aus dem Abwasser entfernen können.<br />

„Weg mit der schmutzigen Wäsche!“, fordern seither<br />

Aktivisten. So auch Claudia Sprinz, <strong>Greenpeace</strong>-Konsumentensprecherin.<br />

Sie sieht einen wichtigen ersten<br />

Schritt darin, dass bislang 16 internationale Mode-<br />

marken zugesagt haben, bis 2020 auf die Freisetzung<br />

gefährlicher Chemie zu verzichten. Die Ersatzstoffe<br />

müssen laut Sprinz nicht zwangsläufig teurer sein,<br />

aber die Überprüfung kostet. „Ein ,sauberes‘ T-Shirt<br />

sollte jedoch ohnehin mehr als fünf Euro wert sein“,<br />

sagt Sprinz. Ihr Tipp: „Bewusst einkaufen und den<br />

Kleiderschrank durchforsten. Alte Sachen können bei<br />

Tauschpartys weitergegeben werden.“<br />

Schädliche Kleidung<br />

Gerade „Kleidung für draußen“ ist leider gar nicht im<br />

Einklang mit der Umwelt. Bei einem Test im letzten<br />

Jahr schnitten Produkte der österreichischen Marken<br />

Northland und Seven Summits ähnlich schlecht ab<br />

wie ihre internationalen Mitbewerber. „Per- und polyfluorierte<br />

Chemikalien sorgen dafür, dass Jacken winddicht,<br />

atmungsaktiv und wasserdicht sind“, sagt Sprinz.<br />

„Sie haben jedoch ähnliche Wirkungen wie NPE. Sind<br />

solche Stoffe einmal im Körper, können sie die Leber<br />

beeinträchtigen und das Hormonsystem stören.“ Auch<br />

im Nabelschnurblut und in der Muttermilch seien diese<br />

Chemikalien schon gefunden worden.<br />

Als Alternativen gibt es bereits Membrane aus Polyester<br />

oder Polyurethan. Für die Beschichtung eignen sich<br />

Wachse, Paraffine, Polyurethane, Dendrimere oder Silikone.<br />

Damit sollte der Bedarf der Mehrheit der Käufer<br />

erfüllt sein, meint Sprinz: „Für einen Spaziergang<br />

im Wald brauche ich nicht dasselbe Material wie Expeditionsbergsteiger<br />

in Nepal. Die Jacken schauen ja<br />

cool und sportlich aus, aber im Park würde in vielen<br />

Fällen auch ein Regenschirm seine Dienste tun.“ ●<br />

Einmal im Wasser,<br />

verteilen sich gefähr liche<br />

Chemikalien aus der<br />

Kleidung über den gesamten<br />

Erdball, schaden<br />

Mensch und Natur.<br />

Die 2012 in Deutschland,<br />

Österreich und der<br />

Schweiz getesteten<br />

Hersteller von Outdoor-<br />

Kleidung werden auch<br />

heuer wieder untersucht.<br />

Der Bericht wird auf<br />

www.greenpeace.at<br />

veröffentlicht.<br />

Foto: Wu Di/GP; Illustration: nikolae/shutterstock.com<br />

16 17


Illustration: Beton—Gruppe für Gestaltung<br />

Fehler mit System<br />

—Werner Sturmberger<br />

Handys, Fernseher oder<br />

Waschmaschinen gehen viel zu<br />

schnell kaputt und lassen sich<br />

nur schwer reparieren.<br />

Muss das wirklich sein?<br />

Im Mai 1940 standen in den USA Frauen für das<br />

Trendprodukt der Saison Schlange. Das Objekt der<br />

Begierde: Nylonstrümpfe der Firma DuPont. Durchsichtig,<br />

hauchzart und reißfest – die Strümpfe wurden<br />

binnen kürzester Zeit zum Renner. Frei von Laufmaschen,<br />

lösten sie bei ihren Trägerinnen Verzückung<br />

aus, bei DuPont hingegen Panik. Weil die Strümpfe<br />

sehr haltbar waren, brach der Umsatz des Unternehmens<br />

schlagartig ein, als der Markt gesättigt war.<br />

So sollten die Chemiker der Firma künftig nur noch<br />

Strümpfe entwickeln, die weniger lang hielten.<br />

Produkte mit kurzer Lebensspanne<br />

Dass Produkte entworfen werden, um planvoll kaputt<br />

zu gehen, ist in einer wachstumsbasierten Wirtschaft<br />

üblich. Denn Wirtschaftswachstum kann es nur geben,<br />

wenn Absatzmärkte ungesättigt bleiben. Das geschieht,<br />

wenn Produkte ihren Zweck nicht auf Dauer<br />

erfüllen.<br />

Für das eingebaute Ablaufdatum in Produkten gibt es<br />

einen eigenen Begriff: „geplante Obsoleszenz“. Sepp<br />

Eisenriegler, Leiter des Reparatur- und Service-Zentrums<br />

R.U.S.Z, hat dazu ein aktuelles Beispiel: „Bei<br />

Flachbildfernsehern platzen oft schon nach ein paar<br />

Jahren die Kondensatoren auf. Bessere Kondensatoren<br />

würden nur ein paar Cent mehr kosten. Damit ließe<br />

sich die Lebensspanne eines Geräts von drei auf bis zu<br />

zehn Jahre und mehr verlängern.“<br />

Das macht natürlich für die Hersteller dieser Geräte<br />

keinen Sinn. Sie verdienen ihr Geld mit dem Verkauf<br />

neuer Produkte. Reparaturen rechnen sich für die Produzenten<br />

nicht. Die Leitlinien unseres Wirtschaftssystems<br />

und nicht das Geschick von Ingenieuren bestimmen<br />

die Haltbarkeit unserer Produkte. Möglichst<br />

kurze Nutzungszyklen sollen uns dazu bringen, stän-<br />

dig neue Geräte zu kaufen und so unsere Wirtschaft<br />

in Gang zu halten. Andere Wirtschaftssysteme geben<br />

andere Leitlinien vor: In der ehemaligen DDR war für<br />

Waschmaschinen und Kühlschränke eine gesetzliche<br />

Lebensdauer von 25 Jahren verordnet.<br />

Umweltzerstörung durch Abfall<br />

Geplante Obsoleszenz ist Ausdruck des Profitstrebens<br />

unserer Wirtschaft. Sie beschleunigt natürlich auch<br />

den Materialverbrauch. Neue Geräte brauchen in der<br />

Produktion vor allem Energie und Rohstoffe – und<br />

landen bald auf dem Müll. Das hat enorme soziale<br />

und ökologische Folgen. Nur merken wir am wenigsten<br />

davon. Den Schaden von diesem Wirtschaften haben<br />

vor allem Menschen in den Ländern des Südens<br />

und den Schwellenländern. Ihnen bleiben von den<br />

kurzen Produktzyklen Umweltzerstörung durch Rohstoffgewinnung<br />

und Abfall. Oft sind es Kinder, die auf<br />

ghanaischen, indischen oder pakistanischen Müllbergen<br />

durch Abbrennen von Kabeln und Extrahieren von<br />

Edelmetallen aus Halbleiterplatten in Säurebädern<br />

Bunt- und Edelmetall gewinnen. Der entstehende<br />

Rauch ist hochgiftig, Säuren versickern im Boden und<br />

erreichen über die Nahrungskette die Menschen<br />

Langlebige Waschmaschinen rechnen sich<br />

Es besteht die Möglichkeit, geplante Obsoleszenz zu<br />

umgehen. „Als Konsument kann man qualitativ hochwertige<br />

Produkte kaufen, die reparierbar sind“, erklärt<br />

Eisenriegler. „Die Reparatur von hochwertigen Geräten<br />

ist auch wesentlich günstiger als die von billigen.“<br />

Daher lohnt sich der Kauf etwa einer teuren und reparierbaren<br />

Waschmaschine längerfristig. „Nur Reiche<br />

Ob Smartphone, Fernseher,<br />

Waschmaschine, Drucker<br />

oder Laptop – es ist immer das<br />

Gleiche: Ein Verschleißteil geht<br />

kaputt. Das ist beabsichtigt<br />

und soll uns motivieren, gleich<br />

wieder einkaufen zu gehen.<br />

waschen billig“, sagt Eisenriegler und meint damit,<br />

dass eine teure, langlebige Waschmaschine insgesamt<br />

günstiger ist als eine Reihe von kurzlebigen. Außerdem<br />

verschlingt die Reparatur von Geräten deutlich weniger<br />

Ressourcen und Energie als die Herstellung eines neuen<br />

Geräts. Freilich sind hochpreisige Produkte nicht<br />

immer auch qualitativ hochwertig. Teure Smartphones<br />

werden kaum älter als drei Jahre. Bei den Strümpfen von<br />

DuPont seinerzeit handelte es sich um eine Produktrevolution.<br />

Heute hingegen stehen Konsumenten<br />

Schlange, um Geräte zu kaufen, die einfach nur ein<br />

bisschen moderner sind. Kurze Produktzyklen kurbeln<br />

den Absatz ebenso an wie technische Neuerungen: Daher<br />

werden etwa bei Smartphones Verschleißteile wie<br />

Akkus fix eingebaut. Ein Wechsel des Teils ist oft teurer<br />

und komplizierter als eine Neuanschaffung.<br />

Um gegen geplante Obsoleszenz vorzugehen, braucht<br />

es neben bewussten Konsumentenentscheidungen<br />

auch politische Initiativen und neue Nutzungsmodelle.<br />

„Statt eines Smartphones könnte man doch auch<br />

eine komplette Dienstleistung anbieten“, meint Claudia<br />

Sprinz, Konsumentensprecherin bei <strong>Greenpeace</strong>.<br />

„Ein Handy könnte, so wie früher das Festnetztelefon,<br />

vom Betreiber zur Verfügung gestellt werden.“ Eisenriegler<br />

kann sich so etwas auch bei Waschmaschinen<br />

vorstellen. Der Effekt wäre in beiden Fällen derselbe:<br />

Hersteller würden ihre Produkte nicht verkaufen, sondern<br />

vermieten. Damit wäre ein Anreiz für langlebigere<br />

Geräte geschaffen.<br />

Politische Initiativen sind gefragt<br />

Eisenriegler und Sprinz fordern darüber hinaus politische<br />

Initiativen. Es müssen Anreize für die Herstellung<br />

langlebigerer Produkte geschaffen werden. Dies könnte<br />

etwa durch die Kennzeichnung der Haltbarkeitsdauer<br />

geschehen. Um die Nutzungsdauer zu erhöhen, müssen<br />

die Geräte leichter zu reparieren und aufzurüsten<br />

sein. Und wenn ein Gerät sich nicht mehr reparieren<br />

lässt, sollen zumindest seine Bestandteile wiederverwertet<br />

werden können. „Hersteller sollten ihre Geräte<br />

zurücknehmen müssen“, sagt Claudia Sprinz. „Wenn<br />

Produkte so gestaltet werden, dass sie möglichst lange<br />

verwendet werden können, und so designt sind, dass<br />

sie den Herstellern als Ausgangsbasis für neue Geräte<br />

dienen, profitiert nicht nur die Umwelt, sondern<br />

ersparen sich auch die Unternehmen durch die Rückgewinnung<br />

der Rohstoffe viel Geld. Zudem kann nur<br />

so sichergestellt werden, dass auch künftige Generationen<br />

noch genügend Ressourcen vorfinden.“ ●<br />

Kaufen für<br />

die Müllhalde<br />

Im Dokumentarfilm „Kaufen<br />

für die Müllhalde“ („The Light<br />

Bulb Conspiracy“, 2010) erzählt<br />

die Regisseurin Cosima<br />

Dannoritzer die Geschichte<br />

der geplanten Obsoleszenz:<br />

ihre Anfänge in den 1920er<br />

Jahren mit der Beschränkung<br />

der Lebensdauer von<br />

Glühbirnen über ihre Blütezeit<br />

im Nachkriegswirtschaftsaufschwung<br />

bis zur Gegenwart,<br />

wo ein kleiner Chip im Inneren<br />

eines Druckers nach einer<br />

festgelegten Zahl von Druckaufträgen<br />

das gesamte Gerät<br />

lahmlegt.<br />

Das Buch zum Film<br />

„Kaufen für die Müllhalde.<br />

Das Prinzip der geplanten<br />

Obsoleszenz“ von Jürgen Reuß<br />

und Cosima Dannoritzer,<br />

orange-press 2013.<br />

„Produkte sollten so gestaltet<br />

werden, dass sie lange verwendet<br />

werden können und<br />

den Herstellern als Ausgangsbasis<br />

für neue Geräte dienen.“<br />

Claudia Sprinz, Konsumentensprecherin<br />

bei <strong>Greenpeace</strong>.<br />

Fotos: orange-press GmbH; Kurt Prinz/GP<br />

18 19


Für diesen<br />

Planeten<br />

—Matthias Köb<br />

Lorenz Mastalir<br />

nimmt an <strong>Greenpeace</strong>-<br />

Aktionen in ganz<br />

Europa teil – aus<br />

Überzeugung:<br />

„Es liegt an uns,<br />

Phänomene wie den<br />

Klimawandel nicht<br />

einfach hinzunehmen.“<br />

danke<br />

an unsere spender<br />

und spenderinnen<br />

Fotos: Bente Stachowske/GP; Max Seiler/GP; Dan Taylor Media<br />

Wir können uns der Bewahrung der<br />

Umwelt auch über die eigene Zeit<br />

hinaus widmen: durch ein Testament.<br />

Bei <strong>Greenpeace</strong> stehen dabei<br />

die Wünsche der Spenderinnen<br />

und Spender im Mittelpunkt.<br />

Sie sieht aus wie ein nostalgischer Traditionssegler,<br />

tatsächlich aber ist sie ein hochmodernes Schiff.<br />

Die „Beluga II“ gehört <strong>Greenpeace</strong> Deutschland. Sie<br />

kann ihre Masten einklappen, um Brücken zu passieren,<br />

und ein Labor oder ein Kommunikationszentrum<br />

an Bord nehmen. Doch nicht nur deshalb ist<br />

sie etwas Besonderes: An Bord der „Beluga II“ befindet<br />

sich eine Gedenktafel mit einer Widmung für<br />

Ilse Vormann. Der Düsseldorferin ist zu verdanken,<br />

dass das Schiff überhaupt gebaut werden konnte: Sie<br />

vermachte einen Teil ihres beachtlichen Vermögens<br />

testamentarisch <strong>Greenpeace</strong>.<br />

„Dafür vertraue ich mein Geld <strong>Greenpeace</strong> an“<br />

Auch die Österreicherin Ilse Standhartinger hat <strong>Greenpeace</strong><br />

in ihrem Testament bedacht: „Menschen, die<br />

sich für große Ziele einsetzen, haben meine volle Bewunderung“,<br />

erklärt sie. „Mit meinem Beitrag möchte<br />

ich der Natur etwas zurückgeben und der Zerstörung<br />

der Umwelt entgegenwirken. Dafür vertraue ich mein<br />

Geld am liebsten <strong>Greenpeace</strong> an.“<br />

In Österreich machen Testamentsspenden derzeit<br />

noch einen kleinen Anteil aller Spenden aus. Dabei<br />

variieren die Anzahl und die Spendenhöhe von Jahr zu<br />

Jahr stark – doch immer mehr Menschen entscheiden<br />

sich für diese Art der Spende.<br />

Nach den Vorstellungen der Spender<br />

Bei <strong>Greenpeace</strong> kümmert sich Petra Taylor um solche<br />

testamentarischen Angelegenheiten. „Das Allerwichtigste<br />

ist für uns, dass die besonderen Interessen der<br />

Spenderinnen und Spender gewahrt werden. Wenn<br />

jemandem etwa Eisbären besonders wichtig sind,<br />

werden wir die Spende für unsere Arktis-Kampagne<br />

einsetzen“, sagt sie. Dazu erhalten sie von ihr volle<br />

Unterstützung. Für die wichtigsten rechtlichen Fragen<br />

gibt es einen kostenlosen Ratgeber. „Viele Menschen<br />

wissen gar nicht, dass man im Testament auch Umweltschutzorganisationen<br />

berücksichtigen kann.“<br />

Wertvolle Unterstützung für den Umweltschutz<br />

<strong>Greenpeace</strong> bietet seit 16 Jahren mit dem Programm<br />

„Legate“ die Möglichkeit, die Arbeit für Umwelt und<br />

Tiere testamentarisch zu unterstützen. Eine Testamentsspende<br />

kann den entscheidenden Unterschied<br />

für den Erfolg einer Kampagne machen. Die Arbeit für<br />

den Umweltschutz wird immer komplexer und vielfältiger<br />

– und um unabhängig zu bleiben, nimmt <strong>Greenpeace</strong><br />

ausschließlich Spenden von Privatpersonen an.<br />

Da helfen Testamentsspenden enorm. ●<br />

Die „Beluga II“ verdankt<br />

<strong>Greenpeace</strong><br />

einer großzügigen<br />

Testamentsspende.<br />

Eine Gedenktafel an<br />

Bord erinnert an<br />

Ilse Vormann.<br />

Wenn Sie mehr über eine<br />

Erbschaftsspende erfahren<br />

oder unseren Ratgeber zum<br />

Thema „Testament und<br />

Nachlass“ bestellen möchten,<br />

steht Ihnen Petra Taylor jederzeit<br />

gerne für ein vertrauliches<br />

Gespräch zur Verfügung.<br />

T: 01/545 45 80-85<br />

petra.taylor@greenpeace.at<br />

»Irgendetwas<br />

muss man doch<br />

machen!«<br />

—Elly Kiss<br />

Lorenz Mastalir studiert Biologie<br />

und engagiert sich ehrenamtlich bei<br />

<strong>Greenpeace</strong>. Sein Motto: Wir können<br />

konkrete Veränderungen bewirken.<br />

„Vor rund 15 Jahren wurde ein <strong>Greenpeace</strong>-Film im<br />

Fernsehen gesendet, in dem man sah, wie ein uralter,<br />

riesiger Baum umgesägt wird. Schon damals habe<br />

ich gemerkt, dass mich das etwas angeht“, erzählt<br />

Lorenz Mastalir. Mit 20 nahm er an seinem ersten<br />

<strong>Greenpeace</strong>-Treffen teil und wusste gleich, dass er hier<br />

richtig ist. Mittlerweile gehört der heute 25-Jährige<br />

zur Gruppe jener Aktivisten, die in ganz Europa an<br />

<strong>Greenpeace</strong>-Aktionen teilnehmen.<br />

Die meisten Kinder reagieren auf Bilder von Umweltzerstörung<br />

besorgt, glaubt Lorenz, „die Betroffenheit<br />

legt sich erst mit den Jahren“. Er selbst hat sie nie<br />

verloren – aus diesem Grund hat er sich auch für ein<br />

Biologie-Studium entschieden. Er wollte mehr „über<br />

die Natur und ihre Bewohner wissen und sie schützen“.<br />

Biologie bedeutet für ihn Landschaft, Vögel, Wiesen,<br />

Wälder und alles, was lebt – „und davon wissen die<br />

jungen Menschen heute fast gar nichts mehr“.<br />

Bei <strong>Greenpeace</strong> kann Lorenz seine Werte in Taten umsetzen.<br />

In den letzten Jahren hat er an unterschiedlichsten<br />

Projekten mitgearbeitet, ist für Aktionen ins<br />

Ausland gefahren oder hat für die von <strong>Greenpeace</strong> verlegten<br />

Einkaufsführer recherchiert. Darüber hinaus hat<br />

er gute Freunde gefunden, die sein Leben bereichern.<br />

Einkaufen, ein politisches Statement<br />

Gerade die Arbeit an den Einkaufsführern findet<br />

Lorenz Mastalir besonders wichtig: „Die meisten nehmen<br />

ja nur bei einer Wahl Einfluss auf Politik und Gesellschaft.<br />

In Wahrheit ist aber jede Kaufentscheidung<br />

ein politisches Statement. Wofür gebe ich Geld aus<br />

– lieber für Umweltzerstörung und Sklavenarbeit oder<br />

für einen nachhaltigen Lebensstil? Wem die Politik<br />

beim Einkaufen nicht genug ist, der kann sich auch in<br />

Vereinen politisch engagieren. Aber irgendetwas muss<br />

man doch machen, irgendwelche moralischen Vorstellungen<br />

muss man doch versuchen umzusetzen!“<br />

Das Thema Ernährung liegt ihm am Herzen. Daher<br />

war Lorenz auch bei einer Aktion gegen den Anbau<br />

genetisch veränderter Pflanzen in Norditalien dabei.<br />

Dort hatten die örtlichen Behörden den illegalen Anbau<br />

von genmanipuliertem Mais einfach ignoriert. Lorenz<br />

fuhr mit 60 weiteren Aktivisten auf das Maisfeld.<br />

Sie hüllten die Blüten in Säcke und schnitten sie ab.<br />

Damit wurde die Ausbreitung des Saatguts verhindert.<br />

Bei seinem Engagement für <strong>Greenpeace</strong> erlebt Lorenz<br />

Mastalir, dass konkrete Veränderungen möglich sind.<br />

„Schlussendlich liegt es auch an uns, selbst Phänomene<br />

wie den Klimawandel nicht einfach hinzunehmen.“●<br />

Leo Haidweger,<br />

Unternehmer.<br />

„Verglichen mit meiner<br />

Steuerleistung ist meine<br />

monatliche Spende an<br />

<strong>Greenpeace</strong> nur ein geringer<br />

Betrag. Doch er bewegt<br />

mehr als alles, was ich<br />

an den Staat abliefere,<br />

und ist damit mein<br />

bestes Investment.“<br />

Marlene Binggeli,<br />

Biophysikerin,<br />

Klangtherapeutin.<br />

„Ich bin zornig, was der<br />

Erde angetan wird. Ich<br />

wollte, ich könnte aktiv<br />

bei euch mitarbeiten. Geht<br />

nicht für einen überwutzelten<br />

Teenager wie mich: Ich<br />

bin 88! Trotzdem bin ich<br />

dabei: mit Geld, Adrenalin<br />

und guten Gedanken.“<br />

Martin Walser,<br />

E-Commerce-Manager.<br />

„Warum ich heute für<br />

<strong>Greenpeace</strong> spende? Eure<br />

Anti-Shell-Aktion beim<br />

Formel-1-Rennen in Belgien<br />

war einfach nur großartig.<br />

Macht weiter so!“<br />

Fotos: Georg Mayer/GP; Privat (3)<br />

20 21


Weltweit in Aktion<br />

Ob in der Hitze des indonesischen<br />

Regenwalds oder in der eisigen<br />

Kälte Alaskas – dank Ihrer Spende ist<br />

<strong>Greenpeace</strong> überall dort im Einsatz,<br />

wo die Umwelt unsere Hilfe braucht.<br />

<strong>Greenpeace</strong> akzeptiert als einzige weltweit aktive<br />

Nichtregierungsorganisation (NGO) nur Spenden<br />

von Privatpersonen. Denn: Wer Geld von Konzernen<br />

nimmt, kann diese nicht bekämpfen, wenn sie Umweltverbrechen<br />

begehen. Wer sich von Regierungen<br />

finanzieren lässt, tut sich schwer, sie zu kritisieren.<br />

Dank Ihrer Unterstützung stellen wir uns auch den<br />

größten Konzernen und den mächtigsten Regierungen<br />

in den Weg, wenn sie für schnelle Profite die Zukunft<br />

der Erde aufs Spiel setzen. Doch der weltweite Kampf<br />

gegen Umweltverbrechen ist nicht billig:<br />

30 Euro kostet der Druck von 30 Plakaten mit den<br />

Porträts der „Arctic 30“ für den Protest zum Schutz<br />

der Arktis und für die Freilassung der Inhaftierten.<br />

55 Euro finanzieren einen Medienrechts-Workshop für<br />

einen Aktivisten, damit wir den Umweltschutz professionell<br />

an die Öffentlichkeit bringen können.<br />

Die Heimat des<br />

Sumatra-Elefanten<br />

ist von illegalen<br />

Abholzungen<br />

bedroht. Mit Ihrer<br />

Hilfe kämpfen wir<br />

um den Erhalt seines<br />

Lebensraums.<br />

Foto: Ardiles Rante/GP<br />

420 Euro ermöglichen den Kauf einer Kletterbasisausrüstung<br />

inklusive Klettergurt, Helm, 20 Meter Statikseil,<br />

zehn Karabinern, Bandschlingen, Petzlstopp und<br />

Steigklemme.<br />

20.000 Euro brauchen wir für eines der <strong>Greenpeace</strong>-<br />

Schlauchboote, wie sie beim friedlichen Protest zum<br />

Schutz der Arktis im Einsatz sind.<br />

Wir bitten Sie heute von ganzem Herzen: Unterstützen<br />

Sie unsere Aktionen weiterhin mit Ihrer Spende.<br />

Egal, wie viel Sie geben können – jeder Beitrag wird<br />

dringend gebraucht. Danke, dass Sie an unserer Seite<br />

für die Umwelt kämpfen! ●<br />

Spendenkonto: Erste Bank – IBAN: AT24 20111<br />

82221219800, BIC: GIBAATWWXXX<br />

Impressum<br />

Medieninhaber, Verleger und Herausgeber: <strong>Greenpeace</strong> in Zentral- und Osteuropa, Fernkorngasse 10, 1100 Wien; Tel. 01/545 45 80, www.greenpeace.at Spendenkonto: Erste Bank: 822 212 198 00, BLZ: 20111, www.greenpeace.at/spenden Chefredakteurin: Sonja Hödl Bildredaktion:<br />

Georg Mayer E-Mail: act@greenpeace.at Herstellung: Falter Verlagsgesellschaft m. b. H., Bereich Corporate Publishing, Marc-Aurel-Straße 9, 1011 Wien, T: 01/536 60-0, E: magazine@falter.at Grafik: Beton — Gruppe für Gestaltung. Druck: Niederösterreichisches Pressehaus Offenlegung:<br />

Die Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz ist unter www.greenpeace.at ständig abrufbar. ZVR 961128260 ACT erscheint viermal jährlich auf 100-%-Recyclingpapier. Ab einer Jahresspende von € 40 wird Ihnen ACT gratis zugesandt. Die nächste Ausgabe erscheint im März 2014.<br />

22 23


Alfred Dorfer<br />

Kabarettist,<br />

Schauspieler<br />

Clara Luzia<br />

Musikerin<br />

Gregor Bloéb<br />

Schauspieler<br />

Josef Hader<br />

Kabarettist,<br />

Schauspieler<br />

Andrea<br />

Händler<br />

Kabarettistin,<br />

Schauspielerin<br />

Dirk Stermann<br />

Moderator,<br />

Kabarettist,<br />

Autor<br />

Andrea<br />

Johanides<br />

Geschäftsführerin<br />

WWF<br />

Österreich<br />

Florian<br />

Scheuba<br />

Kabarettist<br />

„Friedlicher Protest gegen Umweltzerstörung<br />

ist kein Verbrechen!“<br />

Unsere Solidarität gilt den 28 <strong>Greenpeace</strong>-Aktivisten und zwei Freelancern,<br />

die sich gewaltfrei für den Schutz der Arktis eingesetzt haben!<br />

Maria<br />

Köstlinger<br />

Schauspielerin<br />

Mirjam Unger<br />

Moderatorin,<br />

Regisseurin,<br />

Fotografin<br />

Roland<br />

Düringer<br />

Kabarettist,<br />

Schauspieler<br />

Sandra Cervik<br />

Schauspielerin<br />

Hannes<br />

Reichelt<br />

Profi-Skirennläufer<br />

Ursula Strauss<br />

Schauspielerin<br />

Marianne<br />

Nentwich<br />

Schauspielerin<br />

Naked Lunch<br />

Musiker<br />

Rudi Roubinek<br />

Schauspieler,<br />

Autor<br />

Thomas<br />

Maurer<br />

Kabarettist<br />

Heinz Patzelt<br />

Generalsekretär<br />

Amnesty<br />

International<br />

Manuel Feller<br />

Profi-Skirennläufer<br />

Maschek<br />

Kabarett-Trio<br />

Peter Turrini<br />

Autor<br />

Rupert<br />

Henning<br />

Autor und<br />

Schauspieler<br />

Angelika<br />

Kirchschlager<br />

Opernsängerin<br />

Gerald Votava<br />

Schauspieler,<br />

Musiker<br />

Hilde Dalik<br />

Schauspielerin<br />

Manuel Rubey<br />

Sänger,<br />

Schauspieler,<br />

Kabarettist<br />

Reinhard<br />

Uhrig<br />

Geschäftsführer<br />

Global2000<br />

Robert<br />

Palfrader<br />

Schauspieler,<br />

Kabarettist<br />

Ruth<br />

Brauer-Kvam<br />

Schauspielerin<br />

Alle prominenten österreichischen Unterstützerinnen<br />

und Unterstützer sowie die Gelegenheit,<br />

die eigene Solidarität zu bekunden, unter:<br />

greenpeace.at/solidaritaet-arctic30<br />

F o t o s v o n l i n k s n a c h r e c h t s : H u b e r t M i c a n ; M a n f r e d B a u m a n n ; D a v i d P r o k o p W W F ; N i k o l a u s K a r l i n s k y ; S a r a h H a a s ; G e r a l d v o n F o r i s ; P r i v a t ; P r i v a t ; T h e a t e r a . d . J o s e f s t a d t ; Ö S V ;<br />

Laurent Ziegler; Theater a. d. Josefstadt; Simone Fröhlich; Ingo Pertramer; ÖSV; Alexander Gotter; Privat; Theater a. d. Josefstadt; Andrea Maria Dusl; Stephan Doleschal;<br />

Eva Schimmer/Global2000; Pamela Russmann; Ingo Pertramer; Ingo Pertramer; Jeff Mangione; Standlaufbild; Arnold Pöschl; Theater a. d. Josefstadt; Theater a. d. Josefstadt; Lukas Beck

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