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Merkblatt "Richtiges Zitieren in der Wissenschaft" (PDF | 99 ... - DGRA

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„Richtig <strong>Zitieren</strong>“<br />

<strong>Merkblatt</strong> für das <strong>Zitieren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Wissenschaft<br />

(z. B. Studienarbeiten und<br />

Masterarbeiten)<br />

September, 2013


Welche Plagiatsformen gibt es?


„Totalplagiat<br />

E<strong>in</strong>e Arbeit gilt als Totalplagiat, wenn e<strong>in</strong>e fremde<br />

Arbeit vollständig abgeschrieben wurde.<br />

Ghostwriter-Plagiat<br />

Wird e<strong>in</strong>e Arbeit durch e<strong>in</strong>e fremde Person unter<br />

Angabe des eigenen Namens verfasst, handelt es sich<br />

um e<strong>in</strong> sogenanntes Ghostwriter-Plagiat, auch wenn<br />

dabei die Zitier-Richtl<strong>in</strong>ien e<strong>in</strong>gehalten wurden.


Strukturplagiat<br />

Wird nur <strong>der</strong> Aufbau bzw. die Struktur e<strong>in</strong>er Arbeit aus<br />

bestehenden Werken ohne Quellenangabe<br />

übernommen, liegt e<strong>in</strong> Strukturplagiat vor.<br />

Patchwork-Plagiat<br />

Auch wenn die Zitier-Richtl<strong>in</strong>ien e<strong>in</strong>gehalten werden,<br />

handelt es sich bei e<strong>in</strong>em bloßen „Zusammensetzen“<br />

mehrerer frem<strong>der</strong> Arbeiten um e<strong>in</strong> Patchwork-Plagiat.


Ideenplagiat<br />

Als Ideenplagiate werden Arbeiten bezeichnet, die<br />

wesentliche Gedanken e<strong>in</strong>er Arbeit für die eigene Arbeit<br />

übernehmen, ohne die verwendeten Quellen anzugeben.<br />

Übersetzungsplagiat<br />

Wird e<strong>in</strong>e Arbeit komplett o<strong>der</strong> teilweise durch Übersetzen<br />

e<strong>in</strong>es Orig<strong>in</strong>altextes <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Sprache ohne Angabe<br />

<strong>der</strong> Quellen übernommen, handelt es sich um e<strong>in</strong><br />

Übersetzungsplagiat.


Häufigste Plagiatsform:<br />

Mangelhafte Zitation<br />

Auch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>korrekte Zitierweise fällt unter den<br />

Überbegriff des Plagiats“ (1).


Vermeidung von Plagiaten<br />

durch korrektes <strong>Zitieren</strong>


Warum muss ich zitieren?<br />

E<strong>in</strong>e wissenschaftliche Arbeit (hier z. B. die Masterarbeit) ist Teil <strong>der</strong><br />

Wissenschaft und somit als Mosaikste<strong>in</strong> Teil e<strong>in</strong>es großen Ganzen, das<br />

ständig erweitert und vertieft wird. In e<strong>in</strong>er wissenschaftlichen Arbeit<br />

nimmt man Bezug auf relevante Arbeiten, Ideen und wesentliche<br />

Aussagen an<strong>der</strong>er und ist meistens auch auf diese angewiesen, um se<strong>in</strong><br />

Thema <strong>in</strong> <strong>der</strong> wissenschaftlichen Geme<strong>in</strong>schaft aufzustellen. Diese<br />

Bezugnahme muss nachvollziehbar, konsistent und e<strong>in</strong>deutig se<strong>in</strong>. Belege<br />

müssen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verzeichnis auff<strong>in</strong>dbar und für den Leser nachlesbar<br />

se<strong>in</strong>.<br />

„Die Übernahme von Erkenntnissen ohne Erwähnung des benutzten<br />

Autors ist geistiger Diebstahl; sie ist unmoralisch und kann soziale und<br />

rechtliche Folgen haben“ (2).


Direkte Zitate<br />

Auch als „wörtliche Zitate“ bezeichnet, übernehmen direkte Zitate<br />

buchstaben- und wortgetreu<br />

Abschnitte von mehr als 2-3 aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong>folgenden Worten aus e<strong>in</strong>er<br />

Orig<strong>in</strong>alquelle. Auch Tabellen, Abbildungen, Grafiken, usw. zählen dazu.<br />

Direkte Zitate werden verwendet, wenn Inhalt und Formulierung des<br />

Zitates bedeutend s<strong>in</strong>d. An<strong>der</strong>enfalls sollte die Verwendung e<strong>in</strong>es<br />

<strong>in</strong>direkten Zitates erfolgen, das s<strong>in</strong>ngemäß den Inhalt <strong>der</strong> Orig<strong>in</strong>alquelle<br />

wie<strong>der</strong>gibt (2).


Direkte Zitate<br />

Zitat:<br />

In „Anführungszeichen“ setzen o<strong>der</strong> Kursivschrift verwenden.<br />

Zitat <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zitat:<br />

In ‚e<strong>in</strong>fache Anführungszeichen‘ setzen, ke<strong>in</strong>e zusätzliche Referenz<br />

notwendig.<br />

Langer zitierter Abschnitt:<br />

Durch E<strong>in</strong>rücken u./o. kle<strong>in</strong>ere Schrift u./o. ger<strong>in</strong>geren Zeilenabstand<br />

hervorheben.<br />

Auslassung von e<strong>in</strong>zelnen Wörtern bzw. Abschnitten im zitierten Text:<br />

(..) bzw. (…) o<strong>der</strong> [..] bzw. [...].<br />

Fehler im Orig<strong>in</strong>altext:<br />

Im Zitat mit [sic!] markieren.


„Zitat aus zweiter Hand“:<br />

Ist e<strong>in</strong>e Beson<strong>der</strong>heit , bei <strong>der</strong> e<strong>in</strong> Autor A Text e<strong>in</strong>es Autors B<br />

verwendet, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um aus e<strong>in</strong>em Text e<strong>in</strong>es Autors C stammt. Die<br />

Orig<strong>in</strong>alquelle C müsste hierbei kontrolliert werden, um<br />

sicherzugehen, dass Autor B richtig zitiert hat bzw. das Zitat auch<br />

richtig zugeordnet wurde.<br />

Kennzeichnung:<br />

„Autor B zitiert nach: Autor C“.<br />

Diese Zitierweise ist jedoch aufgrund Ihrer Fehleranfälligkeit nicht zu<br />

empfehlen (3).


Indirekte Zitate<br />

Auch als „s<strong>in</strong>ngemäße Zitate“ bezeichnet, zitieren direkte<br />

Zitate die Aussagen e<strong>in</strong>es Orig<strong>in</strong>altextes<br />

s<strong>in</strong>ngemäß <strong>in</strong> eigenen Worten.<br />

Sie müssen nicht durch Anführungszeichen kenntlich<br />

gemacht werden, jedoch durch Quellenangabe e<strong>in</strong>deutig<br />

nachprüfbar se<strong>in</strong> und zugeordnet werden können.<br />

Auch modifizierte Tabellen, Abbildungen, Grafiken, usw.<br />

zählen dazu (3).


Ke<strong>in</strong> Zitat<br />

Allgeme<strong>in</strong> bekanntes Wissen aus z.B. Lexikon und Duden<br />

muss nicht zitiert werden, außer es wird wörtlich<br />

übernommen.


Wo f<strong>in</strong>de ich geeignete Quellen?<br />

Zum wissenschaftlichen Schreiben gehört das Suchen/F<strong>in</strong>den,<br />

Auswerten/Bewerten und <strong>Zitieren</strong> von an<strong>der</strong>en Arbeiten (Texte,<br />

Tabellen, Grafiken,…).<br />

Die Quellen f<strong>in</strong>det man u.a. <strong>in</strong> Bibliotheken und im Internet (Bücher,<br />

Journals/Paper, Gesetzestexte, Guidel<strong>in</strong>es, Regulations, Directives,<br />

usw.).<br />

Bei <strong>der</strong> Auswertung und Bewertung muss die Relevanz und vor allem<br />

die Glaubwürdigkeit <strong>der</strong> Quelle überprüft werden. Dies gilt <strong>in</strong><br />

beson<strong>der</strong>em Maße für Quellen aus dem WorldWideWeb (www).


Referenzieren<br />

• Fußnoten (Chicagomethode): „Text 1 “ o<strong>der</strong> „Text A “ ist <strong>der</strong><br />

Verweis auf Referenzangaben am Seiten- o<strong>der</strong> Textende<br />

•Kurzbelege (Harvardmethode): „Text“ (Autor Jahr, ggf. Seite).<br />

Der Lesefluss bleibt gut erhalten. Die vollständige<br />

Literaturangabe erfolgt h<strong>in</strong>ter dem Gesamttext als<br />

Referenzen- o<strong>der</strong> Literaturverzeichnis.<br />

Empfehlung:<br />

Durchnummerierung <strong>der</strong> Referenzen und Angabe als (1), (2), usw.<br />

o<strong>der</strong> [1], [2], usw. im Text bzw. nach dem wörtlichen Zitat.<br />

Entscheidend:<br />

Zitierweise muss <strong>in</strong> <strong>der</strong> kompletten Arbeit e<strong>in</strong>heitlich se<strong>in</strong>.


Referenzieren<br />

DIN 1505 von 1984 be<strong>in</strong>haltet Titelangaben von<br />

Dokumenten und Zitierregeln.<br />

Aktuelle Ausarbeitung von Klaus F. Lorenzen (4).


Beispiele für vollständige Titelangaben im<br />

Literaturverzeichnis<br />

Buch (Monographie):<br />

Autor (Jahr): Titel. Auflage. Ort Verlag<br />

Sammelband:<br />

Autor (Jahr) (Hrg.): Titel. Auflage. Ort Verlag<br />

Beitrag <strong>in</strong> Sammelband:<br />

Autor (Jahr): Titel des Beitrags. In: Herausgeber (Hrg.): Titel des<br />

Sammelbands. Ort Verlag Seiten<br />

Zeitschriftenartikel:<br />

Autor (Jahr): Titel. In: Name <strong>der</strong> Zeitschrift. Jahrgang, Heft, Seiten<br />

Zitiert nach (5).


<strong>Zitieren</strong> von Quellen aus dem Internet<br />

Name, Vorname: Titel. URL (Abfragedatum)<br />

vere<strong>in</strong>facht:<br />

URL, (Abfragedatum)<br />

Je mehr Angaben zu <strong>der</strong> Quelle gemacht werden können,<br />

desto besser kann die Quelle nachvollzogen werden (6).


<strong>Zitieren</strong> von Quellen aus dem Internet<br />

Problem:<br />

Dynamische Webseiten verän<strong>der</strong>n sich häufig,<br />

manche Seiten werden gelöscht<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Inhalte s<strong>in</strong>d plötzlich abrufbar.<br />

Lösung?:<br />

• Als Referenz kann e<strong>in</strong> permanenter L<strong>in</strong>k generiert werden. Für die<br />

Vergabe und Persistenz ist jedoch <strong>der</strong> Betreiber <strong>der</strong> Webseite<br />

verantwortlich.<br />

• E<strong>in</strong>e Webseite kann kostenlos bei e<strong>in</strong>em Dienst z. B. bei WebCite®<br />

(www.webcitation.org) gespeichert werden. Die Referenz im Text<br />

erfolgt dann auf die Internetadresse <strong>der</strong> archivierten Webseite<br />

(6,7) .


Literaturverzeichnis<br />

(1) http://www.wu.ac.at/academicstaff/support/plag/erk, (24.05.2011)<br />

(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Zitat, (24.05.2011)<br />

(3) http://www.wissenschaftliches-arbeiten.org/zitieren/direkte-und-<strong>in</strong>direkte-zitate.html,<br />

(24.05.2011)<br />

(4) http://bibliothek.fh-potsdam.de/fileadm<strong>in</strong>/fhp_bib/dokumente/Schulungen/<br />

wissenschaftliches_Arbeiten/Literaturverz_Lorenzen.pdf, (20.07.2011).<br />

(5) http://www.unikassel.de/~fredkarl/Homepage/Texte%20f%FCr%20Studierende/Wissenschaftl_ArbeitenSch<br />

reibenund<strong>Zitieren</strong>.pdf, (24.5.2011)<br />

(6) http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Zitieren</strong>_von_Internetquellen, (20.07.2011)<br />

(7) http://de.wikipedia.org/wiki/Permanentl<strong>in</strong>k, (20.07.2011)


Weitere hilfreiche L<strong>in</strong>ks<br />

http://www.arbeitschreiben.de/litang.htm, (20.07.2011)<br />

http://www.studis-onl<strong>in</strong>e.de/Studieren/Wissenschaftliche_Texte/01recherche.php,<br />

(24.05.2011)<br />

http://www.ph-we<strong>in</strong>garten.de/schreibwerkstatt/Anleitungsbuecher_100720FF.pdf,<br />

(24.05.2011)<br />

http://web.uni-frankfurt.de/fb09/kunstpaed/wissarb.htm#6, (24.05.2011)<br />

Quiz: www.ub.uni-heidelberg.de/helios/fach<strong>in</strong>fo/www/Schulung/FITGYM/quiz6.html,<br />

(20.07.2011)

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