Projekt - Gemeinde Gebenstorf
Projekt - Gemeinde Gebenstorf
Projekt - Gemeinde Gebenstorf
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Projekt</strong><br />
<strong>Projekt</strong> Tagesstrukturen <strong>Gebenstorf</strong><br />
tel<br />
Im Auftrag der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Gebenstorf</strong><br />
und der Arbeitsgruppe<br />
Fachstelle Kinder&Familien<br />
Limmatauweg 18g, 5408 Ennetbaden<br />
März 2013
Inhaltsverzeichnis<br />
1. ZUSAMMENFASSUNG DER RESULTATE 3<br />
2. GESELLSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG 5<br />
3. ZIEL UND NUTZEN VON SCHULERGÄNZENDER KINDERBETREUUNG 7<br />
3.1 STÄRKUNG DER FAMILIEN 7<br />
3.2 BILDUNGSQUALITÄT UND CHANCENGLEICHHEIT 7<br />
3.3 PRÄVENTION UND INTEGRATION 7<br />
3.4 STANDORTATTRAKTIVITÄT 8<br />
3.5 VOLKSWIRTSCHAFTLICHES WACHSTUM 9<br />
4. BEGRIFFSDEFINITION 10<br />
4.1 TAGESSCHULEN 10<br />
4.2 TAGESSTRUKTUREN 10<br />
4.3 QUALITÄTSKRITERIEN 10<br />
4.4 AUFGABENHILFEN 12<br />
4.5 AUFGABENBETREUUNG 12<br />
5. PROJEKT TAGESSTRUKTUREN GEBENSTORF 12<br />
5.1 AUSGANGSLAGE 12<br />
5.2 BESTEHENDES ANGEBOT 13<br />
5.3 ANGEBOTS-BEDÜRFNIS 15<br />
5.4 ANGEBOTE IM KANTON AARGAU 16<br />
5.5 AUFBAU VON TAGESSTRUKTUREN 17<br />
5.6 PLATZBEDARF 17<br />
5.7 QUALITATIVE ANFORDERUNGEN AN DEN AUSBAU ZU TAGESSTRUKTUREN 18<br />
5.8 TRÄGERSCHAFT/ORGANISATION 19<br />
5.9 VERNETZUNG 20<br />
5.10 RÄUMLICHKEITEN 21<br />
5.11 FINANZEN 21<br />
5.11.1 Kosten für den Ausbau der Tagesstruktur<br />
5.11.2 Kostenrechnung<br />
21<br />
21<br />
5.12 FINANZIERUNGEN 23<br />
5.12.1 Elternbeiträge 23<br />
5.12.2 <strong>Gemeinde</strong>beiträge 24<br />
5.12.3 Finanzhilfen des Bundes (Anstossfinanzierung) 27<br />
6. BETRIEBSBEWILLIGUNG/AUFSICHTSPFLICHT 28<br />
7. EVALUATION 28<br />
8. ANHÄNGE FEHLER! TEXTMARKE NICHT DEFINIERT.
<strong>Projekt</strong> Tagesstruktur <strong>Gebenstorf</strong> 2012/13<br />
1. Zusammenfassung der Resultate<br />
Die Arbeitsgruppe hat sich intensiv mit dem Thema Aufbau von Tagesstrukturen in <strong>Gebenstorf</strong><br />
befasst. Mit dem vorliegenden Bericht wurde ein Grundlagenpapier für die politischen<br />
Weichenstellungen sowie den Umgang mit gesellschaftspolitischen Forderungen erarbeitet. Dabei<br />
wurde versucht, alle möglichen Aspekte und Vorgaben der <strong>Gemeinde</strong>/Schulpflege/Schule als<br />
Auftraggeberin in den verschiedenen Kontexten zu berücksichtigen.<br />
Im Bereich der schulergänzenden Kinderbetreuung verfügt <strong>Gebenstorf</strong> heute über das folgende<br />
Angebot: Der Verein Mikado betreibt an 4 Tagen pro Woche (ausser mittwochs) einen sehr gut<br />
funktionierenden Mittagstisch. Die Schule bietet Blockzeiten an, die täglich von 8.20 – 11.50h<br />
dauern.<br />
Das Angebot von einer erweiterten Betreuung am Morgen (7.00 – 8.15h), am Nachmittag und<br />
während den Ferien fehlt. Dieses umfassende Angebot ist jedoch ein wichtiger Bestandteil der<br />
schulergänzenden Betreuung, damit die Kinder neben der Schulzeit eine qualitativ gute Betreuung<br />
besuchen können und dort ihre Aufgaben erledigen und ihrer Freizeitbeschäftigung nachgehen<br />
können.<br />
Die Einführung von Tagesstrukturen führt zu einem immensen Standortvorteil und einer deutlichen<br />
Erhöhung der Wohnattraktivität in <strong>Gebenstorf</strong>.<br />
Die Arbeitsgruppe empfiehlt deshalb folgendes:<br />
1. Die Trägerschaft der Tagesstrukturen wird von der <strong>Gemeinde</strong> übernommen. Sie ist für die<br />
strategische Ausrichtung und die operative Verantwortung des Angebots zuständig. Dazu<br />
errichtet sie eine Betriebskommission, die aus mindestens 3 und max. 5 Personen besteht<br />
(Vertretern von <strong>Gemeinde</strong>rat, Schulpflege, Lehrerschaft, Soziale Dienste und Elternvertretung)<br />
welche operativ der Betriebsleitung vorsteht. Für die Betriebsleitung ist ein Pensum von 20 %<br />
erforderlich. Der administrative Service wird mit einer Leistungsvereinbarung an eine externe<br />
Organisation übertragen.<br />
2. Das Angebot soll ab den Sportferien 2014 eingeführt werden und wie folgt aussehen:<br />
Während den Schulwochen (39 Wochen): Montag – Freitag<br />
Frühbetreuung 7.00 – 8.15h<br />
Blockzeiten (Schule) 8.20 – 11.50h<br />
Mittagsbetreuung 11.50 – 13.15h<br />
Nachmittagsbetreuung 13.15 – 15.15h bzw. – 18.00h<br />
Während den Schulferien (max. 9 Wochen/Jahr): Montag – Freitag<br />
Ganztagesbetreuung ab 8.00 – 18.00h<br />
3. Es soll in einer ersten Phase für die Früh- Mittags- und Nachmittagsbetreuung ein<br />
Platzangebot von 30 Plätzen geplant werden. Für die Ferienbetreuung stehen 15 Plätze zur<br />
Verfügung.<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 3 Februar 2013
<strong>Projekt</strong> Tagesstruktur <strong>Gebenstorf</strong> 2012/13<br />
4. Die Räumlichkeiten für die zukünftigen Tagesstrukturen sind in der Schulraumplanung<br />
mitberücksichtigt. Die Tagesstrukturen finden in der Startphase zentral an einem Standort in<br />
der Mehrzweckhalle Brühl statt. Die Frühbetreuung findet dezentral im Dorfzentrum und<br />
Vogelsang statt.<br />
5. Die Finanzierung der Tagesstrukturen wird von den Eltern, der <strong>Gemeinde</strong> und dem Bund<br />
(Anstossfinanzierung) getragen. Die Elternbeiträge sollen sozialverträglich und einkommensabhängig<br />
gestaltet werden. Dazu ist ein Elternbeitragsreglement zu erstellen, dessen<br />
Grundlage die Vollkostenrechnung der Tagesstrukturen ist.<br />
6. Für den Aufbau der Tagesstrukturen sind Investition für die Infrastruktur und die<br />
Aufbauarbeit zu leisten. Die Arbeitsgruppe hat dafür ein Investitionsbudget in der Höhe von<br />
rund Fr. 23‘000.- erstellt.<br />
7. Nach frühestens einem Jahr soll das Angebot nochmals überdenkt und allfällige Änderungen<br />
vorgenommen werden. Spätestens nach 3 Jahren ist durch die <strong>Gemeinde</strong> eine ausführliche<br />
Evaluation der Tagesstrukturen nach folgenden Kriterien durchzuführen:<br />
a) Finanzieller Aufwand/Ertrag der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Gebenstorf</strong><br />
Schwerpunkt: Volkswirtschaftlicher Nutzen<br />
b) Finanzielle Situation der Institution.<br />
c) Entwicklung und Nachfrage des Platzangebotes.<br />
d) Qualität des Angebotes (Umfang, Verpflegung).<br />
e) Qualität der Institution (Personal, Räumlichkeiten, Infrastruktur, Kommunikation,<br />
Öffentlichkeitsarbeit).<br />
f) Befragung zur Zufriedenheit der Eltern und Kinder.<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 4 Februar 2013
<strong>Projekt</strong> Tagesstruktur <strong>Gebenstorf</strong> 2012/13<br />
2. Gesellschaftliche Entwicklung<br />
In der Schweiz gilt die Familie traditionellerweise als Privatangelegenheit. In den letzten Jahren<br />
haben sich die familiären Lebensformen allerdings stark gewandelt. Die politischen Instanzen<br />
haben dies erkannt und stehen vor der Aufgabe, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen. In<br />
der heutigen Gesellschaft ist es normal und oft notwendig, dass Väter und Mütter einer Berufstätigkeit<br />
nachgehen. Die Scheidungsrate ist mittlerweile bei knapp 50% und damit steigt die Anzahl der allein<br />
Erziehenden stetig an. Die gute Ausbildung der Frauen und das oftmals knappe Familien-Einkommen<br />
führen dazu, dass Frauen auch nach der Geburt im Erwerbsprozess bleiben wollen oder müssen.<br />
87% der Väter und nur 17% der Mütter mit Kindern unter 25 Jahren sind Vollzeit erwerbstätig;<br />
umgekehrt sind 59% der Mütter Teilzeit erwerbstätig, aber nur 7,2% der Väter. Das Alter des<br />
jüngsten Kindes und die Familiensituation haben einen relativ starken Einfluss auf die<br />
Erwerbssituation der Mütter. Mütter mit Partner und jüngstem Kind unter 7 Jahren sind deutlich<br />
häufiger nicht erwerbstätig als bei jüngstem Kind zwischen 7 und 14 Jahren; aber auch häufiger<br />
als allein erziehende Mütter. Letztere sind nicht nur öfter erwerbstätig als Mütter mit einem<br />
Partner, sondern haben zudem eher einen höheren Beschäftigungsgrad.<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 5 Februar 2013
<strong>Projekt</strong> Tagesstruktur <strong>Gebenstorf</strong> 2012/13<br />
Familienergänzende Kinderbetreuung kann eine wesentliche Stärkung der FAMILIE darstellen und<br />
bildet so einen zentralen Faktor bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. 36% der<br />
Paarhaushalte und rund 55% der Alleinerziehenden mit Kindern unter 15 Jahren nehmen<br />
Kinderbetreuung in Anspruch. Ist das jüngste Kind unter 7 Jahre alt, sind es gar 50% respektive<br />
72%. Rund ein Fünftel der Paarhaushalte mit Kindern nutzen familienergänzende Kinderbetreuung<br />
bis zu einem Tag pro Woche und knapp ein Sechstel mehr als einen Tag pro Woche.<br />
Alleinerziehende beanspruchen deutlich öfter mehrere Betreuungstage pro Woche für ihre Kinder,<br />
was mit ihrer höheren Erwerbsbeteiligung zusammen hängt. Am häufigsten werden die Kinder<br />
durch Verwandte wie die Grosseltern betreut, danach kommen Krippen und Horte; an dritter Stelle<br />
liegen Tagesmütter und Pflegefamilien. Mit der Anzahl Kinder nimmt der Anteil Haushalte mit<br />
familienergänzender Kinderbetreuung ab, was wohl bei kostenloser Betreuung durch Verwandte mit<br />
der hohen Belastung der Betreuungspersonen und bei kostenpflichtigen Betreuungsarten mit den<br />
hohen Kosten für mehrere Kinder zusammen hängt.<br />
Die Zukunft der <strong>Gemeinde</strong>n hängt wesentlich davon ab, ob junge Familien gerne in ihrer<br />
Wohngemeinde leben und damit die Voraussetzungen finden, die sie brauchen, um ihre<br />
Familienaufgaben im konkreten Alltag zu bewältigen. Wollen die <strong>Gemeinde</strong>n weiter wachsen und<br />
für Familien attraktiv bleiben, müssen sie auf den gesellschaftlichen Wandel reagieren. Es ist nötig,<br />
Antworten auf die Fragen zu finden, wie Frauen und Männern eine Familiengründung erleichtert<br />
und wie die Eigenkräfte von Familien gestärkt werden können.<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 6 Februar 2013
<strong>Projekt</strong> Tagesstruktur <strong>Gebenstorf</strong> 2012/13<br />
3. Ziel und Nutzen von schulergänzender Kinderbetreuung<br />
Familien- und schulergänzende Kinderbetreuungen ersetzen weder die Familie noch die Schule. Sie<br />
erfüllen eine doppelte Aufgabe. Zum einen ermöglichen sie den Eltern, Elternschaft und<br />
Erwerbstätigkeit bzw. Studium miteinander zu vereinbaren, zum anderen unterstützen und<br />
stimulieren sie den Entwicklungs- und Lernprozess der Kinder und tragen dazu bei, dass Kinder und<br />
Jugendliche unter sicheren, gerechten und guten Bedingungen aufwachsen. Familien- und<br />
schulergänzende Kinderbetreuungen erzielen in verschiedenen Bereichen einen Nutzen:<br />
3.1 Stärkung der Familien<br />
Die Kinder werden in der Entwicklung der kognitiven, sozialen und motorischen Fähigkeiten unterstützt<br />
und gefördert. Eltern fühlen sich entlastet und in ihrer eigenen Erziehungsverantwortung<br />
gestärkt.<br />
Familien, in denen die Eltern einer ausserhäuslichen Beschäftigung nachgehen, werden durch die<br />
familien- und schulergänzende Kinderbetreuung entlastet. Die Eltern sind mehr oder weniger ohne<br />
Unterbruch erwerbstätig und können dadurch ihr Ausbildungs- und Erfahrungswissen erhalten und<br />
stärken. Damit sichern sie unmittelbar die materielle Sicherheit der Familie.<br />
Die Eltern können ohne schlechtes Gewissen, motiviert und konzentriert einer Erwerbsarbeit nachgehen,<br />
ihre Existenz selber sichern und die Alterssicherung vermehrt aus eigener Kraft decken.<br />
Damit ergibt sich aus den früher in sie investierten Bildungsfranken wiederum ein Nutzen für<br />
Wirtschaft und Gesellschaft.<br />
3.2 Bildungsqualität und Chancengleichheit<br />
Der strukturierte Aufenthalt in der Schule und in der zusätzlichen Betreuung durch pädagogisch<br />
ausgebildetes Betreuungspersonal ermöglicht eine umfassende und individuelle Förderung der<br />
einzelnen Kinder im schulischen und ausserschulischen Bereich. Dies ermöglicht ein erfolgreiches<br />
Lernen. Zudem können die Hausaufgaben in betreuter Umgebung erledigt und das Gelernte vertieft<br />
werden. Kinder und deren Familien aus unterschiedlichen kulturellen und sozialen Verhältnissen<br />
werden besser integriert und gefördert.<br />
Familien- und schulergänzende Kinderbetreuungen ermöglichen also den Kindern - besonders auch<br />
solchen aus bildungsferneren Schichten - eine bessere Sozialisation und einen grösseren<br />
Schulerfolg (Studie Lanfranchi 2005). Gleichzeitig entlasten sie bei Tagesstrukturen die<br />
Lehrpersonen und erlauben ihnen die Konzentration auf den Unterricht.<br />
Damit kann nicht nur die Bildungsqualität, sondern auch die Chancengleichheit und Integration<br />
verbessert werden.<br />
3.3 Prävention und Integration<br />
Währendem die Kinder Zeit in den familien- und schulergänzenden Kinderbetreuungen verbringen,<br />
lernen sie einen konstruktiven und kreativen Umgang mit ihrer Freizeit, was sie auch zu Hause<br />
anwenden können. Damit entsteht unter Umständen ein Beitrag im gewaltpräventiven Bereich, da<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 7 Februar 2013
<strong>Projekt</strong> Tagesstruktur <strong>Gebenstorf</strong> 2012/13<br />
die Kinder lernen, mit ihrer Freizeit sinnvoll umzugehen. Ebenso werden die Kinder nach gesunden<br />
und abwechslungsreichen Ernährungsrichtlinien verpflegt. Dies kann sich generell positiv auf ihr<br />
Essverhalten und den Umgang mit Nahrung auswirken. Kinder, Mütter und Väter, die noch nicht so<br />
lange in der Schweiz leben oder denen die deutsche Sprache weniger vertraut ist, werden besser<br />
integriert und gefördert. Einer Isolation kann entgegengewirkt werden.<br />
Wenn familien- und schulergänzende Kinderbetreuung noch dazu beitragen kann, dass mehr junge<br />
Paare Lust auf Kinder verspüren, wäre das, vor dem Hintergrund der Überalterung der<br />
Gesellschaft, eine positive, präventive Nebenwirkung. Die Vereinbarung von familiären, beruflichen<br />
und sozialen Verpflichtungen unterliegt weniger Stressfaktoren, die Zufriedenheit und<br />
Lebensqualität von Eltern und Kindern wird gesteigert.<br />
3.4 Standortattraktivität<br />
Investitionen in Bildungs- und Betreuungsinstitutionen, die zu einer erhöhten Standortattraktivität<br />
beitragen, lohnen sich für die <strong>Gemeinde</strong>n. Die <strong>Gemeinde</strong>n sind attraktiver für Familien in denen<br />
beide Eltern berufstätig sind. Berufstätige Eltern würden sich auch vorher auf der <strong>Gemeinde</strong><br />
erkundigen, bevor sie eine <strong>Gemeinde</strong> als Wohnort wählen. Tagesstrukturen ziehen Familien an,<br />
insbesondere auch solche mit höherem Bildungsniveau.<br />
Die Studie "Kindertagesstätten zahlen sich aus", die im Auftrag des Sozialdepartements der Stadt<br />
Zürich im Jahr 2001 erstellt wurde, sowie weitere Untersuchungen zeigen, dass pro Franken, der<br />
gesamthaft investiert wird, zwischen knapp zwei und vier Franken an die Gesellschaft zurück<br />
fliessen und damit den Kosten eines ausreichenden Angebots an familien- und schulergänzenden<br />
Kinderbetreuungsplätzen ein 2-bis 4-facher volkswirtschaftlicher und gesellschaftlicher Nutzen<br />
gegenüber steht. Der finanzielle Rückfluss setzt sich gemäss den Studien wie folgt zusammen:<br />
• Erhöhte Steuereinnahmen<br />
- Steuereinnahmen der Beschäftigten in Betreuungseinrichtungen.<br />
- Steuereinnahmen aus dem unmittelbaren Mehreinkommen der Eltern.<br />
- Steuereinnahmen aus dem langfristig erhöhten Einkommen der Eltern (Eltern, die<br />
ohne Unterbruch/Karriereknick erwerbstätig sind, haben langfristig eine positive<br />
Lohnentwicklung).<br />
• Einsparungen von Kosten<br />
- Einsparungen bei den Sozialausgaben.<br />
- Einsparungen für Sonderschulmassnahmen.<br />
- Einsparungen für Brückenangebote von Schulabgänger/innen.<br />
In <strong>Gemeinde</strong>n, die bereits über Tagesstrukturen verfügen, wurden deutlich weniger soziale Kosten<br />
verursacht. Dieser Effekt könnte - längerfristig - auch in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Gebenstorf</strong> erwartet<br />
werden.<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 8 Februar 2013
<strong>Projekt</strong> Tagesstruktur <strong>Gebenstorf</strong> 2012/13<br />
3.5 Volkswirtschaftliches Wachstum<br />
Familien- und schulergänzende Kinderbetreuungen tragen dazu bei, das volkswirtschaftliche<br />
Wachstum anzukurbeln. Erwerbstätige Eltern bezahlen mehr Steuern und erleben einen kleineren<br />
Unterbruch in ihrer beruflichen Karriere, was sich positiv auf die zukünftigen<br />
Verdienstmöglichkeiten auswirkt. Beschäftigte in den Betreuungsinstitutionen bezahlen ebenfalls<br />
Einkommenssteuern.<br />
Eltern, die beide voll- oder teilzeitlich arbeiten, verfügen über mehr Kaufkraft und weniger Zeit, so<br />
dass sie diese Kaufkraft für den Kauf zusätzlicher Dienste aufwenden (z.B. Kinderbetreuer/innen,<br />
Gärtner/innen, Raumpfleger/innen). Sie nehmen mehr am Konsum teil (gehen eher auswärts<br />
Essen, machen Ferien im Hotel anstatt in der Ferienwohnung) und tragen auch dadurch zum<br />
Wirtschaftswachstum bei.<br />
Dass für viele Paare, Kinder und Beschäftigung, zum Glücklich sein der Familien gehört, ist für die<br />
Gesellschaft ein Vorteil. Eine höhere Erwerbsquote der Bevölkerung steigert das<br />
Wirtschaftswachstum, welches u. a. erforderlich ist, um die Finanzierung der Alters- und<br />
Sozialwerke weiterhin sichern zu können. Mehr Beschäftigte tragen zum Wohlstand der<br />
Gesellschaft bei, insbesondere dann, wenn die Berufstätigen hohe Leistungen erbringen. In der<br />
Schweiz sind es vor allem die know-how-intensiven Dienstleistungen und Technologien, die eine<br />
hohe Wertschöpfung generieren. Dafür sind gut ausgebildete Arbeitskräfte und ein hohes<br />
Bildungsniveau der Bevölkerung gefragt.<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 9 Februar 2013
<strong>Projekt</strong> Tagesstruktur <strong>Gebenstorf</strong> 2012/13<br />
4. Begriffsdefinition<br />
4.1 Tagesschulen<br />
Die öffentliche Tagesschule ist eine Volksschule mit einem integrierten, ganztägigen Betreuungsangebot.<br />
Sie steht allen Eltern und Kindern zur Verfügung. Der Unterricht orientiert sich nach dem<br />
im Kanton gültigen Lehrplan. Es werden die gleichen Lernziele verfolgt. Die Schulbehörden sind<br />
dieselben wie an einer herkömmlichen Schule. Kindern, welche die Tagesschule besuchen, stehen<br />
sämtliche zusätzlichen Angebote der betreffenden Schulgemeinde zur Verfügung (Logopädie,<br />
Schulärztlicher Dienst, Musikschule, usw.).<br />
Die Tagesschule umfasst den obligatorischen Schulunterricht, die Betreuung der Kinder in der<br />
unterrichtsfreien Zeit und den Mittagstisch. Der Besuch des Betreuungsangebotes und des<br />
Mittagstisches ist für die Schulkinder obligatorisch (ausser ev. am freien Nachmittag), an deren<br />
Kosten die Eltern sich beteiligen.<br />
Die verschiedenen Räume der Tagesschule befinden sich im gleichen Gebäude bzw. in der gleichen<br />
Schulanlage. Die Tagesschulen sind üblicherweise während den Schulferien geschlossen. Die Stadt<br />
Baden führt eine öffentliche Tagesschule.<br />
4.2 Tagesstrukturen<br />
Die Tagesstruktur steht Kindergarten- und Schulkinder bis Ende der obligatorischen Schulzeit offen.<br />
Die Öffnungszeiten sind fix geregelt. Die Betreuung erfolgt an Werktagen zwischen 7 und 12<br />
Stunden pro Tag während 40 bis 50 Wochen pro Jahr. Das Betreuungsangebot findet ausserhalb des<br />
Unterrichts statt. Es besteht eine klare organisatorische und inhaltliche sowie oftmals auch räumliche<br />
Trennung von Schule und Betreuung.<br />
Die Tagesstruktur setzt sich aus einzelnen Modulen zusammen, die von jeder Familie individuell,<br />
den einzelnen Familienbedürfnissen entsprechend, genutzt werden können. Die Kinder werden<br />
professionell je nach Bedarf ganztags, halbtags oder nur über Mittag alters entsprechend betreut.<br />
Die Betreuung umfasst die Verpflegung, das Erledigen der Hausaufgaben und eine sinnvolle<br />
Freizeitbeschäftigung.<br />
Schule und Betreuung bilden zusammen ein tägliches Angebot von morgens bis abends, sie sind<br />
jedoch unabhängige Betriebe. Die Trägerschaft der Tagesstruktur ist privat oder kommunal<br />
organisiert.<br />
4.3 Qualitätskriterien<br />
Um die aufgeführten Ziele und Nutzen einer Tagesstruktur zu erreichen, ist es unabdingbar auch<br />
die sozialpädagogischen Kriterien zu berücksichtigen und zu erfüllen. Diese Kriterien sind<br />
massgebend, um den pädagogischen Inhalt und den Qualitätsstandard einer Tagesstruktur zu<br />
bestimmen. Die Bewilligungs- und Aufsichtspflicht (Überprüfung) obliegt der <strong>Gemeinde</strong>.<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 10 Februar 2013
<strong>Projekt</strong> Tagesstruktur <strong>Gebenstorf</strong> 2012/13<br />
Betreuung, Erziehung, Förderung<br />
- Soziale und emotionale Beziehungen sowie Zufriedenheit und Wohlbefinden der Kinder<br />
ermöglichen.<br />
- Aspekte der Sicherheit und Gesundheit berücksichtigen.<br />
- Gestaltung von Ritualen (Begrüssung, Verabschiedung, Mahlzeiten).<br />
- Gemeinsame Freizeitgestaltung, grundlegende Sachverhalte, Werte und Zusammenhänge<br />
in der Umwelt der Kinder erfassen und vermitteln.<br />
- Umgang mit Konflikten lehren sowie Interaktions- und Kommunikationsfähigkeiten fördern.<br />
- Entwicklung der geistigen Fähigkeiten und des Denkens unterstützen.<br />
- Toleranz und Akzeptanz von Verschiedenartigkeit/Individualität fördern.<br />
- Bewegung zulassen oder ein Angebot zur Verfügung stellen (spezieller Raum, Turnhalle,<br />
Aussenraum) Körperempfindungen der Kinder sensibilisieren und ihnen dabei ermöglichen,<br />
Fertigkeiten, Kräfte und Grenzen einschätzen zu lernen.<br />
- Im Spiel Handlungs- und Denkmustern erwerben, erweitern und dabei Regeln verstehen<br />
lernen und danach handeln.<br />
- Hilfe beim Erledigen der Hausaufgaben (nicht vergleichbar mit Aufgabenhilfe).<br />
- Positiver Umgang mit Ernährung und Esssituationen vermitteln.<br />
Verpflegung<br />
- Bereitstellung einer gesunden Mahlzeit, durch Eigenproduktion oder Catering.<br />
- Planung der Menüs, Einkauf und Zubereitung oder Bestellung beim Catering-Service.<br />
- Auf die Bedürfnisse von Kindern mit besonderen Bedürfnisse (Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeit)<br />
sowie aus unterschiedlichen Kulturkreisen Rücksicht nehmen.<br />
Partizipation, Integration<br />
- Einbezug der Kinder in Entscheidungs- und Gestaltungsprozess (Tischsitten, Regeln).<br />
- Einbezug der Kinder in die Menüauswahl und –planung sowie in die Abwasch-, Aufräumund<br />
Reinigungsarbeiten.<br />
- Einbezug von Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund und Kindern mit besonderen<br />
Bedürfnissen.<br />
- Regelmässiger Austausch zwischen Schule – Eltern – Tagesstruktur.<br />
Bedarfsgerechte Strukturen<br />
- Genügend Personal.<br />
- Genügend Innen- und Aussenräume sowie entsprechende Gestaltung.<br />
- Öffnungszeiten auf Schulangebote abgestimmt (Blockzeiten).<br />
- Konzepte und Reglements.<br />
- Tarif/Subventionierung, Platzangebot.<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 11 Februar 2013
<strong>Projekt</strong> Tagesstruktur <strong>Gebenstorf</strong> 2012/13<br />
4.4 Aufgabenhilfen<br />
Die Aufgabenhilfe ist eine Dienstleistung der Schule <strong>Gebenstorf</strong> und dient zur Anleitung von<br />
Schülerinnen und Schülern bei der Erledigung ihrer Hausaufgaben. Sie findet in den von der Schule<br />
zur Verfügung stehenden Räumen statt und wird von speziell dafür ausgebildeten bzw. angeleiteten<br />
Personen im Auftrag der Schule durchgeführt. Die Aufgabenhilfe ist keine Nachhilfestunde.<br />
4.5 Aufgabenbetreuung<br />
Die Aufgabenbetreuung ist ein integrierter Bestandteil der Tagesstrukturen und findet in den<br />
Räumen der Tagesstrukturen statt. Die Aufgabenbetreuung wird von den Betreuungspersonen der<br />
Tagesstrukturen durchgeführt und ist keine Aufgabenhilfe und keine Nachhilfestunde.<br />
5. <strong>Projekt</strong> Tagesstrukturen <strong>Gebenstorf</strong><br />
5.1 Ausgangslage<br />
In der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Gebenstorf</strong> gibt es drei Schulstandorte (Dorf, Brühl und Vogelsang), die<br />
Blockzeiten mit Hortbetreuung anbieten. Der Verein Mittagstisch Mikado bietet an allen Schultagen<br />
(ausser am Mittwoch) im Dorf und an zwei Tagen (Dienstag und Donnerstag) in der Schule<br />
Vogelsang einen Mittagstisch an. Die Kinder vom Schulstandort Brühl besuchen den Mittagstisch im<br />
Dorf. Der Mittagstisch finanziert sich neben den Elternbeiträgen und ehrenamtlicher Arbeit des<br />
Vorstands mit einer Defizitgarantie von der <strong>Gemeinde</strong> und einem kantonalen Beitrag an das Defizit.<br />
Die Schule in <strong>Gebenstorf</strong> würde eine Tagesstruktur in <strong>Gebenstorf</strong> sehr begrüssen und hat deshalb<br />
ein Grobkonzept zur Einführung von Tagesstrukturen an der Schule <strong>Gebenstorf</strong> ausgearbeitet.<br />
Dieses Konzept bietet nun die Grundlage, um ein umfassendes Konzept zu erstellen, damit<br />
politische Grundlagen für die Realisierung dieses Anliegens für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung<br />
vorbereitet werden können.<br />
Zielsetzung<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat beauftragt die Arbeitsgruppe mit folgenden Aufgaben:<br />
Ausarbeitung eines Gesamtkonzeptes für die schulische Tagesbetreuung in der <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Gebenstorf</strong><br />
Evaluation von einer möglichen Trägerschaft und deren organisatorische Einbindung<br />
Evaluation der Räumlichkeiten<br />
Ausarbeitung von Finanzierungsmöglichkeiten (<strong>Gemeinde</strong> und Eltern)<br />
<strong>Projekt</strong>organisation<br />
Die Arbeitsgruppe wird von Herrn Stefan Varga, <strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Gebenstorf</strong> geleitet und von K&F<br />
Fachstelle Kinder&Familien fachlich begleitet.<br />
Die Arbeitsgruppe setzte sich wie folgt zusammen:<br />
Varga Stefan, <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
Ehrler Urs, Schulpflege<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 12 Februar 2013
<strong>Projekt</strong> Tagesstruktur <strong>Gebenstorf</strong> 2012/13<br />
Humbel Haag Claudia, Elterngruppe <strong>Gebenstorf</strong><br />
Hürzeler Monica, Vorstand Mittagstisch Mikado<br />
Lauener Walter, Lehrperson Primarschule Vogelsang<br />
Peter Susanne, Leitung Soziale Dienste<br />
Rufer Guido, <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
Volmar Andrea, Schulpflege<br />
Willi Marius, Arbeitsgruppe Schulentwicklung<br />
Fachberatung<br />
Wildi Amanda, K&F Fachstelle Kinder&Familien<br />
5.2 Bestehendes Angebot<br />
Mittagstisch Mikado<br />
Der Verein Mittagstisch Mikado wurde vor über 10 Jahren von engagierten Müttern schulpflichtiger<br />
Kinder gegründet. Inzwischen werden die Kinder durch professionelle Mittagstischbetreuerinnen an<br />
4 Wochentagen (ausser mittwochs) betreut.<br />
Der Mittagstisch findet an 2 Standorten statt:<br />
Dorf: Im unteren Schulhaus, beim Cherneplatz von 11.45 bis 13.15h<br />
Vogelsang: Im Schulhaus Vogelsang - Hortraum<br />
Kosten heute: Fr. 15.-/Mittagessen für Kinder von Aktivmitgliedern (Vereinsbeitrag Fr. 75.-/Jahr)<br />
Fr. 14.-/Mittagessen für Geschwister<br />
Fr. 20.-/Mittagessen für Kinder von Nichtmitgliedern<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> beteiligt sich mit einem Defizitbeitrag an den Kosten des Mittagstisches. Es besteht<br />
eine Leistungsvereinbarung mit der <strong>Gemeinde</strong>.<br />
Der Defizitbeitrag 2010 betrug Fr. 8'230.- und 2011 Fr. 9'000.-<br />
Der Kantonsbeitrag betrug 2010 Fr 2‘462.-<br />
Blockzeiten – Hortstunden Schule <strong>Gebenstorf</strong><br />
An der Schule <strong>Gebenstorf</strong>/Vogelsang werden Blockzeiten von 8.20 - 11.50h angeboten. Um den<br />
Halbklassenunterricht aufrecht zu erhalten, werden die Blockzeiten mit Hortstunden ergänzt. Die<br />
Hortstunden sind für die Eltern kostenlos und können anfangs Semester dem Klassenlehrer<br />
gemeldet werden. Die Organisation der Hortstunden übernimmt die Schule mit den HortnerInnen<br />
zusammen. Die Hortstunden werden in den Räumen der Schulhäuser angeboten - ausser im<br />
Schulhaus Brühl, wo es keine Möglichkeiten gibt. Diese Kinder besuchen die Hortstunden im<br />
Schulhaus Dorf. Pro Hortstunde werden max. 14 - 16 SchülerInnen betreut. Die HortnerInnen<br />
erhalten dafür eine Entschädigung von Fr. 29.50 - 33.50/Stunde.<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> beteiligt sich mit einem Betrag von Fr. 22'600.- inkl. Sozialleistungen an den<br />
Hortstunden.<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 13 Februar 2013
<strong>Projekt</strong> Tagesstruktur <strong>Gebenstorf</strong> 2012/13<br />
Zusammenfassung des aktuellen Angebotes in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Gebenstorf</strong><br />
Institution Räumlichkeiten Angebot Trägerschaft Tarif Subventionierung<br />
Anzahl Plätze Inkasso min. - max. <strong>Gemeinde</strong><br />
Tagesfamilien in diversen Familien Montag - Freitag pro Std. Mitgliedschaft<br />
Flexibel Verein CHF 4.- - CHF 8.50<br />
Verein<br />
Tagesfamilien<br />
Region Baden<br />
Unbegrenzt exkl. Essen<br />
Mittagstisch Mikado Dorf: Mittagstisch und Betreuung Verein pro Essen Defizitgarantie<br />
Vogelsang: Schulhaus 11.45 - 13.15h CHF 14.- - 15.- 2011=Fr. 9'000.-<br />
Schule <strong>Gebenstorf</strong> Schulhäuser Blockzeiten Schule<br />
Dorf und Vogelsang 8.20 - 11.50h kostenlos<br />
Kinder vom Brühl besuchen<br />
die Hortstunden im Dorf Hortstunden Schule<br />
kostenlos<br />
Fr. 22'600.-<br />
Schule <strong>Gebenstorf</strong> Aufgabenhilfe<br />
Schulhaus Dorf Mo, Di, Do von 15.20 – 17.20h<br />
Schulhaus Vogelsang<br />
Mo, Di 15.20 – offen<br />
Mi 13.30 – offen<br />
<strong>Gemeinde</strong><br />
Fr. 40.- pro Monat/pro<br />
Besuch 3 x pro Woche<br />
Fr. 30.- pro Monat/pro<br />
Besuch 2 x pro Woche<br />
Fr. 20.- pro Monat/pro<br />
Besuch 1 x pro Woche<br />
Fr. 12'200.-<br />
Schulhaus Brühl<br />
Do 15.20 – 17.20<br />
Schule <strong>Gebenstorf</strong> Turnhalle Brühl und Landstrasse Schulsport<br />
Gymnastikraum Vogelsang diverse freiwillige Angebote Schule kostenlos<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 14 Februar 2013
5.3 Angebots-Bedürfnis<br />
Aus der Sicht der Eltern<br />
In <strong>Gebenstorf</strong> gibt es bereits Blockzeiten und an 4 Tagen eine Mittagsbetreuung bis 13.15 Uhr. Eine<br />
allfällige Betreuung am frühen Morgen, an Nachmittagen und den vielen Ferientagen fehlt. So ist<br />
besonders für Familien, die nicht auf erweiterte familiäre Mithilfe (Grosseltern, etc.) bei der<br />
Kinderbetreuung bauen können, eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf ohne verfügbare<br />
Tagesstrukturen extrem schwierig. Das Fehlen von Tagesstrukturen birgt zusätzlich das Risiko,,<br />
dass bei jeder Änderung des Stundenplans die Organisation der Betreuung neu aufgegleist werden<br />
muss, was für die Mütter eine Änderung der Arbeitszeiten oder -tage bedeuten kann, was<br />
wiederum eine hohe Flexibilität von Seiten des jeweiligen Arbeitgebers voraussetzt. Auch für<br />
Familien, in denen ein Elternteil nicht berufstätig ist, stellen Tagesstrukturen eine Entlastung und<br />
Bereicherung dar. Die Freiheit einer kurzfristig möglichen kompetenten Ganztagsbetreuung der<br />
Kinder ist hierbei ebenso hervorzuheben wie die Chance, dem Kind das Zusammensein mit vielen<br />
anderen interessanten Kindern verschiedenen Alters ausserhalb der Schule zu ermöglichen.<br />
Aus der Sicht der Schule<br />
Die Schule <strong>Gebenstorf</strong> wünscht die Tagesstrukturen, damit eine gute Betreuung für alle Kinder in<br />
<strong>Gebenstorf</strong> möglich ist. Kinder von alleinerziehenden Eltern oder von Familien, in denen beide<br />
Elternteile erwerbstätig sind, müssen zum Teil alleine aufstehen, alleine zu Mittag essen und auch<br />
noch einige Stunden nach der Schule alleine verbringen.<br />
Wenn es Geschwister sind, muss oft das ältere Kind Verantwortung übernehmen, die seinem Alter<br />
nicht entsprechen. So wird ihm ein Teil seiner unbeschwerten Kindheit genommen. Aus der<br />
Überforderung heraus und um abgelenkt zu sein, sitzen diese Kinder viel vor dem Fernseher oder<br />
Gamekonsolen. Sie fallen in der Schule durch ihr Verhalten auf: sie sind oft müde, nervös,<br />
unkonzentriert oder nicht aufnahmefähig. Sie vermissen die Kommunikation.<br />
Wenn die Eltern erst am Abend Zeit haben, um die Hausaufgaben zu kontrollieren oder noch zu<br />
helfen, ist das Kind nicht mehr aufnahmefähig und es kommt oft zu Streit oder Tränen.<br />
Muss der kinderbetreuende Elternteil krankheits- oder unfallhalber hospitalisiert werden, können<br />
Tagesstrukturen den Kindern ermöglichen, den Alltag möglichst normal weiter zu gestalten.<br />
Aus der Sicht der Schulpflege<br />
Klare, verlässliche und fördernde Tagesstrukturen sind eine wichtige Grundlage für die gesunde<br />
Entwicklung der Schülerinnen und Schüler. Gesund ernährte, gut betreute und geförderte<br />
Schülerinnen und Schüler gelingt es markant besser, ihr Potenzial auszuschöpfen und damit eine<br />
erfolgreiche Schullaufbahn absolvieren zu können, die ihrerseits die Basis zum späteren<br />
Berufserfolg ist.<br />
Funktionierende Tagesstrukturen entlasten alle an der Schule Beteiligten beim Lehren und Lernen.<br />
Dort, wo tragende Tagesstrukturen nicht durch die Eltern gewährleistet werden, sollten attraktive<br />
Angebote geschaffen werden, die von den Eltern bedarfsorientiert genutzt werden können.<br />
Die Elternbeiträge müssen hierbei angemessen sein. Die Angebote sollten auf den Kindergarten,<br />
die Primarschule und die 1. Oberstufe fokussiert sein. Bei Bedarf und sofern Platz vorhanden, soll<br />
die Tagesstruktur für alle Schülerinnen und Schüler zugänglich werden.<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 15 März 2013
Folgende positiven Effekte durch die Nutzung von Tagesstrukturen werden ebenso genannt:<br />
Sozialverhalten:<br />
Weniger Verspätungen, bessere Befolgung von Regeln<br />
gesündere Ernährung<br />
bessere Kontrolle<br />
weniger Verhaltensauffälligkeiten<br />
Lernverhalten:<br />
bessere Aufgabendisziplin<br />
bessere Schulleistungen<br />
bessere Prüfungsvorbereitung<br />
weniger Übermüdung<br />
Der Bedarf an Tagesstrukturen wird in der Schule immer deutlicher, da die Anfragen von Eltern für<br />
schulergänzende Kinderbetreuung stetig zunehmen. Oft handelt es sich um Eltern, die gut<br />
ausgebildet sind, in den umliegenden Betrieben arbeiten, bei der Betreuung nicht auf ihre<br />
Familienangehörige zählen können und sich somit bei der Wohnortssuche nach bestehenden<br />
Angebote von Tagesbetreuungen richten müssen.<br />
5.4 Angebote im Kanton Aargau<br />
Für die Betreuung der Schulkinder gibt es im Kanton Aargau total 114 Institutionen, davon 73 die<br />
nur über Mittag offen haben (Mittagstische) und 41 die neben der Mittagsbetreuung zusätzliche<br />
Betreuungsstunden (Tagesstrukturen) anbieten. Es werden 1470 Plätze zum Mittagessen und<br />
zusätzlich 636 Plätze für weitere Betreuungsstunden angeboten. Dies Plätze zum Mittagessen<br />
werden von 3172 Kindern und die weiteren Betreuungsstunden von 610 Kindern belegt (Stand<br />
25.1.2013).<br />
Fu l -R euent hal<br />
K oblenz<br />
R iet heim<br />
Lei bstadt<br />
K li ngnau<br />
Schw ader lo ch<br />
Zur zach<br />
Leugger n<br />
Et z gen<br />
W al lba ch<br />
M et au<br />
R ek ingen<br />
Kai ser stu hl<br />
M öhli n<br />
W il<br />
Böt tste in Teger fe lden<br />
M el ik onR ümi k on<br />
Fi sibach<br />
La ufenbur g O ber hofen<br />
Döt ti ngen B aldi ng en W isl ik of en<br />
Si sse ln<br />
Manda ch<br />
B öbik on<br />
R hei nfe lden<br />
U nter end inge n<br />
Zei ningen<br />
M um pf St ein<br />
Hot tw il<br />
S igl ist or f<br />
Münchwi len E ik en Kai sten Sul z G ansinge n<br />
Ka iser augst<br />
O berm ump f<br />
Vi l igen W ür enl ing enEnd ing en<br />
Ol sber g<br />
Sch neisi ngen<br />
Magd en<br />
Z uzge n<br />
Oeschgen<br />
It te nt hal<br />
R emi gen<br />
Lengn au<br />
Mö nthal<br />
Schupfa rt<br />
Hel ik on<br />
Fri ck<br />
E lf ingen<br />
U nter si ggent hal<br />
H orn ussen<br />
O berböz ber g Rüf enach<br />
Fr eie nwil<br />
O lsber g<br />
G ip f- Ober f r ick<br />
B öz en<br />
R inik en<br />
O ber sigge nth Eal<br />
hre ndin gen<br />
W egenstet te n<br />
Ef ingen<br />
Ueken<br />
U nter böz berg<br />
B rugg<br />
Tu rg i<br />
G ebenst or Turgi f Ennet bade n<br />
W it tnau<br />
Gal lenk ir ch Um ik en<br />
W i ndisch<br />
Vi lnacher n<br />
He rzn ach<br />
Li nn<br />
Zeihen<br />
B aden<br />
W et ti ngen<br />
W öl fl insw il<br />
Habsbur gHausen<br />
Bi r men stor f<br />
Schi nznach- Do rf<br />
Mül igen<br />
Densb ür en Schi nz nach-B ad<br />
W ür enl os<br />
Scher z Lupf ig<br />
Baden<br />
Neuen hof<br />
O ber ho f<br />
T halheim Ob erf lachs<br />
V elt heim<br />
Bi r r<br />
B ir rhar d Fi sli sbach<br />
K il wangen<br />
Holder bank<br />
Nied er ohrd orf<br />
Br unegg<br />
Ober r ohr dor f<br />
Er linsbach K üt i gen B ib erst ei nA uenstei n<br />
M el inge n<br />
Sp rei t enbach<br />
M ör iken -W il degg<br />
W ohlenschw il<br />
Nie der lenz M ägen wi l<br />
R em etsc hwi l<br />
Wür enlos<br />
Roh r<br />
R uppe rsw il O th mar si ngen<br />
Täger ig<br />
St et en<br />
Bu chs<br />
L enzbur g<br />
Häggl ingen<br />
Bel ik on<br />
Aar au<br />
Künte n B erg diet iko n<br />
Hunz enschwi l Hendschi k en<br />
S tauf en<br />
Dot t ikon<br />
N ied erw il<br />
Suh r<br />
Schaf is heim<br />
Am m ersw il Fi schbach-G ösli k on<br />
Eggenwi<br />
W<br />
l<br />
id en<br />
U nter entf elde n<br />
R udol f stet t en-F ri edl isber g<br />
D int ik on<br />
O ber entf el den<br />
W ohl en Br em gar ten Be ri kon<br />
G r änich en<br />
Seon<br />
Egl iswi l Vi lm er gen<br />
Zufi kon<br />
H erm et schw il -S taf fe ln<br />
Köl ik en<br />
W alt enschw il<br />
Ober wi l- Liel i<br />
Muh en<br />
H il fi k on<br />
Teufent hal H al wil S eengen<br />
Büt ti kon<br />
Unt er lu nkhof enIsl isb erg<br />
A ar bur g<br />
Bünz en<br />
Saf enwil H olz ik enH ir scht hal<br />
Unt er k ul m<br />
D ür r enäsch<br />
U ez wi l<br />
R ot enschwi l Ar ni<br />
O ft ri ngen<br />
Bon isw il Sar m enst or f Kal ler n<br />
Ob erl unkho fen<br />
Schöf tl and<br />
Leutwi l<br />
Besenbür en<br />
Uer khe im<br />
Ober kulm<br />
M eist er schw anden Boswi l<br />
Jonen<br />
Ro thr i st<br />
Bir r wil<br />
Ar ist au<br />
S chlossr ued<br />
B et wi l<br />
Zo fi ngen<br />
Bot tenwi Sl<br />
taf felb ach<br />
Zetz w il<br />
Fahr wangen<br />
St rengel bach<br />
K ir chleer au<br />
Leim bach<br />
M uri<br />
Vor demw ald<br />
W il iber g<br />
G ontenschw il<br />
At telw il M oosle erau<br />
B einwi l am S ee<br />
But wi l M er enschw and<br />
Schm ie drued Rei nach<br />
Mur gent hal<br />
Br it tnau<br />
Reit nau<br />
G elt wi l<br />
Benz enschwi l<br />
M ühlau<br />
Men ziken<br />
B urg<br />
Be inwi l- Fr eiam t<br />
Auw<br />
Sins<br />
Ab twi l<br />
Obe r üti<br />
Die twi l<br />
♦<br />
<br />
Kindertagesstätte inkl. Mittagstisch für Vorschul- und Schulkinder<br />
gelb: Mittagstisch und/oder Tagesstrukturen für Schulkinder<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 16 März 2013
5.5 Aufbau von Tagesstrukturen<br />
Das bestehende Angebot wird mit einem Angebot von Früh- und Nachmittagsbetreuung von<br />
Montag - Freitag und einem Ferienangebot während max. 9 Ferienwochen ausgebaut:<br />
Neues Angebot ab Sportferien 2014<br />
während den Schulwochen (39 Wochen)<br />
Montag - Freitag<br />
7.00 – 8.15h Frühbetreuung<br />
8.20 - 11.50h Blockzeiten (Schule)<br />
11.50 - 13.15h Mittagsbetreuung<br />
13.15 – 15.15h oder 15.15 – 18.00h oder<br />
13.15 - 18.00h Nachmittagsbetreuung<br />
während den Schulferien (max. 9 Wochen)<br />
Montag – Freitag<br />
Ab 8.00 – 18.00h Ganztagesbetreuung<br />
Blockzeit von 9.00 – 16.00h<br />
Das Angebot während den Schulferien wird für alle Kindergarten- und Schulkinder der Schule<br />
<strong>Gebenstorf</strong> geöffnet. Dieses Angebot wird auch bei wenigen Anmeldungen (mind. 3 Kinder), bis zur<br />
Evaluation nach 3 Jahren, auf jeden Fall aufrechterhalten. Prioritär werden diejenigen Kinder<br />
berücksichtigt, die bereits während den Schulwochen den Mittagstisch oder die Tagesstruktur<br />
besuchen. Auswärtige Kinder können die Ferienbetreuung ebenfalls benutzen, sofern genügend<br />
Plätze zur Verfügung stehen. Es ist in der Aufbauphase auch vorgesehen mit bereits existierenden<br />
Tagesstrukturen, die ebenfalls eine Ferienbetreuung anbieten, Synergien zu nutzen (z.Bsp.<br />
Birmenstorf, Untersiggenthal). Zudem werden nach Möglichkeiten und Absprachen mit den<br />
Anbietern des Ferienpass mögliche Synergien in Erwägung gezogen.<br />
5.6 Platzbedarf<br />
Der Mittagstisch in <strong>Gebenstorf</strong> erfreut sich einer hohen Beliebtheit und wird von den Familien rege<br />
genutzt. Im Moment werden im Mittagstisch <strong>Gebenstorf</strong> total 61 Kinder betreut. Dies bedeutet,<br />
dass eine schulergänzende Kinderbetreuung je länger je mehr von den Familien genutzt würde,<br />
wenn das Angebot den Bedürfnissen entspricht und sich längerfristig etablieren kann.<br />
Gemäss den Erfahrungswerten rechnet man mit einer Beteiligung von ca. 20 - 25% der<br />
Kindergarten- und Schulkinder, die während 2 - 3 Tagen pro Woche (40-60%) die Tagesstrukturen<br />
besuchen würden. Dies bedeutet dass für die Schule <strong>Gebenstorf</strong> inkl. Kindergärten folgender<br />
zukünftige Platzbedarf für Tagesstrukturen zu erwarten ist.<br />
Stand Schuljahr 2012/13 (31.08.2012): Total 289 Schulkinder (Kindergarten und Primarschule)<br />
Kindergarten und Primarschule: 289 Kinder<br />
Anzahl Plätze:<br />
28 - 30 Plätze<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 17 März 2013
Da die Kinder in der Regel teilzeitlich in den Tagesstrukturen betreut werden, können die<br />
vorhandenen Plätze von mehreren Kindern genutzt werden. Aus Erfahrung kann gesagt werden,<br />
dass nach einer Aufbauphase von 3 – 4 Jahren jeder Platz durchschnittlich von 1,5 - 2 Kindern<br />
genutzt wird.<br />
Die Arbeitsgruppe ist der Meinung, dass in einer ersten Phase ein Platzangebot von 30 Plätze im<br />
Brühl geplant werden sollte.<br />
5.7 Qualitative Anforderungen an den Ausbau zu Tagesstrukturen<br />
Anzahl Betreuungspersonen<br />
Für die Betreuung und Aufgabenunterstützung in Tagesstrukturen stehen bis zu 8 - 10 Kinder eine<br />
Betreuungsperson und für jeweils weitere 8 Kinder je eine zusätzliche Betreuungsperson zur<br />
Verfügung.<br />
Am Mittagstisch sollte bereits ab 5 anwesenden Kindern eine 2. Betreuungsperson präsent oder auf<br />
Abruf bereit sein. Spätestens ab 11 Kindern ist eine 2. Betreuungsperson anwesend. Dies, um auf<br />
individuelle Bedürfnisse eingehen oder im Notfall adäquat handeln zu können. Ab 18 Kindern wird<br />
eine 3. Betreuungsperson und ab 26 Kindern eine 4. Betreuungsperson nötig.<br />
Qualifikation des Personals<br />
Der Betrieb einer Tagesstruktur steht unter der Leitung von einer Betreuungsfachperson mit einer<br />
höheren Weiterbildung und/oder einer spezifischen Führungsausbildung.<br />
Bei der Betreuung und der Aufgabenunterstützung steht mindestens eine im Betreuungsbereich<br />
aus- oder weitergebildete Person zur Verfügung.<br />
Das Personal, das in einer Tagesstruktur beschäftigt ist, sollte die Zusammenhänge eines breiteren<br />
Erfahrungshorizontes (Familie, Schule, Freizeit, Gesellschaft) der Kinder verstehen und kann sich<br />
auf einer reiferen, kognitiven Stufe mit ihnen auseinander setzen. Es verfügt ebenfalls über<br />
interkulturelle Kompetenzen und kann damit einen zufrieden stellenden Umgang mit Kindern aus<br />
allen Kulturen pflegen. Die Leitung einer Tagesstruktur sollte über administrative, organisatorische<br />
und pädagogische Kenntnisse verfügen, die in entsprechenden Aus- und Weiterbildungen erlangt<br />
worden sind. Die Betreuerinnen sollten mindestens über die kantonale Ausbildung für<br />
Mittagstischbetreuende an der Berufsschule für Gesundheit und Soziales in Brugg verfügen bzw.<br />
diese absolvieren wollen.<br />
Definition Ausbildung Personal<br />
• Pädagogisch ausgebildetes Personal<br />
Lehrperson, Kindergärtner/in, Sozialpädagoge/in<br />
• Ausgebildetes Personal mit Zusatzausbildung<br />
Fachfrau/Fachmann Betreuung Bereich Kinder mit Zusatzausbildung in Leitungs- und<br />
Führungsfunktion<br />
Fachfrau/Fachmann Betreuung Bereich Kinder mit Zusatzausbildung im Management von<br />
Non-Profit-Organisationen<br />
• Ausgebildetes Personal<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 18 März 2013
Fachfrau/Fachmann Betreuung Bereich Kinder, Kinderpfleger/in mit Zusatzausbildung in<br />
Pädagogik, Person mit Zusatzausbildung im Bereich Mittagstischbetreuung<br />
• Nicht ausgebildetes Personal<br />
Kinderpfleger/in, Person mit einfachen Grundkompetenzen im Umgang mit Kindern, Person<br />
mit eigener Erfahrung als (Gross-)Mutter oder (Gross-)Vater<br />
• Auszubildendes Personal<br />
Lehrfrau/Lehrling Fachfrau/Fachmann Betreuung Bereich Kinder<br />
Praktikant/in<br />
5.8 Trägerschaft/Organisation<br />
Die Arbeitsgruppe diskutierte verschiedene Modelle von Trägerschaft. Sie entschied sich für das<br />
Modell, dass die <strong>Gemeinde</strong> die Trägerschaft der Tagesstrukturen übernimmt. Der Arbeitsgruppe ist<br />
es sehr wichtig, dass die Tagesstrukturen in die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Gebenstorf</strong> eingebettet werden und es<br />
ein langfristiges, zuverlässiges und nachhaltiges Angebot sein wird.<br />
Gegen die Option Schule als Trägerschaft spricht, dass der Schule in den letzten Jahren immer<br />
mehr neue Aufgaben zugewiesen wurden bzw. dass die ausserschulische Kinderbetreuung keine<br />
vom Gesetzgeber definierte Aufgabe der Schule ist und sich diese daher insbesondere auch aus<br />
Ressourcengründen ihrem Kernauftrag widmen soll.<br />
Die Option ein privater Verein als Trägerschaft zu gewinnen, konnte für die Startphase nicht<br />
erreicht werden. da es zunehmend schwieriger ist, Freiwillige für Vereinsarbeit zu gewinnen und die<br />
Führung von Tagesstrukturen mit grösserem administrativem Aufwand verbunden ist, als dies für<br />
herkömmliche Vereinsarbeit zutrifft. Jedoch sollte dies weiterhin priorisiert werden, damit die<br />
Tagesstrukturen mittelfristig durch einen Verein geführt werden können.<br />
Die Trägerschaft ist für die strategische Ausrichtung und die operative Führung des Angebots<br />
verantwortlich. Für die operative Führung wird eine Betriebskommission eingesetzt, welche aus<br />
Vertretern von <strong>Gemeinde</strong>rat, Schule, Soziale Dienste und Eltern besteht. Die Betriebsleitung wird<br />
von einer pädagogisch ausgebildeten Fachkraft übernommen, welche in der Betriebskommission<br />
Einsitz hat ohne Stimmrecht.<br />
Strategische Verantwortung<br />
<br />
Finanzielle Zielsetzungen und Budgetvorgaben, Abschliessen von Leistungsverträgen<br />
<br />
<br />
<br />
Ressourcenplanung<br />
Zusammenarbeit und Gespräche mit der Betriebskommission<br />
Angebotsplanung und Infrastrukturbereitstellung<br />
Operative Verantwortung<br />
In der operativen Verantwortung liegen folgende Aufgaben, die durch den Betrieb, d.h.<br />
die Tagesstruktur-Leitung und das Betreuungsteam, wahrgenommen werden müssen:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Betreuung und Verpflegung der Kinder<br />
Gesellschaftliche Entwicklung aufnehmen und umsetzen<br />
Stellenbeschreibungen, Auswahl des Personals<br />
Erstellung und laufende Überprüfung der Grundlagenpapiere<br />
Ausstattung der Räumlichkeiten<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 19 März 2013
o<br />
o<br />
o<br />
o<br />
<br />
<br />
Personalführung (Einarbeitung, Qualifikationsgespräche, Weiterbildung)<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Qualitätssicherung<br />
Sicherung der Zusammenarbeit mit der Schule<br />
erstellen einer Sozialbilanz<br />
Elternzusammenarbeit, Veranstaltungen mit Eltern, Information<br />
Teamarbeit, Teamentwicklung, Weiterbildung<br />
Administrative Verantwortung (Outsourcing)<br />
In der administrativen Verantwortung liegen folgende Aufgaben:<br />
Rechnungsstellung<br />
Buchhaltung und Inkasso<br />
Führen von Listen und Statistiken<br />
administrative Unterstützung der operativen Betriebsleitung<br />
Die Mitarbeitenden auf der strategischen operativen und administrativen Ebene müssen sich<br />
laufend austauschen. Eine enge Zusammenarbeit ist unabdingbar, um eine erfolgreiche Umsetzung<br />
der Tagesstrukturen zu realisieren.<br />
Organigramm<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat<br />
Betriebskommission<br />
Leitung Tagesstrukturen<br />
Tagesstrukturen<br />
5.9 Vernetzung<br />
Eine Vernetzung mit der Schule, der Schulsozialarbeit, Jugendvereinen und Musikschule soll<br />
institutionalisiert werden (Verantwortlichkeit, wo befindet sich welches Kind – Begründung)<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 20 März 2013
5.10 Räumlichkeiten<br />
Die Tagesstrukturen starten gemäss Beschluss des <strong>Gemeinde</strong>rates in den geplanten<br />
Räumlichkeiten in der Mehrzweckhall Brühl. Die Frühbetreuung erfolgt an dezentralen Standorten<br />
im Dorfzentrum und Vogelsang. Je nach Angebotsnachfrage wird die Standortfrage neu beurteilt.<br />
5.11 Finanzen<br />
Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Nutzung der Tagesstrukturen durch die Familien in <strong>Gebenstorf</strong> ist<br />
die Tarifgestaltung. Sie richtet sich nach den Kosten des Betreuungsangebots sowie nach den<br />
strategischen Zielsetzungen von <strong>Gemeinde</strong> und Schule aus. Die individuelle Bemessung des<br />
Elternbeitrags richtet sich nach der im Voraus vereinbarten Nutzung des Betreuungsangebots und<br />
nach den finanziellen Möglichkeiten der Eltern.<br />
Auf Grund dieser Voraussetzungen wurden die Kosten für die Tagesstrukturen in <strong>Gebenstorf</strong><br />
berechnet.<br />
5.11.1 Kosten für den Ausbau der Tagesstruktur<br />
Für den Ausbau der Tagesstrukturen in <strong>Gebenstorf</strong> müssen bereits vor der Betriebsaufnahme<br />
Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Der genaue organisatorische Ablauf und der zeitliche<br />
Aufwand müssen noch bestimmt und kann nach der Annahme des <strong>Projekt</strong>es durch die<br />
<strong>Gemeinde</strong>versammlung in Angriff genommen werden. Für diese Aufgaben ist von der<br />
Arbeitsgruppe ein Investitionsbudget in der Höhe von ca. Fr. 23‘000 erarbeitet worden (detaillierte<br />
Aufstellung siehe Beilage). Inhaltlich sollten folgende Aufgaben im Vorfeld geklärt sein:<br />
Trägerschaft<br />
Definitive Definition von Aufgaben, Verantwortungen und Kompetenzen.<br />
Öffentlichkeitsarbeit und PR<br />
Betriebliche Strukturen<br />
Erarbeitung/Anpassung von Konzepten, Reglements, organisatorischen Abläufen.<br />
Personal<br />
Personalbedarf festlegen, Anstellungsbedingungen und Personalinstrumente erarbeiten<br />
(Stellenbeschreibung, Pflichtenheft, Qualifikationssystem), Personal rekrutieren und<br />
einführen<br />
Infrastruktur<br />
Evaluation von weiteren geeigneten Räumlichkeiten<br />
Räumlichkeiten anpassen und Innenraum ausgestalten<br />
Finanzielle Ressourcen<br />
Abläufe und Organisation von Anmeldungsablauf bis Rechnungsstellung klären,<br />
Anstossfinanzierung beantragen, Kantonsbeiträge einholen, Leistungsvereinbarungen mit<br />
der <strong>Gemeinde</strong> erarbeiten.<br />
5.11.2 Kostenrechnung<br />
Die Kosten sind anhand des folgenden Angebotes berechnet worden:<br />
Tagesstrukturangebot während den Schulwochen (39 Wochen pro Jahr = 195 Tage):<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 21 März 2013
Montag – Freitag von 7.00 – 8.20h und 11.50 – 18.00h<br />
Tagesstrukturangebot während den Schulferien (während max. 9 Wochen pro Jahr = 45 Tage):<br />
Montag – Freitag von 8.00 – 18.00h .<br />
Das Salär des Betreuungspersonals wurde auf der Basis von 13 Monatslöhnen inkl. Ferienanspruch<br />
berechnet. Als Grundlage wurden die jetzigen Stundenansätze der Betreuungspersonen benutzt,<br />
wobei bei der 1. Betreuungsperson das Salär leicht erhöht wurde, da diese in der neuen Funktion<br />
mehr Verantwortung zu übernehmen hat.<br />
Betriebskosten für die Tagesstrukturen für einen Standort inkl. Transport ohne Miete und<br />
ohne Frühstück<br />
Mittagstischbetreuung<br />
Morgen- und<br />
Nachmittagsbetreuung Ferienbetreuung<br />
Total<br />
30 Plätze Fr. 30 Plätze Fr. 15 Plätze Fr.<br />
Fr.<br />
Personalkosten 37'500 171'000 44'000 252'500<br />
Verpflegung 38'000 6‘075 42'388<br />
Mietkosten<br />
Verwaltungskosten 5'700 5'700 320 11'720<br />
Materialkosten 1'500 3'000 500 5'000<br />
Weiterbildung 2'600 2'600 600 5'800<br />
Service und Admin. 12'000 14'250 5'000 31'250<br />
Transport 32'000 20'000 52'000<br />
Total Kosten 129‘300 216‘550 56‘495 400'658<br />
Kosten pro Platz/Tag 22.10 37.02 85.00<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 22 März 2013
5.12 Finanzierungen<br />
Die Finanzierung der Tagesstrukturen setzt sich aus folgenden Erträgen zusammen:<br />
Elternbeiträge<br />
<strong>Gemeinde</strong>beiträge<br />
Finanzhilfe des Bundes (Anstossfinanzierung)<br />
5.12.1 Elternbeiträge<br />
Die Elternbeiträge werden anhand der Kosten berechnet. Die definitive Festlegung der Tarife liegt<br />
in der Kompetenz der Trägerschaft. Dabei soll geachtet werden, dass sich die Tarife an den<br />
regionalen Durchschnitt (insb. Birmenstorf, Untersiggenthal, Turgi) orientieren.<br />
Beispiel der Elternbeiträge<br />
Module<br />
Elternbeitrag<br />
Frühbetreuung ab 7.00h ohne Frühstück Fr. 10<br />
Mittagsbetreuung inkl. Essen** Fr. 15<br />
Mittagsbetreuung inkl. Essen und halber Nachmittag Fr. 40<br />
Mittagsbetreuung inkl. Essen und ganzer Nachmittag Fr. 50<br />
Ganzer Ferientag inkl. Essen Fr. 85<br />
** Die Vollkosten für den Mittagstisch betragen Fr. 22.10, da für diesen Betrag die Eltern ihre<br />
Kinder nicht an den Mittagstisch schicken, ist dieser Beitrag von Vorteil auf jeden Fall durch die<br />
<strong>Gemeinde</strong> zu subventionieren, damit der Mittagstisch für maximal Fr. 15.- angeboten werden kann.<br />
Es ist vorgesehen, ein einkommensabhängiges Tarifsystem anhand des Brutto Einkommens<br />
zuzüglich 10% des Vermögens (in einem Elternbeitragsreglement wird die genaue Definition<br />
geregelt.<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 23 März 2013
Einkommensabhängige Elternbeiträge<br />
Jahresbruttoeinkommen<br />
Inkl. Vermögensanteil<br />
Reduktion in % des Elternanteils<br />
Bis Fr. 40‘000.- 60%<br />
Bis Fr. 60‘000.- 35%<br />
Bis Fr. 80‘000.- 10%<br />
Über Fr. 80‘000.-<br />
Keine Reduktion<br />
5.12.2 <strong>Gemeinde</strong>beiträge<br />
Ein national einheitliches Finanzierungsmodell für die Kinderbetreuung gibt es nicht. Vereinzelte<br />
Kantone besitzen eine gesetzliche Regelung zur Berechnung von Betreuungskosten und deren<br />
Subventionierung. Der Kanton Aargau gibt dafür keine Vorgaben vor, dies bedeutet, dass die<br />
einzelnen <strong>Gemeinde</strong>n eigene Finanzierungsmodelle erarbeiten.<br />
Aus der Vielfalt von Finanzierungsmodellen unterscheiden sich vor allem zwei Formen. Die subjekt–<br />
und die objektorientierte Unterstützung von schulergänzender Kinderbetreuung. Die Arbeitsgruppe<br />
hat sich intensiv mit den verschiedenen Finanzierungsmodellen auseinander gesetzt und empfiehlt<br />
für die schulergänzende Kinderbetreuung eine subjektorientierte Subventionierung. Dies bedeutet,<br />
dass zusätzlich zur Tarifgestaltung ein separates Elternbeitragsreglement erstellt werden muss,<br />
indem die einzelnen Beitragsregelungen (wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Eltern<br />
Jahresbruttoeinkommen plus 10% des Vermögens) analog der Krankenkassenprämien -<br />
vergünstigung) definiert werden müssen.<br />
Auf den Mahlzeitendienst erfolgt keine Reduktion des Elternanteils, d.h. die reinen<br />
Verpflegungskosten werden den Eltern zu den Selbstkosten weiterverrechnet. Zur Zeit betragen die<br />
Verpflegungskosten Fr. 9.—pro Mahlzeit. Anpassungen werden vorgenommen, sobald sich die<br />
Selbstkosten verändern.<br />
Vorteile für die <strong>Gemeinde</strong><br />
• Der soziale Ausgleich zwischen einkommensstärkeren und –schwächeren Eltern ist gewährleistet.<br />
• Der Verwendungszweck der <strong>Gemeinde</strong>subventionen ist transparent.<br />
• Es erfolgt eine direkte Unterstützung der Eltern.<br />
• Die Attraktivität der <strong>Gemeinde</strong> wird gesteigert.<br />
Nachteile für die <strong>Gemeinde</strong><br />
• Der Aufwand für die Abwicklung und die Budgetierung der Kosten ist schwieriger.<br />
• Die effektiven <strong>Gemeinde</strong>beiträge sind schwieriger abschätzbar, da die Einkommenssituation der<br />
Familien, die das Betreuungsangebot in Anspruch nehmen, im Voraus nicht bekannt ist.<br />
• Eine vermehrte Inanspruchnahme des Angebotes durch einkommensschwächere Familien kann direkte<br />
Folgen auf den Gesamtbetrag der Subventionen haben.<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 24 März 2013
Graphische Darstellung der subjektorientierten Subventionierung durch die <strong>Gemeinde</strong><br />
Beitrag der Eltern<br />
Beitrag der <strong>Gemeinde</strong><br />
Berechnung der <strong>Gemeinde</strong>beiträge<br />
Um die <strong>Gemeinde</strong>beiträge berechnen zu können, müssen einige Annahmen getroffen werden, die<br />
die Arbeitsgruppe wie folgt festgelegt hat:<br />
a) Höhe der Einkommensabstufung<br />
b) Einkommensabstufung der Familien bzw. den Elternbeitrag<br />
c) Bedarf des Angebotes (Buchung der einzelnen Angebotsmodule)<br />
d) Auslastung des Angebotes<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 25 März 2013
Finanziellen Auswirkungen für die <strong>Gemeinde</strong><br />
Mittagstischbetreuung<br />
Morgen- und<br />
Ferienbetreuung<br />
Total<br />
30 Plätze<br />
Nachmittagsbetreuung<br />
15 Plätze<br />
30 Plätze<br />
Total Kosten Fr. 129‘000 Fr. 216‘500 Fr. 57‘000 Fr. 402‘500<br />
Beteiligung <strong>Gemeinde</strong><br />
(worst case*)<br />
Fr. 62‘000 Fr. 130‘000 Fr. 37‘000 Fr. 229‘000<br />
Beteiligung <strong>Gemeinde</strong><br />
(best case**)<br />
Fr. 42‘000 Fr. 0 Fr. 0 Fr. 42‘000<br />
Beteiligung <strong>Gemeinde</strong><br />
(voraussichtlich***)<br />
Fr. 35‘000 Fr. 75‘000 Fr. 15‘000 Fr. 125‘000<br />
* worst case<br />
Alle Kinder sind aus Familien, deren Jahres- Einkommen max. Fr. 40‘000.- beträgt.<br />
** best case<br />
Alle Kinder sind aus Familien, deren Jahres-Einkommen mehr als Fr. 80‘000.- beträgt.<br />
*** voraussichtlich<br />
Die Annahmen des Elternanteils basieren auf Erfahrungswerten.<br />
Es ist zudem darauf hinzuweisen, dass in der Aufbauphase die Beteiligung der <strong>Gemeinde</strong><br />
höher ausfallen könnte, wenn:<br />
a) die Auslastung der Tagesstrukturen nicht wie gewünscht erreicht wird<br />
b) die Personalplanung nicht optimal realisiert wird<br />
Es ist deshalb äusserst wichtig, dass das Angebot bedarfsgerecht ist und die dementsprechenden<br />
Kosten für den Personalaufwand flexibel an das Angebot angepasst werden. Dies fordert eine sehr<br />
strikte Finanzüberwachung und eine optimal Personalplanung.<br />
Für solche Situationen steht die Anstossfinanzierung des Bundes zur Verfügung, die unbedingt<br />
beansprucht werden sollte.<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 26 März 2013
5.12.3 Finanzhilfen des Bundes (Anstossfinanzierung)<br />
Das Bundesgesetz über Finanzhilfen für familienergänzende Kinderbetreuung ist seit dem 1.<br />
Februar 2003 in Kraft. Es handelt sich um ein befristetes Impulsprogramm (bis Januar 2015), das<br />
die Schaffung zusätzlicher Plätze für die Tagesbetreuung von Kindern fördern soll, damit die Eltern<br />
Erwerbsarbeit bzw. Ausbildung und Familie besser vereinbaren können.<br />
Art. 2 Empfänger<br />
1 Die Finanzhilfen können ausgerichtet werden an:<br />
a. Kindertagesstätten;<br />
b. Einrichtungen für die schulergänzende Betreuung von Kindern bis zum Ende der<br />
obligatorischen Schulzeit; und<br />
c. Strukturen für die Koordination der Betreuung in Tagesfamilien.<br />
2 Die Finanzhilfen werden in erster Linie für neu angebotene Plätze gewährt. Sie können auch für<br />
bestehende Institutionen gewährt werden, die ihr Platzangebot wesentlich erhöhen.<br />
Art. 3 Voraussetzungen<br />
1 Die Finanzhilfen können Kindertagesstätten und Einrichtungen für die schulergänzende Betreuung<br />
gewährt werden:<br />
a. die als private oder juristische Personen organisiert oder von der öffentlichen Hand<br />
getragen sind;<br />
b. deren Finanzierung langfristig, mindestens aber für sechs Jahre, gesichert erscheint; und<br />
c. die den kantonalen Qualitätsanforderungen genügen.<br />
Für eine Tagesstruktur mit schulergänzender Betreuung werden während 3 Jahren Finanzhilfe<br />
angeboten. Die Anträge an die Anstossfinanzierung müssen frühestens 4 Monate bzw. spätestens<br />
4 Wochen vor Betriebsbeginn eingereicht werden. Der Beitrag beträgt pro angebotenen Platz Fr.<br />
3.000.—pro Jahr bei einem Vollangebot (morgens, mittags und nachmittags, während 5 Tage pro<br />
Woche). Details siehe unter Verordnung Finanzhilfe für familienergänzende Kinderbetreuung<br />
www.bsv-admin.ch. Das Impulsprogramm ist bis am 31. Januar 2015 sichergestellt. Darüber<br />
hinaus wird es jedoch nicht mehr verlängert.<br />
Da der Mittagstisch in <strong>Gebenstorf</strong> bereits besteht und dieser ein Bestandteil der Tagesstrukturen<br />
ist, können vom Bund nur für den Ausbau, d.h. Anzahl Plätze Mittagstisch, Mittagstisch am<br />
Mittwoch sowie die Früh- und Nachmittagsbetreuung während 5 Tagen sowie die Ferienbetreuung<br />
beantragt werden.<br />
Mögliche Beiträge der Anstossfinanzierung<br />
1. Betriebsjahr 2. Betriebsjahr 3. Betriebsjahr<br />
Früh- und<br />
Nachmittagsbetreuung Fr. 13'929 Fr. 5'014 Fr. 2'089<br />
Mittagsbetreuung<br />
Ferienbetreuung<br />
Total<br />
Fr. 1'263 Fr. 669 Fr. 371<br />
Fr. 1'607 Fr. 579 Fr. 241<br />
Fr. 16'799 Fr. 6'261 Fr. 2'702<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 27 März 2013
6. Betriebsbewilligung/Aufsichtspflicht<br />
Das Angebot der Tagesstruktur wird in der Verordnung über die Aufnahme von Kindern zur Pflege<br />
und zur Adoption (PAVO) nicht explizit erwähnt. Es handelt sich dabei um eine modernere<br />
Betreuungsform, die mit dem früheren Hort vergleichbar ist. In der PAVO, Art. 13, 1b wird<br />
erwähnt, wenn "mehrere Kinder unter zwölf Jahren regelmässig tagsüber zur Betreuung<br />
aufgenommen werden (Kinderkrippen, Kinderhorte u. dgl.)" der Betrieb eine Bewilligung der<br />
Behörde bedarf.<br />
Gemäss PAVO ist für die Erteilung der Betriebsbewilligung und für die Aufsicht die<br />
Vormundschaftsbehörde am Ort der Unterbringung des Unmündigen, das heisst am Standort der<br />
Betreuungseinrichtung, zuständig.<br />
7. Evaluation<br />
Die Arbeitsgruppe empfiehlt, nach frühestens 1 Jahr das Angebot nochmals zu überdenken und<br />
eventuelle Änderungen vorzunehmen. Eine ausführliche Evaluation wäre nach spätestens 3 Jahren<br />
nach folgenden Kriterien durchzuführen:<br />
1. Finanzieller Aufwand/Ertrag der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Gebenstorf</strong><br />
Schwerpunkt: Volkswirtschaftlicher Nutzen<br />
2. Finanzielle Situation der Institutionen<br />
3. Entwicklung und Nachfrage des Platzangebotes<br />
4. Qualität des Angebotes<br />
5. Qualität der Institution (Personal, Raum, Infrastruktur, Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit)<br />
6. Befragung zur Zufriedenheit der Eltern und Kinder<br />
Die Kosten für eine Evaluation sind nicht berechnet worden. Je nach Ausführlichkeit der Evaluation<br />
und Anbieter können diese sehr unterschiedlich sein.<br />
K&F Fachstelle Kinder&Familien 28 März 2013