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Magazin 196512

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z<br />

111<br />

z<br />

111<br />

111<br />

Gezielter Alarm!<br />

Ohne die Öffentlichkeit zu stören,<br />

werd en durch das Meldesystem 49t<br />

die Feuerweh r, die Siche rh eitsund<br />

Hilfsorganisationen alarm iert.<br />

Der Alarmgeber löst im 80-MHz-Band ,<br />

z. B. über FuG 7a, die bei den Mannschaften<br />

aufgestellten Funkwecker aus.<br />

Nach dem Alarmton können Einsatzmeldungen<br />

durchgegeben werd en.<br />

Fordern Sie noch heute unsere Drucksch riften an


INHALT<br />

•<br />

1965<br />

Grußworte des Pr.sldenten und des Ge­<br />

IChIItsIOhrenden Vorstandsmitgliedes des<br />

BLSV zum Jahresende .......... . ...... .<br />

• Hler Leopold Schule - Sind die Bahnen<br />

startbereit?" Erster Lelatungawettbewerb<br />

Ober6rtllcher FernmeldezOge Nordrheln-<br />

WesUalens ..... . . . .......... . ......... .<br />

Die Deichwacht war zur Stelle. Einsatz beim<br />

Katastrophenalarm In Hamburg . ...... . .. .<br />

Wohin mit den radloakttven Ablällen? Salzgesteine<br />

sind der Ideale LagerungIOrt .....<br />

SaarbrOcken: 130 000 sahen .Unser Zivilschutz".<br />

BLSV-Stand auf der Internationalen<br />

Au .. tellung .Welt der Familie" . . ......... .<br />

Hllfsbarell8c:haft Ist zollfreI. Oeutsch-Iuxamburglacha<br />

GemelnschattaDbung ... . ... ... .<br />

Lultklsaenzelt fOr den Sanltltselnaatz . . .. . .<br />

Kurzmeldungen<br />

Hauptaufgabe des Wasaerslcherstellung ..<br />

gesetze.: Die Trlnkwa .. ervereorgung sichern<br />

N_BOcher .. . .. .. . . ........ . .. . ...... .<br />

KomprImate als Kompromlß. Wissenschaftler<br />

suchen nach der geeigneten .Oberleben ..<br />

raOon"<br />

Internationalisiertes Atom: Gefahr oder Verheißung?<br />

.... . .. . . .. .. . .. . ............ .<br />

ZB Im Bild . .. ... . ........... •. . ..... ... .<br />

land_teilen berichten<br />

JahreslnhaltaOberslcht<br />

D<br />

D<br />

D<br />

EI<br />

m<br />

11<br />

EI<br />

Eil<br />

EI<br />

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BI<br />

BI<br />

m<br />

EIl<br />

m<br />

Herausgegeben Im Auftrag des Bundesministeriums<br />

des Innern vom Bundesluftschutzverband, Killn<br />

Che'redakteur: Frled. WaUer Dinger; Redakteure: Helmut Freutei, AI­<br />

'red Kirchner, Cr. phll. Clemens Schocke, alle In 5000 Köln, Merlo­<br />

.traBe 10-14, Tel. 72 01 31; Druck, Verillg und Anzeigenverwaltung :<br />

Münchner Buc:hgewerbehau9 GmbH, 0000 München 13, SdlellingstraBe<br />

39-41. Tel. 221361. Fl1r den Anzeigenteil verantwortlich Hans Horsten.<br />

Z. Z. gilt AnzeigenpreislIste 3/ 0 . Manuskripte und Bilder nur an die<br />

Redaktion. ael Einsendungen Rückporto bellügen. FOr unverlangte<br />

BeitrAge keine GewAhr. - Photomechanlsd'1e Vervlelllltigungen fUr<br />

den Innerbetrieblichen Gebrauch nach Maßgabe des Rahmenabkommen,<br />

zwisd'1en dem Börsenverein des Deulsd'len Buchhandels und<br />

dem Bundesverband der Deutschen Industrie gest.ttet. Als G&bühr Ist<br />

für Jedes Blatt eine Wertmarke von DM 0,10 zu verwenden. - Diese<br />

Zeitschrift erscheint monatlich. Einzelpreis Je Heft DM 1,50 zuzüglich<br />

Porto (Osterreich: OS 10,- , Schweiz: Fr. 1,80, italien: L 250) . Abonnement:<br />

vlertellihrlfch DM 4,50 zuzüglich DM 0,09 Zustellgebühr. Die<br />

Künd gunQ eines Abonnements kann nur zum Schluß eines<br />

Kaiendervierteljahres erfolgen. Sie muß spltestens an dessen<br />

erstem Tag be im Verlag eIngehen. Beslellungen bei jedem<br />

Postamt oder beim Verlag.<br />

~<br />

Liebe Helferinnen !<br />

Liebe Helfer!<br />

Halten wir zum Jahresende, wie es üblich ist, Rückschau auf die<br />

Entwicklung des Zivilschutzes im vergangenen Jahr, so kann man<br />

mit Berechtigung und Überzeugung sagen, daß es ein erfolgreiches<br />

Jahr gewesen ist. Von den Schutz- und Vorsorgegesetzen, die dem<br />

Zivilschutz der Bundesrepublik Deutschland die erforderliche breite<br />

Grundlage geben, konnten neben anderen wichtigen Gesetzen das<br />

SelbstsdlUtz-<br />

und das Schutzbaugesetz verabschiedet werden.<br />

Die hohe Bedeutung dieses Ereignisses ist in den vorausgegangenen<br />

Ausgaben dieser ZeitSchrift entsprechend gewürdigt worden.<br />

Auch konnte in diesem Jahr in vielen Ländern unseres Staates<br />

der Selbstschutz wiederholt unter Beweis stellen, wie nützlich er<br />

bei Katastrophen sein kann, Die vielen Dankschreiben von leitenden<br />

Gemeindebeamten nach den Hochwassereinsätzen freiwilliger<br />

Helfer des BLSV und des Selbstschutzes bringen dies ebenfalls<br />

in anschaulicher Weise zum Ausdruck.<br />

Mit Genugtuung können wir feststellen, daß die Aufklärungs- und<br />

Ausbildungsarbeit des Bun~esluftschutzverbandes<br />

immer mehr<br />

Früchte trägt. Nicht nur ist das Interesse der Öffentlichkeit an der<br />

Aufbauarbeit gestiegen; auch die meinungsbildenden Organe:<br />

Presse, Wochenschau, Rundfunk und Fernsehen, haben sich im<br />

verstärkten Maße des Themas Zivilschutz angenommen und so<br />

in nachhaltigerWeise die Öffentlichkeitsarbeit des 8LSV unterstützt.<br />

Die Zahl der Freiwilligen, die sich im BLSV für eine aktive Mithilfe<br />

bei der Ausübung seines Ausbildungsauftrages zur Verfügung<br />

stellten, ist weiterhin angestiegen. Besonders erfreulich ist, daß<br />

sich auch Frauen und Mädchen immer stärker an die Zivilschutzaufgaben<br />

heranwagen und ihnen mit Schwung nachkommen.<br />

Für die im letzten Jahr geleistete aufopferungsvolle Arbeit möchten<br />

wir allen Helferinnen und Helfern danken und ihnen und ihren<br />

Familien für 1966 Gesundheit, Erfolg und Glück wünschen.<br />

Köln, Weihnachten 1965<br />

L<br />

Kuhn<br />

Präsident<br />

des Bundesluftschutzverbsndes,<br />

OberSladidirektor der Stadt Bieleleld<br />

Fr I t z e<br />

Geschältsführencles<br />

Vorstandsmitglied<br />

des Bundesluftschulzverbsnde.


» Hier Leopold-Schule - Sind<br />

die Bahnen startbereit ... ? «<br />

Nordrhein -Westfalen:<br />

Erster Leistungswettbewerb überörllicher LS- Fernmeldezüge


Bei Einsatzübungen, die über Zugstärke hinausgehen, kommt man<br />

schwerlich ohne Führungsmittel aus. Das gilt erst recht, wenn mit<br />

mehreren Einheiten oder Verbänden geübt wird. In wirklichen<br />

Katastrophenfällen würde eine Einsatzleitung völlig isoliert sein,<br />

wenn sie nicht über Mittel und Wege verfügen kann, um ihre<br />

Weisungen an die richtigen Stellen gelangen zu lassen. Ohne die<br />

planmäßige Lenkung eines Einsatzes kommt es zu unerwünschten<br />

Situationen, in denen die zur Hilfeleistung herangezogenen<br />

Dienststellen, Organisationen und Fachdienste jede für sich<br />

Entscheidungen treffen, ohne voneinander zu wissen. Infolge mangelnder<br />

Gesamtübersicht werden Einsatzschwerpunkte nicht erkannt,<br />

die Hilfeleistung wird ziellos durchgeführt, so daß der<br />

gesamte Aufwand in keinem vernünftigen Verhältnis zum Nutzeffekt<br />

steht.<br />

Ohne die große Bedeutung der Fachdienste wie Brandschutz,<br />

Bergungs- und Sanitätsdienst schmälern zu wollen, darf aus vorstehenden<br />

Gründen behauptet werden, daß dem Fernmeldedienst<br />

als Führungsmittel eine entscheidende Stellung zukommt.<br />

Erkenntnisse in die Tot umsetzen<br />

Wellbewerbsbedingungen<br />

Fernsprechgruppen<br />

Der Wettkampf wurde so angelegt, daß bei einer Baustreckenlänge<br />

von rund 1 km nahezu alle Handgriffe auszuführen waren,<br />

die in der LSHD-Dienstvorschrift 821 "Der Feldkabelbau" im<br />

einzelnen beschrieben sind. Er begann mit dem Aufbau einer<br />

Feldvermittlung, wurde fortgesetzt mit Kabelauslegen zu Fuß<br />

und vom Fahrzeug und endete mit der Errichtung einer Endstelle,<br />

von der die Kontrollmeldung an die Feldvermittlung der AnfangssteIle<br />

durchgegeben werden mußte.<br />

Hier die gen auen Bedingungen:<br />

Ausrüstung und Stärke<br />

Fernsprechbauwagen (Fekw)<br />

Satz fachtechnische Ausrüstung gem. STAN 801 , zusätzlich<br />

10 Ankerpfähle,<br />

Fernsprechgruppe 1:5 (zusätzlich 1 Helfer zum dauernden Besetzen<br />

der Anfangsstelle).<br />

Aufgabe:<br />

1. Den Fernsprechbauwagen an einer bestimmten Stelle abstellen<br />

Es ist erfreulich festzustellen, daß in den Ländern, Landkreisen<br />

und Gemeinden in klarer Erkenntnis der Bedeutung des Fernlinks:<br />

Die Gruppenführer erhalten durch den<br />

Wettkampfleiter ihre Einweisungen und die<br />

letzten Anordnungen. Der Wettkampf kann<br />

beginnen I Dieser Interessante Schnappschuß<br />

wurde aus dem Innern eines Funkkommandowagens<br />

gemacht.<br />

Rechts: Dies Ist eine Anfangsstelle. Mit Ihrer<br />

Einrichtung beginnt der Feldkabelbau.<br />

Der Helfer an der Anfangsstelle muß über Lage<br />

und Bauauftrag unterrichtet sein. Er nimmt<br />

die Kontrollmeldungen von der Bauspitze<br />

entgegen.<br />

meldedienstes die Ausrüstung und Ausbildung der Fernmeldezüge<br />

im Katastrophen- und Zivilschutz vorrangig betrieben wird.<br />

Außer der Grundausbildung, dem Erlernen des Umganges mit den<br />

Geräten bis zur sicheren Beherrschung durch die Helfer werden<br />

hier und da Rahmenübungen durchgeführt, bei denen das Zusammenspiel<br />

zwischen Führung und Führungsmittel erprobt wird. Dabei<br />

wird oft festgestellt, daß die relativ empfindlichen Geräte<br />

Mängel aufweisen und der Ausbildungsstand der Helfer nicht<br />

immer zufriedenstellend ist.<br />

Wettbewerbe intensivieren Ausbildung<br />

Das Land Nordrhein-Westfalen veranstaltete in den Monaten Juli<br />

bis Oktober 1965 erstmalig Leistungswettbewerbe der überörtlichen<br />

LS-Fernmeldezüge, die bestimmte Aufschlüsse über den<br />

Einsatzwert dieser Einheiten zulassen.<br />

In den Regierungsbezirken Aachen, Arnsberg, Detmold, Düsseldorf,<br />

Köln und Münster sind Wettkämpfe durchgeführt worden, bei<br />

denen jeweils die beste Fernsprechgruppe wie auch die beste<br />

Funksprechgruppe festgestellt wurden.<br />

Am 16. Oktober 1965 trafen die sechs Bezirkssieger an der Landesausbildungsstätte<br />

des Luftschutzhilfsdienstes in Wesel in einem<br />

abschließenden Wettkampf aufeinander und ermittelten die landes<br />

besten Gruppen.<br />

Der Gedanke an Leistungswettkämpfe ist bekanntlich nicht neu.<br />

Insbesondere die Feuerwehren kennen ihn seit langem. Auch die<br />

Problematik einer gerechten Durdlführung derartiger Veranstaltungen<br />

ist bekannt. Trotzdem dürfte aber eine gründliche Schilderung<br />

dieses Leistungswettbewerbs der Fernmeldezüge manchen<br />

Lesern handfeste Anregungen und Wissenswertes für ähnliche<br />

Veranstaltungen bieten.<br />

(mit laufenden Motor), Mannschaft abgesessen und Aufstellung<br />

gem. LSHD - Dv. 821 - Anlage 6, Bild 1.<br />

2. Auf grünes Leuchtzeichen aufsitzen und bis zur Startlinie vorfahren<br />

(ca. 30 bis 40 m). Abfahrt erst bei geschlossenen Türen.<br />

3. Fernsprechbauwagen an der Startlinie am Markierungspflock<br />

(Kühlermitte) abstellen.<br />

4. Mannschaft absitzen und Aufstellung gern. LSHD - Dv. 821 - Anlage<br />

6, Bild 3.<br />

5. Befehlsausgabe durch den Gruppenführer (Mindestzeit 40 Sekunden)<br />

.<br />

Auftrag:<br />

a) Aufbau einer Feldve rmittlung (Abspannbock, Feldvermittlung<br />

OB/10, Amtszusatz).<br />

b) Bau einer Feldkabelleitung (1 ,5 Baulängen) wie folgt:<br />

ba) Von der Anfangsstelle (Ferd vermittlung) 200 m Stangenbau.<br />

bb) Nach 200 m Stangenbau eine Endbaustange mit Vierfachanker<br />

gem. Zift. 39/40 - Abb. 1 der LSHD - Dv. 821.<br />

be) 100 m Tiefbau.<br />

bd) 2 m Graben.<br />

bel 50 m Tiefbau.<br />

bf) 8 m Straße (Wegeüberführung).<br />

bg) 300 m Kabelauslegen vom Fernsprechbauwagen.<br />

bh) Längenverbindung.<br />

bj) 100 m Hochbau (Bäume oder als Bäume dargestellt).<br />

bk) Unterqueren einer Hochspannungsleitung 50 KVA (Ringübertrager<br />

vorgeschrieben, auf Eingraben des Kabels wird<br />

verzichtet).<br />

bl) 50 m Tiefbau.<br />

bm) Errichten einer Endstelle mit 1 Feldfernsprecher FF 54 OB<br />

und 1 Feldfernsprecher FF 54 ZB (Wählzusatz)<br />

3


Bauauslührung:<br />

Geschlossener Bau gern. Dv. 821 Ziff. 23<br />

Bewertung:<br />

a) Zeit: Vom Abschuß der grünen leuchtkugel bis zur Durchgabe<br />

der Baumeldung gem. Zift. 62 - Dv. 821<br />

b) Fehler: Gemäß Bewertungstabelle je 1 Fehlerpunkt = 30 Se~<br />

kunden Zeitzuschlag.<br />

Die Fehlerpunkttabelle war so ausgearbeitet, daß sich unsauberes<br />

und vorschriftswidriges Arbeiten oder das Unterlassen bestimmter<br />

Verrichtungen zwecks Zeiteinsparung nicht lohnte.<br />

Oben: Gewissenhaft UberprOfen Schiedsrichter die Tätigkeiten der Hel ~<br />

fer. FUr vorschriftswidriges Arbeiten oder Unterlassungen gab es Fehler ~<br />

punkte. Darunter: Der Kabelausleger setzt Ilch In der vom Gruppen ~<br />

führer angegebenen Richtung In Marsch. Er hält die Bremse der RU k~<br />

kentrage leicht angezogen. Unten : Oie erste Baumeldung wird durchgegeben.<br />

Bis Jetzt klappt die Verbindung. Oie Aufnahme vermittelt einen<br />

guten Elndrudc: von der Beschaffenheit des übungsplatzes. Darunter:<br />

Feldkabelleitungen haben als Fernmeideverbindungen nur Wert, wenn<br />

sie betriebssicher verlegt, rechtzeitig fertig gestellt und sorgfältig unter~<br />

halten werden. Darum verrichtet der Helfer am Abspannbock alle Arbe l~<br />

len mit Umsicht und Besonnenheit.<br />

Hier ein Auszug aus der Fehlerpunkttabelle:<br />

Vorschrift Tätigkeit<br />

DV.821 Im Fernsprechbauwagen die fachtechnische<br />

Ausrüstung falsch untergebracht<br />

Die Türen des Fahrzeugs sind<br />

nicht versdllossen<br />

Fahrzeug wird nidlt an der vorgesehenen<br />

Stelle abgestellt<br />

Abspannleiste nicht in vorgesdlriebener<br />

Höhe<br />

Verwendung von mehr als 2 Ankerseilen<br />

Falsche Anordnung der Erd~<br />

Ziff. 32<br />

Ziff. 32<br />

Ziff. 29<br />

Ziff. 32<br />

Ziff. 33<br />

Ziff. 36<br />

Ziff. 36<br />

Ziff. 39<br />

Ziff. 40<br />

Ziff. 40<br />

Ziff. 42<br />

Ziff. 43<br />

Ziff. 44<br />

Ziff. 9<br />

Ziff. 49<br />

Ziff. 50<br />

pflöcke 1<br />

Blitzschutzleiste nicht geerdet 5<br />

Fehler Bemerkungen<br />

Beispiel:<br />

Baukarren,<br />

4 Abspannleiste<br />

2<br />

Etwa<br />

2 Brusthöhe<br />

Kabelreserve nicht abgelegt 2 50 m<br />

Feldfernsprecher 54 nicht an Anfangsstelle<br />

angeschlossen 3<br />

Gruppenführer erkundet die Baustrecke<br />

nicht<br />

Anfangsstelle nicht mit F-Zeichen<br />

oder Stations pfeil ausgeschildert<br />

(Vermittlung)<br />

Helfer an der Anfangsstelle nicht<br />

über den Bau unterrichtet<br />

Rückentrage nicht gesichert<br />

Der Kabelausleger läuft<br />

6 Nur schnelle<br />

Schrittform<br />

erlaubt<br />

Auflagen für Feldkabel weiter als<br />

50 bis 60 m (Hochbau) 4<br />

Feldkabel wird nicht ständig unter<br />

Zug gehalten 2<br />

Baustangenabstand weiter als<br />

50 m (60 Schritt) 4<br />

Endstange Vierfachanker<br />

Baustangen für Wegeüberbau<br />

zeigen fal sche Neigung<br />

Falsche Ankerseilöse<br />

Feldkabel nicht tief genug in die<br />

Bäume verlegt<br />

Festlegepunkte weiter als 300 m<br />

auseinander<br />

Falsche Abbunde am Festlegepunkt<br />

Falsdle Kabelverbindung<br />

Beim Wegeüberbau keine Sidlerung<br />

gem. STVO<br />

Beim Tiefbau Gelände nicht ausgenutzt<br />

(Gruben, Rillen, Furchen)<br />

l eere Kabeltrommel nicht in län-<br />

genverbindung eingebunden 2<br />

2<br />

4<br />

2<br />

2<br />

2 Riemensdlnalle<br />

offen<br />

4 4 Ankerseile<br />

leimt nach<br />

2 außen<br />

geneigt<br />

2<br />

Arbeit der<br />

2 beiden<br />

Drahtgabler<br />

2<br />

5<br />

2 Weberknoten<br />

Isolation<br />

2 Posten<br />

8 oder Polizei,<br />

Warnflaggen<br />

4<br />

4


Antreteplatz<br />

Stangenbau<br />

Tiefbau Hochbau Tiefbau<br />

5<br />

o Fekw<br />

<br />

4 2<br />

3 ~ 1<br />

GrFü ~<br />

- ---1=----1'--<br />

3'<br />

o'<br />

425<br />

200m<br />

100 m<br />

<br />

[]m-------~--~<br />

3 1 <br />

SOm 300m Fekw 100 m Bäume 100m 100m<br />

1'-____.111 .. ~---i "-L M~t@~Hrl L I--+++---i<br />

3<br />

!!1<br />

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..<br />

m<br />

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~----~~--~~~~~~----r--r---------+------------~-- ~ ~~f-------+-~<br />

c<br />

,<br />

'"<br />

SOm<br />

AnfangsteIle<br />

(Vermitllung)<br />

Endbaustange<br />

(Vierfac:hanker)<br />

Wegeüberbau<br />

längenverbindung<br />

Ringübertrager<br />

End.telle<br />

(FF 54 und<br />

FF 54 mit<br />

Wählzuaatz)<br />

Die •• einfach. Hand.klne eine. Gruppenführer. gibt Aufschluß Ober<br />

den von den Teilnehmern am Wetlbewerb auszuUlhrenden Bauauftrag.<br />

Die Ung. dle.e. Obungsgelindes sollte nach Möglichkeit einen<br />

Kilometer betregen.<br />

Vorschritt<br />

liff. 53<br />

llff. 57<br />

l ift. 61<br />

l ift. 62<br />

Funksprechgruppen:<br />

Tltlgkelt<br />

Beim Wegeüberbau DurdlhanghOhe<br />

weniger al s 4,50 m<br />

Falsche Leitungsführung beim<br />

Kreuzen von Starkstromleitungen<br />

Fehler Bemerkungen<br />

4<br />

S<br />

Keine Durd1gabe der BaumeIdung<br />

nad1 einer Länge oder<br />

30 Minuten<br />

Falsd1e Baumetdung<br />

Unübersidltliche Leitungsverlaufskizze<br />

Ringübertrager<br />

5<br />

2 Auf Längenverbindung<br />

3 ad1ten<br />

Audl hier enthielten die Wettkampfbedingungen einen Quersdlnitt<br />

aller Verrldltungen, deren BeherrsdlUng von einer ausgebildeten<br />

Funkspredlgruppe verlangt werden muß.<br />

So mußte z. B. der kleine Masd1inensatz in Betrieb genommen,<br />

der Gerätetlsdl umgerüstet und die Antennen vom Fahrzeug<br />

abgesetzt aufgebaut werden.<br />

Nadlfolgend die gen auen Wettkampfbedingungen:<br />

Ausrüstung und Stä rke:<br />

1 Funkkraftwagen<br />

, Satz fadltedlnische Ausrüstung gem. STAN 80'<br />

1 Funkgruppe, Stärke 1 :5<br />

Au/gabe:<br />

1. Den Funkkraftwagen an einer bestimmten Stelle abstellen (mit<br />

laufendem Motor). Mannschaft abgesessen und Aufstellung nach<br />

LSHD - Dv. 821 - Anlage 6, Bild 1 - wie Fernsprechgruppe.<br />

2. Auf grünes Leuchtzeichen aufsitzen und bis zu einer MarkierungssteIle<br />

(30 bis 40 m) vorfahren, Abfahrt erst nach Verschluß<br />

aller Türen.<br />

3. Funkkraftwagen an einem Markierungspflock (Kühlermitte) abstellen.<br />

Mannsdlaft absitzen lassen und zur Befehlsausgabe aufstellen<br />

(beliebig).<br />

4. Kurze Befehlsausgabe durch den Funkgruppenführer (mindeslens<br />

40 Sekunden).<br />

Auftrag:<br />

a) Kleinen Maschinensatz (KMS 56 a1b) auf volle Kabellänge vom<br />

Fahrzeug betriebsbereit machen. 3 Kabel anschließen.<br />

b) Gerätetisch von 24 Volt auf 220 Volt umrüsten.<br />

c) Beide Funkgeräte auf vorgeschriebenen Kanal (Oberband)<br />

schalten und in Betrieb nehmen.<br />

d) Beide Antennen (SE 387) vom Fahrzeug absetzen und mit 6 m<br />

HF-Kabel verbinden. Aufstellungspunkt: Je 2 m von der red1ten<br />

und linken hinteren Fahrzeugstrecke - Höhe hinterer Fahrzeugaufbau.<br />

e) Relais-Sd1altung RS 2 für Funkkommandowagen 1 und Funkkommandowagen<br />

2 (2 Unterfunkstellen im Unterband).<br />

f) Aufbau eines Abspannbockes mit Blitzschutzleiste.<br />

g) Eine Postleitung auf Klemme 1 auflegen (provisorisd1 andeuten).<br />

Bewertung:<br />

a) Zeit: Vom Abschuß der grünen Leuchtkugel bis zur Verständigungsprobe<br />

zwischen Funkkommandowagen 1 und 2 (RS-2-<br />

Schaltung)<br />

b) Fehler: Nach der Bewertungstabelle werden für 1 Fehlerpunkt<br />

30 Sekunden Zeitzuschlag in Anred1nung gebracht.<br />

Auszug aus der Bewertungstabelle für die Schiedsrid1ter:<br />

Vorschrift<br />

PDV 813<br />

(Polizeidienstvorsd1rift)<br />

LSHD·Dv.<br />

821<br />

Tätigkeit<br />

Im Funkkraftwagen ist die<br />

fachtechnische Ausrüstung falsch<br />

untergebracht 4<br />

Die Türen des Kraftfahrzeugs sind<br />

nidlt verschlossen 2<br />

Fahrzeug wird nicht an der vorgesehenen<br />

Stelle abgestellt 2<br />

Stromversorgung während des<br />

Anmarsdles nidlt auf 24 Volt ge·<br />

schallel 4<br />

Kleiner Maschinensatz 56 b ' ,5<br />

KVA - wird nicht geerdet 5<br />

Abgasleitung wird nicht aufgesetzt 1<br />

Anschluß der Kabel (Fernslart·<br />

kabel, Stromkabel, Ladekabel)<br />

nidlt richtig angeschlossen<br />

Kabelstrang nicht auf Auflagen<br />

abgelegl (z. B. Aslgabeln) 1<br />

Fehler Bemerkungen<br />

5


links: Das Verlegen von 300 m Feldkabel vom Fernsprechbauwagen<br />

aus wird vorbereitet. Während des Ausrollen. muß ein Fernsprecher<br />

auf dem Fahrzeug stehen, die Trommelbremse bedienen, den<br />

Ablauf des Kabels beobachten und die Fahrgeschwindigkeit regeln.<br />

Daneben: Unser Bild zeigt eine Funkgruppe bel der Arbeit.<br />

Während von einem Mann der Maschinensatz betriebsberell gemacht<br />

wird. setzen die anderen die Antennen vom Fahrzeug ab und bauen<br />

sie auf. Oben : Bevor die Fernsprechgruppe losmarschiert, muß<br />

sie beachten. daß In der Nähe der Anfangsstelle eine Kabelreserve<br />

von etwa 50 m werbleibt. So kann die Anfangastelle Jederzeit verlegt<br />

werden.<br />

Tätigkeit<br />

Antenne (SE 387) fat sch aufgebaut<br />

(gilt nur für eine Antenne)<br />

HF-Kabel nicht vorschriftsmäßig<br />

zugentlastet<br />

Funksprechgerät während HF-Anschluß<br />

nicht abgeschaltet<br />

Falsdle KippschaltersteHung an<br />

der Feldfunkgabel<br />

Falsche Kellog- od er AbfrageknopfsteIlung<br />

an der Funkvermittlung<br />

Abstrahlanzeiger nicht angeschlossen<br />

Feldhandapparat bei RS-2-Schaltung<br />

nicht Ti schmitte angeschlossen<br />

Abspannleiste nid1t in richtiger<br />

Höhe<br />

Verwendung von mehr al s 2<br />

Ankerseilen<br />

Falsche Anordnung der Erdpflöcke<br />

Blitzschutzleiste nicht geerdet<br />

Amtsleitung mit einer Länge über<br />

50 m nicht blitzgeschützt<br />

Amtsleitung nach erfolgtem Einschleifen<br />

nicht geprüft<br />

Abfrage 1 und 2 nicht an die<br />

Funkvermittlung angeschlossen<br />

Kraftfahrzeug bei 220-Volt-Betrieb<br />

nicht geerdet<br />

Ausflaggen vergessen<br />

Fehlerhafte und lose HF-Verbindungen<br />

(Kupplungen)<br />

24-Volt-Anschluß bei Netzstromversorgung<br />

nicht angeschlossen<br />

Fehler Bemerkungen<br />

4<br />

2<br />

3<br />

Ruf auf .. Ver-<br />

2 mittlung".<br />

Gegensprechen.<br />

Sprechen<br />

auf " Ein".<br />

alle auf MitteisteIlung<br />

4 oder in der<br />

Lösestellung.<br />

2 Amtsanschlüsse<br />

auf .. Au s"<br />

2<br />

4<br />

2<br />

1<br />

5<br />

5<br />

2<br />

2<br />

Klemme im<br />

5 Anschluß-<br />

3 kasten<br />

4<br />

5<br />

Ablnuf des Wettbewerbs<br />

Die Wettkampfgruppen traten in vorg eschriebener Aufstellung<br />

an. Auf ein Zeidlen mit der Leudltpistole begann die Arbeit.<br />

Jede Gruppe wurde von einem Schiedsridlter begleitet, der mit<br />

Argu saugen die Arbeit "seiner" Gruppe verfolgte, Fehlerpunkte<br />

notierte und schließlich die Zeit stoppte.<br />

Natürlich wurde der Ehrgeiz der Gruppen, ihre Sache gut zu<br />

machen, durch das Nebeneinanderarbeiten und das Beobachten<br />

der Konkurrenz noch mehr angestach elt.<br />

Es zeigte sich bald, daß der Ausbildungsstand der Gruppen<br />

ziemlich ausgeglichen war und auch, daß zum Sieg die nötige<br />

Portion Glück des Tüchtigen gehörte. So lagen die reinen Bauzeiten<br />

bei den Fernsprechgruppen Im Durchschnitt bei 43 Minuten.<br />

Die Funkgruppen hatten ihre Au fgaben Im Durchschnitt<br />

in 7 Minuten durchgeführt. Die höheren Endzeiten für die Ermittlung<br />

der Sieger und der ersten Plätze entstanden natürlich<br />

durch den Zeitzuschlag für die Fehlerpunkte.<br />

Nach sorgfältiger Prüfung aller Schiedsrichterzettel durch den<br />

Chefschiedsrichter wurden als Sieger ermittelt:<br />

Fernsprecher:<br />

Sieger: 51. LS-FMZ (mot) RWL., Euskirchen, Reg.-Bez. Köln In<br />

35 Minuten und 15 Sekunden.<br />

2. Platz: 31 . LS-FMZ (mot) RWL" Lemgo, Reg.-Bez. Detmold in<br />

46 Minuten und 57 Sekunden.<br />

3. Platz: 23. LS-FMZ (mot) RWL., Berleburg, Reg.-Bez. Arn sberg<br />

in 54 Minuten und 33 Sekunden.<br />

Funksprecher:<br />

Sieger: 14. LS-FMZ (mot) RWL.. Eschweiler. Reg.-Bez. Aachen<br />

in 6 Minuten und 50 Sekunden.<br />

2. Platz: 31. LS-FMZ (mot) RWL., Lemgo, Reg.-Bez. Detmold<br />

in 7 Minuten und 48 Sekunden.<br />

3. Platz : 23. LS-FMZ (mot) RWL., Berleburg, Reg.-Bez. Arnsberg<br />

in 8 Minuten und 35 Sekunden.<br />

Besonders hervorzuheben ist, daß die Fernmeldezüge aus Lemgo<br />

und Berleburg in bei den Wettbewerben jeweils den 2. bzw. 3.<br />

Platz mit ihren Gruppen errungen haben. Dies weist auf eine<br />

Breitenarbeit in der Ausbildung hin, die eindrücklich für si ch<br />

spricht.<br />

6


Oben : Bel dem Wettbewerb kam es nicht nur auf die Geschwlndlg·<br />

kelt der Ausführung an, sondern auch darauf, daß gute und saubere<br />

Arbeit geleistet wurde. Rechts: Vom Abschuß der grünen Leucht·<br />

kugel an, die den Beginn des Wettbewerbes ankündigte, bis zur<br />

ersten Verständigungsprobe waren viele Handgriffe zu leisten.<br />

Doch die Teilnehmer hatten ja alle schon reichlich Erfahrung.<br />

Sie waren als Sieger aus den Wettkämpfen der Regierungsbezirke<br />

Nordrheln·Westfalens hervorgegangen. Rechts daneben:<br />

SIegerehrung auf dem Wettkampfgelände durch den Leiter<br />

der Abteilung Y Im Innenministerium von NRW, Herrn Ministerial·<br />

dirigenten Dr. Arkenau.<br />

Die Siegerehrung wurde noch auf dem Wettkampfgelände vorgenommen,<br />

und zwar durch den Leiter der Abteilung V im<br />

Innenministerium des Landes Nordrhein·Westfalen, Herrn Ministerialdirigenten<br />

Dr. Arkenau. Er übergab Urkunden und Ehrenpreise<br />

und wies in einer Ansprache auf den ernsten Hintergrund<br />

derartiger Wettkämpfe hin, bei dem die Hilfe am Nächsten das<br />

Ziel aller Anstrengungen und Opfer sei.<br />

Das Wettkampf- und Ubungsgelönde<br />

Zur Durchführung des vorstehend geschilderten Leistungswettbewerbs<br />

wird ein Übungsgelände benötigt, das übersichtlich und<br />

flach sein sollte und etwas über 1000 m lang und rund 60 m<br />

breit sein muß. Bei dieser Breite können 5 bis 6 Gruppen zugleich<br />

arbeiten.<br />

Ein Kilometer ist jedoch für einen Übungsplatz eine enorme<br />

Länge. In der Praxis steht gewöhnlich eine derartig lange<br />

Strecke nur auf Truppenübungsplätzen zur Verfügung. Selbst<br />

dort fällt es oft nicht leicht, eine passende, durch Kettenfahrzeuge<br />

nicht zu sehr zerfahrene Strecke ausfindig zu machen.<br />

Die Vorentscheidung durch die Regierungspräsidenten wurden<br />

in NRW nach vorherigen Absprachen mit den Platzkommandanten<br />

der Bundeswehr oder befreundeter NATO-Streitkräfte fast aus·<br />

schließlich auf Militärübungsplätzen abgewickelt.<br />

Die Wettkampfbahn muß vor dem Wettbewerb sorgfältig ausgemessen<br />

und markiert werden (s. Skizze der Übungsbahn~<br />

Dazu werden die einzelnen Bauabschnitte wie z. B. ,,200 m Stangen<br />

bau " oder .. 300 m Tiefbau vom Fernsprechbauwagen" mit ca.<br />

60 cm hohen Vierkanthölzern markiert, die entsprechend be·<br />

schildert sein müssen. Der Graben bzw. die für den Wegeüberbau<br />

angedeutete Straße werden am zweckmäßigsten durch gelbes<br />

Trassierband (ABC-Kennzeidmungsgerät) quer zur Übungsbahn<br />

dargestellt. Da die gleichmäßig gewachsenen Bäume für fünf<br />

nebeneinander arbeitende Gruppen auf keinem Gelände vorhanden<br />

sind, werden sie am besten durch 3 m bis 3,50 m hohe<br />

Rundholzstangen dargestellt, die in Abständen von 30 m etwa<br />

50 cm tief eingegraben werden. Am oberen Ende der Stangen<br />

sind Astgabel·Nachahmungen als Auflage für das Feldkabel<br />

anzunageln.<br />

Für die Durchführung des Wettbewerbs für die Funkgruppen<br />

genügt ein Platz, der 60 m mal 60 m groß ist, auf dem nur die<br />

Startlinie und die Aufbaulinie (ca. 30 m hinter der Startlinie)<br />

markiert werden müssen.<br />

Erfahrungen aus dem Wettbewerb<br />

Schon bei den Vorbereitungen der Fernmeldezüge für den Wettbewerb<br />

müssen Kraftfahrzeuge und Geräte auf ihre Einsatz·<br />

bereitschaft überprüft werden. Mancher Einheitsführer stellt bei<br />

dieser Gelegenheit fest, daß z. B. Batterien nicht geladen sind,<br />

Kabelmaterial gebrochen ist, Ringübertrager fehlerhaft sind,<br />

Ausrüstungsteile fehlen und dergleichen mehr. Er ist gezwungen,<br />

Abhilfe zu schaffen.<br />

Bei den Vorentscheidungen in den Bezirken wurden durch die<br />

neutralen Schiedsrichter (Lehrpersonal der LSHD·Landesausbildungsstätte<br />

in Wesel und Polizeibeamte der Bereitschaftspolizei<br />

in Bork/Westf.) beim Bauen Fehler festgestellt, die bis dahin in<br />

den Einheiten gar nicht als solche beachtet worden waren. Der<br />

Ausbildungsstand wurde daraufhin korrigiert und gehoben.<br />

Durch die Verleihung von Urkunden und Ehrenpreisen für die<br />

Sieger wird das Zusammengehörigkeitsgefühl der Einheiten gestärkt<br />

und der Erfolg sichtbar belohnt.<br />

Es ist unbestritten, daß der Einsatz von Fernmeldezügen im<br />

Ernstfall völlig anders vor sich geht als in einem Wettbewerb,<br />

der nach einem gleichmäßigen Schema durchgeführt werden<br />

muß. Es besteht bei Wettbewerben auch die Neigung, daß aus<br />

einem Zug eine " Paradegruppe" zu sammengestellt wird, die<br />

man auf bestimmte Arbeiten gedrillt hat. Schließlich wird man<br />

auch nicht immer mit allen Schiedsrichterentscheidungen einver·<br />

standen sein. Trotzdem wiegen aber diese Bedenken und<br />

Schönheitsfehler die positive Seite eines derartigen Wettbewerbs<br />

nicht auf.<br />

Außer dem guten Echo, das der im Land Nordrhein-Westfalen<br />

durchgeführte erste Leistungswettkampf der überörtlichen LS·<br />

Fernmeldezüge in den Einheiten selbst hatte, haben die verantwortlichen<br />

Behörden der Inneren Verwaltung einen brauchbaren<br />

Überblick über den Ausbildungsstand der Helfer und die<br />

Einsatzbereitschaft der technischen Ausrüstung gewonnen.<br />

Den Initiatoren dieses Wettbewerbs gebührt Dank und Anerkennung<br />

ebenso wie den freiwilligen Fernmeldehelfern, den Schiedsrichtern<br />

und allen, die an den Vorarbeiten und Durchführungs·<br />

maßnahmen dieser erfolgreichen Ausbildungsveranstaltung beteiligt<br />

waren. A.<br />

7


Die Deich""ach'l<br />

""ar zur S'Ielle<br />

Einsatz bei Sturmflut in Hamburg<br />

Sdlon um halb sech. treHen die er.ten<br />

HeUer der O. lchwacht zur Einkleidung bel<br />

der Eln •• tzleltung ein. SonderbulSe (unten)<br />

bringen .Ie zu den bedrohten Oelchen.<br />

I<br />

nden ersten Stunden des 2. November<br />

1965 erlebte Hamburg die größte<br />

Sturmflut seit dem Jahre 1962.<br />

Das Deutsche Hydrographische Institut<br />

hatte bereits seit dem 1. November 1965<br />

vor den Folgen eines Sturmes gewarnt: Mit<br />

einer Sturmflut, die evU. 3 Meter über mitt·<br />

lerem Hodlwasser auflaufen wird, ist zu<br />

rechnen.<br />

Diese Warnung ve ranlaßte die In Frage<br />

kommenden Dienststellen In Hamburg, am<br />

1. November 1965 zwlsdlen 20 und 22 Uhr<br />

eine Vorwarnung herauszugeben und<br />

einen Alarm voraussidltlidl für den 2. November<br />

1965. gegen 05.00 Uhr, anzukündl-<br />

gen. Gegen 10.34 Uhr, am 2. November<br />

1965, sei mit dem HÖchststand des Hochwassers<br />

zu redlnen.<br />

Die in der "Deidlwacht Hamburg " ertaßten<br />

Helferinnen und Helfer des Bundesluftschutzverbandes<br />

haben nadl dem Plan zur<br />

Verteidigung der Hochwasserschutzanlagen<br />

in Hamburg bei Sturmfluten im Gefahrenfalle<br />

als erste Einsatzkräfte tätig zu<br />

werden.<br />

Der Landesstellenleiter bat am Abend des<br />

1. November 1965 sämtliche Führungskräfte<br />

der Landesstelle Hamburg, sidl in<br />

ihren Privatwohnungen zur Verfügung zu<br />

halten.<br />

Nach einem im Februar 1965 ausgearbeiteten<br />

Alarmplan der LandessteJle Hamburg<br />

des Bundesluftschutzverbandes mußte es<br />

möglidl sein, in kürzester Zeit die benötigten<br />

Helfer an den Einsatzstellen zu haben.<br />

Um 03.02 Uhr wurde Voralarm - Wasserstandsstufe<br />

11 - ausgelöst und der Landesstellenleiter<br />

benachrichtigt.<br />

Die Leitstelle der Deichwadlt Hamburg<br />

konnte bereits um 04.35 Uhr der Hauptabteilung<br />

Wasserwirtsdlaft als besetzt ge-­<br />

meldet werden. Die Benachrichtigungen<br />

der freiwilligen Helferinnen und Helfer erfolgte<br />

laut Alarmplan unverzüglich und<br />

ohne Verzögerungen. so daß bereits um


In der Elnutzleltung geht es bald zu wie in<br />

einem Bienenhaus. Als die Telefone nicht<br />

mehr ausreichten, wurde auch das Funksprechgerät<br />

In Betrieb genommen. Auf<br />

unserem Bild erhalten die Bezirksa mtsslellenlelter<br />

Ihre Anordnungen.<br />

Hier werden tOr das Einsatzkommando<br />

Packerheide auf dem städtischen Bauhof<br />

in Wllhelmsburg schnellstens Sandsäcke<br />

gefüllt und abtransportiert. Links: Delchksntrollgang<br />

au l dem Göttschenorder Deich.<br />

5 Uhr an der Einsatzstelle in Hamburg­<br />

Harburg 70 Helfer einsatzbereit standen<br />

und wenige Minuten später weitere freiwillige<br />

Helferinnen und Helfer in der<br />

Leitstelie zur Einkleidung eintrafen. Insgesamt<br />

konnten dem Amt für Katastrophenschutz<br />

und Zivile Verteidigung 450<br />

freiwillige Helferinnen und Heller eingekleidet<br />

und einsatzbereit gemeldet werden.<br />

Der erste Einsatz von 40 Helfern wurde um<br />

OB.30 Uhr angeordnet. Weitere Einsätze<br />

wurden laufend angefordert.<br />

Der Einsatz der freiwilligen Hellerinnen<br />

und Helfer des Bundesluftschutzverbandes<br />

in der Deichwacht Hamburg nach dem<br />

Alarmplan hat sidl bestens bewährt.<br />

Der Erste Bürgerm eister der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg, Professor Dr. Herbert<br />

Weidlmann, ließ sidl laufend über die<br />

Schutzmaßnahmen unterrichten und suchte<br />

die gefährdeten Stellen auf. Am Köhlbrand<br />

unterh ielt er sich mit den Helfern des<br />

Bundesluftschutzverbandes, die dort im<br />

Einsatz waren.<br />

Nadl seinen eigenen Worten war diese<br />

Begegnung für ihn ein erfreuliches Erlebnis.<br />

Von dem Idealismus dieser freiwilligen<br />

Hel fer an der Arbeit war er tief be- •<br />

eindruckt.<br />

Der Deich am Kl5hlbrand muß sofort geschützt<br />

werden, denn das Wasser steht nur noch 5 cm<br />

unter der Deichkrone.<br />

Hamburgs Erster Bürgermeister, Prof. Dr.<br />

H. Welchmann, besudlte die Deiche und<br />

fand lobende Worte für die Helfer.


iet der<br />

Salutocke<br />

Verbrcltun,l,e_<br />

biet von<br />

Schlchulll.<br />

Ver breit un,l,e biet<br />

der Sllzstocke<br />

Sud,re nle du<br />

Ste lnulu5 Im<br />

ZeChlte ln<br />

Ste,nuil im<br />

Zechstein<br />

SU!l nu ll. Im<br />

MUlchelkll1t<br />

Stelnull<br />

Im Tertlar<br />

D<br />

ie Kernenergie hat sich in den letzten<br />

Jahren in einer solchen Weise<br />

entwickelt, daß sie aus unserem<br />

künftigen Wirtschaftsbild nicht mehr wegzudenken<br />

ist. Bei der Spaltung der Atomkerne<br />

entstehen aber nicht nur die riesigen<br />

Energien, die wir aus Kernreaktoren beziehen.<br />

sondern auch radioaktive Spaltprodukte,<br />

deren Entstehung somit unlösbar<br />

mit der Gewinnung von Kernenergie<br />

verbunden ist. Wir müssen uns daher bereits<br />

am Anfang dieser Entwicklung mit<br />

der Frage auseinandersetzen, wie wir die<br />

radioaktiven Abfälle behandeln und lagern<br />

müssen, damit sie nicht zu einer Gefahr für<br />

die Menschheit werden. Dabei soll der Aufwand<br />

hierfür in einem Rahmen bleiben, der<br />

eine wirtschaftliche Gewinnung von Kernenergie<br />

nicht in Frage stellt.<br />

Die Technik der Aufbereitung radioaktiver<br />

Abfälle ist ausreichend entwickelt, um Luft.<br />

Wasser, Geräte u. a. so weit von Aktivität<br />

zu befreien, daß diese ohne Gefährdung<br />

in die Umwelt abgegeben werden können.<br />

Die radioaktiven Rückstände werden auf<br />

ein kleines Volumen eingeengt und dann<br />

in Lagern an den AnfallsteIlen aufbewahrt.<br />

Das letztere ist allerdings nur mit geringen<br />

Mengen möglich. Bei einer Kernenergieproduktion<br />

von 10000 MWe fallen jährlich<br />

etwa 100 m hoch aktiver Flüssigkeiten<br />

'<br />

mit einer Gesamtaktivität VOn etwa 300<br />

Millionen Curie an. Das Volumen der<br />

gleichzeitig entstehenden schwächer akti-<br />

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Wohin Iwwi'l den radio<br />

Sußwauer -.._-<br />

~<br />

Sole<br />

ven Abfälle dürfte selbst nach der Konzentrierung<br />

in einem Aufbereitungsprozeß<br />

noch etwa 50 bis 100000 m '<br />

betragen.<br />

Sold1e Mengen können natürlich nicht<br />

mehr am Standort gelagert werden. Es ist<br />

nicht einfach, diese Abfälle so in der Umwelt<br />

unterzubringen. daß sie mit Sicherheit<br />

erst dann in den Biozyklus gelangen. wenn<br />

die ihnen anhaftende Aktivität auf ein vernachlässigbares<br />

Maß abgeklungen ist.<br />

SIIutock<br />

Möglichkeiten zur endgültigen<br />

Beseitigung<br />

Grundsätzlich gibt es eine ganze Reihe von<br />

Möglichkeiten zur endgültigen Beseitigung<br />

radioaktiver Stoffe. Eine davon ist das Vergraben<br />

im Boden. Obzwar in den Vereinigten<br />

Staaten unter günstigen geographischen,<br />

geologischen und klimatischen Verhältnissen<br />

im großen Umfang praktiziert,<br />

ist diese Methode im dichtbesiedelten, regenreichen<br />

Miueleuropa nur sehr beschränkt<br />

anwendbar und wird deshalb<br />

sicherlich keinen entscheidenden Beitrag<br />

zur Lösung unserer Probleme bringen.<br />

10


Das Verfahren der Meerversenkung war in<br />

der Vergangenheit zwar heftiger Kritik ausgesetzt,<br />

doch steht fest, daß auf diese<br />

Weise die groBen Mengen der schwädler<br />

radioaktiven Abfälle beseitigt werden könnten,<br />

ohne das Meer und seine Lebewesen<br />

ernsthaft zu gefährden. Voraussetzungen<br />

hierfür sind u. a. das Versenken an sorgfältig<br />

ausgewählten und mindestens 2000 m<br />

tiefen Stellen. Dabei müssen die radioaktiven<br />

Abfälle in so stabilen Betonbtöcken<br />

oder anderen Behältern eingeschlossen<br />

sein, daß diese dem in solchen Tiefen<br />

herrsdlenden Druck standhalten und ein<br />

Entweichen von Aktivität über längere Zeit<br />

verhindern können, Durch diese Forderungen<br />

wird die Meerversenku~g jedoch so<br />

teuer, daß sie siro bisher nicht redlt als<br />

Verfahren zur Beseitigung radioaktiver Abfälle<br />

durchsetzen konnte.<br />

So bleibt schließlich als dritte wichtige<br />

Möglidlkeit das Einbringen in tiefliegende<br />

geologische Formationen. Da ein Kontakt<br />

der radioaktiven Substanzen mit Wasser,<br />

das am biologischen Kreislauf teilnimmt,<br />

mit Sicherheit ausgeschlossen sein muß,<br />

ist die Wahl der Lagerorte nidlt einfadl.<br />

Selbst Gesteine wie Granit, die dem Laien<br />

recht solide und wasserdicht vorkommen,<br />

sind stets von Spalten und Klüften durchzogen,<br />

in denen Wasser fließen kann.<br />

Tonige Gesteine sind zwar so gut wie<br />

wasserundurchlässig, doch besteht bei<br />

ihnen die Gefahr, daß beim Einbrechen<br />

eines darin angelegten Hohlraumes Verbindungen<br />

zu wasserführenden Schichten<br />

des umgebenden Gesteins entstehen. Eine<br />

sichere Lagerung über lange Zeiträume ist<br />

somit nicht gegeben.<br />

Steinsalz als Lagermedium<br />

Geradezu ideal sind hingegen Salzgesteine<br />

für die Lagerung radioaktiver Stoffe geeignet.<br />

Salz ist bei Vorhandensein eines<br />

ausreichenden Gebirgsdruckes plastisch.<br />

Als Folge davon schließen sich etwa en t­<br />

stehende Klüfte selbst wieder. Deshalb ist<br />

das Satz vollkommen dicht und undurchlässig<br />

für Wasser und Gase. Als weiterer<br />

Pluspunkt ist zu nennen, daß im Salz mit<br />

relativ geringen Kosten große Hohlräume<br />

hergestellt werden können. Diese sind bei<br />

geeigneter Ausbildung so stabil, daß sie<br />

ohne eine Abstützung über sehr lange Zeiträume<br />

stehenbleiben.<br />

Bei der Lagerung hochaktiver Abfälle muß<br />

sichergestellt sein, daß die durch radioaktiven<br />

Zerfall entstehende Wärme in ausreichendem<br />

Maße abgeführt werden kann,<br />

da sonst die Temperatur so hoch steigen<br />

kann, daß die Lagerbehälter zerstört werden.<br />

Die Wärmeleitfähigkeit von Steinsalz<br />

liegt wesentlich höher als die anderer Gesteine<br />

und reicht aus, die Zerfallswärme<br />

abzuleiten.<br />

Schließlich ist zu bemerken, daß ein Salzlager,<br />

selbst, wenn es wirklich einmal voll<br />

Wasser laufen sollte, keine Aktivität in die<br />

Umwelt entweichen läßt. Das Wasser löst<br />

zwar eine gewisse Menge Salz, doch<br />

kommt dieser Vorgang zum Stehen, sobald<br />

das Wasser an Salz gesättigt ist. Da das<br />

Salzgcstoin, wio bereits erwähnt, undurchlässig<br />

für Flüssigkeiten und Gase ist, kann<br />

die Lauge nicht nach außen entweichen.<br />

Der Hohlraum muß jedodl so weit im Inneren<br />

des Salzmassivs angelegt werden, daß<br />

auch bei der teilweisen Auflösung infolge<br />

eines Wassereinbruchs Salzpfeiler ausreichender<br />

Stärke stehenbleiben. Diese Forderung<br />

ist wegen der großen Mächtigkeit<br />

der meisten Salzlager leicht zu erfüllen.<br />

Die meisten Salzlager Westeuropas besitzt<br />

die Bundesrepublik Deutschland. Es gibt<br />

sowohl im Norden als auch im Süden<br />

Deutschlands zahlreiche tafelförmige horizontale<br />

Ablagerungen mit einer Mächtigkeit<br />

zwischen einigen zehn bis wenigen<br />

hundert Metern und einer Ausdehnung von<br />

vielen Quadratkilometern. Daneben gibt es<br />

in Norddeutschland etwa 200 Salzstöcke,<br />

auch Diapire genannt. Es sind dies Salzmassen,<br />

die pilzartig aus tiefliegenden<br />

Salzschichten nach oben gedrungen sind.<br />

Die Salzstöcke können einige Kilometer im<br />

Durchmesser und weit über 1000 m tief<br />

sein. Manche sind auch wie ein Rücken<br />

längsgestreckt und können dann eine<br />

Länge bis zu einigen hundert Kilometern<br />

ak'liven Ab"fiillen?<br />

haben. Neben Deutschland besitzen in der<br />

Europäischen Gemeinsdlaft auch die Niederlande,<br />

Frankreich und Italien größere<br />

Salzvorkommen.<br />

Salzgesteine<br />

sind der ideale<br />

Lagerungsort<br />

Von Dr. H. Krause<br />

Kernforschungszentrum<br />

Karlsruhe<br />

Ausgehend von den oben dargestellten<br />

überlegungen wurde die Lagerung im<br />

Salzgestein zum Hauptpunkt des deutschen<br />

Programms für die endgültige Lagerung<br />

radioaktiver Abfälle. Ihrer besonderen<br />

Situation entsprechend, hat die Bundesrepublik<br />

im Rahmen eines Koordinierungsprogramms<br />

auf dem Abfallgebiet den Sektor<br />

Salzlagerung innerhalb der Gemeinsmaft<br />

übernommen.<br />

Zwei verschiedene Möglichkeiten<br />

Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten<br />

zur Lagerung radioaktiver Abfälle im Salz,<br />

nämlich in Grubenräumen oder in Kavernen.<br />

Bei Grubenräumen denkt man in<br />

erster Linie an stillgelegte Bergwerke, die<br />

auf diese Weise noch genutzt werden<br />

könnten. Es wäre jedoch auch möglich, ein<br />

neues Bergwerk anzulegen und speziell<br />

auf die Erfordernisse der Abfallagerung<br />

11<br />

Blick In die Zukunft. Einführung radioaktiver


Raumschiff<br />

Frischsauerstoff<br />

aus Kohlendioxyd<br />

Ein Verfahren zur Extraktion von Sauerstoff<br />

aus ausgeatmetem Kohlendioxyd entwickelten<br />

Ingenieure der Convair Division,<br />

eines Zweigunternehmens der General Dynamics<br />

Corporation, in San Oiego (Kali­<br />

'arnien). Man hofft, durch dieses System,<br />

das sid'l allerdings noch im Versud1sstadium<br />

befindet, Astronauten im Raumschiff<br />

unabhängig von Vorratssystemen machen<br />

zu können.<br />

Nach der Convalr-Methade wird das ausgeatmete<br />

Kohlendioxyd bei ho her Temperatur<br />

mit reinem Wasserstoff verbunden. Dabei<br />

bildet sich Wasser plus Kohlenstoff.<br />

Das Wasser wird dann in seine Bestandteile<br />

Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt.<br />

In einem Raumschiff würde der Sauerstoff<br />

wieder in die Kabine geleitet, der Wasserstoff<br />

dem Kohlensäure-Aufbereitungsprozeß<br />

zugeführt. Mit vier Versuchspersonen<br />

in einem Simulator wurde das neue Verfahren<br />

unter der Leitung von Dr. R. C.<br />

Armstrong erfolgreich erprobt. (AD)<br />

handelte im Auftrage des Bundesministeriums<br />

für wissensdlaftlidle Forschung über<br />

den Erwerb eines stillgelegten Salzbergwerks<br />

und kam im März 1965 zu einem<br />

Übereinkommen mit dem bisherigen Eigentümer.<br />

Die Schachtanlage wird im Augenblick<br />

für ihren zukünftigen Benutzungszweck<br />

hergerichtet.<br />

Errichtung von Kavernen<br />

in Salzstöcken<br />

Es ist nicht ohne weiteres möglich, im<br />

Bedarfsfall ein stillgelegtes Salzbergwerk<br />

zu finden, das zur Lagerung radioaktiver<br />

Abfälle geeignet ist. Dagegen gibt es in<br />

Norddeutschland genügend Salzstöcke, die<br />

jederzeit die Errichtung einer Kaverne erlauben.<br />

Um in Kürze Möglichkeiten für die<br />

Entlagerung radioaktiver Abfälle zu schaffen<br />

und Erfahrungen auf diesem Gebiet zu<br />

sammeln, entschloß man sich vo r einem<br />

Jahr, zunächst mit der Errichtung einer Prototypkaverne<br />

zu beg innen.<br />

Schon seit Jahren werden an verschiedenen<br />

Stellen Flüssigkeiten oder Gase in<br />

Salzkavernen gelagert, beispielsweise Millionen<br />

von Kubikmetern Kokereigas, Erdgas<br />

und ähnliches. Beim Anlegen eines solchen<br />

künstlichen Hohlraumes, der bis zu einigen<br />

hunderttausend Kubikmetern groß sein<br />

kann, wird zunächst ein Bohrloch durch das<br />

Deckgebirge bis in das Salzgestein niedergebracht<br />

und dann verrohrt. Durch Einpumpen<br />

von Frischwasser wird Salz gelöst, das<br />

dann als Sole abfließt. Der Fachmann hat<br />

es in der Hand, der Kaverne die gewünschte<br />

Form zu geben, etwa die einer<br />

Kugel. einer Birne. eines Zylinders usw. Um<br />

zu verhindern, daß sich das Wasser unerwünscht<br />

nach oben in das Salz frißt. überschichtet<br />

man es mit Benzin, leichtem 01<br />

o. ä. Am Ende der Solung wird alles Wa sser<br />

aus der Kaverne abgepumpt.<br />

Zum Lösen des Salzes werden große Mengen<br />

Wasser benötigt. Wenn die dabei entstehende<br />

Salzlauge nicht zur Salzgewinnung<br />

verkauft werden kann, muß für sie<br />

eine Ableitungsmöglichkeit gefunden werden.<br />

Liegt die Kaverne in unmittelbarer Nähe<br />

des Meeres, so kann die Sole einfach<br />

dahin abgeleitet werden. Soll die Lauge<br />

in einen Fluß gepumpt werden, dann<br />

muß dieser eine beachtliche Wasserführung<br />

haben, wenn sein Salzgehalt nicht über ein<br />

vertretbares Maß erhöht bzw. die Solung<br />

sehr verlangsamt werden soll. Schließlich<br />

ist es aber auch möglich, die Salzlauge mit<br />

Hilfe von Schluckbohrungen in poröse Formationen<br />

des tiefen Untergrundes einzupressen.<br />

Dieses Verfahren wurde bei Vorliegen<br />

geeigneter geologischer Voraussetzungen<br />

schon vielfach mit Erfolg angewandt,<br />

bringt aber zusätzliche Kosten.<br />

Sämtliche Ableilungsverfahren schränken<br />

die Standortwahl beträchtlich ein.<br />

abzustimmen. Der Vorteil eines Bergwerkes<br />

liegt darin, daß die Abfälle definiert<br />

gelagert werden können. Das ist besonders<br />

wichtig, wenn hochaktive Abfälle oder ausgebrannte<br />

Kernbrennstoffe gelagert werden<br />

müssen, die beide Wärme entwickeln.<br />

Weiterhin ist es möglich, verwertbare Stoffe<br />

zu gegebener Zeit aus dem Bergwerk<br />

wieder herauszuholen. Das Bergwerk bietet<br />

zudem die wichtige Möglichkeit. Versuche<br />

über das Verhalten von Satz unter den Bedingungen<br />

der Einlagerung radioaktiver<br />

Abfälle durchzuführen. Als Nachteil des<br />

Bergwerks ist vor allem die Tatsache zu<br />

nennen, daß die Abfälle beim Einbringen<br />

mehrmals umgeladen und am Lagerort<br />

eventuell nodl manipuliert werden müssen.<br />

Das verursacht beträd'ltliche Kosten für<br />

Arbeitslöhne und Schutzeinrichtungen gegen<br />

die radioaktive Strahlung.<br />

Unabhängig von allen überlegungen über<br />

Vor- und Nachteile eines Bergwerks stellt<br />

sich die Frage nach der Realisierung eines<br />

solchen Projektes. Ein neues Bergwerk zu<br />

errichten, ist sehr teuer. Ältere, stillgelegte<br />

Salzbergwerke sind in der Regel in einem<br />

Zustand, der eine Wiederverwendung nur<br />

schwer gestattet. So bleibt nur noch ein<br />

Bergwerk im Augenblick der Stillegung,<br />

vorausgesetzt, daß es zur Lagerung radioaktiver<br />

Abfälle geeignet ist.<br />

Die Gesellschaft für Strahlen forschung ver-<br />

12<br />

Hovercraft<br />

"Luftbett" bel<br />

Verbrennungen<br />

Zur Untersuchung der Möglichkeit, das<br />

Hovercraft-Prinzip bei der Behandlung von<br />

Patienten mit schweren Verbrennungen anzuwenden,<br />

wurden in der schottischen<br />

Stadt East Kilbride zahlreiche Experimente<br />

durchgeführt. Die Versuchspersonen ruhten<br />

auf einem Luftkissen, das von sogenannten<br />

"Schürzen" zusammengehalten<br />

wird. Das Prinzip wurde an verschiedenen<br />

Personen mit Erfolg erprobt, unter anderem<br />

an einem sechsjährigen Jungen und<br />

einem 113 Kilogramm schweren Mann. Die<br />

"Patienten" schwebten sowohl in Rückenwie<br />

auch in Bauchlage, ohne sich unbehaglich<br />

zu fühlen. In mehrstündigen Tests<br />

wurden Schwebehöhen bis zu 25 Millimetern<br />

erreicht. Wenngleich sich ein solches<br />

"Luftbett" vom technischen Gesichtspunkt<br />

aus durchaus verwirklichen läßt,<br />

bedarf es nach Ansicht des Entwicklungsinstituts<br />

weiterer Experimente, bevor das<br />

Prinzip genutzt werden kann.<br />

Durch ein Bohrloch<br />

Die radioaktiven Abfälle werden über das<br />

Bohrloch in die Kaverne eingebracht. Ohne<br />

größere Schwierigkeiten ist das bei Bohrlöchern<br />

mit großem Durchmesser durchführbar.<br />

Die Errichtungskosten steigen jedoch<br />

mit Vergrößerung der Durchmesser<br />

sehr stark an. Engere Bohrlöcher erschweren<br />

das Einbringen und erfordern dadurch<br />

einen kostspieligeren technischen Aufwand.<br />

Es mÜßten die radioaktiven Abfälle, die vom<br />

Metall über Kunststoffe, Papier und Chemieschlämme<br />

bis zu Tierkadavern reichen, zu<br />

einer pulvrigen oder stückigen Masse bzw.<br />

zu einem pumpfähigen Brei verarbeitet<br />

werden. Es scheint jedoch fraglich, daß solche<br />

Produkte Jahre hindurch ohne irgendweiche<br />

Betriebsstörungen durch ein enges<br />

Rohr in eine vielleicht 1000 m tief liegende<br />

Kaverne eingebracht werden können. Deshalb<br />

geht das deutsche Konzept zunächst<br />

davon aus, die Abfälle mit Hitfe einer Transportbombe<br />

bis an das Ende des Bohrlodles<br />

zu bringen. Dort wird der Boden geöffnet,<br />

die Abfälle fallen nach unten und die Bombe<br />

kann hochgeholt und erneut beladen werden.<br />

Bei diesem Verfahren spielt die Beschaffenheit<br />

der Abfälle keine Ro lle. und<br />

eine besondere Aufbereitungsanlage für die<br />

Abfälle ist daher nicht erforderlich.<br />

Der Vorteil der Kaverne liegt darin, daß die<br />

Abfälle nur beim Beladen der Transport-


ombe manipuliert zu werden brauchen.<br />

Die Gefährdung der Arbeiter durch die<br />

radioaktive Strahlung ist entsprechend gering,<br />

so daß keine aufwendigen Strahlenschutzmaßnahmen<br />

nötig sind. Wegen der<br />

Einfachheit der gesamten Anlage werden<br />

die Betriebskosten voraussichtlich sehr<br />

niedrig sein. Wenn eine Kaverne gefüllt ist,<br />

können in unmittelbarer Nähe weitere angelegt<br />

werden. Als Nachteil der Salzkaverne<br />

sind die Tatsachen zu werten, daß sie<br />

nur bedingt zur Lagerung hochaktiver Abfälle<br />

geeignet ist und aus ihr die Abfälle<br />

nicht wieder heraufgeholt werden können.<br />

Da jedoch die Hauptmenge der radioaktiven<br />

Abfälle weder hochaktiv ist noch jemals<br />

wieder verwertet werden wird, sind diese<br />

Einschränkungen nicht schwerwiegend. So<br />

bietet die Salz kaverne zweifellos eine aussichtsreiche<br />

Möglichkeit zur Endlagerung<br />

radioaktiver Abfälle.<br />

Interesse der Eurotomkommission<br />

Das deutsche Projekt der Errichtung einer<br />

Versuchskaverne hat das Interesse der<br />

Euratomkommission gefunden, die einen<br />

diesbezüglichen ForSchungsvertrag im Rahmen<br />

des zweiten Fünfjahresplanes abgeschlossen<br />

hat. Die Arbeiten sollen unter<br />

Mitwirkung der Gesellschaft für Kernforschung<br />

mbH Karlsruhe, insbesondere von<br />

der im Kernforschungszentrum Karlsruhe<br />

gebildeten Studiengruppe Tieflagerung radioaktiver<br />

Abfälle, von der Gesellschaft tUr<br />

Strahlenforschung mbH München durchgeführt<br />

werden.<br />

Zunöchst Stondortuntersuchungen<br />

Das im Vertrag mit Euratom vorgesehene<br />

Forschungs- und Entwicklungsprogramm<br />

sieht im einzelnen vor, daß zunächst Untersuchungen<br />

zur Wahl des Standortes der<br />

Kaverne durchgeführt werden. Dabei sind<br />

Fragen der Eignung der Salzlagerstätte, der<br />

geologischen Verhältnisse, der Möglichkeiten<br />

zur Ableitung der Sole ebenso zu prüfen<br />

wie die Fragen der standortbedingten<br />

Errichtungs- und Transportkosten oder der<br />

topographischen Verhältnisse. Auf Grund<br />

dieser Untersuchungen kann dann der<br />

günstigste Standort gewählt werden. Hierauf<br />

soll eine detaillierte technische Planung<br />

des gesamten Projektes folgen, in deren<br />

Verlauf Größe und Form der Kaverne,<br />

Durchmesser des Bohrloches, Ausbildung<br />

der gesamten Beschickungseinrichtung und<br />

vieles andere festzulegen sind. Auch sicherheitstechnische<br />

Überlegungen gehören in<br />

diesen Arbeitsabschnitt. Sobald Probebohrungen<br />

einen endgültigen Aufschluß über<br />

die Eignung des Standortes gebracht haben,<br />

werden die Ausschreibungsunterlagen<br />

hergestellt und dann die Kaverne gesolt.<br />

Zum Schluß erfolgt die Herstellung der Einführungseinrichtungen.<br />

Nach Beendigung dieser Arbeiten und<br />

einem längeren Probebetrieb wird es möglich<br />

sein, die Frage der Eignung der Salzkaverne<br />

als Endlager für radioaktive Abfälle,<br />

die Frage der optimalen Dimensionierung,<br />

der Ausbildung der technischen Einrichtungen,<br />

der Betriebskosten sowie der<br />

sicherheitstechnischen Aspekte zu beantworten.<br />

Der größte Teil der erzielten Ergebnisse<br />

einschließlidl der Methodik der Voruntersuchungen<br />

wird auch auf andere Steilen<br />

anwendbar sein. Aus diesem Grunde<br />

ist die Errichtung einer Versuchskaverne im<br />

Hinblick auf die endgültige Lagerung radioaktiver<br />

Abfälle von großem Interesse für<br />

alle Länder der Gemeinschaft. •<br />

(Euratom-Bulletin)<br />

P J01 . 56.S<br />

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und deren Hilfsdienste<br />

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SE L<br />

13


Die Bevorratung<br />

Oben: Oie Wein königin Saar-Mosel-Ruwer, Inge<br />

Schwab aus Zeltlngen, war ebenfalls unter den<br />

vielen Besuchern des BLSV-Standes auf der<br />

Inlernatrona!en Ausstellung In SaarbrOcken.<br />

-~ .... ~<br />

~<br />

Links: Kultusminister Werner Scherer beim<br />

Gang durch die BlSV-Ausstellung; rechts neben<br />

Ihm KreissteIlenleIter Schmelzer, Leiter des<br />

Au IIte Ilungsbetreuu n gsd len.tel.<br />

H. Burgard, Leiter des FlImwagens Saarland,<br />

erklärt Kultusminister Scherer die Arbeitsweise<br />

eines Strahlenmeßgerätes; rechtl hinter dem<br />

Minister LandessteIlenleIte, Freiherr von leoprechUng.<br />

14


Saarbrücken:<br />

SAHEN "UNSER lIVllSCHUTl'1<br />

OLSV-Sland auf der Inlernalionalen<br />

Ausslellung "Weil der Familie"<br />

Am Freitag, 15. Oktober, durdlschnitt<br />

Kultusminister Warner Scherer nach<br />

einem vorangegangenen Festakt im<br />

Rathaus zu Saarbrücken das Band am<br />

Eingang des Saarbrücker Messegeländes<br />

und eröffnete damit die Internationale Ausstellung<br />

"Welt der Familie" . Die Landessteile<br />

Saarland des Bundesluftschutzverbandes<br />

beteiligte sich mit der Sonderausstellung<br />

" Unser ZivilsdlUtz" , die erstmals<br />

im Frühjahr in Bielefeld gezeigt worden<br />

war.<br />

412 Aussteller waren in neun Hallen auf<br />

einer Fläche von insgesamt 15000 Quadratmetern<br />

untergebradlt. Die Halle 7 war<br />

das Kernstück der Gesamtausstellung. Hier<br />

befanden sidl die belehrenden und informativen<br />

Au sstellungen des Bundesministe,.<br />

rlums für gesamtdeutsche Fragen, des<br />

DeutSchen Roten Kreuzes, des Arbeitskreises<br />

der Verbraucherzentralen und des<br />

Bundesluftschutzverbandes, dessen Ausstellung<br />

eine Fläche von 630 Quadratmetern<br />

einnahm.<br />

Die BLSV-Ausstellung "Unser Zivilschutz"<br />

gliederte sich im AUfbau wie vom Thema<br />

her sehr gut in den Gesamtrahmen der<br />

Ausstellung ein. Wie notwendig diese Informationssdlau<br />

auch nadl Jahren weitreichender<br />

Aufklärungsarbeit des BLSV<br />

war, ergab ein durdlgeführter Test. An<br />

zwei Wodlenenden wurden vor der Ausstellung<br />

des BLSV gefragt: "Wissen Sie,<br />

daß Sie nach Verabschiedung des Selbstsdlutzgesetzes<br />

durch den Deutschen Bundestag<br />

ab 1966 an einer zehnstündigen<br />

Grundausbildung im SelbstSchutz teilnehmen<br />

müssen?" Von 400 Männern und<br />

Frauen aller Altersgruppen und Berufe<br />

wußten nur 30 von dieser Selbstschutzpflicht.<br />

370 gaben ein klares Nein als Antwort.<br />

Vor allem jüngere Besucher und Be-<br />

sucherinnen waren einigermaßen erstaunt.<br />

Sie gingen dann aber nach entsprechender<br />

Aufklärung mit um so größerem Interesse<br />

durch die einzelnen Abteilungen der Ausstellung,<br />

um sich informieren zu lassen<br />

über das, " was da auf sie zukomme".<br />

Das Interesse der Besucher über Fragen<br />

des SelbstSchutzes und des Zivilsd'mtzes<br />

war groß. Es kam zu zahlreichen Führungen<br />

und Einzelgesprächen. Helfer des<br />

BLSV standen in genügender Anzahl bereit,<br />

die Ausstellungsthematik zu interpretieren<br />

und Auskünfte zu geben. Besondere<br />

Aufmerksamkeit fanden die BLSV-Helferinnen<br />

in den schmucken Dienstkostümen, die<br />

sie erstmals im Vorjahr bei der Ausstellung<br />

" Die Frau im Selbstschutz" getragen<br />

hatten.<br />

152000 Besucher zählte die Messeleitung<br />

bis zum letzten Ausstellungstag. Die Zahl<br />

der Besucher im BLSV-Stand kann nur ge­<br />

Schätzt werden; sie lag bei etwa 130000,<br />

davon 45000 Schüler und Schülerinnen.<br />

Die Werbe- und Aufklärungsschriften<br />

wären bald vergriffen gewesen, wenn nicht<br />

die Landesstelle Rheinland-Pfalz aus ihren<br />

Vorräten ausgeholfen hätte. Als die Ausstellung<br />

schloß, war audl die allerletzte<br />

Schrift ausgegeben.<br />

"Sehr eindrucksvoll und instruktiv sind die<br />

Darstellungen und die Beispiele, die der<br />

Bundesluftschutzverband den Besuchern<br />

der Ausstellung ,Welt der Familie' in<br />

einem großen Stand in Halle 7 zeigt",<br />

schrieb die "Saarbrücker Zeitung", und die<br />

"Saarbrücker Landeszeltung" berichtete :<br />

" Nur organisierte Hilfe hat Erfolg. Zu den<br />

größten Ständen in der Au sstellung gehört<br />

der des Zivilen Bevölkerungsschutzes. In<br />

zahlreichen Großfotos, die durch erläuternde<br />

Hinweise, durdl Modelle und verschiedenes<br />

Anschauungsmaterial ergänzt werden,<br />

wird dort ein Überblick über Organisation.<br />

AufgabensteIlung und Arbeit des<br />

Zivilen Bevölkerungsschutzes gegeben."<br />

Besonderes Interesse an der BLSV-Ausstellung<br />

zeigte Kultusminister Sdlerer, der<br />

am Eröffnungstage den BLSV-Stand besichtigte<br />

und sich eingehend informieren<br />

ließ. Ein weiterer Besucher war der persönliche<br />

Referent des stellvertretenden<br />

SPD-Parteivorsitzenden Herbert Wehner,<br />

Ralf Koch aus Bonn, der sich ausführlich<br />

beim Leiter der BLSV-Ausstellung, Kreisstellenleiter<br />

Joachim Schmelzer, über die<br />

Einstellung der BeVÖlkerung zu den Problemen<br />

des Zivil- und Selbstschutzes unterrichtete.<br />

Die Weinkönigin Saar-Mosel-Ruwer, Inge<br />

Schwab aus Zeltingen/ Mosel, traf am<br />

BLSV-Stand die Frauensachbearbeiterin<br />

der Ortsstelle VölklingenlSaar, Mathilde<br />

Hessler. Man kannte si ch von einem Bunkerbelegungsversuch<br />

in Waldbröl, und die<br />

Wiedersehensfreude war groß.<br />

Der Ausstrahlungsbereich dieser Ausstellung<br />

umfaßte nicht nur das Saarland. So<br />

kamen zum BLSV-Stand auch Angehörige<br />

des luxemburgisdlen Zivilschutzes; an<br />

ihrer Spitze Direktor Major Brahms, auf<br />

dessen Anregung der Landesstelle Saarland<br />

das Modell einer luxemburgisdlen<br />

Sanitäts rettungsstelle in der Gruppe "Zivilsdlutz<br />

in Ost und West" der Au sstellung<br />

zur Verfügung gestellt worden war. Helfer<br />

der Pretection Cicile hatten es angefertigt<br />

und nadl Saarbrücken gebradlt.<br />

Als am 24. Oktober um 18 Uhr die letzten<br />

Besucher die Ausstellung verließen, hatten<br />

sich für die Landesstelle Saarland Arbeit.<br />

Aufwand und Mühe gelohnt, die eine Ausstellung<br />

dieses Ausmaßes immer mit sich<br />

bringt. "Wer vorsorgt, ist der Herr des<br />

Tages", sagte Goethe. Oskar R. Beyer<br />

15


Hilfsbereitschafl<br />

iSI<br />

zollfrei<br />

Ein AUllchnltt aus der Obung. Der Service<br />

du Mat6rlel der Protectlon Clvlle lIntgen<br />

. tützt ein beschädigte, Hau. ab.<br />

Deutsch -luxemburgische<br />

Gemeinschansübung<br />

Von "nila Darimonl<br />

Ā -hnlich wie bel der gemeinsamen Zivilschutzübung<br />

im vergangenen Jahr<br />

sm Dreiländereck in Perl a. d. Mosel<br />

wurde am 9. Oktober diesmal eine<br />

übung auf Luxemburger Gebiet durchgeführt.<br />

Die Protection Civile (PC) hatte den<br />

Selbstschutzzug aus Kaiserslautern, der<br />

Sieger beim Wettbewerb anläßlich des<br />

Helfertages in Hamburg geworden war,<br />

eingeladen. Sinn der gemeinsamen Übung<br />

war, aus den unterschiedlichen Methoden<br />

zu lernen sowie zu demonstrieren, daß<br />

alle Helfer des Zivilschutzes, gleich weicher<br />

Nationalität, gewillt sind, das Schicksal<br />

ihrer Mitmenschen in Stunden der Not<br />

zu erleichtern.<br />

Auf ihrer Fahrt zu den Gastgebern wurden<br />

die deutschen Teilnehmer an der Grenze<br />

vom Chef der Proteetion Civile, Major<br />

Brahms, und von Direktor Schank begrüßt.<br />

Unter den vielen Gästen, die sich zu der<br />

Gemeinschaftsübung eingefunden hatten,<br />

waren aud1 Botsd1aftsrat Dr. Ritze als<br />

Vertreter des Deutschen Botschafters in<br />

Luxemburg sowie Presseattache Rienermann.<br />

Major Brahms und Direktor Schank hießen<br />

die Gäste mit herzlichen Worten willkommen.<br />

Die Völker im Westen seien durch<br />

gemeinsames Schicksal ve rbunden. Daß<br />

wir zusammenstehen müßten, wenn wir<br />

nicht untergehen wollten, sei ein Grund zu<br />

diesem Zusammenwirken. Darüber hinaus<br />

gelte aber die ergangene Einladung als<br />

Beweis, daß echte Freundschaft uns alle<br />

verbinde.<br />

Sirenen gaben Luflalarm<br />

Der Vormittag des nächsten Tages war mit<br />

der Herrichtung der für die Übung vorgesehenen<br />

sieben Schadensstellen ausgefüllt.<br />

Die frühen Nachmittagsstunden vergingen<br />

mit dem Unterweisen und Sdlminken der<br />

Verletzten darsteller. Angehörige der Sanitätsbereitschaft<br />

Steinfort der PC Luxemburg,<br />

die vor kurzem an der Landesschule<br />

in Bingen ihr Können bewiesen hatten.<br />

stellten sich hierfür zur Verfügung.<br />

Als um 16.25 Uhr die Sirenen der PC<br />

Lu ftalarm gaben. versammelten sid1<br />

schnell zahlreiche Zuschauer aus der Gemeinde.<br />

Ihr Interesse an der Übung war<br />

groß, da es In Luxemburg bisher noch<br />

keinen Selbstschutz im Hause gibt.<br />

Als Übungslage wu rde angenommen , daß<br />

um 13 Uhr bei Charleville die Bodendetonation<br />

einer 50 kt Kernwaffe erfolgte.<br />

Bei einer Windgeschwindigkeit von<br />

30 km/ h aus Richtung Südwest sei in<br />

Niederwampach gegen 17.30 Uhr mit radioaktivem<br />

Niederschlag zu rechnen. Um<br />

16.30 Uhr würde ein einzelnes Flugzeug<br />

den Ort mit Spreng- und Brandbomben<br />

belegen.<br />

Die Schadensfälle würden sich somit alle<br />

zur gleichen Zeit ereignen. Der Einsatz der<br />

ZivilsdlUtzkräfte erfolgte aber an den einzelnen<br />

Übungsobjekten nacheinander, damit<br />

die Zuschauer Gelegenheit hatten, sich<br />

von einer Schadensstelle an die andere zu<br />

begeben. Direktor Sd1ank fungierte als<br />

Kommentator. der jeweils den angenommenen<br />

Schadensfall und die Aktionen der<br />

Zivilschutzkräfte erläuterte.<br />

Jeder einzelne Einsatz wurde gespannt<br />

verfolgt. Waren es doch immer andere<br />

Situationen, vor denen die Selbstschutzkräfte<br />

standen. Im ersten übungshaus<br />

hatten sich vier Hausbewohner trotz Warnung<br />

nicht in einen geschützten Raum begeben.<br />

Sie trugen Splitter- und Brandverletzungen<br />

davon. Die nach der Entwarnung<br />

um 16.35 Uhr einsetzenden Bemühungen<br />

anderer Hausbewohner, die<br />

Verletzten zu ve rsorg en und die Brände zu<br />

bekämpfen, wurden durch Tobsuchtsanfälle<br />

eines "Geisteskranken" gestört.<br />

Am zweiten übungsobjekt werden Schwer-<br />

16


verletz.te in einsturzgefährdeten Räumen<br />

festgestellt. Hier reicht die Nachbarschaftshilfe<br />

nicht aus. Der Bürgermeister ruft die<br />

Rettungs- und Laienhelferstaffel. Ihre Angehörigen<br />

bergen und versorgen die Verletzten,<br />

von denen einer mittels Bergungstuch<br />

aus dem Obergeschoß abgeseilt wi rd.<br />

Der Service du Materiel der PC Lintgen<br />

stützt das stark beschädigte Haus mit<br />

Rundhölzern ab, die am Schadensort mit<br />

einer Motorsäge zugeschnitten wurden.<br />

An der nächsten Unglücksstelle wird demonstriert,<br />

daß unüberlegtes Handeln<br />

Schaden stiftet. Ein Hausbewohner ist bei<br />

dem Versuch, Brände auf dem Dachboden<br />

zu löschen, vom Brand im 1. Obergeschaß<br />

eingeschlossen worden. Er hat schwere<br />

Brandwunden erlitten und kann nur durch<br />

den Einsatz der Rettungsstaffeln und mittels<br />

Leiterhebel geborgen werden. Die<br />

Lehre hieraus: Nie allein und ungesichert<br />

verqualmte unübersehbare Räume betreten.<br />

Auch diese Szene wurde realistisch<br />

dargestellt. Eine ähnliche Situation wird<br />

im gegenüberliegenden Haus von der PC<br />

unter Benutzung einer schnell errichteten<br />

Seilbahn gemeistert.<br />

Gewußt wie<br />

In der Verletztensammelstelle werden alle<br />

Eingelieferten sachkundig versorgt, betreut<br />

und dann zum Teil in Hilfskrankenhäuser<br />

abtransportiert oder in ihre Wohnungen<br />

entlassen. Als plötzlich ABC-Alarm ertönt,<br />

wird die Behandlung der zuletzt gebrachten<br />

zwei Brandverletzten kritisch. Wegen ihrer<br />

Gesichtsverletzungen kann man ihnen keine<br />

Schutzmaske aufsetzen. Doch die Leiterin<br />

der Sammelstelle weiß sich zu helfen.<br />

Sie versorgt den ersten unter Zuhilfenahme<br />

eines Plastiksacks, einer Handpumpe und<br />

eines Schutzmaskenfilters mit Frischluft<br />

und den zweiten Verletzten durch ein Beatmungsgerät,<br />

das den Laienhelferstaffeln<br />

der Selbstschutzzüge als Wiederbelebungsgerät<br />

dient.<br />

Wenn bisher alle Maßnahmen der Rettung<br />

von Menschen galten, mußte hier im ländlichen<br />

Gebiet auch der Schutz der Tiere<br />

und Futtermittel als wesentlich herausgestellt<br />

werden. Gründliche Unterrichtung der<br />

Bevölkerung und rechtzeitige Vorbereitungen<br />

sind Voraussetzungen für einen Erfolg.<br />

Gez.eigt wurde der behelfsmäßige Strahlenschutz<br />

bei Viehstallungen sowie der<br />

Schutz von Futtermitteln und Trinkwasservorräten<br />

vor radioaktivem Niederschlag.<br />

Nach einem gedanklichen Zeitsprung zum<br />

nächsten Tag wurde demonstriert, wie man<br />

nicht rechtzeitig eingetriebenes Weidevieh<br />

durch gründliches Abbürsten des Felles<br />

mit reichlich Wasser dekontaminiert. Wichtig<br />

ist hierbei, daß von den Ausübenden<br />

zum Schutz vor der Inkorporation radioaktiver<br />

Stäube die Schutzmaske getragen<br />

wird. Auch Dächer, Straßen und Geräte<br />

mußten entstrahlt werden. Dabei wirkte<br />

die freiwillige Feuerwehr von Niederwampach<br />

mit. Für die Wasserversorgung<br />

der Bevölkeru ng wurde die Wasseraufbereitungsanlage<br />

der PC eingesetzt.<br />

Es war dunkel geworden, als eine letzte<br />

Oie Helfer aus Kaiserslautern zeigten u. a.<br />

Möglich keiten des behelfsmäßigen Strahlenschutzes<br />

bei Viehstaliungen.<br />

Schadensmeldung die Kraftspritzenstaffel<br />

alarmierte. Das Reifenlager einer Firma<br />

stand in Brand. Die Einsatzkräfte des Betriebsselbstschutzes,<br />

von denen einige ve r­<br />

letzt waren, bemühten sich vergeblich, mit<br />

ihren Einstellspritzen die Flammengewalt<br />

einzudämmen. Gespenstisch spiegelte sich<br />

die Glut am nächtlichen Himmel. Als die<br />

herbeigeeilte Kraftspritzenstaffel sich unerschrocken<br />

so weit wie möglich an den<br />

Brandherd heranarbeitete, wurde auch dem<br />

letzten der ursprünglich skeptischen Betrachter<br />

bewußt, daß hier mit Ernst und<br />

unter persönlichem Einsatz geübt wurde,<br />

wie man Gefahren entgegentritt.<br />

Am anderen Morgen klang dieser Gedanke<br />

auch an in der Predigt des Geistlichen<br />

in der kleinen Kirche, in der Übungsteilnehmer<br />

und Ortsansässige gemeinsam dem<br />

Gottesdienst beiwohnten. Die gemeinsame<br />

Zivilschutzübung bot Anlaß zur Besinnung<br />

und ernster überlegung. Sie erfüllte aber<br />

auch alle Teilnehmer mit dem Bewußtsein,<br />

daß es überall Mensdlen gibt, die zur Hilfe<br />

für andere dasein wollen. Dies sprach am<br />

Abend der Übung nach dem gemeinsamen<br />

Essen der Deutsche Botschaftsrat Dr. Ritze<br />

aus. Die weiteren Ansprachen der Gastgeber<br />

und der Gäste, die Freundschaftsgeschenke<br />

austauschten, drückten echte<br />

kameradschaftliche Verbundenheit zwischen<br />

Menschen verschiedener Nationalität, aber<br />

gleicher Zielsetzung aus.<br />

Mit Interesse betrachtet der Chef der<br />

Proteetion Clvile luxemburg,<br />

Major M. Brahms, die SIlberschaie, die der<br />

Kaiserslauterer Selbstschutzzug auf dem<br />

Helfertag in Hamburg als Sieger eines groBen<br />

Wettkampfes aus der Hand des Bundesministers<br />

des Innern erhalten hat.<br />

17


Luftkissenzel'l "für<br />

den Sani'lö'lseinsa'lz<br />

5<br />


schen den Betten erhalten bleibt. Die Zelthöhe<br />

von 2,30 m ermöglicht sogar das Aufstellen<br />

übereinanderliegender Betten.<br />

Zur "Zeltstodt" ousbouen<br />

Die Zeltkonstruktion ist weitgehend " narrensidler"<br />

und kann selbst von Laien<br />

leidlt montiert werden. Der Aufbau eines<br />

Standardzeltes läßt sidl von sedls Mann in<br />

weniger al s einer Stunde durchführen. Für<br />

den Abbau ist etwa eine '/. Stunde anzusetzen.<br />

Die gesamte Zeltkonstruktion aus<br />

leidlten Hohlprofilen steht auf einem U­<br />

Profit-Rahmen und wird durdl Steckverbindungen<br />

und Schnellspannverschlüsse<br />

zusammengehalten. Bewußt wurde darauf<br />

verzidltet, Schrauben zu verwenden , um<br />

kurze Auf- und Abbauzeiten zu erzielen.<br />

Bei der Montage wird die aus einem Stück<br />

bestehende Zelthaut über die Stahlkonstruktion<br />

geschoben und dicht über dem<br />

Erdboden mit Hilfe angeschweißter Ösen<br />

und einem Perlonseil mit dem Grundrahmen<br />

verbunden. Um auch bei Sturm oder<br />

ungünstigem Gelände si cheren Aufbau zu<br />

erreichen, kann der Zeltgrundrahmen<br />

durch Schlaganker fest mit dem Erdreich<br />

verbunden werden. Langwierige Bodenbegradigungen<br />

sind nicht erforderlich. Die<br />

einzelnen Zelte können im Bedarfsfall, z. B.<br />

bei Katastropheneinsätzen, durch Zwischenschalten<br />

spezieller Verbindungselemente<br />

zu einer regelrechten "Zeltstadt U<br />

ausgebaut werden. Diese Elemente bieten<br />

zusätzlichen Raum und erlauben es, bis<br />

zu 4 Zelte sternförmig zu verbinden.<br />

Als Zelthaut dient ein hochreißfestes Chemiefasergewebe,<br />

das durch die beidseitige<br />

Spezialgummierung witterungsbeständig<br />

und giftstoffsicher gemacht wurde. An den<br />

Stirnseiten befinden sich "Fenster" aus<br />

transluzidem Material. Verpackungsgewicht<br />

und -volumen sind so gering, daß<br />

das Zelt mit allem Zubehör auf einem Einachsanhänger<br />

mit 1,5 t Nutzlast untergebracht<br />

werden kann.<br />

Nach Angaben der Hersteller kann das<br />

Sanitätszelt leicht in ein ABC-Schutz-Zelt<br />

umgewandelt werden. Zu diesem Zweck<br />

wird die an der Zelthaut angebrachte<br />

Außenschürze rundum mit Erdreich beschwert.<br />

Hierdurch ist das Zelt von der<br />

Außenluft abgeschlossen und dadurch gasdicht.<br />

Durch ein speziell entwickeltes Gebläse,<br />

wobei ABC-Filter und Heizung kombiniert<br />

sind, wird die doppelte Zelthaut<br />

aufgeblasen und zugleich über einen gesonderten<br />

Anschluß auch der ZeItinnenraum<br />

mit gefilterter Luft versorgt. Hierbei<br />

entsteht im Zelt ein Innendruck von ca.<br />

B mm WS, der das Eindringen ungefilterter<br />

Außenluft verhindert. Damit der Luftdruck<br />

im Zelt genau in der vorgesehenen<br />

Höhe erhalten bleibt und die verbrauchte<br />

Luft wieder entweichen kann, sind in der<br />

Zelthaut Überdruckklappen angebracht, die<br />

sich bei Erreichen des eingestellten Drucks<br />

automatisch öffnen. Bei Operationen anfallende<br />

sdlwere Ätherdämpfe werden<br />

durch zwei tiefliegende Überdruckklappen<br />

abgeführt. Die Schutzluftanlage ist so<br />

reichlich ausgelegt, daß selbst bei kleinen<br />

Verletzungen der Zelt haut keine Außenluft<br />

eindringen kann.<br />

Schleuse gegen verseuchte Luft<br />

Eine weitere Sicherheit ist dadurch gegeben,<br />

daß auch die IsolationSl uft in der<br />

Zellhaut bei Benutzung des ABC-Gebläses<br />

aus Schutzluft besteht. Bei Ausfall der<br />

Stromversorgung kann der Gebläseantrieb<br />

mit einer Handkurbel aufrechterhalten werden.<br />

Im Winter wird die Heizung des<br />

Spezialgebläses eingeschaltet, die in ihrer<br />

Leistung den jeweiligen Bedürfnissen angepaßt<br />

ist. Die hohe Isolation der in der<br />

Zetthaut befindlichen Luft erlaubt es, mit<br />

einer relativ geringen Wärmemenge zur<br />

Erwärmung des Zeltinnern auszukommen.<br />

Bei einer Leistung von maximal 26000 WE<br />

überbrückt dieses Gerät Temperaturdifferenzen<br />

von 50° C, erzielt also noch bei<br />

Außentemperaturen von -30 0 C im tnnern<br />

20° Wärme (Angaben des Herstellers. Die<br />

Red.).<br />

Um den Überdruck zu erhalten und verseuchte<br />

Luft dem Innenraum fernzuhalten,<br />

wird das Zelt im ABC-Fall nur über eine<br />

Spezialschleuse betreten. Hierbei entsteht<br />

vom Zelt zur Schleuse hin eine Luftströ-<br />

Arbeitsschutz<br />

Feuerbeständige<br />

Schutzkleidung<br />

aus Wolle<br />

Sicheren Schutz gegen flüssiges Metall,<br />

Flammen von Schneidbrennern und Hochöfen<br />

bietet eine Arbeitskleidung aus einem<br />

wollenen, feuerbeständigen Gewebe ohne<br />

chemische Schutzschicht. Das Gewebe besteht<br />

aus speziell behandelten Wollfasern<br />

und einem geringen Prozentsatz nimt wollener<br />

Fasern. Die Qualität wird weder durch<br />

wiederholtes Waschen noch langes Tragen<br />

beeinträchtigt. Versuche mit Fäustlingen,<br />

die aus drei Schichten dieses Materials gearbeitet<br />

waren und sechsmal einer Flammenwirkung<br />

von 740° ausgesetzt wurden,<br />

zeigten, daß die Außenseite des Materials<br />

zwar verkohlte, aber nicht entflammte, und<br />

daß die inneren Isolierschichten unbeschädigt<br />

blieben. Das Gewebe bietet außerdem<br />

guten Schutz gegen Chemiekalien.<br />

mung , die die eingeschleuste Außenluft<br />

wieder nach außen führt.<br />

Die Gasdichtigkeit des neuen Luftkissenzeltes<br />

wurde in praktischen Versuchen erprobt.<br />

Die Tests erfolgten mit einem<br />

Augenreizstoff (Bromazeton), wobei Konzentrationen<br />

bis zu 1000 mg/m l angewandt<br />

wurden ; selbst empfindliche Testpersonen<br />

konnten keine Spuren von Reizstoffen<br />

im Ze1tinneren feststellen. Eine Belegung<br />

mit 25 Mann über 24 Stunden<br />

brachte durch kontinuierliche Frischluftzufuhr<br />

praktisch keine Erhöhung des<br />

COl-Gehaltes.<br />

19


KERNWAFFENVERSUCHE<br />

Vom Seismograph<br />

am Meeresgrund registriert<br />

_ .'.~ 'lo-.l •<br />

........._ _ _ ~J.'-"'" I .";\ .: '.<br />

- ~<br />

ISRAEL<br />

Strahlenmeßfahrzeug<br />

für Feuerwehren<br />

EIN vom israelischen Staat in Auftrag gegebener<br />

Strahlenmeßwagen wurde jetzt<br />

seiner Bestimmung übergeben. Das Fahrzeug.<br />

ein VW-Bus. wurde in Anlehnung an<br />

die bei der Berufsfeuerwehr Karlsruhe befindlichen<br />

Strahlenschutz-Sonderfahrzeuge<br />

erstellt und ausgerüstet.<br />

Der Strahlenmeßwagen enthält neben den<br />

erforderlichen Strahlennachweis- und Meßgeräten<br />

auch Preßluftatmer, Schutzanzüge,<br />

Absperrmaterial, Warnschilder, Handleuchten<br />

und Greifzangen. Sämtliche Geräte<br />

sind in Spezialeinbauten stoß- und bruchsicher<br />

untergebracht und können jederzeit<br />

leicht herausgenommen werden. Der<br />

Strombedarf für Funk, Beleuchtung und<br />

verschiedene Meßgeräte wird durch zwei<br />

zusätzliche 12-Volt-Batterien gedeckt, die<br />

von einer zweiten Lichtmaschine im Motorraum<br />

gespeist werden. Ein Ventilator sorgt<br />

für die Belüftung des Batterieraumes. Zur<br />

Erzeugung eines Netzstromes von 220 V<br />

für die Innenbeleuchtung des Wagens und<br />

den Betrieb einzelner stationärer Meßgeräte<br />

über Steckdosen wird ein Transistorumformer<br />

verwendet.<br />

Der StrahJenmeßwagen soll in Israel bei<br />

der Feuerwehr für den Einsatz bei Bränden<br />

oder Unfällen in Verbindung mit radioaktiven<br />

Stoffen und zu Ausbildungszwecken<br />

dienen. Oie Beschaffung weiterer Strahlenmeßgeräte<br />

für sogenannte Schwerpunktfeuerwehren<br />

ist geplant.<br />

ÜBER große Entfernungen können unterirdische<br />

Kernwaffenversuche mit einem neuen<br />

amerikanischen Spezialgerät vom Meeresgrund<br />

aus mit beachtlicher Meßgenauigkeit<br />

aufgespürt werden . Der empfindliche<br />

Seismograph ist bis in Meerestiefen von ca.<br />

8000 m verwendbar. Er zeichnet automatisch<br />

33 Tage lang kontinuierlich alle Bodenbewegungen<br />

und seismischen Wellen<br />

einschließlich der Erschütterungen auf, die<br />

durch Kernwaffenversuche verursacht werden.<br />

Die Instrumente des Seismographen in der<br />

Form einer Kugel von einem Meter Durchmesser<br />

übertragen die registrierten Erschütterungen<br />

auf ein speziell für diesen<br />

Zweck konstruiertes Magnetbandgerät. Es<br />

ist mit 14 Kanälen ausgestattet und arbeitet<br />

mit äußerst geringer Bandgeschwindigkeit,<br />

nämlich 11 ,4 mm in der Minute. Hieraus ergibt<br />

sich die ungewöhnlich lange Aufnahmezeit<br />

von 33 Tagen für das 20 cm breite<br />

Band.<br />

Auf ein verschlüsseltes SONAR(Schallwellen)-Signal<br />

hin, das vom Bergungsschiff gegeben<br />

wird, löst sich der Seismograph von<br />

dem Haltegewicht. mit dem er in die Tiefe<br />

gelassen wurde, und steigt an die Oberfläche.<br />

Dort macht er sich durch ein Funksignal<br />

bemerkbar, das dem Bergungsschiff<br />

das Auffinden außerordentlich erleichtert.<br />

Nach Übernahme des Seismographen an<br />

Bord des Schiffes werden mit Hilfe eines<br />

Hodlleistungsgeräls die Aufzeichnungen<br />

von 33 Tagen in eineinhalb Stunden abgespielt<br />

und dabei provisorisch überprüft Anschließend<br />

wird das Band in einem Datenverarbeitungszentrum<br />

in bezug auf Art und<br />

Ursache der aufgezeichneten seismischen<br />

Meßdaten analysiert.<br />

In der Stahl kugel (Wandstärke : 5 cm) sind<br />

STROMVERSORGUNG<br />

Miniaturkernkraftwerk<br />

in Betrieb<br />

AUF einer Olbohrinsel im Golf von Mexiko<br />

wurde ein Miniatur-Kernkraftwerk in Betrieb<br />

genommen. Das Kraftwerk hat einen<br />

Durchmesser von 56 Zentimetern, eine Höhe<br />

von 86 Zentimetern und ein Gewicht von<br />

2070 Kilo. Das mit einer Leistung von 60<br />

Watt arbeitende Kleinkraftwerk soll das<br />

Blinkfeuer und das Nebelhorn der Bohrinsel<br />

mit Strom versorgen.<br />

sämtliche Instrumente untergebracht - das<br />

Bandaufnahmegerät, ein Verstärker, die<br />

Batterien, ein Druckmesser, ein Vertikalund<br />

zwei Horizontalseismometer, dazu ein<br />

elektrischer Chronometer, der auf eine<br />

zehntel Sekunde genau die Zeit angibt.<br />

Kernwaffenversuche in der Atmosphäre -<br />

mehr als 100 Staaten haben sich in dem<br />

Vertrag von 1963 verpflichtet, derartige<br />

Versuche nicht durchzuführen - können<br />

durch Bodenstationen sowie von Schiffen<br />

und Kontrollsatelliten aus leicht festgestellt<br />

werden. Nicht so unterirdische Versuche,<br />

die dem Vertragstext zu folge noch zugelassen<br />

sind. Es ist äußerst schwierig, die seismischen<br />

Wellen, die durch die unterirdisch<br />

vorgenommene Detonation eines nuklearen<br />

Sprengsatzes ausgelöst werden, von Erdbewegungen<br />

zu unterscheiden. Und da ihre<br />

Intensität über große Entfernungen außerordentlich<br />

stark abnimmt, ist bei Messungen<br />

vom Festland aus keine Gewähr dafür<br />

gegeben, daß die aufgezeichneten schwachen<br />

Vibrationen wirklich richtig interpretiert<br />

werden. Sie könnten ebensogut durch<br />

in der Nähe vorbeifahrende Eisenbahnzüge,<br />

schwere Lastwagen, Sprengungen in Bergwerken<br />

oder andere Vorgänge verursacht<br />

sein. Alle diese " Fehlerquellen" treten nicht<br />

in Erscheinung, wenn sich die Meßstalion<br />

weit vom Festland entfernt am Meeresboden<br />

befindet. Der Seismograph kann bei<br />

nur geringfügigen techniSchen Veränderungen<br />

auch als Kontrollstation für automatische<br />

Aufzeichnungen in entlegenen Landgebieten<br />

verwendet werden, wo mit den bereits<br />

erwähnten Erschütterungen als Auswirkungen<br />

der Zivilisation kaum zu rechnen<br />

ist. Die Aufnahmedauer würde in diesem<br />

Fall auf drei Monate ausgedehnt werden<br />

können.<br />

(AD)<br />

CHIRURGIE<br />

Japanischer<br />

Wund-Klebestoff<br />

JAPANISCHE Unternehmen haben einen<br />

Spezial kleber für die Chirurgie entwickelt.<br />

Hauptbestandteil des Wundklebers ist ein<br />

Kunstharz. Der Kleber soll den Anforderungen<br />

des japanischen Arzneimittelgesetzes<br />

genügen. Er ist unschädlich, stark in der<br />

Klebewirkung, schnellklebend, temperaturunempfindlich<br />

und ruft keinerlei lokale<br />

Hautreizung hervor.<br />

20


STRAHLENSCH UTZ<br />

Kurse sollen Unsicherheit<br />

beim Umgang mit Strahlern beseitigen<br />

DAS StaubforsdlUngsinstitut des Hauptverbandes<br />

der gewerblichen Berufsgenossenschaften<br />

fü hrt Strahlenschutzkurse durch,<br />

die ein voller Erfolg sind. Diese Kurse bestehen<br />

aus einem theoretischen Teil, einem<br />

Praktikum, einer Erläuterung der 1. Strahlenschutzverordnung<br />

und der gültigen<br />

Richtlinien, sowie aus einer Diskussion. Bei<br />

der Gestaltung dieser Kurse war man davon<br />

ausgegangen, sie so praxisnah wie<br />

möglich zu machen. Es schien nidlt sinnvoll,<br />

die Teilnehmer mit einem Wissen zu<br />

belasten, fü r dessen Anwendung im Betrieb<br />

keine oder nur selten Gelegenheit besteht.<br />

Ziel der Kurse war und ist, die Unsicherheit<br />

bezüglich des Umganges mit radioaktiven<br />

Strahlern und die damit möglicherweise<br />

auftretenden Gefahren schnell zu beseitigen.<br />

Es sollte ein möglichst großer Personenkreis<br />

in möglichst kurzer Zeit so weit gebracht<br />

werden, daß jeder seine Probleme in<br />

seinem Betrieb nach dem Motto "Gefahr<br />

erkannt - Gefahr gebannt" beherrscht. Natürlich<br />

gehören auch hierzu einige Kenntnisse<br />

über die physikalischen Grundlagen<br />

des Strahlenschutzes und der Dosimetrie,<br />

die den Teilnehmern in einer weitgehend<br />

allgemeinverständlichen Darstellung vermittelt<br />

werden. Dazu gehören z. B. die Kapitel<br />

: Strahlung als Energieform - Atombau<br />

und Radioaktivität - Wirkungen von Strahlen<br />

auf Materie - Erläuterungen der Einheiten<br />

Curie, Röntgen, Rad, Rem - Arbeitsweise<br />

und Eichung von Dosis- und Dosisleistungsmeßgeräten<br />

- Messungen von<br />

Luftaktivitäten - biologische Strahlenwirkungen<br />

- somatische und genetisdle<br />

Strahlensdläden - Praxis des Strahlensdlutzes.<br />

Jeder dieser Kurse dauert 3 Tage und ist<br />

gebührenfrei. Das eintägige Praktikum, das<br />

dieser Kursus einsdlließt, trägt wesentlid'l<br />

zum Verständnis der Problematik bei. Es<br />

begrenzt natürlich aber auch die Teilnehmerzahl.<br />

Insgesamt wurden bisher 307 Personen aus<br />

147 Betrieben und 101 technische Aufsichtsbeamte<br />

der gewerblichen Berufsgenossenschaften<br />

geschult.<br />

Nach Möglichkeit werden die Ku rse so zusammengeseIlt,<br />

daß sie aus Teilnehmern<br />

mit gleicher Problemstellung bestehen z. 8.<br />

nFüllstandsmessung und Dickenmessung"<br />

oder .. Umgang mit offenen radioaktiven<br />

Substanzen". Grundsätzlich werden keine<br />

besonderen Anforderungen an die Vorbildung<br />

gestellt. Von 408 so im Strahlenschutz<br />

geschulten Personen waren 30,3%<br />

Akademiker und 28,8% Fachschulingenieure;<br />

14,7% waren technisd'l vorgebildet<br />

(Chemotechniker, Laboranten, Werkstoffprüfer<br />

usw.). Bei den restlichen 26,2%<br />

konnte eine physikalische Vorbildung nicht<br />

unbedingt vorausgesetzt werden. Die größte<br />

Zahl der Teilnehmer, mit Ausnahme der<br />

Aufsidltsbeamten, waren Strahlensdlutzsachbeauftragte,<br />

Sicherheitsbeauftragte<br />

oder Sicherheitsingenieure. Die anderen -<br />

mit wenigen Ausnahmen - .. Strahlenarbeiter"<br />

oder .. Personen, die sich gelegentlich<br />

in Kontrollbereid'len aufhalten". Neben der<br />

großen Berufsgruppe der Ingenieure und<br />

Diplom-Ingenieure nahmen auch Maschinenschlosser,<br />

Dreher, Sdlweißer, Elektriker,<br />

Werkstoff prüfer, Chemiefad'larbeiter,<br />

Chemotechniker und vereinzelt u. a.<br />

Brandmeister, Sanitäter, Krankenpfleger,<br />

Steiger, Studenten, Schreiner, Kaufleute<br />

und Versicherungssachbearbeiter teil. (BGI)<br />

LS -Geigerzähler<br />

G~f'v1 f'v1~ 50<br />

zur Messung derGammastrahiungvon10mr/h bis 50r/h<br />

Nullpunkt justierung<br />

durch Drehen der<br />

Nullpunktschraube.<br />

Wenn Gerät<br />

ausgeschaltet,<br />

muß Zeiger<br />

über Nullpunktmarke<br />

stehen.<br />

Gelbe Skala:<br />

Meßbereich 10 - 500<br />

Rote Taste : Meßbereich 0,5-SO r/ h<br />

Ta ste : Meßbereich 10-500·mr/h<br />

Wir liefern:<br />

LS-Oosisleistungsmesser mit kleinem Zubehör<br />

LS-Oosisleistungsmesser mit großem Zubehör<br />

LS-Geigerzähler<br />

nach B. z. B. - Vorschrift, STAN und AN<br />

Rote Skala:<br />

Meßbereich 0,5 - 50 r/ h<br />

Für Selbstschutz,<br />

zivilen B evölkerungsschutz<br />

und Kat astropheneinsa1z<br />

GRAETZ-RAYTRON I K GMBH 599 Altena, Tel.: 821 Verm., FS: 08229351<br />

21


Inder Kabinettsitzung am 12. Augu st<br />

1965 hat die Bundesregierung für eine<br />

Reihe von kostenwirksamen Gesetzen<br />

auf die Anwendung des Art. 113 Grundgesetz<br />

(GG) verzichtet und damit auch dem<br />

Wassersidlerstellungsgesetz in der vom<br />

Bundestag besdllossenen Fassung ihre<br />

Zustimmung erteilt.<br />

Am 15. September 1965 ist das Wassersidlerstellungsgesetz<br />

im Bundesgesetzblatt<br />

(BGBI S. 1225) veröffenllicht worden.<br />

Damit ist ein Gesetz in Kraft getreten, das<br />

während seiner parlamentarischen Bearbeitung<br />

weniger als die meisten anderen<br />

Gesetze die Offentlidlkeit beschäftigt hat.<br />

Und doch handelt es sich um eines der<br />

wichtigsten Gesetze für die Durchführung<br />

von Maßnahmen zum Schutze der Bevölkerung<br />

für den Verteidigungsfall.<br />

Im Verfeidigungsfoll .. .<br />

Schon der Name - Gesetz über die SichersteIlung<br />

von Leistungen auf dem Gebiet<br />

der Wasserwirtschaft für Zwecke der Verteidigung<br />

- deutet die Aufgaben des Gesetzes<br />

kurz an. Das Gesetz setzt die Bundesregierung<br />

in den Stand, Maßnahmen zu<br />

treffen, um im Verteidigungsfall<br />

• Zivilbevölkerung und Streitkräfte mit<br />

dem lebensnotwendigen Bedarf an Trinkwasse<br />

r,<br />

• die Wirtschaft mit Betriebswasser in unentbehrlichem<br />

Umfange versorgen,<br />

• den Bedarf an Löschwasser decken,<br />

• zur Abwendung gesundheitlicher Gefahren,<br />

das Abwasser ableiten und behandeln,<br />

• zum Schutze gegen Überflutungen das<br />

Aufstauen und Ablassen des Wassers in<br />

Stauanlagen,<br />

• das Füllen und Entleeren von Speicheranlagen<br />

sowie<br />

• die Entwässerung von besiedelten Gebieten<br />

mit künstlicher Vorflut<br />

gewährleisten zu können.<br />

Ohne die Widltigkeit der anderen Aufgaben<br />

dieses Gesetzes vermindern zu wollen,<br />

muß doch die besondere Bedeutung hervorgehoben<br />

werden, die die Versorgung<br />

von Zivilbevölkerung und Streitkräften mit<br />

Trinkwasser im Rahmen von Verteidigungsmaßnahmen<br />

einnimmt. Der Mensch<br />

kann viele Tage ohne Nahrung, aber nur<br />

sehr wenig Zeit ohne Wasser leben. Die<br />

Sidlerung der Trinkwasserversorgung ist<br />

daher al s eine Hauptaufgabe dieses Gesetzes<br />

anzusehen. Genauso wie der Aufbau<br />

einer militärischen Verteidigung ohne<br />

Maßnahmen zum Schutze der Bevölkerung<br />

und zur Sicherstellung ihrer Versorgung<br />

mit lebensnotwendigen Gütern seinen Sinn<br />

verliert, genauso sind der Sdlutz der Bevölkerung<br />

und ihre Versorgung ohne Vorsorge<br />

für die gleichzeitige Sicherung der<br />

Trinkwasserversorgung im lebensnotwendigen<br />

Umfang zwecklos.<br />

Aufgabe einer vorausschauenden Vorsorge<br />

muß daher neben anderen Vorkehrungen<br />

sein, für den Verteidigungsfall auch für die<br />

Damals<br />

Hauptaufgabe des Wasserslcherstellungsgesetz es:<br />

TRINKWASSERVERSORGUNG<br />

Von Ministerialrat von Jouanne. Bundesministerium fü1<br />

22


Die Wallerversorgung, das Sammeln,<br />

Heben, Speichern, Zuleiten und<br />

Verteilen von Trlnk- und Nutzwasser tür<br />

Städte und Dörfer war von Jeher ein<br />

lebenswichtiger Faktor Im leben der Völker.<br />

Unser Bild links zeigt einen altrömischen<br />

Aquädukt bel Nimes (SOdfrankrelch) ,<br />

errichtet etwa zu Beginn unserer<br />

Zeitrechnung. Unten: Ohne ein ganzes Netz<br />

von Talsperren wäre 'n hochentwickelten und<br />

Industrialisierten ländern heule das<br />

leben nicht mehr denkbar.<br />

ICHERN!<br />

(;esundheltswE~sen<br />

Heute<br />

Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser<br />

Maßnahmen zu treffen.<br />

Das Wassersicherstellungsgesetz, das hierfü<br />

r die Handhabe gibt, unterscheidet sich<br />

in zwei wesentlichen Merkmalen von den<br />

drei anderen Sicherstellungsgesetzen. Zunächst<br />

befaßt sidl das Wassersicherstellungsgesetz<br />

mit den VorsorgemaBnahmen<br />

nur für den Verteidigungsfall und nicht<br />

auch mit solchen für einen friedensmäßigen<br />

Notstandsfall. Das Grundgesetz gibt<br />

dem Bund auf dem Gebiet der Wasserwirtsdlaft<br />

nur für die Verteidigung die ausschließliche<br />

Gesetzgebungskompetenz. Für<br />

Katastrophen und sonstige Notstände im<br />

Frieden sind nach dem Grundgesetz die<br />

Länder zuständig, die die für diese Fälle<br />

erforderlidlen Vorsorgemaßnahmen selbst<br />

zu treffen und zu finanzieren haben. Der<br />

Schwerpunkt des Wassersicherstellungsgesetzes<br />

liegt ferner - im Gegensatz zu den<br />

anderen Sicherstellungsgesetzen - in der<br />

Durchführung der Maßnahmen im Frieden<br />

und nicht in der BewirtSchaftung und Rationierung<br />

von Gütern im Verteidigungsfall.<br />

Bou VDn Anlogen sicherstellen<br />

Die Sicherstellung von Leistungen auf dem<br />

Gebiet der Wasserwirtschaft soll einmal<br />

durch den Bau oder Umbau von wasserwirtschaftlichen<br />

Anlagen, ihre Verstärkung,<br />

Instandsetzung und Unterhaltung bewirkt<br />

werden. Solche Anlagen können Brunnen,<br />

Wasserbehälter, Verbund- und Umgehungsleitungen,<br />

Pumpen und Notauslässe,<br />

Notbecken, Grundablässe, Stauwerke und<br />

andere mehr sein. Art und Umfang der<br />

erforderlichen Maßnahmen richten sich<br />

nach Verordnungen, zu deren Erlaß die<br />

Bundesregierung mit Zustimmung des<br />

Bundesrates ermächtigt ist. In ihnen werden<br />

die Grundsätze für .den lebensnotwendigen<br />

Bedarf an Trinkwasser, den unentbehrlichen<br />

Umfang an Betriebswasser. die<br />

Beschaffenheit dieser Wasser, den Bedarf<br />

an lösdlwasser und die technischen Anforderungen,<br />

denen die genannten Anlagen<br />

genügen müssen, aufgestellt.<br />

Eine weitere Vorsorge maßnahme zur Sicherstellung<br />

wasserwirtschaftlicher Leistungen<br />

ist die Verpflichtung zur Ausstattung<br />

wasserwirtschaftlicher Anlagen mi t zusätzlichen<br />

Maschinen, Geräten und sonstigen<br />

Einrichtungen, insbesondere Pumpen, Notstromaggregaten<br />

und Einrichtungen zur<br />

Wasserverteilung und Wasseraufbereitung<br />

sowie zur Messung der Radioaktivität<br />

einerseits und zur Vorratshaltung von Ersatzteilen<br />

und Baustoffen sowie Treibstoffen<br />

und sonstigen Betriebsmitteln andererseits.<br />

Das Gesetz ermächtigt die Bundesregierung,<br />

durch Rechtsverordnungen mit<br />

Zustimmung des Bundesrates über Art und<br />

Umfang der Ausstattung und Vorratshaltung,<br />

die Beschaffung von beweglichen<br />

Einridltungen, Lagerung und Instandhaltung<br />

der Einrichtungen sowie den Kreis<br />

der Leistungspflichtigen Vorschriften zu<br />

erlassen. Man will damit erreichen, die Betriebsfähigkeit<br />

wasserwirtschaftlicher Anlagen<br />

auch im Verteidigungsfall we itgehend<br />

erhalten zu können.<br />

23


Die Durchführung dieser Maßnahmen richtet<br />

sich nach Planungen, die die Landkreise<br />

und die kreisfreien Städte aufzustellen<br />

haben und die von den Reg ierungspräsidenten<br />

bzw. den entsprechenden<br />

Behörden der nicht in Regierungsbezirke<br />

untergliederten Länder zu überprüfen<br />

sind.<br />

Houptlost trügt der Bund<br />

Die Kosten, die die Durchführung des Gesetzes<br />

verursacht, belaufen sich auf rd . vier<br />

Mrd. DM.<br />

Die HaupUast der Kosten trägt der Bund.<br />

Die Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände,<br />

die dieses Gesetz im Auftrage des<br />

Bundes durchzuführen haben, werden lediglich<br />

mit den persönlichen und sächlichen<br />

Verwaltungskosten belastet. Diejenigen<br />

Stellen, die zur Durchführung der erforderlichen<br />

Maßnahmen verpflichtet werden<br />

können, also die Leistungspflichtigen<br />

- mögen es nun private oder öffentlichrechtliche<br />

Inhaber oder Betreiber von wasserwirtschaftlichen<br />

Anlagen sein -, erhalten<br />

grundsätzlich ihre Auslagen ersetzt.<br />

Die Leistungspflichtigen werden lediglich<br />

dann zu eigenen Aufwendungen herangezogen,<br />

wenn es sich um Kosten für die<br />

Wartung und Unterhaltung von Anlagen, zu<br />

deren Bau, Umbau oder Erhaltung sie nach<br />

dem Gesetz verpflichtet werden oder um<br />

Aufwendungen für die Anlegung von Vorräten<br />

an Ersatz- und Baustoffen handelt.<br />

Aufwendungen für die Ausstattung und<br />

Einrichtung von Anlagen erhält der Lei-<br />

Windmühlen gibt es schon seit etwa 2000<br />

Jahren vor Christi. Noch heute finden wir<br />

sie In großer Za hl In der nordeuropäischen<br />

Tiefebene und an den KOsten, wo sie zur<br />

Eindeichung, Trocken legung und Entwässerung<br />

eine nicht unbedeutende Rolle spielen.<br />

Wer die weitreichenden Wirkungen neuzeitlicher<br />

Kamplmittel kennt, kann sich vorstellen,<br />

daß diese alte Wasserpumpe eines<br />

Bauernhauses, wie viele andere noch in<br />

Betrieb, In einem Yerteldlgungslall<br />

als Lieferant von nicht kontaminiertem<br />

Wasser sehr begehrt sein könnte.<br />

stungspflichtige nur für die erste Anschaffung<br />

und nur zur Hälfte.<br />

Für den Verteidigungsfall selbst wird die<br />

Bundesregierung ermächtigt, Vorschriften<br />

über den Betrieb der wasserwirtschaftlichen<br />

Anlagen, die lieferung und Verwendung<br />

von Wasser und die Benutzung der<br />

Gewässer zu erlassen. Diese Ermächtigung<br />

kann mit der Befugnis zur Weiterübertragung<br />

auf die Landesregierungen delegiert<br />

werden. Soweit die Benutzung der Gewässer<br />

im Verteidigungsfall erforderlich wird ,<br />

bedarf sie keiner Erlaubnis oder Bewilligung<br />

nach wasserrechtlichen Vorschriften.<br />

Allgemeine Bestimmungen<br />

Im Rahmen dieser Darstellung kann nicht<br />

auf jede Bestimmung eingegangen, der<br />

Inhalt des Gesetzes vielmehr nur in seinen<br />

wesentlichen Zügen geschildert werden.<br />

Daher sei zum Schluß nur vermerkt, daß<br />

auch dieses Gesetz Bestimmungen allgemeiner<br />

Art, wie über Duldungspftichten,<br />

Auskünfte, Entschädigungen, Rechtsmittelbeschränkung<br />

und andere mehr sowie, wie<br />

jedes Gesetz, das die Möglichkeit schafft,<br />

bestimmte Maßnahmen notfalls zu erzwingen,<br />

auch Strafvorschriften enthält.<br />

Es ist zu erwarten, daß ein nicht unerheblicher<br />

Teil der zunächst nur für Verteidigungszwecke<br />

neu oder zusätzlich geschaffenen<br />

Anlagen und Einrichtungen im Laufe<br />

der Zeit allmählich immer mehr für Friedenszwecke<br />

nutzbar gemacht werden kann<br />

und daher die Ausgaben auch vo lkswirtschaftlich<br />

vertretbar sind.<br />

24


Mobilmachung<br />

ohne Befehl<br />

Skandinavische Heimwehren, von Ernst Riggert,<br />

DIN A 5, 132 Seiten mit 1 Landkarte und<br />

12 Abb., kartoniert, DM 9,80, Verlag Wehr und<br />

Wissen, Darmstadt.<br />

Dieses Buch über die Heimwehren Schwedens, Norwegens und<br />

Dänemarks, das von einem Nichtskandinaven geschrieben wurde,<br />

berichtet über eine Verteidigungsbereitschaft, wie sie in vielen<br />

anderen Ländern unbekannt ist. Oie skandinavischen Völker haben<br />

Im letzten Krieg eriahren, daß der Wunsch, in Frieden und Neutralität<br />

leben zu können, keinen Schutz vor Angriffen bedeutet. Oie<br />

strategische Lage ihrer Territorien wird von ihnen realistisch beurteilt.<br />

Sie wissen, daß Freiheit verteidigt werden muß. Zu den<br />

Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen gehören die Heimwehren.<br />

Ihre Au fgabe und Bedeutung sind bel uns noch wenig bekannt. Sie<br />

stellen militärische und keineswegs paramilitärische Glieder der<br />

skandinavischen Gesamtverteidigung dar.<br />

Radlameter FH 40 TLS<br />

* * *<br />

Kerntechnische<br />

Ausbildung und Praxis<br />

Aus der Schriftenreihe des Deutschen Atomforums,<br />

Heft 9, DIN A 5, 74 Seiten, zu beziehen<br />

durch das Deutsche Atomforum, 5300 Bonn,<br />

Koblenzer Straße 240<br />

Das Heft will mit den Anforderungen, Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten<br />

auf dem Gebiet der Kerntechnik vertraut machen und<br />

wendet sich vor allem an die Studenten der Universitäten, Technischen<br />

Hochschulen und Ingenieurschulen sowie an die Schüler der<br />

Gymnasien, Ober-, Mittel- und Realschulen. Oie Veröffentlichung<br />

wird insbesondere auch den Berufsberatungsstellen der Arbeitsämter<br />

in der Bundesrepublik Deutschland zur Veriügung gestellt.<br />

Im Vorwort schreibt der Präsident des Deu tschen Atomforums,<br />

Professor Winnacker, u. a.: "Der Kerntechnik wird in Zukunft eine<br />

wichtige Ro lle im Rahmen der Ingenieurwissenschaften zufallen.<br />

Sie bietet vor allem den jungen Menschen eine interessante<br />

Lebensaufgabe. "<br />

Als Autoren wurden Wissenschaftler und Pädagogen gewonnen,<br />

deren langjährige Eriahrungen auf den von ihnen beschriebenen<br />

Gebieten eine sachkundige Darstellung des Stoffes gewährleistet.<br />

Die neue Veröffentlichung des DAtF ist mit zahlreichen Bildern versehen<br />

und behandelt folgende Themen: Kerntechnische Praxis<br />

und Ausbildung an Ingenieurschulen (Or. H. Mußmann, Jülidl), Ausbildung<br />

für Tedlniker und technische Assistenten (Or. Mußmann),<br />

Ausbildungsmöglichkeiten des akademischen Nachwuchses auf<br />

dem Gebiet der Kerntechnik (Prof. Dr. W. Mialki, Berlin), Einsatz<br />

von Akademikern in Kernforschungszentren (Prof. Dr. M. Poliermann,<br />

Jülich), Aufgaben und Einsatz des Ingenieurs in der Reaktorindustrie<br />

(Dr. K. Diebner, Flensburg, und Dr. H. Völcker. Oberhausen),<br />

Förderungsmaßnahmen für Studierende.<br />

Die Schrift enthält ferner übersichten über Reaktoren. Arbeitsmöglichkeiten.<br />

Studien pläne, Lehrgänge und Ausbildungsstätten.<br />

Taschendosimeter FH 39<br />

Für den<br />

individuellen<br />

Strahlenschutz<br />

Radla meter FH 40 TLS. Batteriebetriebener Dosisleistungsmesser mit<br />

zahlreichem Zubehör. Meßbereiche: 0 bis 1 mr/h 0 bis 25 mr/h 0 bis<br />

1 rlh 0 bis 50 r/h und weitere Meßbereidle fUr Beta-Nadlweis.<br />

Klelnradia meter FH 40 K: Zur Messung von Gammastrah lung und zum<br />

Nachweis von Betastrahlung. Meßumfang vom normalen Nulleffekt bis<br />

100 mrfh.<br />

Taschendosimeler FH 39: Zur Kontrolle der Strahlendosis durdl Röntgen-<br />

oder Gammastrahlung. Offenes Dosimeter in Füllhalterform, jederzeit<br />

ablesbar.<br />

Weiterhin liefern wir: Labormonitor FH 55 8 , Meßplätze mit vollautomatisch<br />

arbeitendem Zubehör für Meßaufgaben mit radioaktiven Isotopen.<br />

Strahlungsüberwachungsanlagen. Strahlungsmessungen usw.<br />

Bitte fordern Sie ausführliche Informationen an.<br />

Frleseke a Hoepfner GmbH<br />

Erlangen-Bruck<br />

25


KOMPRIMATE<br />

ALS<br />

KOMPROMISS<br />

W issenschaftler<br />

suchen nach einer<br />

geeigneten<br />

"Oberlebensration"<br />

Or. Wlrths VOll) Max-Planck-Inslitut In Oortmund gibt eine erste<br />

Obersicht Ober die wissenschaftlichen Ergebnisse des Tests;<br />

rechts die Frauenreferentin des BLSV, Or. Eva-Marla Gelmlck,<br />

links Hauptsachgebletsleiter G. K. Buchholz.<br />

Das Bundesministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Forsten<br />

hat mit weiteren Versuchen den im<br />

Jahre 1964 durchgeführten Ernährungstest<br />

wiederholt. Getestet wurde die<br />

sogenannte " Oberlebensration " , d ie hauptsächlich<br />

aus Komprimaten besteht, aber<br />

mit handelsüblichen Lebensmitteln erweitert<br />

werden kann.<br />

Die zu Tafeln, Würfeln oder Rollen gepreßtan<br />

Komprimate schmeckten je nach Art<br />

der Zusammensetzung nach Fleisch. Käse<br />

oder Süßspeise.<br />

Mit der wissenschaftfichen Leitung des<br />

Tests und seiner Auswertung war, wie<br />

schon bei dem Versuch im Jahre 1964. das<br />

Max-Planck-Institut in Dortmund beauftragt<br />

worden.<br />

An den beiden Versuchen nahmen jeweils<br />

40 Angehörige der Bundeswehr im Alter<br />

von ca. 20-28 Jahren und 40 Hellerinnen<br />

des BLSV teil. Bei dem Versudl 1964 lag<br />

26<br />

das Durchsdlnittsalter der Frauen bei ca.<br />

35 Jahren, bei dem Versuch 1965 bei ca.<br />

23 Jahren.<br />

Durdlführungsort waren zwei Sdlutzräume<br />

der Bundessdlule des Bundesluftsdlutzverbandes<br />

in Waldbröl.<br />

Getestet wurden bei beiden Versuchen<br />

Komprimate, die von versdliedenen Firmen<br />

der Nahrungsmittelindustrie entwickelt<br />

worden waren.<br />

Den Firmen war jeweils zur Auflage gemadlt<br />

worden, die Produkte nach folgenden<br />

Gesidltspunkten zusammenzustellen:<br />

1. Kaloriengehalt: Die Tageswerte der<br />

Komprimate sollen den Kalorienbedarf<br />

eines nicht körperlich Tätigen decken; deshalb<br />

wurden je Tag und Kopf 1800 bis<br />

2000 cal vorgesehen.<br />

2. Proteingehalt: Der Proteingehalt soll<br />

voll gedeckt werden, d. h. ungefähr 70 g in<br />

der Tagesportion.<br />

3. Mineralstoffgehalt: Der Gehalt an Mineralstoffen<br />

soll bel Kalzium, Phosphor und<br />

Eisen den Verbrauchsempfehlungen entsprechen.<br />

4. Vitamingehalt: Bei den Nahrungsmitteln<br />

soll der Bedarf an Vitamin A, Bund C soweit<br />

wie möglich gedeckt sein.<br />

An fünf von zehn Tagen wurden jeweils<br />

- abgesehen von gezuckerter Kondensmilch<br />

- ausschließlich Komprimate gereicht,<br />

an den anderen fünf Tagen dagegen<br />

neben den Komprimaten auch konventionelle<br />

Lebensmittel, und zwar<br />

a) 1964: Heringsfilet, Trockenobst, Knusperbrot,<br />

Ravioli und gezuckerte Kondensmilch<br />

;<br />

b) 1965: Bierwurst, Ölsardinen, Corned<br />

beet, Knusperbrot und gezuckerte Kondensmilch.<br />

Neben der eigentlichen Ration erhielten<br />

die Testpersonen bei bei den Versuchen<br />

täglich 1 Tube Pulverkaffee und 3 Tüten<br />

Pulvertee. Audl diese Lebensmittel mußten


Je nach Zusammensetzung schmecken die<br />

einzelnen Komprimate nach Fleisch, Käse<br />

oder SOßspelse. An der Entwicklung haben<br />

sich mehrere Firmen der Nahrungsmittel­<br />

Industrie beteiligt.<br />

Unten: Diese drei Jungen TeIlnehmerinnen<br />

haben gerade Ihre freiwillige EInsperrung<br />

beendet und plaudern nun Ober Ihre Eindrücke.<br />

Ganz unten: Durchschnittlich 6 Pfund<br />

leichter waren die Bundeswehrsoldaten<br />

geworden, denn .Ie wurden von 4000 Kalorien<br />

je Tag auf 1800 umgestellt.<br />

kalt mit Mineralwasser oder Leitungswasser<br />

zubereitet werden, wofür tägHdl je<br />

Person zwei Liter dieser Flüssigkeit ausgegeben<br />

wurden.<br />

In den ersten drei Tagen erhielten die<br />

Testpersonen bei bei den Versudlen normale<br />

Kost und warme Verpflegung, jedodl<br />

bereits auf 1800 Kalorien abgestimmt.<br />

Bei dem diesjährigen Versuch wurde am<br />

dritten und siebten Tag jeweils wahlweise<br />

ein kleiner Becher Joghurt, 25 g Butter<br />

oder drei kleine Täfelchen Traubenzucker<br />

ausgegeben. Fast alle Testpersonen bevorzugten<br />

jedodl Joghurt, wegen der Frisdle<br />

und des säuerlidlen Geschmacks.<br />

Bei beiden Versudlen lag der Mittelwert<br />

der täglich verabreichten Kalorien bei<br />

1820 cal.<br />

Bei jedem Versuch wurden die insgesamt<br />

80 Testpersonen laufend auf ihren Gesundheitszustand<br />

überprüft, und zwar durch<br />

einen Arzt und eine Sd1wester.<br />

Der Leiter des Tests, Herr Dr. Wirths, nahm<br />

wissensd1aftlidle Untersud1ungen vor, um<br />

festzustellen, wie die einzelnen während<br />

der Testzeit auf die Verpflegung und die<br />

Situation im Schutzraum reagierten. Außer<br />

Respirationsversuchen zwecks Feststellung<br />

des Energieumsatzes gehörten dazu z. B.<br />

Hautfaltenmessungen, Arm- und Beinmuskelreaktionen,<br />

Übungen am Fahrrad-Ergometer,<br />

Blutdruck- und Pulsfrequenzmessungen.<br />

Für die Betreuung der Testpersonen waren<br />

vier Betreuerinnen und fünf Betreuer abgestellt.<br />

Ihre Aufgabe bestand in der Zusammenstellung<br />

der Tagesrationen nach Anweisung,<br />

Ausgabe der Verpflegung, Einsammeln<br />

der nid1t verbrauchten Nahrungsmittel<br />

und Wiegen dieser Nahrungsmittel,<br />

Interview fOr die Tagesschau des Fernsehens.<br />

Ein Bundeswehrsoldat berichtet beim Verlassen<br />

des Schulzraumes über seine Erfahrungen<br />

während der verflossenen 14 Tage.<br />

die dann auf besonderen Blättern - für<br />

jede Testperson getrennt - statistisch nach<br />

Gramm und Stück notiert wurden. Weiterhin<br />

wurde der tägliche Flüssigkeitsverbraud1<br />

jeder Testperson festg ehalten.<br />

Die Telefonzentrale der Bundesschule war<br />

Tag und Nad1t von einem Betreuer besetzt,<br />

damit die Eingeschlossenen in Notfällen<br />

jederzeit Hilfe anfordern konnten.<br />

Für die Unterhaltung der Sdlutzrauminsassen<br />

war durdl Bücher, Kartenspiele,<br />

Radio und Fernsehen gesorgt. Die weiblidlen<br />

Teilnehmer beschäftigten sid1 im<br />

übrigen weitgehend mit Handarbeiten.<br />

Der Gewidltsverlust war bei den Soldaten<br />

wesentlidl höher als bei den weiblidlen<br />

Testpersonen. Das lag in erster Linie daran,<br />

daß die Soldaten von ca. 4000 Kalorien<br />

pro Tag innerhalb von 24 Stunden auf<br />

1800 Kalorien umgestellt wurden. Die<br />

Durdlschnittsabnahme lag bei den Männern<br />

bei ca. 6 Pfund, bei den Frauen bei<br />

ca. 3-4 Pfund.<br />

Das Max-Planck-Institut wird an Hand der<br />

Unterlagen bei der Versudle Komprimate<br />

auswählen, die von den Testpersonen am<br />

günstigsten nadl Gesdlmack und Bekömmlichkeit<br />

beurteilt wurden und dem Ernährungsministerium<br />

sodann Vorschläge<br />

für die Produkte unterbreiten, die der Bevölkerung<br />

gemäß § 7 des Selbstschutzgesetzes<br />

empfohlen werden können.<br />

Die Testpersonen sdl1iefen in einem 6-<br />

Stunden-Rhythmus, so daß jeweils ein<br />

Drittel sdlliefen und zwei Drittel sich im<br />

Sitz raum aufhielten. Dieser Turnus war<br />

gewählt worden, weil bei einem 8-Stunden­<br />

Turnus immer die gleid1e Gruppe beim<br />

Schlafen durch die Ausgabe der Nahrungsmittel<br />

und der ärztlidlen Untersuchungen<br />

gestört worden wäre.<br />

27


Internationalis iertes Atom:<br />

GEFAHR oder VERHEISSUNG?<br />

Von Dr. Glenn T. Seaborg<br />

Vorsitzender der US -Atomenergie-Kommission<br />

Vernichtung und Aufbau - diese bei den<br />

Aspekte der Kerntechnik haben in den<br />

20 Jahren seit der Zündung des er-<br />

6ten nuklearen Sprengsatzes am 16. Juli<br />

1945 in der Wüste von New Mexiko nichts<br />

an Aktualität verloren. Gerade deshalb<br />

tritt aber die Bedeutung internationaler<br />

Zusammenarbeit auf dem Gebiet der<br />

Atomwissenschaft und Atomtedmik bzw.<br />

die DurchsBtzung solcher Zusammenarbeit<br />

8uf breitester Basis immer stärker in den<br />

Vordergrund. Sie wurde in den letzten<br />

zehn Jahren vorbildlich praktiziert, und<br />

man findet In der ganzen Geschichte von<br />

Wissenschaft und Technik nicht ihresgleichen.<br />

Strom erzeugung in den verschiedensten<br />

Größenordnungen, Gewinnung von Radio­<br />

Isotopen, Anwendung ionisierender Strah·<br />

lung und der Einsatz nuklearer Sprengkörper<br />

für kommerzielle Zwecke lassen in<br />

groben Zügen die Möglichkeiten erkennen,<br />

die die friedliche Nutzbarmachung der<br />

Kernkraft bietet. Mit Radioisotopen "beheizte"<br />

kompakte Stromgeneratoren, völlig<br />

wartungsfrei und nicht viel größer als eine<br />

Brotbüchse, liefern - in einigen Fällen<br />

sdlon seit vier und fünf Jahren - die Betriebsenergie<br />

tür Meß-, Nachrimten- und<br />

Versuchsgeräte im Weltraum, in der extremen<br />

Kälte der Arktis und Antarktis, an<br />

den Küsten und auf hoher See. In der Medizin,<br />

Industrie und Landwirtsdlaft, neuerdings<br />

auch in der chemischen und biologischen<br />

Forschung sind Radioisotope unentbehrlich.<br />

Große Fortschritte erzielten<br />

wir in der Anwendung ionisierender Strahlen<br />

zur spezifischen Weiterbehandlung or·<br />

ganlscher Substanzen, von Plastikmassen<br />

und anderen Materialien, zur Sterilisierung<br />

von medizinischen Instrumenten und Verbandmaterial<br />

und zur Konservierung von<br />

Nahrungsmitteln.<br />

Bodenbewegungen großen Stils und die<br />

Erschließung von Bodenschätzen mit Hilfe<br />

28<br />

nuklearer Sprengsätze sind zwar für die<br />

Praxis noch nicht spruchreif, aber die bis<br />

heute vorliegenden Versuchsergebnisse<br />

berechtigen zu der Annahme, daß nukleare<br />

Verfahren wirtschaftlicher sind als die her·<br />

kömmtichen Methoden. Die Energieerzeugung<br />

auf nuklearer Basis ist jedoch bereits<br />

Realität, und die Aussichten für Atomstrom<br />

im Rahmen der Gesamtenergieerzeugung<br />

werden allgemein als außerordentlich günstig<br />

beurteilt. Bis 1970 redlnet man mit<br />

einer installierten Kapazität von 25000<br />

Megawatt - gegenüber 5000 Megawatt<br />

heute. Im Hinblick auf die begrenzten Möglidlkeiten<br />

vieler Entwicklungsländer, die<br />

Energiewirtsdlaft mit fossilen Brennstoffen<br />

und Wasserkraft auf- und auszubauen,<br />

bleibt uns auch gar nichts anderes übrig,<br />

als die Kernenergie dafür einzusetzen und<br />

so den aufstrebenden Nationen zu helfen,<br />

ihren Lebensstandard zu erhöhen und den<br />

Ansdlluß an die "wissenschaftlidle Revolution"<br />

zu finden.<br />

Atomenergie für den Frieden<br />

Als Mitwirkende am Aufbau eines weltweiten<br />

Netzes von Atomkraftwerken müssen<br />

wir aber die Gewähr haben, daß das<br />

Ziel, Energieproduktion im erforderlimen<br />

Ausmaß, erreicht wird, jedom aus den<br />

"Nebenwirkungen", nämlich Produktion<br />

von Plutonium in Leistungsreaktoren, keine<br />

Gefahr für den Weltfrieden durch eine<br />

mögliche Ausbreitung von Kernwaffen entsteht.<br />

Dies ist sidlerlich eine berechtigte Sorge<br />

verantwortungsbewußter Menschen, wo immer<br />

sie leben mögen. Die von Anfang an<br />

von den Vereinigten Staaten erhobene Forderung,<br />

daß das Internationale Programm<br />

"Atomenergie für den Frieden" seinen ursprünglichen<br />

Sinn und Gehalt bewahren<br />

müsse, wird Jetzt auch von einer Organisa·<br />

tion vertreten, die nur selten von sich<br />

reden macht und in der Öffentlichkeit kaum<br />

bekannt ist. Ich meine die Internationale<br />

Atomenergie-Organisation (IAEO) in Wien.<br />

Auf einen von den USA Ende 1953 den<br />

Vereinten Nationen unterbreiteten Vorschlag<br />

hin gegründet, nahm sie 1956 ihre<br />

Arbeit auf. Aus den ursprünglich 50 Mitgliedsstaaten<br />

sind inzwischen 95 geworden.<br />

Sie ist das Instrument, mit dem auf<br />

nuklearem Gebiet allgemeingültige Maßstäbe<br />

gesetzt werden. Sie bildet das Forum<br />

für die internationale Erörterung gemeinsamer<br />

Probleme in der Anwendung<br />

der Kernenergie. Sie vermittelt den Entwicklungsländern<br />

Rat und Hilfe auf wissenschaftlidl-technischem<br />

Gebiet.<br />

Ihre wichtigste Funktion ist jedoch die<br />

Überwachung und Durchsetzung eines internationalen<br />

Sicherungs·Systems. Internationale<br />

KontrOllen und Inspektionen sorgen<br />

dafür, daß von den für die friedliche<br />

Nutzung verfügbar gemachten nuklearen<br />

Materialien, Einrichtungen und Verfahren<br />

nichts für militärische Zwecke abgezweigt<br />

wird. Zwei der 14 Inspektoren sind Amerikaner,<br />

zwei Engländer, zwei Sowjetrussen,<br />

die übrigen acht stellen Argentinien, Australien,<br />

Burma, Japan, Jugoslawien, Pakistan,<br />

Schweden und Ungarn. Nach den jüngsten,<br />

im September 1965 angenommenen Ergänzungsbestlmmungen<br />

haben sie in 21<br />

Mitgliedstaaten (ab 1966 in 23 Staaten)<br />

jederzeit Zugang zu allen Orten, Unterlagen<br />

und Personen, die mit kerntechnischen<br />

Materialien und Anlagen in irgendeiner<br />

Weise zu tun haben. Darüber hinaus<br />

ist die Organisation berechtigt, Atomwerke<br />

auf ihre ganze Anlage hin zu überprüfen,<br />

die Führung von genauen Betriebsunterlagen<br />

und die Vorlage von Arbeitsberichten<br />

zu verlangen und schließlich die Verfahrensweise<br />

bei der chemischen Aufbereitung<br />

bestrahlter nuklearer Materialien<br />

zu genehmigen.


Damit wurde ein Schema für generelle<br />

Praktiken bei einer internationalen überwachung<br />

der Tätigkeit der einzelnen Länder<br />

auf nuklearem Gebiet geschaffen. Oie<br />

IAEO könnte sogar eine wichtige Rolle in<br />

der Behandlung und Durchsetzung von<br />

Abrüstungsvorschlägen übernehmen - beispielsweise<br />

zur Zerstörung von Kernwaffen<br />

und der Verfügbarmachung von spaltbarem<br />

Material für friedliche Zwecke.<br />

Das Inspektionssystem der IAEO ist das<br />

erste auf dem Gebiet der Rüstungsbegrenzung,<br />

das bereits praktische Bedeutung<br />

erlangt hat, und es wird von den<br />

Vereinigten Staaten wie von der Sowjetunion<br />

vorbehaltlos unterstützt. Ehe die<br />

IAEO die Inspektionsfunktionen übernahm,<br />

hatten die Vereinigten Staaten bereits in<br />

ihre mit 37 Ländern und der Organisation<br />

EURATOM geschlossenen bilateralen Abkommen<br />

über eine Zusammenarbeit in der<br />

Atomforschung und bei der Errichtung von<br />

Leistungsreaktorstationen entsprechende<br />

Sicherungen gegen einen Mißbraudl von<br />

spaltbarem Material für militärische Zwecke<br />

eingebaut. Die Reaktoren und das im<br />

Reaktorbetrieb anfallende Plutonium durften<br />

nidlt zu einer Bedrohung für die<br />

internationale Sicherheit werden. Wir<br />

wußten sehr wohl, daß auch andere Länder<br />

Atomprogramme mit allen Konsequenzen<br />

würden durchführen können, Der wissenschaftliche<br />

Fortschritt ist nicht zu stoppen,<br />

und grundlegende wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse lassen sich nicht lange unter<br />

Verschluß halten.<br />

Kontrollinspektionen notwendig<br />

Um so wichtiger erschien uns ein multilaterales<br />

Kontrollsystem. In zunehmendem<br />

Maße übertragen jetzt die Vereinigten<br />

Staaten die Kontrolle über die Einhaltung<br />

der in den bilateralen Verträgen gemachten<br />

Auflagen der IAEO; seit 1963 wurden<br />

13 dieser Abkommen in Gemeinschaftsverträge<br />

mit der Internationalen Atomenergie-Organisation<br />

umgewandelt, die<br />

nunmehr die von den USA bereitgestellten<br />

nuklearen Materialien und Ausrüstungen<br />

und die Auswertung verfahrenstechnischer<br />

Informationen überwacht.<br />

Die Vorteile weithin akzeptierter internationaler<br />

Sicherungen mit einheitlichen Normen<br />

und Inspektions methoden liegen auf<br />

der Hand. Alle Nationen, die auf kerntechnischem<br />

Gebiet tätig sind und über<br />

Kernbrennstoffe verfügen, müssen übereinstimmende<br />

und glaubwürdige Sicherungen<br />

anwenden, wenn wir die Ausbreitung von<br />

Kernwaffen tatsächlich verhindern wollen.<br />

Weder die Vereinigten Staaten noch irgendeine<br />

andere Nation können allein die<br />

Garantie dafür geben.<br />

Wir sind uns bewußt, daß das vertraglich<br />

geregelte Verbot der Durchführung von<br />

Kernwaffenversuchen in der Atmosphäre,<br />

unter Wasser und im Weltraum einen<br />

äußerst wichtigen ersten Schritt zu umfassenden<br />

Verträgen über Rüstungskontrolle<br />

und Abrüstung mit angemessenen<br />

Inspektionen darstellt. Die Atombombenversuche<br />

Rotchinas haben uns allen jedoch<br />

gezeigt, wie weit der Weg bis dahin<br />

noch ist. Was die Volksrepublik China<br />

getan hat, könnte ebensogut eine Anzahl<br />

anderer Nationen tun. Deshalb müssen wir<br />

weiterhin mit Nachdruck Kontrollinspektionen<br />

von Kernenergieprogrammen - sowohl<br />

militärischer als ziviler Art - anstreben,<br />

die uns die Möglichkeit geben,<br />

auf weltweiter Basis Entwicklungen zur<br />

Nutzung der Kernkraft für die Energieproduktion<br />

und andere Zwecke voranzutreiben,<br />

ohne fürchten zu müssen, damit .<br />

Atomkriegen Vorschub zu leisten.<br />

Aufbereitung von Kernbrennstoff<br />

Der Brutreaktor EBR 11 , eine Leistungsreaktor-Versuchsanlage<br />

der US-Atomenergie-Kommission<br />

in Idaho Falls<br />

mit angeschlossener Aufbereitungsanlage<br />

für Abbrandelemente, wurde Mitte September<br />

1965 seiner Bestimmung übergeben.<br />

Im Vergleich zu den bereits existierenden<br />

Leistungsreaktorstationen ist EBR 11 , der mit<br />

der Spaltwärme Strom erzeugt und gleichzeitig<br />

durch die Umwandlung von Uran-238<br />

in das spaltbare Plutonium mehr Kernbrennstoff<br />

produziert als er selbst ve r­<br />

braucht, insofern ein Novum, als er zur Erneuerung<br />

der Brennelemente niemals abgesdlaltet<br />

zu werden braucht.<br />

Die verbrauchten Elemente werden mittels<br />

ferngesteuerter Geräte entfernt und nach<br />

nur 15 Tagen Lagerzeit - bei den sonst<br />

üblichen Aufbereitungsverfahren sind mindestens<br />

100 Tage erforderlich, um die<br />

stärkste Radioaktivität etwas abklingen zu<br />

lassen - weiterverarbeitet. Das bedeutet:<br />

Entfernung der Umhüllung, Einschmelzen<br />

des verbrauchten Urans mit Abtrennung der<br />

gasförmigen Spaltprodukte und anderen radioaktiven<br />

Stoffen in einem neuartigen pyrometallurgischen<br />

Prozeß, Gießen neuer<br />

Urankörper und Montage zu neuen Brennelementen.<br />

30 Tage nach der Entnahme<br />

eines alten Brennelements aus dem Reaktorkern<br />

wird das frische Element eingesetzt.<br />

Der Probebetrieb mit EBR I1 war im November<br />

1963 aufgenommen worden. Die Station<br />

hat eine Stromkapazität von 20000<br />

kW. EBR I1 ist der erste Reaktor mit eigener<br />

Brennstoffaufbereitungsanlage. (AD)<br />

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29


Unser Bild zeigt einen Heller der Löschgruppe<br />

des Bundeshauses während einer Obung. Da<br />

die B-Leltung Ober eine Verkehrsstra6e gelegl<br />

wird, verwenden die Heller Schlauch brOcken,<br />

die ein Oberfahren der Schläuche ohne Gefahr<br />

für eine Belchädlgung erlauben.<br />

Belleble Obung.obJekte für d ie Helfer des<br />

Selbstschutzes sind schrottrelle Kraftfahrzeuge.<br />

Auf den Obungsplätzen der BLSV-Ort.- und<br />

KreissteIlen dienen ale bel Lehrgängen den<br />

KraltsprltzenltaHeln alt all Löschziel.<br />

LInks: Hier entsteht ein Mehrzweckbau, d. h.<br />

eine Tlelgarage, die auch als öffentlicher<br />

Schutzraum dienen kann. Bel der Planung solcher<br />

Bauten mOllen zivIlschutztaktische und<br />

bautechnische Belange berücksichtigt werden.<br />

Ob diese Wolldeclce wohl geeignet sein wird,<br />

mag die Junge Hausfrau (rechts) denken, die<br />

gelesen hat, daß nach dem Selbstschutzgesetz<br />

und einer noch zu erlassenden Rechtsverordnung<br />

ElgentOmer " beweglicher und unbeweglicher<br />

Sachen" Vorkehrungen zu treffen haben,<br />

die eine sofortige Verdunkelung ermöglichen.


·. L<br />

e. ,<br />

..• ··.~<br />

. ,'- ,<br />

LANDESSTELLEN berichten ••• LANDESSTELLEN berichten ••• LANDESSTELLEN beri<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

• Erfolgreiche Kontakte<br />

zur Ärztekammer<br />

Von der Ortsstelle Köln aufgenommene<br />

Kontakte zur Ärztekammer<br />

Nordrhein, Kreisverband<br />

Köln, führten zu dem Erfolg, daß<br />

in den Wartezimmern der Ärzte<br />

die ZB ausgelegt werden kann.<br />

Eine entsprechende Empfehlung<br />

wurde in den " Kölner Ärztlidlen<br />

Nachrichten", dem offiziellen Informationsblatt<br />

für die Kreisstelle<br />

Köln, Köln-Stadt, Köln-Land, Bergheim,<br />

Oberbergischer Kreis und<br />

Rheinisch-Bergischer Kreis der<br />

Ärztekammer Nordrhein (Körperschaft<br />

des öffentlichen Rechts) veröffentlicht.<br />

Die Kammer hat ferner durch<br />

ihren stellvertretenden Vorsitzenden<br />

Dr. Brilz ihre Bereitschaft erkennen<br />

lassen, im Rahmen der<br />

Fortbildungsarbeit für Ärzte auch<br />

solche Themen zu berücksichtigen,<br />

die das Aufgabengebiet des Arztes<br />

im Bereich des Zivilschutzes umreißen.<br />

Ein erster Vortragsabend dieser<br />

Art fand am 20. Oktober im Hörsaal<br />

des Physiologisch-chemischen<br />

und Physiologischen Instituts der<br />

Universität Köln statt. In gegenseitiger<br />

Abspradle wurden tur<br />

diesen Abend folgende Themen<br />

festgelegt:<br />

1. Atombewaffnung der westlichen<br />

Welt und die Bedrohung der Bundesrepublik<br />

Deutsdlland.<br />

Referent: Major DistIer, Wehrbereichskommando<br />

111, Düsseldorf.<br />

2. Chirurgisch-rad iologische Kombinationsschäden<br />

nach Kernwaffeneinwirkung.<br />

Referent: Dr. Messerschmidt, Radiologisches<br />

Institut der Universität<br />

Freiburg.<br />

Etwa 60 Ärzte und Ärztinnen waren<br />

der Einladung des Fortbildungsausschusses<br />

der Ärztekammer<br />

Nordrhein gefolgt. BeiratsmitglIed<br />

Dr. Eich begrüßte die erschienenen<br />

Damen und Herren und wies u. a.<br />

auf die Notwendigkeit hin, sich<br />

mit Realitäten auseinanderzusetzen,<br />

selbst wenn diese dem einzelnen<br />

nicht genehm seien. Es wäre<br />

sehr nützlich, sich vorsorglich mit<br />

den hier zur Diskussion stehenden<br />

Themen zu befassen.<br />

Der Eröffnungsvortrag von Herrn<br />

Major Distier fand aufmerksame<br />

Zuhörer, da hier in gedrängter<br />

übersicht von berufener Seile ein<br />

Thema zur Sprache kam, das in<br />

der gegenwärtigen spannungsgeladenen<br />

Zeit außerordenllich interessiert.<br />

Der Redner behandelte<br />

in seinem Vortrag auch die Frage<br />

der Wirkung nuklearer Waffen<br />

und schuf damit die Verbindung<br />

zu dem nachfolgenden Vortrag des<br />

Herrn Dr. Messerschmidt.<br />

Seine Ausführungen zu einem<br />

ausgesprochen medizinischen Thema<br />

wurden mit besonderem Interesse<br />

aufgenommen, da Dr. Messerschmidt<br />

in seiner Eigenschaft<br />

als langjähriger Mitarbeiter in der<br />

sogenannten Schutzkommission<br />

der USA sieben Monate in Japan<br />

weilte, um wissenschaftliche Untersuchungen<br />

über chirurgisch-radiologische<br />

Kombinationsschäden<br />

nach Kernwaffeneinwirkungen an<br />

Ort und Stelle (Hiroshima und<br />

Nagasaki) durchzuführen. Er berichtete<br />

im Verlauf seines Vortrages<br />

über diese Ergebnisse sowie<br />

über tierexperimentelle Untersuchungen<br />

an der Universität Freiburg.<br />

In der anschließenden Diskussion<br />

wurden Einzelfragen zu den jeweiligen<br />

Vortragsthemen beantwortet.<br />

Dabei stellte es sich heraus, daß<br />

ein großes Bedürfnis nach weiteren<br />

Informationen zu Fragen der<br />

Kernspaltung und Kernverschmelzung<br />

besieht. Es ist beabsichtigt,<br />

im kommenden Frühjahr dieses<br />

Thema in einem weiteren Fortbildungsvortragsabend<br />

zu behandeln,<br />

selbstverständlich unter besonderer<br />

Berücksichtigung der den Arzt<br />

interessierenden Belange.<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

• l ehrer werden über die Aufgaben<br />

des Selbstschutzes unterrichtet<br />

Am 29. Januar 1965 erschien im<br />

Nachrichtenblatt des tS:ultusministeriums<br />

ein Erlaß über die Unterrichtung<br />

von Schülern und Schülerinnen<br />

der Abschlußklassen im<br />

Selbstschutz (siehe ZB Nr. 5165) ,<br />

Dadurch wurde dem BLSV eine<br />

große Aufgabe gestellt, denn durch<br />

die Schüler wird es ermöglicht,<br />

den Gedanken des Selbstschutzes<br />

in die Elternhäuser hineinzutragen.<br />

Um diese zwei Stunden nutzbringend<br />

anzuwenden, war es erforderlich,<br />

sorgfältige Vorbereitungen<br />

zu treffen. Da nicht anzunehmen<br />

war, daß die Lehrerschaft<br />

dem BLSV mit Begeisterung zwei<br />

Stunden in den Abschlußklassen<br />

zur Verfügung stellen würde, erschien<br />

es ratsam, zu nächst den<br />

Lehrern die Aufgaben des Selbstschutzes<br />

nahezubringen. Kreisschulrat<br />

Lutz (Bad Segeberg) erkannte<br />

die Notwendigkeit dieser<br />

vorherigen Unterrichtung der<br />

Lehrerschaft an und berief zu<br />

diesem Zweck Dienstversammlungen<br />

für alle Lehrkräfte der Volks-,<br />

Mittel- und Sonderschulen ein. Die<br />

Versammlungen fanden an zwei<br />

Orten im Kreis staU, und zwar am<br />

12. Oktober in Bad Segeberg und<br />

am 15. Oktober in Kallenkirchen.<br />

Ministerialrat Dr. Weiß, LandessteIlenleiter<br />

Dr. Lennartz und die<br />

Hauptsachgebietsleiterin VII , Frau<br />

Dr. Ryba, erklärten sich bereit,<br />

auf diesen Versammlungen zu<br />

sprechen. Leider war Herr Dr.<br />

Lennartz verhindert, dafür trat der<br />

Ortsstellenleiter Freise. Neumünster,<br />

ein.<br />

Ministerialrat Dr. Weiß sprach zum<br />

Thema "Zivilverteidigung im Rahmen<br />

der Gesamtverteidigung ~,<br />

Ortsstellenleiter Freise über<br />

"Selbstschutz und Grundlagen der<br />

Zivilverte i d i gung ~ und Frau Dr.<br />

Ryba über " Frauen und Jugend<br />

im Selbstschutz~ .<br />

Ministerialrat Dr. Weiß ging u. a.<br />

auf Probleme ein, die sim in<br />

einem Krieg ergeben würden. Lebensmittel<br />

und ärztliche Betreuung<br />

werden we itgehend fehlen, woraus<br />

sich ergibt, daß jeder gezwungen<br />

31<br />

ist, sich selbst zu helfen. Diese<br />

Tatsache mache eine weitgehende<br />

Beteiligung der Bevölkerung im<br />

Selbstschutz notwendig.<br />

Ortsstellenleiter Freise behandelte<br />

in seinem Vortrag die Aufgaben<br />

des Selbstschutzes in detaillierter<br />

Form. Frau Dr. Ryba hob in ihrem<br />

Referat d ie Pflicht hervor, d ie jede<br />

Frau gegenüber ihrer Familie und<br />

ihren Kindern hat, ihnen in einem<br />

Kriegsfall den bestmöglichen<br />

Schutz zuteil werden zu lassen.<br />

Alle Vorträge wurden mit Interesse<br />

aufgenommen.<br />

G. Schaeter<br />

SAARLAND<br />

• BlSV-Helfer beim Europäischen<br />

Knappentag<br />

An dem ersten EuropäiSchen Knappentag<br />

vom 25. bis 27. September<br />

in Lu isenthal/Saar nahmen vierzigtausend<br />

Bergleute aus allen Ländern<br />

teil. Die BLSV-Ortsstellen<br />

Allenkessel und Völklingen hatten<br />

sich an der Organisation dieses<br />

größten Bergmannsfestes mit vierzig<br />

Hellerinnen und Helfern beteiligt.<br />

Während die Hellerinnen bei<br />

den Feldküchen des THW und<br />

DRK zum Einsatz kamen, leisteten<br />

die Helfer bei der Verkehrsregelung<br />

der Landespolizei wertvolle<br />

Unterstützung. Der deutsche Vizepräsident<br />

des Europäischen Berg-,<br />

Hütten- und Knappenvereins, Josef<br />

Prior, der selbst BLSV-Helfer<br />

ist, dankte den BLSV-Helfern für<br />

ihre Hilfsbereitschaft. M. K.<br />

HESSEN<br />

• Informations tagung für " Öffentlichkeitsarbeit"<br />

in Braunfels<br />

Landesstellenleiter Ernst Heldmann,<br />

der den zweitägigen Informationslehrgang<br />

fü r Sachbearbeiter<br />

VI und BLSV-Redner an<br />

der Landesschule in Braunfels er-<br />

HAMBURG<br />

öffnete, unterstrich die Notwendigkeit<br />

einer verstärkten Aufklärungstätigkeit<br />

für den Selbstschutz in<br />

weiten Bevölkerungsteilen. Die<br />

Menschen mußten davon überzeugt<br />

werden. daß die in dem Selbstsdlutzgesetz<br />

vorgesehene Grundausbildung<br />

für sie von großem<br />

eigenem Nutzen sei.<br />

Ableilungsleiter Walter Mackle.<br />

BundeshauptsteIle, erläuterte das<br />

Seibsischutzgesetz und die darin<br />

vorgesehene Ausbildung von<br />

Selbslschutzhelfern.<br />

Der Berater für .. Fragen der Zivilverteidigung<br />

M der Landesregierung,<br />

Generalmajor a. D. Herrmann,<br />

erklärte in diesem Zusammenhang,<br />

daß auch das vorgesehene<br />

Zivilsdlutzkorps bei Katastrophen<br />

und Unfällen eingesetzt<br />

werden solle. Im Rahmen der<br />

Zivilverteidigung gelte es, die<br />

Menschen auf alle nur denkbaren<br />

Katastrophenfälle vorzubereiten.<br />

Ortsstellenleiter Otto Rademacher<br />

(Wiesbaden) sprach uber die<br />

Möglichkeiten einer psychologischen<br />

Kampffuhrung und stellte<br />

dabei u. a. fest, daß der Kampf<br />

gegen das gezielt ausgestreute<br />

Gerücht eine der schwierigsten<br />

Aufgaben auf diesem Gebiet sei.<br />

In weiteren Referaten, die von den<br />

Teilnehmern mit großem Interesse<br />

aufgenommen und lebhaft diskutiert<br />

wurden, sprachen der Hauptsachgebietsleiter<br />

V der LandessteIle<br />

Hessen, der Frankfurter<br />

Architekt Dipl.-Ing. Erker, über<br />

das Schutzbaugesetz und dessen<br />

Auswirkungen für das nächste<br />

Jahr und BLSV-Redner Dr. Jung<br />

(Frankfurt) über die Schutzmöglichkeiten<br />

bei Angriffen mit Kernwaffen.<br />

Der 2. Vorsitzende des<br />

Hessischen Journalistenverbandes<br />

und Sachbearbeiter VI bei der<br />

Kreisstelle Marburg, Werner Mascos,<br />

sprach über die Zusammenarbeit<br />

der Sachbearbeiter VI mit<br />

der Tagespresse.<br />

Verleihung von Ehrenurkunden<br />

Im Bereich der Landesstelle Hamburg sind insgesamt 25 Helferinnen<br />

und 250 Helfer 10 Jahre und länger im Bundesluftschutzverband tätig.<br />

Die Landesstelle nahm die Treue dieser Hellerinnen und Helfer zum<br />

Anlaß, ihnen eine Ehrenurkunde als Anerkennung für ihre 10jährige<br />

ehrenamtliche Tätigkeit auszuhändigen.<br />

In den Monaten Oktober und November wurden in den sieben BLSV­<br />

Bezirksamtsstellen besondere Veranstaltungen zur Aushändigung der<br />

Ehrenurkunden durchgeführt. In Anwesenheit der Bezirksamtsleiter,<br />

Ortsamtsleiter und Vertreter befreundeter Verbände überreichte Landesstellenleiter<br />

Müller den betreffenden Helferinnen und Helfern die<br />

Ehrenurkunden.

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