Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Alt-Tempelhof
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Thema des Monats<br />
Europäische Bischöfe<br />
fordern humanere<br />
Zuwanderungspolitik<br />
Angesichts der Flüchtlingstragödie<br />
vor der italienischen Insel Lampedusa<br />
Anfang Oktober fordert die<br />
katholische EU-Bischofskonferenz<br />
Comece ein Umdenken in der europäischen<br />
Zuwanderungspolitik.<br />
«Eine humanere Herangehensweise<br />
an die Themen Zuwanderung und<br />
Asyl» sei dringend nötig, erklärten<br />
die Bischöfe zum Abschluss ihrer<br />
Herbst-Vollversammlung am Freitag<br />
in Brüssel. Die Comece wolle selbst<br />
einen Beitrag zur Neuausrichtung<br />
der EU-Innenpolitik ab 2014 leisten.<br />
Wichtig sei zudem mehr Solidarität<br />
und Lastenteilung zwischen<br />
allen EU-Staaten, betonte die Bischofskonferenz.<br />
Die Bischöfe Maltas<br />
beispielsweise hätten in einem<br />
Schreiben um Hilfe für ihr Land gebeten,<br />
berichtete die Comece.<br />
Bei dem Schiffsunglück am 3. Oktober<br />
waren mehr als 300 Migranten<br />
aus Afrika ertrunken, unter ihnen<br />
viele Somalier und Eritreer. Nur wenige<br />
Tage später forderte ein zweites<br />
Schiffsdrama vor Lampedusa<br />
mehrere Dutzend Menschenleben.<br />
Es gelte sich jedoch daran zu erinnern,<br />
dass in den letzten Jahren<br />
mehr als 20.000 Menschen im Mittelmeer<br />
ums Leben gekommen seien,<br />
unterstrichen die Bischöfe aus<br />
EU-Ländern.<br />
Die Geistlichen verwiesen darauf,<br />
dass die weitaus meisten Migranten<br />
gerne in ihrer Heimat bleiben würden,<br />
sollten die Sicherheitslage sowie<br />
die wirtschaftlichen und sozialen<br />
Bedingungen es erlauben. Daher<br />
brauche es mehr Hilfe für die<br />
Herkunfts- und Durchreiseländer.<br />
Die EU müsse dafür Migrations-,<br />
Handels-, Entwicklungs- und Außenpolitik<br />
sinnvoll kombinieren.<br />
Wichtig sei es, einen Unterschied<br />
zwischen regulärer und irregulärer<br />
Migration zu machen, erklären die<br />
Bischöfe. Sie verurteilen den Menschenschmuggel<br />
als «einen Skandal»:<br />
«Die moderne Sklaverei ist<br />
eine Begleiterscheinung der unregulierten<br />
Zuwanderung und hoch lukrativ.»<br />
Die Pfarrgemeinden in ganz<br />
Europa könnten ihrerseits einen<br />
wichtigen Beitrag leisten, Migranten<br />
willkommen zu heißen und<br />
ihnen das Gefühl eines Zuhauses zu<br />
geben, unterstreicht die Comece.<br />
epd/GB<br />
Foto: epd bild/S. Pförtner<br />
Foto: epd bild/S. Pförtner<br />
4<br />
Was die Fotos zeigen:<br />
Das syrische Flüchtlingskind Hiba al-<br />
Hariri (5) sitzt am Freitag<br />
(13.09.13) bei einem Gespräch im<br />
Grenzdurchgangslager Friedland bei<br />
Göttingen. Die Familie al-Hariri<br />
stammt aus Dara, einer 80.000-<br />
Einwohner-Stadt südlich von Damaskus.<br />
Die Eltern sind mit ihren<br />
sieben Kindern in den Libanon geflohen<br />
und lebten in einer Wohnung<br />
in Beirut. Seit Mittwoch (11.09.13)<br />
sind sie in Friedland untergebracht.<br />
Bereits an diesem Freitag soll die<br />
Familie erfahren, wo sie künftig<br />
leben wird. Zumindest für die<br />
nächsten Jahre.<br />
Fotos: epd-bild/S. Pförtner