Kapitel 7 - Hermann Gartner
Kapitel 7 - Hermann Gartner
Kapitel 7 - Hermann Gartner
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Lohnverhandlungen und Gewerkschaften<br />
a. Tarifbindung in Deutschland<br />
b.Theorie des gewerkschaftlichen Handelns<br />
i. Monopolmodell<br />
Right-to-manage-Ansatz<br />
ii.<br />
iii. Modell der effizienten Verhandlungen<br />
c. Wohlfahrtseffekte von Gewerkschaften<br />
i. Effizienzverluste<br />
Effizienzgewinne<br />
ii.<br />
iii. Zentralisierungsgrad<br />
d.Beschäftigungsfreundliche Lohnpolitik<br />
e. Das Kaufkraftargument einer Lohnforderung<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
1
Tarifbindung in Deutschland<br />
Wie viel Prozent der Beschäftigten unterliegen einen<br />
Branchentarifvertrag?<br />
Deckungsgrad von Tarifverträgen nimmt ab<br />
Quelle: IAB Betriebspanel<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
2
Tarifbindung in Deutschland<br />
Existenz einer Öffnungsklausel<br />
Zunehmende Verbreitung von Öffnungsklauseln<br />
Produzierenden Gewerbe, Westdeutschland<br />
Quelle: Brändle und Heinbach (2010), IAW-Öffnungsklauseldatensatz; eigene Darstellung<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
3
Theorie des gewerkschaftlichen Handelns<br />
• Ziel der Gewerkschaften: Nutzen des<br />
Medianmitgliedes erhöhen<br />
• Gewerkschaft kennt Arbeitsnachfrage der Firmen<br />
• Trade-off zwischen Lohnhöhe und Beschäftigung<br />
• Gewerkschaftsmodelle:<br />
Gewerkschaft bestimmt Lohn<br />
Verhandlung über Lohn<br />
Verhandlung über Lohn und<br />
Beschäftigung<br />
Monopolmodell<br />
Right-to-manage-Ansatz<br />
Effiziente Verhandlungen<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
4
Indifferenzkurve der Gewerkschaft<br />
w<br />
Arbeitsangebot<br />
L s<br />
Was wollen Gewerkschaften?<br />
„More“ (Samuel Gompers, Gründer<br />
der American Federation of Labor)<br />
U 3<br />
U 2<br />
Nutzen U der Gewerkschaft steigt mit<br />
der Beschäftigung L und mit dem<br />
Überschuss des Lohns über dem<br />
Reservationslohn (w-b)<br />
U 1<br />
→ U 1 < U 2 < U 3<br />
b Reservationslohn<br />
L<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
5
Isogewinnlinien<br />
w<br />
Firmen wollen mehr Gewinn P<br />
Bei gegebenen Lohn werden so viel<br />
Arbeiter nachgefragt, dass der Gewinn<br />
maximal ist.<br />
w 1<br />
w 2<br />
P 1 =20.000 €<br />
P 2 =25.000 €<br />
P 3 =30.000 €<br />
Isogewinnlinien: Lohn-Beschäftigungs-<br />
Kombitationen, die zu gleichem<br />
Gewinn führen<br />
L 1 L 2<br />
L d<br />
L<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
6
Gewerkschaftliches Monopol<br />
w<br />
U M<br />
Maximal erreichbarer<br />
Nutzen bei U M<br />
→ Gewerkschaft legt<br />
Lohn auf w M fest<br />
L s<br />
Referenzsituation:<br />
Konkurrenzgleichgewicht E C<br />
Gewerkschaft hat Monopol über<br />
Arbeitsangebot und steht vielen<br />
Unternehmen gegenüber:<br />
w M<br />
E M<br />
1. Schritt: Gewerkschaft legt Lohn<br />
fest. Nutzenmaximierung bei<br />
gegebener Arbeitsnachfrage<br />
2. Schritt: Unternehmen wählen bei<br />
gegebenem Lohn die Beschäftig<br />
w C<br />
E C<br />
Vergleich mit Konkurrenzmarkt:<br />
• Höherer Lohn<br />
• Niedrigere Beschäftigung<br />
• Geringere Wohlfahrt<br />
L d<br />
L M<br />
L C<br />
L<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
7
Right-to-manage-Ansatz<br />
w R<br />
E R • Lösung weiterhin auf<br />
Arbeitsnachfragekurve<br />
1. Schritt: Gewerkschaften und<br />
w<br />
Arbeitgeber verhandeln mit<br />
L s<br />
Firmen über Lohn<br />
2. Schritt: Firmen wählen bei<br />
gegebenen Lohn gewinnmaximale<br />
w M<br />
E M<br />
Beschäftigung<br />
• Lohn und Beschäftigung wird<br />
nacheinander festgelegt<br />
w C<br />
P M<br />
P R<br />
L M<br />
L R<br />
E C<br />
L C<br />
L d<br />
P C<br />
L<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
• Monopol- und Konkurrenzgleichgewicht<br />
als Grenzfälle<br />
• Vereinbarter Lohn w R liegt<br />
zwischen diesen Grenzen<br />
• Höhe hängt ab von<br />
Verhandlungsmacht der<br />
Gewerkschaft<br />
8
Modell der effizienten Verhandlung<br />
w<br />
w M<br />
w E<br />
P M<br />
E M<br />
Kontraktkurve<br />
L s<br />
Wenn Gewerkschaften und<br />
Firmen gleichzeitig über Lohn<br />
und Beschäftigung verhandeln,<br />
können sich beide besser<br />
stellen (Pareto-Verbesserung)<br />
• Lösung (L E ,W E ) nicht auf<br />
Arbeitsnachfragekurve<br />
sondern auf Kontraktkurve<br />
• Kontraktkurve =<br />
Tangentialpunkte der<br />
Indifferenz- und<br />
Isogewinnlinien<br />
w C<br />
E C<br />
L M<br />
L C<br />
L d<br />
L E<br />
P C<br />
L<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
9
Modell der effizienten Verhandlung<br />
• Welcher Punkt auf Kontraktkurve realisiert wird,<br />
hängt von Verhandlungsmacht ab<br />
• Effizienzsteigerung im Vergleich zur Monopol- oder<br />
Right-to-Manage-Lösung<br />
• aber nicht Wettbewerbslösung<br />
• Beschäftigung steigt mit steigender Verhandlungsmacht<br />
• Überbeschäftigung: Firmen beschäftigt mehr Arbeiter als in<br />
Wettbewerbslösung L E >L C<br />
10<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013
Modell der effizienten Verhandlung<br />
• Problem<br />
• Lösungen auf Branchenebene kaum implementierbar, da<br />
einzelne Firma keinen Anreiz hat, Beschäftigungszusagen<br />
umzusetzen<br />
• Für gesamte Branche unrealistisch, aber auf<br />
Betriebsebene implementierbar<br />
• Modell anwendbar auf Beschäftigungsgarantien von<br />
Unternehmen für Lohnverzicht (Öffnungsklauseln,<br />
Betriebliche Bündnisse)<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
11
Wohlfahrtseffekte gewerkschaftlichen<br />
Handelns<br />
• Effizienzverluste<br />
• Unterbeschäftigung durch Löhne oberhalb des<br />
Konkurrenzgleichgewichtes<br />
• Ineffizienter Einsatz der Arbeit: Verlangsamung von<br />
Entscheidungsprozessen, Arbeitszeitregelungen<br />
• Arbeitsausfall durch Streiks<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
12
Wohlfahrtseffekte gewerkschaftlichen<br />
Handelns<br />
• Effizienzgewinne<br />
• Senkung von Transaktionskosten<br />
• Durch kollektive Tarifverhandlungen gegenüber<br />
individualrechtlichen Abmachungen (Kosteneinsparung bei<br />
Vertragsanbahnung, -kontrolle und -durchsetzung)<br />
• Arbeitsbedingungen sind öffentliches Gut<br />
• Information über Risiken. Organisierte Interessenvertreter können<br />
Belastungen durch Arbeitsbedingungen besser beurteilen als der<br />
einzelne Arbeiter.<br />
• Durchsetzung von Standards (Rolle von Gewerkschaften bei<br />
Festlegung von Arbeitsschutzregeln: Donaldo/Wälde 2010).<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
13
Wohlfahrtseffekte gewerkschaftlichen<br />
Handelns<br />
• Effizienzgewinne<br />
• Möglichkeit eines kollektiven Widerspruchs (Exit versus<br />
Voice, Albert O. Hirschman)<br />
• Gewerkschaften geben Arbeitern eine Stimme. Ohne sie ist bei<br />
schlechter Bezahlung oder schlechten Arbeitsbedingungen nur<br />
Abwanderung (Exit) zu anderen Betrieb möglich Gewerkschaften<br />
und Betriebsräte sind Substitut für teure Fluktuationen<br />
• In USA: überwiegend Betriebsgewerkschaften; In Deutschland<br />
übernehmen die Voice-Rolle häufig Betriebsräte<br />
• Bei imperfekten Märkten<br />
• Gegenmacht bei Monopsonmacht<br />
• Versicherung von Risiken, die der Markt nicht absichern kann, z.B.<br />
Schutz vor Lohnschwankungen<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
14
Verteilungswirkung: Löhne der Beschäftigten<br />
in Betrieben mit und ohne Tarifbindung<br />
Löhne in tarifgebundenen<br />
Betrieben sind im<br />
Durchschnitt nicht nur höher<br />
sondern auch weniger<br />
ungleich verteilt<br />
Quelle: LIAB 2001, nur Vollzeitbeschäftigte, eigene Berechnungen<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
15
Zentralisierungsgrad<br />
Arbeitslosigkeit<br />
Reallohn<br />
Belgien<br />
Niederlande<br />
Deutschland<br />
Dezentrale Lohnbildung führt zu<br />
Ergebnissen nahe am<br />
Konkurrenzgleichgewicht.<br />
In je stärkerem Maß Industriegewerkschaften<br />
die Lohnbildung<br />
bestimmen, desto höher der<br />
Lohndruck .<br />
USA, Japan<br />
Verhandlung<br />
in Betrieben in Industrien<br />
Nach Calmfors, Driffill (1988)<br />
Schweden<br />
Österreich<br />
für gesamte<br />
Volkswirtschaft<br />
Zentralisierungsgrad<br />
Je zentralisierter die Gewerkschaft,<br />
desto klarer ist ihre<br />
gesamtwirtschaftliche Verantwortung<br />
(dh externe Effekte der Lohnbildung<br />
werden internalisiert)<br />
geringerer Lohndruck.<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
16
Zentralisierungsgrad<br />
Hoher Organisationsgrad und hohe Tarifdeckung müssen keine<br />
negative Auswirkung auf Beschäftigung haben, wenn sie durch<br />
hohen Koordinierungsgrad kompensiert wird (Calmfors, Driffill<br />
1988)<br />
Wie erreichbar?<br />
• Zentrale Lohnverhandlungen<br />
• Unabhängige Informationen: Sachverständigenrat<br />
• Koordinierende Institutionen<br />
• Gewerkschaftliche Dachverbände, wie DGB<br />
• Initiative durch Regierung: Bündnis für Arbeit, Konzertierte<br />
Aktion<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
17
Beschäftigungsfreundliche Lohnpolitik<br />
Einkommen einer Volkswirtschaft wächst jedes Jahr.<br />
Damit entsteht ein Verteilungsspielraum<br />
• Verteilungsspielraum<br />
= Beschäftigungsneutrales Wachstum des Nominallohns<br />
= Kerninflation + trendmäßige Erhöhung der Arbeitsproduktivität<br />
• Lohnwachstum < Verteilungsspielraum: Moderate Lohnpolitik<br />
Beschäftigung steigt<br />
• Lohnwachstum > Verteilungsspielraum: Beschäftigung sinkt<br />
Beachte: steigende Produktivität durch sinkende Beschäftigung<br />
kann keine Lohnerhöhung rechtfertigen<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
18
Lohnänderung und Produktivität<br />
Ausgangssituation: Produktivität = Y 0 /L 0<br />
Output<br />
Y 1<br />
Y 0<br />
Steigung:<br />
Y/L= Produktivität<br />
Technischer Fortschritt<br />
verändert Produktionsfunktion<br />
Y 2<br />
L 2 L 0<br />
Produktionsfunktion<br />
Beschäftigung<br />
Technischer Fortschritt:<br />
Bei gleichem Faktoreinsatz mehr Output<br />
Produktivität steigt auf Y 1 /L 0<br />
Lohnerhöhung (bei unveränderter<br />
Produktionsfunktion) führt zu sinkender<br />
Beschäftigung<br />
Produktivität steigt auf Y 2 /L 2<br />
Folge fallender Grenzproduktivität:<br />
Bei sinkender Beschäftigung steigt die<br />
Produktivität<br />
→ Entlassungsproduktivität<br />
Relevant für Verteilungsspielraum der<br />
Lohnpolitik ist nur Arbeitsproduktivität, die<br />
durch technischen Fortschritt entsteht.<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
19
Verteilungsspielraum der Lohnpolitik<br />
Wachstum gegenüber dem Vorjahr, nominale Größen<br />
12%<br />
10%<br />
8%<br />
2004-2007:<br />
Beschäftigungsfreundliche Lohnentwicklung<br />
Mit ein Grund für die robuste Arbeitsmarktentwicklung<br />
in der Krise<br />
6%<br />
4%<br />
2%<br />
0%<br />
-2%<br />
-4%<br />
AN-Entgelt pro Stunde Verteilungsspeielraum Ausschöpfung<br />
Ausschöpfung=Wachstum des Arbeitnehmerentgelt minus Verteilungsspielraum;<br />
Arbeitnehmerentgelt ist der Bruttolohn einschließlich der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung<br />
Quelle: VGR eigene Berechnungen<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
20
Beschäftigungsfreundliche Lohnpolitik<br />
Wie sie zu erreichen ist:<br />
Macht der Outsider (Arbeitslose) erhöhen<br />
• Arbeitslose besser qualifizieren<br />
Insider (Beschäftigte) kompromissbereiter machen<br />
• Lohnzugeständnisse gegen Gewinnbeteiligungen<br />
• schwächerer Kündigungsschutz<br />
Konzertierte Aktion, Bündnis für Arbeit<br />
• Erfordert zentrale Ansprechpartner (zentralisiertes Lohnverhandlungssystem)<br />
• Beispiel: Vereinbarung von Wassenaar (1982) in Holland<br />
Größere Betriebsnähe der Lohnbildung<br />
• Wirksame Öffnungsklauseln<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
21
Kaufkraftargument einer Lohnforderung<br />
Kaufkraftargument (Annahme: Keine Abwälzung der Kosten auf<br />
Preise)<br />
Reallohn ↑ <br />
Einwand<br />
Lohneinkommen (mit kleiner Sparquote) ↑<br />
Gewinneinkommen (mit hoher Sparquote) ↓<br />
→ Konsumnachfrage ↑<br />
Reallohn ↑ Investitionsnachfrage ↓<br />
Einzelner Betrieb erntet nur Teil der zusätzlichen Kaufkraft (wegen Sickerverlusten), aber<br />
gesamte Kostenerhöhung Arbeitsnachfrage ↓<br />
Bei Abwälzung auf Preise<br />
w und p steigen gleichermaßen: Reallohn ändert sich nicht<br />
Gefahr: Steigende Preise verleiten Zentralbank zu restriktiver Geldpolitik<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
22
Kaufkraftargument einer Lohnforderung<br />
Was Keynes dazu sagte<br />
Ein Anstieg der Beschäftigung kann<br />
nur vorkommen in Begleitung von<br />
sinkenden Reallöhnen<br />
General Theory 1936, S. 17<br />
Bei Arbeitslosigkeit wegen Nachfragemangel ist Lohnsenkung das falsche<br />
Rezept:<br />
• Akteure können nur Nominallohn festlegen, für Beschäftigung ist<br />
Reallohn entscheidend<br />
• Der Nominallohn ist aber nach unten starr<br />
• Selbst wenn Nominallohn fällt (w↓), kann bei Nachfragemangel der Preis<br />
noch stärker fallen (p↓↓), so dass der Reallohn steigt (w/p↑)<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
23
Kaufkraftargument einer Lohnforderung<br />
• Simulationsstudien zeigen<br />
• Kurzfristig reagiert Konsumnachfrage positiv auf Lohnsteigerungen<br />
• Mittelfristig dominiert aber Kostenaspekt<br />
• Seit etwa 2007 wird gesamtwirtschaftliche Nachfrage durch<br />
Konsum stabilisiert. Trotz moderater Lohnentwicklung – oder<br />
wegen ihr? Steigende Beschäftigung führt zu mehr Konsum<br />
• Bei mangelnder Kaufkraft (d.h. Nachfragemangel):<br />
• Nachfrage erzeugen durch Fiskal- oder Geldpolitik<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Gartner</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik 2013<br />
24