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Oktober 2013 – Nr. 9 (PDF) - Robert Bosch Stiftung

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12 :: Publikationen<br />

gestellt; die Druckfassung entstand im engen Austausch<br />

mit sachverständigen Lesern.<br />

Zweihundert Jahre nach der Entstehung (1813)<br />

und Drucklegung (1814) von Chamissos berühmtestem<br />

Werk ermöglichen gleich mehrere Editionsvorhaben<br />

einen neuen, frischen Blick auf den Schlemihl. Der<br />

Findling Verlag im brandenburgischen Kunersdorf, wo<br />

Chamisso mit der Niederschrift begann, bringt in Zusammenarbeit<br />

mit der Berliner Staatsbibliothek eine<br />

Faksimile-Edition der ältesten erhaltenen Handschrift<br />

heraus. Dort lautet der Titel noch Peter Schlemiels<br />

Schicksale, mitgetheilt von Adelbert von Chamisso.<br />

Diese sogenannte Urschrift basiert auf Notizen, die leider<br />

nicht mehr existieren. Der gefaltete Korrekturrand<br />

und die Verwendung der<br />

lateinischen Schreibschrift<br />

statt der sonst von Chamisso<br />

verwendeten deutschen<br />

Kurrentschrift weisen das<br />

Konvolut als Reinschrift<br />

aus, an dem weiter gearbeitet<br />

werden sollte. Brandspuren<br />

lassen vermuten,<br />

dass beim Brüten über dem<br />

Manuskript Pfeife geraucht<br />

wurde.<br />

In ihrem Aufsatz über die Entstehung und Weitergabe<br />

des Manuskripts klären Anja Krüger und Monika<br />

Sproll, die mit Jutta Weber den Nachlass Chamissos in<br />

der Berliner Staatsbibliothek neu erschließen, interessante<br />

Details wie die Frage, warum der Autor auf dem<br />

Deckblatt den Namen »A.W. Schlemiel« in »Peter<br />

Schlemiel« umänderte. Beim Lesen dachte der Freund<br />

Hitzig spontan an den romantischen Kunstphilosophen<br />

A(ugust) W(ilhelm) Schlegel, mit dem Chamisso<br />

gut bekannt war. Diese Assoziation aber wünschte der<br />

Autor gar nicht, wie er dem Freund brieflich versichert:<br />

»Schlegel hat wirklig mit dem unschuldigen Jungen<br />

nichts gemein, dem ich vielmehr in den Leib stecke.«<br />

Das Deutsch Chamissos war keineswegs so fehlerlos,<br />

Die hier dargestellten Illustrationen entstammen alle dem<br />

Bildband Reise um die Welt (Die Andere Bibliothek), in dem<br />

Chamissos literarischer Reisebericht mit 250 Lithografien des<br />

Malers Ludwig Choris zusammengeführt wird

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