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CEDEFOP Jahresbericht 2012 - DEQA-VET

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Kasten 2. Bessere Beschäftigungsmöglichkeiten durch Lernen am Arbeitsplatz<br />

Neuere Befunde des Cedefop deuten darauf hin, dass<br />

das Lernen am Arbeitsplatz den Einstieg junger Menschen<br />

in den Arbeitsmarkt erfolgreich unterstützt. Den<br />

vorliegenden Zahlen zufolge haben Absolventen beruflicher<br />

Bildungsgänge mit mittlerem Qualifikationsniveau<br />

(ISCED-Stufen 3 und 4) kurz- und mittelfristig<br />

bessere Beschäftigungsperspektiven als Absolventen<br />

allgemeiner Bildungsgänge. Außerdem finden sie meist<br />

etwas schneller eine Beschäftigung und verbleiben<br />

länger an ihrem ersten Arbeitsplatz. Das in der Berufsbildung<br />

häufigere Lernen am Arbeitsplatz verbessert<br />

die Beschäftigungschancen junger Menschen noch<br />

weiter und führt insgesamt zu besseren Arbeitsmarktergebnissen.<br />

Das Lernen am Arbeitsplatz hat verschiedene Vorteile:<br />

So lassen sich bestimmte Aspekte des Lernens<br />

am Arbeitsplatz in der Schule nur schwer nachbilden<br />

oder simulieren. Da die Lernenden in den Arbeitsprozess<br />

integriert sind, können sie sich mit den Anforderungen<br />

der Arbeit vertraut machen und modernste Ausrüstungen<br />

nutzen. Sie gewöhnen sich daran, mit<br />

anderen im Team zu arbeiten, erwerben soziale Kompetenzen,<br />

z. B. im Umgang mit Kunden, und werden<br />

Teil einer Praxisgemeinschaft. Einige Unternehmen bieten<br />

ihren Lehrlingen und Praktikanten auch die Möglichkeit,<br />

entweder in einem Betrieb desselben Unternehmens<br />

oder in einem Partnerunternehmen im<br />

Ausland zu arbeiten. Unternehmen können auch vom<br />

generationenübergreifenden Lernen profitieren. Die Arbeitgeber<br />

suchen nach dem Kandidaten, der ihren Anforderungen<br />

am besten entspricht, über alle grundlegenden<br />

und die meisten spezifischen Kompetenzen<br />

verfügt und wenig Einführungsschulung braucht, bevor<br />

er in den Arbeitsablauf einsteigen und produktiv arbeiten<br />

kann. Somit kann der Wissens- und Informationstransfer<br />

in beide Richtungen den Arbeitgebern helfen,<br />

potenzielle künftige Mitarbeiter zu ermitteln und<br />

die Beschäftigungschancen junger Menschen zu erhöhen.<br />

In manchen europäischen Ländern hat das Lernen<br />

am Arbeitsplatz eine lange Tradition. Die Politikanalyse<br />

des Cedefop zeigt, dass in vielen Ländern eine klare<br />

Tendenz zur Entwicklung betrieblicher Ausbildungsmodelle<br />

und anderer Formen des Lernens am Arbeitsplatz<br />

besteht. In vielen Ländern zeigte sich diese Entwicklung<br />

schon vor 2010; alle anderen sind inzwischen<br />

ebenfalls tätig geworden. Die entsprechenden Maßnahmen<br />

betreffen neue und geänderte Regelungen<br />

zum Lernen am Arbeitsplatz und die Einführung neuer<br />

Ausbildungsgänge oder praktischer Organisationsverfahren<br />

und zielen in einigen Ländern darauf ab, „gefährdete“<br />

junge Menschen zu unterstützen.<br />

Im Dezember wurde in Berlin eine Initiative für eine<br />

„Europäische Ausbildungsallianz“ auf den Weg gebracht.<br />

Sie unterstützt die bilaterale Zusammenarbeit<br />

in der Frage, wie das Prinzip des dualen Lernens in einer<br />

berufsbildenden Einrichtung und am Arbeitsplatz<br />

in verschiedenen Ländern und auf verschiedenen Stufen<br />

der allgemeinen und beruflichen Bildung eingeführt<br />

werden könnte. Das Cedefop wurde ersucht, die Initiative<br />

und ihre Koordinierung zu unterstützen. 2013<br />

wird das Cedefop außerdem die öffentlichen und privaten<br />

Kosten und Finanzierungsmodelle betrieblicher<br />

Ausbildungsgänge untersuchen, um zu einem besseren<br />

Verständnis der hier bestehenden Anforderungen beizutragen.

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