Das freundliche Angebot des GV ANDREAS STANGE und ... - Geratop
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Persona 1<br />
Persona<br />
Persona bezeichnete ursprünglich eine im antiken griechischen Theater von den Schauspielern verwendete Maske,<br />
welche die Rolle <strong>des</strong> Schauspielers typisierte. Der Name ist abgeleitet aus dem Lateinischen (personare =<br />
hindurchtönen). Hieraus wiederum abgeleitet ist der psychologische Begriff der Person.<br />
Analytische Psychologie<br />
C. G. Jung übertrug den Begriff in die<br />
Tiefenpsychologie <strong>und</strong> bezeichnete damit<br />
denjenigen Teil <strong>des</strong> Ichs, der für ein<br />
normatives, sozialverträgliches Verhalten<br />
<strong>des</strong> Individuums gegenüber seiner Umwelt<br />
sorgt. Die Eigenschaften der Persona<br />
werden daher hauptsächlich durch<br />
Anpassung erworben. [1] Anpassung aber<br />
erfolgt häufig zu Lasten der Individualität.<br />
Die Gefahr der zu starken Anpassung an<br />
soziale Gegebenheiten bringe das<br />
Individuum in die Gefahr <strong>des</strong> Konfliktes mit<br />
dem unbewussten individuellen Teil seines<br />
Ichs. Man kann Persona auch als „äußeren<br />
bewussten Charakter“ im Gegensatz zum<br />
„inneren unbewußten Charakter“ (Animus<br />
<strong>und</strong> Anima) definieren. Die Persona ist eine<br />
Art Hülle <strong>des</strong> Ichs <strong>und</strong> stellt konkret z. B.<br />
den Polizist in der Uniform, den Richter im Abb. 1. Typisch männliche Einstellung der Persona, bei der das äußere Ich dem<br />
objektiven Denken, das innere jedoch der subjektiven Gefühlswelt zugewandt ist.<br />
Talar oder den Professor im Hörsaal dar etc.<br />
Die Hauptfunktion, das Denken, beherrscht hier die Ich-Hülle, die Persona. Die<br />
Die Persona ist die Voraussetzung der<br />
minderwertige Funktion, das Fühlen, kommt hier der Anima zu.<br />
Möglichkeit zur Kommunikation mit der<br />
Außenwelt. Gleichzeitig dient sie auch dem<br />
Schutz <strong>des</strong> „individuellen Ichs“ <strong>und</strong> gibt ihm die nötige Distanz. Jung arbeitete gern mit begrifflichen<br />
Gegensatzpaaren. So gesehen stellt Persona das „kollektive Ich“ bzw. die „äußere Persönlichkeit“ dar, während das<br />
„individuelle Ich“ von Jung als Anima oder Animus bzw. als innere Persönlichkeit oder „Seele“ bezeichnet wurde.<br />
„Seele“ stellt damit nach Jung einen abgegrenzten Funktionskomplex dar im Gegensatz zum Begriff der Psyche als<br />
Gesamtheit aller bewussten Erlebnisqualitäten sowie aller unbewussten Phänomene. Jung sagt, das Ich sterbe, wenn<br />
die Persona zu stark werde. Es ist daher vom Standpunkt <strong>des</strong> seelischen Gleichgewichts <strong>und</strong> der seelischen Stabilität<br />
anzustreben, dass sich beide Ich-Anteile – innerer unbewusster Anteil <strong>und</strong> äußerer bewusster Anteil – die Waage<br />
halten. Ist dies nicht der Fall, so kann sich der Charakter eines Menschen zu seinen Ungunsten verändern, etwa im<br />
Sinne eines Massenmenschen (Überwiegen kollektiver Anteile) oder im Sinne eines Einzelgängers (Überwiegen<br />
individueller Eigenschaften). Je nach Bedeutung oder je nach Überwiegen bzw. Relativierung <strong>des</strong> Verhältnisses<br />
gegenüber der Gesellschaft können weitere spezifische individuelle Einstellungen als Typen unterschieden werden:<br />
• der Held (Anerkennung als gesellschaftliches Vorbild),<br />
• der Erlöser (gesellschaftliche Anerkennung als moralisches oder religiöses Ideal, z. T. gegen herrschende<br />
politische Einflüsse),<br />
• der Rächer (bewusstes Handeln gegen die kollektive Moral aus unterschiedlichen Motiven),