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Ev. Kirche Sankt Martin in Monzingen Die Kirche soll angeblich um ...

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<strong>Ev</strong>. <strong>Kirche</strong> <strong>Sankt</strong> <strong>Mart<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Monz<strong>in</strong>gen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>soll</strong> <strong>angeblich</strong> <strong>um</strong> das Jahr 1000 vom Ma<strong>in</strong>zer Erzbischof Willigis erbaut worden<br />

se<strong>in</strong>. Der jetzige Bau weist auf der Nordwestecke des Schiffes noch e<strong>in</strong> Mauerstück aus dem<br />

12. Jahrhundert auf. <strong>Die</strong> große Umgestaltung der <strong>Kirche</strong> geschah am Ende des 13.<br />

Jahrhunderts. Danach zog man im Innern die Rundpfeiler mit den schweren Spitzbögen e<strong>in</strong><br />

und auf der Südseite baute man die heutige Sakristei an.<br />

Im Jahre 1474 wurde e<strong>in</strong> Altar zu Ehren der hl. Nikolaus, Ambrosius, Sebastian und Ewald<br />

geweiht. Im Jahre 1488 wurde der schöne Chor angebaut und anschließend daran die kle<strong>in</strong>e<br />

Seitenkapelle auf der Nordseite. Als Ba<strong>um</strong>eister werden Meister Philipp von Gmünd, Erbauer<br />

der Schlosskirche Meisenheim, Hanss der Palawer, sowie Meister Simont von Luttern<br />

genannt. Ende des 16. Jh. Wurde das Mittelschiff <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en beiden östlichen Jochen<br />

<strong>um</strong>gestaltet.<br />

E<strong>in</strong>e Empore wurde im Jahre 1657 e<strong>in</strong>gerichtet (mehrfache Wiederherstellungen im 17. und<br />

18. Jh.) <strong>Die</strong> E<strong>in</strong>wölbung des Mittelschiffs, das bis dah<strong>in</strong> wenigstens <strong>in</strong> den beiden westlichen<br />

Jochen flach gedeckt war, stammt von 1860.<br />

Verschiedene bauliche Daten:<br />

Gemengebau verschiedener Zeiten; vierjochige Basilika vom Ende des 13. bis 15. Jh. Mit<br />

Turm auf dem Südwestjoch und Schluss <strong>in</strong> drei Seiten des Sechsecks.


Das Mittelschiff ist im Lichten 6,23 m breit, 5,70 m lang und 7,50 m hoch. Das Seitenschiff<br />

ist 3,30 m breit. Der Chor hat im Lichten e<strong>in</strong>e Länge von 11 m, e<strong>in</strong>e Breite von 7.70 m, e<strong>in</strong>e<br />

Höhe bis z<strong>um</strong> Scheitel von 10,75 m. Verputztes Bruchste<strong>in</strong>mauerwerk mit<br />

Sandste<strong>in</strong>gliederung.<br />

<strong>Die</strong> Westseite ist relativ e<strong>in</strong>fach gestaltet. Das Sockelgesims ist mehrmals dem abschüssigen<br />

Gelände folgend nach unten verkröpft. In der Mitte sitzt e<strong>in</strong> dreiteiliges Fenster mit<br />

Fischblasenmaßwerk. Auf der Südwestecke erhebt sich der Turm von unregelmäßigem<br />

Grundriss. Der zweigeschossige Unterbau trägt e<strong>in</strong>e geschieferte Glockenstube aus Fachwerk<br />

und die achtseitige geschieferte Pyramide.<br />

Auf der Südseite des Schiffs führt e<strong>in</strong>e Treppe z<strong>um</strong> Turmportal, dessen Oberteil<br />

Fischblasenmaßwerk ausfüllt. Das zweite Geschoss ist hier durch e<strong>in</strong> Gesims angedeutet.<br />

Nach Osten anschließend sitzt e<strong>in</strong> Portal aus der Mitte des 19. Jh., über dem zwei rechteckige<br />

Fenster e<strong>in</strong>gebrochen s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e deutliche Mauerfuge trennt den nach Osten anschließenden<br />

Anbau vom Ende des 13. Jh. Ab, so dass die Mauern des Langhauses vielleicht im Kern noch<br />

den romanischen Bau <strong>in</strong> sich tragen. Der Anbau ist e<strong>in</strong>jochig <strong>in</strong> fünf Seiten des Achtecks. Er<br />

ist mit schweren Strebepfeilern besetzt und hat im ersten Joch e<strong>in</strong>e später e<strong>in</strong>gebrochene, jetzt<br />

wieder vermauerte Tür, den heutigen äußeren Zugang zur Sakristei, ähnlich dem Turmportal.<br />

<strong>Die</strong> Fenster s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach spitzbogig.


<strong>Ev</strong>. <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> Meddersheim<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kirche</strong> zu Meddersheim bestand wohl schon vor 1000. <strong>Die</strong> <strong>Kirche</strong>ngift hat die<br />

Wildgrafen, die im Jahre 1271 durch Besetzung seitens des Erzbischofs Werner von Ma<strong>in</strong>z<br />

ke<strong>in</strong>en Rechtsnachteil erleiden <strong>soll</strong>t. Nach E<strong>in</strong>führung der Reformation <strong>um</strong> 1545 gehörte die<br />

Pfarrei zur lutherischen Inspektion Kirn.<br />

Der Turm der <strong>Kirche</strong> stammt noch aus der zweiten Hälfte des 12. Jh. E<strong>in</strong> neuer Chor und<br />

ansche<strong>in</strong>end auch e<strong>in</strong> neues Schiff wurden <strong>um</strong> 1500 angefügt und 1756 das Langhaus durch<br />

e<strong>in</strong>en Neubau ersetzt. Das <strong>Kirche</strong>n<strong>in</strong>nere und die beiden Obergeschosse des Turms wurden<br />

1811-14 erneuert. „Renoviert 1814“ stand ehemals über dem Chorbogen. Gleichzeitig wurde<br />

der schöne Helm aufgesetzt, der 1928-30 nach e<strong>in</strong>em Brand <strong>in</strong>folge Blitzschlags durch<br />

Architekt Fr. Otto <strong>in</strong> Kirn <strong>in</strong> der alten Form erneuert ward. Anschließend war e<strong>in</strong>e<br />

<strong>um</strong>fassende Wiederherstellung des Innern.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kirche</strong> ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>fach Saal von drei Achsen, im Lichten 14,85 m lang und 9,88 m breit,<br />

mit östlich anschließendem Chor aus zwei Jochen mit Schluß <strong>in</strong> drei Seiten des Sechsecks, im<br />

Lichten 7,29 m breit und 10,90 nm lang, und mit südlich an diesen gelehntem Turm.<br />

Das Schiff, e<strong>in</strong> Bruchste<strong>in</strong>bau über doppeltem Sockel, hat rundbogige Fenster. Über dem<br />

Rundbogenportal der Westseite ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kartusche die Jahreszahl 1756, die sich <strong>in</strong> den<br />

Mauerankern wiederholt. E<strong>in</strong> zweites Portal mit offner Segmentverdachung ist auf der<br />

Südseite. In der Südostecke ist <strong>in</strong> Höhe des Daches e<strong>in</strong> gotischer Wasserspeier. Neben dem<br />

Hauptportal ist e<strong>in</strong> Ste<strong>in</strong> (Grundste<strong>in</strong>?) e<strong>in</strong>gelassen mit der Inschrift: L. A. Spriec(mann) nat.<br />

1739, mort. 1829.


Der Chor ist mit Strebepfeilern besetzt, von denen die beiden östlichen fehlen. Im ersten Joch<br />

der Nordseite ist e<strong>in</strong>e Spitzbogentür mit e<strong>in</strong>gelegtem Rundstab im Gewände. Im zweiten Joch<br />

führen später e<strong>in</strong>gebrochene Türen zur Empore. <strong>Die</strong> Fenster haben e<strong>in</strong>fach abgeschrägtes<br />

Gewände und Fischblasenmaßwerk. <strong>Die</strong> Stäbe der Unterleistung s<strong>in</strong>d herausgebrochen und<br />

zwei der Fenster bis z<strong>um</strong> Sockel nach unten verlängert. Kaffgesims ist <strong>um</strong> die Ecken<br />

verkröpft.<br />

Der Turm hat über breitem Sockel e<strong>in</strong> Geschoß mit lagerhaftem Bruchste<strong>in</strong>. Auf den Ecken<br />

und <strong>in</strong> der Mitte je e<strong>in</strong>e Mittel- und breitere Ecklisene aus Quadern, die durch je drei<br />

Rundbogen auf Fratzenkonsolen verbunden s<strong>in</strong>d, unbeschädigt nur auf der Südseite erhalten.<br />

Darüber liegt e<strong>in</strong> Gesims aus vorspr<strong>in</strong>gender Schmiege mit Platt, das sich auch über den<br />

beiden folgenden Geschossen wiederholt.<br />

Im Innern hat das Schiff e<strong>in</strong>e Voutendecke. Auf der West- und Nordseite läuft e<strong>in</strong>e Empore<br />

her<strong>um</strong>. Der Chor hat e<strong>in</strong> Netzgewölbe, dessen Rippen e<strong>in</strong> Schienenprofil haben und <strong>in</strong> den<br />

Kreuzungspunkten mit Wappenschilden belegt s<strong>in</strong>d.<br />

Der Turm hat im Innern e<strong>in</strong> gratiges Kreuzgewölfe auf Schildbögen. <strong>Die</strong> Ostseite ist als<br />

Altarnische halbrund ausgetieft.<br />

<strong>Die</strong> heutige Orgel wurde 1757 von den Gebrüdern St<strong>um</strong>m <strong>in</strong> Rhaunen geliefert. Sie steht auf<br />

der Ostempore des Chors h<strong>in</strong>ter dem Altar und hat geschnitzte Seitenteile.


<strong>Ev</strong>. Matthiaskirche <strong>in</strong> Bad Sobernheim<br />

<strong>Die</strong> Bad Sobernheimer Matthiaskirche, e<strong>in</strong>er der bedeutendsten spätgotischen <strong>Kirche</strong>nbauten<br />

des Mittelrhe<strong>in</strong>gebietes, verdankt ihr heutiges Aussehen, das wieder etwa dem vor der<br />

Stadtverwüstung 1689 entspricht, den beiden großen Instandsetzungen von 1898/1900 und<br />

1959-69. Neben den Befunden am Bau war die Stadtansicht Merians von 1645 die wichtigste<br />

Orientierungshilfe für die Wiederherstellung der <strong>Kirche</strong>. 1900 konnten die Hauptschäden und<br />

die dadurch bed<strong>in</strong>gten störenden Umbauten beseitigt werden. Der romanische Nordturm, über<br />

den man nach se<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>sturz am Anfang des 19. Jahrhundert das Dach des Chores<br />

herzübergezogen hat, wurde wieder <strong>um</strong> zwei Geschosse erhöht und erhielt e<strong>in</strong>en neuen Helm.<br />

Rekonstruiert wurden die 1689 zerstörten Giebel über den Seitenschiffen sowie der Dachreiter<br />

am Übergang von Chor und Langhaus. Bei der letzten Renovierung wurde der Nordturm<br />

nochmals aufgestockt. Außerdem erfolgte e<strong>in</strong>e durchgreifende Restaurierung des Innern.<br />

Im Wesentlichen stammen die Teile der <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> ihrer heutigen Gestalt aus der der zweiten<br />

Hälfte des 15. Jahrhundert. Damals wurde vor dem überlieferten Langhausneubau (1482-84)<br />

auch der Chor weitgehend neu aufgeführt, wie am Mauerwerk, der Gliederung, den Fenstern<br />

und dem Gewölbe unschwer zu erkennen ist. Lediglich die unteren Teile der Wände – östlich<br />

des Nordturmes bis z<strong>um</strong> Dachansatz – gehören noch dem14. Jahrhundert bzw. der Zeit <strong>um</strong><br />

1400 an. <strong>Die</strong>s gilt auch für das Wandstück mit dem kle<strong>in</strong>en Fenster im östlichsten Joch des<br />

nördlichen Seitenschiffes. Von e<strong>in</strong>em romanischen Vorgängerbau des 12. Jahrhundert, also<br />

nicht mehr dem des von Willigis geweihten, haben sich nur das Untergeschoss des<br />

Nordturmes sowie e<strong>in</strong>ige Fragmente im Chor erhalten.


<strong>Die</strong> Orgel mit ihrem prächtigen Prospekt, der seit der letzten Renovierung wieder se<strong>in</strong>e<br />

ursprüngliche Farbigkeit besitzt, ist e<strong>in</strong> Werk der bekannten Orgelbauerfamilie St<strong>um</strong>m. <strong>Die</strong><br />

Söhne des Johann Michael St<strong>um</strong>m stellten der Stadt Sobernheim am 19. Januar 1740 e<strong>in</strong>e<br />

Quittung über 1000 Gulden für e<strong>in</strong>e gelieferte Orgel aus. Somit ist nachgewiesen, dass es sich<br />

<strong>um</strong> e<strong>in</strong>es der wenigen Werke von Johann Michael St<strong>um</strong>m handelt. Entstanden ist die Orgel,<br />

welche zwei Manuale, Pedal und 29 Register, davon 14 orig<strong>in</strong>ale, besitzt, im Jahre 1739.<br />

Aufgrund tiefgreifender Umbauten 1878, 1910, 1940 und noch 1972 wurde die Orgel <strong>in</strong> ihrer<br />

Stubstanz stark bee<strong>in</strong>trächtigt. 2003 wurde e<strong>in</strong>e Restaurierung durchgeführt mit dem Ziel, die<br />

barocke Orig<strong>in</strong>alität dieses bedeutenden Instr<strong>um</strong>ent wieder zurückzugew<strong>in</strong>nen.

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