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Das Handwerk in der Region - Handwerkskammer Reutlingen

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Freitag, 1. März 2013<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

Große Lehrstellenbörse – <strong>Handwerk</strong> ist Innovation: E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> Unternehmen<br />

Ratgeber Bauen und Sanieren – För<strong>der</strong>mittel 2013<br />

GEWINNSPIEL<br />

1. Preis:<br />

E<strong>in</strong> Apple iPad<br />

HOHENZOLLERISCHE<br />

ZEITUNG


2 <strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> Freitag, 1. März 2013<br />

Aus dem Inhalt<br />

Seite 3<br />

Bundessieger aus <strong>der</strong> <strong>Region</strong>:<br />

Warum sie sich für e<strong>in</strong>en <strong>Handwerk</strong>sberuf<br />

entschieden haben<br />

Seite 9<br />

Bodelshäuser Unternehmen<br />

liefert verzahnte<br />

Präzisionsarbeit<br />

Seite 18<br />

Berufswahlprojekt<br />

»Generation Girls«<br />

Seite 4<br />

Tüb<strong>in</strong>ger Maler-Betrieb über<br />

den Wandel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Branche<br />

Seite 6<br />

Reutl<strong>in</strong>ger Unternehmen<br />

zwischen <strong>Handwerk</strong> und IT<br />

Seite 7<br />

Bal<strong>in</strong>ger Orthopädietechnik-<br />

Unternehmen: Technik, die<br />

dem Menschen dient<br />

Seite 8<br />

Horber Elektro-Innungsfachbetrieb<br />

über Innovationen <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Branche<br />

Seite 10<br />

Metz<strong>in</strong>ger Unternehmsgruppe<br />

setzt Ideen aus Beton um<br />

ab Seite 11<br />

Die große Lehrstellenbörse:<br />

Rund 650 freie Lehrstellen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

Seite 12<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> als attraktiver<br />

Arbeitgeber<br />

Seite 15<br />

E<strong>in</strong> scharfes Verhältnis:<br />

Über e<strong>in</strong><br />

beson<strong>der</strong>es Werkzeug<br />

Seite 21<br />

Lehrstellenradar<br />

Die <strong>Handwerk</strong>skammer bei<br />

facebook<br />

Preisrätsel:<br />

iPAD zu gew<strong>in</strong>nen<br />

Seite 22<br />

Tipps aus dem <strong>Handwerk</strong>:<br />

Richtig bewerben<br />

Seite 24<br />

Modellprojekt »Abbruch<br />

vermeiden – Ausbildung<br />

begleiten«<br />

Seite 28<br />

Energieberater: Strategien gegen<br />

die Kostenspirale nach oben<br />

Seite 29<br />

KfW för<strong>der</strong>t neue Heizanlagen<br />

L<strong>in</strong>ks für Energiesparer<br />

Bild: Gnamm/<strong>Handwerk</strong>skammer Reutl<strong>in</strong>gen<br />

Seite 30<br />

Energie für den privaten Wohnungsbau<br />

Seite 31<br />

Steuern sparen mit <strong>der</strong> <strong>Handwerk</strong>errechnung<br />

Impressum<br />

Verlagsson<strong>der</strong>beilage <strong>der</strong><br />

Südwest Presse Partnerverlage<br />

Schwäbisches Tagblatt,<br />

Südwestpresse/Neckar-<br />

Chronik, Alb Bote, Metz<strong>in</strong>ger-Uracher<br />

Volksblatt, Reutl<strong>in</strong>ger<br />

Nachrichten, Hohenzollerische<br />

Zeitung und<br />

Zollern-Alb-Kurier sowie des<br />

Reutl<strong>in</strong>ger Generalanzeigers<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Reutl<strong>in</strong>gen,<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Alfred Bouß und<br />

Udo Ste<strong>in</strong>ort.<br />

Konzeption<br />

Alfred Bouß<br />

Birgit Pflock-Rutten<br />

Titelgestaltung<br />

Rolf Köber<br />

Titelbild<br />

Gnamm/<strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Reutl<strong>in</strong>gen<br />

Layout<br />

Rolf Köber<br />

Texte<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Reutl<strong>in</strong>gen<br />

Birgit Pflock-Rutten<br />

Ralf Flaig<br />

Frank Rumpel<br />

Bil<strong>der</strong><br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Reutl<strong>in</strong>gen<br />

PR-Service, Karl-He<strong>in</strong>z Kuball,<br />

Verbände, Privat, Fotolia<br />

Anzeigen<br />

Wolfgang Dieter


Freitag, 1. März 2013<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

3<br />

Die Leidenschaft zum Beruf gemacht<br />

Drei Bundessieger aus <strong>der</strong> <strong>Region</strong> berichten, warum sie sich für das <strong>Handwerk</strong> entschieden haben<br />

Sie s<strong>in</strong>d bester Stimmung,<br />

während sie über ihre Berufswahl<br />

und ihre Ausbildung berichten:<br />

Sandra Luz, Nico Armbruster<br />

und Julian Walz s<strong>in</strong>d<br />

die drei Bundessieger beim<br />

Leistungswettbewerb 2012<br />

aus dem Kammerbezirk. Soviel<br />

gute Laune – also alles richtig<br />

gemacht mit <strong>der</strong> Berufswahl?<br />

Sandra Luz hat im vergangenen<br />

Jahr ihre Ausbildung zur Konditor<strong>in</strong><br />

bei <strong>der</strong> Konditorei Sommer <strong>in</strong><br />

Reutl<strong>in</strong>gen abgeschlossen. Nico<br />

Armbruster ist Wärme-, Kälte- und<br />

Schallschutzisolierer, se<strong>in</strong>e Ausbildung<br />

absolvierte er im elterlichen<br />

Betrieb, <strong>der</strong> Firma Armbruster<br />

Isolierungen <strong>in</strong> Pliezhausen.<br />

Julian Walz hat se<strong>in</strong>e Ausbildung<br />

zum Mechatroniker für Kältetechnik<br />

bei <strong>der</strong> Firma Stiel Kälte & Klimatechnik<br />

<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen durchlaufen.<br />

Im vergangenen Jahr wurden<br />

alle drei im Leistungswettbewerb<br />

des deutschen <strong>Handwerk</strong>s als<br />

Bundessieger <strong>in</strong> ihren Ausbildungsberufen<br />

gekürt. Im Gespräch<br />

berichten sie über ihre Berufswahl<br />

und ihre Pläne.<br />

Redaktion: Was war denn Ihr<br />

Traumberuf als K<strong>in</strong>d?<br />

Sandra: Ich er<strong>in</strong>nere mich, dass<br />

ich schon <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundschule gesagt<br />

habe, dass ich Konditor<strong>in</strong> werden<br />

will. Me<strong>in</strong> Bru<strong>der</strong> machte damals<br />

e<strong>in</strong> Praktikum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Konditorei,<br />

und ich fand das total cool.<br />

Nach <strong>der</strong> Schule habe ich e<strong>in</strong> Praktikum<br />

im Reutl<strong>in</strong>ger Café Sommer<br />

absolviert, danach stand me<strong>in</strong><br />

Entschluss vollends fest.<br />

Nico: Als K<strong>in</strong>d hab ich gerne an<br />

ferngesteuerten Autos herumgebastelt<br />

und wollte eigentlich Kfz-<br />

Mechatroniker werden. Ich hab<br />

dann auch e<strong>in</strong> entsprechendes<br />

Praktikum gemacht – habe dann<br />

aber bei e<strong>in</strong>em zweiten Praktikum<br />

als Isolierer festgestellt, dass das<br />

noch spannen<strong>der</strong> war. Deshalb<br />

habe ich mich für die Ausbildung<br />

als Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer<br />

entschieden.<br />

Julian: Eigentlich wollte ich als<br />

kle<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>d ja Lokführer werden.<br />

Seit me<strong>in</strong>em zwölften Lebensjahr<br />

war ich dann viel mit me<strong>in</strong>em Vater<br />

unterwegs, da bekam ich e<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>blick, was e<strong>in</strong>en Mechatroniker<br />

für Kältetechnik erwartet.<br />

Zwar hab ich noch e<strong>in</strong> Praktikum<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zimmerei gemacht,<br />

aber das war nicht me<strong>in</strong> D<strong>in</strong>g.<br />

Heute kann ich sagen, dass me<strong>in</strong><br />

jetziger Beruf auch me<strong>in</strong> Wunschberuf<br />

ist.<br />

Was ist Ihr Tätigkeitsfeld und<br />

was macht den Reiz Ihres Berufes<br />

aus?<br />

Julian: Wir machen alles, was<br />

kalt macht – um es kurz zu fassen.<br />

Es ist erstaunlich, wo überall<br />

Kälte gebraucht wird. Kälte- und<br />

Klimaanlagen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gastronomie,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Industrie und <strong>der</strong><br />

Forschung unentbehrlich. Und<br />

es fasz<strong>in</strong>iert mich, an welche Orte<br />

ich dabei komme – ich sehe<br />

die Tiefkühlzelle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Unikl<strong>in</strong>ik,<br />

spr<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> den tiefsten Katakomben<br />

von Gaststätten herum, und<br />

ich liege ab und zu sogar <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Leichenzelle. Ich sehe Seiten von<br />

<strong>der</strong> Welt, die nur wenige sehen.<br />

Auch <strong>der</strong> Kundenkontakt liegt<br />

mir. E<strong>in</strong> großes Thema bei <strong>der</strong><br />

Ausbildung waren Umweltfragen.<br />

Die Vorgaben zur Umsetzung<br />

des Kyoto-Protokolls beispielsweise<br />

führen zu Umstellungen<br />

bei den Kältemitteln, manche<br />

Mittel s<strong>in</strong>d nicht mehr erlaubt.<br />

Jede Aufgabe br<strong>in</strong>gt etwas<br />

Neues mit sich, ke<strong>in</strong> Tag ist wie<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e.<br />

Gilt das auch für die Wärme-,<br />

Kälte- und Schallschutzisolierer?<br />

Nico: Ja, auch ich erlebe viel Abwechslung<br />

bei me<strong>in</strong>er Arbeit.<br />

Viele können sich das gar nicht<br />

vorstellen, sie denken, wir isolieren<br />

den ganzen Tag Rohre mit<br />

M<strong>in</strong>eralwolle, und sagen:<br />

›Schrecklich, das juckt doch!‹<br />

Aber wir arbeiten nur noch selten<br />

mit Wolle, son<strong>der</strong>n verkleiden<br />

mit diversen Materialien, <strong>in</strong><br />

erster L<strong>in</strong>ie mit Blech. E<strong>in</strong>satzgebiete<br />

s<strong>in</strong>d Industriebetriebe<br />

und Privatgebäude, hier dämmen<br />

und isolieren wir Rohre und<br />

Anlagen, um den Wärmeverlust<br />

zu reduzieren. Daher spielt auch<br />

<strong>der</strong> Umweltgedanke bei uns e<strong>in</strong>e<br />

große Rolle. Hier müssen wir<br />

immer die neuesten Verordnungen<br />

kennen. Für den Hausbau<br />

und Renovierungen gelten immer<br />

strengere Vorschriften, und<br />

auch die Anfor<strong>der</strong>ungen an den<br />

Brandschutz haben sich verän<strong>der</strong>t.<br />

Die Aufgaben s<strong>in</strong>d äußerst<br />

vielseitig, es wird nie langweilig,<br />

und wir haben genug zu tun.<br />

Nach ihrer erfolgreichen Ausbildung können sich Julian Walz, Sandra Luz und Nico Armbruster<br />

(von l<strong>in</strong>ks) über gute Zukunftsperspektiven freuen.<br />

Bild: PR-Service<br />

Und was macht e<strong>in</strong>e Konditor<strong>in</strong>?<br />

Sandra: Pral<strong>in</strong>en, Torten, Eis...<br />

lauter leckere Sachen! Oft wird<br />

<strong>der</strong> Konditor mit dem Bäcker<br />

gleichgesetzt. Aber es ist e<strong>in</strong><br />

völlig eigenständiger Ausbildungsberuf.<br />

Mir macht es großen<br />

Spaß, mit Zucker zu gestalten<br />

und ich fand es cool, mich<br />

während me<strong>in</strong>er Ausbildung<br />

immer wie<strong>der</strong> zu beweisen. Daher<br />

habe ich viel Freizeit <strong>in</strong>vestiert,<br />

um mich an Wettbewerben<br />

zu beteiligen. Herr Sommer,<br />

me<strong>in</strong> Chef, hat mich da immer<br />

unterstützt. Der E<strong>in</strong>satz<br />

hat sich auch gelohnt, bei e<strong>in</strong>em<br />

<strong>der</strong> Wettbewerbe habe ich<br />

e<strong>in</strong>e zehntägige Reise nach Kalifornien<br />

gewonnen. Die habe<br />

ich gleich nach <strong>der</strong> Prüfung angetreten<br />

– me<strong>in</strong>e »Belohnungsreise«<br />

quasi. Auch um für den<br />

Bundesentscheid zu üben, habe<br />

ich freie Tage genutzt. In<br />

me<strong>in</strong>em jetzigen Betrieb, dem<br />

von Konditor-Weltmeister<br />

Bernd Siefert geleiteten Café<br />

im hessischen Michelstadt,<br />

hatten wir beispielsweise e<strong>in</strong>en<br />

Auftrag für e<strong>in</strong>e Torte für 1200<br />

Personen, 1,60 Meter hoch. Da<br />

b<strong>in</strong> ich auf die Leiter gestiegen<br />

und habe gespachtelt – e<strong>in</strong><br />

richtiges Bauhandwerk!<br />

Als Konditor<strong>in</strong> ist man ja den<br />

Verlockungen dauernd ausgesetzt?<br />

Naschen Sie da nebenher?<br />

Sandra: Man soll sogar naschen,<br />

das gehört zur Qualitätskontrolle.<br />

<strong>Das</strong> ist ja das Gute<br />

an dem Beruf. Die Kunden<br />

möchten sich etwas Beson<strong>der</strong>es<br />

gönnen, da muss das Produkt<br />

e<strong>in</strong>wandfrei schmecken.<br />

Kriegt man davon nicht irgendwann<br />

zuviel?<br />

Sandra: Ich nicht! Auch privat<br />

hab ich schon immer gerne gebacken.<br />

<strong>Das</strong> ist e<strong>in</strong>fach me<strong>in</strong>e<br />

Leidenschaft, auch me<strong>in</strong>e Familie<br />

daheim profitiert davon.<br />

Selbst me<strong>in</strong>e Oma holt sich<br />

manchmal Tipps von mir.<br />

Welche Zukunftspläne haben<br />

Sie?<br />

Nico: Nächstes Jahr will ich mit<br />

dem Meister beg<strong>in</strong>nen. Später<br />

e<strong>in</strong>mal möchte ich die elterliche<br />

Firma übernehmen.<br />

Julian: Ich b<strong>in</strong> gerade dabei, den<br />

Meister zu machen. 2015 werde<br />

ich fertig se<strong>in</strong>. Me<strong>in</strong>e Zukunftspläne<br />

s<strong>in</strong>d noch nicht ganz konkret,<br />

nach dem Meister habe ich<br />

vor, e<strong>in</strong> bis zwei Jahre woan<strong>der</strong>s<br />

h<strong>in</strong>zugehen. Aber <strong>der</strong> Branche<br />

will ich auf jeden Fall treu bleiben,<br />

es ist e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> spannen<strong>der</strong><br />

Beruf! Es gibt die Möglichkeit,<br />

sich auf bestimmte Fachrichtungen<br />

zu spezialisieren, da<br />

will ich noch herausf<strong>in</strong>den, was<br />

mir beson<strong>der</strong>s liegt. Me<strong>in</strong> Chef<br />

lässt mich viel eigenverantwortlich<br />

machen, so macht das Arbeiten<br />

Spaß.<br />

Sandra: Ende nächsten Jahres<br />

will ich den Meister machen.<br />

Außerdem möchte ich noch etwas<br />

herumreisen und dann<br />

steht die Familienplanung an.<br />

Eventuell steige ich dann auf<br />

Berufsschullehrer um – wegen<br />

<strong>der</strong> Arbeitszeiten.<br />

Ist Ihre Arbeit körperlich anstrengend?<br />

Sandra, Nico und Julian: Ja!<br />

Sandra: Wir kreieren ja nicht<br />

nur Pral<strong>in</strong>en, son<strong>der</strong>n müssen<br />

auch Bleche mit drei bis vier Kuchen<br />

<strong>in</strong> den Ofen wuchten und<br />

Mehlsäcke tragen, die 25 Kilo<br />

wiegen. Auch das viele Stehen<br />

ist schon anstrengend.<br />

Nico: Die Arbeit auf dem Bau<br />

bedeutet meist körperliche Arbeit.<br />

Man ist den ganzen Tag <strong>in</strong><br />

Bewegung, aber das hält auch<br />

fit.<br />

Julian: Alle Azubis sehen nach<br />

ihrer Ausbildung deutlich kräftiger<br />

aus! Es gibt jeden Tag was zu<br />

schleppen, alle<strong>in</strong> <strong>der</strong> Werkzeugkoffer<br />

wiegt bei uns 18 Kilo.<br />

Was raten Sie Jugendlichen,<br />

die noch auf <strong>der</strong> Suche nach<br />

e<strong>in</strong>em Ausbildungsberuf s<strong>in</strong>d?<br />

Sandra: Auf jeden Fall Praktika<br />

machen, am besten <strong>in</strong> mehreren<br />

Branchen und Betrieben.<br />

Julian: Ich f<strong>in</strong>d <strong>Handwerk</strong> topp,<br />

man sieht am Ende des Tages,<br />

was man gemacht hat. Und es<br />

ist <strong>in</strong>dividueller als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Industrie.<br />

Wenn man sich engagiert,<br />

kann man sich kreativ entfalten.<br />

Aber man sollte auch die entsprechende<br />

Lernbereitschaft<br />

mitbr<strong>in</strong>gen.<br />

Nico: <strong>Das</strong> Gute am <strong>Handwerk</strong><br />

ist, dass man viel Eigenverantwortung<br />

trägt. Wer Freude an<br />

abwechslungsreicher Arbeit<br />

hat, ist im <strong>Handwerk</strong> richtig!


4 <strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> Freitag, 1. März 2013<br />

»Früher spielte Zeit noch ke<strong>in</strong>e<br />

so große Rolle«<br />

Der Tüb<strong>in</strong>ger Maler-Betrieb Ehehalt behauptet sich seit 115 Jahren erfolgreich auf dem Markt<br />

Den Malerbetrieb Ehehalt gibt<br />

es seit 115 Jahren. Vieles <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Branche hat sich seither<br />

grundlegend verän<strong>der</strong>t: Techniken,<br />

Materialien, Masch<strong>in</strong>ene<strong>in</strong>satz.<br />

An<strong>der</strong>es wie<strong>der</strong>um<br />

ist gleich geblieben.<br />

»Für mich wäre es e<strong>in</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung«,<br />

sagt Juniorchef Thomas<br />

Ehehalt auf die Frage, ob er<br />

denn ohne weiteres <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Malerbetrieb<br />

mitarbeiten könnte,<br />

wie ihn se<strong>in</strong> Großvater Fritz Ehehalt<br />

ab 1946 o<strong>der</strong> gar se<strong>in</strong> Urgroßvater,<br />

<strong>der</strong> »Schil<strong>der</strong>- und Zimmermaler«<br />

Rudolf Ehehalt ab<br />

1898 führte. Se<strong>in</strong>e vorsichtige<br />

E<strong>in</strong>schätzung ist vor allem alten<br />

Techniken und dem damit verbundenen<br />

Wissen geschuldet.<br />

Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite, sagt Malermeister<br />

Thomas Ehehalt, würde<br />

ihn <strong>der</strong> damals übliche, viel entspanntere<br />

Umgang mit <strong>der</strong> Zeit<br />

reizen. »Da konnte man die Sachen<br />

noch mit viel Handarbeit<br />

und viel Liebe zum Detail richtig<br />

schön machen.«<br />

Was die Kunden anbelangt,<br />

hat sich bei den Ehehalts gar<br />

nicht so viel verän<strong>der</strong>t. »Wir s<strong>in</strong>d<br />

vor allem im Privatsektor unterwegs«,<br />

sagt Thomas Ehehalt<br />

und will das auch gar nicht än<strong>der</strong>n.<br />

»Da wird die Arbeit e<strong>in</strong>fach<br />

noch mehr geschätzt.« Und bei<br />

den Großprojekten komme man<br />

mittlerweile durch die großräumigen<br />

Ausschreibungen und<br />

dem damit e<strong>in</strong>hergehenden<br />

»verrückten Preiskampf« als<br />

kle<strong>in</strong>er Betrieb ohneh<strong>in</strong> nicht<br />

mehr zum Zug.<br />

Rudolf Ehehalt (l<strong>in</strong>ks im Bild) und se<strong>in</strong> Sohn Thomas (dritter von l<strong>in</strong>ks) mit ihren Angestellten (von l<strong>in</strong>ks):<br />

Ivan Puhanic, Alexan<strong>der</strong> Barzaik<strong>in</strong> und Fatih Mese s<strong>in</strong>d Facharbeiter. Murat Karabulut, Hannes Geywitz<br />

und Jane Ordeski machen bei <strong>der</strong> Firma Ehehalt ihre Ausbildung.<br />

Bild: Privat<br />

Wenn schon nicht beim Kundenstamm,<br />

so hat sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Malerbranche seither allerhand<br />

getan. War das <strong>Handwerk</strong><br />

früher auf die Zimmerund<br />

Neubaugestaltung konzentriert,<br />

gehört längst die gesamte<br />

Innenraumgestaltung<br />

dazu. Außerdem mischte früher<br />

noch je<strong>der</strong> Maler se<strong>in</strong>e Farben<br />

selbst – und zwar direkt<br />

beim Kunden. »Zeit spielte damals<br />

ke<strong>in</strong>e Rolle«, sagt auch<br />

Rudolf Ehehalt, <strong>der</strong> noch bei<br />

se<strong>in</strong>em Vater lernte. »Da hat<br />

man so lange gerührt – und<br />

zwar vor Ort beim Kunden – bis<br />

<strong>der</strong> Farbton gepasst hat.«<br />

Heute dagegen wählen die<br />

Kunden, beraten vom Profi, aus<br />

e<strong>in</strong>em ziegelste<strong>in</strong>dicken Farbtonkatalog<br />

das Passende aus.<br />

Ehehalt bestellt die Farbe dann<br />

über e<strong>in</strong>e Typennummer beim<br />

Großhändler und kann sie e<strong>in</strong>e<br />

halbe Stunde später abholen.<br />

Aber auch bei den Farben<br />

selbst hat sich e<strong>in</strong>iges getan.<br />

»Ich b<strong>in</strong> froh, dass da nicht<br />

mehr so viel Lösungsmittel<br />

und an<strong>der</strong>e Schadstoffe dr<strong>in</strong><br />

s<strong>in</strong>d«, sagt Thomas Ehehalt,<br />

<strong>der</strong> seit 18 Jahren im Geschäft<br />

ist. »Wenn man den ganzen Tag<br />

mit diesen stark lösungsmittelhaltigen<br />

Farben und Lacken arbeitet,<br />

merkt man es irgendwann<br />

nicht mehr«, sagt er. Aber<br />

schädlich bleibt es.<br />

Die Branche sei da <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahren e<strong>in</strong>fach gesundheitsbewusster<br />

geworden,<br />

e<strong>in</strong>erseits weil die Kundschaft<br />

immer mehr danach verlangte,<br />

aber auch im eigenen<br />

Interesse. Doch die neuen,<br />

wasserlöslichen Farben und<br />

Lacke verlangen auch nach e<strong>in</strong>er<br />

an<strong>der</strong>en Verarbeitung.<br />

Aber auch sonst etablieren sich<br />

immer wie<strong>der</strong> neue Techniken<br />

und Materialien. So arbeitet Ehehalt<br />

beispielsweise seit etlichen<br />

Jahren mit Wisch-, Lasur- o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Spachteltechnik auf M<strong>in</strong>eralbasis.<br />

Letztere ergibt auf Wänden<br />

o<strong>der</strong> Decken e<strong>in</strong>e glatte, matt<br />

glänzende Oberfläche, die laut<br />

Ehehalt nicht nur pflegeleicht und<br />

langlebig, son<strong>der</strong>n auch gut fürs<br />

Raumklima ist. Überhaupt gehe<br />

<strong>der</strong> Trend <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

immer mehr zu glatten Oberflächen,<br />

sagt Ehehalt. »Die typische<br />

Raufaser will fast niemand mehr.«<br />

Aber auch bei den Arbeiten<br />

selbst hat sich <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahrzehnten viel getan.<br />

Strich <strong>der</strong> Großvater die Tapeten<br />

noch von Hand mit Kleister<br />

e<strong>in</strong>, zieht sie Thomas Ehehalt<br />

durch die Masch<strong>in</strong>e. <strong>Das</strong> geht<br />

nicht nur schneller, son<strong>der</strong>n ist<br />

auch – dabei lächelt er, was<br />

wohl se<strong>in</strong>en Großvater von dieser<br />

Kritik ausnimmt – zuverlässiger.<br />

Manche Farbe wird nicht<br />

mehr mit dem P<strong>in</strong>sel o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Walze aufgetragen, son<strong>der</strong>n –<br />

zum<strong>in</strong>dest im Neubau – gespritzt.<br />

Mit Nie<strong>der</strong>druck lässt<br />

sich das längst auch <strong>in</strong> bewohnten<br />

Räumen beispielsweise bei<br />

Heizkörpern machen.<br />

Aber Innovationen h<strong>in</strong> o<strong>der</strong><br />

her, manches macht Thomas<br />

Ehehalt auch ganz bewusst noch<br />

genauso, wie se<strong>in</strong> Großvater. Türrahmen<br />

etwa lackiert er nach wie<br />

vor mit dem P<strong>in</strong>sel. »<strong>Das</strong> wird e<strong>in</strong>fach<br />

schöner«, sagt er und fügt<br />

h<strong>in</strong>zu: »Nicht alles, was neu ist, ist<br />

auch besser.«


Freitag, 1. März 2013<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

5


6 <strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> Freitag, 1. März 2013<br />

In <strong>der</strong> Münchner Verkehrszentrale werden mehrere hun<strong>der</strong>t über die Stadt verteilte Kamera-Bil<strong>der</strong> und Schaubil<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Steuersoftware auf e<strong>in</strong>er von <strong>der</strong> Reutl<strong>in</strong>ger<br />

Firma Eyevis gelieferten Monitorwand gezeigt, die aus 51 e<strong>in</strong>zelnen Modulen besteht und 17 Meter lang ist.<br />

Bil<strong>der</strong>: Privat<br />

Von <strong>der</strong> Münchner Verkehrszentrale bis<br />

zum Fernsehsen<strong>der</strong> Al Dschasira<br />

<strong>Das</strong> Reutl<strong>in</strong>ger Unternehmen Eyevis liefert se<strong>in</strong>e Großbildsysteme <strong>in</strong> die ganze Welt und wurde voriges<br />

Jahr mit e<strong>in</strong>em Innovationspreis fürs <strong>Handwerk</strong> ausgezeichnet<br />

Auch wenn das Reutl<strong>in</strong>ger Unternehmen<br />

Eyevis als Hersteller<br />

von Großbildsystemen eher wie<br />

e<strong>in</strong>e IT-Firma aussehen mag, arbeitet<br />

sie <strong>in</strong> vielen Bereichen<br />

noch handwerklich. <strong>Das</strong> dafür<br />

benötigte Fachpersonal bildet<br />

Eyevis am liebsten selbst aus.<br />

Auf den ersten Blick mag man<br />

bei <strong>der</strong> Reutl<strong>in</strong>ger Firma Eyevis<br />

nicht an e<strong>in</strong>en <strong>Handwerk</strong>sbetrieb<br />

denken. Denn das 1995 aus e<strong>in</strong>er<br />

französischen Firma hervorgegangene<br />

Unternehmen stellt<br />

Großbildsysteme her. Gebraucht<br />

werden die beispielsweise <strong>in</strong> Kontrollräumen<br />

von Kraftwerken<br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Verkehrsleitstellen. So<br />

steht etwa im Technischen Verkehrszentrum<br />

München e<strong>in</strong>e aus<br />

51 Modulen bestehende Monitorwand<br />

aus Reutl<strong>in</strong>gen.<br />

Die Systeme kommen überall<br />

dort zum E<strong>in</strong>satz, wo viele Bil<strong>der</strong><br />

und Informationen gleichzeitig<br />

dargestellt werden sollen. Auch<br />

wenn rund zwei Drittel <strong>der</strong> Geräte<br />

für die Verkehrsüberwachung<br />

und die Kontrolle technischer Abläufe<br />

zum E<strong>in</strong>satz kommen, eröffneten<br />

sich <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahren zunehmend neue Geschäftsfel<strong>der</strong>.<br />

Jede Überwachungskamera<br />

etwa, die irgendwo aufgehängt<br />

wird, muss mit e<strong>in</strong>em System verbunden<br />

se<strong>in</strong>, auf dem die Bil<strong>der</strong>,<br />

die sie aufnimmt, angeschaut<br />

werden können. »Und da kommen<br />

wir <strong>in</strong>s Spiel«, sagt Max<br />

W<strong>in</strong>ck, <strong>der</strong> bei Eyevis fürs Market<strong>in</strong>g<br />

zuständig ist. Interessant<br />

aber ist die Technik längst auch<br />

für Fernsehstudios vom ZDF bis<br />

zu Al Dschasira.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Neuentwicklung<br />

<strong>der</strong> Firma ist auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tüb<strong>in</strong>ger<br />

Paul-Horn-Arena zu sehen. Dorth<strong>in</strong><br />

lieferte Eyevis die Videobanden<br />

für Basketballspiele <strong>der</strong> Walter<br />

Tigers. »<strong>Das</strong> ist auch für uns<br />

schön, wenn die Monitore öffentlich<br />

zu sehen s<strong>in</strong>d und nicht nur<br />

im Kontrollraum verschw<strong>in</strong>den«,<br />

sagt W<strong>in</strong>ck.<br />

Für e<strong>in</strong>e weitere Entwicklung,<br />

die so genannten Omnishapes,<br />

wurde das Unternehmen voriges<br />

Jahr mit dem Preis <strong>der</strong> Kreissparkassenstiftung<br />

ausgezeichnet,<br />

mit dem <strong>in</strong>novative Leistungen im<br />

<strong>Handwerk</strong> geför<strong>der</strong>t werden. Die<br />

Omnishapes s<strong>in</strong>d Rückprojektions-E<strong>in</strong>heiten,<br />

die nicht nur <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

sonst vorherrschenden rechteckigen<br />

Form, son<strong>der</strong>n auch <strong>in</strong><br />

an<strong>der</strong>en polygonalen Formen, etwa<br />

als Sechs- o<strong>der</strong> Fünfecke, verfügbar<br />

s<strong>in</strong>d. Sie s<strong>in</strong>d zudem beliebig<br />

komb<strong>in</strong>ierbar, lassen sich<br />

auch mit konvexen o<strong>der</strong> konkaven<br />

Oberflächen herstellen und<br />

s<strong>in</strong>d so beispielsweise für den Ladenbau<br />

o<strong>der</strong> für Messen e<strong>in</strong>setzbar.<br />

Interessant war die neue<br />

Technik aber auch für e<strong>in</strong>en reichen<br />

Taiwaner, erzählt Max<br />

W<strong>in</strong>ck. Denn <strong>der</strong> bestellte sich<br />

diese Module, um anlässlich se<strong>in</strong>er<br />

Hochzeit das überdimensionale<br />

Schriftzeichen für Doppelglück<br />

<strong>in</strong> die Nacht zu projizieren.<br />

»Wir müssen mit solchen Entwicklungen<br />

e<strong>in</strong>fach schneller se<strong>in</strong> als<br />

die Multikonzerne, um e<strong>in</strong>en<br />

technischen Vorsprung zu erreichen«,<br />

sagt W<strong>in</strong>ck.<br />

Eyevis liefert nicht nur die<br />

Großbildschirme, son<strong>der</strong>n auch<br />

die passenden, für den Dauerbetrieb<br />

gemachten Projektoren,<br />

samt Peripheriegeräten und<br />

selbst entwickelter Software –<br />

»damit alles zusammenpasst<br />

und <strong>in</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> greift«, sagt<br />

W<strong>in</strong>ck. »Wir liefern e<strong>in</strong> Komplettsystem.«<br />

Gerade deshalb wird <strong>in</strong> dem<br />

Reutl<strong>in</strong>ger Unternehmen mit se<strong>in</strong>en<br />

120 Mitarbeitern noch viel<br />

handwerklich gearbeitet. Etwa<br />

60 Prozent <strong>der</strong> Stammbelegschaft<br />

kommen aus handwerklichen<br />

Berufen. So arbeiten beispielsweise<br />

Elektriker (-meister)<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung und Produktionsleitung,<br />

Radio-/Fernseh-<br />

Techniker (<strong>der</strong> Vorgänger des Informationselektronikers)<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Projektabteilung und im Service,<br />

Auszubilden<strong>der</strong> Roman Götz (Fach<strong>in</strong>formatiker Anwendungsentwicklung)<br />

mit se<strong>in</strong>em Ausbil<strong>der</strong> Mark Schmidt (l<strong>in</strong>ks) im Showroom<br />

von Eyevis. Die Firma bildet auch <strong>in</strong> <strong>Handwerk</strong>sberufen aus.<br />

Fe<strong>in</strong>-Mechaniker <strong>in</strong> <strong>der</strong> Produktion<br />

und im Prototypenbau.<br />

Auch bei den Ausbildungsberufen<br />

f<strong>in</strong>den sich noch <strong>Handwerk</strong>er,<br />

etwa Elektroniker für Geräte und<br />

Systeme und Informationselektroniker<br />

für Geräte- und Systemtechnik.<br />

Zehn Azubis, darunter<br />

auch Fach<strong>in</strong>formatiker für System<strong>in</strong>tegration,<br />

Industriekaufleute<br />

und Fachkräfte für Lagerlogistik,<br />

hat Eyevis momentan. »Wir bilden<br />

unser Fachpersonal seit Jahren<br />

selbst aus«, sagt Max W<strong>in</strong>ck.<br />

Der Umsatz von Eyevis betrug<br />

2012 rund 40 Millionen Euro.<br />

Tendenz steigend. »Unser Ziel ist<br />

es, auch dieses Jahr zu wachsen«,<br />

sagt W<strong>in</strong>ck. <strong>Das</strong> Unternehmen<br />

hat direkte Nie<strong>der</strong>lassungen <strong>in</strong><br />

Frankreich und Spanien sowie e<strong>in</strong><br />

weltweites Netz an Handelsbüros<br />

und Vertriebspartnern, und es<br />

will sich weiter <strong>in</strong>ternationalisieren.<br />

Großes Potenzial sieht Eyevis<br />

beispielsweise im Mittleren Osten,<br />

<strong>in</strong> Indien und Ch<strong>in</strong>a.<br />

Grund zur Zuversicht liefern<br />

zwei Argumente: Die Firma, sagt<br />

W<strong>in</strong>ck, biete mit ihren Son<strong>der</strong>anfertigungen<br />

und Neuentwicklungen<br />

e<strong>in</strong> sehr spezielles Segment.<br />

In dieser Nische spielen die Großkonzerne<br />

nicht mit. Und dann ist<br />

da noch das Label »Made <strong>in</strong> Germany«.<br />

<strong>Das</strong>, sagt W<strong>in</strong>ck, stehe <strong>in</strong><br />

diesen Län<strong>der</strong>n nach wie vor für<br />

hohe Qualität.


Freitag, 1. März 2013<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

7<br />

Technik, die dem<br />

Menschen dient<br />

<strong>Das</strong> Bal<strong>in</strong>ger Unternehmen Orthopädietechnik Schlather als<br />

mo<strong>der</strong>ner Gesundheitsdienstleister<br />

Seit 1955 zählt Schlather Orthopädietechnik<br />

zu den führenden<br />

Sanitätshäusern im<br />

Zollernalbkreis. Vor gut fünf<br />

Jahren eröffnete das Unternehmen<br />

se<strong>in</strong>e neue Zentrale <strong>in</strong><br />

Bal<strong>in</strong>gen und wurde als e<strong>in</strong>es<br />

<strong>der</strong> besten zehn Sanitätshäuser<br />

<strong>in</strong> Deutschland ausgezeichnet.<br />

Neben <strong>der</strong> Zentrale verfügt<br />

das Unternehmen über weitere<br />

Betriebsstätten <strong>in</strong> Bal<strong>in</strong>gen, Hech<strong>in</strong>gen<br />

und Horb. Im Frühsommer<br />

eröffnet Schlather e<strong>in</strong>e weitere<br />

Filiale <strong>in</strong> Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen.<br />

Über den Erfolg des Unternehmens<br />

spricht Geschäftsführer<strong>in</strong><br />

Renate Egermann im<br />

Interview.<br />

Frau Egermann, wie würden<br />

Sie Ihr Unternehmen beschreiben?<br />

Der Mensch steht im Mittelpunkt<br />

unserer Arbeit, so lautet<br />

unsere Firmenphilosophie. Wir<br />

verstehen uns als umfassen<strong>der</strong><br />

Gesundheitsdienstleister mit<br />

dem Ziel, die Lebensqualität unserer<br />

Kunden zu verbessern.<br />

Beson<strong>der</strong>s am Herzen liegt uns<br />

die Versorgung und Betreuung<br />

beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Im Bereich<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>rehabilitation und<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>orthopädie haben wir<br />

jahrzehntelange Erfahrung, unser<br />

E<strong>in</strong>zugsgebiet reicht von <strong>der</strong><br />

Alb bis zum Schwarzwald und<br />

den Bodensee.<br />

Was zeichnet Ihr Unternehmen<br />

beson<strong>der</strong>s aus?<br />

<strong>Das</strong>s wir auf die Kunden e<strong>in</strong>gehen<br />

und <strong>in</strong>dividuelle Lösungen<br />

anbieten. <strong>Das</strong> ist oft e<strong>in</strong>e<br />

große Herausfor<strong>der</strong>ung. Vor allem<br />

was die Versorgung mit Prothesen<br />

o<strong>der</strong> Rollstuhl betrifft,<br />

müssen unsere Mitarbeiter<br />

ganz genau erfahren, was <strong>der</strong><br />

Patient wünscht und braucht.<br />

Dabei ist viel E<strong>in</strong>fühlungsvermögen<br />

gefragt.<br />

Dementsprechend qualifiziert<br />

müssen Ihre Mitarbeiter se<strong>in</strong>?<br />

Selbstverständlich – um den<br />

Ansprüchen unseres Unternehmens<br />

gerecht zu werden, s<strong>in</strong>d<br />

wir auf qualifizierte, motivierte,<br />

ideenreiche und handwerklich<br />

ausgebildete Mitarbeiter angewiesen.<br />

Bei uns arbeiten fast<br />

ausschließlich Fachkräfte, die<br />

wir selber ausgebildet haben.<br />

<strong>Das</strong> heißt, die Ausbildung<br />

spielt bei Schlather e<strong>in</strong>e zentrale<br />

Rolle. In welchen <strong>Handwerk</strong>sberufen<br />

bilden Sie aus?<br />

Wir bilden Orthopädietechniker<br />

aus. Diese Ausbildung dauert<br />

<strong>der</strong>zeit dreie<strong>in</strong>halb Jahre –<br />

e<strong>in</strong>e lange Zeit, die aber aufgrund<br />

des äußerst vielseitigen<br />

Berufsbildes auch notwendig<br />

ist. Je<strong>der</strong> Mensch ist an<strong>der</strong>s, daher<br />

gibt es Orthesen und Prothesen<br />

nicht als Standardlösungen<br />

– da kann man nichts aus dem<br />

Schrank holen.<br />

Außerdem beschäftigen wir<br />

auch Fahrradmechaniker, beispielsweise<br />

bei Rollstuhlreparaturen.<br />

Im Verkauf spielt e<strong>in</strong> weiterer<br />

<strong>Handwerk</strong>sberuf e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Rolle: Hier bilden wir E<strong>in</strong>zelhandelskaufleute<br />

Fachrichtung<br />

Sanitätsfachhandel aus. Neben<br />

dem Verkauf unserer Produkte<br />

gehört die Beratung <strong>der</strong> Kunden<br />

zu ihren wichtigsten Aufgaben.<br />

Sie erläutern das Material, die<br />

Qualität und die Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Derzeit haben wir<br />

drei Azubis, erst im vergangenen<br />

Jahr wurde e<strong>in</strong>e unserer Auszubildenden<br />

als erste Kammersieger<strong>in</strong><br />

im Leistungswettbewerb<br />

des Deutschen <strong>Handwerk</strong>s ausgezeichnet.<br />

Wie <strong>in</strong>novativ s<strong>in</strong>d Ihre<br />

Dienstleistungen?<br />

Die Fortschritte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong><br />

und <strong>der</strong> Orthopädietechnik stellen<br />

hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an den<br />

Praktiker <strong>in</strong> <strong>der</strong> Werkstatt. Die<br />

Materialien wandeln sich, <strong>in</strong>zwischen<br />

arbeiten wir viel mit Carbon<br />

und Titan o<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

Kunststoffen. Durch die Hightech-Materialien<br />

än<strong>der</strong>n sich<br />

auch die Herstellungsmethoden.<br />

Da müssen wir immer auf<br />

dem neuesten Stand <strong>der</strong> Entwicklungen<br />

und <strong>der</strong> Technik<br />

bleiben. Wir gehen auf Messen<br />

und selbstverständlich spielen<br />

permanente Fortbildungsmaßnahmen<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />

Sie haben vor fünf Jahren den<br />

Innovationspreis des Sanitätsfachhandels<br />

gewonnen –<br />

wofür?<br />

Wir wurden für unsere Market<strong>in</strong>gidee<br />

ausgezeichnet – e<strong>in</strong>en<br />

Werbespot für den Spezialbereich<br />

»Orthopädietechnik<br />

für Kids«, <strong>der</strong> <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>os <strong>der</strong><br />

<strong>Region</strong> und über den regionalen<br />

Fernsehsen<strong>der</strong> ausgestrahlt<br />

wurde.<br />

Orthopädische Hilfsmittel s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>dividuelle Maßarbeiten. Bei<br />

<strong>der</strong> Erstellung ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz mo<strong>der</strong>nster Technik ebenso gefragt<br />

wie <strong>Handwerk</strong> mit Fe<strong>in</strong>gefühl.<br />

Bild: Schlather


8 <strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> Freitag, 1. März 2013<br />

Tiefgreifen<strong>der</strong> Wandel<br />

im Elektro-<strong>Handwerk</strong><br />

Erich Schönenberger vom gleichnamigen Horber<br />

Innungsfachbetrieb über Innovationen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Branche<br />

In kaum e<strong>in</strong>em <strong>Handwerk</strong>szweig<br />

hat die digitale Revolution<br />

so viel verän<strong>der</strong>t wie <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Elektrobranche. Elektromeister<br />

Erich Schönenberger erhellt<br />

den Wandel vom traditionellen<br />

<strong>Handwerk</strong> h<strong>in</strong> zu neuen<br />

Technologien.<br />

Erich Schönenberger ist seit<br />

den 1970er Jahren im von se<strong>in</strong>em<br />

Vater Kurt gegründeten<br />

Elektro-Fachbetrieb tätig. Im<br />

Jahr 2007 übernahm er zusammen<br />

mit se<strong>in</strong>em Bru<strong>der</strong> Arnold<br />

die Geschäftsführung des Familienbetriebes.<br />

Schönenberger ist Betriebswirt<br />

des <strong>Handwerk</strong>s, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Prüfungskommission<br />

<strong>der</strong> Elektro-Innung Freudenstadt<br />

und war rund zwei Jahrzehnte<br />

stellvertreten<strong>der</strong> Obermeister.<br />

»Me<strong>in</strong> Bru<strong>der</strong>, ich und<br />

unsere Mitarbeiter halten unser<br />

Wissen durch regelmäßige<br />

Schulungen, unter an<strong>der</strong>em <strong>in</strong><br />

den Bereichen Fotovoltaik, E-<br />

Check und Digitalstrom, auf<br />

dem aktuellen Stand. So können<br />

wir unsere Kunden je<strong>der</strong>zeit<br />

über neueste Trends im Bereich<br />

<strong>in</strong>telligente Haustechnik<br />

bestens <strong>in</strong>formieren«, erklärt<br />

Schönenberger.<br />

Die Lehrgänge werden vom<br />

Landes<strong>in</strong>nungsverband geför<strong>der</strong>t.<br />

Schönenberger selbst hat<br />

sich zum Beispiel zum »Solarteur«<br />

weitergebildet: »Solarteure«<br />

s<strong>in</strong>d Experten für erneuerbare<br />

Energien, <strong>in</strong> Sachen Fotovoltaik,<br />

Wärmepumpe und Solarthermie.<br />

Die digitale Revolution ist<br />

Die Elektrik für den Solarpark <strong>der</strong> Firma Degerenergie <strong>in</strong> Horb-<br />

Rex<strong>in</strong>gen stammt von Elektro Schönenberger. Archivbild: Kuball<br />

längst im Alltag <strong>der</strong> Elektro-<br />

<strong>Handwerk</strong>er angekommen.<br />

Der Europäische Installationsbus<br />

(EIB) beziehungsweise<br />

dessen Weiterentwicklung<br />

KNX steuert zum Beispiel die<br />

Beleuchtung und Jalousien, die<br />

Gebäudeheizung sowie die<br />

Schließ- und Alarmanlage. Mit<br />

dem Smartphone kann man<br />

dies auch von unterwegs steuern.<br />

»Annehmlichkeiten wie<br />

diese s<strong>in</strong>d längst ke<strong>in</strong>e<br />

Wunschvorstellung mehr, son<strong>der</strong>n<br />

Realität«, erläutert Schönenberger.<br />

Auch Telekommunikation bedeutet<br />

nicht mehr nur e<strong>in</strong>faches<br />

Telefonieren. So sorgt <strong>der</strong><br />

Elektro-Fachbetrieb Schönenberger<br />

mit <strong>der</strong> Bereitstellung<br />

von Internet-Telefonie über Voice-over-IP<br />

(VoIP) beispielsweise<br />

dafür, dass se<strong>in</strong>e Kunden via<br />

Computernetzwerke mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong> Kontakt treten. Ȇberhaupt<br />

werden Netzwerk-Strukturen<br />

im Privatbereich sowie <strong>in</strong><br />

Unternehmen immer bedeutsamer«,<br />

me<strong>in</strong>t Schönenberger.<br />

Für die Fotovoltaikbranche<br />

prognostiziert er, dass es künftig<br />

wichtig werden wird, den<br />

selbst produzierten Strom abzuspeichern<br />

und je nach Eigen-Bedarf<br />

wie<strong>der</strong> abzurufen.


Freitag, 1. März 2013<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

9<br />

Verzahnte Präzisionsarbeit<br />

Zahnradfertigung Ott Bodelshausen: <strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> als Basis für die Herstellung hochpräziser Werkteile<br />

Die Produkte des Bodelshäuser<br />

Unternehmens Zahnradfertigung<br />

Ott s<strong>in</strong>d weltweit zu<br />

f<strong>in</strong>den: Unter an<strong>der</strong>em als<br />

Bauteile für die Getriebe <strong>in</strong><br />

Die handwerkliche<br />

Ausbildung ist e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Grundlage<br />

für die berufliche<br />

Zukunft<br />

unserer jungen<br />

Generation.<br />

Erw<strong>in</strong> Haag, Geschäftsführer<br />

von Zahnradfertigung Ott<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen.<br />

1957 wurde die Firma Ott als<br />

typischer schwäbischer Lohnbetrieb<br />

bei <strong>der</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Reutl<strong>in</strong>gen angemeldet.<br />

Bereits <strong>in</strong> den Anfängen spezialisierte<br />

sich die Lohndreherei<br />

auf große Dimensionen. In den<br />

folgenden Jahrzehnten entwickelte<br />

sich das Unternehmen<br />

zum Komplettanbieter von Antriebselementen.<br />

Zu den<br />

Hauptkunden zählen Siemens,<br />

Bosch, die Zollern-Gruppe und<br />

alle namhaften Großgetriebehersteller.<br />

Schon früh erkannte man bei<br />

Ott, dass die W<strong>in</strong>dkraft e<strong>in</strong>e <strong>der</strong><br />

bedeutenden Gegenwarts- und<br />

Zukunftstechnologien ist. Anfang<br />

<strong>der</strong> 1990er-Jahre wurde<br />

die Firma europaweit e<strong>in</strong>er <strong>der</strong><br />

ersten Zulieferer für W<strong>in</strong>dkraftgetriebehersteller.<br />

Im Mittelpunkt<br />

stand dabei die Fertigung<br />

von Prototypen neu entwickelter<br />

Getriebe. Heute s<strong>in</strong>d die Ott-Produkte<br />

<strong>in</strong> allen gängigen On- und<br />

Offshore-W<strong>in</strong>dkraftanlagen zu<br />

f<strong>in</strong>den, auf <strong>der</strong> Schwäbischen<br />

Alb ebenso wie <strong>in</strong> aller Welt.<br />

Die Größenordnungen haben<br />

sich im Vergleich zu den Anfangsjahren<br />

deutlich gesteigert: »<strong>Das</strong><br />

größte Teil, das wir für die W<strong>in</strong>dkraft<br />

fertigen, wiegt sieben Tonnen<br />

und hat e<strong>in</strong>en Durchmesser<br />

von drei Metern«, sagt Geschäftsführer<br />

Erw<strong>in</strong> Haag.<br />

Bee<strong>in</strong>druckend s<strong>in</strong>d nicht nur<br />

die Dimensionen, son<strong>der</strong>n auch<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen an höchste<br />

Präzision. Bei den Zahnrä<strong>der</strong>n<br />

liegt die Genauigkeit bei unter<br />

zehn µ (sprich: mü – das bedeutet<br />

e<strong>in</strong> Tausendstel Millimeter).<br />

Dementsprechend viel Knowhow<br />

erfor<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Fertigungsprozess.<br />

Rund 190 Mitarbeiter<br />

beschäftigt das Unternehmen.<br />

In <strong>der</strong> Fertigung s<strong>in</strong>d Fe<strong>in</strong>werkmechaniker<br />

<strong>der</strong> Fachrichtung<br />

Masch<strong>in</strong>enbau am Werk. <strong>Das</strong><br />

Spezialwissen eignen sie sich<br />

im Unternehmen an. »<strong>Das</strong> beg<strong>in</strong>nt<br />

bei <strong>der</strong> Ausbildung und<br />

umfasst auch die jährlichen<br />

Fortbildungsmaßnahmen. Aber<br />

<strong>der</strong> Großteil ist ›Learn<strong>in</strong>g by do<strong>in</strong>g‹<br />

und die Weitergabe des <strong>in</strong>ternen<br />

Spezialwissens«, so<br />

Haag. »Wir fertigen E<strong>in</strong>zelstücke,<br />

das unterscheidet uns von<br />

<strong>der</strong> Massenanfertigung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Industrie.« <strong>Das</strong> Know-how, das<br />

<strong>in</strong> die E<strong>in</strong>zelfertigung e<strong>in</strong>fließt,<br />

wird bei den Kunden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Industrie<br />

perfektioniert.<br />

Zweites Standbe<strong>in</strong> bei Ott ist<br />

neben dem Verzahnen <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong> Masch<strong>in</strong>enbautechniker prüft das W<strong>in</strong>dkrafthohlrad auf e<strong>in</strong>er Zahnradmessmasch<strong>in</strong>e auf<br />

µ-Genauigkeit.<br />

Bild: PR-Service<br />

Großteile auch die Schneckenradsatzfertigung.<br />

<strong>Das</strong> Unternehmen<br />

hat das so genannte<br />

Ott-Schraubgetriebe entwickelt,<br />

e<strong>in</strong> hochgenaues spiele<strong>in</strong>stellbares<br />

Schneckengetriebe für<br />

die Werkzeugmasch<strong>in</strong>en<strong>in</strong>dustrie,<br />

das <strong>in</strong> den 1980er-Jahren<br />

patentiert und bis heute laufend<br />

weiterentwickelt wurde.<br />

Erw<strong>in</strong> Haag sieht die Firma<br />

Ott Zahnradfertigung als »<strong>in</strong>dustriellen<br />

<strong>Handwerk</strong>sbetrieb«:<br />

»Wir arbeiten mit <strong>der</strong><br />

Hand am Arm – aber auch wie<br />

e<strong>in</strong> Industriebetrieb. Die Prozesse<br />

müssen so sicher ablaufen,<br />

dass <strong>der</strong> Mensch diese Genauigkeiten<br />

nicht mehr garantiert<br />

umsetzen könnte. Daher<br />

werden immer mehr Arbeiten<br />

masch<strong>in</strong>ell ausgeführt.« Dennoch,<br />

Basis für die erfolgreiche<br />

Umsetzung im Fertigungsprozess<br />

ist und bleibt das <strong>Handwerk</strong>,<br />

ist Haag überzeugt.


10 <strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> Freitag, 1. März 2013<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> als Basis<br />

<strong>Das</strong> Metz<strong>in</strong>ger Unternehmen Knecht setzt <strong>in</strong>novative Ideen<br />

aus Beton um<br />

Was ist an Fertigkellern so Beson<strong>der</strong>es,<br />

ist doch nur Beton?<br />

Von wegen – wie <strong>in</strong>novativ die<br />

Produktion <strong>der</strong> Fertigteile se<strong>in</strong><br />

kann, beweist die Knecht Unternehmensgruppe<br />

<strong>in</strong> Metz<strong>in</strong>gen.<br />

<strong>Das</strong> Unternehmen wurde<br />

1928 als Bauunternehmen gegründet.<br />

Heute reichen die Unternehmenssparten<br />

von <strong>der</strong> Produktion<br />

von Betonfertigteilen<br />

über die Produktion und Montage<br />

von Fertigteilkellern bis zum Systembau<br />

und <strong>der</strong> speziellen Produktschiene<br />

Gewächshause<strong>in</strong>richtungen<br />

aus Metall mit CNC-<br />

Bearbeitung. Die Produkte werden<br />

europaweit vertrieben. Im Juli<br />

2012 wurde die Knecht manufaktur<br />

<strong>in</strong>tegriert.<br />

Sandra Knecht, Prokurist<strong>in</strong> im<br />

elterlichen Betrieb, gibt im Interview<br />

mit <strong>der</strong> Redaktion e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e spannende <strong>Handwerk</strong>sbranche.<br />

Knecht war Pionier im Bereich<br />

Fertigteilkeller – wie kam es<br />

dazu?<br />

Sandra Knecht: 1967 erfolgte<br />

die Produktion und Montage des<br />

ersten Fertigteilkellers für den Eigenbedarf.<br />

In den darauf folgenden<br />

Jahren wurde dieser Bereich<br />

mehr und mehr ausgebaut und<br />

zum Beispiel e<strong>in</strong>e eigene Fertigungshalle<br />

errichtet sowie viele<br />

Innovationen und Weiterentwicklungen<br />

vorgenommen. Inzwischen<br />

s<strong>in</strong>d wir mit über 40 Jahren<br />

e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> erfahrensten Fertigteil-<br />

Kellerbauer <strong>in</strong> Deutschland und<br />

arbeiten mit fast allen namhaften<br />

europäischen Fertighaus-Unternehmen<br />

zusammen. Daneben<br />

engagieren wir uns mit ebenso<br />

viel Herz und Sachverstand für<br />

private Bauherren.<br />

Sie sprechen die Innovationen<br />

an – welche zum Beispiel?<br />

Über 20 Patent- beziehungsweise<br />

Gebrauchsmusteranmeldungen<br />

s<strong>in</strong>d auf Knecht e<strong>in</strong>getragen.<br />

Die KlimaPlus Wand beispielsweise<br />

ist e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong><br />

Anbr<strong>in</strong>gung <strong>der</strong> Wärmedämmung<br />

an <strong>der</strong> Kelleraußenwand.<br />

Die Dämmung wird im Werk <strong>in</strong> die<br />

Schalung e<strong>in</strong>gelegt, danach wird<br />

die Fertigteilwand betoniert. Dadurch<br />

entsteht e<strong>in</strong> sicherer Verbund<br />

zwischen Wärmedämmung<br />

und Stahlbetonfertigteil. Hierdurch<br />

kann Energie e<strong>in</strong>gespart<br />

werden – <strong>in</strong> Zeiten von steigenden<br />

Energiekosten für uns e<strong>in</strong><br />

wichtiger Innovationsanstoß. Die<br />

KlimaPlus Wand wurde von <strong>der</strong><br />

Stiftung <strong>der</strong> Kreissparkasse<br />

Reutl<strong>in</strong>gen zur För<strong>der</strong>ung <strong>in</strong>novativer<br />

Leistungen im <strong>Handwerk</strong> mit<br />

dem dritten Platz beim Innovationspreis<br />

2010 ausgezeichnet.<br />

Viel positive Resonanz erhalten<br />

wir auch auf unsere aktuellste<br />

Neuentwicklung, den Knecht-<br />

Lichtfluter, <strong>der</strong> durch verbesserte<br />

Lichtzufuhr wesentlich mehr Tageslicht<br />

<strong>in</strong> das Untergeschoss<br />

lässt und so die Räume wohnlicher<br />

und behaglicher macht.<br />

Wir s<strong>in</strong>d auch ständig mit Instituten<br />

und Verbänden <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung.<br />

Beispielsweise beim GREEN:HOU-<br />

SE, e<strong>in</strong>em Experimentalbau aus<br />

Holzbeton. Anlässlich des Jubiläums<br />

<strong>der</strong> Bauhaus-Universität Weimar<br />

wurde auf dem Uni-Gelände<br />

e<strong>in</strong> dreigeschossiger Bau aus neu<br />

entwickelten Holzbetonplatten erstellt.<br />

Für Knecht lag <strong>der</strong> Reiz dieser<br />

Innovation dar<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>en neuen<br />

Baustoff aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen zu entwickeln, <strong>der</strong> alle<br />

wichtigen konstruktiven und bauklimatischen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen erfüllt.<br />

Betonfertigteilbauer bei <strong>der</strong> Montage e<strong>in</strong>er KlimaPlus Wand mit<br />

<strong>in</strong>tegrierter Außendämmung.<br />

Bil<strong>der</strong>: Knecht<br />

Welchen Stellenwert hat das<br />

<strong>Handwerk</strong> bei Knecht?<br />

Ohne <strong>Handwerk</strong> gibt es ke<strong>in</strong>e Vorfertigung<br />

von Betonfertigteilen.<br />

Die Basis für unser Tun s<strong>in</strong>d handwerkliche<br />

Fertigkeiten und Materialkenntnisse.<br />

Alle<strong>in</strong> für den Bau<br />

<strong>der</strong> Schalungen benötigt <strong>der</strong> Betonfertigteilbauer<br />

sehr gute handwerkliche<br />

Kenntnisse und räumliches<br />

Vorstellungsvermögen. Des<br />

Weiteren muss er statische Vorgaben<br />

umsetzen können. Deshalb<br />

unternehmen wir große Anstrengungen,<br />

um vor allem im handwerklichen<br />

Bereich, also im Beruf<br />

des Betonfertigteilbauers, Auszubildende<br />

– männlich wie weiblich<br />

– für diesen Beruf zu begeistern.<br />

Was ist die Knecht manufaktur?<br />

Der Name kl<strong>in</strong>gt nicht<br />

nach großen Fertigteilen?<br />

Die Knecht manufaktur ist e<strong>in</strong>e<br />

kle<strong>in</strong>e Werkstatt, die sich auf exklusive<br />

E<strong>in</strong>zelstücke und Kle<strong>in</strong>serien<br />

aus Beton spezialisiert<br />

hat. Wir entwickeln die Produkte<br />

teilweise selbst, wie zum Beispiel<br />

unseren Handy-Halter aus<br />

Beton o<strong>der</strong> Schalen und Stühle.<br />

Zusammen mit Architekten und<br />

Designern arbeiten wir <strong>der</strong>en<br />

Planungen und Entwürfe aus<br />

und setzen die Produkte handwerklich<br />

um. In diesem Bereich<br />

s<strong>in</strong>d Kreativität, Innovation und<br />

die akribische Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit dem Material »Beton«<br />

quasi täglich neu gefor<strong>der</strong>t.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> –<br />

e<strong>in</strong>e große Nummer<br />

Licht aus, Film ab!<br />

Egal, welcher Streifen auf<br />

<strong>der</strong> Le<strong>in</strong>wand flimmert:<br />

Erst das <strong>Handwerk</strong> macht<br />

jeden <strong>der</strong> 4640 K<strong>in</strong>osäle<br />

<strong>in</strong> Deutschland zum Filmpalast.<br />

Vom gemütlichen<br />

K<strong>in</strong>osessel über den flauschigen<br />

Teppichboden bis<br />

zur stimmungsvollen Beleuchtung<br />

– diesseits <strong>der</strong><br />

Le<strong>in</strong>wand sorgen Bodenleger,<br />

Schallschutzisolierer,<br />

Tischler, Elektroniker, Heizungsbauer<br />

und Raumausstatter<br />

für e<strong>in</strong> unverwechselbares<br />

K<strong>in</strong>oerlebnis.<br />

Quelle:<br />

Filmför<strong>der</strong>ungsanstalt FFA


12 <strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> Freitag, 1. März 2013<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> als<br />

attraktiver Arbeitgeber<br />

Jugendliche erwartet e<strong>in</strong> hohes Maß an Eigenverantwortung<br />

Dem <strong>Handwerk</strong> geht <strong>der</strong> Nachwuchs<br />

aus. Was also tun? »Die<br />

<strong>Handwerk</strong>sbetriebe müssen<br />

frühzeitig auf Jugendliche zugehen,<br />

und ihnen deutlich machen,<br />

dass gerade das <strong>Handwerk</strong><br />

vielfältige Perspektiven<br />

bietet«, me<strong>in</strong>t Joachim Möhrle,<br />

Präsident <strong>der</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Reutl<strong>in</strong>gen. Argumente<br />

gebe es schließlich genug –<br />

die müssten aber auch besser<br />

vermarktet werden.<br />

»Die vielfach überholten Vorstellungen<br />

vom <strong>Handwerk</strong> müssen<br />

korrigiert werden«, ergänzt<br />

Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Reutl<strong>in</strong>gen. Schließlich<br />

seien die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel kle<strong>in</strong>eren<br />

Betriebe deutlich flexibler<br />

als Großunternehmen, und<br />

je<strong>der</strong> Jugendliche könne, ne<strong>in</strong>,<br />

er müsse sogar viel schneller<br />

selbst Verantwortung übernehmen.<br />

Dieses höhere Maß an Eigenverantwortung<br />

för<strong>der</strong>e so<br />

ganz nebenbei auch die Kreativität<br />

e<strong>in</strong>es jeden E<strong>in</strong>zelnen, so<br />

Eisert weiter.<br />

Die durch die Struktur <strong>der</strong><br />

kle<strong>in</strong>en und mittleren Betriebe<br />

bed<strong>in</strong>gten flachen Hierarchien<br />

böten gerade auch Frauen die<br />

Möglichkeit, Familie und Beruf<br />

besser mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu vere<strong>in</strong>baren,<br />

fügt Joachim Möhrle h<strong>in</strong>zu.<br />

Fachkräfte sichern heiße<br />

deshalb eben nicht, das Augenmerk<br />

nur auf junge Nachwuchskräfte<br />

zu richten. Es bedeute<br />

auch: Mitarbeiter an den<br />

Betrieb zu b<strong>in</strong>den und ihre Leistungsfähigkeit<br />

zu erhalten.<br />

E<strong>in</strong> gutes Betriebsklima stehe<br />

dabei immer an erster Stelle.<br />

Aber es gebe natürlich auch<br />

unternehmerische Strategien,<br />

die B<strong>in</strong>dung an den Betrieb zu<br />

stärken. Die sollten aber auch<br />

ganz bewusst e<strong>in</strong>gesetzt werden,<br />

so Möhrle. Dazu gehöre<br />

die schon erwähnte Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

von Familie und Beruf, die<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> Entscheidungen<br />

und die Übertragung von Verantwortung.<br />

Und auch Weiterbildungsmaßnahmen<br />

seien<br />

nicht nur für den Betrieb selbst<br />

wichtig, son<strong>der</strong>n sie würden<br />

gleichermaßen zur Zufriedenheit<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeiter beitragen.<br />

Joachim Eisert fügt noch e<strong>in</strong>en<br />

weiteren wichtigen Punkt<br />

h<strong>in</strong>zu: es gehe auch um e<strong>in</strong>e al-<br />

Joachim Möhrle, Präsident <strong>der</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer Reutl<strong>in</strong>gen<br />

(l<strong>in</strong>ks) mit dem Hauptgeschäftsführer <strong>der</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer, Dr.<br />

Joachim Eisert (rechts). Bild: <strong>Handwerk</strong>skammer Reutl<strong>in</strong>gen<br />

tersgerechte Weiterentwicklung<br />

von Aufgaben und Anfor<strong>der</strong>ungen.<br />

»Wenn wir – zu<br />

Recht! – von den Menschen erwarten,<br />

dass sie zukünftig länger<br />

arbeiten, dann müssen wir<br />

auch dafür sorgen, dass sie<br />

den Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht<br />

werden können.« Ältere Mitarbeiter<br />

dürften nicht aufs Abstellgleis<br />

geschoben werden.<br />

Es müssten Aufgabenbereiche<br />

entwickelt werden, die <strong>der</strong> körperlichen<br />

Leistungsfähigkeit<br />

entsprächen und <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er<br />

Weise das Erfahrungswissen<br />

<strong>der</strong> Älteren nutzen. Denn<br />

<strong>in</strong> vielen Bereichen unserer<br />

Dienstleistungsgesellschaft<br />

sei persönliche Reife und e<strong>in</strong>e<br />

lange Berufserfahrung extrem<br />

wichtig.


Freitag, 1. März 2013<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

15<br />

E<strong>in</strong> scharfes Verhältnis<br />

Top-Stylist<strong>in</strong> Steffi Lippet und ihre ganz persönliche Schere<br />

»Am Anfang war es nur e<strong>in</strong>e Schere«, er<strong>in</strong>nert<br />

sich Steffi Lippet, Top-Stylist<strong>in</strong> bei Ste<strong>in</strong>hoff<br />

Haardesign <strong>in</strong> Reutl<strong>in</strong>gen, an den Beg<strong>in</strong>n ihrer<br />

Friseurausbildung. Wenn sie heute Haare<br />

schneidet, hat sie nicht mehr das Gefühl, e<strong>in</strong><br />

Werkzeug <strong>in</strong> den Händen zu halten – die Schere<br />

ist dann fast schon e<strong>in</strong> Teil von ihr.<br />

Aus blauem Segelstoff ist ihre Friseurtasche,<br />

ihre »persönliche Schatzkiste«, wie Steffi sie bezeichnet.<br />

Die stylische Tasche ist ihr ganz privater<br />

Begleiter durch den Arbeitstag. Neben ihren Carbonkämmen,<br />

den blauen Klemmen und <strong>der</strong><br />

Haarschneidemasch<strong>in</strong>e haben hier auch drei<br />

ganz beson<strong>der</strong>e Scheren ihren Platz. E<strong>in</strong>e Effilierschere,<br />

mit <strong>der</strong> die Top-Stylist<strong>in</strong> beispielsweise<br />

beson<strong>der</strong>en Pep <strong>in</strong> den Kurzhaarschnitt br<strong>in</strong>gt,<br />

und zwei ganz exklusive Friseurscheren.<br />

Je nach Beschaffenheit des Haares greift sie<br />

entwe<strong>der</strong> zu <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>en, fe<strong>in</strong>en, filigranen Schere<br />

o<strong>der</strong> zu ihrer »Großen«, die sie von ihrer Chef<strong>in</strong><br />

Astrid Ste<strong>in</strong>hoff bekommen hat. E<strong>in</strong> ganz beson<strong>der</strong>es<br />

Exemplar: Der Daumen steckt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Scherenauge, das mit e<strong>in</strong>em beweglichen Glied<br />

ausgestattet ist – das Handgelenk kann die Bewegung<br />

des Daumens mitmachen und wird so<br />

geschont. Im an<strong>der</strong>en Scherenauge steckt nur<br />

<strong>der</strong> R<strong>in</strong>gf<strong>in</strong>ger: „Daran sieht man, dass wir an<strong>der</strong>s<br />

schneiden als mit e<strong>in</strong>er normalen Haushaltsschere«,<br />

sagt sie. Man müsse aber e<strong>in</strong> Gefühl<br />

dafür entwickeln.<br />

Bereits im ersten Lehrjahr durfte die heute 26-<br />

Jährige als Jungstylist<strong>in</strong> Modelle schneiden. »<strong>Das</strong><br />

hat damals etwas länger gedauert als heute«,<br />

schmunzelt sie. Viele ihrer heutigen Stammkund<strong>in</strong>nen<br />

und -kunden s<strong>in</strong>d ihr seit ihrer Ausbildungszeit<br />

treu geblieben – nur dass sie sich heute<br />

von e<strong>in</strong>er Top-Stylist<strong>in</strong> die Haare schneiden lassen<br />

und dabei auch weitere Schönheitsdienstleistungen<br />

<strong>in</strong> Anspruch nehmen können.<br />

<strong>Das</strong> Beson<strong>der</strong>e an professionellen Friseurscheren<br />

ist ihre hochwertige Qualität und Verarbeitung.<br />

Sie bestehen aus rostfreiem Edelstahl und s<strong>in</strong>d<br />

auch bei längerem Arbeiten bequem zu halten.<br />

Auch die Scherenkl<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d speziell geschliffen,<br />

schließlich müssen sie jedes e<strong>in</strong>zelne Haar abkappen,<br />

ohne die Haarstruktur zu schädigen. Friseurscheren<br />

gibt es <strong>in</strong> verschiedenen Größen, auch als<br />

L<strong>in</strong>kshän<strong>der</strong>schere. E<strong>in</strong> so edles Werkzeug<br />

braucht auch se<strong>in</strong>e Pflege: Sie müssen des<strong>in</strong>fiziert<br />

werden, manchmal geölt, und bei Bedarf muss<br />

man die Schrauben nachziehen.<br />

Die hohe Qualität hat auch ihren Preis. »Me<strong>in</strong>e<br />

›Große‹ hat 600 Euro gekostet«, berichtet Steffi.<br />

Ke<strong>in</strong> Pappenstil, vor allem, da die Schere e<strong>in</strong>e<br />

persönliche Anschaffung ist. Und ke<strong>in</strong> Wun<strong>der</strong>,<br />

dass die Scheren <strong>in</strong> aller Regel nicht verliehen<br />

werden. Die hochwertigen Friseurscheren haben<br />

e<strong>in</strong>e lange Lebensdauer. Doch Vorsicht ist geboten:<br />

»Wenn die Schere herunterfällt, kann es passieren,<br />

dass es Macken im filigranen Scherenblatt<br />

gibt, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar<br />

s<strong>in</strong>d, aber beim Schneiden auffallen. Wenn bei<br />

uns aus Versehen e<strong>in</strong>e Schere herunterfällt, hält<br />

daher das gesamte Team den Atem an«.<br />

Im Lauf <strong>der</strong> Zeit bekommt die Schere ihre Eigenheiten.<br />

»Als ich e<strong>in</strong>mal von <strong>der</strong> Kolleg<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Schere ausleihen durfte, war’s wirklich nur e<strong>in</strong>e<br />

Schere.« Die Friseurschere ist also e<strong>in</strong> »<strong>Handwerk</strong>szeug«,<br />

das genauso <strong>in</strong>dividuell ist wie se<strong>in</strong>e<br />

Besitzer<strong>in</strong>: »Wir schneiden hier alle nach <strong>der</strong> gleichen<br />

Technik, dennoch hat jede ihre eigene<br />

Handschrift. Genauso gut, aber an<strong>der</strong>s!«<br />

Steffi Lippet und ihr ganz persönliches <strong>Handwerk</strong>szeug.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> –<br />

e<strong>in</strong>e große Nummer<br />

In 79 630 Friseurbetrieben<br />

...<br />

... können sich die Deutschen<br />

auf die Profis des<br />

Friseurhandwerks verlassen.<br />

Dabei begeben sich<br />

Männer im Durchschnitt<br />

6,9 Mal jährlich vertrauensvoll<br />

<strong>in</strong> die Hände ihres<br />

Friseurs, Frauen rund<br />

fünf Mal pro Jahr. Viele<br />

Friseure bieten heute<br />

nicht nur extravagante<br />

Haarkreationen, son<strong>der</strong>n<br />

beraten auch zu <strong>in</strong>dividuellem<br />

Make-up.<br />

Quelle: Zentralverband<br />

des Deutschen<br />

Friseurhandwerks 2011<br />

25 000 Euro für<br />

Erf<strong>in</strong>dungen<br />

Schussfeste Holzfenster, e<strong>in</strong><br />

Roboter, <strong>der</strong> Kuhställe säubert,<br />

e<strong>in</strong> nahezu fettfreies Wurstsortiment<br />

und e<strong>in</strong>e Dienstleistung<br />

zur Nutzungsverlängerung von<br />

Gebäuden – all diese Innovationen<br />

waren Ergebnisse <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

von <strong>Handwerk</strong>ern<br />

und Wissenschaftlern.<br />

Ausgezeichnet wurden die<br />

Ideen mit dem Transferpreis<br />

<strong>Handwerk</strong> – Wissenschaft. Mitte<br />

Februar g<strong>in</strong>g <strong>der</strong> auch unter<br />

dem Namen Prof.-Adalbert-Seifriz-Preis<br />

bekannte Wettbewerb<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>e 25. Jubiläums-Runde:<br />

Innovative Entwicklungen, die<br />

durch die Zusammenarbeit zwischen<br />

e<strong>in</strong>em <strong>Handwerk</strong>sbetrieb<br />

und e<strong>in</strong>er Wissenschaftse<strong>in</strong>richtung<br />

zur Marktreife gebracht<br />

wurden, werden mit e<strong>in</strong>em<br />

Preisgeld von <strong>in</strong>sgesamt<br />

25 000 Euro belohnt.<br />

E<strong>in</strong>gereichte Projekte sollen<br />

sich auf die Entwicklung neuer<br />

Produkte, Verfahren, Dienstleistungen<br />

o<strong>der</strong> neuer Formen<br />

<strong>der</strong> betrieblichen Organisation<br />

beziehen und den Transfergedanken<br />

beispielhaft verkörpern.<br />

Dabei sollte zum Ausdruck<br />

kommen, wie durch die<br />

Zusammenarbeit e<strong>in</strong>e Innovation<br />

entstanden ist. E<strong>in</strong>sendeschluss<br />

für Bewerbungen ist<br />

<strong>der</strong> 7. Juni 2013. Bewerbungsunterlagen<br />

und weitere Informationen<br />

gibt es unter<br />

www.seifriz-preis.de.


Stand <strong>der</strong> Lehrstellenbörse: 22. Februar 2013<br />

Die Daten werden im Internet laufend aktualisiert<br />

www.hwk-reutl<strong>in</strong>gen.de/ausbildung<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk,<br />

Bäckerei <strong>in</strong> 2013<br />

Thomas Böck, Bäckerei,<br />

Ansprechpartner: Thomas<br />

und Ursula Böck, Hauptstraße<br />

5, 88529 Zwiefalten,<br />

Hauptschule, gute Deutschkenntnisse,<br />

Engagement<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk,<br />

Bäckerei <strong>in</strong> 2013<br />

Klaus-Dieter Glocker, Bäckerei,<br />

Ansprechpartner: Klaus-<br />

Dieter Glocker, Hauptstraße<br />

2, 72532 Gomad<strong>in</strong>gen, Hauptschule<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk,<br />

Bäckerei <strong>in</strong> 2013<br />

Michael Haug, Bäckermeister,<br />

Ansprechpartner: Michael<br />

Haug, Gönn<strong>in</strong>ger Straße 3,<br />

72820 Sonnenbühl, Hauptschule,<br />

gute Mathematikund<br />

Deutschkenntnisse,<br />

www.baeckerei-haug.de<br />

10 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk,<br />

Bäckerei <strong>in</strong> 2013<br />

Keim Backparadies Vertriebs<br />

GmbH, Mittelstadt,<br />

Ansprechpartner: Frau Keim-<br />

Rittelmann, Lachenhauweg<br />

8, 72766 Reutl<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule, Hauptschule:<br />

m<strong>in</strong>destens 3,0,<br />

www.baeckerei-keim.de<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk,<br />

Bäckerei <strong>in</strong> 2013<br />

Klaus Kocher, Bäckerei - Konditorei,<br />

Ansprechpartner:<br />

Klaus Kocher, H<strong>in</strong>terweiler<br />

Straße 22, 72810 Gomar<strong>in</strong>gen,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

gute Deutschkenntnisse<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk,<br />

Bäckerei <strong>in</strong> 2013<br />

Ladner’s Ochsen-Beck<br />

GmbH, Bäckerei, Ansprechpartner:<br />

Frau Ladner, Böhr<strong>in</strong>ger<br />

Straße 2, 72582 Grabenstetten,<br />

Hauptschule, gute<br />

Mathematik- und Deutschkenntnisse<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk,<br />

Bäckerei <strong>in</strong> 2013<br />

Giusepp<strong>in</strong>a Lombardi, Verkauf<br />

von Backwaren,<br />

Ansprechpartner: Giusepp<strong>in</strong>a<br />

Lombardi, Keplerstraße 7,<br />

72074 Tüb<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

gute Deutschkenntnisse,<br />

Beg<strong>in</strong>n: September<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk,<br />

Bäckerei <strong>in</strong> 2013<br />

Markus Richau, Bäckerei, Bier<strong>in</strong>gen,<br />

Ansprechpartner:<br />

Markus Richau, Neckartalstraße<br />

2, 72108 Rottenburg,<br />

Hauptschule, www-backhaus-bier<strong>in</strong>gen.de<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk,<br />

Bäckerei <strong>in</strong> 2013<br />

Ulrich Schnei<strong>der</strong>, Bäckerei,<br />

Ansprechpartner: Ulrich<br />

Schnei<strong>der</strong>, Gustav-Schöller-<br />

Straße 19, 72116 Möss<strong>in</strong>gen,<br />

Hauptschule, zuverlässig,<br />

pünktlich, freundlich<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk,<br />

Bäckerei <strong>in</strong> 2013<br />

Alfred Schweizer, Bäckerei -<br />

Konditorei, Ste<strong>in</strong>hofen,<br />

Ansprechpartner: Alfred und<br />

Jutta Schweizer, Bachstraße<br />

5, 72406 Bis<strong>in</strong>gen, Realschule,<br />

gute Mathematik- und<br />

Deutschkenntnisse,<br />

www.lecker-baecker.de<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk,<br />

Bäckerei <strong>in</strong> 2013<br />

Sternenbäck GmbH, Landkreis<br />

Tüb<strong>in</strong>gen, Ansprechpartner:<br />

Herr Kiswald, Brunnenstraße<br />

4 - 6, 72379<br />

Hech<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

gute Deutschkenntnisse,<br />

2 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk,<br />

Bäckerei <strong>in</strong> 2013<br />

Sternenbäck GmbH,<br />

Ansprechpartner: Herr Kiswald,<br />

Brunnenstraße 4 - 6,<br />

72379 Hech<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule, gute<br />

Deutschkenntnisse,<br />

www.sternenbaeck.de<br />

WWW.HANDWERK.DE<br />

2 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk,<br />

Bäckerei <strong>in</strong> 2013<br />

Sternenbäck GmbH, Landkreis<br />

Reutl<strong>in</strong>gen, Ansprechpartner:<br />

Herr Kiswald, Brunnenstraße<br />

4 - 6, 72379<br />

Hech<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule, gute Deutschkenntnisse<br />

2 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk,<br />

Bäckerei <strong>in</strong> 2013<br />

Vollkornbäckerei Berger<br />

GmbH, Bäckerei - Konditorei,<br />

Ansprechpartner: Hubert<br />

Berger, Wilhelmstraße 127,<br />

72764 Reutl<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule, Mathematik-<br />

und Deutschnote<br />

m<strong>in</strong>destens befriedigend,<br />

www.vollkornbaeckereiberger.de<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk,<br />

Bäckerei <strong>in</strong> 2013<br />

Wilhelm Birgel, Bäckerei und<br />

Konditorei GmbH, Ansprechpartner:<br />

Michael Birgel,<br />

Stuttgarter Straße 36, 72141<br />

Walddorfhäslach, Hauptschule<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

A. Thomma Metzgerei<br />

GmbH, Ansprechpartner:<br />

Alexan<strong>der</strong> Thomma, Marktstraße<br />

20, 72160 Horb a.N.,<br />

www.thomma.com<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Mart<strong>in</strong> Beuter, Fleischerei,<br />

Ansprechpartner: Saskia<br />

Beuter, Friedhofweg 9, 72401<br />

Haigerloch, Hauptschule,<br />

Realschule, gute Deutschund<br />

Mathematikkenntnisse,<br />

gepflegtes Ersche<strong>in</strong>ungsbild<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Karl-Peter Dehmer, Metzgerei,<br />

Ansprechpartner: Karl-<br />

Peter Dehmer, Claudia Dehmer,<br />

Hauptstraße 44, 72393<br />

Burlad<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule, gute Deutschkenntnisse,<br />

ordentliches Auftreten,<br />

www.metzgerei-dehmer.de<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Günther Egeler, Metzgerei,<br />

Reusten, Ansprechpartner:<br />

Herr Egeler, Alt<strong>in</strong>ger Straße<br />

10, 72119 Ammerbuch, Hauptschule,<br />

www.metzgerei-egeler.de<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Fe<strong>in</strong>kost-Metzgerei Truffner<br />

GmbH, Ansprechpartner:<br />

Herr Truffner, Wilhelmstraße<br />

80, 72074 Tüb<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule, <strong>in</strong> den<br />

Hauptfächern m<strong>in</strong>destens<br />

3,0, www.truffner.de<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Hermann We<strong>in</strong> GmbH & Co.<br />

KG, Sch<strong>in</strong>kenräucherei,<br />

Ansprechpartner: Herr<br />

Schoch, Dornstetter Straße<br />

29, 72250 Freudenstadt,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

gute Mathematikkenntnisse,<br />

www.sch<strong>in</strong>ken-we<strong>in</strong>.de<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Jürgen und Stephan Alt GbR,<br />

Metzgerei, Tailf<strong>in</strong>gen,<br />

Ansprechpartner: Jürgen Alt,<br />

Lange Straße 12, 72461 Albstadt,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

Mathematik und<br />

Deutsch m<strong>in</strong>destens 2,0<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Axel Kaupp, Metzgerei, Altheim,<br />

Ansprechpartner: Axel<br />

Kaupp, Bahnhofstraße 25,<br />

72160 Horb a.N., Hauptschule,<br />

Realschule, Betriebspraktikum,<br />

gute Deutsch- und<br />

Mathematikkenntnisse<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Roland Kl<strong>in</strong>genste<strong>in</strong>, Metzgerei,<br />

Ansprechpartner:<br />

Roland Kl<strong>in</strong>genste<strong>in</strong>, Stettener<br />

Straße 52, 72401 Haigerloch,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

Mathematik, Deutsch und<br />

Sport m<strong>in</strong>destens 3,0,<br />

www.metzgerei-kl<strong>in</strong>genste<strong>in</strong>.de<br />

2 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Koch Handelsgesellschaft<br />

Schömberg mbH, Ansprechpartner:<br />

Gerd Koch, Im<br />

Grund 2, 72355 Schömberg<br />

5 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Metzgerei Oskar Zeeb<br />

GmbH, Ansprechpartner:<br />

Herr Hal<strong>der</strong>, Gustav-Groß-<br />

Straße 10, 72760 Reutl<strong>in</strong>gen,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

Abitur, freundliches und aufgeschlossenes<br />

Wesen, gute<br />

Deutschkenntnisse, Freude<br />

und Motivation, allerbeste<br />

Fleisch- und Wurstwaren<br />

herzustellen o<strong>der</strong> an<br />

anspruchsvolle Kunden zu<br />

verkaufen, Ausbildung <strong>in</strong><br />

unseren Fachgeschäften im<br />

Raum Reutl<strong>in</strong>gen, Tüb<strong>in</strong>gen<br />

und Stuttgart, www.oskarzeeb.de<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Mart<strong>in</strong> Müllerschön, Metzgerei<br />

(Neuland), Ansprechpartner:<br />

Mart<strong>in</strong> Müllerschön,<br />

Schulstraße 6, 72793 Pfull<strong>in</strong>gen,<br />

Hauptschule,<br />

www.metzgerei-muellerschoen.de<br />

Ich b<strong>in</strong> nicht nur <strong>Handwerk</strong>er. Ich b<strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Motor, <strong>der</strong> Deutschland antreibt.<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Thomas Pogorzalek, Metzgerei,<br />

Ansprechpartner: Thomas<br />

Pogorzalek, Schmiedtorstraße<br />

6, 72070 Tüb<strong>in</strong>gen,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

guter Umgangston, höflich,<br />

gute Deutschkenntnisse<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Herbert Rapp, Metzgerei,<br />

Lons<strong>in</strong>gen, Ansprechpartner:<br />

Diana Broß, Gäch<strong>in</strong>ger Straße<br />

10, 72813 St. Johann<br />

2 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Schmälzle Fleischwaren<br />

GmbH, Ansprechpartner:<br />

Herr Früh, Max-Eyth-Straße<br />

22, 72793 Pfull<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

freundlich, pünktlich<br />

3 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Schnei<strong>der</strong> Metzgerei GmbH,<br />

Ansprechpartner: Jochen<br />

Schnei<strong>der</strong>, Gutenbergstraße<br />

1, 72124 Pliezhausen, Hauptschule,<br />

Realschule, Hauptschule:<br />

Notendurchschnitt<br />

m<strong>in</strong>d. 3,0, Mathematik m<strong>in</strong>d.<br />

3,0, Freude am Umgang mit<br />

hochwertigen Lebensmitteln<br />

und Kunden, www.metzgerei-schnei<strong>der</strong>.de<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Alexan<strong>der</strong> Schwägler, Metzgerei,<br />

Ansprechpartner: Alexan<strong>der</strong><br />

Schwägler, Forststraße<br />

24, 72250 Freudenstadt,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

gute Mathematik- und<br />

Deutschkenntnisse<br />

2 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Stephan Schlecht, Hotel-<br />

Metzgerei-Rößle GmbH,<br />

Ansprechpartner: Stephan<br />

Schlecht, Uracher Straße 30-<br />

32, 72581 Dett<strong>in</strong>gen,<br />

www.hotel-metzgerei-roessle.de<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Frank Vollmer, Metzgerei,<br />

Unterhausen, Ansprechpartner:<br />

Birgit Vollmer, Charlottenstraße<br />

9, 72805 Lichtenste<strong>in</strong>,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

gute Mathematikkenntnisse,<br />

freundlich,<br />

zuverlässig.<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Fleischerei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Günter Weiler, Metzgerei,<br />

Ansprechpartner: Günter<br />

Weiler, Im Maierhof 2, 72379<br />

Hech<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule, gute Mathematik-<br />

und Deutschkenntnisse,<br />

Beg<strong>in</strong>n: September 2013<br />

1 x Fachverkäufer/<strong>in</strong> im<br />

Lebensmittelhandwerk, Konditorei<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Café Pause, Claus-Dieter<br />

Wetzel GmbH, Konditorei,<br />

Ansprechpartner: Claus-Dieter<br />

Wetzel, Marktplatz 65,<br />

72250 Freudenstadt, Hauptschule,<br />

Realschule,<br />

www.cafepause.de<br />

1 x Fahrzeuglackierer/<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

2013<br />

Autohaus Heusel GmbH,<br />

Ansprechpartner: Herr Börsig,<br />

Rommelsbacher Straße<br />

69, 72760 Reutl<strong>in</strong>gen, Realschule,<br />

Abitur, Volljährigkeit<br />

wäre wünschenswert,<br />

www.audi-zentrum-rt.de<br />

1 x Fahrzeuglackierer/<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

2013<br />

Gebrü<strong>der</strong> Kimmerle GmbH<br />

& Co. KG, Kfz-Technik und<br />

Karosseriebau, Ansprechpartner:<br />

Mart<strong>in</strong> Schönauer,<br />

Karosserie: Ra<strong>in</strong>er Brendle,<br />

Konrad-Adenauer-Straße 73 -<br />

75, 72762 Reutl<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule,<br />

www.autohaus-kimmerle.de<br />

1 x Fahrzeuglackierer/<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

2013<br />

IFW Industrielackierungen<br />

Früh & Weiss GmbH,<br />

Ansprechpartner: Herr Weiß,<br />

Burkhardt und Weber-Straße


18 <strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> Freitag, 1. März 2013<br />

Prom<strong>in</strong>ente Stimmen<br />

Die Gesellschaft für <strong>Handwerk</strong>smessen<br />

hat <strong>in</strong> ihrem Messejournal<br />

zur Internationalen<br />

<strong>Handwerk</strong>smesse Anfang März<br />

prom<strong>in</strong>ente Stimmen zum Thema<br />

<strong>Handwerk</strong> e<strong>in</strong>gefangen.<br />

»Der Graf«, Sänger und Songschreiber<br />

<strong>der</strong> Band Unheilig,<br />

hat beispielsweise nicht nur<br />

als Musiker e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es<br />

Verhältnis zum Thema Hören.<br />

Er ist auch gelernter Hörgeräteakustiker<br />

und hat e<strong>in</strong>ige Jahre<br />

<strong>in</strong> diesem Beruf gearbeitet.<br />

»Ich wollte e<strong>in</strong> <strong>Handwerk</strong> erlernen,<br />

weil e<strong>in</strong>e gute Ausbildung<br />

Sicherheit gibt«, so se<strong>in</strong> Standpunkt<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Messezeitung.<br />

Bange machen gilt nicht<br />

Tüb<strong>in</strong>ger Schüler<strong>in</strong>nen lernen technisch-gewerbliche Berufe kennen<br />

Mädchen können Technik.<br />

Doch die meisten von ihnen<br />

müssen das erst e<strong>in</strong>mal herausf<strong>in</strong>den.<br />

<strong>Das</strong> Tüb<strong>in</strong>ger Berufswahlprojekt<br />

»Generation<br />

Girls« will Vorbehalte gegenüber<br />

Berufen im <strong>Handwerk</strong> und<br />

Technik abbauen und Schüler<strong>in</strong>nen<br />

ermutigen, ihre Talente<br />

und Fähigkeiten praktisch zu<br />

erproben. Erste Station war die<br />

Bildungsakademie Tüb<strong>in</strong>gen.<br />

50 Schüler<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Geschwister-Scholl-Schule<br />

Tüb<strong>in</strong>gen<br />

und <strong>der</strong> Schlossschule Gomar<strong>in</strong>gen<br />

nahmen an e<strong>in</strong>em<br />

Praxisparcours teil. Zehn Stationen<br />

mit handwerklich-technischen<br />

Aufgaben standen auf<br />

dem Programm. Die Siebt- und<br />

Achtklässler<strong>in</strong>nen übten den<br />

Umgang mit Werkzeugen, bearbeiteten<br />

Holz und Blech, stellten<br />

elektrische Steckverb<strong>in</strong>dungen<br />

her und arbeiteten mit<br />

Farben. Darüber h<strong>in</strong>aus lösten<br />

sie organisatorische Aufgaben<br />

aus dem Büroalltag und versuchten<br />

sich an <strong>der</strong> Präsentation<br />

von Waren.<br />

Initiiert wurde das Projekt<br />

von <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Stadt Tüb<strong>in</strong>gen (WIT) unter<br />

<strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> Stabstelle<br />

Gleichstellung und Integration,<br />

Dr. Susanne Omran. Im Laufe<br />

des Schuljahres werden Betriebe<br />

aus allen Branchen besucht,<br />

Praxistage und Workshops<br />

durchgeführt und Infoabende<br />

für Eltern sowie e<strong>in</strong> Be-<br />

rufsorientierungs-Pat<strong>in</strong>nen-<br />

Programm organisiert. Als Partner<br />

und Unterstützer konnten<br />

unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>ger<br />

Wirtschaft e.V., die<br />

Stadtwerke, die Kreissparkasse,<br />

die Kreishandwerkerschaft<br />

und die beiden Wirtschaftskammern<br />

gewonnen werden.<br />

<strong>Das</strong> Projekt knüpft an den Erfahrungen<br />

und Kontakten <strong>der</strong><br />

»Girls’Day Akademie« an, die<br />

während <strong>der</strong> dreijährigen Laufzeit<br />

mit 140 Schüler<strong>in</strong>nen an<br />

fünf Schulen durchgeführt wurde.<br />

Dabei absolvierten die<br />

Mädchen im Alter von 13 bis 15<br />

Jahren 173 Praktika <strong>in</strong> 52 Betrieben.<br />

Projektleiter<strong>in</strong> Dagmar<br />

Schön-Luetkens hält die längerfristige<br />

Begleitung <strong>der</strong> weiblichen<br />

Jugendlichen für wichtig.<br />

»E<strong>in</strong> Projekttag alle<strong>in</strong> genügt<br />

nicht, um herauszuf<strong>in</strong>den, welcher<br />

Beruf mir liegen könnte«,<br />

erklärt die Pädagog<strong>in</strong>. Zumal<br />

regelmäßig mehrere Hürden<br />

genommen werden müssten.<br />

Denn viele Berufsbil<strong>der</strong> und<br />

damit Möglichkeiten seien den<br />

Mädchen schlicht nicht bekannt.<br />

Gleichzeitig fehle häufig<br />

e<strong>in</strong> realistischer Blick für<br />

das Erreichbare. »Wir wollen<br />

den Schüler<strong>in</strong>nen helfen, die<br />

eigenen Stärken und Schwächen<br />

zu erkennen, Ziele zu formulieren<br />

und diese schließlich<br />

auch zu erreichen.«<br />

»Die Mädchen sollen erkennen,<br />

wo ihre eigenen Fähigkeiten<br />

und Interessen liegen«, betont<br />

Clemens Riegler, Leiter <strong>der</strong><br />

Bildungsakademie Tüb<strong>in</strong>gen.<br />

Natürlich gehe es auch darum,<br />

Mädchen für <strong>Handwerk</strong>sberufe<br />

zu gew<strong>in</strong>nen. Zwar sei heute<br />

bereits je<strong>der</strong> vierte Auszubildende<br />

im <strong>Handwerk</strong> weiblich,<br />

jedoch seien junge Frauen <strong>in</strong><br />

gewerblich-technischen Berufen<br />

nach wie vor unterrepräsentiert.<br />

Riegler wünscht sich,<br />

dass e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> »Generation<br />

Girls« auf den Geschmack kommen<br />

und typische Männerberufe,<br />

wie den Kfz-Mechatroniker<br />

o<strong>der</strong> den Elektro<strong>in</strong>stallateur,<br />

bei ihrer Berufswahlentscheidung<br />

<strong>in</strong> Betracht ziehen.<br />

Vorbehalte abbauen: Konzentriert g<strong>in</strong>gen die „Generation Girls“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bildungsakademie Tüb<strong>in</strong>gen<br />

zu Werke.<br />

Bild: Bröse<br />

Jetzt zum<br />

Girls’Day und<br />

Boys’Day 2013<br />

anmelden<br />

Am 25. April f<strong>in</strong>det <strong>der</strong> diesjährige<br />

Girls’Day und Boys’Day<br />

statt. Dann s<strong>in</strong>d erneut Jungen<br />

und Mädchen ab <strong>der</strong> fünften<br />

Klasse e<strong>in</strong>geladen, sich über<br />

Ausbildungsberufe wie Friseur<br />

o<strong>der</strong> Kfz-Mechatroniker<strong>in</strong> zu<br />

<strong>in</strong>formieren. Die Jungen über<br />

verme<strong>in</strong>tliche „Frauenberufe“<br />

und die Mädchen über Berufe,<br />

die traditionell eher von Männern<br />

ausgeübt werden. Denn<br />

darum geht es bei <strong>der</strong> bundesweit<br />

größten Berufsorientierungsaktion:<br />

Die üblichen Rollenklischees<br />

sollen aufgeweicht,<br />

Vorurteile abgebaut<br />

und neue Perspektiven entdeckt<br />

werden.<br />

<strong>Das</strong> heißt für die Mädchen,<br />

sie erkunden gewerblich-technische<br />

Berufsbil<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Handwerk</strong>,<br />

Industrie und Naturwissenschaften.<br />

Ob Tagespraktikum<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Werkstatt o<strong>der</strong> auf<br />

<strong>der</strong> Baustelle, Workshop im<br />

Ausbildungsbereich o<strong>der</strong> Experimentier-Parcours<br />

- <strong>der</strong> Girls‘<br />

Day bietet Schüler<strong>in</strong>nen viele<br />

Möglichkeiten, diese Berufe<br />

praktisch kennenzulernen.<br />

Immer auf dem Laufenden<br />

Mit <strong>der</strong> neuen App zum Aktionstag<br />

können die Jugendlichen<br />

auch unterwegs aktuelle<br />

Girls’Day- und Boys’Day-Angebote<br />

<strong>in</strong> ihrer Nähe abrufen und<br />

sich direkt onl<strong>in</strong>e anmelden.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es viele Informationen<br />

zu Berufen und<br />

e<strong>in</strong> Quiz. Wer will, kann die Berufsbil<strong>der</strong><br />

mit dem eigenen Foto<br />

personalisieren und über<br />

soziale Netzwerke mit an<strong>der</strong>en<br />

teilen. Die kostenlose App gibt<br />

es im Google Play Store und<br />

bei iTunes.


Freitag, 1. März 2013<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

21<br />

Mit dem Radar auf<br />

Lehrstellensuche<br />

E<strong>in</strong>e App für iPhone und Co.<br />

Die kostenfreie App »Lehrstellenradar« br<strong>in</strong>gt<br />

freie Ausbildungsplätze direkt auf das Smartphone.<br />

Und diese Live-Umkreissuche ist<br />

durchaus wörtlich zu nehmen: Über die <strong>in</strong>tegrierte<br />

Kamera des Smartphones wird die Umgebung<br />

auf dem Display angezeigt, und gleichzeitig<br />

s<strong>in</strong>d die Betriebe zu sehen, die freie Lehrstellen<br />

anbieten.<br />

Die App gibt es für iPhone, iPad, iPod Touch sowie<br />

Smartphones mit dem Android-Betriebssystem.<br />

Nach dem Download können sich die Nutzer nicht<br />

nur schnell und unkompliziert über alle freien Lehrstellen<br />

<strong>in</strong> den Landkreisen Freudenstadt, Reutl<strong>in</strong>gen,<br />

Sigmar<strong>in</strong>gen, Tüb<strong>in</strong>gen o<strong>der</strong> Zollernalb <strong>in</strong>formieren,<br />

son<strong>der</strong>n auch e<strong>in</strong> persönliches Profil erstellen. Gehen<br />

neue, zum Profil passende Lehrstellen e<strong>in</strong>, wird <strong>der</strong><br />

Nutzer sofort über das Angebot <strong>in</strong>formiert.<br />

Und wie oben schon beschrieben: Bei aktiviertem<br />

„Radar“ werden über die <strong>in</strong>tegrierte Smartphone-Kamera<br />

Lehrstellen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em frei bestimmbaren Umkreis im<br />

Display angezeigt. Um sich bei e<strong>in</strong>em Unternehmen vorzustellen,<br />

bietet sich die Nutzung des <strong>in</strong>tegrierten Routenplaners<br />

an, mit dem <strong>der</strong> Weg zum Betrieb ermittelt wird. Im Lehrstellenradar<br />

können außerdem verschiedene, <strong>in</strong>dividuelle Profile mit<br />

eigenen Favoritenlisten angelegt und Empfehlungen per SMS,<br />

E-Mail o<strong>der</strong> Facebook weitergeleitet<br />

werden.<br />

<strong>Das</strong> Lehrstellenradar können<br />

sich alle Besitzer e<strong>in</strong>es iPhones<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es Android-Smartphones<br />

auf den gängigen Wegen<br />

besorgen: über die <strong>in</strong>terne<br />

Suche im Android- o<strong>der</strong> im<br />

App-Store und natürlich auch<br />

auf <strong>der</strong> Internetseite <strong>der</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Reutl<strong>in</strong>gen unter<br />

www.hwk-reutl<strong>in</strong>gen.de/app.<br />

<strong>Das</strong> Lehrstellenradar <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerk</strong>skammer<br />

<strong>in</strong>formiert immer aktuell<br />

über das regionale<br />

Lehrstellenangebot.<br />

Bild: <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Reutl<strong>in</strong>gen<br />

Gefällt mir!<br />

Die <strong>Handwerk</strong>skammer bei Facebook<br />

Eigentlich könnte man das Lob, das die Reutl<strong>in</strong>ger Agentur<br />

Wagnerwagner <strong>der</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer Reutl<strong>in</strong>gen ausgesprochen<br />

hat, ungekürzt weitergeben: Kle<strong>in</strong> aber fe<strong>in</strong> kommuniziere<br />

die <strong>Handwerk</strong>skammer auf Facebook – und das sogar ohne jegliche<br />

Hilfe von Social-Media-Beratern. Da könne sich manch<br />

Großer e<strong>in</strong>e Scheibe abschneiden, me<strong>in</strong>ten die Market<strong>in</strong>gprofis<br />

auf ihrer Internetseite.<br />

In <strong>der</strong> Tat versucht die <strong>Handwerk</strong>skammer ihr breites Angebot<br />

unterhaltsam aufzubereiten. Wenn etwa das Umsonst-und-<br />

Draußen-Festival KuRT o<strong>der</strong> die Elektro-Events »Traumwelt« im<br />

»Franz.K« <strong>in</strong> Reutl<strong>in</strong>gen gesponsert werden, dann wird immer<br />

wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> elegant verpackter <strong>Handwerk</strong>sbezug angeboten.<br />

Schließlich gebe es ohne Elektro-<strong>Handwerk</strong> ke<strong>in</strong>e elektronische<br />

Tanzmusik, und nach dem exzessiven Hören lauter Musik könne<br />

<strong>der</strong> Hörgeräteakustiker e<strong>in</strong>greifen. Und wer se<strong>in</strong>e Füße<br />

wundgetanzt habe, <strong>der</strong> könne schließlich immer noch zum Orthopädieschuhmacher<br />

wanken…<br />

Versteckt <strong>in</strong> diesen H<strong>in</strong>weisen ist außerdem die Botschaft herauszuhören,<br />

dass nicht nur Bäcker, Metzger, Schre<strong>in</strong>er zum<br />

<strong>Handwerk</strong> gehören, son<strong>der</strong>n dass die Palette <strong>der</strong> über 120 Berufe<br />

vom Augenoptiker bis zum Zahntechniker reicht.<br />

Und so ganz nebenbei s<strong>in</strong>d auf <strong>der</strong> Facebook-Seite auch immer<br />

wie<strong>der</strong> ganz reale Jugendliche aus <strong>der</strong> <strong>Region</strong> auf den – im<br />

Übrigen von e<strong>in</strong>er Fotografenmeister<strong>in</strong> gemachten – großartigen<br />

<strong>Handwerk</strong>erfotos zu sehen.<br />

www.facebook.com/hwkreutl<strong>in</strong>gen<br />

Mach<br />

mit!<br />

Gew<strong>in</strong>nen mit dem <strong>Handwerk</strong> ...<br />

E<strong>in</strong> Apple<br />

iPad<br />

Wie lautet <strong>der</strong> Claim <strong>der</strong> Imagekampagne des <strong>Handwerk</strong>s?<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong>. Die Wirtschaftsmacht. Aus Nean<strong>der</strong>tal.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong>. Die Wirtschaftsmacht. Vom Mars.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong>. Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan.<br />

E<strong>in</strong>sendeschluss:<br />

24. März 2013<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Teilnahmeberechtigt s<strong>in</strong>d alle außer den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern<br />

<strong>der</strong> SÜDWEST-PRESSE-Partnerverlage, des Reutl<strong>in</strong>ger Generalanzeigers<br />

und <strong>der</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer Reutl<strong>in</strong>gen sowie jeweils <strong>der</strong>en<br />

Familienangehörige.<br />

* Die Gutsche<strong>in</strong>e können Sie jeweils bei e<strong>in</strong>em <strong>Handwerk</strong>sbetrieb aus dem Bezirk <strong>der</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer Reutl<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>lösen.


22 <strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> Freitag, 1. März 2013<br />

E<strong>in</strong> offener Blick – das kommt auch im Bewerbungsgespräch gut an.<br />

Bild: Gnamm/<strong>Handwerk</strong>skammer Reutl<strong>in</strong>gen<br />

»Je<strong>der</strong> hat e<strong>in</strong>e Chance verdient«<br />

Vor dem Ausbildungsvertrag steht die richtige Bewerbung<br />

Jugendliche, die sich für e<strong>in</strong>en<br />

Ausbildungsberuf im <strong>Handwerk</strong><br />

<strong>in</strong>teressieren, haben gute<br />

Chancen. Aber vor <strong>der</strong> Ausbildung<br />

steht erst e<strong>in</strong>mal die<br />

Bewerbung.<br />

Gabi Göhr<strong>in</strong>g, Geschäftsführer<strong>in</strong><br />

des Unterjes<strong>in</strong>ger Stuckateurbetriebes<br />

Göhr<strong>in</strong>g, und Zoran Novak,<br />

kaufmännischer Leiter <strong>der</strong><br />

Metzgerei Oskar Zeeb, berichten,<br />

nach welchen Kriterien sie<br />

ihre Auszubildenden auswählen.<br />

Welche Anfor<strong>der</strong>ungen muss<br />

e<strong>in</strong>e Bewerber<strong>in</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Bewerber<br />

erfüllen?<br />

Gabi Göhr<strong>in</strong>g: Auf jeden Fall<br />

müssen die Grundkenntnisse<br />

e<strong>in</strong>es Hauptschulabschlusses<br />

vorhanden se<strong>in</strong>. Wichtig ist auch<br />

e<strong>in</strong>e gute Auffassungsgabe,<br />

denn <strong>in</strong>zwischen s<strong>in</strong>d die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

sehr hoch. Wir erwarten,<br />

dass <strong>der</strong> Bewerber vor e<strong>in</strong>em<br />

Ausbildungsverhältnis e<strong>in</strong><br />

Praktikum bei uns macht, damit<br />

man sich gegenseitig e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck<br />

verschaffen und sehen<br />

kann, ob die »Chemie« stimmt.<br />

Er beziehungsweise sie muss<br />

offen se<strong>in</strong> für Neues, und Interesse<br />

am Beruf haben. Wir geben<br />

jedem, <strong>der</strong> wirklich will, e<strong>in</strong>e<br />

Chance, sobald sich jedoch<br />

zeigt, dass uns jemand nur etwas<br />

vorspielt, ist er bei uns fehl<br />

am Platz.<br />

Zoran Novak: E<strong>in</strong> weiterer wichtiger<br />

Aspekt ist, dass <strong>der</strong> Bewerber<br />

Freude am ausgewählten<br />

Beruf zeigt!<br />

Auf was achten Sie, wenn Sie<br />

e<strong>in</strong>e schriftliche Bewerbung<br />

beurteilen?<br />

Novak: <strong>Das</strong> Bewerbungsanschreiben<br />

muss richtig aufgebaut<br />

se<strong>in</strong>, das heißt, Empfänger und<br />

Ansprechpartner s<strong>in</strong>d korrekt,<br />

das Schreiben enthält e<strong>in</strong> aktuelles<br />

Datum und e<strong>in</strong>e Unterschrift,<br />

außerdem sollten Rechtschreibung,<br />

Grammatik und Ausdruck<br />

möglichst fehlerfrei se<strong>in</strong>. Auch<br />

was Form, Übersichtlichkeit und<br />

Sauberkeit <strong>der</strong> Unterlagen betrifft,<br />

sagt viel über den Bewerber<br />

aus. Nicht zuletzt ist es auch e<strong>in</strong><br />

Aspekt, ob die Hobbys zum ausgewählten<br />

Beruf passen.<br />

Göhr<strong>in</strong>g: Wenn das Bewerbungsschreiben<br />

schon die falsche<br />

Anrede enthält, lässt dies<br />

schon erkennen, wie ernst die<br />

Bewerbung geme<strong>in</strong>t ist. E<strong>in</strong><br />

schlechtes Zeugnis spricht uns<br />

nicht beson<strong>der</strong>s an, jedoch haben<br />

wir schon die Erfahrung gemacht,<br />

dass bei entsprechendem<br />

Interesse die Leistungen<br />

und Noten deutlich nach oben<br />

gehen können - sprich: Je<strong>der</strong> hat<br />

e<strong>in</strong>e Chance verdient. Für mich<br />

persönlich ist auch e<strong>in</strong>e Bewerbung<br />

per E-Mail <strong>in</strong> Ordnung.<br />

Was ist e<strong>in</strong> absolutes »No-<br />

Go«?<br />

Gör<strong>in</strong>g: Lügen! Und fehlen<strong>der</strong><br />

Respekt durch entsprechende<br />

Äußerungen. Auch wer sich<br />

schon bei den ersten Begegnungen<br />

nicht an Zeiten und Absprachen<br />

hält, ohne vorher Bescheid<br />

zu geben, hat schlechte Karten.<br />

Novak: Was gar nicht geht, wenn<br />

im Bewerbungsschreiben <strong>der</strong><br />

Ansprechpartner <strong>der</strong> letzten Bewerbung<br />

<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit <strong>der</strong><br />

Adresse <strong>der</strong> neuen Bewerbung<br />

aufgeführt ist. Leere Floskeln<br />

und die Aufzählung von Adjektiven<br />

ohne Begründung, zum Beispiel<br />

»ich b<strong>in</strong> ehrgeizig, wissbegierig,<br />

fleißig, lernwillig, teamfähig<br />

und flexibel« kommt nicht gut<br />

an. Beim Bewerbungsgespräch<br />

können Unpünktlichkeit, ungepflegtes<br />

Auftreten und unpassende<br />

Ausdrucksweise ebenso<br />

e<strong>in</strong> Ausschlusskriterium se<strong>in</strong> wie<br />

die Tatsache, dass <strong>der</strong> Bewerber<br />

ke<strong>in</strong>e Kenntnisse über den Ausbildungsbetrieb<br />

hat.<br />

Worauf sollte die Bewerber<strong>in</strong><br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bewerber beim Vorstellungsgespräch<br />

außerdem<br />

achten? Wie läuft dieses Gespräch<br />

ab?<br />

Novak: Als erstes stellen wir<br />

uns als Unternehmen und Arbeitgeber<br />

vor. Wir erzählen, wie<br />

e<strong>in</strong> gewöhnlicher Arbeitstag abläuft.<br />

Im Anschluss kann <strong>der</strong><br />

Bewerber über se<strong>in</strong>e Schulbildung,<br />

se<strong>in</strong>e Hobbys und Interessen<br />

berichten und erzählen,<br />

welche Vorstellungen er von<br />

se<strong>in</strong>em Ausbildungsberuf hat.<br />

Gegebenenfalls führen wir<br />

auch noch e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>stellungstest<br />

durch.<br />

Göhr<strong>in</strong>g: Wir f<strong>in</strong>den es gut,<br />

wenn im persönlichen Gespräch<br />

Augenkontakt stattf<strong>in</strong>det.<br />

Wir fragen nach dem Informationsstand<br />

zu unserem Berufsbild<br />

und wollen vom Bewerber<br />

wissen, welche Erwartungen<br />

er an die Ausbildung beziehungsweise<br />

an uns als Betrieb<br />

hat. Wir sagen klar, wie es bei<br />

uns abläuft, was wir wollen und<br />

was nicht.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> –<br />

e<strong>in</strong>e große Nummer<br />

33 Prozent aller<br />

Auszubildenden ...<br />

... mit ausländischem Pass<br />

werden <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong><br />

<strong>Handwerk</strong>sbetrieben ausgebildet.<br />

Sie stehen stellvertretend<br />

für die große<br />

Integrationsleistung und<br />

Vielfalt des deutschen<br />

<strong>Handwerk</strong>s. Ausländische<br />

<strong>Handwerk</strong>er tragen so e<strong>in</strong>en<br />

wesentlichen Anteil<br />

zum wirtschaftlichen Erfolg<br />

des deutschen <strong>Handwerk</strong>s<br />

bei.<br />

Quelle: Statistisches<br />

Bundesamt; Zentralverband<br />

des Deutschen<br />

<strong>Handwerk</strong>s (ZDH)


24 <strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> Freitag, 1. März 2013<br />

»Azubi<br />

gewünscht«<br />

Die Zusammenarbeit mit<br />

Schulen vor Ort gehört seit jeher<br />

zum festen Bestandteil <strong>der</strong><br />

Nachwuchswerbung im <strong>Handwerk</strong>.<br />

Seit über drei Jahren för<strong>der</strong>t<br />

die <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Reutl<strong>in</strong>gen mit dem Projekt<br />

»Azubi gewünscht« Bildungspartnerschaften<br />

zwischen Betrieben<br />

und den Schulen. <strong>Das</strong><br />

vom Wirtschaftsm<strong>in</strong>isterium<br />

Baden-Württemberg aus Mitteln<br />

des Europäischen Sozialfonds<br />

geför<strong>der</strong>te Projekt ist bis<br />

Ende 2014 verlängert worden<br />

– mit dem Ziel, vor allem den<br />

Anteil kle<strong>in</strong>erer Betriebe, die<br />

an e<strong>in</strong>er Bildungspartnerschaft<br />

beteiligt s<strong>in</strong>d, zu erhöhen,<br />

und den Jugendlichen so<br />

e<strong>in</strong> wirklichkeitsgetreues Bild<br />

beruflicher Ausbildung und<br />

Praxis zu vermitteln.<br />

Derzeit haben im Kammerbezirk<br />

63 Schulen mit 159<br />

Betrieben e<strong>in</strong>e Bildungspartnerschaft<br />

unterzeichnet. <strong>Das</strong><br />

Feedback ist von allen Seiten<br />

aus gleichermaßen positiv,<br />

wie Projektleiter<strong>in</strong> Michaela<br />

Lundt berichtet. »Die Schulen<br />

freuen sich über die Unterstützung<br />

durch die Betriebe.<br />

Immer wie<strong>der</strong> stellen <strong>Handwerk</strong>sfirmen<br />

auf kle<strong>in</strong>en Bildungsmessen<br />

ihre Berufsbil<strong>der</strong><br />

vor.« Die Nachwuchswerbung<br />

spielt für die meisten<br />

Betriebe e<strong>in</strong>e immer größere<br />

Rolle. »Viele suchend hänger<strong>in</strong>gend<br />

nach Azubis«, so Michaela<br />

Lundt, »und hoffen, im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Bildungspartnerschaften<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und<br />

Schüler zu e<strong>in</strong>em Praktikum<br />

anregen zu können.«<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong> bei <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Reutl<strong>in</strong>gen:<br />

Michaela Lundt<br />

Telefon 0 71 21/24 12 - 270<br />

E-Mail: michaela.lundt@<br />

hwk-reutl<strong>in</strong>gen<br />

www.hwk-reutl<strong>in</strong>gen.de/<br />

bildungspartnerschaften.html<br />

Je besser Auszubildende und Betrieb zusammenpassen, desto ger<strong>in</strong>ger ist die Gefahr von Ausbildungsabbrüchen.<br />

Bild: Gnamm/<strong>Handwerk</strong>skammer Reutl<strong>in</strong>gen<br />

H<strong>in</strong>schmeißen ist ke<strong>in</strong>e Lösung<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Reutl<strong>in</strong>gen engagiert sich gegen Ausbildungsabbrüche<br />

Jede vierte Lehre im <strong>Handwerk</strong><br />

wird abgebrochen. Die Gründe<br />

s<strong>in</strong>d vielfältig, die Folgen gravierend:<br />

30 Prozent <strong>der</strong> Abbrecher<br />

bleiben ohne Berufsabschluss.<br />

Die <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Reutl<strong>in</strong>gen will mit ihrem<br />

Projekt »Abbruch vermeiden –<br />

Ausbildung begleiten« dazu<br />

beitragen, dass mehr Jugendliche<br />

ans Ziel kommen.<br />

Sab<strong>in</strong>e Pf<strong>in</strong>gsttag ist als Projektleiter<strong>in</strong><br />

des Modellprojektes<br />

»Abbruch vermeiden – Ausbildung<br />

begleiten« unterwegs.<br />

Sie begleitet dabei Ausbildungsbetriebe<br />

und Auszubildende<br />

bei vielerlei Problemen.<br />

Sie kennt die schwierigen Phasen,<br />

die junge Frauen und Männer<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Lehrzeit oftmals<br />

durchlaufen. Sie berichtet im<br />

Interview über die Gründe, die<br />

zu e<strong>in</strong>em Abbruch führen, über<br />

die Auswirkungen und mögliche<br />

Lösungswege.<br />

Frau Pf<strong>in</strong>gsttag, Projekte zur<br />

Berufsorientierung an Schulen,<br />

Praktika <strong>in</strong> Betrieben<br />

– die meisten Jugendlichen<br />

beschäftigen sich mit ihren<br />

Berufsvorstellungen, bevor<br />

sie ihre Ausbildung beg<strong>in</strong>nen.<br />

Dennoch bricht fast je<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> jede Vierte die Lehre ab.<br />

Woran liegt das?<br />

Schule, Praktikum, Ausbildung<br />

– plötzlich ist vieles an<strong>der</strong>s.<br />

<strong>Das</strong> erste eigene Geld,<br />

das gewohnte Umfeld löst sich<br />

auf, neue Bekannte und Freunde<br />

werden gefunden. Und auch<br />

Projektleiter<strong>in</strong> Sab<strong>in</strong>e Pf<strong>in</strong>gsttag.<br />

Bild: <strong>Handwerk</strong>skammer Reutl<strong>in</strong>gen<br />

im Betrieb gibt es e<strong>in</strong>iges zu lernen.<br />

Neue Regeln und Pflichten,<br />

Betriebsabläufe und die<br />

Zusammenarbeit mit Chefs,<br />

Ausbil<strong>der</strong>n und Kollegen. Der<br />

Start <strong>in</strong>s Berufsleben setzt sich<br />

aus vielen kle<strong>in</strong>en und großen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen zusammen.<br />

Nicht je<strong>der</strong> Auszubildende<br />

kommt damit klar.<br />

Häufig s<strong>in</strong>d die Ursachen, die<br />

zu Leistungsabfall, Motivationsdefiziten<br />

und schließlich<br />

zum Abbruch führen, nicht nur<br />

im Betrieb, son<strong>der</strong>n auch <strong>in</strong><br />

den persönlichen Lebensumständen<br />

zu f<strong>in</strong>den: etwa <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Familie, im Bekanntenkreis, <strong>in</strong><br />

psychischen Krisen, <strong>in</strong> Drogenund<br />

Alkoholproblemen.<br />

Mit welchen Konsequenzen<br />

müssen Jugendliche rechnen,<br />

wenn sie »h<strong>in</strong>schmeißen«?<br />

Nach Angaben des Wirtschafts-<br />

und F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>isteriums<br />

f<strong>in</strong>det knapp e<strong>in</strong> Drittel<br />

<strong>der</strong> Abbrecher danach ke<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Berufsausbildung<br />

mehr.<br />

Sie haben als Ausbildungsberater<strong>in</strong><br />

ja bisher schon <strong>in</strong> Konflikten<br />

vermittelt. Wodurch<br />

unterscheidet sich das neue<br />

Projekt <strong>der</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

davon?<br />

Bisher konnte ich Betriebe<br />

und Auszubildende nur im begrenzten<br />

Umfang unterstützen.<br />

Ausbildungsberater können<br />

akuten Streit schlichten. Für<br />

mehr fehlt e<strong>in</strong>fach die Zeit. Diese<br />

Lücke soll das Modellprojekt<br />

schließen. Es bietet die Möglichkeit,<br />

genauer h<strong>in</strong>zusehen<br />

und <strong>in</strong>dividuelle Hilfen anzubieten<br />

– falls nötig im Verbund<br />

mit Sozialpädagogen, Ärzten<br />

und Beratungsstellen.<br />

Und was ist, wenn es wirklich<br />

nicht mehr geht?<br />

Freilich gibt es Fälle, <strong>in</strong> denen<br />

die Trennung unumgänglich ist.<br />

Dann müssen wir die Jugendlichen<br />

bei <strong>der</strong> Suche nach e<strong>in</strong>em<br />

an<strong>der</strong>en Ausbildungsbetrieb<br />

o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Neuorientierung<br />

unterstützen. Wichtig ist, dass<br />

Abbrecher wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e berufliche<br />

Perspektive entwickeln.<br />

Wer kann das Angebot <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerk</strong>skammer nutzen?<br />

Alle Ausbildungsbetriebe im<br />

Bezirk <strong>der</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

und selbstverständlich auch alle<br />

Auszubildenden können das<br />

Angebot nutzen. Vor allem sollen<br />

diejenigen Gewerke erreicht<br />

werden, <strong>in</strong> denen die Abbruchquote<br />

beson<strong>der</strong>s hoch ist, wie<br />

zum Beispiel im Bau- und Ausbau,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Nahrungsmittelbranche<br />

und im Friseur-<strong>Handwerk</strong>.<br />

Modellprojekt<br />

»Abbruch vermeiden – Ausbildung<br />

begleiten« heißt das<br />

auf zwei Jahre angelegte<br />

Modellprojekt <strong>der</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Reutl<strong>in</strong>gen.<br />

Ziel ist es, schwierige Ausbildungsverhältnisse<br />

so zu<br />

stabilisieren, dass <strong>der</strong> Abschluss<br />

gel<strong>in</strong>gt. <strong>Das</strong> vom F<strong>in</strong>anz-<br />

und Wirtschaftsm<strong>in</strong>isterium<br />

geför<strong>der</strong>te Angebot<br />

richtet sich an Betriebe und<br />

Auszubildende. Vorgesehen<br />

s<strong>in</strong>d Schulungen <strong>in</strong> Konfliktmanagement<br />

für betriebliche<br />

Ausbil<strong>der</strong>, Beratungen,<br />

und vor allem die längerfristige<br />

Begleitung abbruchgefährdeter<br />

Azubis.<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>:<br />

Sab<strong>in</strong>e Pf<strong>in</strong>gsttag<br />

Telefon: 0 71 21/24 12-272<br />

E-Mail: sab<strong>in</strong>e.pf<strong>in</strong>gsttag@<br />

hwk-reutl<strong>in</strong>gen.de<br />

www.hwk-reutl<strong>in</strong>gen.de/<br />

abbrueche-vermeiden.html


Stand <strong>der</strong> Lehrstellenbörse: 22. Februar 2013<br />

Die Daten werden im Internet laufend aktualisiert<br />

www.hwk-reutl<strong>in</strong>gen.de/ausbildung<br />

Realschule, handwerkliches<br />

Geschick, Mathematik und<br />

Deutsch m<strong>in</strong>destens 3,0,<br />

www.f<strong>in</strong>kbe<strong>in</strong>er-bau.de<br />

1 x Maurer/<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2013<br />

Fritz Goller, Maurer-, Betonbau-<br />

und Estrichlegerbetrieb,<br />

Ansprechpartner: Fritz Goller,<br />

Heerweg 9, 72574 Bad<br />

Urach, Hauptschule, Realschule,<br />

www.goller-bau.de<br />

1 x Maurer/<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2013<br />

Hailf<strong>in</strong>ger Bau GmbH & Co.<br />

KG, Hoch- und Tiefbau,<br />

Ansprechpartner: Rolf Hailf<strong>in</strong>ger,<br />

Lichtenste<strong>in</strong>straße 6,<br />

72820 Sonnenbühl, Hauptschule,<br />

Realschule, gute<br />

Mathematikkenntnisse,<br />

handwerkliches Interesse,<br />

logisches Denkvermögen,<br />

www.hailf<strong>in</strong>ger-bau.de<br />

2 x Maurer/<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2013<br />

Haserbau GmbH & Co. KG,<br />

Ansprechpartner: Timo<br />

Haser, Hohenbergstraße 24,<br />

72401 Haigerloch, Hauptschule,<br />

Realschule, gute<br />

Mathekenntnisse,<br />

www.haserbau.de<br />

1 x Maurer/<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2013<br />

Karl-Josef Rupp, Bauunternehmung<br />

GmbH, R<strong>in</strong>g<strong>in</strong>gen,<br />

Ansprechpartner: Alexan<strong>der</strong><br />

Rupp, Kirchgasse 15, 72393<br />

Burlad<strong>in</strong>gen, www.ruppbauunternehmung.de<br />

2 x Maurer/<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2013<br />

M. Mauz GmbH & Co. KG,<br />

Bauunternehmung,<br />

Ansprechpartner: Ra<strong>in</strong>er<br />

Höbel, Schlesierweg 9, 72393<br />

Burlad<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule, www.mauzbau.de<br />

1 x Maurer/<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2013<br />

M. Werner GmbH, Bauunternehmung,<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Werner, Seestraße 32/1,<br />

72582 Grabenstetten, Hauptschule,<br />

Realschule, Engagement,<br />

Fleiß, Interesse<br />

1 x Maurer/<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2013<br />

Märkl<strong>in</strong> Baugeschäft GmbH<br />

& Co. KG, Täb<strong>in</strong>gen,<br />

Ansprechpartner: Mart<strong>in</strong><br />

Märkl<strong>in</strong>, Heerstraße 24,<br />

72348 Rosenfeld, Hauptschule,<br />

Realschule, handwerkliches<br />

und technisches Verständnis,<br />

www.maerkl<strong>in</strong>bau.de<br />

1 x Maurer/<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2013<br />

Nübel-Bau GmbH, Ansprechpartner:<br />

Volker Nübel, Zeppel<strong>in</strong>straße<br />

6, 72285 Pfalzgrafenweiler,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

Deutsch und Mathe<br />

Note 3, Teamfähigkeit,<br />

www.nuebel-bau.de<br />

1 x Maurer/<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2013<br />

Frie<strong>der</strong> Ott, Maurer- und<br />

Betonbaubetrieb, Ansprechpartner:<br />

Frie<strong>der</strong> Ott, Ohmstraße<br />

5, 72585 Rie<strong>der</strong>ich,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

gute Deutschkenntnisse,<br />

handwerklich begabt, gutes<br />

soziales Verhalten<br />

1 x Maurer/<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2013<br />

Otto Kle<strong>in</strong>dienst GmbH, Bauunternehmung,<br />

Ansprechpartner:<br />

Phillip Schaal, Liane<br />

Schaal, Horber Straße 89,<br />

72186 Empf<strong>in</strong>gen, Realschule,<br />

www.kle<strong>in</strong>dienst-bau.de<br />

1 x Maurer/<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2013<br />

Wolfgang Pfister, Maurer-,<br />

Betonbau-, Straßenbau- und<br />

Estrichlegerbetrieb, An -<br />

sprech partner: Wolfgang<br />

Pfister, Albstraße 36, 72393<br />

Burlad<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule, gute Mathematikkenntnisse,<br />

nur nähere<br />

Umgebung (falls noch ke<strong>in</strong><br />

Führersche<strong>in</strong>), www.pfisterbau.de<br />

1 x Maurer/<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2013<br />

Gerhard Schmid, Maurerund<br />

Betonbaubetrieb,<br />

Donnstetten, Ansprechpartner:<br />

Heiko Schmid, Gerhard<br />

Schmid, R<strong>in</strong>gstraße 21, 72587<br />

Römerste<strong>in</strong>, Hauptschule,<br />

Realschule, Deutsch <strong>in</strong> Wort<br />

und Schrift<br />

1 x Maurer/<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2013<br />

Sturm & Müller Bauunternehmung<br />

GmbH, Ansprechpartner:<br />

Johannes Müller,<br />

Hörschweiler Straße 18,<br />

72296 Schopfloch, Hauptschule,<br />

handwerkliche<br />

Geschicklichkeit,<br />

www.sturm-mueller.com<br />

2 x Maurer/<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2013<br />

Wurster Bauunternehmung<br />

GmbH, Ansprechpartner:<br />

Karl-Hans Wurster, Nürt<strong>in</strong>ger<br />

Straße 31, 72661 Grafenberg,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

gute Auffassungsgabe, Leistungsbereitschaft,<br />

www.wurster-bau.de<br />

1 x Mechatroniker/<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2013<br />

Helmut Schäfer Bäckereimasch<strong>in</strong>en<br />

GmbH, Ansprechpartner:<br />

Herr Schäfer, Wurml<strong>in</strong>ger<br />

Straße 11, 72070 Tüb<strong>in</strong>gen<br />

3 x Mechatroniker/<strong>in</strong> für Kältetechnik<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Hafner-Muschler Kälte- und<br />

Klimatechnik GmbH & Co.<br />

KG, Ansprechpartner: Sab<strong>in</strong>e<br />

Mocker, Mühlsteigstraße 6/1,<br />

72336 Bal<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule, gute Noten,<br />

Reise- und Montagebereitschaft,<br />

www.hafner-muschler.de<br />

1 x Mechatroniker/<strong>in</strong> für Kältetechnik<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Karg GmbH, Ansprechpartner:<br />

Oliver Karg, Unterer Haldenweg<br />

2, 72827 Wannweil,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

Abitur<br />

1 x Metallbauer/<strong>in</strong> Fachr.<br />

Konstruktionstechnik <strong>in</strong> 2013<br />

Alutec Metallbau GmbH,<br />

Ansprechpartner: Cristiane<br />

Burgert, Blumenstraße 24,<br />

72285 Pfalzgrafenweiler,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

handwerklich begabt, gute<br />

Deutsch- und Mathematikkenntnisse,<br />

www.alutecmetallbau.de<br />

2 x Metallbauer/<strong>in</strong> Fachr.<br />

Konstruktionstechnik <strong>in</strong> 2013<br />

be - Metall- und Elementbau<br />

GmbH, Altenburg, Ansprechpartner:<br />

Daniela Bauer,<br />

Steigäckerstraße 6, 72768<br />

Reutl<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule, gute Mathematik-<br />

und Deutschkenntnisse,<br />

technisches Verständnis,<br />

Interesse am Arbeiten mit<br />

Metall, www.be-metall.de<br />

1 x Metallbauer/<strong>in</strong> Fachr.<br />

Konstruktionstechnik <strong>in</strong> 2013<br />

BMF Re<strong>in</strong>raumtechnik<br />

GmbH, Ansprechpartner:<br />

Frau Inac, Haldenhaustraße<br />

1, 72770 Reutl<strong>in</strong>gen<br />

1 x Metallbauer/<strong>in</strong> Fachr.<br />

Konstruktionstechnik <strong>in</strong> 2013<br />

Arm<strong>in</strong> Dieterle, Fe<strong>in</strong>werkmechaniker-<br />

und Metallbaubetrieb,<br />

Ansprechpartner: Frau<br />

Dieterle, Ziegelei 17, 72336<br />

Bal<strong>in</strong>gen, Realschule, gute<br />

Mathematik- und Deutschkenntnisse,<br />

www.arm<strong>in</strong>-dieterle.de<br />

2 x Metallbauer/<strong>in</strong> Fachr.<br />

Konstruktionstechnik <strong>in</strong> 2013<br />

Ernst Pfeffer GmbH, Metallbau,<br />

Ansprechpartner: Angelika<br />

Pfeffer, Siemensstraße 6-<br />

8, 72184 Eut<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule, Mathematik:<br />

Note 2, www.pfeffermetalltechnik.de<br />

1 x Metallbauer/<strong>in</strong> Fachr.<br />

Konstruktionstechnik <strong>in</strong> 2013<br />

Georg Hol<strong>der</strong> GmbH, Metallbau,<br />

Ansprechpartner: Jürgen<br />

Hol<strong>der</strong>, In Laisen 44,<br />

72766 Reutl<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule, gute<br />

Deutschkenntnisse,<br />

www.hol<strong>der</strong>-tore.de<br />

1 x Metallbauer/<strong>in</strong> Fachr.<br />

Konstruktionstechnik <strong>in</strong> 2013<br />

Ruhland Schlosserei und<br />

Stahlbau GmbH, Ansprechpartner:<br />

Silke Walz, Benzstraße<br />

10, 72793 Pfull<strong>in</strong>gen,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

gute Deutsch- und Mathematikkenntnisse,<br />

www.schlosserei-ruhland.de<br />

1 x Metallbauer/<strong>in</strong> Fachr.<br />

Konstruktionstechnik <strong>in</strong> 2013<br />

Georg Ste<strong>in</strong>berger, Metallbau,<br />

Ansprechpartner: Frau<br />

Ste<strong>in</strong>berger, Bahnhofstraße<br />

30, 72275 Alpirsbach, Hauptschule,<br />

www.ste<strong>in</strong>berger.de<br />

1 x Metallbauer/<strong>in</strong> Fachr.<br />

Konstruktionstechnik <strong>in</strong> 2013<br />

Achim Ste<strong>in</strong>hilber, Metallbau,<br />

Ansprechpartner: Achim<br />

Ste<strong>in</strong>hilber, Brühlstraße 28,<br />

72116 Möss<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule, gute<br />

Kenntnisse <strong>in</strong> Mathe und<br />

Technik<br />

2 x Metallbauer/<strong>in</strong> Fachr.<br />

Konstruktionstechnik <strong>in</strong> 2013<br />

Jochen Strasser, Metallbau,<br />

Ansprechpartner: Sab<strong>in</strong>e<br />

Strasser, Doris Strasser, Dussl<strong>in</strong>ger<br />

Weg 8, 72072 Tüb<strong>in</strong>gen,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

gute Mathematik- und<br />

Deutschkenntnisse, Zuverlässigkeit,<br />

Teamfähigkeit,<br />

technisches Verständnis,<br />

www.strasser-metallbau.de<br />

1 x Metallbauer/<strong>in</strong> Fachr.<br />

Konstruktionstechnik <strong>in</strong> 2013<br />

Dieter Wagner, Metallbau,<br />

Ansprechpartner: Dieter<br />

Wagner, Lange Straße 65,<br />

72116 Möss<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule<br />

1 x Metallbauer/<strong>in</strong> Fachr.<br />

Konstruktionstechnik <strong>in</strong> 2013<br />

Roland Weiß<strong>in</strong>ger, Metallbau,<br />

Eb<strong>in</strong>gen, Ansprechpartner:<br />

R. Weiß<strong>in</strong>ger, Kientenstraße<br />

31, 72458 Albstadt,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

Mathematik m<strong>in</strong>destens 2,5,<br />

Deutsch m<strong>in</strong>destens 3,0,<br />

www.weiss<strong>in</strong>ger-metallbau.de<br />

Such dir de<strong>in</strong>en Beruf.<br />

Bevor de<strong>in</strong>e Eltern<br />

es für dich tun.<br />

WWW.HWK-REUTLINGEN.DE/AUSBILDUNG<br />

1 x Metallbauer/<strong>in</strong> Fachr.<br />

Konstruktionstechnik <strong>in</strong> 2013<br />

Andreas Weissmann, Metallbau,<br />

Ansprechpartner: Bernd<br />

Weissmann, Eugenstraße 30,<br />

72469 Meßstetten, Hauptschule,<br />

Realschule, Beg<strong>in</strong>n: 1.<br />

September 2013, gerne auch<br />

Umschüler, www.weissmann.biz<br />

1 x Müller/<strong>in</strong> (Verfahrenstechnologe/<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Mühlen-<br />

und Futtermittelwirtschaft<br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Mühlengenossenschaft<br />

Römerste<strong>in</strong> e.G., Böhr<strong>in</strong>gen,<br />

Ansprechpartner: Vorstand<br />

Traugott Götz, Burgstraße 5,<br />

72587 Römerste<strong>in</strong>, Hauptschule,<br />

www.muehle-roemerste<strong>in</strong>.de<br />

1 x Ofen- und Luftheizungsbauer/<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Karl-Friedrich Fauser, Ofenund<br />

Luftheizungsbaubetrieb,<br />

Ansprechpartner: Karl-Friedrich<br />

Fauser, Christ<strong>in</strong>e Fauser,<br />

Froschgasse 3, 72070 Tüb<strong>in</strong>gen,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

Abitur, www.fauserkachelofen.de<br />

1 x Ofen- und Luftheizungsbauer/<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Leistra Kachelöfen und Kam<strong>in</strong>e<br />

GmbH, Ansprechpartner:<br />

Herr Traa, Stuifenstraße 2,<br />

72555 Metz<strong>in</strong>gen, Realschule,<br />

Abitur, gute Deutsch- und<br />

Mathematikkenntnisse, Führersche<strong>in</strong><br />

Klasse B, ab 18 Jahre,<br />

www.leistra.de<br />

1 x Parkettleger/<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2013<br />

Markus Rathgeber, Mähr<strong>in</strong>gen,<br />

Ansprechpartner: Frau<br />

Ingrid Rathgeber, Immenhäuser<br />

Straße 2, 72127 Kusterd<strong>in</strong>gen,<br />

Führersche<strong>in</strong>,<br />

handwerkliches Geschick,<br />

www.das-projekt-maehr<strong>in</strong>gen.de<br />

1 x Raumausstatter/<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

2013<br />

Jochen Morgenthaler, Raumausstatter-Meisterbetrieb,<br />

Ansprechpartner: Jochen<br />

Morgenthaler, Waldhörnlestraße<br />

5, 72072 Tüb<strong>in</strong>gen,<br />

Hauptschule, Realschule<br />

1 x Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker/<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong><br />

2013<br />

Wolfgang Mayer, Rollladenund<br />

Sonnenschutztechnik,<br />

Ansprechpartner: Frau Mayer,<br />

Max-Eyth-Straße 18, 72793<br />

Pfull<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule, gute Mathematik-<br />

und Deutschkenntnisse,<br />

www.mayer-rolladen.de<br />

1 x Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker/<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong><br />

2013<br />

Rollladen Rall GmbH,<br />

Ansprechpartner: Deniz Bor,<br />

Lustnauer Straße 86, 72127<br />

Kusterd<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule, gute Mathematik-<br />

und Deutschkenntnisse,<br />

www.mr-gruppe.de<br />

2 x Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker/<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong><br />

2013<br />

Schlotterer rollcom.de GmbH<br />

& Co. KG, Industriestraße 10,<br />

72411 Bodelshausen, Hauptschule,<br />

Abitur, www.rollcom.de<br />

1 x Schil<strong>der</strong>- und Lichtreklamehersteller/<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Artistic Werbewelten GmbH,<br />

Meisterbetrieb, Ansprechpartner:<br />

Carlo di Gianvittorio,<br />

H<strong>in</strong>ter Stöck 5, 72406<br />

Bis<strong>in</strong>gen, Hauptschule, Realschule,<br />

www.artistic.de<br />

2 x Schil<strong>der</strong>- und Lichtreklamehersteller/<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> 2013<br />

GK Werbetechnik Gerg &<br />

Kern GmbH, Meisterbetrieb,<br />

Weilstetten, Ansprechpartner:<br />

Herr Kern, Harthofstraße<br />

2, 72336 Bal<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule, wenn<br />

möglich Führersche<strong>in</strong>, körperlich<br />

fit, www.gk-werbetechnik.de<br />

1 x Schil<strong>der</strong>- und Lichtreklamehersteller/<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Herbert Handel, Werbetechnik,<br />

Meisterbetrieb,<br />

Ansprechpartner: Susanne<br />

Handel, Silcherstraße 3,<br />

72555 Metz<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule,<br />

www.handel-werbetechnik.de<br />

1 x Schneidwerkzeugmechaniker/<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Hufschmied Zerspanungssysteme<br />

GmbH, Ansprechpartner:<br />

Uwe Schenn, Harthauser<br />

Straße 48, 72474 W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>gen,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

gutes technisches<br />

Verständnis, www.hufschmied.net<br />

1 x Schneidwerkzeugmechaniker/<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> 2013<br />

Wunschmann GmbH, Werkzeugschärferei,<br />

Son<strong>der</strong>werkzeuge,<br />

Ansprechpartner: Stephan<br />

Wunschmann, Dom<strong>in</strong>ic<br />

Ulmer, Etzwiesenstraße 39,<br />

72108 Rottenburg, Hauptschule,<br />

Realschule, gute<br />

Mathematikkenntnisse,<br />

guter Hauptschulabschluss,<br />

www.wunschmann.de<br />

1 x Schornste<strong>in</strong>feger/<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

2013<br />

Werner Bosch, Schornste<strong>in</strong>fegermeister,<br />

Kehrbezirk Sigmar<strong>in</strong>gen<br />

Nr. 16, Ansprechpartner:<br />

Werner Bosch, Helstraße<br />

41, 72474 W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>gen,<br />

Hauptschule, Realschule,<br />

Abitur, Wohnort möglichst<br />

im Großraum W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>gen,<br />

www.bosch-schornste<strong>in</strong>feger.de<br />

1 x Schornste<strong>in</strong>feger/<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

2013<br />

Thomas Fetzer, Bezirksschornste<strong>in</strong>fegermeister,<br />

Kehrbezirk Reutl<strong>in</strong>gen Nr. 07,<br />

Ansprechpartner: Thomas<br />

Fetzer, Griesstraße 94, 72793<br />

Pfull<strong>in</strong>gen, Hauptschule,<br />

Realschule, Beg<strong>in</strong>n voraussichtlich<br />

1. September 2013<br />

1 x Schornste<strong>in</strong>feger/<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

2013<br />

Markus Jakob, Bezirksschornste<strong>in</strong>fegermeister<br />

, Kehrbezirk<br />

Freudenstadt Nr. 08,<br />

Ansprechpartner: Markus<br />

Jakob, Oberer Weg 4, 72270<br />

Baiersbronn, Hauptschule,<br />

www.markusjakob.de<br />

1 x Schornste<strong>in</strong>feger/<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

2013<br />

Kurt Schmid, Bezirksschornste<strong>in</strong>fegermeister,<br />

Kehrbezirk<br />

Tüb<strong>in</strong>gen Nr. 8,<br />

Ansprechpartner: Herr<br />

Schmid, Goldregenstraße 5,<br />

71083 Herrenberg, Hauptschule,<br />

Realschule, Schulabschluss<br />

m<strong>in</strong>destens 2,5,<br />

www.bsmkurtschmid.de<br />

1 x Schornste<strong>in</strong>feger/<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

2013<br />

Thomas Uftr<strong>in</strong>g, Bezirks-<br />

Schornste<strong>in</strong>fegermeister,<br />

Kehrbezirk Calw Nr. 7,<br />

Ansprechpartner: Thomas<br />

Uftr<strong>in</strong>g, Glashäuserstraße<br />

34, 72297 Seewald, Hauptschule,<br />

Realschule<br />

1 x Schre<strong>in</strong>er/<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2013<br />

Bühler Innenausbau GmbH<br />

& Co. KG, Ansprechpartner:<br />

Helmut Bühler, August-<br />

Bebel-Straße 18, 72072 Tüb<strong>in</strong>-


28 <strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> Freitag, 1. März 2013<br />

Strategien gegen die Kostenspirale<br />

nach oben<br />

Energieberater lotsen durch mögliche Hürden vor e<strong>in</strong>er Sanierung<br />

In den vergangenen zwei Jahren<br />

kletterten die Heizölpreise<br />

jeweils auf e<strong>in</strong>en neuen historischen<br />

Höchststand. 2012<br />

mussten für 100 Liter durchschnittlich<br />

91 Euro bezahlt<br />

werden. Im Gebäudebestand<br />

hat sich das beson<strong>der</strong>s drastisch<br />

bemerkbar gemacht: Für<br />

e<strong>in</strong>e vierköpfige Familie mit<br />

100 Quadratmeter Wohnfläche<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Standardaltbau<br />

bedeutet das alle<strong>in</strong> für 2012<br />

Mehrkosten von rund 105 Euro<br />

pro Jahr. Gegenüber dem Jahr<br />

2002 haben sich die Heizkosten<br />

für diesen Altbauhaushalt<br />

sogar um annähernd 1000 Euro<br />

erhöht.*<br />

Ganz an<strong>der</strong>s sieht die Lage bei<br />

Neubauten o<strong>der</strong> energetisch sanierten<br />

Wohnhäusern aus. Bei ihnen<br />

steigt die Heizrechnung nur<br />

um e<strong>in</strong>en Bruchteil. Ihr Anteil am<br />

gesamten Gebäudebestand <strong>in</strong><br />

Baden-Württemberg ist aber ger<strong>in</strong>g.<br />

Ende 2011 gab es im Land<br />

über 2,3 Millionen Wohngebäude.<br />

Wenige hun<strong>der</strong>ttausend s<strong>in</strong>d<br />

energetisch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em guten o<strong>der</strong><br />

sehr guten Zustand. Rund 1,6 Millionen,<br />

also 70 Prozent, wurden<br />

vor 1977 errichtet und s<strong>in</strong>d meist<br />

unsaniert. Eigentümer von solchen<br />

Häusern und Wohnungen<br />

müssen künftig verstärkt Sanierungsmaßnahmen<br />

umsetzen,<br />

sonst sieht die Zukunft ihrer Domizile<br />

düster aus. Denn für die<br />

nächsten Jahrzehnte rechnen Experten<br />

mit weiter steigenden<br />

Energiekosten. Heizen wird dann<br />

zum Luxus.<br />

Strategien gegen die Kostenspirale<br />

nach oben gibt es genug.<br />

»E<strong>in</strong>e Vielzahl von Energiesparmaßnahmen<br />

ist wirtschaftlich attraktiver<br />

als <strong>der</strong> nicht sanierte Zustand«,<br />

sagt Dr. Volker Kienzlen<br />

von <strong>der</strong> Landesenergieagentur<br />

KEA. »Es lohnt sich also trotz <strong>der</strong> f<strong>in</strong>anziellen<br />

Investition.« Der Staat<br />

för<strong>der</strong>t zudem mit Zuschüssen<br />

und Krediten: Hausbesitzer im<br />

Südwesten etwa erhalten seit Dezember<br />

2012 e<strong>in</strong>en erhöhten Tilgungszuschuss<br />

<strong>der</strong> KfW-Kredite<br />

vom Land – bis zu 1875 Euro<br />

mehr s<strong>in</strong>d dr<strong>in</strong>. Auch für Wohnungseigentümergeme<strong>in</strong>schaften<br />

gibt es bessere Konditionen.<br />

Den Z<strong>in</strong>ssatz für die erst seit letztem<br />

Jahr existierenden Kreditbürgschaften<br />

hat das Land im Januar<br />

auf historisch niedrige 0,0<br />

Prozent gesenkt. <strong>Das</strong> könnte den<br />

Sanierungsstau weiter auflösen.<br />

Know-how vom Experten: Energieberater helfen bei <strong>der</strong> Sanierungsplanung.<br />

Energiewende zuhause<br />

Welche Maßnahmen sich <strong>in</strong><br />

welchem Fall lohnen, können am<br />

besten qualifizierte Gebäudeenergieberater<br />

beurteilen. »Sie<br />

s<strong>in</strong>d unabhängig, haben Erfahrung<br />

und erstellen nach e<strong>in</strong>gehen<strong>der</strong><br />

Beratung e<strong>in</strong>en umfassenden<br />

Sanierungsplan«, erklärt<br />

Volker Kienzlen. Die Sanierungsmaßnahmen<br />

könnten dann<br />

Schritt für Schritt o<strong>der</strong> auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Zug umgesetzt werden. »Von<br />

unkoord<strong>in</strong>ierten E<strong>in</strong>zelmaßnahmen<br />

ohne übergreifendes Konzept<br />

und ganzheitliche Beratung<br />

ist übrigens unbed<strong>in</strong>gt abzuraten.<br />

Sie schaden oft mehr als<br />

dass sie nutzen«, so Kienzlen weiter.<br />

E<strong>in</strong> Beispiel: Werden etwa<br />

Fenster ausgetauscht o<strong>der</strong> das<br />

Dach gedämmt, ohne den Anschluss<br />

für e<strong>in</strong>e spätere Fassadendämmung<br />

zu berücksichtigen,<br />

verursacht das Mehrkosten.<br />

Die Energiespartechniken s<strong>in</strong>d<br />

vorhanden, erprobt und zahlen<br />

sich aus. E<strong>in</strong>e Dämmung von<br />

Dach, Fassade und neue Wärmeschutzfenster<br />

reduzieren den Endenergiebedarf<br />

bei e<strong>in</strong>er Standardsanierung<br />

bereits um rund<br />

30 Prozent. Den dann noch vorhandenen<br />

Restbedarf decken<br />

mo<strong>der</strong>ne Heiztechniken. Sie sparen<br />

durch effiziente Verbrennungstechniken<br />

zudem noch e<strong>in</strong>mal<br />

zehn bis 20 Prozent e<strong>in</strong>. Die<br />

Nutzung erneuerbarer Wärme ist<br />

oft möglich, etwa Solarthermie,<br />

Wärmepumpen o<strong>der</strong> Holzheizungen.<br />

Sie machen unabhängiger<br />

von fossilen Brennstoffen und<br />

s<strong>in</strong>d klimafreundlich.<br />

Wer saniert, drückt den Endenergiebedarf<br />

se<strong>in</strong>es Hauses im<br />

Schnitt von 150 bis 250 auf 50<br />

bis 100 Kilowattstunden Endenergiebedarf<br />

pro Jahr und Quadratmeter.<br />

»<strong>Das</strong> ist nicht nur wirtschaftlicher,<br />

es steigert auch die<br />

Chancen auf dem Immobilienmarkt«,<br />

berichtet Petra Hegen von<br />

Zukunft Altbau. Sanierte Häuser<br />

bieten darüber h<strong>in</strong>aus noch<br />

mehr: Frische Fassaden sehen<br />

Bild: Zukunft Altbau<br />

besser aus, warme Wände und<br />

zugfreie Fenster erhöhen die Lebensqualität<br />

ungeme<strong>in</strong>.<br />

* Dem Rechenbeispiel zugrunde<br />

gelegt wurde e<strong>in</strong> durchschnittlich<br />

gut gedämmter Altbau mit e<strong>in</strong>em<br />

Heizenergiebedarf von 175 Kilowattstunden<br />

pro Jahr und Quadratmeter.<br />

Bildung<br />

Die Bildungsakademien <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Reutl<strong>in</strong>gen<br />

haben ihr Bildungsprogramm<br />

2013 vorgelegt. Die<br />

neu gestaltete Broschüre im<br />

handlichen Taschenbuchformat<br />

<strong>in</strong>formiert über rund 80<br />

Sem<strong>in</strong>are, Kurse und Fachlehrgänge<br />

an den Standorten<br />

Freudenstadt, Reutl<strong>in</strong>gen,<br />

Tüb<strong>in</strong>gen und Sigmar<strong>in</strong>gen.<br />

Berufstätige und Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>steiger<br />

f<strong>in</strong>den dar<strong>in</strong> vom e<strong>in</strong>tägigen<br />

Telefontra<strong>in</strong><strong>in</strong>g bis<br />

h<strong>in</strong> zur mehrmonatigen Fortbildung<br />

mit Abschlussprüfung<br />

e<strong>in</strong> vielfältiges Angebot.<br />

Schwerpunkte s<strong>in</strong>d die Bereiche<br />

Unternehmensführung<br />

und Betriebswirtschaft, Information<br />

und Kommunikation<br />

und berufsbezogene technische<br />

Weiterbildungen. Vorbereitungskurse<br />

auf die Meisterprüfung<br />

werden <strong>in</strong> elf Berufen<br />

angeboten.


Freitag, 1. März 2013<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

29<br />

L<strong>in</strong>ks für<br />

Energiesparer<br />

Energieberater f<strong>in</strong>den<br />

Ob Gebäudeenergieausweis,<br />

Planung von Energiesparmaßnahmen,<br />

För<strong>der</strong>mittelberatung<br />

o<strong>der</strong> Baubetreuung<br />

– <strong>in</strong> <strong>der</strong> Onl<strong>in</strong>e-Datenbank<br />

des Verbandes Gebäudeenergieberater<br />

Ingenieure<br />

<strong>Handwerk</strong>er Baden-<br />

Württemberg (GIH) f<strong>in</strong>den<br />

Sie qualifizierte Energieberater<br />

aus Ihrer <strong>Region</strong>.<br />

www.gih-bw.de<br />

För<strong>der</strong>mittel f<strong>in</strong>den<br />

Neue Fenster, bessere<br />

Dämmung, effizientere Heizung?<br />

Die Kosten s<strong>in</strong>d erheblich.<br />

Bund, Land und<br />

Kommunen unterstützen<br />

Energiesparer. Wie, darüber<br />

können sich Verbraucher<br />

auf dem Portal des BI-<br />

NE Informationsdienstes<br />

kostenlos <strong>in</strong>formieren.<br />

www.energiefoer<strong>der</strong>ung.<strong>in</strong>fo<br />

Altbauten mo<strong>der</strong>nisieren<br />

Zukunft Altbau ist die unabhängige<br />

und neutrale Informationskampagne<br />

des<br />

Umweltm<strong>in</strong>isteriums Baden-Württemberg<br />

zu allen<br />

Fragen <strong>der</strong> energetischen<br />

Sanierung von Wohngebäuden.<br />

www.zukunftaltbau.de<br />

KfW för<strong>der</strong>t neue Heizanlagen<br />

Für den E<strong>in</strong>bau umweltfreundlicher Technik gibt es günstige Kredite<br />

Zum 1. März 2013 legt die KfW-<br />

Bankengruppe e<strong>in</strong> neues För<strong>der</strong>programm<br />

auf. Hauseigentümer,<br />

die Heizungsanlagen<br />

auf erneuerbare Energien umstellen,<br />

werden mit z<strong>in</strong>svergünstigten<br />

Krediten bis zu<br />

50 000 Euro pro Wohne<strong>in</strong>heit<br />

geför<strong>der</strong>t.<br />

E<strong>in</strong>e Beson<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung:<br />

Der so genannte Ergänzungskredit<br />

lässt sich mit an<strong>der</strong>en<br />

Programmen komb<strong>in</strong>ieren.<br />

Dazu zählen <strong>der</strong> Zuschuss des<br />

Bundesamts für Wirtschaft<br />

und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />

aus dem Marktanreizprogramm<br />

zur „För<strong>der</strong>ung von<br />

Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer<br />

Energien im Wärmemarkt“<br />

und das KfW-Programm<br />

»Energieeffizient Sanieren<br />

– Baubegleitung«.<br />

Sonne, Holz und Wärmepumpe<br />

Geför<strong>der</strong>t werden thermische<br />

Solarkollektoranlagen bis 40 m²<br />

Bruttofläche, Biomasseanlagen,<br />

wie beispielsweise Pelletheizungen,<br />

mit e<strong>in</strong>er Nennwärmeleistung<br />

von 5 bis 100 Kilowatt und<br />

Wärmepumpen mit e<strong>in</strong>er Nennwärmeleistung<br />

bis 100 Kilowatt.<br />

Voraussetzung für die För<strong>der</strong>ung<br />

ist, dass die Altanlage vor dem 1.<br />

Januar 2009 <strong>in</strong>stalliert wurde.<br />

Zudem kann <strong>der</strong> KfW-Ergänzungskredit<br />

nur von Käufern und<br />

Eigentümern selbst genutzter<br />

o<strong>der</strong> vermieteter Wohngebäude<br />

und Eigentumswohnungen <strong>in</strong> Anspruch<br />

genommen werden.<br />

Die F<strong>in</strong>anzierung wird für den<br />

för<strong>der</strong>fähigen Anteil <strong>der</strong> Investition<br />

nach Abzug des BAFA-Zuschusses<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Der Antrag muss vor dem Heizungstausch<br />

bei <strong>der</strong> Hausbank<br />

gestellt werden.<br />

Weitere Informationen zum<br />

Programm »Energieeffizient Sanieren<br />

– Ergänzungskredit« (Programmnummer<br />

167) gibt es unter<br />

<strong>der</strong> kostenlosen Servicenummer<br />

0800 539-90 02 und im Internet<br />

unter www.kfw.de.<br />

Heizen mit Pellets liegt im Trend. Die KfW för<strong>der</strong>t den Umstieg<br />

auf erneuerbare Energien im Wärmebereich mit günstigen Krediten.<br />

Bild: Wengert<br />

Zuhause<br />

genießen<br />

mit Fenster<br />

von Gutbrod<br />

EnergieSparCheck<br />

Der EnergieSparCheck wurde<br />

vor dreizehn Jahren vom<br />

Umweltm<strong>in</strong>isterium und<br />

dem baden-württembergischen<br />

<strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong>s Leben<br />

gerufen und ist heute das<br />

erfolgreichste Energieberatungsprogramm<br />

des Landes.<br />

Geför<strong>der</strong>t wird <strong>der</strong> EnergieSparCheck<br />

<strong>in</strong> Wohnhäusern<br />

mit bis zu acht<br />

Wohne<strong>in</strong>heiten. Der Check<br />

umfasst e<strong>in</strong>e ausführliche<br />

Datenaufnahme vor Ort,<br />

die Auswertung und e<strong>in</strong><br />

ausführliches Beratungsgespräch.<br />

Der Kundenanteil<br />

beträgt 100 Euro.<br />

www.energiesparcheck.de


30 <strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> Freitag, 1. März 2013<br />

Energie für den privaten Wohnungsbau<br />

L-Bank unterstützt Bauherren mit dem neuen För<strong>der</strong>programm »Energieeffizienzf<strong>in</strong>anzierung – Bauen«<br />

Wer <strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />

beim Bau o<strong>der</strong> Kauf von Wohnungen<br />

effiziente Energiesysteme<br />

verwendet, wird dreifach<br />

belohnt. E<strong>in</strong>mal durch e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

z<strong>in</strong>sgünstiges För<strong>der</strong>darlehen.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Mal<br />

durch e<strong>in</strong>en Tilgungszuschuss,<br />

dessen Höhe von <strong>der</strong> erreichten<br />

Energiee<strong>in</strong>sparung abhängt.<br />

Und schließlich durch<br />

die realisierten Energiee<strong>in</strong>-<br />

Broschüre<br />

E<strong>in</strong>en Überblick über die<br />

neuen Energieeffizienz-Programme<br />

bietet die aktuelle<br />

Broschüre »Energie und Umwelt«,<br />

die im Internet unter<br />

www.l-bank.de/eef-bauen<br />

erhältlich ist.<br />

sparungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zukunft.<br />

Zur F<strong>in</strong>anzierung entsprechen<strong>der</strong><br />

Investitionen bietet<br />

die L-Bank Bauherren das<br />

neue För<strong>der</strong>programm »Energieeffizienzf<strong>in</strong>anzierung<br />

- Bauen«<br />

an. Es steht allen Privatpersonen<br />

offen, die <strong>in</strong> Baden-<br />

Württemberg selbst genutzte<br />

Wohngebäude mit bis zu drei<br />

Wohne<strong>in</strong>heiten bauen o<strong>der</strong><br />

kaufen möchten. Auch Eigentumswohnungen,<br />

die die Energiee<strong>in</strong>sparverordnungen<br />

für<br />

Wohngebäude (EnEV 2009)<br />

deutlich unterschreiten, werden<br />

geför<strong>der</strong>t. Die Gebäude<br />

müssen m<strong>in</strong>destens den Energiespar-Standard<br />

»KfW-Effizienzhaus<br />

70« erfüllen. Wer e<strong>in</strong>en<br />

beson<strong>der</strong>s hohen Standard<br />

erreicht, erhält zusätzlich<br />

zu dem z<strong>in</strong>svergünstigten Darlehen<br />

e<strong>in</strong>en Tilgungszuschuss<br />

<strong>in</strong> Höhe von fünf beziehungsweise<br />

zehn Prozent <strong>der</strong> Investitionssumme.<br />

Es gibt weitere Vorzüge, die<br />

sich erst auf den zweiten Blick<br />

erschließen. Dazu gehören die<br />

lange Darlehenslaufzeit, die<br />

bis zu 30 Jahre betragen kann,<br />

die maximal fünf tilgungsfreien<br />

Jahre, die gerade bei e<strong>in</strong>er engen<br />

Kalkulation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anfangszeit<br />

Spielräume eröffnen, die<br />

Möglichkeit, kostenfrei Son<strong>der</strong>tilgungen<br />

vorzunehmen,<br />

und ganz beson<strong>der</strong>s die Z<strong>in</strong>sb<strong>in</strong>dung<br />

von zehn Jahren, die<br />

historisch niedrige Z<strong>in</strong>skosten<br />

auf lange Zeit sichert.<br />

Voraussetzung für e<strong>in</strong>e För<strong>der</strong>ung:<br />

<strong>Das</strong> Vorhaben darf<br />

nicht begonnen werden, bevor<br />

<strong>der</strong> Antrag bei <strong>der</strong> Hausbank<br />

(die den Antrag an die L-Bank<br />

weiterleitet) gestellt wurde.<br />

Zw<strong>in</strong>gend erfor<strong>der</strong>lich ist auch<br />

Die Installation und Wartung e<strong>in</strong>er Photovoltaikanlage erfor<strong>der</strong>t fundiertes Fachwissen.<br />

Bild: BSW-Solar<br />

e<strong>in</strong>e Energieberatung vor Antragstellung<br />

sowie e<strong>in</strong>e Bestätigung<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>sparpotenziale<br />

durch den Energieberater (o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en Sachverständigen)<br />

nach <strong>der</strong> Realisierung.<br />

Weitere Informationen gibt<br />

es bei <strong>der</strong> »Hotl<strong>in</strong>e Energiesparen«<br />

<strong>der</strong> L-Bank unter Telefon<br />

07 11/122-22 88 o<strong>der</strong> unter<br />

www.l-bank.de/eef-bauen im<br />

Internet.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> –<br />

e<strong>in</strong>e große Nummer<br />

Auf <strong>in</strong>sgesamt<br />

3,45 Milliarden<br />

Quadratmetern<br />

Wohnfläche ...<br />

... macht es sich die deutsche<br />

Bevölkerung gemütlich.<br />

Vom Neubau bis zur<br />

Renovierung steckt dabei<br />

<strong>in</strong> jedem Zuhause e<strong>in</strong> großes<br />

Stück <strong>Handwerk</strong>.<br />

Denn nachdem die Wände<br />

gemauert und Dächer gedeckt<br />

wurden, hört die<br />

handwerkliche Arbeit noch<br />

lange nicht auf. Von <strong>der</strong><br />

Fußbodenheizung über<br />

mo<strong>der</strong>nste Elektroniksteuerung<br />

bis h<strong>in</strong> zur E<strong>in</strong>richtung<br />

geben unzählige<br />

Hände tagtäglich ihr Bestes,<br />

um jedes Wohnhaus<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Wohlfühloase zu<br />

verwandeln.<br />

Quelle: Statistisches<br />

Bundesamt


Freitag, 1. März 2013<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

31<br />

Steuern sparen mit <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerk</strong>errechnung<br />

Lohn- und Arbeitskosten bei Erhaltungs-, Mo<strong>der</strong>nisierungsund<br />

Renovierungsarbeiten können abgesetzt werden<br />

Mit dem Steuerbonus auf<br />

<strong>Handwerk</strong>sleistungen können<br />

private Haushalte nach wie vor<br />

20 Prozent von maximal 6000<br />

Euro ihrer <strong>Handwerk</strong>erkosten<br />

– also bis zu 1200 Euro pro Jahr<br />

und Haushalt – steuerlich geltend<br />

machen.<br />

Alle privaten Haushalte, Hauseigentümer<br />

genauso wie Mieter,<br />

können den Steuerbonus auf<br />

<strong>Handwerk</strong>erleistungen nutzen.<br />

Die Arbeiten müssen <strong>in</strong> o<strong>der</strong> an<br />

e<strong>in</strong>em Privathaushalt <strong>in</strong><br />

Deutschland o<strong>der</strong> <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong><br />

Europäischen Union ausgeführt<br />

worden se<strong>in</strong>. Allerd<strong>in</strong>gs gilt es, e<strong>in</strong>ige<br />

Voraussetzungen zu beachten.<br />

So gibt es den Steuerabzug<br />

nur für den Arbeitskostenanteil<br />

und nicht für die Materialkosten.<br />

Maßnahmen, für die bereits<br />

e<strong>in</strong> z<strong>in</strong>sgünstiges Darlehen o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong> Zuschuss aus öffentlichen<br />

För<strong>der</strong>programmen <strong>in</strong> Anspruch<br />

genommen wurde, wirken sich<br />

nicht steuerm<strong>in</strong><strong>der</strong>nd aus.<br />

Grundsätzlich gilt: Den Steuerbonus<br />

gibt es je Haushalt. Ehepartner,<br />

Lebensgeme<strong>in</strong>schaften<br />

und Familien können die Vergünstigung<br />

nur e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> Anspruch<br />

nehmen. Damit das F<strong>in</strong>anzamt<br />

die Bonusregelung<br />

auch problemlos anwendet, s<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong>ige Bed<strong>in</strong>gungen zu erfüllen.<br />

Zunächst muss die Rechnung<br />

des ausführenden <strong>Handwerk</strong>sbetriebs<br />

den formalen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Umsatzsteuerrechts<br />

genügen, also Namen und Anschrift<br />

des Betriebs enthalten, e<strong>in</strong>e<br />

Rechnungsnummer ausweisen<br />

und auch Art und Umfang <strong>der</strong><br />

Arbeiten ausweisen. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

muss <strong>der</strong> Lohnanteil an den<br />

Gesamtkosten geson<strong>der</strong>t ausgewiesen<br />

werden, denn nur dieser<br />

ist zusammen mit <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Mehrwertsteuer steuerlich<br />

abzugsfähig. Materialkosten<br />

werden grundsätzlich nicht<br />

angerechnet.<br />

Noch e<strong>in</strong> Tipp: Barzahler bleiben<br />

auf ihrer <strong>Handwerk</strong>errechnung<br />

sitzen. <strong>Das</strong> F<strong>in</strong>anzamt besteht<br />

darauf, dass die zusammen<br />

mit Steuererklärung vorzulegende<br />

Rechnung per Überweisung<br />

beglichen wurde. Wer lediglich<br />

e<strong>in</strong>e Quittung vorweisen<br />

kann, geht leer aus.<br />

Begünstigte <strong>Handwerk</strong>sleistungen<br />

s<strong>in</strong>d zum Beispiel:<br />

• Arbeiten an Innen- und<br />

Außenwänden<br />

• Arbeiten am Dach, an <strong>der</strong><br />

Fassade o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Garage<br />

• Reparatur/Austausch<br />

von Fenstern und Türen<br />

• Streichen/Lackieren von<br />

Türen, Fenstern, Heizkörpern<br />

• Reparatur/Austausch von<br />

Bodenbelägen<br />

• Reparatur/Wartung/Austausch<br />

von Heizungsanlagen<br />

• Mo<strong>der</strong>nisierung/Austausch<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>bauküche<br />

• Reparatur/Wartung von Haus<br />

haltsgeräten<br />

• Maßnahmen <strong>der</strong> Gartengestaltung<br />

• Pflasterarbeiten auf dem<br />

Wohngrundstück<br />

• Reparatur/Wartung von<br />

Hausanschlüssen<br />

www.hwk-reutl<strong>in</strong>gen.de/<br />

steuerbonus.html<br />

<strong>Handwerk</strong>erferien<br />

Aufträge von <strong>Handwerk</strong>sleistungen<br />

im Sommer<br />

rechtzeitig planen<br />

Auftraggeber sollten beachten,<br />

dass die Resonanz auf Ausschreibungen<br />

während <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerk</strong>erferien wie auch<br />

kurz vor und nach dieser Zeit<br />

e<strong>in</strong>geschränkt se<strong>in</strong> kann. Dies<br />

betrifft <strong>in</strong> den Landkreisen Freudenstadt,<br />

Reutl<strong>in</strong>gen, Sigmar<strong>in</strong>gen,<br />

Tüb<strong>in</strong>gen und Zollernalb im<br />

Jahr 2013 den Zeitraum vom<br />

29. Juli 2013 für drei Wochen<br />

bis zum 16. August 2013. In<br />

dieser Zeit ist mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>geschränkten<br />

Dienstleistungsangebot<br />

zu rechnen. In bewährter<br />

Weise können jedoch Notdienste<br />

über die Kreishandwerkerschaften<br />

erfragt werden.

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