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Das Handwerk in der Region - Handwerkskammer Reutlingen

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18 <strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> Freitag, 1. März 2013<br />

Prom<strong>in</strong>ente Stimmen<br />

Die Gesellschaft für <strong>Handwerk</strong>smessen<br />

hat <strong>in</strong> ihrem Messejournal<br />

zur Internationalen<br />

<strong>Handwerk</strong>smesse Anfang März<br />

prom<strong>in</strong>ente Stimmen zum Thema<br />

<strong>Handwerk</strong> e<strong>in</strong>gefangen.<br />

»Der Graf«, Sänger und Songschreiber<br />

<strong>der</strong> Band Unheilig,<br />

hat beispielsweise nicht nur<br />

als Musiker e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es<br />

Verhältnis zum Thema Hören.<br />

Er ist auch gelernter Hörgeräteakustiker<br />

und hat e<strong>in</strong>ige Jahre<br />

<strong>in</strong> diesem Beruf gearbeitet.<br />

»Ich wollte e<strong>in</strong> <strong>Handwerk</strong> erlernen,<br />

weil e<strong>in</strong>e gute Ausbildung<br />

Sicherheit gibt«, so se<strong>in</strong> Standpunkt<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Messezeitung.<br />

Bange machen gilt nicht<br />

Tüb<strong>in</strong>ger Schüler<strong>in</strong>nen lernen technisch-gewerbliche Berufe kennen<br />

Mädchen können Technik.<br />

Doch die meisten von ihnen<br />

müssen das erst e<strong>in</strong>mal herausf<strong>in</strong>den.<br />

<strong>Das</strong> Tüb<strong>in</strong>ger Berufswahlprojekt<br />

»Generation<br />

Girls« will Vorbehalte gegenüber<br />

Berufen im <strong>Handwerk</strong> und<br />

Technik abbauen und Schüler<strong>in</strong>nen<br />

ermutigen, ihre Talente<br />

und Fähigkeiten praktisch zu<br />

erproben. Erste Station war die<br />

Bildungsakademie Tüb<strong>in</strong>gen.<br />

50 Schüler<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Geschwister-Scholl-Schule<br />

Tüb<strong>in</strong>gen<br />

und <strong>der</strong> Schlossschule Gomar<strong>in</strong>gen<br />

nahmen an e<strong>in</strong>em<br />

Praxisparcours teil. Zehn Stationen<br />

mit handwerklich-technischen<br />

Aufgaben standen auf<br />

dem Programm. Die Siebt- und<br />

Achtklässler<strong>in</strong>nen übten den<br />

Umgang mit Werkzeugen, bearbeiteten<br />

Holz und Blech, stellten<br />

elektrische Steckverb<strong>in</strong>dungen<br />

her und arbeiteten mit<br />

Farben. Darüber h<strong>in</strong>aus lösten<br />

sie organisatorische Aufgaben<br />

aus dem Büroalltag und versuchten<br />

sich an <strong>der</strong> Präsentation<br />

von Waren.<br />

Initiiert wurde das Projekt<br />

von <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Stadt Tüb<strong>in</strong>gen (WIT) unter<br />

<strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> Stabstelle<br />

Gleichstellung und Integration,<br />

Dr. Susanne Omran. Im Laufe<br />

des Schuljahres werden Betriebe<br />

aus allen Branchen besucht,<br />

Praxistage und Workshops<br />

durchgeführt und Infoabende<br />

für Eltern sowie e<strong>in</strong> Be-<br />

rufsorientierungs-Pat<strong>in</strong>nen-<br />

Programm organisiert. Als Partner<br />

und Unterstützer konnten<br />

unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>ger<br />

Wirtschaft e.V., die<br />

Stadtwerke, die Kreissparkasse,<br />

die Kreishandwerkerschaft<br />

und die beiden Wirtschaftskammern<br />

gewonnen werden.<br />

<strong>Das</strong> Projekt knüpft an den Erfahrungen<br />

und Kontakten <strong>der</strong><br />

»Girls’Day Akademie« an, die<br />

während <strong>der</strong> dreijährigen Laufzeit<br />

mit 140 Schüler<strong>in</strong>nen an<br />

fünf Schulen durchgeführt wurde.<br />

Dabei absolvierten die<br />

Mädchen im Alter von 13 bis 15<br />

Jahren 173 Praktika <strong>in</strong> 52 Betrieben.<br />

Projektleiter<strong>in</strong> Dagmar<br />

Schön-Luetkens hält die längerfristige<br />

Begleitung <strong>der</strong> weiblichen<br />

Jugendlichen für wichtig.<br />

»E<strong>in</strong> Projekttag alle<strong>in</strong> genügt<br />

nicht, um herauszuf<strong>in</strong>den, welcher<br />

Beruf mir liegen könnte«,<br />

erklärt die Pädagog<strong>in</strong>. Zumal<br />

regelmäßig mehrere Hürden<br />

genommen werden müssten.<br />

Denn viele Berufsbil<strong>der</strong> und<br />

damit Möglichkeiten seien den<br />

Mädchen schlicht nicht bekannt.<br />

Gleichzeitig fehle häufig<br />

e<strong>in</strong> realistischer Blick für<br />

das Erreichbare. »Wir wollen<br />

den Schüler<strong>in</strong>nen helfen, die<br />

eigenen Stärken und Schwächen<br />

zu erkennen, Ziele zu formulieren<br />

und diese schließlich<br />

auch zu erreichen.«<br />

»Die Mädchen sollen erkennen,<br />

wo ihre eigenen Fähigkeiten<br />

und Interessen liegen«, betont<br />

Clemens Riegler, Leiter <strong>der</strong><br />

Bildungsakademie Tüb<strong>in</strong>gen.<br />

Natürlich gehe es auch darum,<br />

Mädchen für <strong>Handwerk</strong>sberufe<br />

zu gew<strong>in</strong>nen. Zwar sei heute<br />

bereits je<strong>der</strong> vierte Auszubildende<br />

im <strong>Handwerk</strong> weiblich,<br />

jedoch seien junge Frauen <strong>in</strong><br />

gewerblich-technischen Berufen<br />

nach wie vor unterrepräsentiert.<br />

Riegler wünscht sich,<br />

dass e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> »Generation<br />

Girls« auf den Geschmack kommen<br />

und typische Männerberufe,<br />

wie den Kfz-Mechatroniker<br />

o<strong>der</strong> den Elektro<strong>in</strong>stallateur,<br />

bei ihrer Berufswahlentscheidung<br />

<strong>in</strong> Betracht ziehen.<br />

Vorbehalte abbauen: Konzentriert g<strong>in</strong>gen die „Generation Girls“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bildungsakademie Tüb<strong>in</strong>gen<br />

zu Werke.<br />

Bild: Bröse<br />

Jetzt zum<br />

Girls’Day und<br />

Boys’Day 2013<br />

anmelden<br />

Am 25. April f<strong>in</strong>det <strong>der</strong> diesjährige<br />

Girls’Day und Boys’Day<br />

statt. Dann s<strong>in</strong>d erneut Jungen<br />

und Mädchen ab <strong>der</strong> fünften<br />

Klasse e<strong>in</strong>geladen, sich über<br />

Ausbildungsberufe wie Friseur<br />

o<strong>der</strong> Kfz-Mechatroniker<strong>in</strong> zu<br />

<strong>in</strong>formieren. Die Jungen über<br />

verme<strong>in</strong>tliche „Frauenberufe“<br />

und die Mädchen über Berufe,<br />

die traditionell eher von Männern<br />

ausgeübt werden. Denn<br />

darum geht es bei <strong>der</strong> bundesweit<br />

größten Berufsorientierungsaktion:<br />

Die üblichen Rollenklischees<br />

sollen aufgeweicht,<br />

Vorurteile abgebaut<br />

und neue Perspektiven entdeckt<br />

werden.<br />

<strong>Das</strong> heißt für die Mädchen,<br />

sie erkunden gewerblich-technische<br />

Berufsbil<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Handwerk</strong>,<br />

Industrie und Naturwissenschaften.<br />

Ob Tagespraktikum<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Werkstatt o<strong>der</strong> auf<br />

<strong>der</strong> Baustelle, Workshop im<br />

Ausbildungsbereich o<strong>der</strong> Experimentier-Parcours<br />

- <strong>der</strong> Girls‘<br />

Day bietet Schüler<strong>in</strong>nen viele<br />

Möglichkeiten, diese Berufe<br />

praktisch kennenzulernen.<br />

Immer auf dem Laufenden<br />

Mit <strong>der</strong> neuen App zum Aktionstag<br />

können die Jugendlichen<br />

auch unterwegs aktuelle<br />

Girls’Day- und Boys’Day-Angebote<br />

<strong>in</strong> ihrer Nähe abrufen und<br />

sich direkt onl<strong>in</strong>e anmelden.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es viele Informationen<br />

zu Berufen und<br />

e<strong>in</strong> Quiz. Wer will, kann die Berufsbil<strong>der</strong><br />

mit dem eigenen Foto<br />

personalisieren und über<br />

soziale Netzwerke mit an<strong>der</strong>en<br />

teilen. Die kostenlose App gibt<br />

es im Google Play Store und<br />

bei iTunes.

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