download - Hydraulischer Abgleich
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Die Praxis zeigt, dass<br />
in vielen Gebäuden und<br />
Heizungsanlagen<br />
beachtliche Energieeinsparpotenziale<br />
stecken.<br />
1.<br />
Energieeinsparpotenziale<br />
in Alt- und Neuanlagen<br />
Praxisuntersuchungen zeigen immer<br />
wieder: In unsanierten Altbauten und<br />
in veralteten Heizungsanlagen wird<br />
viel Energie verschwendet. Spätestens<br />
wenn im Lebenszyklus eines Gebäudes<br />
der zweite Austausch des Wärmeerzeugers<br />
ansteht, sollte eine umfassende<br />
Modernisierung des Gebäudes<br />
und der Anlagentechnik in Betracht<br />
gezogen werden.<br />
Aber auch in den heiztechnischen Anlagen<br />
von modernisierten Altbauten<br />
und selbst in vielen Neubauten wird<br />
bis zu einem Drittel des vorhandenen<br />
Energieeinsparpotenzials nicht genutzt.<br />
Die wichtigsten Ursachen im<br />
Bereich der Anlagentechnik:<br />
Wesentliche Komponenten wie Wärmeerzeuger,<br />
Heizkörper oder Fußbodenheizung,<br />
Thermostatventile, Pumpen<br />
sind häufig nicht bedarfsgerecht<br />
ausgelegt. Ebenso fehlt sehr oft der<br />
hydraulische <strong>Abgleich</strong> mit entsprechender<br />
Anpassung der Regler- und<br />
Pumpeneinstellung.<br />
In unsanierten Bestandsgebäuden<br />
kann heute durch bau- und anlagentechnische<br />
Maßnahmen ein Energieeinsparpotenzial<br />
von etwa 100 bis 200<br />
Kilowattstunden pro Quadratmeter und<br />
Jahr (kWh/m 2·a) erschlossen werden.<br />
Das bedeutet: Für ein typisches älteres<br />
Einfamilienhaus mit 150 m 2 Wohnfläche<br />
lassen sich durch eine umfassende<br />
Modernisierung bei heutigen<br />
Energiepreisen (Stand 2008) jährlich<br />
zwischen 700 und 1.400 € Energiekosten<br />
einsparen. Hinzu kommen vermiedene<br />
Instandhaltungskosten, z. B.<br />
für häufig anfallende Reparaturen am<br />
Gebäude (Beseitigung von Schäden<br />
am Außenputz, an Fenstern und Rollläden<br />
usw.) und an der Heizungsanlage<br />
(Austausch defekter Pumpen usw.),<br />
die zwischen etwa 600 und 900 € pro<br />
Jahr liegen können.<br />
Damit können durch die Modernisierung<br />
in bisher nicht sanierten Bestandsgebäuden<br />
(Baujahr vor 1977) zwischen<br />
1.300 und 2.500 € pro Jahr eingespart<br />
werden. Diese Mittel könnten zum<br />
Beispiel zur Tilgung eines KfW-Modernisierungskredits<br />
verwendet werden.<br />
Die Einsparung rechtfertigt damit<br />
Investitionen zwischen 18.000 und<br />
40.000 € bei einer Rückzahlung des<br />
Modernisierungskredits über 20 Jahre.<br />
Der gleichzeitig erzielte Wertzuwachs<br />
des Gebäudes sowie künftige Energiepreissteigerungen<br />
bleiben dabei sogar<br />
außer Acht.<br />
Selbst in einem typischen neuen oder<br />
umfassend modernisierten Einfamilienhaus,<br />
das bereits über gute Verbrauchskennwerte<br />
für Raumheizung<br />
und Trinkwarmwasserbereitung verfügt<br />
(ca. 80 bis 140 kWh/m 2·a), ergeben<br />
sich durch gezielte Optimierung<br />
(z. B. hydraulischer <strong>Abgleich</strong> der Heizungsanlage<br />
– siehe S. 4) immer noch<br />
Möglichkeiten zur Energieeinsparung.<br />
Die umfassende Modernisierung alter<br />
Bestandsgebäude ist damit eine der<br />
rentabelsten Kapitalanlagen und<br />
gleichzeitig die beste Versicherung<br />
gegen steigende Energiekosten. Diese<br />
haben sich im Mittel der letzten 40<br />
Jahre durchschnittlich alle zehn Jahre<br />
mehr als verdoppelt.<br />
Werden bau- und anlagentechnische<br />
Modernisierungsmaßnahmen gleichzeitig<br />
durchgeführt, ist eine optimale<br />
Abstimmung und Auslegung aller<br />
Komponenten nötig. Diese ganzheitliche<br />
Betrachtungsweise liegt auch der<br />
Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />
zugrunde.<br />
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