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Ein stochastisches Modell zur Beschreibung von Signalen in ...

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V. B. Kleeberger et al.: Signalmodellierung <strong>in</strong> digitalen Schaltungen 215<br />

P (x t = s ∩ x s = 1) + P (x t = k ∩ x s = 1) = P (x s = 1) (10)<br />

lässt sich durch Umformung mit Hilfe <strong>von</strong> (6) zeigen, dass<br />

P (x t = s) ≤ 2 · m<strong>in</strong>(P (x s = 1),P (x s = 0)) (11)<br />

gilt.<br />

Damit ist die Schaltwahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es Signals x<br />

durch dessen stationäre Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten begrenzt.<br />

3 Existierende Ansätze<br />

Der <strong>in</strong> dieser Arbeit vorgestellte Ansatz gehört <strong>zur</strong> zweiten<br />

Unterklasse der iterativen Algorithmen. Dementsprechend<br />

wird im Folgenden e<strong>in</strong> kurzer Überblick über bereits existierende<br />

Arbeiten auf diesem Gebiet gegeben:<br />

3.1 Ansätze <strong>zur</strong> stationären Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

Parker und McCluskey (1975) verwenden <strong>zur</strong> Berechnungen<br />

<strong>von</strong> Signalwahrsche<strong>in</strong>lichkeiten die Annahme, dass Signale<br />

grundsätzlich unabhängig s<strong>in</strong>d. Damit lassen sich alle Signalabhängigkeiten<br />

auflösen und es gilt:<br />

P ( ˆx s ŷ s ) = P ( ˆx s )P (ŷ s ) (12)<br />

Ercolani et al. (1989) def<strong>in</strong>ieren die Korrelation zwischen<br />

zwei <strong>Signalen</strong> C:<br />

C( ˆx s ŷ s ) = P ( ˆx sŷ s )<br />

P ( ˆx s )P (ŷ s )<br />

(13)<br />

und benutzen diese <strong>zur</strong> Berechnung der Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Schaltung. Korrelationen höherer Ordnung<br />

werden durch<br />

C( ˆx s ŷ s ẑ s ) = C( ˆx s ŷ s ) · C( ˆx s ẑ s ) · C(ŷ s ẑ s ) (14)<br />

unter der Annahme<br />

P ( ˆx s ŷ s ẑ s ) = P ( ˆx sŷ s ) · P (ŷ s ẑ s ) · P ( ˆx s ẑ s )<br />

. (15)<br />

P ( ˆx s )P (ŷ s )P (ẑ s )<br />

approximiert.<br />

3.2 Ansätze <strong>zur</strong> Schaltwahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

Um die Schaltwahrsche<strong>in</strong>lichkeit abzuschätzen existieren<br />

ebenfalls mehrere Ansätze. Die erste Möglichkeit ist temporale<br />

Unabhängigkeit der e<strong>in</strong>zelnen Signalzustände anzunehmen<br />

(Najm, 1994). Damit lässt sich die Schaltwahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

durch die stationäre Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit angeben:<br />

P (x t = s) = 2 · P (x s = 0) · P (x s = 1) (16)<br />

Unter der Annahme <strong>von</strong> temporaler Abhängigkeit e<strong>in</strong>es Signals<br />

zum vorherigen Taktzyklus wurde <strong>von</strong> Marculescu<br />

et al. (1994) die Def<strong>in</strong>ition <strong>von</strong> Ercolani et al. (1989) auf<br />

die <strong>Modell</strong>ierung <strong>von</strong> Schaltwahrsche<strong>in</strong>lichkeiten erweitert.<br />

Hierbei s<strong>in</strong>d die Variablen <strong>in</strong> (13) nicht mehr nur aus der<br />

Menge {0,1} sondern alle aus der Menge {0,1,s,k}. Höherdimensionale<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten werden wieder entsprechend<br />

mit (14) approximiert.<br />

4 <strong>Modell</strong>ierung <strong>von</strong> Signalwahrsche<strong>in</strong>lichkeiten durch<br />

quadratische Optimierung<br />

Das Signalmodell <strong>in</strong> dieser Arbeit geht <strong>von</strong> zweidimensionalen<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten P (xy) aus. Außerdem wird<br />

angenommen, dass Schaltwahrsche<strong>in</strong>lichkeit und stationäre<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit unabhängig s<strong>in</strong>d. Damit unterteilt sich<br />

die Aufgabe <strong>zur</strong> Berechnung <strong>von</strong> Signalwahrsche<strong>in</strong>lichkeiten<br />

<strong>in</strong> die Approximation <strong>von</strong> dreidimensionalen Verbundwahrsche<strong>in</strong>lichkeiten<br />

auf Basis <strong>von</strong> bivariaten Verbundwahrsche<strong>in</strong>lichkeiten<br />

sowie Regeln für die iterative Berechnung.<br />

4.1 Signalmodell<br />

Aufgabe des Signalmodells ist es aus den bekannten Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten<br />

P ( ˆxŷ), P ( ˆxẑ) und P (ŷẑ) die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten<br />

P ˜( ˆxŷẑ) e<strong>in</strong>er approximativen dreidimensionalen<br />

Verbundverteilung zu konstruieren. Nimmt man hierbei an,<br />

dass Signale nur paarweise abhängig s<strong>in</strong>d müssen folgende<br />

Gleichungen gelten:<br />

P ( ˆxŷẑ) = P ( ˆxŷ)P (ẑ) (17)<br />

P ( ˆxŷẑ) = P ( ˆxẑ)P (ŷ) (18)<br />

P ( ˆxŷẑ) = P (ŷẑ)P ( ˆx) (19)<br />

Da dies für beliebige Verbundverteilungen P (xy), P (yz)<br />

und P (xz) im Allgeme<strong>in</strong>en nicht gilt, wird die gesuchte Verteilung<br />

P (xyz) wie folgt durch P ˜(xyz) approximiert:<br />

L 1 ( ˆxŷẑ) = ˜ P ( ˆxŷẑ) − P ( ˆxŷ)P (ẑ) (20)<br />

L 2 ( ˆxŷẑ) = ˜ P ( ˆxŷẑ) − P ( ˆxẑ)P (ŷ) (21)<br />

L 3 ( ˆxŷẑ) = ˜ P ( ˆxŷẑ) − P (ŷẑ)P ( ˆx) (22)<br />

∑<br />

˜P(xyz) := m<strong>in</strong> 3i=1 ∑<br />

P ˜ (x,y,z) ( ˆxŷẑ)∈M 3(L i( ˆxŷẑ)) 2 (23)<br />

Hierbei geben (20) – (22) den Approximationsfehler der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Werte der Verteilung P˜<br />

für die Annahmen (17) – (19)<br />

an. Gleichung 23 m<strong>in</strong>imiert dann den summierten quadratischen<br />

Gesamtfehler aller e<strong>in</strong>zelnen Werte der Verteilung P˜<br />

gegenüber diesen Annahmen. Die Menge M bezeichnet hierbei<br />

die Variablenmenge, d.h. {0,1} oder {s,k}.<br />

Um sicherzustellen, dass die Verteilung P ˜(xyz) e<strong>in</strong>e<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeitsverteilung darstellt, muss zusätzlich gelten:<br />

0 ≤ P ˜( ˆxŷẑ) ≤ 1 ∀ ˆxŷẑ ∈ M 3 (24)<br />

∑<br />

P ˜( ˆxŷẑ) = P (ŷẑ) ∀ŷẑ ∈ M 2 (25)<br />

ˆx∈M<br />

∑<br />

P ˜( ˆxŷẑ) = P ( ˆxẑ) ∀ ˆxẑ ∈ M 2 (26)<br />

ŷ∈M<br />

∑<br />

P ˜( ˆxŷẑ) = P ( ˆxŷ) ∀ ˆxŷ ∈ M 2 (27)<br />

ẑ∈M<br />

www.adv-radio-sci.net/11/213/2013/ Adv. Radio Sci., 11, 213–218, 2013

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