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Ein stochastisches Modell zur Beschreibung von Signalen in ...

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216 V. B. Kleeberger et al.: Signalmodellierung <strong>in</strong> digitalen Schaltungen<br />

x<br />

z<br />

y<br />

w<br />

w<br />

Abbildung 1. UND-Gatter mit abhängigem zusätzlichem Signal w<br />

x<br />

w<br />

Abbildung 2. Signalverzweigung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er komb<strong>in</strong>atorischen Schaltung<br />

y<br />

z<br />

w<br />

Da jede Variable ˆx, ŷ und ẑ aus e<strong>in</strong>er zweiwertigen Menge<br />

M (entweder {0,1} oder {s,k}) stammt geben die Gleichungen<br />

(25) – (27) <strong>in</strong>sgesamt 12 Gleichheitsnebenbed<strong>in</strong>gungen<br />

für das Optimierungsproblem aus (23). Hier<strong>von</strong> s<strong>in</strong>d 7 Bed<strong>in</strong>gungen<br />

l<strong>in</strong>ear unabhängig.<br />

Durch Wahl e<strong>in</strong>er bestimmten Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

P ˜( ˆx 0 ŷ 0 ẑ 0 ) (z.B.: ˆx 0 ŷ 0 ẑ 0 = 000) lassen sich durch diese<br />

Nebenbed<strong>in</strong>gungen alle anderen Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten durch<br />

diese e<strong>in</strong>e ausdrücken. Damit gilt für alle Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten<br />

aus P ˜(xyz):<br />

P ˜( ˆxŷẑ) = a · P ˜( ˆx 0 ŷ 0 ẑ 0 ) + b ∀ ˆxŷẑ ∈ M 3 (28)<br />

Die Parameter a und b ergeben sich hierbei aus der Lösung<br />

des l<strong>in</strong>earen Gleichungssystems (25) – (27) und s<strong>in</strong>d für jede<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit P ˜( ˆxŷẑ) <strong>in</strong>dividuell. Zum Beispiel lässt<br />

sich P ˜( ˆx 0 ŷ 0 ẑ 1 = 001) folgendermaßen ausdrücken, wie sich<br />

leicht anhand <strong>von</strong> Gleichung (27) nachvollziehen lässt:<br />

P ˜( ˆx 0 ŷ 0 ẑ 1 ) = P ( ˆx 0 ŷ 0 ) +(<br />

} {{ } }{{}<br />

−1 · P ˜( ˆx 0 ŷ 0 ẑ 0 )) (29)<br />

=b =a<br />

Mit Hilfe der sieben nicht-trivialen Gleichheitsbeziehungen<br />

aus (28) lässt sich das Optimierungsproblem <strong>in</strong> (23) <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>dimensionales Optimierungsproblem transformieren. Genauso<br />

lassen sich neue Grenzen m und n für die noch unbekannte<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit P ˜( ˆx 0 ŷ 0 ẑ 0 ) angeben durch <strong>E<strong>in</strong></strong>setzen<br />

<strong>von</strong> (28) <strong>in</strong> (24):<br />

m<strong>in</strong><br />

P ˜( ˆx 0 ,ŷ 0 ,ẑ 0 )<br />

(<br />

d ˜ P 2 ( ˆx 0 ŷ 0 ẑ 0 ) + e ˜ P ( ˆx 0 ŷ 0 ẑ 0 ) + f<br />

)<br />

(30)<br />

m ≤ ˜ P ( ˆx 0 ŷ 0 ẑ 0 ) ≤ n (31)<br />

Hierbei s<strong>in</strong>d die Parameter d, e, f , m und n wiederum feste<br />

Funktionen der bereits bekannten zweidimensionalen Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten<br />

P ( ˆxŷ), P (ŷẑ) und P ( ˆxẑ).<br />

Löst man nun das e<strong>in</strong>dimensionale Optimierungsproblem<br />

<strong>in</strong> (30) unter der Nebenbed<strong>in</strong>gung (31), so s<strong>in</strong>d alle vorher<br />

geforderten Nebenbed<strong>in</strong>gungen automatisch erfüllt und alle<br />

verbleibenden Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten lassen sich durch (28)<br />

berechnen.<br />

Die Lösung <strong>von</strong> (30) lässt sich direkt angeben zu:<br />

⎧<br />

⎨ −<br />

2d e , falls m ≤ − 2d e ≤ n<br />

P ( ˆx 0 ŷ 0 ẑ 0 ) = m , falls m > − e<br />

⎩<br />

2d<br />

(32)<br />

n , falls n < −<br />

2d<br />

e<br />

Hierdurch lässt sich die Approximation effizient durch<br />

explizite Formeln implementieren ohne die Notwendigkeit<br />

kostspieliger generischer Optimierungsverfahren.<br />

4.2 Iterative Berechnung<br />

Mit Hilfe der vorgestellten Approximation im vorherigen<br />

Absatz lassen sich Regeln <strong>zur</strong> iterativen Berechnung <strong>von</strong> Signalwahrsche<strong>in</strong>lichkeiten<br />

aufstellen.<br />

4.2.1 Stationäre Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten<br />

Für e<strong>in</strong>e Logikzelle mit 2 <strong>E<strong>in</strong></strong>gängen und e<strong>in</strong>em Ausgang<br />

lässt sich die stationäre Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit an ihrem Ausgang<br />

auf Basis ihrer Logikfunktion berechnen (Parker und<br />

McCluskey, 1975). Abbildung 1 zeigt e<strong>in</strong> UND-Gatter mit<br />

den <strong>E<strong>in</strong></strong>gängen x und y, sowie e<strong>in</strong> drittes abhängiges Signal<br />

w. Aufgabe des Algorithmus ist es nun die Verbundwahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

P (wz) auf Basis der bekannten Verbundwahrsche<strong>in</strong>lichkeiten<br />

P (xy), P (yw) und P (xw) zu berechnen.<br />

Diese Aufgabe lässt sich generell <strong>in</strong> zwei Teilaufgaben unterteilen:<br />

1. Approximation der Verbundverteilung ˜ P (xyw)<br />

2. Transformation <strong>von</strong> ˜ P (xyw) zu P (zw)<br />

Die Methode <strong>zur</strong> Approximation der Verbundverteilung<br />

P ˜(xyw) wurde bereits <strong>in</strong> Kapitel 4.1 vorgestellt. Mit Hilfe<br />

dieser Verbundverteilung kann die Verteilung P (zw) dann<br />

wie folgt berechnet werden:<br />

P (z = 0 ∩ w = ŵ) = P ˜(x = 0 ∩ y = 0 ∩ w = ŵ)<br />

+ P ˜(x = 0 ∩ y = 1 ∩ w = ŵ)<br />

+ P ˜(x = 1 ∩ y = 0 ∩ w = ŵ)<br />

P (z = 1 ∩ w = ŵ) =<br />

(33)<br />

˜ P (x = 1 ∩ y = 1 ∩ w = ŵ) (34)<br />

Für Zellen mit anderen Funktionen wie z.B. ODER,<br />

NICHT, XOR oder NAND lassen sich ebenso Regeln aufstellen.<br />

Jede Signalverzweigung <strong>in</strong> der Schaltung (siehe Abbildung<br />

2) bei der aus e<strong>in</strong>em Signal x zwei neue Signale y und z<br />

generiert werden führt e<strong>in</strong>e zusätzliche Verbundwahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

P (yz), sowie entsprechende Verbundwahrsche<strong>in</strong>lichkeiten<br />

P (yw) und P (zw) zu weiteren abhängigen <strong>Signalen</strong>,<br />

e<strong>in</strong>:<br />

P (y = 0 ∩ z = 0) = P (x = 0) (35)<br />

P (y = 1 ∩ z = 1) = P (x = 1) (36)<br />

Adv. Radio Sci., 11, 213–218, 2013<br />

www.adv-radio-sci.net/11/213/2013/

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