SWR2 Musikstunde Reif fÃ¼r die Insel? - Eine musikalische Reise (5)

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4 2. Musik Ludwig van Beethoven Feuerfarb„ op. 52, 2 2„52 Dietrich Fischer-Dieskau, Bariton Hartmut Höll, Klavier WDR Kompilation WDR 5154 531 Feuerfarb„ op. 52 Nr. 2 von Ludwig van Beethoven. Es sang Dietrich Fischer- Dieskau, am Klavier begleitete Hartmut Höll. „Insulmanie“: der amerikanische Historiker, Autor und Journalist Thurston Clarke hat dieses Wort kreiert, um die Sehnsucht, ja Sucht nach Inseln zu beschreiben. Ob er selbst von „Insulmanie“ befallen sei, das sagt er nicht explizit, obwohl einiges dafür spricht: schließlich trat er eine ausgedehnte Inselhopping Reise an, die er in seinem Buch „Die Insel. Eine Welt für sich“ abwechslungsreich schildert. Zuerst einmal habe er eine Liste mit „No-go-Inseln“ angelegt: zu klein, zu groß, zu einsam, zu touristisch. Wie klein eine Insel sein dürfe, um noch als Insel zu gelten, da orientierte sich Clarke an einer schottischen Verordnung aus dem 19. Jahrhundert, die besagte: mindestens ein Schaf müsse auf ihr weiden können … Schließlich reiste er zu berühmten Inseln wie zum Beispiel den Gewürzinseln, zu Inseln, die ihm persönlich am Herzen lagen wie der schottischen Insel Jura zu den inneren Hebriden gehörig, wo er als junger Mensch immer wieder gewesen war, außerdem zu symbolischen Inseln, wie Clarke sie nennt, wie der Insel Malekula im Pazifischen Ozean, wo noch im letzten Jahrhundert Menschen verspeist wurden. Und los ging es da, wo seit langer Zeit die Inselsucht einsetzte: auf Robinson Crusoes Insel Más a Tierra. Natürlich stellt sich die Frage, ob Clarke am Ende herausgefunden hat, was die von Insulmanie Befallenen antreibt? Eindeutig ist sein Ergebnis nicht, aber er glaubt doch bemerkt zu haben, dass das Leben auf Inseln die Menschen häufig „verbessere“: Einfachheit und Stille förderten die 4
5 Konzentration aufs Wesentliche und wer nicht so leicht den Standort wechseln könne, sei einfach netter zu den Nachbarn. Wie dem auch sei: Insulmanie bleibt irgendwie doch unerklärlich und faszinierend. Blicken wir von einer Insel ins blaue Meer: da kommt jetzt ein bissiger Haifisch von Astor Piazzolla vorbeigeschwommen. 2‟05 3. Musik Astor Piazzolla Escualo 3„49 Münchner Klaviertrio Titel CD: Astor Piazzolla: Tangos y Canciones Genuin, GEN 88110, LC 12029 WDR 5164 892 Escualo von Astor Piazzolla, es spielte das Münchner Klaviertrio. Wer jetzt von der „Insulmanie“ gepackt ist und meint, es gäbe noch nicht genug Inseln, der kann sicher gut verstehen, warum Menschen künstliche Inseln erzeugen: die palmförmige Inselanlage vor Dubai etwa. Ebenfalls vor Dubai im Meer erbaut: 300 künstlich geschaffene Inseln in Form einer Weltkarte, genannt „The World“. Das Ganze umgeben von einem künstlichen Riff, das die exklusive Inselwelt gegen Strömungen und Unwetter schützen soll. Je hundert Meter sind die Inseln voneinander entfernt und ein Marine- Transport-System soll sie miteinander verbinden. Bisher ist noch nicht viel los auf den Inseln der Luxuswelt vor Dubai: auf der World Insel „Libanon“ hat jetzt immerhin der erste Beach Club eröffnet, ein Hotel ist in Planung. Für seine Zeit ebenfalls ziemlich exzentrisch und luxuriös ging es bei Festen von Ludwig XIV. in Versailles zu: eine künstliche Insel im großen Kanal von Versailles gehörte zur Ausstattung des Festes „Les plaisirs de l‟île enchantée“ – „Die Vergnügungen der verzauberten Insel“, das 1664 stattfand. Thema des mehrere Tage dauernden Festes war Alcinas Zauberinsel. Eröffnet wurde mit einem „Carrousel“, ein Reiterspiel in prächtigen Kostümen, am Abend folgte ein Ballett der Jahreszeiten, für das extra exotische Tiere beschafft worden waren und so ging es auch in den nächsten Tagen mit vielfältigen Attraktionen weiter. Höhepunkt war die Erstürmung des Palasts der Alcina 5
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