Engelbert Plassmann - Institut für Bibliothekswissenschaft ...
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<strong>Engelbert</strong> <strong>Plassmann</strong> - Exkursion zu Bibliotheken und Dokumentationseinrichtungen an Rhein und Ruhr<br />
Beamtenausbildung organisiert – Gehobener Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken und<br />
Dokumentationseinrichtungen (GWBD) bestanden, aus denen der Nachwuchs an<br />
Diplom-Bibliothekaren (FH) für Öffentliche und für Wissenschaftliche Bibliotheken vor allem in<br />
Nordrhein-Westfalen hervorging, gibt es heute nur noch einen einzigen Studiengang Bibliothekswesen,<br />
danben aber den neuen Studiengang Information Management, der in mehrere Facetten aufgegliedert<br />
ist und den Studenten die Wahl verschiedener aktueller Schwerpunkte ermöglicht.<br />
Auch die jetzigen Studentenzahlen sagen viel über den Wandel am Fachbereich, der durch die<br />
Änderungen im gesamten Bibliotheks- und Informationswesen notwendig geworden ist: Waren früher<br />
normalerweise mehr als 100 Studierende im Studiengang ÖB und mehr als 50 Studierende im<br />
Studiengang GWBD eingeschrieben, die nach dem Examen durchweg Arbeitsplätze an den<br />
entsprechenden Bibliotheken der öffentlichen Hand fanden, gibt es in dem einzigen<br />
Bibliotheksstudiengang heute nur noch etwa 50 Studierende – die Anzahl ist mithin auf ein Drittel<br />
geschrumpft. Die Schrumpfung entspricht der allgemeinen Reduktion von Stellen im öffentlichen<br />
Dienst und der speziellen Reduktion im Bibliothekswesen. – In dem Studiengang Information<br />
Management hingegen sind zur Zeit etwa 100 Studierende eingeschrieben (Tendenz steigend); diese<br />
finden, so wurde versichert, ohne Schwierigkeiten ihre späteren Arbeitsplätze in der freien Wirtschaft.<br />
Der vier Monate umfassende theoretische Teil der Beamtenausbildung zum Mittleren<br />
Bibliotheksdienst, der bisher auf Grund eines besonderen staatlichen Auftrags von der Fachhochschule<br />
wahrgenommen wurde, aber eigentlich nie an eine Hochschule gehörte, ist ausgegliedert worden. Das<br />
Gleiche wird demnächst mit der in Köln traditionsreichen Ausbildung zum Höheren Bibliotheksdienst<br />
geschehen.<br />
Die Zweigbibliothek Bibliotheks- und Informationswesen beeindruckte durch ihre umfangreichen<br />
Bestände zu dem eigentlich kleinen Fachgebiet. Sie ist übersichtlich und in großer Nähe zu den<br />
Vorlesungsräumen und Professorenzimmern des Fachbereichs aufgestellt, wird aber wegen<br />
Platzmangels demnächst in ein anderes Gebäude der Fachhochschule in der Kölner Südstadt (in nicht<br />
allzu großer Entfernung) verlagert. Die im Keller aufbewahrten Nachlässe einiger bedeutender<br />
Persönlichkeiten des deutschen Bibliothekswesens (Maria Steinhoff, Werner Krieg u.a.) harren der<br />
Bearbeitung und Erschließung und gaben Anlass zu vielen Reminiszenzen aus der deutschen<br />
Bibliotheksgeschichte des 20. Jahrhunderts.<br />
Stadtbibliothek Köln (Zentralbibliothek)<br />
Einen guten Abschluss der an vielen Eindrücken überreichen Exkursion bildete der Besuch in der<br />
Zentralbibliothek der Stadtbibliothek Köln am Neumarkt, mitten in der Stadt. Mit über einer Million<br />
Medieneinheiten eine der größten kommunalen Öffentlichen Bibliotheken Deutschlands, steht die<br />
Einrichtung auch in der Nutzung der modernen Informationstechnologie und der Bibliothekstechnik<br />
ganz vorn. Neben den reichhaltigen und in mehreren Etagen präsent aufgestellten Bücherbeständen<br />
stehen enorme Mengen elektronischer Medien aller Art zur Verfügung. Zahlreiche Anschlüsse in der<br />
Bibliothek geben Zugang zum Internet, die Ausleihe wie auch die Rückgabe der Bücher sind voll<br />
automatisiert. Einen besonders guten Eindruck machte die im Sousterrain untergebrachte<br />
Kinderbibliothek, die ebenfalls durch die Informationstechnoloige eine früher nicht geahnte<br />
Bereicherung erfahren hat.<br />
Eine gut ausgebaute Bücherei für Blinde, die im Hause untergebracht ist, gibt dieser benachteiligten<br />
Bevölkerungsgruppe manche Chancen zur Teilnahme am geistigen Leben wie auch zur Abwechslung<br />
und Unterhaltung. Die Hörbücher (Kassetten) und die Bücher in Braille-Schrift erfreuen sich<br />
offensichtlich großer Beliebtheit.<br />
Die GERMANIA JUDAICA – Bibliothek zur Geschichte des Judentums in Deutschland, von einem<br />
eingetragenen Verein aufgebaut und gefördert, ist heute ein integraler Bestandteil der Stadtbibliothek<br />
Köln und eine der besten Quellen für das wichtige Kapitel deutscher Geschichte.<br />
Anne Krüger, Silke Seelhoff, Anne Simank, Dagmar Veckenstedt<br />
und <strong>Engelbert</strong> <strong>Plassmann</strong><br />
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26. Juli 2004<br />
http://www.ib.hu-berlin.de/~eplass/exkursionen/rhr3.htm (6 von 6) [26.07.2004 13:52:37]