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Dialog - Pfarrgemeinde Mariä Verkündigung Altenerding

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Ostern 2013<br />

Zerbrochen?<br />

Der Stein auf dem Cover dieses Pfarrbriefs<br />

ist ein Symbol für menschliches<br />

Leben. Manches ist steinig in diesem<br />

Leben und manches zerbricht auch.<br />

Als Erwachsene wissen wir, dass Lebensentwürfe<br />

nicht immer gelingen,<br />

dass Sicherheit im letzten eine Illusion<br />

ist und dass das Leben schnell Wendungen<br />

erfährt, die es auf den Kopf<br />

stellen. Der Stein unseres Lebens bekommt<br />

so Risse oder bricht vielleicht<br />

sogar entzwei.<br />

Das Problem gescheiterter Lebensversuche<br />

scheint in der heutigen<br />

Wahrnehmung drängender denn je.<br />

Und es hilft der Kirche nicht, sich hier<br />

zurückzulehnen und zu sagen: „Wir<br />

haben es euch ja gleich gesagt. Warum<br />

habt ihr nicht nach den allgemeinen<br />

Normen der Moral, die die Kirche<br />

predigt, gelebt? Dann hättet ihr das<br />

vermeiden können.“<br />

Das mag zwar richtig sein – schließlich<br />

halten wir als Christen die Botschaft<br />

Jesu ja für den Weg zum Leben in<br />

Fülle – allerdings kann man sich nicht<br />

des Eindrucks erwehren, dass man<br />

einem, der in den Brunnen gefallen ist,<br />

von oben her zuruft: „Selbst Schuld!“<br />

Das hilft demjenigen im Brunnen ungemein.<br />

Jesus war die Frage, wer recht hat,<br />

oder wer schuld ist an einer Lage,<br />

eher zweitrangig. Ihm war es wichtiger,<br />

dem Menschen im Brunnen ein<br />

Seil zuzuwerfen, um sich aus seiner<br />

Lage befreien zu können. Den Menschen<br />

„aufrichten“ nennt die Bibel das.<br />

Und Jesus tat dies individuell (vgl. z.B.<br />

Joh 8,1-11; Joh 9,1-3), wie auch allgemein.<br />

Und dieses allgemeine Aufrichten<br />

des Menschen – der Menschheit<br />

– nennen wir Ostern.<br />

Jesus richtet durch seine Auferstehung<br />

den Menschen auf. Er wirft ihm<br />

symbolisch gesehen im Brunnen ein<br />

Seil mit dem Titel „Erlösung“ zu. Das<br />

Seil hat jedoch für den Retter einen<br />

Preis: sein eigenes Leben.<br />

Wer wäre dazu bereit, das eigene Leben<br />

herzugeben für jemanden, der es<br />

selbst zu verantworten hat, weil er in<br />

den Brunnen gefallen ist? So töricht ist<br />

nur Gott.<br />

Er lässt sich am Holz des Kreuzes<br />

zerbrechen und bleibt doch ungebrochen.<br />

Denn Jesus erfüllt den Willen<br />

des Vaters bis zuletzt, weil der Vater<br />

ihn gesandt hat, um durch seinen Gehorsam<br />

alle Menschen zu erlösen.<br />

Dieser Gehorsam Jesu ist es letztlich<br />

auch, der ihn selbst aus dem Tod zur<br />

Herrlichkeit der Auferstehung führt.<br />

Und dies ist auch die Erfahrung vieler<br />

Menschen: Dass die Annahme und<br />

das Durchstehen von Leid durch Gott<br />

zu einem Ostermorgen für sie in ihrem<br />

Leben geführt hat.<br />

Darin besteht das spirituelle Zentrum<br />

des christlichen Glaubens: Gott verwandelt<br />

alles Leid hin zum Guten.<br />

Vielleicht nicht mehr hier auf dieser<br />

Welt, aber er tut es! Das Böse und das<br />

Leid werden nicht allmächtig sein und<br />

alles beherrschen, sondern Gott wird<br />

es wandeln – hin zu einem Ostermor-

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