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7. Änderung des Flächennutzungsplans - Gemeinde Waldbrunn in ...

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<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

GEMEINDE WALDBRUNN<br />

<strong>7.</strong> Änderung <strong>des</strong> Flächennutzungsplans<br />

(Neuaufstellung)<br />

und Aufstellung Landschaftsplan<br />

Begründung<br />

ENTWURF<br />

WEGNER<br />

STADTPLANUNG<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

1


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

Dipl.-Ing. Bertram Wegner<br />

Tiergartenstraße 4c<br />

97209 Veitshöchheim<br />

Tel. 0931/9913870<br />

Fax 0931/9913871<br />

email <strong>in</strong>fo@wegner-stadtplanung.de<br />

www.wegner-stadtplanung.de<br />

Bearbeitung:<br />

Dipl.-Ing. Bertram Wegner, Architekt, Stadtplaner SRL<br />

Dipl.-Ing. Cornelia Seifert, Landschaftsarchitekt<strong>in</strong>,<br />

Stadtplaner<strong>in</strong><br />

M.A.-Geogr. Tobias Brandt<br />

aufgestellt: 19.04.2013<br />

geändert: 08.11.2013<br />

2<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

1 VORBEMERKUNGEN<br />

1.1 Rechtliche Grundlagen 4<br />

1.2 Anlass und Ziel der Planung 5<br />

2 PLANUNGSRELEVANTE DATEN<br />

2.1 Allgeme<strong>in</strong>e Planungsgrundlagen 6<br />

2.1.1 Das Planungsgebiet 6<br />

2.1.2 Siedlungsgeschichte 7<br />

3 RAUM- UND STRUKTURANALYSE<br />

3.1 NATÜRLICHE GRUNDLAGEN<br />

3.1.1 Naturraum und Geologie 8<br />

3.1.2 Böden 10<br />

3.1.3 Gewässer / Wasserhaushalt 12<br />

3.1.4 Klima 18<br />

3.1.5 Arten und Biotopschutz 20<br />

3.1.6 Landschaftsbild und Erholung <strong>in</strong> der Landschaft 24<br />

3.2 LANDNUTZUNG<br />

3.2.1 Funktionsgrün im Siedlungsbereich 28<br />

3.2.2 Land- und Forstwirtschaft 29<br />

3.3 STRUKTURELLE GRUNDLAGEN<br />

3.3.1 Siedlungsstruktur 30<br />

3.3.2 Bevölkerungsentwicklung 32<br />

3.3.3 Wirtschaft 36<br />

3.3.4 Infrastruktur und Energie 37<br />

3.3.5 Verkehr 38<br />

4 ZIELE UND LEITBILDER<br />

4.1 Landschaftsentwicklung 40<br />

4.2 Siedlungsentwicklung 42<br />

4.3 Klimaschutz und Regenerative Energien 44<br />

5 DARSTELLUNGEN IN FLÄCHENNUTZUNGSPLAN UND<br />

LANDSCHAFTSPLAN<br />

5.1 Bauflächen 45<br />

5.1.1 Siedlungsentwicklung - Wohnbauflächen 45<br />

5.1.2 Neue Bauflächen 48<br />

5.2 Landschaftsentwicklung 50<br />

5.2.1 Biotopverbundsystem und Lebensraumentwicklung 50<br />

5.2.2 Land- und Forstwirtschaft 54<br />

5.2.3 Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen 55<br />

5.2.4 Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und Fördermöglichkeiten für die Umsetzung 56<br />

5.2.5 Umsetzungskonzept 58<br />

6 UMWELTBERICHT 60<br />

VERFAHRENSVERMERKE 68<br />

ANHANG<br />

I Biotope im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet <strong>Waldbrunn</strong> 70<br />

II Bau- und Bodendenkmäler im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet <strong>Waldbrunn</strong> 71<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

3


4<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

1 VORBEMERKUNGEN<br />

1.1 RECHTLICHE GRUNDLAGEN<br />

BAUGESETZBUCH<br />

Für das Verfahren zur Aufstellung sowie für die<br />

Genehmigung von Flächennutzung- und Landschaftsplänen<br />

s<strong>in</strong>d die Vorschriften <strong>des</strong> Baugesetzbuches<br />

(BauGB) für Bauleitpläne e<strong>in</strong>schlägig.<br />

Der Flächennutzungsplan als vorbereitender und<br />

verwaltungs<strong>in</strong>tern relevanter Bauleitplan soll gemäß<br />

§ 5 BauGB e<strong>in</strong>e das gesamte <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet<br />

umfassende und sich aus der beabsichtgen städtebaulichen<br />

Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung<br />

darstellen. Dabei soll bei der Aufstellung der<br />

Bauleitpläne auf e<strong>in</strong>e nachhaltige städtebauliche<br />

Entwicklung sowie e<strong>in</strong>e dem Wohl der Allgeme<strong>in</strong>heit<br />

dienende sozialgerechte Bodenordnung geachtet<br />

werden. Dabei sollen e<strong>in</strong>e menschengerechte<br />

Umwelt gesichert, die natürlichen Lebensgrundlagen<br />

geschützt und entwickelt, der Klimaschutz beachtet<br />

sowie die Qualität <strong>des</strong> Orts- und Landschaftsbil<strong>des</strong><br />

erhalten und entwickelt werden (§1 Abs. 5 BauGB).<br />

In rechtlicher H<strong>in</strong>sicht werden die Anforderungen<br />

e<strong>in</strong>er nachhaltigen Flächennutzung vor allem durch<br />

die Bodenschutzklausel gemäß § 1a Abs. 1 BauGB,<br />

und das städtebauliche Vermeidungs- und Ausgleichsangebot<br />

(§ 1a Abs. 2 Nr. 2 und Abs.3 BauGB)<br />

konkretisiert.<br />

Der Landschaftsplan nimmt als <strong>in</strong>tegrierter Bestandteil<br />

<strong>des</strong> Flächennutzungsplanes am Aufstellungsverfahren<br />

zur Aufstellung <strong>des</strong> Bauleitplans teil und trägt<br />

<strong>in</strong>sbesondere den wesentlichen, für die Bauleitplanung<br />

bedeutsamen umweltschützenden Belangen<br />

Rechnung.<br />

BUNDESNATURSCHUTZGESETZ<br />

§ 9 Aufgaben und Inhalte der Landschaftsplanung;<br />

Ermächtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen<br />

(1) Die Landschaftsplanung hat die Aufgabe, die<br />

Ziele <strong>des</strong> Naturschutzes und der Landschaftspfl ege<br />

für den jeweiligen Planungsraum zu konkretisieren<br />

und die Erfordernisse und Maßnahmen zur Verwirklichung<br />

dieser Ziele auch für die Planungen und Verwaltungsverfahren<br />

aufzuzeigen, deren Entscheidungen<br />

sich auf Natur und Landschaft im Planungsraum<br />

auswirken können.<br />

Gemäß § 11 Abs. 1 BNatSchG werden die für die<br />

örtliche Ebene konkretisierten Ziele, Erfordernisse<br />

und Maßnahmen <strong>des</strong> Naturschutzes und der Landschaftspfl<br />

ege auf der Grundlage der Landschaftsrahmenpläne<br />

für die Gebiete der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n <strong>in</strong><br />

Landschaftsplänen dargestellt.<br />

Die Landschaftspläne sollen gemäß § 9 Abs. 3<br />

BNatSchG folgende Angaben enthalten:<br />

1. den vorhandenen und den zu erwartenden Zustand<br />

von Natur und Landschaft,<br />

2. die konkretisierten Ziele <strong>des</strong> Naturschutzes und<br />

der Landschaftspfl ege,<br />

3. die Beurteilung <strong>des</strong> vorhandenen und zu erwartenden<br />

Zustands von Natur und Landschaft nach<br />

Maßgabe dieser Ziele e<strong>in</strong>schließlich der sich daraus<br />

ergebenden Konfl ikte,<br />

4. die Erfordernisse und Maßnahmen zur Umsetzung<br />

der konkretisierten Ziele <strong>des</strong> Naturschutzes und der<br />

Landschaftspfl ege, <strong>in</strong>sbesondere<br />

a) zur Vermeidung, M<strong>in</strong>derung oder Beseitigung von<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigungen von Natur und Landschaft,<br />

b) zum Schutz bestimmter Teile von Natur und Landschaft<br />

im S<strong>in</strong>ne <strong>des</strong> Kapitels 4 sowie der Biotope,<br />

Lebensgeme<strong>in</strong>schaften und Lebensstätten der Tiere<br />

und Pfl anzen wild lebender Arten,<br />

c) auf Flächen, die wegen ihres Zustands, ihrer Lage<br />

oder ihrer natürlichen Entwicklungsmöglichkeit für<br />

künftige Maßnahmen <strong>des</strong> Naturschutzes und der<br />

Landschaftspfl ege, <strong>in</strong>sbesondere zur Kompensation<br />

von E<strong>in</strong>griffen <strong>in</strong> Natur und Landschaft sowie zum<br />

E<strong>in</strong>satz natur- und landschaftsbezogener Fördermittel<br />

besonders geeignet s<strong>in</strong>d,<br />

d) zum Aufbau und Schutz e<strong>in</strong>es Biotopverbunds, der<br />

Biotopvernetzung und <strong>des</strong> Netzes „Natura 2000“,<br />

e) zum Schutz, zur Qualitätsverbesserung und zur<br />

Regeneration von Böden, Gewässern, Luft und<br />

Klima,<br />

f) zur Erhaltung und Entwicklung von Vielfalt, Eigenart<br />

und Schönheit sowie <strong>des</strong> Erholungswertes von<br />

Natur und Landschaft,<br />

g) zur Erhaltung und Entwicklung von Freiräumen im<br />

besiedelten und unbesiedelten Bereich.<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

1.2 ANLASS UND ZIEL DER PLANUNG<br />

ANLASS UND ZIEL DER PLANUNG<br />

Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> verfügt über e<strong>in</strong>en rechtswirksamen<br />

Flächennutzungsplan aus dem Jahr<br />

1982.<br />

Ziel der vorliegenden <strong>7.</strong> Änderung <strong>des</strong> Flächennutzungsplans<br />

(Neuaufstellung) ist die Prüfung vorhandener<br />

Baulandpotentiale und die Schaffung e<strong>in</strong>es<br />

Entwicklungsrahmens für Baufl ächen der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />

für die nächsten 15 Jahre. Des weiteren erfolgt die<br />

Digitalisierung <strong>des</strong> Flächennutzungsplans, im Rahmen<br />

derer e<strong>in</strong>e Aktualisierung aller dargestellten<br />

Inhalte erfolgt.<br />

E<strong>in</strong> Landschaftsplan existiert bisher nicht. Im Zuge<br />

<strong>des</strong> Flächennutzungsplanes wird daher nunmehr<br />

auch e<strong>in</strong> Landschaftsplan erarbeitet, der die vorhandenen<br />

Potentiale und Defi zite der Naturausstattung<br />

der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> erfasst. Die so ermittelten aktuellen<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen von Natur und Landschaft<br />

können damit <strong>in</strong> den Flächennutzungsplan <strong>in</strong>tegriert<br />

werden. Die im rechtswirksamen Flächennutzungsplan<br />

dargestellten Grünfl ächen werden dabei<br />

überprüft und ggf. korrigiert.<br />

Durch die umfassende Bestandserfassung <strong>des</strong><br />

Natur- und Landschaftshaushaltes und die Formulierung<br />

von Schwerpunkten und Maßnahmen wird der<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> e<strong>in</strong>e Grundlage an die Hand gegeben,<br />

künftig notwendige Flächen bspw. für Siedlungsentwicklung,<br />

Verkehr, Gewerbe oder Erholung <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang<br />

mit den natürlichen Lebensgrundlagen auszuweisen,<br />

sowie bei E<strong>in</strong>griffen <strong>in</strong> Natur und Landschaft<br />

fundiert abwägen zu können.<br />

STAND DER BAULEITPLANUNG<br />

Der derzeit geltende Flächennutzungsplan ist seit<br />

1<strong>7.</strong>04.1982 wirksam.<br />

1. Änderung: Umgriff <strong>des</strong> Baugebietes „H<strong>in</strong>tere<br />

Mehle“ als Mischgebiet, wirksam seit 2<strong>7.</strong>05.1988.<br />

2. Änderung: Umwandlung <strong>des</strong> Großteils <strong>des</strong> Baugebietes<br />

„H<strong>in</strong>tere Mehle“ zum allgeme<strong>in</strong>en Wohngebiet,<br />

wirksam seit 02.03.1990.<br />

3. Änderung: Umfasst vier Bereiche (Friedhof,<br />

Geme<strong>in</strong>bedarfsfl ächen Feuerwehrhaus und Haselberghaus,<br />

Fläche für Ablagerungen, Baufl ächen<br />

westlich <strong>des</strong> Hettstadter Weges, wirksam seit<br />

0<strong>7.</strong>03.199<strong>7.</strong><br />

4. Änderung: In der Fassung vom 09.10.1998 hatte<br />

die Erweiterung <strong>des</strong> Baugebietes „H<strong>in</strong>tere Mehle“<br />

zum Inhalt, wurde jedoch nicht weiter verfolgt.<br />

5. Änderung: Erweiterung der Baufl ächen westlich<br />

<strong>des</strong> Hettstadter Weges (ehemaliges Betonwerk),<br />

wirksam seit 09.0<strong>7.</strong>2000.<br />

6. Änderung: Ausweisung von Sondergebieten für<br />

Photovoltaikanlagen, wirksam seit 10.08.2012.<br />

Weiterh<strong>in</strong> wurde zusammen mit den <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n<br />

Eis<strong>in</strong>gen, Greußenheim, Hettstadt sowie Waldbüttelbrunn<br />

e<strong>in</strong> „Geme<strong>in</strong>samer Flächennutzungsplan<br />

gemäß § 204 BauGB für den sachlichen Teilbereich<br />

der Darstellung von Sondergebieten für W<strong>in</strong>dkraftanlagen“<br />

im Jahr 2005 aufgestellt (Festellungsbeschluss<br />

am 13.05.2005).<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

5


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

2 PLANUNGSRELEVANTE DATEN<br />

2.1 ALLGEMEINE PLANUNGSGRUNDLAGEN<br />

2.1.1 DAS PLANUNGSGEBIET<br />

Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> liegt im Regierungsbezirk<br />

Unterfranken, <strong>in</strong> der Region Würzburg und ist dem<br />

Landkreis Würzburg zugeordnet.<br />

Benachbarte <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n s<strong>in</strong>d Eis<strong>in</strong>gen, Kist, Altertheim,<br />

Markt Helmstadt, Waldbüttelbrunn und Hettstadt<br />

Das Oberzentrum Würzburg liegt ca. 9 km nordöstlich<br />

von <strong>Waldbrunn</strong>. Das Mittelzentrum Marktheidenfeld<br />

liegt ca. 17 km westlich der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>.<br />

Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> weist e<strong>in</strong>e Gesamtfläche von ca. 6,62<br />

km² auf. In <strong>Waldbrunn</strong> leben etwa 2.600 E<strong>in</strong>wohner<br />

(Stand Dez. 2011).<br />

Auszug aus der Topographischen Karte Bayern, M 1:50.000<br />

6<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

2.1.2 SIEDLUNGSGESCHICHTE<br />

E<strong>in</strong>er Legende zur Folge entdeckte e<strong>in</strong> Jäger um<br />

das Jahr 1100 <strong>in</strong> dem damaligen Waldgebiet zufällig<br />

e<strong>in</strong>e Quelle und errichtete <strong>in</strong> deren direkter Nähe<br />

e<strong>in</strong>e Hütte. Er fasste die Quelle und baute e<strong>in</strong>en<br />

Ziehbrunnen. Mit der Zeit kam es zur Besiedelung<br />

und folglich zur Rodung <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> und der Bebauung<br />

bzw. Umnutzung der Flächen. Im Laufe der Zeit<br />

entstand somit e<strong>in</strong> Dorf am Brunnen im Walde. Dies<br />

ist heute noch im Wappen von <strong>Waldbrunn</strong> mit den<br />

Bäumen um den Brunnen nachzuvollziehbar.<br />

Nachgewiesen ist, dass die Gehöfte Albstatt, Haselbrunn<br />

und <strong>Waldbrunn</strong> früher <strong>in</strong> dieser Gegend<br />

bestanden. <strong>Waldbrunn</strong> wurde erstmals im Jahr<br />

1164 urkundlich erwähnt. Seit dieser Zeit gehörten<br />

alle drei Weiler Albstatt, Haselbrunn und <strong>Waldbrunn</strong><br />

zur Grundherrschaft <strong>des</strong> Prämonstratenserklosters<br />

Oberzell. Die erste Filialkirche wurde im Jahr 1707<br />

<strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> errichtet, jedoch 1892 wieder abgebrochen.<br />

Die heutige St. Nobertus Kirche wurde im Jahr<br />

1889 <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe auf der gegenüberliegenden<br />

Straßenseite der damaligen Kirche gebaut.<br />

Bis zum Jahr 1803 gehörten noch 1.200 ha Waldfl ä-<br />

che zur <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong>, die nach der Säkularisation<br />

im Jahre 1803 <strong>in</strong> Staatsbesitz überg<strong>in</strong>g.<br />

Durch die Übernahme <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> durch den Staat<br />

hat die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> fast ihre gesamten<br />

Waldfl ächen verloren. Geblieben ist der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />

lediglich e<strong>in</strong>e Waldfl äche von ca. 3.700 m², <strong>in</strong> welcher<br />

sich die „Haselbrunnquelle“ befi ndet. Weiterh<strong>in</strong><br />

besteht bis heute das Rechtholz; die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />

(Rechtler) erhält jährlich 395 Ster Holz aus dem<br />

Staatswald. Die Landschaft auf der Gemarkungsfl ä-<br />

che <strong>Waldbrunn</strong>s wird somit durch freie überwiegend<br />

landwirtschaftlich genutzte Fläche geprägt.<br />

Historisches Luftbild von <strong>Waldbrunn</strong> von 1964 (Quelle: Luftbildverlag<br />

München)<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

Wappen von <strong>Waldbrunn</strong><br />

Ausschnitt aus der Topographischen Karte 1:50.000 aus dem<br />

Jahr 1812<br />

7


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

3 RAUM- UND STRUKTURANALYSE<br />

3.1 NATÜRLICHE GRUNDLAGEN<br />

8<br />

<strong>Waldbrunn</strong><br />

Abb.: Naturräumliche Gliederung <strong>des</strong> Landkreises Würzburg<br />

(Quelle ABSP Landkreis Würzburg, Stand 2002)<br />

3.1.1 NATURRAUM UND GEOLOGIE<br />

NATURRÄUMLICHE GLIEDERUNG<br />

Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> liegt gemäß Handbuch der<br />

„Naturräumlichen Gliederung Deutschlands“ (MEY-<br />

NEN & SCHMITHÜSEN, 1962) im Naturraum Nr.<br />

132 „Marktheidenfelder Platte“ und wird der Untere<strong>in</strong>heit<br />

132-A „Reml<strong>in</strong>gen-Urspr<strong>in</strong>ger Hochfl äche<br />

zugerechnet, die sich im Westen <strong>des</strong> Landkreises<br />

Würzburg erstreckt und nach Norden im Landkreis<br />

Ma<strong>in</strong>-Spessart fortsetzt.<br />

Der stark bewegte und vergleichsweise reich gegliederte<br />

Naturraum mit se<strong>in</strong>em Lebensraummosaik ist<br />

geprägt durch den Muschelkalk. Im Gegensatz zu<br />

den offenen, nur leicht gewellten Offenlandfl ächen<br />

der angrenzenden Gäulandschaften, zeigt sich hier<br />

e<strong>in</strong> abwechslungsreiches, stark strukturiertes Relief<br />

mit kle<strong>in</strong>räumig sehr vielfältigen geologischen, hydrologischen<br />

und klimatischen Bed<strong>in</strong>gungen.<br />

Entsprechend der vielfältigen Standorteigenschaften<br />

liegen kle<strong>in</strong>räumig sehr unterschiedliche und häufi g<br />

wechselnde Erzeugungsbed<strong>in</strong>gungen für die Landwirtschaft<br />

vor.<br />

Die offene hügelige, durch die <strong>in</strong>tensive landwirtschaftliche<br />

Nutzung geprägte Landschaft <strong>des</strong><br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes wird durch die großen umgebenden<br />

Waldfl ächen von Irtenberger Forst im Westen<br />

und Süden sowie Probstforst im Norden gerahmt.<br />

(ABSP Würzburg, 2002) Die Flurwege und Fließgewässer<br />

weisen teilweise e<strong>in</strong>e Gehölzbegleitung auf,<br />

so das verschiedene Gehölzstrukturen die Landschaft<br />

gliedern.<br />

Der südöstliche Teil der Ortslage liegt auf e<strong>in</strong>em<br />

Höhenrücken auf ca. 325 m ü.NN. Von dieser südlichen<br />

Erhebung aus fällt die Siedlung über e<strong>in</strong>e, die<br />

gesamte Ortslage durchziehende, langgestreckte<br />

Senke nach Norden / Nordosten auf ca. 280 m ü.NN.<br />

ab. Vom Südrand der Siedlung fällt das Relief nach<br />

Süden <strong>in</strong> Richtung der Autobahn h<strong>in</strong> auf ca. 270 m<br />

ü.NN. ab. Die Landschaft senkt sich zudem leicht<br />

nach Norden, <strong>in</strong> Richtung Augraben.<br />

GEOLOGIE<br />

Formbestimmend für den Aufbau der Landschaft<br />

ist im Wesentlichen die unterschiedliche Verwitterbarkeit<br />

der Geste<strong>in</strong>sablagerungen (HAUNSCHILD<br />

1986). Von den e<strong>in</strong>zelnen Schichten <strong>des</strong> Südwestdeutschen<br />

Schichtstufenlan<strong>des</strong> steht <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

lediglich die Geste<strong>in</strong>sformation <strong>des</strong> Oberen Muschelkalks<br />

an, im Nordwesten <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes<br />

schließt sich der Mittlere Muschelkalk an, der jedoch<br />

das <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet nur tangiert.<br />

Die vorherrschenden Geste<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d daher die Kalk-,<br />

Dolomit-, Mergel- und Tonste<strong>in</strong>e <strong>des</strong> Muschelkalks,<br />

teilweise überlagert von Lößdecken, die im Quartär<br />

angeweht wurden und sich hauptsächlich auf ger<strong>in</strong>g<br />

geneigten Hochflächen und <strong>in</strong> Mulden abgelagert<br />

haben.<br />

In der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> liegen ke<strong>in</strong>e Geotope.<br />

ABBAUFLÄCHEN<br />

Im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet liegen gemäß Regionalplan der<br />

Planungsregion 2 (Würzburg) ke<strong>in</strong>e Vorrangfl ächen<br />

für Bodenschätze.<br />

Als Vorbehaltsgebiete für Gips und Anhydrit werden<br />

<strong>in</strong> der Fortschreibung <strong>des</strong> Abschnitts B IV 2.1 „Gew<strong>in</strong>nung<br />

und Sicherung von Bodenschätzen“ <strong>des</strong> Regi-<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

onalplans vom November 2007 (Dritte Verordnung<br />

zur Änderung <strong>des</strong> Regionalplans vom 28. November<br />

2007: Abschnitt B IV 2.1 „Gew<strong>in</strong>nung und Sicherung<br />

von Bodenschätzen“, <strong>in</strong> Kraft getreten am 15. April<br />

2008) zwei Flächen ausgewiesen: Im nordwestlichen<br />

Teil der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>, nördlich der Bun<strong>des</strong>autobahn A3<br />

das GI23 „Nordwestlich <strong>Waldbrunn</strong>“, welches sich bis<br />

<strong>in</strong> den geme<strong>in</strong>defreien Wald nördlich der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zieht, sowie südlich der A3 das Vorbehaltsgebiet<br />

GI24 „Nördlich Altertheim“, das sich von Süden<br />

<strong>in</strong> den <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n Altertheim, Helmstadt und Waldbüttelbrunn<br />

bis nach <strong>Waldbrunn</strong> h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> erstreckt. Die<br />

Lagerstätten an Gips und Anhydrit s<strong>in</strong>d regional von<br />

großer Bedeutung. Sie werden seit vielen Jahren<br />

von zahlreichen Bergwerksbetrieben <strong>des</strong> <strong>in</strong> Iphofen<br />

ansässigen Unternehmens „Knauf“ gewonnen und<br />

auch teilweise <strong>in</strong> der Region verarbeitet.<br />

Fazit<br />

- abwechslungsreiches, stark strukturiertes Relief<br />

- teilweise gliedernde Gehölzstrukturen vorhanden<br />

- gesamtes <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet vom Muschelkalk<br />

geprägt<br />

- ca. die Hälfte <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes liegt <strong>in</strong>nerhalb<br />

zweier Vorbehaltsgebiete für Gips gemäß<br />

Regionalplan der Region Würzburg<br />

Für die <strong>in</strong> der Fortschreibung dargestellten Vorbehaltsgebiete<br />

wurden bereits durch Exploration<br />

besonders bedeutsame Vorkommen bestätigt, auch<br />

die Verkehrslage für den Abtransport ist hier sehr<br />

günstig. Teilweise liegen beide Vorbehaltsgebiete<br />

im Bannwald bzw. <strong>in</strong>nerhalb <strong>des</strong> landschaftlichen<br />

Vorbehaltsgebietes, da der Abbau aber untertägig<br />

möglich ist, werden ke<strong>in</strong>e erheblichen Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

dieser Gebiete erwartet. Aufgrund <strong>des</strong> unterirdischen<br />

Abbaus wird im Regionalplan auch ke<strong>in</strong>e<br />

Folgenutzung festgelegt. (B IV 2.1.1.2 und Begründung<br />

zu B IV 2.1.1.2)<br />

Oberer Muschelkalk - Kalk-, Mergel- und<br />

Tonste<strong>in</strong>, nach SO zunehmend Dolomitste<strong>in</strong>,<br />

sandig und Sandste<strong>in</strong><br />

Mittlerer Muschelkalk - Mergel-, Ton-,<br />

Kalk- und Dolomitste<strong>in</strong>, Gips, Anhydrit<br />

und Ste<strong>in</strong>salz, nach SO zunehmend<br />

Sandste<strong>in</strong><br />

Ausschnitt aus der Geologischen Karte von Bayern 1 : 25 000,<br />

(Bayerisches Lan<strong>des</strong>amt für Umwelt, 2010)<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

9


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

3.1.2 BÖDEN<br />

BODENARTEN<br />

Die auftretenden Böden werden hauptsächlich durch<br />

das geologische Ausgangsmaterial, durch das Klima<br />

und das Relief bestimmt. Die wellig-hügeligen Hochfl<br />

ächen der Ma<strong>in</strong>fränkischen Platten (auf etwa 300 m<br />

über NN.) werden hauptsächlich von den Geste<strong>in</strong>en<br />

<strong>des</strong> Oberen Muschelkalks aufgebaut. Weitere wichtige<br />

Ausgangssubstrate der Böden bilden quartäre<br />

Flußablagerungen (Schotter und Sande) und eiszeitliche<br />

Deckschichten (Fließerden, Löße, Flugsand).<br />

(Haunschild 1986).<br />

Über Muschelkalk entstanden bei ger<strong>in</strong>ger Lößüberdeckung<br />

<strong>in</strong> Hanglagen meist kalkhaltige, ste<strong>in</strong>ige<br />

und häufi g fl achgründige Rendz<strong>in</strong>en und Pararendz<strong>in</strong>en<br />

mit mittlerer bis stellenweise ger<strong>in</strong>ger Ertragsfähigkeit.<br />

Diese trocken-warmen, weniger nährstoffreichen<br />

Standorte s<strong>in</strong>d jedoch geeignete Standorte<br />

für gefährdete Biotoptypen und s<strong>in</strong>d vor allem <strong>in</strong><br />

besonders steilen Bereichen als Sonderstandorte<br />

schützenswert.<br />

An lößüberdeckten Standorten entstanden vor allem<br />

Braunerden und Parabraunerden, diese Böden weisen<br />

e<strong>in</strong>e hohe Bodenfruchtbarkeit auf. Besonders<br />

ertragreiche Böden fi nden sich auf der Hangschulter<br />

südlich der Ortslage <strong>Waldbrunn</strong>, sowie entlang<br />

der Senken <strong>des</strong> Augrabens bzw. <strong>des</strong> Haselgrundgrabens.<br />

Die Bonitäten der hier anstehenden Böden<br />

aus Lößlehmen liegen z.T. bei über 70. Die leicht<br />

abfallenden Offenlandfl ächen weisen e<strong>in</strong>e mittlere<br />

Ertragsfähigkeit auf. Im engeren Auenbereich <strong>des</strong><br />

Augrabens und <strong>des</strong> Haselgrundgrabens liegen Talböden<br />

vor.<br />

BODENNUTZUNG<br />

Als Bodennutzung der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> dom<strong>in</strong>iert<br />

der Ackerbau, der sich teilweise auch <strong>in</strong> den<br />

Bachauen bis an die Gewässer heranzieht. Aufgrund<br />

der <strong>in</strong>tensiven landwirtschaftlichen Nutzung der<br />

Böden ist e<strong>in</strong> signifi kanter E<strong>in</strong>trag an Düngemitteln<br />

und Pestiziden zu verzeichnen.<br />

Sonderkulturen fi nden sich <strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> nicht.<br />

Die <strong>Waldbrunn</strong> umgebenden großfl ächigen Waldfl<br />

ächen liegen bis auf e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Fläche im Süden<br />

nicht im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet.<br />

ALTLASTEN<br />

Im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet s<strong>in</strong>d westlich <strong>des</strong> Probstforstes<br />

zwei Altlastenverdachtsvlächen bekannt. Sie s<strong>in</strong>d im<br />

Flächennutzungsplan gekennzeichnet. Weitere Informationen<br />

zu diesen Flächen liegen der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />

nicht vor.<br />

10<br />

Abb: Auszug aus der Bodenschätzungskarte 1:25.000 (Abb. o. M.)<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

POTENTIELL EROSIONSGEFÄHRDETE BEREICHE<br />

Aufgrund der lockeren Lößaufl agen s<strong>in</strong>d die exponierten<br />

Ackerflächen <strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> anfällig für<br />

Bodenerosion. Die steileren, landwirtschaftlich<br />

genutzten Hanglagen s<strong>in</strong>d besonders stark erosionsgefährdet<br />

(vgl. Abbildung der Erosionsprognosekarte).<br />

In e<strong>in</strong>igen Teilbereichen muss mit Bodenabträgen<br />

von bis zu ca. 10 t pro Jahr gerechnet werden.<br />

Die <strong>in</strong> der Abbildung dunkelbraun dargestellten am<br />

stärksten erosionsgefährdeten Bereiche fi nden sich<br />

vor allem an den Hängen nördlich <strong>des</strong> Oberholzes<br />

und der Solaranlage, zwischen Irtenberger Wald und<br />

Autobahn sowie entlang der südlichen Hangkante<br />

parallel zur Autobahn. Je steiler und länger diese<br />

Geländee<strong>in</strong>schnitte s<strong>in</strong>d, je lockerer die Bodenauflage<br />

und je weniger bodendeckend der Aufwuchs ist,<br />

umso anfälliger s<strong>in</strong>d die Flächen für Erosion. E<strong>in</strong>ige<br />

der betroffenen Bereiche werden bereits als Grünland<br />

bewirtschaftet, so dass stets e<strong>in</strong>e geschlossene<br />

Pfl anzendecke vorhanden ist. Dennoch s<strong>in</strong>d hier<br />

weitere Maßnahmen zur Erosionsm<strong>in</strong>derung notwendig.<br />

Fazit<br />

- südlich der Ortslage und an den Talrändern von<br />

Augraben und Haselgrundgraben stehen fruchtbare<br />

Lößböden an<br />

- gesamtes <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet <strong>in</strong>tensiv landwirtschaftlich<br />

genutzt, sowohl die offenen Hügel<br />

als auch die Auenbereiche, teilweise bis an die<br />

Gewässer heran<br />

- hoher E<strong>in</strong>trag von Düngemitteln und Pestiziden<br />

aufgrund der <strong>in</strong>tensiven Nutzung<br />

- <strong>in</strong>sbesondere steile Hanglagen mit lockeren Lößaufl<br />

agen und fehlendem Bewuchs erosionsgefährdet<br />

Prognostizierter Bodenabtrag <strong>in</strong> Tonnen<br />

pro Hektar und Jahr<br />

= 1<br />

> 1 - 3<br />

> 3 - 5<br />

> 5 - 8<br />

> 8 - 10<br />

> 10 <strong>in</strong> t / (ha*a)<br />

Abb.: Erosionsberechung <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong>, Bayerische Lan<strong>des</strong>anstalt<br />

für Landwirtschaft, März 2013<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

11


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

NATURAUSSTATTUNG / REALNUTZUNG<br />

ZEICHENERKLÄRUNG<br />

12<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

3.1.3 GEWÄSSER / WASSERHAUSHALT<br />

OBERFLÄCHENGEWÄSSER<br />

Im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet <strong>Waldbrunn</strong>s existieren ke<strong>in</strong>e<br />

Gewässer I. und II. Ordnung. Bei Waldbüttelbrunner<br />

Augraben, Heuheckengraben und Haselbach handelt<br />

es sich um Gewässer III. Ordnung. Heuheckengraben<br />

und Haselbach entwässern <strong>in</strong> den Augraben,<br />

der ab dem Zufl uss das Haselbachs den Namen<br />

Aalbach trägt. Die gewässerbegleitenden Gehölze<br />

gliedern die Landschaft, s<strong>in</strong>d jedoch teilweise nur<br />

punktuell vorhanden.<br />

Aue <strong>des</strong> Augrabens, Richtung Pfetzergraben<br />

Gemäß WRRL (Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie) ist das<br />

Erreichen bzw. Erhalten <strong>des</strong> „guten Zustan<strong>des</strong>“<br />

defi niertes Qualitätsziel für alle Fließgewässer und<br />

Seen. Der Begriff ist <strong>in</strong> Art. 2 der WRRL defi niert als<br />

„der Zustand e<strong>in</strong>es Oberfl ächenwasserkörpers, der<br />

sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zum<strong>in</strong><strong>des</strong>t „guten“ ökologischen und<br />

chemischen Zustand befi ndet“.<br />

Nach dem Bewertungssystem der WRRL gehört der<br />

Aalbach mit se<strong>in</strong>en Zufl üssen zum Flusswasserkörper<br />

(FWK) UM095 „Aalbach und Nebengewässer bis<br />

Lan<strong>des</strong>grenze BY/BW“. Er ist als fe<strong>in</strong>materialreicher,<br />

karbonatiger Mittelgebirgsbach e<strong>in</strong>gestuft. Der chemische<br />

Zustand <strong>des</strong> Flusswasserkörpers wird gemäß<br />

Wasserkörper-Steckbrief als gut bewertet. Die<br />

vorhandenen Schadstoffe<strong>in</strong>träge stammen aus der<br />

Landwirtschaft, es besehen ke<strong>in</strong>e Punktquellen, nur<br />

diffuse E<strong>in</strong>träge.<br />

Waldbüttelbrunner Augraben Ufererosion an der nordöstlichen<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>grenze<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

Der ökologische Zustand <strong>des</strong> nicht erheblich veränderten<br />

Flusswasserkörpers wird h<strong>in</strong>gegen als mäßig<br />

e<strong>in</strong>gestuft.<br />

der Aalbach an der E<strong>in</strong>mündung <strong>des</strong> Haselbachs <strong>in</strong> den Waldbüttelbrunner<br />

Augraben, Blickrichtung nach Norden<br />

13


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

14<br />

Haselbach neben Regenrückhaltebecken der Autobahn<br />

Gewässerbegleitgehölze am dem Durchlass <strong>des</strong> Haselbaches<br />

durch die A3<br />

Heuheckengraben Blickrichtung Süden, südlich der Mädelhofer<br />

Straße<br />

So werden Makrophyten und Phytobenthos (Wasserpfl<br />

anzen) als Anzeiger für die Belastung mit<br />

Pfl anzennährstoffen als mäßig bewertet, die Fischfauna<br />

(Anzeiger für Durchgängigkeit und strukturelle<br />

Probleme) ebenfalls als mäßig. Es handelt sich bei<br />

Aalbach und Nebengewässern nicht um fi schfaunistische<br />

Vorranggewässer. Das Makrozoobenthos<br />

(kle<strong>in</strong>e Wassertiere) wird bezüglich der Saprobie<br />

als gut bewertet, h<strong>in</strong>sichtlich struktureller Probleme<br />

(Degradation) <strong>des</strong> FWK als mäßig. Somit zeigt sich,<br />

dass <strong>in</strong>sbesondere Defi zite bezüglich Gewässerstruktur<br />

und Durchgängigkeit bestehen. E<strong>in</strong> guter<br />

ökologischer Zustand wird erst nach 2015 erreicht<br />

werden, jedoch s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Bereich bereits Maßnahmen<br />

geplant, wie nachfolgend dargestellt wird.<br />

(Erhebung <strong>des</strong> Bayerischen Lan<strong>des</strong>amtes für Umwelt<br />

(April 2010); BIS Bayern Kartendienst Gewässerbewirtschaftung)<br />

Waldbüttelbrunner Augraben<br />

Der Waldbüttelbrunner Augraben im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet<br />

<strong>Waldbrunn</strong> ist überwiegend begradigt. Das Bett<br />

ist stark e<strong>in</strong>getieft, teilweise ist e<strong>in</strong> Sohlverbau erfolgt.<br />

Stellenweise erodieren die Ufer. Der Gewässerlauf<br />

weist e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Struktur- und Artenvielfalt<br />

auf. Die breite angrenzende Aue wird <strong>in</strong>tensiv<br />

landwirtschaftlich genutzt, z.T. bis an das Gewässer<br />

heran. Abschnittsweise wird der Augraben von<br />

Gehölzen begleitet, vere<strong>in</strong>zelt fi nden sich schmale<br />

Schilf- und Röhrrichtbestände. Für den Augraben<br />

liegt im Bereich der Waldbüttelbrunner Gemarkung<br />

e<strong>in</strong> Gewässerpfl egeplan aus dem Jahr 1984 vor. Bereits<br />

hier wird festgestellt, dass die Uferstreifen zu<br />

verbreitern s<strong>in</strong>d, um der Gewässerdynamik Raum zu<br />

geben, sowie Gehölzpfl anzungen vorzunehmen und<br />

verschiedenartige Kle<strong>in</strong>stlebensräume zu schaffen.<br />

Im Norden <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes mündet der Haselbach<br />

<strong>in</strong> den Waldbüttelbrunner Augraben. Der<br />

Bereich ist stark verbaut (Querbauwerk), jedoch frei<br />

durchgängig.<br />

Haselbach<br />

Der im Sommer temporär trockenfallende Haselbach<br />

(auch Haselgrundgraben) weist e<strong>in</strong>en überwiegend<br />

gestreckten Gewässerverlauf auf. Auch hier ist<br />

die Gewässersohle teilweise verbaut. Die Aue ist <strong>in</strong><br />

weiten Bereichen <strong>in</strong>tensiv landwirtschaftlich genutzt,<br />

es existieren aber abschnittsweise begleitende, z.T.<br />

biotopkartierte Gehölzgruppen und Röhrrichtbestände.<br />

Der Haselbach verläuft entlang der Autobahn<br />

und quert diese. Im Bereich der Querung ist der<br />

Bach verrohrt und verbaut. Die Autobahn entwässert<br />

<strong>in</strong> den Haselbach. In direkter Benachbarung der Autobahn<br />

weist das Gewässer e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Strukturund<br />

Artenvielfalt auf, wie beispielsweise entlang <strong>des</strong><br />

Rückhaltebeckens. Im weiteren Verlauf südlich der<br />

A3 besteht e<strong>in</strong>e bachbegleitende Gehölzaue.<br />

Heuheckengraben<br />

Der Verlauf <strong>des</strong> Heuheckengrabens ist vollständig<br />

begradigt. Er führt nur temporär Wasser. Das Gewässerbett<br />

hat sich stark <strong>in</strong> die Landschaft h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geschnitten.<br />

Aufgrund der starken Schwankungen<br />

<strong>des</strong> Wasserstan<strong>des</strong> kommt es hier zu erheblicher<br />

Ufererosion. Auch hier ist nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Strukturund<br />

Artenvielfalt zu verzeichnen, die Aue ist ebenfalls<br />

<strong>in</strong>tensiv landwirtschaftlich genutzt. Am Ufer <strong>des</strong><br />

Heuheckengrabens fi nden sich nur vere<strong>in</strong>zelte gewässerbegleitende<br />

Gehölze, sie liegen v.a. am nördlichen<br />

Teil <strong>des</strong> Baches, der östlich der Mädelhofer<br />

Straße verläuft.<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

Der südliche Teil westlich der Mädelhofer Straße<br />

weist h<strong>in</strong>gegen kaum begleitende Strukturen auf.<br />

Pfetzergraben<br />

Der Bachlauf ist vollständig begradigt und weist e<strong>in</strong>e<br />

durchgehende Sohlbefestigung auf. Die Strukturund<br />

Artenvielfalt ist ger<strong>in</strong>g, es bestehen punktuelle<br />

Begleitgehölze, v.a. aus Weide und Erle. In der Aue<br />

erfolgt die Ackernutzung westliche <strong>des</strong> Baches bis<br />

an das Gewässer heran. (arc.grün Landschaftsarchitekten,<br />

Kitz<strong>in</strong>gen) Der Pfetzergraben speist sich<br />

aus e<strong>in</strong>er Quelle (Pfetzer Brunnen), die am Südende<br />

<strong>des</strong> Baches entspr<strong>in</strong>gt.<br />

Als problematisch zeigt sich bei allen Fließgewässern<br />

der starke Verbau, der sowohl die natürliche<br />

Gewässerdynamik weitgehend unterb<strong>in</strong>det sowie<br />

das Retentionsvermögen der Auen stark e<strong>in</strong>schränkt<br />

auch die Lebensraumqualität für Tier- und Pfl anzenarten<br />

am und im Gewässer s<strong>in</strong>d hierdurch sehr<br />

bee<strong>in</strong>trächtigt. Durch die <strong>in</strong>tensive landwirtschaftliche<br />

Nutzung, die teilweise bis an den Gewässerrand<br />

heran reicht, ist der E<strong>in</strong>trag an Düngemitteln und<br />

Schadstoffen (Schädl<strong>in</strong>gsbekämpfung) hoch.<br />

Für Waldbüttelbrunner Augraben, Heuheckengraben,<br />

Pfetzergraben und den nördlichen Abschnitt<br />

<strong>des</strong> Haselbaches bis zum Rückhaltebecken der<br />

Autobahn wurde im Jahr 2011 im Zuge e<strong>in</strong>er Flurneuordnungsmaßnahme<br />

e<strong>in</strong> Renaturierungskonzept<br />

erarbeitet. Das Konzept sieht – unter E<strong>in</strong>beziehung<br />

bestehender fachlicher Vorgaben aus Raumordnung<br />

und Fachplanungen – u.a. vor, die Eigendynamik<br />

der Gewässer zu stärken durch Bereitstellung<br />

von Flächen, Steigerung der Strukturvielfalt im und<br />

am Gewässer, Erhöhung <strong>des</strong> natürlichen Retentions-<br />

und Selbstre<strong>in</strong>igungsvermögens, Entschärfung<br />

von Hochwasserereignissen, Wiederherstellung der<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

Durchgängigkeit und Erhöhung der Biodiversität. Zur<br />

Vorbereitung der Umsetzung erfolgt gegenwärtig der<br />

Flächentausch. (Renaturierung Augraben, Heuheckengraben<br />

und Haselgrundgraben <strong>in</strong> den <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n<br />

Waldbüttelbrunn und <strong>Waldbrunn</strong>, Landkreis<br />

Würzburg, Stand 15.0<strong>7.</strong>2011, arc.grün Landschaftsarchitekten,<br />

Kitz<strong>in</strong>gen)<br />

Am Südlichen Rand <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes befi n-<br />

det sich die Quelle „Haselbrünnle“, die jedoch nicht<br />

oberirdisch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bach abfl ießt, sondern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Brunnenbecken aufgefangen wird.<br />

Stillgewässer<br />

Zwei Teichgruppen, die „Neuen Seen“, fi nden sich<br />

im Westen der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong>. Sie liegen am<br />

östlichen Waldrand <strong>des</strong> Irtenberger Forsts, westlich<br />

der Autobahn A3. Die Teiche und ihr Uferbewuchs<br />

s<strong>in</strong>d als Biotop Nr. 6224-0172 (Teichanlagen am<br />

Waldrand <strong>des</strong> Irtenbergs zum Haselgrundgraben<br />

westlich <strong>Waldbrunn</strong>) <strong>in</strong> der amtlichen Kartierung aufgenommen<br />

und weisen verschiedene Lebensräume<br />

für Tier- und Pfl anzenwelt auf, da sowohl offene<br />

Wasserfl ächen als auch verschiedene Verlandungsstadien<br />

vorliegen. Mittlerweile wurde beispielsweise<br />

e<strong>in</strong>er der Teiche wieder ausgebaggert, so dass die<br />

e<strong>in</strong>gesetzte Verlandung dieses Bereiches nicht mehr<br />

besteht, der Teich nun aber bspw. für Arten offener<br />

Wasserfl ächen (u.a. Libellenarten) wieder verfügbar<br />

ist. Der randliche Bewuchs im Übergang zum Wald<br />

aus Brennesselfl uren mit Wiesenstorchschnabel und<br />

Zaunw<strong>in</strong>de ist nicht als Biotop erfasst. (FIS Natur)<br />

Maßnahmengebiet <strong>des</strong> Flurneuordnungsverfahrens zur Renaturierung<br />

Augraben, Heuheckengraben und Haselgrundgraben<br />

(Quelle: arc.grün, 2011)<br />

Blick auf e<strong>in</strong>en der Teiche<br />

Haselbach-Verb<strong>in</strong>dung zu den Teichen am Durchlass durch die A3<br />

15


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

16<br />

GRUNDWASSER<br />

Die anstehenden Böden bzw. geologischen Verhältnisse<br />

(Muschelkalk, Löß) aber auch die klimatischen<br />

Faktoren bed<strong>in</strong>gen die Grundwasserverhältnisse im<br />

Gebiet. Aufgrund der Niederschlagsmengen von ca.<br />

650 - 675 mm / Jahr und der hohen Verdunstungsrate<br />

ist die Grundwasserneubildung sehr beschränkt.<br />

Die vorliegenden, klüftigen Festgeste<strong>in</strong>e aus dem<br />

Oberen Muschelkalk weisen große Hohlräume auf,<br />

<strong>in</strong> denen das Grundwasser gespeichert wird (Kluftund<br />

Karstgrundwasserleiter). Größere Hohlräume<br />

bewirken jedoch e<strong>in</strong>en schnelleren Abfl uss und weisen<br />

daher e<strong>in</strong>e sehr ger<strong>in</strong>ge Filter- und Speicherwirkung<br />

auf. Stoffe<strong>in</strong>träge aus der Landwirtschaft<br />

gelangen so sehr schnell <strong>in</strong>s Grundwasser. Die<br />

teilweise aufl iegenden, fe<strong>in</strong>körnigen Lößschichten<br />

speichern h<strong>in</strong>gegen sehr viel Niederschlagswasser<br />

und geben es nur sehr langsam <strong>in</strong> den Untergrund<br />

ab. Sie haben zudem e<strong>in</strong>e fi lternde und re<strong>in</strong>igende<br />

Wirkung auf das versickernde Niederschlagswasser<br />

und können somit die Stoffe<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> das Grundwasser<br />

m<strong>in</strong>dern.<br />

Aufgrund der <strong>in</strong>tensiven landwirtschaftlichen Nutzung<br />

s<strong>in</strong>d die stoffl ichen E<strong>in</strong>träge – <strong>in</strong>sbesondere von Nitrat<br />

– vergleichsweise hoch, was sich negativ auf die<br />

Grundwasserqualität auswirkt. Nach Monitor<strong>in</strong>gergebnissen<br />

<strong>des</strong> StMUG im Rahmen der Umsetzung<br />

der WRRL wird der chemische Zustand <strong>des</strong> Grundwasserkörpers<br />

UM_IVA1 (Unterer Ma<strong>in</strong> Mitte-Süd)<br />

als schlecht e<strong>in</strong>gestuft, was <strong>in</strong>sbesondere auf die<br />

hohe Nitratkonzentration im Grundwasser zurückzuführen<br />

ist. (Die vorliegende Nitratkonzentration liegt<br />

jedoch unterhalb <strong>des</strong> Grenzwertes von 50 mg/l.)<br />

Die hohe Nitratkonzentration <strong>des</strong> Grundwassers ist<br />

das Ergebnis aus niedriger Niederschlagsmenge<br />

und damit verbundener ger<strong>in</strong>ger Grundwasserneubildung<br />

sowie rascher Ableitung <strong>des</strong> Grundwassers<br />

aufgrund <strong>des</strong> Karst-Kluft-Grundwasserleiters <strong>in</strong>sbesondere<br />

<strong>in</strong> Bereichen ger<strong>in</strong>ger Lößüberdeckung,<br />

wo der Muschelkalk sehr oberfl ächennah ansteht.<br />

Der Anteil an Pfl anzenschutzmittelrückständen im<br />

Grundwasser ist dagegen relativ ger<strong>in</strong>g.<br />

Der Anteil an Ammonium, Sulfat, Chlorid, Schwermetallen<br />

und Tri-/ Tetrachlorethen liegt unterhalb <strong>des</strong><br />

Schwellenwertes. Das Ziel, e<strong>in</strong>en guten chemischen<br />

Zustand im Rahmen der Umsetzung der WRRL zu<br />

erreichen, kann voraussichtlich erst nach 2015 erfüllt<br />

werden. (Steckbriefkarte zum Grundwasserkörper<br />

UM_IVA1, Bayerisches Lan<strong>des</strong>amt für Umwelt, Stand<br />

Dez. 2009) Grundlegend ist ist hier e<strong>in</strong> Umdenken <strong>in</strong><br />

den Bewirtschaftungsweisen der Landwirtschaft h<strong>in</strong><br />

zu e<strong>in</strong>er extensiveren Bewirtschaftung erforderlich,<br />

dies ist vor allem <strong>in</strong> Gewässernähe nötig.<br />

WASSERSCHUTZGEBIETE<br />

Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> war 1901 die erste<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> im Bereich <strong>des</strong> damaligen Bezirksamtes<br />

Würzburg, die über e<strong>in</strong>e eigene Wasserversorgung<br />

verfügte. Diese wurde möglich mit der Entdeckung<br />

der „Grundloch-Quelle“ am Alten Wasserhaus im<br />

Nordwesten der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> an der Anschlussstelle<br />

Helmstadt. Im Jahr 1968 wurde das Wasserhaus<br />

stillgelegt.<br />

Im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet <strong>Waldbrunn</strong> liegt das Tr<strong>in</strong>kwasserschutzgebiet<br />

„Almstadt im Boden“, es weist bislang<br />

e<strong>in</strong>e Größe von ca. 87,6 ha auf und liegt vollständig<br />

im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet. Gegenwärtig ist e<strong>in</strong>e<br />

Erweiterung beantragt, die bislang jedoch nur im<br />

Entwurf vorliegt. Deshalb werden sowohl das bestehende<br />

Wasserschutzgebiet als auch der Entwurf der<br />

neuen Abgrenzung im FNP dargestellt.<br />

Es bestehen mehrere Brunnen, der Brunnen „Am<br />

Sohl“ liegt an der Ostgrenze <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes,<br />

nördlich <strong>des</strong> Waldgebietes Oberholz, das „Alte Wasserhaus“<br />

und die beiden Brunnen im Wasserschutzgebiet<br />

„Almstadt im Boden“.<br />

Aufgrund <strong>des</strong> anstehenden Muschelkalks und der<br />

ungünstigen hydrogeologischen Ausgangsbasis<br />

(schnelle Ableitung <strong>des</strong> Wassers, Boden ohne besondere<br />

Filterfunktion) hat der Grundwasserschutz e<strong>in</strong>e<br />

besondere Bedeutung im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet, um den<br />

E<strong>in</strong>trag von Schadstoffen <strong>in</strong>sbesondere im Bereich<br />

<strong>des</strong> Wasserschutzgebietes zu m<strong>in</strong>dern bzw. zu vermeiden.<br />

Hier kommt den bestehenden Waldgebieten<br />

- <strong>in</strong>sbesondere dem Probstforst - e<strong>in</strong>e besonders<br />

wichtige Bedeutung zu, da das Grundwasser<br />

im Wald deutlich weniger mit stoffl ichen E<strong>in</strong>trägen<br />

belastet ist, als beispielsweise Ackerfl ächen.<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

ÜBERSCHWEMMUNGSGEBIETE<br />

Im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet <strong>Waldbrunn</strong> bestehen ke<strong>in</strong>e amtlich<br />

festgesetzten Überschwemmungsgebiete. Der<br />

Waldbüttelbrunner Augraben tritt jedoch <strong>in</strong>sbesondere<br />

Im Frühjahr häufig über die Ufer, so dass den<br />

Augraben begleitend e<strong>in</strong> Überschwemmungsbereich<br />

von beidseitig 20 m im Flächennutzungsplan dargestellt<br />

wird (<strong>in</strong> Fortsetzung der Darstellung <strong>des</strong> Überschwemmungsbereiches<br />

im Flächennutzungsplan<br />

der Nachbargeme<strong>in</strong>de Waldbüttelbrunn).<br />

Fazit<br />

- im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet nur Gewässer III. Ordnung<br />

- guter chemischer Zustand <strong>des</strong> Augrabens und<br />

se<strong>in</strong>er Nebengewässer nach WRRL erreicht,<br />

ökologischer Zustand <strong>des</strong> Flusswasserkörpers ist<br />

gegenwärtig nur mäßig; Erreichung der Umweltziele<br />

diesbezüglich erst nach 2015 möglich<br />

- Gewässerläufe weitgehend anthropogen verändert<br />

und zumeist begradigt, Landwirtschaft häufig<br />

bis an die Gewässer heran, fehlende Schutzstreifen<br />

<strong>in</strong> der Aue<br />

- aufgrund der stofflichen E<strong>in</strong>träge durch die Landwirtschaft<br />

- v.a. Nitrat - ist der gegenwärtige chemische<br />

Zustand <strong>des</strong> Grundwassers schlecht,<br />

Erreichung e<strong>in</strong>es guten chemischen Zustan<strong>des</strong><br />

erst nach 2015 zur Umsetzung der WRRL<br />

- Tr<strong>in</strong>kwasserschutzgebiet erfordert Grundwasserschutz<br />

aufgrund der ungünstigen hydrogeologischen<br />

Ausgangslage<br />

- ke<strong>in</strong> festgesetztes Überschwemmungsgebiet<br />

<strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> vorhanden, Darstellung e<strong>in</strong>es<br />

Überschwemmungsbereiches am Waldbüttelbrunner<br />

Augraben<br />

<strong>in</strong>tensive Landbewirtschaftung bis an den Haselbach heran (Blick<br />

auf das Rückhaltebecken der Autobahn)<br />

Wasserfassung am Waldbüttelbrunner Augraben<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

Technisches Gutachten für die Wasserversorgung der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />

<strong>Waldbrunn</strong>, 1899<br />

17


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

KLIMA<br />

18<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

3.1.4 KLIMA<br />

Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> weist e<strong>in</strong>e mittlere Niederschlagsmenge<br />

von etwa 650 bis 675 mm/Jahr<br />

und ist damit bereits niederschlagsreicher als das<br />

Ma<strong>in</strong>tal. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei etwa<br />

8 - 9°C auf. (Bayerischer Klimaatlas, LfU Bayern)<br />

Die Region ist im Vergleich zum Freistaat Bayern<br />

(Durchschnitt 970 mm) eher regenarm.<br />

Die offenen Ackerfl ächen, die Bachtäler sowie die an<br />

die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> angrenzenden Waldgebiete erfüllen<br />

wichtige klimatische Funktionen (vgl. thematische<br />

Karte). E<strong>in</strong>e besondere Bedeutung für die Frischluftregeneration<br />

besitzen Wald- und Gehölzfl ächen, da<br />

sie neben e<strong>in</strong>er Temperatur ausgleichenden Wirkung<br />

auch <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d Staub und Schadstoffe zu b<strong>in</strong>den<br />

und somit die Schadstoffbelastung der Luft zu<br />

m<strong>in</strong>dern. Die umliegenden Waldfl ächen (Irtenberger<br />

Wald, Oberholz, Probstforst) können diese Aufgaben<br />

aufgrund ihrer Größe erfüllen. Dabei ist die temperaturausgleichende<br />

Wirkung natürlich auf das nähere<br />

Umfeld <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> beschränkt. Doch diese kühlere<br />

und weniger belastete Luft (Staub, Schadstoffe) hat<br />

e<strong>in</strong>en positiven Effekt auf die Umgebung, der der<br />

landschaftsgebundenen Erholungsnutzung dient.<br />

Die im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet vorhandenen landwirtschaftlich<br />

genutzten Offenlandfl ächen besitzen e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Bedeutung als örtliche Kaltluftentstehungsgebiete.<br />

Die Kaltluft entsteht durch die nächtliche<br />

Ausstrahlung auf diesen offenen Flächen, die nachts<br />

stärker abkühlen als bebaute oder bewaldete Flächen.<br />

ner Augrabens), <strong>in</strong> Richtung <strong>des</strong> Aalbaches ab. Da<br />

die Siedlungsfl äche erhöht über diesen Abfl ussbahnen<br />

<strong>in</strong> Kuppenlage liegt, ist der Effekt e<strong>in</strong>er Frischluftzufuhr<br />

über diese natürlichen Luftabfl ussbahnen<br />

für <strong>Waldbrunn</strong> nicht vorhanden. Allerd<strong>in</strong>gs ist der<br />

Versiegelungsgrad <strong>in</strong> der dörfl ich geprägten Siedlungsstruktur<br />

<strong>Waldbrunn</strong>s vergleichsweise ger<strong>in</strong>g,<br />

damit besteht e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Vorbelastung der klimatischen<br />

und lufthygienischen Situation im Vergleich<br />

zu größeren Siedlungen oder Städten.<br />

Der Luftabfl uss über den Haselbachs erfolgt entlang<br />

<strong>des</strong> Autobahnverlaufes, wodurch die Frischluft<br />

bereits mit Schadstoffen angereichert wird.<br />

Negativ wirken sich auch andere Faktoren im<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet auf das örtliche Klima und die Luftqualität<br />

aus, wie beispielsweise verkehrsbed<strong>in</strong>gte<br />

stoffl iche Immissionen entlang der Bun<strong>des</strong>autobahn<br />

A3 die die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>in</strong> ihrer gesamten Ausdehnung<br />

durchschneidet. Auch die ansässigen landwirtschaftlichen<br />

Betriebe verursachen mitunter geruchliche<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigungen. Die teilweise bestehende Strukturarmut<br />

der <strong>in</strong>tensiv bewirtschafteten Offenlandfl ä-<br />

chen hat den Nachteil, dass die Schläge sehr w<strong>in</strong>dexponiert<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Fazit<br />

- <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> liegt <strong>in</strong> relativ regenarmer Region<br />

- Frischluft wird entlang der Bachauen nach Norden<br />

zum Aalbach abgeleitet<br />

- Siedlungsgebiet <strong>in</strong> Kuppenlage, so ke<strong>in</strong>e Frischluftzufuhr<br />

über die natürlichen Abflussbahnen<br />

- Immissionen durch Verkehr auf BAB A3<br />

Über die Bachtäler und Grabene<strong>in</strong>schnitte fl ießen<br />

diese Luftmassen mit dem natürlichen Gefälle nach<br />

Norden (entlang <strong>des</strong> Haselbachs bzw. Heuheckengrabens)<br />

bzw. Westen (entlang <strong>des</strong> Waldbüttelbrun-<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

19


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

20<br />

3.1.5 ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ<br />

POTENZIELLE NATÜRLICHE VEGETATION<br />

Die derzeitige reale Vegetation ist nahezu überall<br />

<strong>in</strong> Mitteleuropa vom Menschen mehr oder weniger<br />

stark bee<strong>in</strong>fl usst. Um den Zustand und potentielle<br />

Entwicklungsmöglichkeiten von Lebensräumen richtig<br />

beurteilen zu können, sollte das Ausmaß der<br />

menschlichen E<strong>in</strong>fl ussnahme auf die Vegetation<br />

(und somit <strong>in</strong>direkt auf die Tierwelt) bekannt und<br />

quantifi zierbar se<strong>in</strong>. Als geeignetes Referenzmodell<br />

für die Entwicklung naturschutzfachlicher Ziele<br />

steht die „potenzielle natürliche Vegetation“ zu Verfügung.<br />

Man versteht darunter diejenige Vegetation,<br />

die sich unter den gegenwärtigen Umweltbed<strong>in</strong>gungen<br />

ausbilden würde, wenn der Mensch überhaupt<br />

nicht mehr e<strong>in</strong>greifen würde und die Vegetation Zeit<br />

fände, sich bis zu ihrem Endzustand (dynamisches<br />

Gleichgewicht) zu entwickeln.<br />

Mit diesem Modell der potenziellen natürlichen Vegetation<br />

wird es möglich<br />

- den Grad der menschlichen E<strong>in</strong>flussnahme auf die<br />

reale Vegetation abzuschätzen,<br />

- im Waldbereich standortheimische von standortfremden<br />

Bestockungen zu trennen und<br />

- im Rahmen der Biotopentwicklung und Biotopneuschaffung<br />

s<strong>in</strong>nvolle Ziele zu def<strong>in</strong>ieren und geeignete<br />

Maßnahmen e<strong>in</strong>zuleiten.<br />

Im Jahr 1968 wurde erstmals e<strong>in</strong>e Übersichtskarte<br />

der PNV von Bayern durch SEIBERT erstellt. Im<br />

Rahmen <strong>des</strong> Forschungs- und Entwicklungsvorhabens<br />

„Fertigstellung der Vegetationskarte von<br />

Deutschland: Teilprojekt Bayern“ wurde die PNV<br />

Bayerns <strong>in</strong> den Jahren 2002 bis 2005 aktualisiert.<br />

Entsprechend dieser neueren Erhebungen wurden<br />

die E<strong>in</strong>heiten der potenziellen natürlichen Vegetation<br />

differenziert:<br />

- im Bachtal <strong>des</strong> Waldbüttelbrunner Augrabens und im<br />

nördlichen Teil <strong>des</strong> Haselbachs: Waldziest-Eschen-<br />

Ha<strong>in</strong>buchenwald (F3a) auf eher basenreichen,<br />

feuchten Standorten <strong>in</strong> tieferen Lagen (Gewässernähe)<br />

- auf den übrigen, ebenfalls basenreichen Standorten<br />

im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet mit reicheren, lehmigeren<br />

Verhältnissen: Typischer Waldmeister-Buchenwald<br />

(M4a)<br />

Aktuellere und detailliertere Erhebungen der potentiellen<br />

natürlichen Vegetation stehen für den Landkreis<br />

Würzburg noch aus (LfU 2012).<br />

LEBENSRÄUME IN WALDBRUNN<br />

Landwirtschaftlich genutzte Flächen<br />

E<strong>in</strong> Großteil der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>fl äche von <strong>Waldbrunn</strong><br />

wird landwirtschaftlich genutzt. Insbesondere die<br />

von Norden und Süden zur Senke <strong>des</strong> Haselgrundgrabens<br />

(Autobahn A3) h<strong>in</strong> abfallenden, <strong>in</strong>tensiv<br />

bewirtschafteten Schläge prägen die Landschaft der<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>. Wirtschaftsgrünland ist <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> selten.<br />

Extensiv genutzte bzw. ungenutzte Lebensräume<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesen Bereichen selten und beschränken<br />

sich auf weg- oder grabenbegleitende Gras- und<br />

Krautfl uren und Zwickelfl ächen. Trotzdem bilden<br />

diese - oft recht schmalen - Strukturen Rückzugsbereiche<br />

und Nahrungslebensraum für die typischen<br />

Tierarten der Ackerfl uren.<br />

Extensiv genutzte Wiesen fi nden sich teilweise <strong>in</strong><br />

den Bachauen, aber auch im Bereich der steileren<br />

Hangfl anken. Sie s<strong>in</strong>d oft mit Feldgehölzen oder<br />

Streuobstbeständen durchsetzt (z.B. Biotopkomplex<br />

6224-0123 am Osthang <strong>des</strong> Brunnra<strong>in</strong>s). E<strong>in</strong>zelfl ä-<br />

chen nördlich <strong>des</strong> Irtenberger Wal<strong>des</strong> bzw. östlich<br />

<strong>des</strong> Oberholzes, aber auch nördlich <strong>des</strong> Probstforstes<br />

s<strong>in</strong>d als Verbuschungsbereiche kartiert und weisen<br />

e<strong>in</strong> zügiges Gehölzwachstum auf.<br />

Hecken und Feldgehölze<br />

Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> weist verschiedene Heckenbiotope<br />

auf. Größere Heckenkomplexe mit Säumen aus<br />

Altgras fi nden sich meist angrenzend an die Waldfl<br />

ächen oder <strong>in</strong> Hangbereichen. Wege- und Grabenbegleitende<br />

Hecken oder Baumreihen s<strong>in</strong>d entsprechend<br />

schmaler ausgebildet. Die Arten der Hecken<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Schlehen, Liguster, Rose, Brombeere,<br />

Weissdorn, Hartriegel u.ä. Bei den Überhältern<br />

handelt es sich meist um Eichen, Feldahorn,<br />

Ha<strong>in</strong>buchen, teilweise Kiefern, häufig auch um Obstgehölze.<br />

E<strong>in</strong>ige der Heckenbiotope s<strong>in</strong>d überwiegend<br />

von Altbäumen geprägt und eher als Baumhecken<br />

anzusprechen, wie Biotop Nr. 6224-0122-002 am<br />

Heuheckengraben, östlich der Mädelhofer Straße.<br />

Meist fi nden sich die Heckenbiotope <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit häufi g sehr artenreichen Altgrasbeständen, z.T.<br />

weisen diese Biotope e<strong>in</strong>e deutliche Verbuschungstendenz<br />

auf (z.B. Biotop Nr. 6224-0123-004, südwestlich<br />

der Mädelhofer Straße). Die beiden Feldgehölze<br />

im Südwesten der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>, angrenzend an<br />

den Irtenberger Wald (Biotop Nrn. 6224-0126, Teilfl ä-<br />

chen 001 und 002) weisen als weitere Lebensraumstruktur<br />

e<strong>in</strong>en neuen Leseste<strong>in</strong>riegel am NO-W<strong>in</strong>kel<br />

von Teilfl äche 01 sowie e<strong>in</strong>e größere Ste<strong>in</strong>halde im<br />

Inneren der Fläche auf.<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

Diese Bereiche <strong>in</strong> Waldrandlage s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>en<br />

Unterwuchs aus Flatterhirse, Wiesen-Wachtelweizen,<br />

Seidelbast, Wurmfarn und Maiglöckchen geprägt.<br />

In den offeneren Extensivwiesenbrachen fi nden<br />

sich – wie auch auf den anderen Altgrasfl uren der<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> Arten wie Glatthafer, Zittergras, Wiesenund<br />

Skabiosen-Flockenblume, Bunte Kronwicke,<br />

Wiesen-Knautie und andere Arten. Holunder und<br />

andere nitrophile Arten der Krautschicht weisen auf<br />

den Nährstoffe<strong>in</strong>trag aus den umliegenden Ackerfl<br />

ächen h<strong>in</strong>. Die genannten Biotopkomplexe aus<br />

Gehölzen und Altgras- bzw. Magerrasenbeständen<br />

s<strong>in</strong>d trockenwarmen, eher kalkreichen Standorten<br />

zuzuordnen.<br />

Streuobst<br />

Der Siedlungsrand <strong>Waldbrunn</strong>s wird v.a. im Süden<br />

von zahlreichen, teils alten Streuobstwiesen<br />

gesäumt. Auch <strong>in</strong> den Offenlandbereichen fi nden<br />

sich verschiedene Streuobstbestände bzw. Obstbaumreihen,<br />

überwiegend aus Apfel, Zwetschge,<br />

Kirsche oder Walnuss (nur als E<strong>in</strong>zelbaum). Die<br />

Streuobstwiesen s<strong>in</strong>d zumeist gepflegt, z.T. erfolgten<br />

auch Neupfl anzungen.<br />

E<strong>in</strong>zelbäume<br />

Besonders prägende, markante E<strong>in</strong>zelbäume fi n-<br />

den sich im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet kaum, jedoch weisen<br />

die teilweise sehr exponiert und alle<strong>in</strong>stehenden<br />

Heckenbiotope und Obstgehölze als landschaftsgliedernde<br />

Grünstukturen im <strong>in</strong>tensiv genutzten Offenland<br />

e<strong>in</strong>e sehr hohe Bedeutung für die Tierwelt und<br />

das Landschaftserleben auf. Beispielsweise wirkt die<br />

Birkengruppe am Friedhof mit Bildstock und Bank <strong>in</strong><br />

ihrer erhöhten Lage sehr markant <strong>in</strong> der Landschaft.<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

Gewässer und Gewässerbegleitgehölze<br />

Gewässerlebensräume <strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

befi nden sich entlang der vorhandenen Fließgewässer<br />

III. Ordnung mit ihren Auen sowie an den Teichen<br />

östlich <strong>des</strong> Irtenberger Wal<strong>des</strong>.<br />

Aufgrund der häufig fehlenden Gewässerrandstreifen<br />

und der <strong>in</strong>tensiven Bewirtschaftung teilweise bis<br />

an die Ufer der Bäche heran fi nden sich <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

nur wenige nennenswerte gewässerbegleitende Biotope.<br />

Grünlandnutzung fi ndet <strong>in</strong> den Auen nur vere<strong>in</strong>zelt<br />

statt. Nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Teilbereichen bestehen<br />

entlang der Gewässer extensive Wiesenstreifen von<br />

ca. 3-5 m Breite. E<strong>in</strong>e Gruppe gewässerbegleitender<br />

Biotope besteht am Haselgrundgraben, die bei entsprechender<br />

Größe auch biotopkartiert s<strong>in</strong>d (Biotop<br />

Nr. 6624-0171-001 bis -007), die übrigen Gehölzbestände<br />

weisen nur sehr ger<strong>in</strong>ge Ausdehnungen auf.<br />

Bei diesen Gewässerbegleitgehölzen (Biotop-Teilfl<br />

ächen 01 bis 05) östlich der Autobahn im Norden<br />

der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> handelt es sich um kurze aber mächtige<br />

Weidenpulks, die sich überwiegend aus häufi g<br />

ausgewachsenen Bruch-, Silber und Purpurweiden<br />

sowie Erlen zusammensetzen. Die Teilfl ächen 06 und<br />

07 liegen westlich der Autobahn an e<strong>in</strong>em Durchlass<br />

durch die Autobahn s<strong>in</strong>d recht artenreiche Gehölzgruppen,<br />

die sich aus großen Bruchweiden, Erlen<br />

und Eschen sowie e<strong>in</strong>em artenreichen Mantel aus<br />

Hasel, Hartriegel, Feldahorn, Spitzahorn, Weißdorn,<br />

Erle, Pfaffenhütchen, Vogelkirsche und Schneeball<br />

zusammensetzen.<br />

Im Gras- und Staudensaum direkt an den Grabenböschungen<br />

als auch zwischen den Gehölzen fi nden<br />

sich Arten wie Nelkenwurz, Brennnessel, Bärenklau,<br />

Hecke<br />

Streuobst<br />

Gewässerbegleitgehölz / Röhrricht<br />

21


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

Giersch, Kleb-Labkraut, Klettenkerbel oder Zaunw<strong>in</strong>de.<br />

Diese Saumbereiche weisen e<strong>in</strong>en hohen<br />

Nährstoffgehalt aber auch e<strong>in</strong>e recht große Artenvielfalt<br />

auf.<br />

Bei den genannten Teichen handelt es sich um zwei<br />

Teichgruppen beidseits der Autobahnauffahrt Helmstadt,<br />

<strong>in</strong> unmittelbarer Waldrandlage zum Irtenberger<br />

Wald. Das Umfeld der Teiche weist e<strong>in</strong>en sehr<br />

nährstoffreichen Bewuchs aus Zaunw<strong>in</strong>de, Wiesenstorchschnabel<br />

und Brennnessel auf und ist nicht<br />

biotopkartiert. Die Dämme der Teichanlage südlich<br />

der Autobahn wurden teilweise mit Fichtenhecken<br />

bepfl anzt. Die Teiche wirken <strong>in</strong>sgesamt unbewirtschaftet,<br />

lediglich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Teich ist e<strong>in</strong> Fischbesatz<br />

(Karpfen) vorhanden.<br />

Insbesondere die beiden Teiche östlich der Autobahn<br />

weisen sehr steile, lehmige und nur spärlich<br />

bewachsene Ufer auf. Hier fi nden sich Arten wie<br />

Sumpfsegge, Blutweiderich, (Gelbe) Schwertlilie,<br />

B<strong>in</strong>se sowie Aufwuchs von Erle, Bruchweide und<br />

Esche. Die Gewässervegetation ist zumeist großfl ä-<br />

chig bis fl ächendeckend v.a. durch Schwimmblattgesellschaften<br />

mit Schwimmendem Laichkraut und<br />

Dreifurchiger Wasserl<strong>in</strong>se.<br />

Die Teiche westlich der Autobahn weisen e<strong>in</strong>en<br />

niedrigeren Wasserstand und <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>e stärkere<br />

Verlandungstendenz auf. Hier fi nden sich auch<br />

Röhrrichte aus Breitblättrigem Rohrkolben und Rohrglanzgras.<br />

Die Gewässervegetation besteht aus<br />

Schwimmendem Laichkraut, Wasserhahnenfuß und<br />

Zweg-Laichkraut. Zudem bestehen <strong>in</strong> den Uferzonen<br />

kle<strong>in</strong>fl ächige Staudenbestände aus Blutweiderich,<br />

Gelber Schwertlilie und Sumpfvergissme<strong>in</strong>nicht.<br />

Die zunehmend verlandenden Teiche weisen Arten,<br />

wie Igelkolben- Kle<strong>in</strong>röhrricht, spradischen Weiden-<br />

Jungwuchs und fl ächige Großseggenbestände bzw.<br />

Sumpfschachtelhalm und Ackerm<strong>in</strong>ze auf.<br />

Wälder<br />

22<br />

Blick auf die „Neuen Seen“<br />

vor dem Laubaustrieb der Buchen: Buschw<strong>in</strong>dröschen im Irtenberger<br />

Wald (im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet <strong>Waldbrunn</strong>)<br />

Trockenlebensraum<br />

Die die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> umgebenden Waldfl ächen liegen -<br />

außer e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Abschnitt im Süden <strong>Waldbrunn</strong>s<br />

- außerhalb der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>. Diese Staatswaldfl ächen<br />

(Irtenberger Wald, Oberholz und Probstforst) s<strong>in</strong>d<br />

als FFH-Gebiete ausgewiesen.<br />

Der Waldanteil der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> weist e<strong>in</strong>e vergleichbare<br />

Artenstruktur wie die FFH-Gebiete auf, es fi n-<br />

den sich vor allem Buchen, begleitet von Ahorn und<br />

Fichten. Aufgrund <strong>des</strong> recht dichten Kronenschlusses<br />

<strong>in</strong> der Vegetationszeit hat sich nur wenig Unterwuchs<br />

entwickelt, der nur <strong>in</strong> Aufl ichtungen Gruppen<br />

von Sträuchern und e<strong>in</strong>e Krautschicht zulässt.<br />

SCHUTZGEBIETE<br />

Im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Schutzgebiete<br />

gemäß der §§ 23 – 29 BNatSchG vorhanden. Auch<br />

der Regionalplan der Region Würzburg (Region 2)<br />

trifft ke<strong>in</strong>e Aussagen bezüglich der Schutzwürdigkeit<br />

von Landschaftsteilen.<br />

Europäische Schutzgebiete (Netz Natura 2000) liegen<br />

nicht <strong>in</strong>nerhalb <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes, aber<br />

unmittelbar angrenzend liegen die Flächen <strong>des</strong> FFH-<br />

Wal<strong>des</strong> „Irtenberger und Gutenberger Wald“ (FFH-<br />

Gebiet Nr. 6225-372): Teilfl ächen 05 (südlich <strong>Waldbrunn</strong>)<br />

und 07 (westlich <strong>Waldbrunn</strong>) sowie Teilfl äche<br />

06 (Waldgebiet „Im Söhl“, östlich <strong>des</strong> Oberholzes).<br />

Der Probstforst gehört zum FFH-Gebiet Nr. 6225-<br />

371 „Laubwälder um Würzburg“ (Teilfl äche 06).<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

Geschützte Feucht- und Trockenlebensräume nach<br />

§ 30 BNatSchG bzw. Art. 23 BayNatSchG<br />

Folgende geschützte Feucht- und Trockenlebensräume<br />

s<strong>in</strong>d im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet anzutreffen:<br />

- kle<strong>in</strong>fl ächige Mager- und Trockenrasen (nördlich<br />

Probstforst unter Hochspannungsleitung)<br />

- Feuchtgebüsche (an den „Neuen Seen“)<br />

Biotope der Biotopkartierung<br />

Die Biotope der Biotopkartierung <strong>des</strong> Landkreises<br />

Würzburg s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Bestandskarte und im Flächennutzungsplan<br />

dargestellt, sowie im Kap.3.1.5<br />

„Lebensräume <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong>“ beschrieben.<br />

Vorkommen seltener / streng geschützter Arten<br />

Die Daten der Artenschutzkartierung Bayern (ASK)<br />

wurden geprüft, die Artenfunde s<strong>in</strong>d jedoch aufgrund<br />

ihres Alters teilweise nur bed<strong>in</strong>gt relevant (Anforderung<br />

der ASK-Daten erfolgte im April 2013).<br />

Im angrenzenden FFH-Gebiet „Irtenberger und<br />

Gutenberger Wald“ (angrenzende Wälder s<strong>in</strong>d<br />

Irtenberger Wald und Oberholz) s<strong>in</strong>d Vorkommen<br />

von Mittel- und Grauspecht, Spr<strong>in</strong>gfrosch, Eremit,<br />

Kammmolch, Gelbbauchunke sowie verschiedene<br />

Fledermausarten, darunter Mopsfl edermaus, Kle<strong>in</strong>er<br />

Abendsegler und Bechste<strong>in</strong>fl edermaus bekannt. Das<br />

FFH-Gebiet um den Irtenberger Wald gilt als Bereich<br />

der höchsten Populationsdichte der Bechste<strong>in</strong>fl edermaus<br />

<strong>in</strong> Unterfranken. Im Oberholz ist der Hirschkäfer<br />

als Erhaltungsziel defi niert. Im FFH-Gebiet „Laubwälder<br />

um Würzburg“ (Probstforst) s<strong>in</strong>d Nachweise<br />

von Mittelspecht, Grauspecht, Gelbbauchunke, Eremit,<br />

wiederum verschiedene Fledermausarten, u.a.<br />

Mopsfl edermaus und Bechste<strong>in</strong>fl edermaus bekannt,<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

die umliegenden Mausohrkolonien nutzen das Areal<br />

als Jagdgebiet. Im Bereich der Teichgruppe „Neue<br />

Seen“ (<strong>in</strong> der ASK „Helmstädter Teiche“) wurde<br />

gemäß ASK-Daten der Eisvogel kartiert, die Beobachtung<br />

erfolgte allerd<strong>in</strong>gs im Jahr 1998.<br />

Weiterh<strong>in</strong> bedeutsam s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dem von landwirtschaftlichen<br />

Nutzfl ächen dom<strong>in</strong>ierten <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet<br />

ackerbrütende Vogelarten wie u.a. Feldlerche und<br />

Schafstelze, die auf den Ackerflächen anzutreffen<br />

bzw. zu erwarten s<strong>in</strong>d.<br />

Arten- und Biotopschutzprogramm:<br />

Das Arten- und Biotopschutzprogramm (ABSP) für<br />

den Landkreis Würzburg (Stand 2002) trifft folgende<br />

übergreifende Aussagen zu Maßnahmen und Entwicklungszielen<br />

für die verschiedenen Biotoptypen<br />

im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet (Übergeordnete Ziele der Reml<strong>in</strong>gen-Urspr<strong>in</strong>ger<br />

Hochfl äche (132-A)):<br />

Trockenlebensräume<br />

- Erhalt der Kalkmagerrasen, thermophilen Säume<br />

und strukturreichen Hänge sowie Schaffung e<strong>in</strong>es<br />

ausreichend dichten Netzes von Mager- und Trockenstandorten<br />

auf den fl achgründigeren Muschelkalkböden<br />

als Trittste<strong>in</strong>e im Biotopverbund Ma<strong>in</strong>dreieck-Ma<strong>in</strong>viereck<br />

zwischen den lan<strong>des</strong>weit<br />

bedeutsamen Trockenstandortskomplexen um<br />

Le<strong>in</strong>ach, Böttigheim und Homburg a. Ma<strong>in</strong> (Lkr.<br />

Ma<strong>in</strong>-Spessart).<br />

Feuchtgebiete und Gewässer<br />

- Sicherung und Optimierung der Feuchtgebiete <strong>in</strong><br />

den Wäldern um Höchberg/Waldbüttelbrunn, im<br />

Irtenberger und Guttenberger Wald.<br />

- Reaktivierung der wenigen Gewässer- und Feuchtlebensräume<br />

<strong>in</strong> der offenen Landschaft.<br />

- als Regionale Verbundachse <strong>des</strong> Biotopverbunds<br />

für Gewässer und Feuchtgebiete gibt die ABSP den<br />

Aalbach ab der E<strong>in</strong>mündung <strong>des</strong> Haselbaches an.<br />

Für den Haselbach wird die Erhaltung und Optimierung<br />

überregional bedeutsamer Lebensräume<br />

als Ziel angegeben.<br />

Land- und Forstwirtschaft<br />

- Verstärkte Förderung e<strong>in</strong>er umweltverträglichen<br />

und Ressourcen schonenden Landwirtschaft, um<br />

örtliche Überlastungen zu beseitigen; Erhöhung<br />

der Strukturvielfalt <strong>in</strong> ausgeräumten Agrarlandschaften.<br />

- Naturnahe Waldbewirtschaftung, besonders im<br />

H<strong>in</strong>blick auf Arten trockenwarmer und altholzreicher<br />

Bestände<br />

Fazit<br />

- wertvolle Trockenlebensräume v.a. <strong>in</strong> Hangbereichen<br />

- zunehmende Verbuschung <strong>in</strong> Altgrasbeständen<br />

gefährdet die Arten der offenen Standorte, fehlende<br />

Pfl egemaßnahmen<br />

- Fehlende Vernetzung der oft isoliert gelegenen<br />

Biotopstrukturen<br />

- Gewässerlebensräume stark anthopogen bee<strong>in</strong>fl<br />

usst durch Verbau und Nährstoffe<strong>in</strong>trag, häufi g<br />

fehlende Gewässerrandstreifen<br />

- ke<strong>in</strong>e bedeutsamen Artenvorkommen <strong>in</strong> der<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> bekannt, an die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> angrenzende<br />

FFH-Gebiete weisen streng geschützte<br />

Arten auf<br />

23


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

LANDSCHAFTSBILD / ERHOLUNG<br />

24<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

3.1.6 LANDSCHAFTSBILD UND ERHO-<br />

LUNG IN DER LANDSCHAFT<br />

LANDSCHAFTSBILD / LANDSCHAFTSERLEBEN<br />

Gemäß § 1 BNatSchG s<strong>in</strong>d Natur und Landschaft im<br />

besiedelten und unbesiedelten Bereich so zu schützen,<br />

zu pfl egen und zu entwickeln, dass „die Vielfalt,<br />

Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert<br />

von Natur und Landschaft…“ dauerhaft gesichert<br />

s<strong>in</strong>d. In diesem Zusammenhang s<strong>in</strong>d nach § 1 Abs.<br />

4 BNatSchG <strong>in</strong>sbesondere „Naturlandschaften und<br />

historisch gewachsene Kulturlandschaften, auch mit<br />

ihren Kultur-, Bau- und Bodendenkmälern, vor Verunstaltung,<br />

Zersiedelung und sonstigen Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

zu bewahren“.<br />

Die breiten, offenen Bachtäler von Augraben,<br />

Haselbach und Heuheckengraben werden durch<br />

Höhenrücken gefasst, die an den <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>grenzen<br />

<strong>Waldbrunn</strong>s im Norden, Westen und Süden mit<br />

Mischwald bestockt s<strong>in</strong>d. Die offenen, eher strukturarmen<br />

Ackerfl ächen, die zu den Bachtälern h<strong>in</strong><br />

abfallen, prägen das Landschaftsbild <strong>Waldbrunn</strong>s.<br />

Dies gilt <strong>in</strong>sbesondere für den zentralen Bereich der<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>, der durch den Haselgrundgraben geteilt<br />

wird. Die Landschaft fällt von Südwesten und von<br />

Nordosten <strong>in</strong> Richtung <strong>des</strong> Grabens – und damit<br />

<strong>in</strong> Richtung Autobahn – ab. Parallel zum Tal liegt<br />

e<strong>in</strong> großes, langgestrecktes, vielgestaltiges Biotop,<br />

dass sich aus mehreren Heckenstreifen und e<strong>in</strong>em<br />

Feldgehölz sowie e<strong>in</strong>er (zunehmend verbuschenden)<br />

Hangweide zusammensetzt. Auch die größeren<br />

Gehölze, die sich östlich an den Irtenberger Wald<br />

anschließen und die sanft zum Wald h<strong>in</strong> ansteigende<br />

Feldfl ur steigern die Landschaftsbildqualität hier. In<br />

Richtung Ortslage ist die Landschaft durch e<strong>in</strong>ige<br />

Gehölzreihen und Obstwiesen gegliedert, diese<br />

Strukturen s<strong>in</strong>d jedoch häufi g nicht verknüpft, sondern<br />

liegen isoliert <strong>in</strong> der Feldfl ur. Geprägt wird dieser<br />

Landschaftsraum dennoch <strong>in</strong> erheblichem Maße<br />

durch die querende Autobahn, die <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />

aufgrund der Lärmemissionen, aber auch aufgrund<br />

ihrer zerschneidenden Wirkung für Landschaftsbild<br />

und Erholungsnutzung sehr stark wahrgenommen<br />

wird. Aufgrund ihrer Lage im Tal ist es auch kaum<br />

möglich, sie wirksam e<strong>in</strong>zugrünen. Der Haselbach<br />

tritt wohl auch wegen se<strong>in</strong>er direkten Benachbarung<br />

zur Autobahn kaum <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung, erst im Süden<br />

der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>, wenn er von der Autobahn getrennt<br />

liegt, ist er mit se<strong>in</strong>er gehölzbestandenen Aue als<br />

landschaftliches Element wahrnehmbar.<br />

Der Auenbereich um den Heuheckengraben ist durch<br />

se<strong>in</strong>e tiefe Lage von der Autobahn abgeschirmt. Die<br />

relativ stark befahrene Mädelhofer Straße (Kreisstraße<br />

WÜ12) folgt dem Lauf <strong>des</strong> Heuheckengrabens.<br />

Der Landschaftsraum ist ebenfalls durch e<strong>in</strong><br />

größeres Feldgehölz <strong>in</strong> Hanglage im Westen sowie<br />

verschiedene Hecken und Baumreihen, die <strong>in</strong> erster<br />

L<strong>in</strong>ie entlang der Mädelhofer Straße verlaufen,<br />

gegliedert. Der Heuheckengraben selbst fl ießt<br />

gegenwärtig ohne begleitende Strukturen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

stark begradigten Gewässerbett durch den landwirtschaftlich<br />

geprägten Talraum. Gewässerdynamik<br />

oder e<strong>in</strong> artenreicher, vielgestaltiger Gewässerlauf<br />

s<strong>in</strong>d somit nicht zu beobachten.<br />

Die breite Aue <strong>des</strong> Waldbüttelbrunner Augrabens<br />

wird im Süden durch den Probstforst gefasst, im Norden<br />

schließt sich auf Waldbüttelbrunner Gemarkung<br />

das Waldgebiet „Grünert“ an. Die Aue selbst weist<br />

außer dem gehölzbegleiteten E<strong>in</strong>mündungsbereich<br />

der Mädelhofer Straße und <strong>des</strong> Pfetzergrabens im<br />

Westen, die Gehölzgruppe um die Pfetzerquelle und<br />

e<strong>in</strong>ige Gehölze entlang <strong>des</strong> Augrabens ke<strong>in</strong>e gliedernden<br />

Strukturen auf.<br />

Der Biotopkomplex westlich der Autobahn<br />

Blick vom südlichen Ortsrand Richtung Irtenberger Wald<br />

Blick aus der Feldflur Richtung Eis<strong>in</strong>gen, rechts das Oberholz<br />

25


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Siedlung durch Streuobstwiesen<br />

Der Landschaftsraum steigt leicht zu den Waldfl ä-<br />

chen h<strong>in</strong> an, er ist sehr offen. Der Augraben fl ießt<br />

geradl<strong>in</strong>ig parallel der Bun<strong>des</strong>straße nach Westen<br />

zum Aalbach. Erst <strong>in</strong> Richtung Waldbüttelbrunner<br />

Gemarkung weist der Augraben mehr Strukturreichtum<br />

auf.<br />

EINBINDUNG DER ORTSLAGE IN DIE LAND-<br />

SCHAFT<br />

Zahlreiche Streuobstbestände ziehen sich im Süden<br />

der Ortslage als Gürtel rund um die bebauten Bereiche<br />

herum und bilden e<strong>in</strong>en harmonischen Übergang<br />

zwischen Wohnbebauung mit Gärten und der Landschaft.<br />

Lediglich die neueren Wohngebiete und das<br />

Gewerbe- / Mischgebiet im Westen s<strong>in</strong>d bislang nicht<br />

bzw. kaum e<strong>in</strong>gegrünt und erheben sich direkt aus<br />

den angrenzenden <strong>in</strong>tensiv bewirtschafteten Ackerfl<br />

ächen. Im Norden reicht das Wohngebiet direkt bis<br />

an den Waldrand <strong>des</strong> Probstforstes heran, so dass<br />

hier die Gärten direkt an die Waldfl äche angrenzen.<br />

Die Zufahrt über die Kreisstraße WÜ 12 (Mädelhofer<br />

Straße) von Westen leitet entlang der Ackerfl ächen<br />

von Baumreihen gesäumt <strong>in</strong> die Ortschaft h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>,<br />

dies gilt auch für die Zufahrt von Eis<strong>in</strong>gen (Eis<strong>in</strong>ger<br />

Straße). Die Zufahrt von Süden über die Hohe-Baum-<br />

Straße wird <strong>in</strong> Ortsnähe ebenfalls von Bäumen und<br />

Hecken begleitet.<br />

ERHOLUNG IN DER LANDSCHAFT UND TOURIS-<br />

TISCHE INFRASTRUKTUR<br />

Relevanter Raum für die Feierabenderholung ist e<strong>in</strong><br />

Radius von ca. 800 m um die Siedlung und entlang<br />

von Wegen <strong>in</strong> der Flur, die mit besonderer Erholungsnutzung,<br />

wie Fahrradrouten, Wanderwegen<br />

oder den Walk<strong>in</strong>gstrecken belegt s<strong>in</strong>d. Auch besondere<br />

landschaftliche „Attraktionen“ wie Waldfl ächen<br />

oder Gewässer s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Zusammenhang von<br />

Bedeutung. Insbesondere dem Probstforst kommt<br />

hier e<strong>in</strong>e wichtige Funktion als Naherholungsraum<br />

zu. Im Waldfunktionsplan s<strong>in</strong>d die umliegenden<br />

Waldfl ächen von Probstforst, Irtenberger Wald und<br />

Oberholz als „Wald mit besonderer Bedeutung für<br />

Erholung“ ausgewiesen.<br />

Durch die Ausweisung der Rad- und Walk<strong>in</strong>gstrecken<br />

im Offenland (entlang Haselbach und Waldbüttelbrunner<br />

Augraben) werden diese Landschaftsräume<br />

sowohl von erholungssuchenden Anwohnern als<br />

auch von Radwanderern stark frequentiert. Neben<br />

landschaftlichen Besonderheiten s<strong>in</strong>d auch kulturelle<br />

Angebote für die Freizeitgestaltung der Anwohner<br />

und die Attraktivität <strong>Waldbrunn</strong>s für Besucher von<br />

Bedeutung, so wurde der Probstforst schon mehrfach<br />

zum „Zauberwald“, wo Künstler der „bildenden<br />

und darstellenden Kunst“ verschiedenste Werke<br />

darboten. Kulturelle Veranstaltungen der Vere<strong>in</strong>e<br />

<strong>Waldbrunn</strong>s, wie die verschiedenen Fasch<strong>in</strong>gsveranstaltungen,<br />

die Theatertage sowie verschiedene<br />

Konzerte und Feste fi nden über das Jahr verteilt<br />

statt.<br />

<strong>Waldbrunn</strong> verfügt über drei Gaststätten: den Gasthof<br />

„<strong>Waldbrunn</strong>er Hof“, e<strong>in</strong> italienisches Restaurant<br />

„Pizzeria Fell<strong>in</strong>i“ sowie die We<strong>in</strong>Werkstatt Schubert.<br />

Zudem bestehen mehrere Angebote für Ferienwohnungen.<br />

26<br />

Erholungsradius für die Feierabenderholung um die Ortslage,<br />

Radius ca. 800 m<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

Als kulturhistorische Sehenswürdigkeiten <strong>in</strong> der<br />

Landschaft s<strong>in</strong>d neben dem renovierten alten Wasserhaus<br />

von 1901 auch das Fundament <strong>des</strong> „Jagdschlösschens“<br />

von 1724, die Dreifaltigkeitskapelle,<br />

der Haselbrunnen im Irtenberger Wald sowie verschiedene<br />

Zeugnisse der Zeitgeschichte (Soldatengräber<br />

von 1866) nennenswert.<br />

<strong>Waldbrunn</strong> verfügt neben den Vere<strong>in</strong>ssportanlagen<br />

auch über ungebundene sportliche Angebote, wie<br />

e<strong>in</strong>en Bolzplatz, e<strong>in</strong> Beach-Volleyballfeld, e<strong>in</strong>en<br />

Boule-Platz sowie verschiedene Wander- Rad- und<br />

Walk<strong>in</strong>gwege.<br />

Im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet selbst bestehen drei viel<br />

genutzte Walk<strong>in</strong>gstrecken. Die „Jagdschlösschen-<br />

Runde“ (ca. 8 km) führt über Probstforst weiter über<br />

den Brunnenra<strong>in</strong> und das Jagdschlösschen nach<br />

<strong>Waldbrunn</strong> (orangene L<strong>in</strong>ie). Die „Oberholz-Runde“<br />

(ca. 4,5 km) führt vom Haselberghaus, welches am<br />

südlichen Rand <strong>Waldbrunn</strong>s liegt, über Turnhalle<br />

und Oberholz <strong>in</strong> die Gemarkung Eis<strong>in</strong>gen und wieder<br />

zurück (blaue L<strong>in</strong>ie). E<strong>in</strong>e dritte Walk<strong>in</strong>gstrecke,<br />

die „Probstforst-Runde“ (ca. 4 km) verläuft weitgehend<br />

im Probstforst.<br />

Weiterh<strong>in</strong> wird das Erholungspotenzial durch bestehende<br />

Rad- und Wanderwege ergänzt. Die Radwege<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> das bayerische Radwanderwegenetz e<strong>in</strong>gebunden<br />

und führen durch abwechslungsreiche und<br />

anspruchsvolle Landschaften. Durch die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />

<strong>Waldbrunn</strong> verlaufen die Radwege „Aalbach-Radweg“<br />

und „Romantische Straße“. Der Aalbach-Radweg<br />

führt von Würzburg durch das landschaftlich<br />

reizvolle Aalbachtal bis zur Mündung <strong>des</strong> Aalbaches<br />

bei Bett<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> den Ma<strong>in</strong>. Er folgt dem Augraben<br />

aus Waldbüttelbrunn durch <strong>Waldbrunn</strong> h<strong>in</strong>durch<br />

nach Norden, <strong>in</strong> Richtung Mädelhofen. Der Fernradweg<br />

„Romantische Straße“ verläuft auf e<strong>in</strong>er 410<br />

km langen Strecke von Würzburg nach Füssen. Er<br />

führt Eis<strong>in</strong>gen am Ortsrand <strong>Waldbrunn</strong>s vorbei nach<br />

Süden, <strong>in</strong> Richtung Oberaltertheim.<br />

Als überregionaler Fernwanderweg verläuft auch<br />

der „Fränkische Marienweg“ durch die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>,<br />

er folgt <strong>in</strong> diesem Bereich der Strecke <strong>des</strong> Radwegs<br />

„Romantische Straße“.<br />

<strong>Waldbrunn</strong> weist bereits e<strong>in</strong>e gute Ausstattung an<br />

Rad- und Wanderwegen auf, lediglich <strong>in</strong> Teilbereichen<br />

kann die Ausweisung weiterer Verb<strong>in</strong>dungen<br />

s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>, wie beispielsweise an der Kuppe <strong>des</strong><br />

Brunnra<strong>in</strong>s, hier könnte e<strong>in</strong> Aussichtspunkt entstehen.<br />

Fazit<br />

- breite, oft strukturarme Bachtäler<br />

- offene Landschaft, Strukturen <strong>in</strong> Teilbereichen,<br />

oft nicht vernetzt<br />

- Gewässer nicht <strong>in</strong> ihrer Dynamik und Vielfalt<br />

wahrnehmbar, weil stark anthropogen überformt<br />

- Gute E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Siedlung von Süden durch<br />

Streuobstbestände, fehlende E<strong>in</strong>grünung an<br />

neueren Baugebieten<br />

- gehölzbegleitete Straßen leiten <strong>in</strong> die Ortslage<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />

- Starke Bee<strong>in</strong>trächtigung von Landschaftsbild<br />

und Erholungseignung durch die querende Autobahn<br />

A3<br />

- gute Anb<strong>in</strong>dung an überörtliches Radwegenetz<br />

- gute Erschließung <strong>des</strong> Offenlan<strong>des</strong> und der Talräume<br />

für Erholungsnutzung<br />

Radweg <strong>in</strong> der Feldfl ur<br />

Der „Zauberwald“ im Probstforst<br />

Die Fundamente <strong>des</strong> Jadgschlösschens von 1724<br />

27


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

3.2 LANDNUTZUNG<br />

Der Friedhof im Altort<br />

Sportplatz an der Daimlerstraße<br />

3.2.1 FUNKTIONSGRÜN IM SIEDLUNGS-<br />

BEREICH<br />

Bei den Grünflächen im Siedlungsbereich handelt<br />

es sich um Sportanlagen, Spielplätze und öffentliche<br />

Grünanlagen sowie private Gartenflächen.<br />

FRIEDHOF<br />

In <strong>Waldbrunn</strong> gibt es <strong>in</strong>sgesamt zwei Friedhöfe.<br />

Während der alte Friedhof nördlich <strong>des</strong> Rathauses<br />

<strong>in</strong> die Siedlungungsstruktur <strong>des</strong> Ortskerns <strong>in</strong>tegriert<br />

ist und aus zwei überschaubaren Teilbereichen besteht,<br />

befi ndet sich der zweite Friedhof an der „Kister<br />

Straße“ südöstlich außerhalb der Ortslage.<br />

SPORTANLAGEN<br />

Für sportliche Aktivitäten stehen den Bewohnern von<br />

<strong>Waldbrunn</strong> verschiedene Angebote zu Verfü-gung.<br />

Neben der örtlichen Turn- und Sporthalle <strong>in</strong> der Nähe<br />

der Schule an der Kister Straße, gibt es verschiedene<br />

Sportplätze. Diese befi nden sich am nordwestlichen<br />

Rand der Ortslage an der Daimlerstraße. Hier<br />

befi nden sich auch e<strong>in</strong> Beach-Volleyballfeld und e<strong>in</strong><br />

Boule-Platz. Außerdem verfügt die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> über<br />

vier Tennisplätze.<br />

ÖFFENTLICHE GRÜNANLAGEN<br />

Die Ortslage <strong>Waldbrunn</strong> wird von Südost nach Nordwest<br />

von e<strong>in</strong>er Hochspannungsleitung gequert. Dieser<br />

Bereich ist nicht bebaut. Statt <strong>des</strong>sen befi ndet<br />

sich hier im Siedlungsbereich e<strong>in</strong>e Parkanlage, die<br />

auch Sitzmöglichkeiten aufweist. Die Lage <strong>des</strong> Parkes<br />

im Orts<strong>in</strong>neren sowie die hier möglichen weiten<br />

Ausblicke <strong>in</strong> die Landschaft geben diesem Park<br />

durchaus Aufenthaltsqualität, dennoch wirkt sich das<br />

Vorhandense<strong>in</strong> der Stromleitung sowie der stete<br />

„Summton“ bee<strong>in</strong>trächtigend auf die Nutzung aus,<br />

denn dies wird bei den stillen Beschäftigungen (Ausruhen,<br />

Sitzen), die hier angeboten werden, verstärkt<br />

wahrgenommen.<br />

PRIVATE GÄRTEN<br />

Private Gärten liegen jeweils an den Wohngebäuden,<br />

Kle<strong>in</strong>gartenanlagen bestehen im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet<br />

nicht.<br />

SPIELPLÄTZE<br />

28<br />

Der Park unterhalb der Hochspannungsleitung<br />

Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> verfügt über drei Spielplätze<br />

<strong>in</strong>nerhalb <strong>des</strong> Siedlungsgebietes. Sie liegen<br />

im Süden der Ortslage vor dem Feuerwehrhaus (Hohe-Baum-Straße)<br />

und am nördlichen Rand unterhalb<br />

<strong>des</strong> Probstforstes (Grabenstraße / Waldleite) sowie<br />

<strong>in</strong> zentralerer Lage am Hettstädter Weg / Waldleite.<br />

Sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em guten baulichen Zustand und vom<br />

Straßenraum abgeschirmt.<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

3.2.2 LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT<br />

LANDWIRTSCHAFT<br />

Insbesondere der Hangschulterbereich südlich der<br />

Ortslage sowie die Böden entlang der Senken von<br />

Augraben und Haselgrundgraben weisen e<strong>in</strong>e sehr<br />

gute Ertragsfähigkeit auf, die Hangfl ächen selbst<br />

weisen meist e<strong>in</strong>e mittlere Ertragsfähigkeit auf. Die<br />

<strong>in</strong>tensive landwirtschaftliche Nutzung der Flächen<br />

wurde durch das Flurbere<strong>in</strong>igungsverfahren <strong>in</strong> den<br />

60er Jahren, angestoßen durch den Bau der Bun<strong>des</strong>autobahn<br />

A3, durch die Zusammenlegung von<br />

Schlägen sowie die Neuanlage von W<strong>in</strong>dschutzhecken<br />

und landwirtschaftlichen Wegen vere<strong>in</strong>facht.<br />

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche <strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />

<strong>Waldbrunn</strong> nimmt gegenwärtig <strong>in</strong>sgesamt ca. 70 %<br />

der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>fl äche e<strong>in</strong>. Die <strong>in</strong>tensive Landwirtschaft<br />

verursacht jedoch deutliche Nitrate<strong>in</strong>träge<br />

<strong>in</strong> das Grundwasser (vgl. Kapitel 2.2.3 Gewässer /<br />

Wasserhaushalt). Zudem ist die Erosionsneigung<br />

der lockeren Lößböden, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den steilen<br />

Hangbereichen der Bachtäler sehr hoch (Kap. 3.1.2<br />

Böden).<br />

Der Anteil an Dauergrünland ist <strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />

relativ ger<strong>in</strong>g, selbst <strong>in</strong> den Bachauen erfolgt e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>tensive Landbewirtschaftung direkt bis ans Gewässer<br />

heran, Grünlandfl ächen s<strong>in</strong>d hier nur teilweise<br />

vorhanden. Die steilen, von Erosion gefährdeten<br />

Hangbereiche s<strong>in</strong>d ebenfalls nur <strong>in</strong> Teilbereichen als<br />

Grünland bewirtschaftet.<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

Insgesamt s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> gegenwärtig<br />

6 landwirtschaftliche Betriebe tätig, darunter<br />

ist e<strong>in</strong> Haupterwerbslandwirt (Betriebssitz <strong>in</strong> Waldbüttelbrunn,<br />

Betrieb <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong>), bei den übrigen<br />

Unternehmen handelt es sich um Nebenerwerbsbetriebe.<br />

Die bewirtschafteten Flächengrößen s<strong>in</strong>d<br />

dementsprechend sehr verschieden, sie reichen von<br />

50 ha und mehr bis unter 5 ha. (Quelle: STATISTIK<br />

kommunal 2011)<br />

Tierhaltung erfolgt <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> durch den Haupterwerbsbetrieb<br />

mit R<strong>in</strong>derhaltung (Milchkühe), sowie<br />

je e<strong>in</strong>en Nebenerwerbslandwirt mit Schafhaltung<br />

und mit Pferdehaltung. Zudem werden von 4 Betrieben<br />

Hühner gehalten.<br />

Die zahlreichen Obstbaumreihen und Obstwiesen<br />

werden zumeist von den Eigentümern bewirtschaftet,<br />

es erfolgt jedoch ke<strong>in</strong>e wirtschaftliche Verwertung<br />

der anfallenden Früchte.<br />

Gegenwärtig läuft e<strong>in</strong> weiteres Flurbere<strong>in</strong>igungsverfahren<br />

geme<strong>in</strong>sam mit der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> Waldbüttelbrunn.<br />

Ziel <strong>des</strong> Verfahrens ist, auf jeweils beiden<br />

Uferseiten der Gewässer im Verfahrensgebiet,<br />

extensive Randstreifen zur Verfügung zu stellen, um<br />

den naturnahen Wasserrückhalt <strong>in</strong> den hochwassergefährdeten<br />

Auebereichen zu fördern (Verfahrensgebiet<br />

vgl. Kap. 3.1.3 Gewässer / Wasserhaushalt).<br />

FORSTWIRTSCHAFT<br />

Bis zum Jahr 1803 wies <strong>Waldbrunn</strong> große Waldanteile<br />

auf, diese g<strong>in</strong>gen im Zuge der Säkularisation <strong>in</strong><br />

Staatsbesitz über. Seit dem hat sich die <strong>in</strong> der Südspitze<br />

der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> gelegene Waldfl äche kaum<br />

verändert, sie liegt bei ca. 28 ha und umfasst e<strong>in</strong>en<br />

Ausschnitt <strong>des</strong> Irtenberger Wal<strong>des</strong>, der außerhalb<br />

<strong>des</strong> SPA-Gebietes liegt. Der Waldanteil <strong>Waldbrunn</strong>s<br />

liegt mit 4,2 % weit unter dem durchschnittlichen<br />

Anteil <strong>des</strong> Landkreises (ca. 21%). Es handelt sich um<br />

e<strong>in</strong>en Laubwald mit überwiegendem Buchenanteil<br />

und entsprechend wenig Unterwuchs. Im Waldrandbereich<br />

wurden Wochenendgärten angelegt, hier ist<br />

der Baumbestand sehr locker und weist e<strong>in</strong>en recht<br />

hohen Nadelgehölzanteil (v.a. Koniferenhecken,<br />

große Fichten), aber kaum Gehölzarten e<strong>in</strong>es standorttypischen<br />

Waldran<strong>des</strong> auf. Diesem Gartenstreifen<br />

vorgelagert fi nden sich wiederum verschiedene<br />

Hecken (v.a. Schlehe, Weißdorn, auch Feldahorn)<br />

und Extensivwiesenbrachen <strong>in</strong> verschieden fortgeschrittener<br />

Verbuschung sowie e<strong>in</strong>e Obstwiese, die<br />

den Waldsaum darstellen. Durch die E<strong>in</strong>zäunung<br />

der dazwischenliegenden Wochenendgrundstücke<br />

ist hier jedoch die Durchgängigkeit für die Tiere sehr<br />

e<strong>in</strong>geschränkt.<br />

Etwa 0,4 ha der Waldfl äche <strong>Waldbrunn</strong>s gehören der<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>, die übrige Fläche liegt <strong>in</strong> privatem Eigentum.<br />

So dass e<strong>in</strong>e Vielzahl von Eigentümern jeweils<br />

sehr kle<strong>in</strong>e Flächen bewirtschaftet. E<strong>in</strong>e Waldfl urbere<strong>in</strong>igung<br />

ist nicht geplant.<br />

29


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

3.3 STRUKTURELLE GRUNDLAGEN<br />

30<br />

Brunnen an der Hauptstraße mit Sitzgelegenheit<br />

Ortstypisches Wohngebäude im Ortskern <strong>Waldbrunn</strong>s<br />

Wohnstraßen <strong>in</strong> den Baugebieten mit Baumreihen<br />

3.3.1 SIEDLUNGSSTRUKTUR<br />

SIEDLUNGSENTWICKLUNG ORSTBILD UND<br />

ORTSKERNSANIERUNG<br />

Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> entwickelte sich vom Ortskern<br />

aus, der sich <strong>in</strong> der Umgebung der Grabenstraße<br />

befi ndet, beidseitig der Hauptstraße (Kreisstraße WÜ<br />

12). Das Wachstum der ursprünglich landwirtschaftlich<br />

geprägten <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> g<strong>in</strong>g bis <strong>in</strong> die Mitte <strong>des</strong><br />

19. Jahrhunderts sehr langsam voran. Bis zu diesem<br />

Zeitpunkt beschränkte sich die Entwicklung auf den<br />

heutigen Altort. In den darauf folgenden Jahrzehnten<br />

prägte allmählich der Strukturwandel die Siedlungsstruktur<br />

von <strong>Waldbrunn</strong>. So siedelten sich nach 1850<br />

nur noch wenige Landwirte <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> an. Während<br />

bis zum Jahr 1980 die Anzahl der Landwirte<br />

weiterh<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlich abnahm, stieg die Anzahl der<br />

Handwerksbetriebe. Gleichzeitig stieg die Bedeutung<br />

als Wohnstandort.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich <strong>Waldbrunn</strong><br />

zunächst nach Norden, bis zum Waldrand <strong>des</strong><br />

Probstforstes. Das Wohngebiet hat e<strong>in</strong>en sehr großzügigen<br />

Charakter, da dem Straßenraum mit se<strong>in</strong>em<br />

angerartigen durchgehenden Straßenbegleitgrün<br />

großer Wert beigemessen wurde. Das Wohngebiet<br />

„Nord“ erstreckte sich von der Friedhofsstraße nach<br />

Norden bis Norbertusstraße / Hochspannungsleitung<br />

(1967 beschlossen). Der Bebauungsplan „Waldleite“<br />

von 1979 erweiterte das Wohngebiet von der Hochspannungstrasse<br />

bis zu Grabenstraße und Hettstädter<br />

Weg. Durch die Ausweisung weiterer Wohngebiete<br />

im Nordosten (Wiesengrund, 1995) und im<br />

Süden (H<strong>in</strong>tere Mehle, 1989) rundete sich die Siedlung<br />

<strong>in</strong>nerhalb der letzten Jahrzehnte weiter ab. 1995<br />

wurde das Misch- und Gewerbegebiet „Am Forst“<br />

beschlossen, wodurch die Ansiedlung von Gewerbetreibenden<br />

am westlichen Ortsrand gestärkt wurde.<br />

Im Jahr 2001 wurde der Bebauungsplan <strong>in</strong> Wohn-,<br />

Misch- und Gewerbegebiet geändert.<br />

ORSTBILD UND ORTSKERNSANIERUNG<br />

Verschiedene ortsbildprägende Gebäude v.a. entlang<br />

der Hauptstraße und der Grabenstraße bereichern<br />

das Ortsbild <strong>Waldbrunn</strong>s. Im Ortskern selbst<br />

fi nden sich zwar nur zwei denkmalgeschützte<br />

Gebäude (Kath. Pfarrkirche St. Norbertus und das<br />

ehemalige Forstamt), aber zahlreiche Bildstöcke<br />

bzw. Bildhäuschen.<br />

Durch die recht konsequente Giebelstellung der<br />

Häuser wird die städtebauliche Qualität im alten<br />

Ortskern geprägt. Der positive Gesamte<strong>in</strong>druck<br />

wird durch die aus dem 19. Jahrhundert stammenden<br />

und ortsbildprägenden Gebäude getragen. Die<br />

traditionelle Bauweise (Material, Bauform, Gebäu<strong>des</strong>tellung)<br />

bestimmt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Straßenzügen <strong>des</strong><br />

Ortskerns (z.B. Hauptstraße, Grabenstraße, Gäßle<strong>in</strong>)<br />

das Ersche<strong>in</strong>ungsbild. Durch die bereits durchgeführte<br />

Ortskernsanierung (Rahmenplan aus dem<br />

Jahr 2001) wurden hier bereits zahlreiche Sanierungsmaßnahmen<br />

an Gebäuden und im Straßenraum<br />

durchgeführt, die das Ortsbild aufwerten und<br />

die Aufenthaltsqualität steigern konnten.<br />

Außerhalb der Siedlung selbst fi nden sich weitere<br />

Baudenkmäler. Zu diesen zählen unter anderem die<br />

2 km nordwestlich der Ortslage gelegenen Grundmauern<br />

<strong>des</strong> Jagdschlösschens, welches 1724 von<br />

Baltasar Neumann für Fürstbischof Johann Philipp<br />

Franz von Schönborn entworfen wurde. Es wurde<br />

jedoch aufgrund <strong>des</strong> plötzlichen To<strong>des</strong> <strong>des</strong> Auftraggebers<br />

nie fertiggestellt.<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

Auch die Wegkapelle „Dreifaltigkeitskapelle“ an der<br />

Mädelhofer Straße und das Alte Wasserhaus von<br />

1901 sowie Bildstöcke zählen zu den Baudenkmälern.<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

31


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

E<strong>in</strong>wohner<br />

2.700<br />

2.680<br />

2.660<br />

2.640<br />

2.620<br />

2.580<br />

2.560<br />

2.540<br />

2.520<br />

2.500<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Entwicklung der E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

161.000<br />

3.3.2 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG<br />

Zum Stichtag 31.12.2011 hatte die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

e<strong>in</strong>en Bevölkerungsstand von 2.614 E<strong>in</strong>wohner<br />

mit Hauptwohnsitz <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong>. Rückblickend<br />

auf die vorherigen Jahre zeigt sich e<strong>in</strong>e Stagnation<br />

bzw. nur e<strong>in</strong> leichter Zuwachs der Bevölkerungszahl<br />

bis zum Jahr 2006. Ab dem Jahr 2007 konnte e<strong>in</strong><br />

Anstieg der Bevölkerungszahl <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> verzeichent<br />

werden.<br />

Im Gegensatz dazu stieg die Bevölkerungszahl <strong>des</strong><br />

Landkreises Würzburg bis zum Jahr 2007 nahezu<br />

kont<strong>in</strong>uierlich an. Seit diesem Zeitpunkt s<strong>in</strong>kt die<br />

Bevölkerungszahl <strong>des</strong> Landkreises Würzburg.<br />

Die Bevölkerungsentwicklung der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

verläuft somit gegensätzlich zu der Entwicklung<br />

<strong>des</strong> Landkreises Würzburg<br />

160.000<br />

159.000<br />

E<strong>in</strong>wohner<br />

158.000<br />

15<strong>7.</strong>000<br />

156.000<br />

32<br />

155.000<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Entwicklung der E<strong>in</strong>wohnerzahl im Landkreis Würzburg<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

Im Vergleich zum Regierungsbezirk Unterfranken<br />

sowie dem Landkreis Würzburg zeigt sich <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

e<strong>in</strong>e gegenläufi ge Bevölkerungsentwicklung<br />

seitdem Jahr 2006. Während im Regierungsberzirk,<br />

als auch im Landkreis, seit 2006 e<strong>in</strong>e abnehmende<br />

Tendenz der Bevölkerungsentwicklung zu erkennen<br />

ist, verzeichnet die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Anstieg der Bevölkerung.<br />

E<strong>in</strong>wohner<br />

104 %<br />

102 %<br />

100 %<br />

98 %<br />

94 %<br />

92 %<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

Lkr. Würzburg<br />

RegBez. Unterfranken<br />

90 %<br />

1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011<br />

E<strong>in</strong>wohnerentwicklung im Vergleich (1997 bis 2011)<br />

Die Bevölkerungsentwicklung setzt sich aus den<br />

zwei Komponenten: der natürlichen Entwicklung als<br />

Bilanz von Geburten- und Sterberaten, sowie den<br />

Wanderungen als Saldo von Zu- und Fortzügen über<br />

die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>grenze zusammen.<br />

In <strong>Waldbrunn</strong> zeigt sich, dass e<strong>in</strong>e enge Korrelation<br />

der Gesamtbilanz (rot) mit der Wanderungsbilanz<br />

(blau) vorhanden ist. Somit wird die Bevölkerungsentwicklung<br />

maßgeblich durch die Wanderungsbilanz<br />

bestimmt. Dabei zeigen sich e<strong>in</strong> abnehmender<br />

Geburtenüberschuss sowie starke Schwankungen<br />

bei den Zu- und Wegzügen.<br />

E<strong>in</strong>wohner<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011<br />

natürlich Entwicklung<br />

Wanderungen<br />

Bilanz<br />

L<strong>in</strong>ear (Bilanz)<br />

Die genauere Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung<br />

<strong>Waldbrunn</strong>s verdeutlicht, dass die bisher-<br />

-20<br />

-30<br />

ige Entwickung durch e<strong>in</strong>en abnehmenden Geburtenüberschuss<br />

sowie e<strong>in</strong>en zunehmend positiven -40<br />

Wanderungssaldo geprägt wird. Bevölkerungsentwicklung <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> (1997 bis 2011)<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

33


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

35 %<br />

30 %<br />

25 %<br />

20 %<br />

15 %<br />

10 %<br />

5 %<br />

0 %<br />

unter 6 6 bis 14 15 bis 17 18 bis 29 30 bis 49 50 bis 64 65 und älter<br />

Altersstruktur 2001 <strong>Waldbrunn</strong> und Landkreis Würzburg im Vergleich<br />

35 %<br />

30 %<br />

25 %<br />

20 %<br />

15 %<br />

10 %<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

Landkreis Würzburg<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

Landkreis Würzburg<br />

ALTERSSTRUKTUR<br />

Neben der Entwicklung der Bevölkerungszahl ist die<br />

Zusammensetzung der Altersstruktur <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf<br />

den demographischen Wandel für zukünftige Planungen<br />

relevant.<br />

Im Jahr 2001 deutete die Altersstruktur <strong>Waldbrunn</strong>s<br />

mit höheren Anteilen <strong>in</strong> den Altersgruppen 6 bis 50<br />

Jahre, e<strong>in</strong>en höheren Anteil an Familien als im Landkreis<br />

Würzburg an.<br />

Im Jahr 2011 zeigt sich <strong>in</strong> den Altersgruppen bis 49<br />

Jahre im Vergleich zum Landkreis Würzburg nur<br />

ger<strong>in</strong>ge Abweichungen. Dagegen s<strong>in</strong>d die 50 bis 64<br />

Jährigen <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> deutlich überrepresentiert,<br />

während der Anteil der Senioren (65 Jahre und älter)<br />

unterrepresentiert ist.<br />

Im Vergleich zwischen 2001 und 2011 folgt die Altersstruktur<br />

<strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> den allgeme<strong>in</strong>en Trend e<strong>in</strong>es<br />

rückläufi gen Anteils der K<strong>in</strong>der und Jugendlichen (bis<br />

17 Jahre) sowie auch <strong>des</strong> Anteils der „Eltern-Generation“<br />

(30 bis 49 Jahre), wogegen die Altersgruppen<br />

über 50 Jahren duetlich stärker vertreten s<strong>in</strong>d.<br />

Für die nächsten 15 Jahre ist vorallem folgende Veränderung<br />

<strong>in</strong> der Altersstruktur der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

zu erwarten:<br />

E<strong>in</strong> deutlicher Anstieg der über 65 Jährigen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit e<strong>in</strong>er Angleichung <strong>des</strong> Anteils an den Landkreisdurchschnitt<br />

aufgrund <strong>des</strong> 2011 überdurchnittlich<br />

hohen Anteils der 50 bis 64 Jährigen.<br />

5 %<br />

34<br />

0 %<br />

unter 6 6 bis 14 15 bis 17 18 bis 29 30 bis 49 50 bis 64 65 und älter<br />

Alterstruktur 2011 <strong>Waldbrunn</strong> und Landkreis Würzbrug im Vergleich<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

SZENARIEN DER BEVÖLKERUNGSENTWICK-<br />

LUNG<br />

Auf Grundlage der bisherigen Bevölkerungsentwicklung<br />

können Szenarien für die zukünftige Entwicklung<br />

der Bevölkerung abgeleitet werden. Grundlage<br />

bzw. Annahmen für die Bevölkerungsentwicklungsszenarien<br />

der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> s<strong>in</strong>d folgende:<br />

Szenario 1: Die E<strong>in</strong>wohnerzahl bleibt stabil auf dem<br />

Niveau <strong>des</strong> Jahres 2011.<br />

Szenario 2: Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung<br />

verhält sich wie der mittelfristige Trend zwischen<br />

den Jahren 2002 und 2011. Dies entspricht<br />

e<strong>in</strong>em zukünftigen Bevölkerungszuwachs von 0,3 %<br />

pro Jahr.<br />

Nach diesem Szenario würde die Bevölkerungszahl<br />

<strong>Waldbrunn</strong>s auf ca. 2740 Personen im Jahr 2028<br />

steigen.<br />

Szenario 3: Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung<br />

verhält entsprechend <strong>des</strong> aktuellen Trends mit<br />

e<strong>in</strong>em Wachstum der Bevölkerungszahl um jährlich<br />

0,7 %.<br />

Dies impliziert e<strong>in</strong>en Zuwachs der Bevölkerung<br />

<strong>Waldbrunn</strong>s auf ca. 2930 E<strong>in</strong>wohner im Jahr 2028.<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Szenarien spannen e<strong>in</strong>en Korridor<br />

auf, <strong>in</strong> welchem sich die zukünftige Bevölkerungsentwicklung<br />

abspielen könnte.<br />

2.950<br />

2.900<br />

2.850<br />

2.800<br />

2.750<br />

2.700<br />

2.650<br />

2.600<br />

2.550<br />

2.500<br />

1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Zunahme 0,7 % pro Jahr<br />

Szenarien der Bevölkerungsentwicklung <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

Zunahme entsprechned Trend 2002-2011<br />

(0,3 % pro Jahr)<br />

stabile E<strong>in</strong>wohnerzahl<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

35


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

36<br />

3.3.3 WIRTSCHAFT UND GEWERBE<br />

PRODUZIERENDES GEWERBE UND DIENST-<br />

LEISTUNGEN<br />

Wirtschaft und Gewerbe s<strong>in</strong>d für die Entwicklung<br />

von Siedlungen e<strong>in</strong> entscheidender Faktor. Mit ihnen<br />

wird die Wirtschaftskraft an den Ort gebunden, was<br />

sich wiederum <strong>in</strong> Angeboten an Arbeitsplätzen niederschlägt.<br />

In <strong>Waldbrunn</strong> spielt die gewerbliche Nutzung e<strong>in</strong>e<br />

untergeordnete Rolle. Es gibt zwei größere gewerbliche<br />

Betriebe im Gewerbegebiet entlang der Röntgenstraße:<br />

Die Firma Hensel Fahrzeugbau. Das Unternehmen<br />

ist bereits seit 1983 ansässig und stellt der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />

neben Arbeitsplätzen auch Ausbildungsplätze zu<br />

Verfügung.<br />

Die Firma Harlek<strong>in</strong> Spiel- und Unterhaltungs- Automaten<br />

Betriebs GmbH als Dienstleister für den Betrieb<br />

von Spielhallen und Spielautomaten.<br />

Daneben gibt es mehrere kle<strong>in</strong>er Handwerks- und<br />

Diestleistungsbetriebe, wie zum Beispiel e<strong>in</strong>en Fliesenleger<br />

und e<strong>in</strong>en We<strong>in</strong>baubetrieb im Bereich <strong>des</strong><br />

Gewerbegebiets am nordwestlichen Rand von <strong>Waldbrunn</strong>.<br />

Im Ortskern s<strong>in</strong>d mehrere Betriebe <strong>des</strong> Dienstleistungsektors,<br />

wie F<strong>in</strong>anz- und Versicherungsberatung,<br />

Friseurläden und Betriebe der Gesundheitsbranche.<br />

Zudem s<strong>in</strong>d EDV-Betriebe, Druck und Medien Unternehmen<br />

<strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> ansässig.<br />

Nach der amtlichen Statistik der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

können zwar ca. 900 sozialversicherungspfl<br />

ichtig Beschäftigte der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> zugeordnet<br />

werden, jedoch handelt es sich hierbei zum<br />

Großteil um Mitarbeiter e<strong>in</strong>er Firma, deren Arbeitsplatz<br />

nicht im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet liegt. Es ist davon<br />

auszugehen, dass die tatsächliche Zahl der sozialversicherungspfl<br />

ichtigen Beschäftigten am Arbeitsort<br />

ca. 400 beträgt.<br />

VERSORGUNG UND EINZELHANDEL<br />

E<strong>in</strong>e Grundversorgung mit Angeboten <strong>des</strong> täglichen<br />

Bedarfs durch Bäcker, Metzger e<strong>in</strong>schließlich Grundangebot<br />

an Lebensmitteln sowie Dienstleistungen<br />

durch Banken und Friseure s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> vorhanden.<br />

Die nächstgelegenen Lebensmittelmärkte<br />

befi nden sich <strong>in</strong> der Nachbargeme<strong>in</strong>de Eis<strong>in</strong>gen.<br />

Weitere Angebote, <strong>in</strong>sbesondere für den aperiodischen<br />

Bedarf s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Höchberg sowie im Oberzentrum<br />

Würzburg vorhanden.<br />

Vor dem H<strong>in</strong>tergrund der nur <strong>in</strong> den Nachbargeme<strong>in</strong>den<br />

vorhandenen Versorgungsangebote besteht Bedarf<br />

<strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong>, Flächen für fl ächenrelevanten<br />

E<strong>in</strong>zelhandel vorzusehen.<br />

Die ärztliche Versorgung der E<strong>in</strong>wohner ist durch<br />

e<strong>in</strong>en praktizierenden Arzt und e<strong>in</strong>en Zahnarzt im<br />

Ort gegeben. Diese werden durch verschiedene<br />

gesundheitliche Dienstleistungsbetriebe <strong>in</strong> ihrer<br />

Arbeit unterstützt. Neben e<strong>in</strong>er Krankengymnastik<br />

und e<strong>in</strong> Massage Studio, ist e<strong>in</strong>e Praxis der Physiotherapie<br />

im Ort vorhanden, wodurch das Angebot an<br />

gesundheitlichen Dienstleistungen gut abgedeckt<br />

ist.<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

3.3.4 INFRASTRUKTUR UND ENERGIE<br />

GEMEIENBEDARFSEINRICHTUNGEN<br />

Unter Geme<strong>in</strong>bedarf s<strong>in</strong>d Anlagen und E<strong>in</strong>richtungen<br />

zu verstehen, die der Allgeme<strong>in</strong>heit dienen. Diese<br />

werden untergliedert <strong>in</strong> übergeordnete Geme<strong>in</strong>bedarfse<strong>in</strong>richtungen<br />

(z.B. Krankenhäuser, Verwaltung,<br />

Polizei) und wohnungsbezogene Geme<strong>in</strong>bedarfse<strong>in</strong>richtungen<br />

(z.B. K<strong>in</strong>dergärten, Kirchen, Schulen).<br />

Die Geme<strong>in</strong>bedarfsfl ächen von <strong>Waldbrunn</strong> konzentrieren<br />

sich auf den südöstlichen Teil der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>.<br />

Der örtliche K<strong>in</strong>dergarten mit sechs Gruppenräumen,<br />

davon zwei Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dgruppen, bietet ausreichend<br />

Platz für die jüngsten E<strong>in</strong>wohner der<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>. Dadurch wird e<strong>in</strong>e Betreuung der K<strong>in</strong>der<br />

gewährleistet. Die Grundversorgung sowie die<br />

Versorgung durch die öffentliche Verwaltung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> vorhanden. Die freiwillige<br />

Feuerwehr von <strong>Waldbrunn</strong> ist an den südlichen Rand<br />

<strong>des</strong> Siedlungsbereiches <strong>Waldbrunn</strong>s angegliedert.<br />

VERWALTUNG UND SCHULE SOWIE KIRCHE<br />

UND KULTURELLE EINRICHTUNGEN<br />

Das Rathaus mit der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>verwaltung befi ndet<br />

sich an der Hauptstraße gegenüber der Kirche St.<br />

Nobertus.<br />

In der unmittelbaren Umgebung der St. Nobertus<br />

Kirche befi ndet sich die Pfarreiengeme<strong>in</strong>schaft<br />

Kreuz Christi. Südlich an die St. Nobertus Kirche<br />

angegliedert befi ndet sich die Grundschule mit <strong>in</strong>sgesamt<br />

acht Klassen. <strong>Waldbrunn</strong> bildet mit Eis<strong>in</strong>gen<br />

e<strong>in</strong>enen Grundschulverband. Weiterführende Schulen<br />

(Mittelschule, Realschule, Gymnasium) liegen<br />

außerhalb von <strong>Waldbrunn</strong>, im Markt Höchberg bzw.<br />

<strong>in</strong> der Stadt Würzburg.<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

Neben dem Rathaus befi ndet sich der Mehrgenerationentreff<br />

„WABE“ (<strong>Waldbrunn</strong>er Bürgerengagement),<br />

derzeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Conta<strong>in</strong>er untergebracht.<br />

Neben diesen E<strong>in</strong>richtungen ist e<strong>in</strong>e Bücherei <strong>in</strong><br />

<strong>Waldbrunn</strong> vorhanden. Diese befi ndet sich im zentralen<br />

Bereich <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe zum Rathaus.<br />

Die Öffnungszeiten beschränken sich allerd<strong>in</strong>gs auf<br />

drei Stunden an e<strong>in</strong>em Tag <strong>in</strong> der Woche.<br />

Am südlichen Ortsrand befi ndet sich die Mehrzweckhalle<br />

„Haselberghaus“ <strong>in</strong> der unterschiedliche Veranstaltungen<br />

stattfi nden. Daran angrenzend liegt der<br />

Festplatz von <strong>Waldbrunn</strong>, der genügend Platz für<br />

Feste und Veranstaltungen bietet. Zudem verfügt die<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> über e<strong>in</strong> sehr vielfältiges und reges Vere<strong>in</strong>sleben.<br />

SOZIALE- UND PFLEGEEINRICHTUNGEN<br />

Soziale E<strong>in</strong>richtungen, wie zum Beispiel e<strong>in</strong> ambulanter<br />

Pfl egedienst, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den benachbarten<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n Greußheim und Altertheim sowie <strong>in</strong> der<br />

Stadt Würzburg vorzufi nden. Angebote für Senioren<br />

<strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> werden von unterschiedlichen Institutionen<br />

angeboten.<br />

VER- UND ENTSORGUNG<br />

Anlagen zur Ver- und Entsorgung befi nden sich zum<br />

Großteil am Rand der Siedlungsstruktur. Im Süden<br />

ist, <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe zur freiwilligen Feuerwehr,<br />

die örtliche Wertstoffsammelstelle angegliedert. Die<br />

nächstgelegene Abfallentsorgungsmöglichkeit befi n-<br />

det sich <strong>in</strong> den umliegenden <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n (Waldbüttelbrunn,<br />

Kist). Zudem ist <strong>Waldbrunn</strong> Mitglied im<br />

Abwasserzweckverband Ahlbachgruppe, welcher<br />

für den Betrieb der Kläranlage für die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />

Waldbüttelbrunn, Hettstadt, Eis<strong>in</strong>gen und <strong>Waldbrunn</strong><br />

zuständig ist. Der Standort der Kläranlage befi ndet<br />

sich auf der Gemarkung Waldbüttelbrunns.<br />

NUTZUNG REGENERATIVER ENERGIEN<br />

Die Bedeutung <strong>des</strong> Klimaschutzes und der Nutzung<br />

regenerativer Energien hält zunehmend E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong><br />

die Arbeit der Kommunen. E<strong>in</strong>erseits besteht bei den<br />

Kommunen selbst e<strong>in</strong> großes Kohlendioxid-E<strong>in</strong>sparpotential,<br />

z.B. bei öffentlichen Gebäuden, der Straßenbeleuchtung<br />

etc., andererseits hat die Kommune<br />

als Vorbild für die Geme<strong>in</strong>schaft e<strong>in</strong>e große Bedeutung.<br />

Die Nutzung regenerativer Energien wird auch<br />

<strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> vorangetrieben. So g<strong>in</strong>g im Jahr 2012<br />

e<strong>in</strong>e ca. 4 ha große Photovoltaik-Freifl ächenanlage<br />

mit e<strong>in</strong>er Leistung von <strong>in</strong>sgesamt ca. 2,5 MWp ans<br />

Netz. Die ehemalige Deponiefl äche wurde durch<br />

diese Maßnahme e<strong>in</strong>er neuen Nutzung zugeführt<br />

und kann als e<strong>in</strong> erster Schritt <strong>in</strong> Richtung Energiewende<br />

angesehen werden. E<strong>in</strong>e Nutzung von Biomasse<br />

zur Energiegew<strong>in</strong>nung erfolgt <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

bisher nicht.<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit den <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n Eis<strong>in</strong>gen, Greußenheim,<br />

Hettstadt und Waldbüttelbrunn hat die<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> e<strong>in</strong>en „Geme<strong>in</strong>samen Flächennutzungsplan<br />

gemäß § 204 BauGB für den<br />

sachlichen Teilbereich der Darstellung von Sondergebieten<br />

für W<strong>in</strong>dkraftanlagen“ aufgestellt (Feststellungsbeschluss<br />

am 13.05.2005). Aufgrund zahlreicher<br />

Restriktionen auf den Flächen der beteiligten<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n entschieden die Träger der kommunalen<br />

Planungshoheit, dass zwei Standorte im Bereich<br />

zwischen den Orten Greußenheim, Hettstadt und<br />

Le<strong>in</strong>ach dargestellt werden. Mit der Darstellung<br />

dieser Sondergebiete entfaltet sich für die gesamte<br />

Gemarkung der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> e<strong>in</strong>e Ausschlusswirkung.<br />

37


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

Barriere Bun<strong>des</strong>autobahntrasse<br />

Kreisstraße WÜ12 <strong>in</strong> der Ortslage, Richtung Mädelhofen<br />

3.3.5 VERKEHR<br />

STRASSENVERKEHR<br />

Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> weist e<strong>in</strong>e sehr gute<br />

Verkehrsanb<strong>in</strong>dung auf. Die Haupterschließung<br />

<strong>Waldbrunn</strong>s durch die Kreisstraße WÜ12 verläuft<br />

von Westen nach Osten durch die Gemarkung der<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>. Diese schließt an die Bun<strong>des</strong>straßen<br />

B8 im Norden und die B27 im Osten an. Über die<br />

Bun<strong>des</strong>straßen ist die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> an<br />

die südwestlich verlaufende Bun<strong>des</strong>autobahn A3<br />

(Anschlussstellen Helmstadt und Kist) und damit<br />

an das Fernstraßennetz angebunden. Die beiden<br />

Bun<strong>des</strong>straßen stellen auch die Verb<strong>in</strong>dung nach<br />

Würzburg dar.<br />

Die Autobahntrasse erschwert den Zugang zum südwestlichen<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>teil und den daran anschließenden<br />

Irtenberger Wald, da die Trasse nur an zwei Stellen<br />

gequert werden kann und somit der Zugang zur<br />

Landschaft im Süden stark reglementiert ist. Auch <strong>in</strong><br />

der optischen Wahrnehmung ist der südliche Landschaftsraum<br />

vom übrigen <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet durch<br />

die Autobahntrasse abgeschnitten. H<strong>in</strong>zu kommt die<br />

Lärmbelastung durch die stark befahrene Autobahn.<br />

Der Ausbau der A3 erfolgte <strong>in</strong> den Jahren 2010 bis<br />

2012 Im Rahmen dieser Ausbaumaßnahmen der A3<br />

werden ab Herbst 2013 auch Begrünungsmaßnahmen<br />

vorgenommen, die bis 2016 abgeschlossen<br />

se<strong>in</strong> sollen.<br />

ÖPNV<br />

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird<br />

durch die Busl<strong>in</strong>ie 51 (Würzburg – Eisl<strong>in</strong>gen – <strong>Waldbrunn</strong>)<br />

abgedeckt. Die Fahrten der Busl<strong>in</strong>ien basieren<br />

werktags auf e<strong>in</strong>er 60 m<strong>in</strong>-Taktung. Am Wochenende<br />

und an Feiertagen s<strong>in</strong>d die Zeitabstände zwischen<br />

den e<strong>in</strong>zelnen Verb<strong>in</strong>dungen zum Teil größer. Die<br />

<strong>in</strong>sgesamt sieben Haltepunkte s<strong>in</strong>d gleichmäßig über<br />

das <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet verteilt, wodurch e<strong>in</strong>e gute und<br />

schnelle Erreichbarkeit der Haltepunkte sowie e<strong>in</strong>e<br />

gute Anb<strong>in</strong>dung an den ÖPNV gewährleistet werden.<br />

E<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dung an das regionale oder überörtliche<br />

Schienennetz ist <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> nicht gegeben.<br />

Der nächstgelegene Bahnhof ist der Hauptbahnhof<br />

<strong>in</strong> Würzburg, welcher mit den Verkehrsmitteln <strong>des</strong><br />

ÖPNV (Bus) zu erreichen ist.<br />

38<br />

schmale Ortsdurchfahrt am Rathaus<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

LÄRM<br />

Aufgrund der topographischen Gegebenheiten liegt<br />

der Siedlungsbereich der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> ca. 40 m oberhalb<br />

der Bun<strong>des</strong>autobahn A3, es s<strong>in</strong>d jedoch vor<br />

allem die südlichen Randbereiche der Ortslage von<br />

den Lärmimission der BAB A3 betroffen, da die Siedlungsfl<br />

ächen im weiteren Verlauf nach Norden h<strong>in</strong><br />

abfallen. Dadurch halten sich die Lärmimmissionen<br />

für die Wohngebäude <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> durch Lärm <strong>in</strong><br />

Grenzen.<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

Pegel im Berechnungsgebiet:<br />

> 75 dB(A)<br />

> 70 - 75 dB(A)<br />

> 65 - 70 dB(A)<br />

> 60 - 65 dB(A)<br />

> 55 - 60 dB(A)<br />


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

4 ZIELE UND LEITBILDER<br />

4.1 LANDSCHAFTSENTWICKLUNG<br />

40<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

Fachliche Ziele <strong>des</strong> Regionalplans der Region<br />

2: Natur und Landschaft<br />

- Erhaltung der Leistungsfähigkeit <strong>des</strong> Naturhaushaltes<br />

und <strong>des</strong> typischen Landschaftscharakters<br />

vordr<strong>in</strong>glich <strong>in</strong> der Flusslandschaft <strong>des</strong><br />

Ma<strong>in</strong>s und se<strong>in</strong>er Nebentäler […] durch pfl egliche<br />

Bodennutzung (B I 1.1)<br />

- Überlassung der Landschaftsbestandteile e<strong>in</strong>er<br />

natürlichen Sukzessionsentwicklung; soweit<br />

dem Schutzzweck dienlich, s<strong>in</strong>d Pfl egemaßnahmen<br />

durchzuführen (B I 2.5.3)<br />

- Nach Möglichkeit Beibehaltung der Grünlandnutzung<br />

<strong>in</strong> den Talauen der Ma<strong>in</strong>fränkischen<br />

Platten (B I 3.2.4)<br />

- Nach Möglichkeit Erhaltung oder Regeneration<br />

der Uferbereiche <strong>in</strong> naturnahen Zustand <strong>in</strong> den<br />

Tälern der Region (B I 3.1.3)<br />

- Erhaltung oberirdischer Gewässer mitsamt den<br />

zugehörigen Feuchtbereichen sowie Sanierung<br />

geschädigter Gewässerabschnitte (B I 3.2.10)<br />

- Erhaltung der Wälder der Region, Bewirtschaftung<br />

und Nutzung entsprechend der ihnen<br />

zukommenden Funktionen, <strong>in</strong>sbes. Erholungsund<br />

Wasserschutzfunktion (B III 2.1)<br />

- Verbesserung bzw. Vere<strong>in</strong>fachung der Bewirtschaftung<br />

<strong>des</strong> Kle<strong>in</strong>privatwal<strong>des</strong> durch Waldflurbere<strong>in</strong>igungen,<br />

überbetriebliche Zusammenschlüsse<br />

und verstärkte Beratung der<br />

Waldbesitzer (B III 2.3)<br />

- Sicherung der charakteristischen landschaftlichen<br />

Besonderheiten der Region und Nutzung<br />

für die Erholung (B VII 1.1)<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

Ziele <strong>des</strong> Landschaftsplans<br />

Agrarlandschaft - Offenland und Hangbereiche<br />

- Erhaltung und Entwicklung der traditionellen Kulturlandschaft<br />

<strong>in</strong> ihrer Lebensraumvielfalt und<br />

Erlebbarkeit durch Sicherung und Erhalt traditioneller<br />

Nutzungen, wie Obstwiesen, Obstbaumreihen,<br />

Hecken etc., <strong>in</strong>sbesondere im siedlungsnahen<br />

Bereich<br />

- Schaffung e<strong>in</strong>es Biotopverbundsystems durch<br />

Ergänzung von landschaftsgliedernden Elementen<br />

und von Trittste<strong>in</strong>biotopen (z.B. Gehölzreihen,<br />

Feldgehölze, Obstwiesen, aber auch Gras- und<br />

Krautfl uren), Beachtung <strong>des</strong> E<strong>in</strong>satzes standortheimischer<br />

Arten, E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der bestehenden<br />

Trockenstandorte v.a. der Biotope westlich der<br />

Autobahn A3 und westlich der Mädelhofer Straße<br />

- Sicherung der Flächen mit guten Standortbed<strong>in</strong>gungen<br />

(gute bzw. sehr gute Bodenwerte) für die<br />

Landwirtschaft und Vorrang der landwirtschaftlichen<br />

Nutzung auf diesen fruchtbaren Böden<br />

- Maßnahmen zum Erosionsschutz auf erosionsgefährdeten<br />

offenen Ackerfl ächen <strong>in</strong> Hangbereichen<br />

- Verbesserung <strong>des</strong> Grundwasserzustan<strong>des</strong> durch<br />

M<strong>in</strong>derung <strong>des</strong> Nitrate<strong>in</strong>trages durch die Landwirtschaft,<br />

<strong>in</strong>sbes. im Bereich <strong>des</strong> Wasserschutzgebietes<br />

- E<strong>in</strong>beziehen der örtlichen Landwirtschaft <strong>in</strong> die<br />

Landschaftspfl ege (Vertragsnaturschutz, Landschaftspfl<br />

egeverband)<br />

Gewässer / Bachtäler<br />

- Schaffung e<strong>in</strong>es Biotopverbundsystems der<br />

Gewässer- und Feuchtlebensräume und Verbesserung<br />

der Gewässerstrukturgüte über Maßnahmen<br />

zur Renaturierung und Aufwertung der Gewässer<br />

und Uferbereiche; Bereitstellung e<strong>in</strong>es Pufferstreifens<br />

(= Gewässerentwicklungsstreifens) von m<strong>in</strong>d.<br />

5 m Breite mit extensiver Grünlandnutzung bzw.<br />

ohne regelmäßige landwirtschaftliche Nutzung,<br />

Schaffung strukturreicher Ufer- und Sohlbereiche,<br />

Anlage lückiger Gehölzsäume<br />

- Zulassen der natürlichen Gewässerdynamik durch<br />

Bereitstellung <strong>des</strong> Gewässerentwicklungsstreifens<br />

von 5 m Breite)<br />

- Verbesserung der Gewässergüte durch Maßnahmen<br />

zur Reduzierung <strong>des</strong> Stoffe<strong>in</strong>trages durch<br />

Anlage von Gewässerschutzstreifen)<br />

- Verbesserung <strong>des</strong> Hochwasserabfl usses durch<br />

Freihaltung der Auenbereiche von jeglicher Bebauung<br />

und Aufforstung (ggf. Rückbau wo möglich)<br />

sowie Bereitstellung von Retentionsbereichen<br />

- Verbesserung der Gewässerwahrnehmung und<br />

Erlebbarkeit der Talräume, v.a. durch die ökologische<br />

Aufwertung und die Stärkung der Strukturvielfalt<br />

an den Gewässerläufen, aber auch Stärkung<br />

<strong>des</strong> Naherholungsangebotes am Gewässer<br />

Wald<br />

- Schaffung e<strong>in</strong>es gestuften strukturreichen<br />

Waldran<strong>des</strong> im Übergang zur Agrarlandschaft<br />

und Nutzung von Flächenpotentialen <strong>in</strong> direkter<br />

Benachbarung der Waldgebiete für Sukzession<br />

zur Stärkung der Strukturvielfalt <strong>in</strong> den Waldsaumbereichen<br />

41


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

Leitbild Siedlungsentwicklung<br />

bestehender Siedlungskörper (Wohnfläche)<br />

Flächenpotenzial - <strong>in</strong>dividuelles Wohnen<br />

Flächenpotenzial - <strong>in</strong>dividuelles Wohnen<br />

Barrierefreiheit<br />

Individuelles Wohnen<br />

Barrierefreiheit<br />

Flächenpotenzial - geme<strong>in</strong>schaftliches Wohnen<br />

bestehende Mischgebiet / Gewerbe<br />

ohnen und<br />

beiten / Handwerk<br />

Geme<strong>in</strong>schaftliches<br />

Wohnen<br />

Individuelles<br />

Wohnen<br />

Flächenpotenzial - Mischgebiet Arbeiten und<br />

Wohnen<br />

Ortskern - Nahversorgung<br />

Fläche für Geme<strong>in</strong>bedarf am Siedlungsrand<br />

Pflege und Entwicklung <strong>des</strong> Streuobstgürtels um<br />

die Siedlung<br />

Pflege und Entwicklung der Grünachse<br />

Ortskern<br />

Waldfläche - Naherholungspotenzial<br />

42<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

4.2 ZIELE DER SIEDLUNGSENTWICKLUNG<br />

Fachliche Ziele <strong>des</strong> Regionalplans der Region<br />

2: Siedlungswesen<br />

- Anstreben e<strong>in</strong>er Siedlungsentwicklung mit guter<br />

Zuordnung der Wohn- und Arbeitsstätten und<br />

der zentralen E<strong>in</strong>richtungen zu den Verkehrswegen,<br />

den Haltepunkten der öffentlichen Verkehrse<strong>in</strong>richtungen,<br />

den übrigen Versorgungse<strong>in</strong>richtungen<br />

und den Erholungse<strong>in</strong>richtungen<br />

(B II 1.1)<br />

- Organische Entwicklung der Siedlungstätigkeit<br />

sowohl im Wohnsiedlungsbereich als auch im<br />

gewerblichen Siedlungsbereich (B II 1.7)<br />

- Erhaltung und Sicherung von Siedlungse<strong>in</strong>heiten<br />

mit historisch gewachsenen und landschaftsprägenden<br />

Siedlungsbildern auch im<br />

ländlichen Raum (B II <strong>7.</strong>1)<br />

Ziele der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />

- Anstrebung e<strong>in</strong>er Stabilisierung der E<strong>in</strong>wohnerzahl<br />

zur Sicherung der Infrastruktur<br />

- Reduzierung der Flächen<strong>in</strong>anspruchnahme durch<br />

Schaffung kompakter Siedlungsstrukturen, Innenentwicklung,<br />

Wiedernutzung von Leerstand und<br />

gewerblichen Brachfl ächen, Arrondierung der<br />

bestehenden Siedlungsfl ächen<br />

- Stärkung der Attraktivität <strong>des</strong> Ortskerns durch<br />

Erhalt und Stärkung der traditionellen Nutzungsmischung<br />

im Ortskern, Nutzung der vorhandenen<br />

Bebauungsstruktur mit kurzen Wegen, Sicherung<br />

und Entwicklung wohnortnaher Dienstleistungen<br />

und Erholungsfl ächen<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

- Abstimmung der Siedlungsentwicklung mit den<br />

Erfordernissen e<strong>in</strong>er günstigen Verkehrserschließung<br />

durch den ÖPNV<br />

- Erhaltung und Nutzung der historischen Bausubstanz<br />

- Schaffung nachfragegerechten Wohnraums (<strong>in</strong>sbesondere<br />

seniorengerechtes Wohnen, Seniorenwohnanlage<br />

etc.)<br />

- Schaffung barrierefreien öffentlichen Raumes (Verb<strong>in</strong>dungen<br />

Wohnen - E<strong>in</strong>kaufen - Infrastruktur)<br />

- Offenhaltung der Grünachse <strong>in</strong>nerhalb der Siedlungsstruktur<br />

- Förderung e<strong>in</strong>er kompakten Siedlungsstruktur<br />

- Schutz der Bevölkerung vor Lärmemissionen v.a.<br />

durch die Autobahn<br />

Die Ausweisung neuer Baufl ächen soll daher am<br />

Bedarf orientiert und im Siedlungszusammenhang<br />

<strong>in</strong> klarer Abgrenzung zur Landschaft erfolgen. Die<br />

Inanspruchnahme von Boden und Landschaft soll<br />

m<strong>in</strong>imiert werden, bestehende Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen<br />

und Versorgungsmedien sollen wirtschaftlich<br />

genutzt werden, <strong>des</strong>halb soll gezielt die Nutzung von<br />

Brachfl ächen, Baulücken und Leerständen sowie die<br />

Nachverdichtung im Bestand vorangebracht werden.<br />

Gerade für Bevölkerungsgruppen mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>geschränkten<br />

Mobilität (K<strong>in</strong>der und Senioren) ist die<br />

kurze, fußläufi ge Erreichbarkeit von Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen<br />

wesentlich.<br />

Daher werden im Rahmen <strong>des</strong> Flächennutzungsplans<br />

neben der Neuausweisung von Wohnbaufl ä-<br />

che auch Maßnahmen der Innenentwicklung, aufgezeigt.<br />

Diese konkretisieren sich durch die Nutzung<br />

von bestehenden Baulücken, falls diese zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Als weitere Maßnahmen werden empfohlen<br />

- Die Ausweisung <strong>des</strong> Mischgebietes mit der Zuordnung<br />

Wohnen und Arbeiten (Handwerk) am westlichen<br />

Ortsrand.<br />

- Ausweisung von Baufl ächen für barrierefreies <strong>in</strong>dividuelles<br />

Wohnen mit kurzen Wegen zum zentralen<br />

Versorgungsbereich.<br />

- Erweiterung der Siedlungsstruktur für <strong>in</strong>dividuelles<br />

Wohnen am östlichen Rand mit Arrondierung <strong>des</strong><br />

Siedlungskörpers.<br />

- Beibehaltung sowie Erweiterung der Grünachse<br />

- Weiterentwicklung <strong>des</strong> Wohnstandortes sowie der<br />

Wohnqualität<br />

- Verzicht auf e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive gewerbliche Entwicklung<br />

43


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

4.3 KLIMASCHUTZ UND REGENERATIVE ENERGIEN<br />

44<br />

Fachliche Ziele <strong>des</strong> Regionalplans der Region 2:<br />

Energieversorgung<br />

- Anstreben e<strong>in</strong>er sicheren, kostengünstigen,<br />

umweltschonenden sowie nach Energieträgern<br />

breit diversifi zierten Energieversorgung sowie<br />

Beachtung e<strong>in</strong>es sparsamen und rationellen<br />

Energiee<strong>in</strong>satzes (B X 1.1 G)<br />

- umweltfreundliche Ausrichtung der Energieversorgung<br />

sehr bedeutsam, <strong>in</strong>sbesondere die Nutzung<br />

erneuerbarer Energieträger (B X 1.2 G)<br />

- besondere Bedeutung bedarfsgerechter und<br />

umweltschonender Nutzung von Biomasse zur<br />

Energiegew<strong>in</strong>nung, v.a. aus regional erzeugten<br />

Ressourcen (B X 5.3 G)<br />

(Fortschreibung <strong>des</strong> Regionalplans Kapitel B X im Anhörungsverfahren<br />

Stand 2010)<br />

KLIMASCHUTZ<br />

Der erwartete Klimawandel veranlasst Politik und<br />

Gesellschaft zum Umdenken. Für die Kommunen<br />

ergeben sich neue Handlungsfelder mit folgenden<br />

Zielen:<br />

- kommunales Energiemanagement und Förderung<br />

von Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

sowie die Nutzung erneuerbarer Energien und<br />

der Kraft-Wärme-Kopplung<br />

- Beachtung und Umsetzung e<strong>in</strong>er klimagerechten<br />

und energieoptimierten Bauleitplanung<br />

- umweltverträgliche Verkehrsentwicklung durch<br />

Förderung <strong>des</strong> ÖPNV und Ausbau von Radwegen<br />

und Fußgängerverb<strong>in</strong>dungen etc. zum Zweck der<br />

Verkehrsm<strong>in</strong>derung bzw. -vermeidung<br />

- kommunale Strategien zur Abfallvermeidung und<br />

ressourcenschonenden Abfallbehandlung<br />

- <strong>in</strong>terkommunale Allianzen <strong>in</strong> den <strong>in</strong>frastrukturellen<br />

Bereichen (Versorgung, Energie, Verkehr)<br />

- <strong>in</strong>tensive Öffentlichkeitsarbeit und Beratung für die<br />

Motivation der Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger für den Klimaschutz<br />

(Klimaschutz <strong>in</strong> Kommunen, Praxisleitfaden, Difu<br />

2011)<br />

Ziel bei all diesen Maßnahmen ist die Senkung <strong>des</strong><br />

Energieverbrauches und die E<strong>in</strong>sparung von Kohlendioxid.<br />

Diesbezüglich bietet sich für die Kommunen<br />

an, e<strong>in</strong>en Energienutzungsplan zu erstellen.<br />

Weiteres Thema <strong>des</strong> Klimawandels ist die Sicherstellung<br />

<strong>des</strong> Hochwasserschutzes durch Beseitigung<br />

von Abfl ussh<strong>in</strong>dernissen und Bereitstellung<br />

von Retentionsräumen, da e<strong>in</strong>e Zunahme von Starkregenfällen<br />

und Hochwasserereignissen durch den<br />

Klimawandel nicht ausgeschlossen werden kann.<br />

REGENERATIVE ENERGIEN IN DER GEMEINDE<br />

Ausbau der Produktion und Nutzung regenerativer<br />

Energien im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet, wobei:<br />

- die Nutzung der Sonnenenergie <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf<br />

den Siedlungsbereich (Dachfl ächen) sowie das<br />

Areal um die bestehende Photovoltaikfreifl ächenanlage<br />

konzentriert se<strong>in</strong> soll (aufgrund der Förderbed<strong>in</strong>gungen<br />

gemäß EEG potentielle Standorte für<br />

weitere PV-Anlagen entlang der Bun<strong>des</strong>autobahn<br />

A3)<br />

- die Nutzung der W<strong>in</strong>dkraft aufgrund <strong>des</strong> bestehenden<br />

„Geme<strong>in</strong>samen Flächennutzungsplans gemäß<br />

§ 204 BauGB für den sachlichen Teilbereich der<br />

Darstellung von Sondergebieten für W<strong>in</strong>dkraftanlagen“<br />

aus dem Jahr 2005 <strong>in</strong>nerhalb <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes<br />

ausgeschlossen ist (vgl. Kap. 3.3.4 Infrastruktur<br />

und Energie)<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

5 DARSTELLUNGEN IM FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND LANDSCHAFTSPLAN<br />

5.1 BAUFLÄCHEN<br />

5.1.1 SIEDLUNGSENTWICKLUNG - WOHN-<br />

BAUFLÄCHENBEDARF<br />

2,7<br />

2,6<br />

WOHNUNGSBEDARF<br />

2,5<br />

Neben der Entwicklung der E<strong>in</strong>wohnerzahl (vergleiche<br />

Kap. 3.3.2) ist die Belegungsdichte e<strong>in</strong> wichtiger<br />

Faktor für den Wohnungsbedarf. Die Belegungsdichte<br />

gibt an, wie viele Personen pro Wohne<strong>in</strong>heit<br />

leben. Während im Jahr 1997 noch ca. 2,6 Personen<br />

pro Wohne<strong>in</strong>heiten verzeichnet wurden, sank<br />

dieser Wert bis zum Jahr 2011 <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> auf ca.<br />

2,3 Personen je Wohne<strong>in</strong>heit. Bei Fortschreibung<br />

dieses Trends kann von e<strong>in</strong>er Abnahme der Belegungsdichte<br />

auf 2,1 Personen pro Wohne<strong>in</strong>heit im<br />

Jahr 2028 ausgegangen werden. Die Abnahme der<br />

Belegungsdichte ist durch den Trend zu kle<strong>in</strong>eren<br />

Haushalten begründet. Ursache hierfür s<strong>in</strong>d neben<br />

der Zunahme der älteren Bevölkerung der generelle<br />

Trend zu E<strong>in</strong>- und Zweipersonenhaushalten.<br />

Unter Berücksichtigung dieses Trends sowie der<br />

Szenarien der Bevölkerungsentwicklung (vergleiche<br />

Kap. 3.3.2) ergeben sich verschiedene Szenarien für<br />

den Wohnungsbedarf.<br />

Szenario 1: Die E<strong>in</strong>wohnerzahl bleibt stabil auf dem<br />

Niveau <strong>des</strong> Jahres 2011. Aufgrund der abnehemenden<br />

Belegungsdichte ist anzunehmen, dass bis zum<br />

Jahr 2028 e<strong>in</strong> Bedarf an ca. 1.240 Wohne<strong>in</strong>heiten<br />

und somit sich e<strong>in</strong> zusätzlicher Wohnungsbedarf von<br />

ca. 90 Wohne<strong>in</strong>heiten bezogen auf das Jahr 2013<br />

ergibt.<br />

Szenario 2: Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung<br />

verhält sich gemäß Trend 2002-2011 (Zuwachs<br />

um 0,3 % pro Jahr).<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

2,4<br />

2,3<br />

2,2<br />

2,1<br />

2,0<br />

1,9<br />

1,8<br />

19971999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027<br />

Entwicklung der Belegungsdichte<br />

1.400<br />

1.350<br />

1.300<br />

1.250<br />

1.200<br />

1.150<br />

1.100<br />

1.050<br />

1.000<br />

950<br />

19971999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027<br />

Szenarien <strong>des</strong> Wohnungsbedarfs bis 2028<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

stabile E<strong>in</strong>wohnerzahl<br />

Zunahme der E<strong>in</strong>wohnerzahl<br />

entsprechned Trend<br />

2002-2011 (0,3 % pro Jahr)<br />

Zunahme 0,7 % pro Jahr<br />

45


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

Dadurch würde die Bevölkerungszahl auf ca. 2.740<br />

Personen im Jahr 2028 ansteigen, wodurch e<strong>in</strong><br />

zusätzlicher Wohnbedarf von ca. 150 Wohne<strong>in</strong>heiten,<br />

bezogen auf das Jahr 2013, generiert wird.<br />

Szenario 3: Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung<br />

verhält sich entsprechend <strong>des</strong> aktuellenTrends<br />

mit e<strong>in</strong>em Wachstum um jährlich 0,7 %. Dies impliziert<br />

e<strong>in</strong>en Zuwachs der Bevölkerung auf ca. 2.930<br />

E<strong>in</strong>wohner im Jahr 2028 und e<strong>in</strong>em Wohnungsbedarf<br />

von ca. 230 zusätzlichen Wohne<strong>in</strong>heiten bezogen<br />

auf das Jahr 2013.<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Szenarien spannen e<strong>in</strong>en Korridor<br />

auf, <strong>in</strong> welchem sich die zukünftige Bevölkerungsentwicklung<br />

abspielen könnte.<br />

WOHNBAUFLÄCHENRESERVEN<br />

Als Wohnbaufl ächenreserven gibt es <strong>in</strong> den verschiedenen<br />

Wohngebieten <strong>in</strong>sgesamt ca. 66 Baulücken,<br />

die voll erschlossen s<strong>in</strong>d und sofort bebaut werden<br />

könnten. Diese Grundstücke befi nden sich fast ausschließlich<br />

<strong>in</strong> Privateigentum und werden teilweise<br />

bereits seit Jahrzehnten von den Eigentümern dem<br />

Grundstücksmarkt nicht zu Verfügung gestellt. Es<br />

wird davon ausgegangen, dass auch <strong>in</strong>nerhalb der<br />

nächsten 15 Jahre nur e<strong>in</strong> Teil dieser Grundstücke<br />

für e<strong>in</strong>e Bebauung zu Verfügung steht. Daher werden<br />

die Baulücken lediglich zu 65 % (ca. 43 Wohne<strong>in</strong>heiten)<br />

als Bauflächenreserve berücksichtigt.<br />

Baulücken <strong>in</strong> bestehenden Wohngebieten und Baulandreserven<br />

46<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

Daneben gibt es noch folgende Flächenreserven im<br />

Flächenutzungsplan:<br />

Bereich Mädelhofer Straße („Am Forst-Süd“):<br />

Der Bereich ist bereits als Wohnbaufl äche bzw.<br />

gemischte Baufl äche dargestellt. Unter Zugrundelegung<br />

e<strong>in</strong>er durchschnittlichen Grundstücksgröße von<br />

550 m² im Bereich der Wohnbaufl äche sowie 1.100<br />

m² im Bereich der gemischten Baufl äche, bietet der<br />

Bereich Platz für ca. 54 Wohne<strong>in</strong>heiten.<br />

Bereich Balthasar-Neumann-Straße („Wiesengrund<br />

II“): Bei der vorgeschlagenen Erweiterung der Wohnbaufl<br />

äche beträgt die Kapazität 152 Wohne<strong>in</strong>heiten.<br />

Daraus leitet sich e<strong>in</strong>e Gesamtkapazität von 249<br />

Wohne<strong>in</strong>heiten ab, wodurch auch für e<strong>in</strong>e Bevölkerungszunahme<br />

von 0,7 % im Jahr im ausreichenden<br />

Umfang Wohnbaufl ächen dargestellt s<strong>in</strong>d.<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>er abschnittsweisen Aufplanung und<br />

Erschließung kann die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> dem<br />

Bedarf entsprechend Bauland bereitstellen. Durch<br />

e<strong>in</strong>en Grunderwerb der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> kann sichergestellt<br />

werden, dass die Grundstücke tatsächlich e<strong>in</strong>er<br />

Bebauung zugeführt werden.<br />

Wohne<strong>in</strong>heiten<br />

249<br />

250<br />

230<br />

200<br />

82<br />

152<br />

150<br />

58<br />

100<br />

54<br />

50<br />

90<br />

43<br />

0<br />

Bedarf<br />

Aktivierbare Reserven<br />

Bilanz Wohnungsbedarf - Wohnbaufl ächenangebot bis 2026<br />

Maximum<br />

(Bevölkerungszunahme 0,7 % / Jahr)<br />

Optimum<br />

(Entwicklung E<strong>in</strong>wohnerzahl gemäß Trend<br />

2002-2011)<br />

M<strong>in</strong>iumum (stabile E<strong>in</strong>wohnerzahl)<br />

Flächenreserven FNP<br />

„Wiesengrund II“<br />

Flächenreserven FNP<br />

Mädelhofer Straße<br />

Baulücken<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

47


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

5.1.2 NEUE BAUFLÄCHEN<br />

GEMISCHTE BAUFLÄCHE / WOHNBAUFLÄCHE<br />

„AM FORST-SÜD“ (MÄDELHOFER STRASSE)<br />

Zielsetzung:<br />

Gemischte Baufl äche entlang der Mädelhofer Straße:<br />

kle<strong>in</strong>teilige, nicht wesentlich störende Gewerbebetriebe,<br />

<strong>in</strong>sbesondere als Komb<strong>in</strong>ation aus Wohnen<br />

und Arbeiten.<br />

Wohnbaufl äche westlicher Teil: <strong>in</strong>dividuelles Wohnen,<br />

<strong>in</strong>sbesondere auch als barrierefreies Wohnen/<br />

Seniorenwohnen als Angebot für ältere Bürger,<br />

zum Beispiel als kompaktes E<strong>in</strong>familienhaus.<br />

Wohnbaufl äche östlicher Teil: geme<strong>in</strong>schaftliches<br />

Wohnen, <strong>in</strong>sbesondere Seniorenwohnen oder Mehrgenerationenwohnen<br />

<strong>in</strong> zentraler Lage nahe <strong>des</strong><br />

Ortskerns mit se<strong>in</strong>en Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen.<br />

Mit der Darstellung der Baufl ächen wird das Ziel verfolgt,<br />

die bestehende Lücke <strong>in</strong>nerhalb der Ortslage<br />

zu bebauen.<br />

Flächengröße:<br />

ca. 4,6 ha<br />

Kapazität:<br />

ca. 54 Wohne<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong> gemischter Baufl äche und<br />

Wohnbaufl äche<br />

Lage:<br />

Das Gebiet liegt am westlichen Ortse<strong>in</strong>gang an der<br />

Mädelhofer Straße (KR WÜ 28), dem Gebiet vorgelagert<br />

s<strong>in</strong>d die gewerblichen und gemischten Baufl ä-<br />

chen an der Röntgenstraße, die den Abschluss der<br />

Bebauung im Westen bilden.<br />

Bisherige Darstellung:<br />

Gemischte Baufl äche im südlichen Teil an der Mädelhofer<br />

Straße und im östlichen Bereich bis zum Hettstädter<br />

Weg<br />

Wohnbaufl äche im nördlichen Teil angrenzend an<br />

die bestehenden Wohnbaufl ächen<br />

Anb<strong>in</strong>dung:<br />

Die Anb<strong>in</strong>dung <strong>des</strong> Wohngebietes erfolgt über Frankenstraße<br />

/ Albstatter Straße<br />

48<br />

Gemischte Baufl äche / Wohnbaufl äche an der Mädelhofer<br />

Straße<br />

Zukünftige Darstellung:<br />

Zur Anb<strong>in</strong>dung der bestehenden gewerblichen und<br />

gemischten Baufl ächen mit dem Ortskern (ebenfalls<br />

gemischte Baufl äche) und zum Schutz der dah<strong>in</strong>ter<br />

liegenden geplanten Wohnbebauung wird entlang<br />

der Mädelhofer Straße e<strong>in</strong>e gemischte Baufl äche<br />

dargestellt. Der nördliche Teil der Baufl äche wird<br />

zwischen Albstatter Weg bis zum Hettstätter Weg<br />

heran als Wohnbaufl äche dargestellt.<br />

H<strong>in</strong>weise, Besonderes:<br />

Die gemischte Baufl äche / Wohnbaufl äche liegt<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Schutzzone IIIA der geplanten Erweiterung<br />

<strong>des</strong> Wasserschutzgebietes „Brunnen <strong>Waldbrunn</strong>“.<br />

Die Zulässigkeit der Bebauung muss im<br />

Rahmen der verb<strong>in</strong>dlichen Bauleitplanung mit dem<br />

Wasserwirtschaftsamt durch e<strong>in</strong>e Ausnahmegenehmigung<br />

abgestimmt werden.<br />

Aufgrund der südwestlich verlaufenden Kreisstraße,<br />

ist im Rahmen der verb<strong>in</strong>dlichen Bauleitplanung e<strong>in</strong><br />

schalltechnisches Gutachten e<strong>in</strong>zuholen.<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

WOHNBAUFLÄCHE „WIESENGRUND 2“<br />

Zielsetzung:<br />

Wohnbaufl äche am Ostrand der bestehenden Ortslage<br />

zur Arrondierung der Siedlungsfl äche<br />

Bisherige Darstellung:<br />

Wohnbaufl äche und Fläche für die Landwirtschaft im<br />

Osten<br />

Zukünftige Darstellung:<br />

Wohnbaufl äche mit Gliederung durch Grünfl äche im<br />

Bereich der Hochspannungstrasse.<br />

Freihalten der Hochspannungstrasse mit erforderlichen<br />

Schutzabständen, Entwicklung e<strong>in</strong>er Grünzäsur<br />

<strong>in</strong> diesem Bereich unter E<strong>in</strong>beziehung der bestehenden<br />

Biotope im südlichen Teil der Baufl äche<br />

Flächengröße:<br />

ca. 11,5 ha<br />

Kapazität:<br />

ca. 152 Wohne<strong>in</strong>heiten<br />

Lage:<br />

Die Wohnbaufl äche liegt am östlichen Rand der Ortslage<br />

<strong>Waldbrunn</strong> und bildet den Siedlungsrand. Die<br />

Ausformung <strong>des</strong> Siedlungsran<strong>des</strong> ermöglicht damit<br />

e<strong>in</strong>e Arrondierung der bestehenden Ortslage.<br />

Anb<strong>in</strong>dung:<br />

Die Anb<strong>in</strong>dung der neuen Wohnbaufl äche erfolgt<br />

über e<strong>in</strong>e neue Straßenspange, die von Süden aus<br />

(Eis<strong>in</strong>ger Straße ( WÜ 12) das Gebiet erschließen<br />

soll, zudem erfolgt die Anknüpfung an den Hollerbusch,<br />

bzw. Balthasar-Neumann-Straße.<br />

H<strong>in</strong>weise, Besonderes:<br />

E<strong>in</strong>grünung der Wohnbaufl äche durch Erhaltung und<br />

Ergänzung der bestehenden Heckenstrukturen am<br />

Ostrand der Baufl äche.<br />

Für den westlichen Teil der Wohnbaufl äche wird<br />

gegenwärtig e<strong>in</strong> Bebauungsplan aufgestellt.<br />

Die geplante Wohnbaufl äche wird durch die Hochspannungstrasse<br />

der Tennet TSO GmbH geschnitten.<br />

Die Baubeschränkungszone von 25 m beidseits<br />

der Trasse wird von Bebauung freigehalten und als<br />

Teil der Gebietskulisse für Flächen zum Schutz, zur<br />

Pfl ege und Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft<br />

dargestellt.<br />

Die geplante Wohnbaufl äche liegt <strong>in</strong>nerhalb der<br />

geplanten Erweiterung <strong>des</strong> Tr<strong>in</strong>kwasserschutzgebietes<br />

der TWV Würzburg, „Zeller Stollen“, <strong>in</strong> Schutzzone<br />

III. Nach vorgeschlagenem Wasserschutzgebietskatalog<br />

ist Bauleitplanung <strong>in</strong> Zone III dieses<br />

Wasserschutzgebietes zulässig.<br />

Südlich der geplanten Wohnbaufl äche verläuft die<br />

Kreisstraße (WÜ 12). Im Rahmen der verb<strong>in</strong>dlichen<br />

Bauleitplanung ist e<strong>in</strong> schalltechnisches Gutachten<br />

e<strong>in</strong>zuholen.<br />

Wohnbaufl äche am Wiesengrund<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

49


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

5.1.3 ÄNDERUNG DER ART DER BAULICHEN<br />

NUTZUNG<br />

Im Rahmen der Neuzeichnung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

wurde die Darstellung der Art der<br />

baulichen Nutzung <strong>des</strong> rechtswirksamen Flächennutzungsplanes<br />

<strong>in</strong> Teilgebieten angepasst. Dies<br />

umfasst im Wesentlichen die derzeitige Darstellung<br />

von gemischten Baufl ächen, die nach der realen<br />

Nutzung eher den Charakter e<strong>in</strong>er Wohnbaufl ächen<br />

vorweisen. Daher werden diese Bereiche <strong>in</strong> der <strong>7.</strong><br />

Änderung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes als Wohnbaufl<br />

äche dargestellt.<br />

Darstellung rechtswirksamer Flächennutzungsplan mit Änderungsbereichen<br />

Darstellung <strong>7.</strong> Änderung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

50<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

51


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

5.2 LANDSCHAFTSENTWICKLUNG<br />

offene, ausgeräumte Hangbereiche westlich <strong>des</strong> Haselbachs<br />

5.2.1 BIOTOPVERBUNDSYSTEM UND LE-<br />

BENSRAUMENTWICKLUNG<br />

Neben Maßnahmen zur Pfl ege und Entwicklung<br />

der im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet vorhandenen wertvollen<br />

Biotopfl ächen s<strong>in</strong>d zum langfristigen Erhalt der<br />

vorhandenen Tier- und Pfl anzenpopulationen Vernetzungsmaßnahmen<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>es Biotopverbundkonzeptes<br />

erforderlich, da die Biotope zum<br />

großen Teil isoliert gelegen oder zerschnitten s<strong>in</strong>d.<br />

Aufgrund dieser fehlenden Durchgängigkeit der Biotope<br />

s<strong>in</strong>d gegenwärtig ke<strong>in</strong>e regional bedeutsamen<br />

Verbundstrukturen im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet vorhanden.<br />

nicht zu bee<strong>in</strong>trächtigen<br />

- Grünlandnutzung (ggf. Beweidung) zum Offenhalten<br />

der schwer zugänglichen kle<strong>in</strong>en oder<br />

steilen Flächen (Vertragsnaturschutz)<br />

MASSNAHMEN IN DER AGRARLANDSCHAFT<br />

(OFFENLAND UND HANGBEREICHE)<br />

Anreicherung der Agrarflur<br />

durch Gehölze und Trittste<strong>in</strong>biotope<br />

Gewässer- und Feuchtgebiete:<br />

- Optimierung der Gewässer- und Auenbereiche als<br />

durchgängige Biotopbänder und Verknüpfung der<br />

Fließgewässer-Biotopbänder (Waldbüttelbrunner<br />

Augraben, Haselbach, Heuheckengraben, Pfetzergraben)<br />

- Erhöhung der Strukturvielfalt <strong>in</strong> den Hochfl ächen<br />

bzw. den offenen Hangbereichen, ausgehend<br />

von bestehenden Gehölzstrukturen (Obstwiesen,<br />

Hecken, Feldgehölze etc.) auf m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens<br />

5 % <strong>des</strong> Flächenanteils und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Abstand<br />

von 500 m, durch:<br />

- Anlage von Hecken und Feldgehölzen<br />

52<br />

erhaltenswerter Strukturreichtum am Waldsaum im Süden <strong>des</strong><br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes<br />

Biotopband westlich der Autobahn A3<br />

- Erhalt relativ naturnaher Quellgebiete mit ihrer<br />

typischen Flora und Fauna<br />

Trockenstandorte:<br />

- Sicherung und Entwicklung der Hangbereiche mit<br />

ihren typischen Muschelkalk-Trockenstandorten<br />

- Pfl ege der Obstbäume (dauerhafte Sicherstellung),<br />

Nach- bzw. Ergänzungspfl anzung<br />

- Pfl ege und Entwicklung der Heckenkomplexe<br />

- ke<strong>in</strong>e Aufforstungen (oder Energiewaldfl ächen) im<br />

Bereich von Heckenkomplexen, um die angrenzenden<br />

wertvollen Lebensräume und das <strong>in</strong> diesen<br />

Bereichen reich strukturierte Landschaftsbild<br />

- Alleen und Baumgruppen entlang von Straßen<br />

und Wegen<br />

- Gras- und Krautfluren an Ra<strong>in</strong>en und Ranken<br />

(Hochra<strong>in</strong>e), Schlaggrenzen, Wegrändern und<br />

Gehölzen mit 3 – 5 m M<strong>in</strong><strong>des</strong>tbreite, Verbot<br />

von Düngung, maximal e<strong>in</strong>schürig<br />

- Anlage von Streuobstflächen (Obsthochstämme<br />

auf extensivem Grünland) auf stark<br />

geneigten Standorten mit Erosionsgefährdung<br />

- Erhaltung und Pfl ege und Erweiterung siedlungsnaher<br />

Streuobstwiesen zur Abrundung<br />

<strong>des</strong> bestehenden traditionellen Obstbaumgürtels,<br />

Beibehaltung und Stärkung <strong>des</strong> vorhandenen<br />

Lebensraummosaiks (Totholz, Fallobst<br />

etc.)<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

- Organisation der Verarbeitung und Vermarktung<br />

<strong>des</strong> Streuobstes und der Produkte (auch<br />

geme<strong>in</strong>deübergreifend)<br />

- Sicherung von Pufferstreifen entlang von sensiblen<br />

Landschaftsteilen, z.B. Fließgewässern<br />

oder Säumen von Gehölzflächen / Wäldern und<br />

Wegen durch Erhalt und Ergänzung von Krautund<br />

Strauchsäumen<br />

- Schaffung von Grünverb<strong>in</strong>dungen im exponierten<br />

Offenland <strong>in</strong>sbes. entlang <strong>des</strong> Haselbaches<br />

östlich der Autobahn und auf dem Höhenrücken<br />

zwischen Autobahn und Mädelhofer Straße<br />

durch Ergänzung von Sträuchern, Laub- und<br />

Obstbäumen und Verzweigung dieser Strukturen<br />

<strong>in</strong> die angrenzenden Querwege h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> für<br />

Biotopverbund und Erholungseignung<br />

Lokale Biotopbänder Trockenlebensraum<br />

- Erhalt, Pfl ege und Offenhaltung der vorhandenen<br />

Trockenstandorte und mageren südexponierten<br />

Wiesenbereiche entlang der Hangbereiche<br />

- ausgehend von Restbeständen von Mager- und<br />

Trockenstandorten <strong>in</strong> der strukturarmen Ackerlandschaft<br />

Neuschaffung von mageren Ranken und<br />

Ra<strong>in</strong>en, Magerwiesen, Wald- und Heckensäumen<br />

- Wiederaufnahme bzw. Fortsetzung der traditionellen<br />

Bewirtschaftung mit extensiver Nutzung und<br />

Pfl ege von Halbtrockenrasen und Magerwiesen<br />

sowie Fortsetzung und Erweiterung <strong>des</strong> extensiven<br />

Streuobstanbaus<br />

- Erhalt, Pfl ege und Erweiterung bestehender Feldgehölze<br />

und Hecken<br />

In Anb<strong>in</strong>dung an diesen regionalen Biotopverbund<br />

sollen auch die Fließgewässer der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> zu<br />

e<strong>in</strong>em durchgängigen Feuchtlebensraumverbund<br />

entwickelt werden.<br />

- Entwicklung der Bachtäler der Fließgewässer zu<br />

naturnahen, vielvältigen Lebensräumen; Vernetzung<br />

dieser Flächen durch Sicherung und Entwicklung<br />

der verbliebenen Feuchtgebiete, Wiederherstellung<br />

von Hochstaudensäumen und<br />

Grünlandstreifen sowie partiellen gewässerbegleitenden<br />

standortgerechten Gehölzen entlang der<br />

Bäche und Gräben<br />

- Erhalt und Erweiterung der extensiven Grünlandnutzung<br />

<strong>in</strong> den Feuchtgebieten der Bachauen<br />

Verbesserung der Gewässerstrukturgüte durch:<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

Pflegemaßnahmen zur Sicherung<br />

der Hecken und Obstbäume sowie<br />

Offenhaltung der Wiesenflächen<br />

- Erhaltung, Pfl ege und Erweiterung von Hecken<br />

und Feldgehölzen, Beachtung der Verwendung<br />

standortheimischer Arten und vorgelagerter<br />

Saumbereiche<br />

Gestaltung <strong>des</strong> Ortsran<strong>des</strong><br />

- E<strong>in</strong>grünung und landschaftliche E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der<br />

Baugebiete <strong>in</strong> die Landschaft durch Obstbaumpfl<br />

anzungen oder die Anlage von Hecken- /<br />

Gehölzstreifen<br />

MASSNAHMEN IN DEN FLIESSGEWÄSSERN<br />

UND AUEN<br />

- Erhaltung der offenen, unbebauten Auenlandschaft<br />

- Erhaltung und Pflege der Teichgruppe „Neue Seen“,<br />

regelmäßige Maßnahmen gegen zu starke Verlandung<br />

abschnittsweise<br />

Verbundachse Gewässer- /<br />

Feuchtlebensraum<br />

Gemäß ABSP Würzburg (2002) ist lediglich der Verlauf<br />

<strong>des</strong> Aalbaches, der sich nordwestlich an die<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>grenze <strong>Waldbrunn</strong>s am Zusammenfl uss<br />

von Haselbach und Waldbüttelbrunner Augraben<br />

anschließt als regionale Verbundachse für Gewässerlebensräume<br />

bzw. Feuchtgebiete zu erhalten und<br />

zu entwickeln.<br />

- Bereitstellung e<strong>in</strong>es m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens 10 m breiten<br />

Gewässerbegleitstreifens mit Grünlandnutzung<br />

bzw. ohne regelmäßige landwirtschaftliche Nutzung<br />

mit Verzicht auf Düngemittel an allen Fließgewässern<br />

im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet zur M<strong>in</strong>derung<br />

<strong>des</strong> Stoffe<strong>in</strong>trages und als Pufferstreifen für die<br />

Eigenentwicklung (über Vertragsnaturschutz, Flächenankauf)<br />

- Renaturierung der begradigten und e<strong>in</strong>getieften<br />

Bachabschnitte und Verbesserung der Strukturvielfalt<br />

durch Anlage und Pfl ege von Feuchtwiesen,<br />

Hochstaudenfluren, Röhrichten und Kle<strong>in</strong>gewässern,<br />

evtl. Offenlegung verrohrter Gewässerabschnitte<br />

sowie Wiederherstellung der Durchgängigkeit<br />

und Rückbau von Verbaumaßnahmen<br />

durch Gestaltung der Sohlbreiten, Sohltiefen und<br />

Uferböschungen, Zulassen der Gewässerdynamik<br />

53


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

Pfetzergraben mit Weiden<br />

Strukturarmut <strong>in</strong> der Aue <strong>des</strong> Waldbüttelbrunner Augrabens<br />

- Vorhandene Auengehölze verjüngen, auslichten,<br />

durchforsten, um e<strong>in</strong> Überaltern der Bestände zu<br />

vermeiden, Ergänzung mit standortheimischen<br />

Arten, dabei Beibehaltung lückiger Gehölzsäume<br />

(Verwendung standortheimischer Arten) und großzügiger<br />

offener, besonnter Uferbereiche mit Röhricht<br />

und Hochstaudenfl uren<br />

- Sicherung <strong>des</strong> Hochwasserabfl usses durch Bereitstellung<br />

ausreichender Retentionsfl ächen und<br />

Vermeidung bzw. Beseitigung von Abfl ussh<strong>in</strong>dernissen,<br />

Verzicht auf Aufforstungen - auch von<br />

Energiewäldern – <strong>in</strong> den Auenbereichen<br />

- Herstellung von besonderen Blickbezügen zu den<br />

Gewässern <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem Erholungswegenetz<br />

- Stärkung der Erlebbarkeit <strong>des</strong> Wassers durch Herstellung<br />

von Gewässerzugängen z.T. <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit „Aktionsbereichen“ (z.B. Kneippbecken)<br />

unter Beachtung naturschutzfachlich besonders<br />

sensibler Bereiche<br />

Verbesserung der Gewässergüte durch:<br />

SCHUTZGEBIETSVORSCHLÄGE<br />

geschützter Landschaftsbestandteil<br />

gemäß § 29 BNatSchG<br />

(Vorschlag)<br />

Die Teichgruppe „Neue Seen“ südlich der Autobahnanschlussstelle<br />

Helmstadt setzt sich aus mehreren<br />

Teichen zusammen, die verschiedene Verlandungsstadien<br />

aufweisen. Die Teiche s<strong>in</strong>d als Biotope kartiert<br />

und weisen e<strong>in</strong>en großen Artenreichtum auf,<br />

<strong>in</strong>sbesondere für zahlreiche Libellenarten stellen die<br />

Teiche e<strong>in</strong>en wertvollen Lebensraum dar, aber auch<br />

Vorkommen geschützter Arten wie beispielsweise<br />

der Eisvogel wurden hier verzeichnet.<br />

Das Areal um die Teiche wurde bislang nicht als<br />

Schutzgebiet ausgewiesen. Das ABSP Würzburg<br />

schlägt <strong>des</strong>halb vor, den Bereich als geschützten<br />

Landschaftsbestandteil (LB) gemäß § 29 BNatSchG<br />

auszuweisen. Der Vorschlag der Ausweisung wird<br />

<strong>in</strong> den Flächennutzungsplan aufgenommen, um<br />

die „Neuen Seen“ vor E<strong>in</strong>griffen zu schützen und<br />

<strong>in</strong> ihrem erhaltenswerten Zustand als geeigneten<br />

Lebensraum für die Arten zu bewahren.<br />

extensive Grünlandbewirtschaftung<br />

- extensive Grünlandbewirtschaftung der Auen- und<br />

Überschwemmungsbereiche um die direkten und<br />

auswaschungsbed<strong>in</strong>gten Stoffe<strong>in</strong>träge aus der<br />

Landwirtschaft zu verr<strong>in</strong>gern<br />

54<br />

Blick auf Ausschnitt der „Neuen Seen“<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

MASSNAHMEN FÜR ERHOLUNG UND FREIZEIT<br />

markierter Wander- und / oder<br />

Radweg<br />

- Erweiterung <strong>des</strong> bestehenden Wander- und<br />

Radwegenetzes, z.B. über den Brunnra<strong>in</strong>, da<br />

hier die landschaftliche Kuppenlage Ausblicke<br />

ermöglicht<br />

- Betonung besonderer Ausblicke <strong>in</strong> die Landschaft<br />

durch Pfl anzung markanter Gehölze (z.B.<br />

E<strong>in</strong>zelbaum), Bereitstellung von Sitzgelegenheiten<br />

sowie ggf. Erläuterungstafeln<br />

- Schaffung und Ausweisung von zielgruppengerechten<br />

Rundwegen („Seniorenrunde“ ohne<br />

größere Höhenunterschiede, Sitzgelegenheiten<br />

mit Ausblicken; „Familienrunde“ ohne große<br />

Höhenunterschiede, Anb<strong>in</strong>dung an Spielgelegenheiten<br />

und Gewässer, etc.)<br />

- Erweiterung <strong>des</strong> landschaftsbezogenen Bewegungsangebotes<br />

für alle Bevölkerungsgruppen,<br />

z.B. BMX- oder Mounta<strong>in</strong>bikestrecken<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

55


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

5.2.2 LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT<br />

LANDWIRTSCHAFT<br />

Ackerland<br />

Grünland<br />

Flächen für die Landwirtschaft <strong>in</strong><br />

Hanglagen, erosionsm<strong>in</strong>dernde<br />

Bewirtschaftung<br />

Bei den landwirtschaftlich genutzten Flächen handelt<br />

es sich zumeist um <strong>in</strong>tensiv bewirtschaftete Ackerflächen.<br />

In Auenbereichen und z.T. <strong>in</strong> Hanglagen fi nden<br />

sich Grünlandfl ächen.<br />

Insbesondere <strong>in</strong> steileren Hanglagen besteht e<strong>in</strong>e<br />

recht hohe Erosionsgefahr, so dass hier - soweit<br />

ke<strong>in</strong> Grünland vorliegt - auf e<strong>in</strong>e erosionsm<strong>in</strong>dernde<br />

Bewirtschaftung der Ackerfl ächen geachtet werden<br />

sollte. Diesbezügliche Maßnahmen s<strong>in</strong>d bspw. hangparallele<br />

Bewirtschaftung, e<strong>in</strong>e möglichst dauerhafte<br />

Bodenbedeckung, u.a. durch Gründüngung u.ä.).<br />

Streuobst / Obstwiesen /<br />

Obstbaumreihen<br />

E<strong>in</strong>e Erhaltung und Aufwertung <strong>des</strong> Naturhaushaltes<br />

und <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> ist<br />

eng mit der Aktivierung der Landwirte verknüpft. Sie<br />

s<strong>in</strong>d die Ausführenden, die mit e<strong>in</strong>er angepassten<br />

und bewussten Bewirtschaftung der landwirtschaftlich<br />

genutzten Flächen und durch Landschaftspfl e-<br />

gemaßnahmen vorrangig zur Gestaltung der Landschaft<br />

beitragen:<br />

- Stärkung der Sensibilität der örtlichen Landwirtschaft<br />

für die Belange von Naturhaushalt und<br />

Landschaftsbild<br />

- Anwendung optimierter Verfahren zur Ausbr<strong>in</strong>gung<br />

von Dünger und Bioziden, dadurch M<strong>in</strong>derung <strong>des</strong><br />

Stoffe<strong>in</strong>trags, der durch die <strong>in</strong>tensiven Bewirtschaftungsweisen<br />

<strong>in</strong> den Boden und den Wasserkreislauf<br />

gelangen kann<br />

- Aufwertung <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong> und der<br />

Lebensraumqualität sowie Stabilisierung <strong>des</strong><br />

Naturhaushaltes im Offenland durch Pfl ege- und<br />

Pfl anzmaßnahmen von Gehölzen als auch Extensivierungsmaßnahmen<br />

zur Gliederung und Strukturanreicherung<br />

der Landschaft<br />

- Übernahme der Pfl anzmaßnahmen und langfristige<br />

Sicherung durch Pfl egemaßnahmen durch<br />

örtliche Landwirte über Vertragsnaturschutz und<br />

Teilnahme am Landschaftspfl egeverband Landkreis<br />

Würzburg, Möglichkeiten zur Umsetzung vgl.<br />

Kap. 5.1 .1 „Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und Fördermöglichkeiten<br />

für die Umsetzung“<br />

- Aufzeigen von Möglichkeiten der Zusammenarbeit,<br />

der Öffentlichkeitsarbeit und der Förderung durch<br />

die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> bzw. den örtlichen Bauernverband<br />

FORSTWIRTSCHAFT<br />

Da die Waldfl ächen fast ausschließlich außerhalb<br />

<strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes liegen, s<strong>in</strong>d hier ke<strong>in</strong>e Maßnahmen<br />

für die Waldentwicklung im Rahmen <strong>des</strong><br />

Flächennutzungsplans veranlasst. Die Wälder s<strong>in</strong>d<br />

als FFH-Gebiete ausgewiesen und weisen e<strong>in</strong>e<br />

standortgerechte Baumstruktur und e<strong>in</strong>e große<br />

Artenvielfalt auf, dies trifft auch auf den Waldanteil<br />

der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> zu.<br />

Flächen für Wald<br />

- Fortsetzung der bestehenden Waldbewirtschaftung<br />

mit entsprechenden Pflegemaßmahmen<br />

- Erhalt und Förderung strukturreicher gestufter<br />

Waldränder als wichtige Teillebensräume wärmeliebender<br />

Arten, ggf. Zulassen von Sukzession<br />

bzw. Nutzungsextensivierung auf an den Wald<br />

angrenzenden Grundstücken im Rahmen von<br />

Ausgleichsmaßnahmen zur Strukturanreicherung<br />

am Waldsaum, Erhalt bestehender Biotope <strong>in</strong><br />

Benachbarung der Wälder; diese Flächen dienen<br />

als Pufferzone für die FFH-Wälder<br />

- auf die Ausweisung von Aufforstungsmaßnahmen<br />

wird verzichtet, da die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> überwiegend von<br />

Staatsforst (FFH-Gebiete) umgeben ist und die<br />

Gemarkungsfläche der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> relativ ger<strong>in</strong>g ist<br />

56<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

5.2.3 AUSGLEICHS- UND ERSATZMASS-<br />

NAHMEN<br />

NACHRICHTLICHE ÜBERNAHME VON AUS-<br />

GLEICHS- UND ERSATZMASSNAHMEN<br />

und §15 Abs. 2 BNatSchG s<strong>in</strong>d durch den E<strong>in</strong>griffsverursacher<br />

ggf. Ausgleichsmaßnahmen zu erbr<strong>in</strong>gen.<br />

Oft ist es s<strong>in</strong>nvoll, größere zusammenhängende Flächen<br />

aufzuwerten. Zur Lenkung solcher Ausgleichsmaßnahmen<br />

bietet sich die Ebene <strong>des</strong> Flächennutzungsplans<br />

mit <strong>in</strong>tegriertem Landschaftsplan an. Im<br />

Rahmen <strong>des</strong> Landschaftsplans können Flächen und<br />

Maßnahmen ermittelt werden, die sich als Ausgleichsflächen<br />

bzw. -maßnahmen besonders gut eignen, um<br />

die Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege im<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet umsetzen zu können.<br />

Im Flächennutzungsplan werden nun l<strong>in</strong>eare und<br />

fl ächige Gebietskulissen dargestellt, die sich für<br />

die Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen besonders<br />

eignen, da sie im Verbund mit wertvollen Biotopfl<br />

ächen liegen und somit sowohl die Ausbildung<br />

von Pufferfl ächen als auch e<strong>in</strong>e Arrondierung dieser<br />

Biotope ermöglichen und zusätzlich der Aufwertung<br />

<strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong> und der Erholungsqualität<br />

der Landschaft dienen. Innerhalb der Gebietskulisse<br />

kann die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> auch Maßnahmen<br />

vorgezogen realisieren und diese auf dem Ökokonto<br />

anerkennen und verbuchen lassen.<br />

Die vorgeschlagenen l<strong>in</strong>earen Bereiche bieten sich<br />

v.a. an, um Maßnahmen zur strukturellen Anreicherung<br />

der Agrarfl ur durchzuführen. Hier können beispielsweise<br />

entlang von Wegrändern oder an Schlaggrenzen<br />

Elemente wie Baumreihen, Baumgruppen,<br />

Hecken, aber auch Gras- und Krautfl uren dazu beitragen,<br />

die Lebensraumvielfalt und die Verknüpfung<br />

der Biotope zu verbessern. Die potentiellen Flächen<br />

nahe der Waldränder könnten als Sukzessionsfl ä-<br />

chen bzw. Verbuschungsfl ächen den Saumbereich<br />

der Wälder aufwerten, die Flächen im Bereich der<br />

Gewässerauen sollten nach Möglichkeit – vor allem<br />

im Bereich <strong>des</strong> Wasserschutzgebietes – <strong>in</strong> extensives<br />

Dauergrünland umgewandelt werden.<br />

rechtlich festgesetzte Ausgleichsflächen<br />

Es existieren drei rechtsverb<strong>in</strong>dliche Ausgleichsfl ä-<br />

chen gemäß § 15 Abs. 2 BNatSchG <strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />

<strong>Waldbrunn</strong>. Dies s<strong>in</strong>d zwei Flächen, die im Rahmen<br />

<strong>des</strong> Ausbaus der Autobahn A3 erforderlich wurden,<br />

sie liegen nördlich <strong>des</strong> Waldran<strong>des</strong> vom Probstforst<br />

sowie östlich der Teichgruppe „Neue Seen“. Nach<br />

Umsetzung der Ausgleichsfl äche südlich der Autobahnquerung<br />

an der Straße Richtung Oberaltertheim<br />

(Fl.Nr. 2013, Ausgleich für <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>verb<strong>in</strong>dungsstraße<br />

nach Oberaltertheim, Nutzungsänderung<br />

<strong>des</strong> Bauhofes und Ausbau von Wirtschaftswegen)<br />

konnten ca. 2.000 m² dem Ökokonto der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />

zugewiesen werden. Insgesamt bestehen ca. 1,9 ha<br />

Ausgleichsfl ächen im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet.<br />

AUSWEISUNG VON FLÄCHEN ZUM SCHUTZ, ZUR<br />

PFLEGE UND ENTWICKLUNG VON BODEN, NA-<br />

TUR UND LANDSCHAFT<br />

Gebietskulisse als übergeordneter<br />

Rahmen für Flächen zum Schutz,<br />

zur Pflege und Entwicklung von<br />

Boden, Natur und Landschaft<br />

Jegliche Bautätigkeit im Bereich Wohnungsbau,<br />

Gewerbe oder Verkehr stellt möglicherweise e<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> Natur und Landschaft dar (§ 14 BNatSchG).<br />

Entsprechend der E<strong>in</strong>griffsregelung nach §1a BauGB<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

Da nur e<strong>in</strong> Teil der Flächen der Gebietskulisse <strong>in</strong><br />

geme<strong>in</strong>dlichem Eigentum liegen, ist e<strong>in</strong> Grunderwerb<br />

bzw. die Bereitstellung von Pufferstreifen durch<br />

die Flächeneigentümer erforderlich, um die Maßnahmen<br />

realisieren zu können.<br />

bestehende festgesetzte Ausgleichsflächen und Gebietskulisse<br />

für künftige Ausgleichsmaßnahmen<br />

57


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

58<br />

5.2.4 RAHMENBEDINGUNGEN UND FÖR-<br />

DERMÖGLICHKEITEN FÜR DIE UM-<br />

SETZUNG<br />

UMSETZUNG ÜBER BAULEITPLANUNG<br />

Die Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz und<br />

zur Entwicklung <strong>des</strong> Ortsbil<strong>des</strong> und Koord<strong>in</strong>ierung<br />

e<strong>in</strong>er nachhaltigen Siedlungsentwicklung kann im<br />

Siedlungsbereich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie durch die Bauleitplanung<br />

erfolgen.<br />

- Steuerung der Siedlungsentwicklung, Innenentwicklung,<br />

Brachflächen entwickeln, Flächen entsiegeln<br />

(FNP, B-Plan)<br />

- Sicherung von Flächen für Ausgleichsmaßnahmen<br />

(FNP, B-Plan, GOP), auch <strong>in</strong> der Landschaft<br />

- Ortsränder gestalten, z.B. mit Obstbaumwiesen,<br />

E<strong>in</strong>grünungsmaßnahmen (B-Plan, GOP)<br />

- Erhaltung von ortsbildprägendem Gehölzbestand<br />

(B-Plan, GOP, Baumschutzsatzung)<br />

- Erhalt ortsbildprägender Gebäude oder Ensembles<br />

und traditioneller architektonischer Elemente<br />

(Gestaltungssatzung)<br />

FÖRDERUNG DER UMSETZUNG VON MASS-<br />

NAHMEN IN DER LANDSCHAFT<br />

Für die bevorzugte extensive Bewirtschaftung und<br />

Pfl ege der naturschutzfachlich wertvollen Flächen<br />

im Landschaftsplan (Agrarlandschaft, Bachauen,<br />

Gehölze) ist es erforderlich, E<strong>in</strong>kommensverluste<br />

der Landwirte, die durch die extensive Nutzung und<br />

die aufwändigeren Pfl egemaßnahmen entstehen, zu<br />

m<strong>in</strong>dern. Hierfür hat der Freistaat Bayern verschiedene<br />

Programme aufgelegt, die sich im Förderziel<br />

ergänzen.<br />

Bayerisches Kulturlandschaftsprogramm (KULAP)<br />

Das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP)<br />

födert <strong>in</strong>sbesondere Extensivierungsmaßnahmen<br />

e<strong>in</strong>es gesamten Betriebes, e<strong>in</strong>es Betriebszweiges<br />

oder von E<strong>in</strong>zelfl ächen. Die geförderten Bewirtschaftungsmaßnahmen<br />

tragen zum Erhalt der<br />

biologischen und landschaftsstrukturellen Vielfalt,<br />

zum Erhalt und zur Verbesserung der natürlichen<br />

Bodenfunktionen sowie zur weiteren Verr<strong>in</strong>gerung<br />

von stoffl ichen Belastungen von Boden, Luft und<br />

Wasser bei. Sie dienen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie der Erhaltung<br />

e<strong>in</strong>er vielgestaltigen, strukturreichen charakteristischen<br />

Kulturlandschaft durch besondere Bewirtschaftungsweisen.<br />

Die KULAP-Zahlungen sollen die<br />

bewirtschaftungsbed<strong>in</strong>gten E<strong>in</strong>kommensverluste der<br />

Landwirte ausgleichen. Fördermöglichkeiten bestehen<br />

für Maßnahmen aus den Bereichen:<br />

- Gesamtbetriebliche Maßnahme<br />

- Grünland- und Ackerbewirtschaftung<br />

- Spezielle Bewirtschaftungsformen zum Erhalt der<br />

Kulturlandschaft<br />

- Intensive Maßnahmen zur Pfl ege von Hecken<br />

Bayerisches Vertragsnaturschutzprogramm (VNP)<br />

Das Programm fördert aktive Leistungen zur nachhaltigen<br />

und umweltgerechten Bewirtschaftung ökologisch<br />

bedeutsamer Lebensräume. Die Gebietskulisse<br />

<strong>des</strong> Programms umfasst naturschutzfachlich wertvolle<br />

Flächen, wie beispielsweise FFH- und Vogelschutzgebietsflächen<br />

sowie Flächen, die als Landschaftsbestandteil<br />

geschützt s<strong>in</strong>d und Flächen, die <strong>in</strong> der<br />

Biotopkartierung Bayern erfasst s<strong>in</strong>d. Dies betrifft <strong>in</strong><br />

<strong>Waldbrunn</strong> die Biotop-Bereiche entlang der Autobahn<br />

und der Mädelhofer Straße und an den Fließgewässern,<br />

sowie ggf. die „Neuen Seen“ (Bei Ausweisung<br />

als geschützter Landschaftsbestandteil). Ziel <strong>des</strong><br />

Programms ist die Sicherung dieser schützenswerten<br />

Landschaftselemente und damit die Erhaltung und<br />

Stärkung der Biodiversität, der Vielfalt, Eigenart und<br />

Schönheit von Natur und Landschaft sowie die Sicherung<br />

der Lebensräume und Lebensgeme<strong>in</strong>schaften<br />

der heimischen Tier- und Pflanzenarten. Auch das<br />

Vertragsnaturschutzprogramm dient dem Ausgleich<br />

zusätzlicher Aufwendungen und E<strong>in</strong>kommensverluste<br />

der Landwirte aufgrund der besonderen Anforderungen<br />

an die Bewirtschaftung der Flächen. Im Vertrag<br />

werden e<strong>in</strong>e feste Laufzeit und exakt e<strong>in</strong>zuhaltende<br />

Bewirtschaftungsvorgaben festgelegt.<br />

Möglichkeiten der Vermarktung von Streuobstbeständen<br />

Für die Erhaltung, Pflege und Neuanlage von Streuobstbeständen<br />

bestehen Fördermöglichkeiten über<br />

die genannten Programme: KULAP und Vertragsnaturschutzprogramm.<br />

Auch das Landschaftspflegeprogramm<br />

<strong>des</strong> bayerischen Staatsm<strong>in</strong>isteriums für<br />

Umwelt und Gesundheit unterstützt Maßnahmen, die<br />

<strong>in</strong> größerem zeitlichen Abstand erforderlich werden,<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

wie Neuanlage, Verjüngung und Pflegemaßnahmen<br />

<strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong>. Der Landschaftspflegeverband Landkreis<br />

Würzburg engagiert sich ebenfalls für die Erhaltung<br />

und Pflege der Streuobstbestände.<br />

Die Vermarktung ist aufwendig und wird häufig f<strong>in</strong>anziell<br />

als nicht lukrativ angesehen, es gibt jedoch verschiedene<br />

Möglichkeiten der Vermarktung, sei es über<br />

Keltern oder Brennen der Obsterträge, über Selbsterntetage<br />

oder den e<strong>in</strong>fachen Verkauf von Tafelobst,<br />

da das Interesse <strong>des</strong> Verbrauchers an biologisch<br />

erzeugtem Obst gegenwärtig sehr hoch ist.<br />

Im Auftrag <strong>des</strong> Landschaftspflegeverban<strong>des</strong> Landkreis<br />

Würzburg wurde e<strong>in</strong>e Studie erarbeitet, diese<br />

ergab als wesentliche Vermarktungsstrategien die<br />

Erzeugung von Bio-Apfelsaft von regionalen Streuobstwiesen<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>er Aufpreisvermarktung<br />

zur Eigenverwertung oder Direktvermarktung, die<br />

Nutzung und Ernte durch Privatgpersonen sowie<br />

e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit mit den Ma<strong>in</strong>fränkischen Werkstätten,<br />

die künftig die Verwertung und Vermarktung<br />

von regionalen Streuobstprodukten weiter ausbauen<br />

möchten. (www.streuobst-ma<strong>in</strong>franken.de; sowie die<br />

Studie „Neue Ansätze zum Erhalt von Streuobstwiesen<br />

<strong>in</strong> der Region Würzburg zur langfristigen Sicherung<br />

der ma<strong>in</strong>fränkischen Streuobstkultur, Büro Frax<strong>in</strong>us<br />

GbR, Mömbris, 2008).<br />

Umsetzung von Massnahmen zum Klimaschutz -<br />

E<strong>in</strong>sparung von CO 2<br />

Der Ausstoß von Kohlendioxid ist zum größten Teil<br />

energiebed<strong>in</strong>gt. Hier kann die Kommune E<strong>in</strong>sparpotenziale<br />

ermitteln, wodurch dieser Ausstoß gesenkt<br />

werden kann. E<strong>in</strong>sparpotentiale können <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

u.a. se<strong>in</strong>:<br />

- energieoptimierte Siedlungsentwicklung<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

- Speisung <strong>des</strong> Stromnetzes aus regenerativen<br />

Energien<br />

- E<strong>in</strong>sparmaßnahmen <strong>in</strong> öffentlichen Liegenschaften<br />

- Stärkung überörtlicher Kooperationen und Handlungsansätze<br />

<strong>in</strong>sbesondere im Bereich Energie<br />

und Verkehr<br />

- Schaffung attraktiver Fuß- und Radwegeverb<strong>in</strong>dungen<br />

zur M<strong>in</strong>derung <strong>des</strong> motorisierten Verkehrsaufkommens<br />

(Leitfaden Energienutzungsplan)<br />

- Beratung und Werbung für CO 2<br />

-E<strong>in</strong>sparungsmaßnahmen<br />

im privaten Bereich (Förderprogramme,<br />

Informationen)<br />

Fördermöglichkeiten<br />

E<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Komb<strong>in</strong>ation aus den genannten Maßnahmen<br />

erlaubt e<strong>in</strong> besonders effektives Handeln<br />

der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>. Die Abstimmung der Maßnahmen<br />

kann über e<strong>in</strong> CO 2<br />

-M<strong>in</strong>derungskonzept erreicht werden,<br />

e<strong>in</strong>e Förderung dieser Maßnahmen erfolgt für<br />

Kommunen und andere Körperschaften <strong>des</strong> öffentlichen<br />

Rechts über das CO 2<br />

-M<strong>in</strong>derungsprogramm<br />

(2009) <strong>des</strong> Freistaates Bayern.<br />

(http://www.lfu.bayern.de/umweltkommunal/co2_m<strong>in</strong>derung/<br />

<strong>in</strong>dex.htm, http://www.stmug.bayern.de/umwelt/klimaschutz/foerderung/foerder.htm<br />

und Klimaschutzleitfaden )<br />

E<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzierung von Klimaschutzkonzepten, Klimaschutzbeauftragten<br />

<strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> und verschiedene<br />

Energiesparprojekte an Schulen und<br />

K<strong>in</strong>dergärten kann seit 2008 über die „Richtl<strong>in</strong>ie zur<br />

Förderung von Klimaschutzprojekten <strong>in</strong> sozialen,<br />

kulturellen und öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen“ (Kommunalrichtl<strong>in</strong>ie)<br />

unterstützt werden. Die Förderung richtet<br />

sich an Kommunen, Landkreise, Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

und die Kirchen.<br />

Quelle: Kommunaler Klimaschutz - Möglichkeiten für die Kommunen,<br />

Stand Januar 2011 (http://www.bmu.de/fi les/pdfs/allgeme<strong>in</strong>/<br />

application/pdf/kommunaler_klimaschutz_bf.pdf)<br />

Erstellung e<strong>in</strong>es Energienutzungsplans<br />

Der Energienutzungsplan steht als Fachkonzept auf<br />

der Ebene <strong>des</strong> Flächennutzungsplans. Er betrachtet<br />

das gesamte <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet und erfasst den erforderlichen<br />

Energiebedarf sowie die zur Verfügung<br />

stehenden energetischen Potentiale der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>.<br />

In e<strong>in</strong>em Energiekonzept, das auf diesen Erkenntnissen<br />

beruht, werden anschließend verschiedene<br />

Szenarien der Energieversorgung für Teilbereiche<br />

der Siedlungsfl äche verglichen. Der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>rat<br />

entscheidet per Beschluss letztlich, auf welche Art die<br />

Energieversorgung für die künftige Entwicklung der<br />

bestehenden und neu zu errichtenden Siedlungsgebiete<br />

erfolgen soll. Beim Energienutzungsplan handelt<br />

es sich um e<strong>in</strong> <strong>in</strong>formelles Planungs<strong>in</strong>strument<br />

<strong>des</strong> Städtebaus, daher entfaltet er ke<strong>in</strong>e direkte B<strong>in</strong>dungswirkung,<br />

sondern dient der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> als Leitl<strong>in</strong>ie<br />

für ihr Handeln.<br />

Inhalte <strong>des</strong> Energienutzungsplans s<strong>in</strong>d:<br />

- Aufzeigen und Nutzung energetischer E<strong>in</strong>sparmöglichkeiten<br />

im Bestand (energetische Sanierung)<br />

- Nutzung von Energiegew<strong>in</strong>nungspotenzialen<br />

- Senkung <strong>des</strong> Energieverbrauchs im privaten und<br />

gewerblichen Bereich sowie Erhöhung der Energiestandards<br />

(Gebäude, Technik)<br />

- Effi ziente Nutzung vorhandener Energiequellen<br />

(z.B. Abwärmenutzung) und Erhöhung der lokal<br />

erzeugten Energie <strong>in</strong>sbesondere aus erneuerbaren<br />

Energiequellen<br />

(Leitfaden Energienutzungsplan)<br />

59


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

5.2.5 UMSETZUNGSKONZEPT<br />

BETEILIGUNG DER ÖFFENTLICHKEIT UND AK-<br />

TEURE VOR ORT<br />

Die Bürger und Akteure vor Ort wurden im Rahmen<br />

der Erarbeitung <strong>des</strong> Integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes<br />

„Westlicher Landkreis Würzburg“ im<br />

März 2013 zu e<strong>in</strong>em Ortsworkshop e<strong>in</strong>geladen. Hier<br />

konnten die Bürger ihre Vorschläge, Ideen und Anregungen<br />

zur Entwicklung ihrer <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />

Es ergaben sich bezüglich Landschaft und Erholung<br />

vor allem der Wunsch nach der Bewirtschaftung der<br />

„Waldschänke am Haselbrünnle“ und die Pfl ege <strong>des</strong><br />

Haslebrünnles, die Bereitstellung von Ruheplätzen<br />

<strong>in</strong> der Flur, aber auch das Problem Lärmschutz an<br />

der A3, fehlende Sportangebote sowie die Entwicklung<br />

von Wohnangeboten (verfügbare Bauplätze,<br />

barrierefreies Wohnen) und die Verbesserung der<br />

Dase<strong>in</strong>svorsorge wurden angesprochen.<br />

Im Weiteren kann beispielsweise e<strong>in</strong> Rundgang bzw.<br />

e<strong>in</strong>e Flurschau mit den Bürgern durchgeführt werden.<br />

Ziel dabei ist, die Sensibilität für die Potentiale<br />

der eigenen <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> zu stärken und das Interesse<br />

zu wecken, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em fachlichen Arbeitskreis z.B.<br />

zum Thema Erholung weitere Ideen und Projektvorschläge<br />

e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen und umzusetzen.<br />

Weiteres wesentliches Element zur Umsetzung der<br />

Ziele und Maßnahmen aus dem Landschaftsplan<br />

ist die aktive E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der örtliche Landwirte,<br />

deren Mitarbeit für die Umsetzung e<strong>in</strong>er Vielzahl<br />

landschaftspfl egerischer Maßnahmen e<strong>in</strong>e grundlegende<br />

Voraussetzung ist. Hier sollte weiter sensibilisiert<br />

werden, um die Landwirte auch außerhalb der<br />

ohneh<strong>in</strong> erforderlichen E<strong>in</strong>haltung verpfl ichtender<br />

Agrarprogramme (cross-compliance) zu e<strong>in</strong>er aktiven<br />

Mitarbeit im Bereich Landschaftsbildpfl ege und<br />

-entwicklung und e<strong>in</strong>er noch schonenderen Bodenbearbeitung<br />

(bspw. M<strong>in</strong>derung <strong>des</strong> Stoffe<strong>in</strong>trages)<br />

zu motivieren.<br />

grenzen kann ab sofort erfolgen, da hier deutliche<br />

Mängel bestehen. Pfl egemaßnahmen <strong>in</strong> Biotopen<br />

s<strong>in</strong>d teilweise auch aufgrund der zunehmenden Verbuschung<br />

erforderlich.<br />

60<br />

ZEITRAUM DER PROJEKTUMSETZUNG<br />

Die Maßnahmen im Landschaftsplan s<strong>in</strong>d als<br />

Gesamtkonzept zu verstehen, sie ergänzen sich<br />

und bauen aufe<strong>in</strong>ander auf. Dennoch ist es möglich<br />

und auch s<strong>in</strong>nvoll, e<strong>in</strong>zelne Maßnahmen durchzuführen,<br />

weil sie beispielsweise zur Vernetzung der<br />

isoliert gelegenen Biotope bzw. zur Aufwertung <strong>des</strong><br />

Landschaftsbil<strong>des</strong> beitragen und somit <strong>in</strong> jedem Fall<br />

e<strong>in</strong>en positiven Effekt haben.<br />

Die meisten Maßnahmen liegen <strong>in</strong>nerhalb <strong>des</strong> Ausgleichsfl<br />

ächenkorridors, so dass die Umsetzung<br />

durch die Erfüllung von Ausgleichmaßnahmen denkbar<br />

ist. Hier müssten vor allen die l<strong>in</strong>earen Strukturen<br />

durch die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> erworben werden oder angepachtet<br />

werden, um e<strong>in</strong>e Realisierung zu ermöglichen.<br />

Für die Umsetzung der Maßnahmenbündel zum Biotopverbund<br />

ist es dennoch hilfreich, entsprechende<br />

Pfl ege- und Entwicklungskonzepte zu erstellen, damit<br />

das Zusammenspiel der Maßnahmen sichergestellt<br />

ist. Dies betrifft <strong>in</strong>sbesondere die Verbundachsen<br />

Gewässer-/ Feuchtlebensraum, da hier e<strong>in</strong>erseits<br />

die Anbidung an die regional bedeutsame Verbundachse<br />

<strong>des</strong> Aalbaches erfolgt und andererseits für die<br />

Renaturierung der Gewässer komplexere Maßnahmen<br />

erforderlich s<strong>in</strong>d. Dies ist am Waldbüttelbrunner<br />

Augraben und Heuheckengraben durch das Flurneuordnungsverfahren<br />

<strong>Waldbrunn</strong> 4 erfolgt.<br />

Insbesondere die Ergänzung von Gehölzstrukturen<br />

oder Saumstreifen entlang der Wege oder Schlag-<br />

Wesentlich ist zudem, dass <strong>in</strong>sbesondere die zahlreichen<br />

verschiedenen Pfl egemaßnahmen beispielsweise<br />

<strong>in</strong> den Auenbereichen, an den Hecken, Obstbeständen<br />

und auf Trockenstandorten dauerhaft<br />

durchgeführt werden, um den Erhalt der verschiedenartigen<br />

Lebensräume <strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> langfristig<br />

zu sichern.<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

61


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

6 UMWELTBERICHT<br />

1 KURZDARSTELLUNG VON INHALTEN UND ZIE-<br />

LEN SOWIE BEZIEHUNGEN ZU ANDEREN RELE-<br />

VANTEN PROGRAMMEN UND PLÄNEN<br />

1.1 Rechtliche Grundlagen und Vorgaben<br />

Für den Landschaftsplan und die <strong>7.</strong> Flächennutzungsplanänderung<br />

(Neuaufstellung) der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />

<strong>Waldbrunn</strong> ist nach § 17 Abs. 2 <strong>des</strong> Gesetzes über<br />

die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) <strong>in</strong> der<br />

Fassung der Bekanntmachung vom 24. Februar<br />

2010 (BGBl. I S. 94) e<strong>in</strong>e Umweltprüfung e<strong>in</strong>schließlich<br />

der Überwachung nach den Vorschriften <strong>des</strong><br />

Baugesetzbuchs durchzuführen.<br />

Das Ergebnis dieser Umweltprüfung wird <strong>in</strong> dem hier<br />

vorgelegten Umweltbericht mit den relevanten Angaben<br />

zusammengestellt.<br />

Bereichen für Pfl ege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

und Ausgleichsfl ächen etc.).<br />

Folgende Punkte zur Aufstellung <strong>des</strong> Landschaftsplans,<br />

die zu Themenkomplexen zusammengefasst<br />

werden können, werden im Folgenden bzgl.<br />

ihrer Auswirkungen auf die e<strong>in</strong>zelnen Schutzgüter<br />

geprüft:<br />

- Ergänzung e<strong>in</strong>es Schutzgebietsvorschlages:<br />

(geschützter Landschaftsbestandteil gemäß § 29<br />

BNatSchG)<br />

- Aufbau e<strong>in</strong>es Biotopverbundsystems durch Anlage<br />

von Pufferstrukturen bzw. Trittste<strong>in</strong>en und Biotopverbundelementen<br />

(auch als Konzeption für mögliche<br />

Ausgleichs- und Ersatzfl ächen), Vorschläge<br />

für geeignete Vermeidungsmaßnahmen<br />

2 RELEVANTE ASPEKTE DES DERZEITIGEN<br />

UMWELTZUSTANDS, RELEVANTE ZIELE DES<br />

UMWELTSCHUTZES UND BERÜCKSICHTIGUNG<br />

BEI DER VORLIEGENDEN AUFSTELLUNG DES<br />

LANDSCHAFTSPLANES UND DER <strong>7.</strong> ÄNDERUNG<br />

DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS<br />

Die ausführliche Darstellung <strong>des</strong> derzeitigen Umweltzustands<br />

und der relevanten Ziele <strong>des</strong> Umweltschutzes<br />

erfolgt im Erläuterungsbericht zum Landschaftsplan<br />

und zur <strong>7.</strong> Änderung <strong>des</strong> Flächennutzungsplans,<br />

auf die - um Wiederholungen zu vermeiden - an dieser<br />

Stelle h<strong>in</strong>gewiesen wird.<br />

3 VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG BEI<br />

NICHTUMSETZUNG DES PLANS<br />

Der Landschaftsplan der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> soll<br />

als aktuelles Fachgutachten für den Bereich Natur<br />

und Landschaft alle relevanten Belange im S<strong>in</strong>ne<br />

<strong>des</strong> Erhalts und der Sicherung und Entwicklung der<br />

Funktionsfähigkeit <strong>des</strong> Naturhaushaltes und <strong>des</strong><br />

Erhalts und der Entwicklung <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong><br />

auf örtlicher Ebene zusammenstellen, bewerten und<br />

die notwendigen Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

ableiten.<br />

Bei Nichtumsetzung der Aufstellung <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />

würde:<br />

62<br />

1.2 Kurzdarstellung von Inhalten und Zielen der Aufstellung<br />

<strong>des</strong> Landschaftsplanes und der <strong>7.</strong> Änderung<br />

<strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />

Die Aufstellung <strong>des</strong> Landschaftsplanes erfolgt auf<br />

der Basis e<strong>in</strong>er aktuellen Bestandsaufnahme <strong>des</strong><br />

gesamten <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes und unter Berücksichtigung<br />

und Darstellung der fachlichen Vorgaben zu<br />

Schutzgebieten <strong>des</strong> BNatSchG bzw. BayNatSchG,<br />

der Bayerischen Biotopkartierung, der Bodendenkmale,<br />

Wasserschutzgebiete, <strong>des</strong> Regionalplans<br />

etc. Diese redaktionellen Übernahmen aus anderen<br />

Fachplanungen und Rechtsvorschriften s<strong>in</strong>d ohne<br />

Auswirkungen auf die Schutzgüter, so dass sie auch<br />

ke<strong>in</strong>er Bewertung <strong>in</strong> diesem Umweltbericht unterzogen<br />

werden können. Sie s<strong>in</strong>d jedoch wichtige Vorgaben<br />

für die Ableitung und Konkretisierung von lokalen<br />

Handlungsfeldern und Zielkonzepten (örtliches<br />

Biotopverbundsystem, Ausweisung von geeigneten<br />

- Aussagen zu erforderlichen Pfl egemaßnahmen<br />

zum Erhalt bzw. zur Entwicklung von Lebensräumen<br />

für Tiere und Pfl anzen oder zum Erhalt <strong>des</strong><br />

Landschaftsbil<strong>des</strong><br />

Weiterh<strong>in</strong> werden die sich aus der <strong>7.</strong> Änderung <strong>des</strong><br />

Flächennutzungsplans ergebenden Baufl ächenausweisungen<br />

e<strong>in</strong>er Umweltprüfung unterzogen:<br />

- „Am Forst - Süd“ (Wohnbaufl äche und gemischte<br />

Baufl äche im Bereich der Mädelhofer Straße)<br />

- „Wiesengrund II“ (Wohnbaufl äche im Bereich Wiesengrund)<br />

- die Bewertung <strong>des</strong> Zustan<strong>des</strong> <strong>des</strong> Naturhaushaltes<br />

unterbleiben, so dass bezüglich der Siedlungsentwicklung<br />

von <strong>Waldbrunn</strong> zukünftig möglicherweise<br />

von falschen oder unzutreffenden Wertigkeiten<br />

oder Abgrenzungen von Funktionselementen <strong>des</strong><br />

Naturhaushaltes oder Elementen <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong><br />

ausgegangen wird, die zu fehlerhaften Entscheidungen<br />

oder Abwägungen führen können.<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

- aus Unkenntnis der aktuellen Schutzgebiete (z.B.<br />

Netz Natura 2000 oder sonstiger vorhandener oder<br />

geplanter Schutzgebiete) erhebliche Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

durch Planungen oder Projekte Dritter entstehen<br />

oder die Gefährdung der schutzwürdigen<br />

oder geschützten Flächen deutlich zunehmen.<br />

- durch die fehlende naturschutzfachliche und landschaftsplanerische<br />

Zusammenschau über das<br />

<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet h<strong>in</strong>weg fehlerhafte und/oder für<br />

den Naturhaushalt oder das Landschaftsbild folgenschwere<br />

Entwicklungen e<strong>in</strong>geleitet oder Entscheidungen<br />

getroffen werden, gerade wenn es<br />

sich um regionale oder lan<strong>des</strong>weite Besonderheiten<br />

handelt.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus gestattet z.B. die Ausweisung von<br />

Bereichen für Kompensationsfl ächen e<strong>in</strong>schließlich<br />

der aktuellen Dokumentation, die mit der Darstellung<br />

im Landschaftsplan der Allgeme<strong>in</strong>heit zugänglich<br />

und für Behörden verb<strong>in</strong>dlich ist, e<strong>in</strong>e vorausschauende,<br />

koord<strong>in</strong>ierte und koord<strong>in</strong>ierende und der Natur<br />

dienende langfristige Umsetzung von naturschutzfachlichen<br />

Zielsetzungen.<br />

Letztlich würde es bei e<strong>in</strong>er Nichtumsetzung <strong>des</strong><br />

Landschaftsplanes zu Konfl ikten von Planungen und<br />

Projekten mit Natur und Landschaft kommen, die<br />

u.U. nur aus Unkenntnis <strong>des</strong> Sachverhalts entstehen<br />

würden.<br />

Bei Nichtumsetzung der <strong>7.</strong> FNP-Änderung würde die<br />

bestehende landwirtschaftliche Nutzung fortgeführt<br />

werden. Es würde ke<strong>in</strong>e Ausweisung neuer Wohnbaufl<br />

ächen bzw. gemischter Baufl ächen erfolgen.<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

4 BESCHREIBUNG DER VORAUSSICHTLICHEN<br />

ERHEBLICHEN AUSWIRKUNGEN AUF DIE<br />

SCHUTZGÜTER<br />

Nachfolgend werden die voraussichtlichen erheblichen<br />

Auswirkungen der Aufstellung <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />

und der Änderungspunkte der <strong>7.</strong><br />

Flächennutzungsplanänderung auf die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Schutzgüter zunächst verbal abgehandelt und<br />

anschließend nochmals tabellarisch zusammengestellt<br />

(siehe Kap. 4.9).<br />

4.1 Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch und<br />

die menschliche Gesundheit<br />

Die getroffenen Darstellungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />

mit der Ergänzung <strong>des</strong> Schutzgebietsvorschlages<br />

zur Ausweisung der „Neuen Seen“ als geschützten<br />

Landschaftsbestandteil s<strong>in</strong>d ebenso wie die<br />

Aussagen zum Biotopverbund, zu notwendigen Pfl e-<br />

gemaßnahmen und zum Erhalt <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong><br />

durch naturschutzfachliche Erkenntnisse bei der<br />

Bestandsaufnahme bzw. aus übergeordneten Fachplanungen<br />

bed<strong>in</strong>gt und bezüglich der Auswirkungen<br />

auf die menschliche Gesundheit <strong>in</strong>different bzw. <strong>in</strong><br />

der Summe leicht positiv zu bewerten. Sie dienen<br />

dem Erhalt der Arten- und Lebensraumvielfalt und<br />

e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>takten Umwelt. Von dem Erhalt dieser Qualität<br />

profi tiert der Mensch vor allem durch den möglichen<br />

Naturgenuss und das Naturerleben. Negative<br />

Auswirkungen auf das Schutzgut s<strong>in</strong>d nicht erkennbar<br />

und nicht zu erwarten.<br />

Mit der Ausweisung der Wohnbaufl äche an der<br />

Mädelhofer Straße („Am Forst - Süd“) wird e<strong>in</strong> zentrumsnahes<br />

Wohngebiet angeboten, das kurze Wege<br />

für Erschließung und Versorgung bietet, entlang der<br />

Mädelhofer Straße ist e<strong>in</strong>e gemischte Baufl äche<br />

vorgelagert, die neben der gewollten Nutzungsmischung<br />

und Anb<strong>in</strong>dung <strong>des</strong> bestehenden Mischgebietes<br />

an den Ortskern auch e<strong>in</strong>en Lärmschutz<br />

für die dah<strong>in</strong>terliegenden Wohnbaufl ächen bietet.<br />

Negative Auswirkungen auf das Schutzgut s<strong>in</strong>d nicht<br />

erkennbar und nicht zu erwarten.<br />

Die Wohnbaufl äche im Wiesengrund wird als Erweiterungsfl<br />

äche <strong>des</strong> bestehenden Wohngebietes nach<br />

Osten dargestellt. Mit der Ausweisung erfolgt e<strong>in</strong>e<br />

Arrondierung der Siedlungsfl äche. Die sich aus der<br />

Hochspannungsleitung ergebende Grünzäsur wird<br />

<strong>in</strong> der Wohnbaufl äche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Breite von 25 m beidseits<br />

der Leitungstrasse (Baubeschränkungszone)<br />

von Bebauung freigehalten, da hier e<strong>in</strong>erseits bauliche<br />

E<strong>in</strong>schränkungen bestehen, andererseits kann<br />

somit e<strong>in</strong>e Durchgrünung <strong>des</strong> kompakten Siedlungskörpers<br />

gewährleistet werden. Negative Auswirkungen<br />

auf das Schutzgut s<strong>in</strong>d nicht erkennbar und nicht<br />

zu erwarten.<br />

4.2 Auswirkungen auf Tiere, Pfl anzen und ihre<br />

Lebensräume<br />

Die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />

<strong>Waldbrunn</strong> auf das Schutzgut Tiere,<br />

Pfl anzen und ihre Lebensräume s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Summe<br />

überwiegend sehr positiv zu bewerten, v.a. weil sie<br />

der Sicherung und Entwicklung von naturnahen und<br />

wertvollen Lebensräumen dienen.<br />

Die Maßnahmen zum Biotopverbund, die Pfl egemaßnahmen<br />

sowie die Ausweisung <strong>des</strong> Geschützten<br />

Landschaftsbestandteils dienen der Vernetzung,<br />

Erhaltung und Entwicklung wertvoller Lebensräume<br />

für geschützte Arten.<br />

63


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

64<br />

Bei der Ausweisung der Wohnbaufl äche / gemischten<br />

Baufl äche „Im Forst - Süd“ s<strong>in</strong>d die benachbarten<br />

Biotopstrukturen (Streuobstbestände am Rand der<br />

vorhandenen Bebauung mit dem Ziel ihrer Erhaltung<br />

dargestellt.<br />

Durch die Schaffung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen<br />

an anderer Stelle im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet<br />

können die verbleibenden Bee<strong>in</strong>trächtigungen kompensiert<br />

werden.<br />

Unter der Hochspannungsleitung am östlichen<br />

Siedlungsrand befi nden sich zwei kartierte Biotope<br />

(„Hecken und Streuobstriegel am Nordostrand von<br />

<strong>Waldbrunn</strong>“). Diese werden <strong>in</strong> die geplante Grünzäsur<br />

unter der Hochspannungsleitung e<strong>in</strong>gebunden<br />

und können somit erhalten werden. Mit der E<strong>in</strong>bettung<br />

<strong>in</strong> die Grünzäsur ist zudem e<strong>in</strong>e Vernetzung der<br />

Biotope mit anderen bestehenden landschaftlichen<br />

Strukturen möglich. Am Nordostrand der Wohnbaufl<br />

äche liegen zwei weitere Teilfl ächen dieses kartierten<br />

Streuobstriegels, die ebenfalls erhalten werden<br />

sollen, da sie u.a. der E<strong>in</strong>grünung der Wohnbaufl ä-<br />

che dienen. Die Erhaltung der bestehenden Strukturen<br />

und die Fortsetzung der Grünzäsur unter der<br />

Hochspannungsleitung soll im Rahmen der verb<strong>in</strong>dlichen<br />

Bauleitplanung sichergestellt werden.<br />

Mit den grünordnerischen Festsetzungen und der<br />

Festsetzung von erforderlichen Ausgleichs- und<br />

Ersatzmaßnahmen können die verbleibenden Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

kompensiert werden.<br />

4.3 Auswirkungen auf den Boden<br />

Mit den vorgesehenen Konzepten für Biotopverbundstrukturen<br />

und Trittste<strong>in</strong>e sowie Puffer- und<br />

Entwicklungsfl ächen können Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

durch konkurrierende (Nachbar-)Nutzungen mit dem<br />

E<strong>in</strong>trag von Schadstoffen <strong>in</strong> Wasser und Boden nach<br />

Möglichkeit vermieden werden, was sich positiv auf<br />

das Schutzgut Boden auswirken kann.<br />

Mit diesen Planungen ist weder mittelbar noch unmittelbar<br />

e<strong>in</strong>e Bodenversiegelung oder anderweitige<br />

Inanspruchnahme <strong>des</strong> Schutzgutes Boden verbunden.<br />

Negative Auswirkungen s<strong>in</strong>d nicht erkennbar<br />

und nicht zu erwarten.<br />

Die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />

<strong>Waldbrunn</strong> auf das Schutzgut Boden<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Summe überwiegend positiv zu bewerten,<br />

z.T. auch <strong>in</strong>different.<br />

Durch die Ausweisung der Wohnbaufl äche bzw.<br />

gemischten Baufl äche an der Mädelhofer Straße<br />

sowie die Wohnbaufl äche im Wiesengrund wird der<br />

mögliche Versiegelungsgrad gegenüber der derzeitigen<br />

landwirtschaftlichen Nutzung auf e<strong>in</strong>er relativ<br />

großen Fläche erhöht, so dass <strong>in</strong> diesem Bereich die<br />

Bodenfunktionen bee<strong>in</strong>trächtigt werden.<br />

Durch die Schaffung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen<br />

sowohl im Randbereich der E<strong>in</strong>griffsgebiete<br />

(E<strong>in</strong>grünungsmaßnahmen) als auch an anderer<br />

Stelle im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet können die Auswirkungen<br />

der E<strong>in</strong>griffe teilweise kompensiert werden.<br />

4.4 Auswirkungen auf das Wasser<br />

Die Sicherung und Entwicklung von Lebensräumen<br />

wirkt sich positiv auf den Schutz von Oberfl ächengewässern<br />

und Grundwasser vor Schadstoffe<strong>in</strong>trägen<br />

aus und dient so der Sicherung der Wasserqualität.<br />

Die Verr<strong>in</strong>gerung und Verh<strong>in</strong>derung raumbedeutsamer<br />

konkurrierender Nutzungen kann zu e<strong>in</strong>er Entlastung<br />

<strong>des</strong> Schutzgutes Wasser führen. Negative<br />

Auswirkungen s<strong>in</strong>d nicht erkennbar und nicht zu<br />

erwarten.<br />

Die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />

<strong>Waldbrunn</strong> auf das Schutzgut Wasser<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Summe überwiegend positiv zu bewerten,<br />

z.T. auch <strong>in</strong>different.<br />

Durch die Ausweisung der Wohnbaufl äche bzw.<br />

gemischten Baufl äche an der Mädelhofer Straße<br />

sowie die Wohnbaufl äche im Wiesengrund wird der<br />

mögliche Versiegelungsgrad gegenüber der derzeitigen<br />

landwirtschaftlichen Nutzung auf e<strong>in</strong>er relativ<br />

großen Fläche erhöht, so dass <strong>in</strong> diesem Bereich die<br />

Grundwasserneubildungsrate verr<strong>in</strong>gert wird. Oberfl<br />

ächengewässer werden durch die Ausweisung der<br />

Baugebiete nicht bee<strong>in</strong>trächtigt.<br />

Durch die Schaffung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen<br />

an anderer Stelle im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet<br />

können die verbleibenden Bee<strong>in</strong>trächtigungen weitgehend<br />

kompensiert werden.<br />

Die Baufl ächen an der Mädelhofer Straße liegen<br />

<strong>in</strong>nerhalb der geplanten Erweiterung <strong>des</strong> Tr<strong>in</strong>kwasserschutzgebietes<br />

„Brunnen <strong>Waldbrunn</strong>“. Hier s<strong>in</strong>d<br />

im Rahmen der verb<strong>in</strong>dlichen Bauleitplanung mögliche<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigungen <strong>des</strong> Grundwassers durch<br />

die Baumaßnahmen <strong>in</strong> Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt<br />

auszuschließen, so dass ke<strong>in</strong>e<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigung <strong>des</strong> Wasserschutzgebietes bzw.<br />

<strong>des</strong> anstehenden Grundwassers erfolgt.<br />

4.5 Auswirkungen auf Luft und Klima<br />

Der Erhalt und die Sicherung von landschaftsgliedernden<br />

Elementen und Grünstrukturen, die Bedeutung<br />

für das Kle<strong>in</strong>klima zur Frischluftversorgung<br />

oder zum Kaltluftabfl uss haben, bed<strong>in</strong>gen ger<strong>in</strong>gfügig<br />

positive Auswirkungen auf das lokale Klima allgeme<strong>in</strong><br />

und das örtliche Kle<strong>in</strong>klima.<br />

Durch das Freihalten vor konkurrierenden raumbedeutsamen<br />

Planungen (v.a. Bebauung, aber auch<br />

Veränderung <strong>des</strong> Reliefs) bleibt die klimatische Ausgleichsfunktion<br />

dieser Flächen für die Frischluftzirkulation<br />

und den Kaltluftabfl uss vorhanden.<br />

Die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />

<strong>Waldbrunn</strong> auf das Schutzgut Luft<br />

und Klima s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Summe überwiegend positiv<br />

zu bewerten.<br />

Das Siedlungsgebiet steigt nach Osten leicht an,<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Wohnbaufl äche liegen jedoch ke<strong>in</strong>e<br />

Luftabfl ussbahnen. Die geplante Grünzäsur <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>des</strong> Baugebietes „Wiesengrund II“ dient der<br />

Durchlüftung und damit dem Lokalklima, <strong>in</strong>nerhalb<br />

dieses Grünkorridors werden die bestehenden Grünstrukturen<br />

erhalten, e<strong>in</strong>e Bebauung wird hier ausgeschlossen.<br />

Dennoch geht durch die Versiegelung der<br />

Fläche Raum für die Frischluftentstehung verloren.<br />

Durch die Schaffung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen<br />

an anderer Stelle im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet<br />

können die verbleibenden Bee<strong>in</strong>trächtigungen kompensiert<br />

werden.<br />

Die Baufl ächen an der Mädelhofer Straße senken<br />

sich vom bestehenden Siedlungsrand her nach<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

Westen ab, somit wird die Frischluftversorgung der<br />

bestehenden Siedlung nicht bee<strong>in</strong>trächtigt, da <strong>in</strong><br />

diesen Bereichen ke<strong>in</strong>e Luftabfl ussbahnen <strong>in</strong> die<br />

bestehende Siedlung h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> bestehen. Dennoch<br />

geht durch die Versiegelung der Fläche Raum für die<br />

Frischluftentstehung verloren.<br />

Durch die Schaffung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen<br />

an anderer Stelle im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet<br />

können die verbleibenden Bee<strong>in</strong>trächtigungen kompensiert<br />

werden.<br />

4.6 Auswirkungen auf Landschaft und Landschaftsbild<br />

Der Erhalt und die Sicherung von landschaftsgliedernden<br />

Elementen und Grünstrukturen haben positive<br />

Auswirkungen auf das Landschaftsbild.<br />

Die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />

<strong>Waldbrunn</strong> auf das Schutzgut Landschaftsbild<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Summe überwiegend positiv<br />

zu bewerten, z.T. auch <strong>in</strong>different.<br />

Beide geplanten Baufl ächen schließen sich unmittelbar<br />

an den bestehenden Siedlungskörper an, mit<br />

der Ausweisung der Baufl ächen erfolgt e<strong>in</strong>e Arrondierung<br />

der Ortslage.<br />

In der Wohnbaufl äche „Wiesengrund II“ befi ndet sich<br />

e<strong>in</strong>e geplante Grünzäsur unterhalb der Hochspannungsleitung,<br />

die bestehende Biotope <strong>in</strong>tegriert und<br />

e<strong>in</strong>e durchgehende Grünstruktur im Siedlungsbereich<br />

schafft. Durch die Durchgrünung <strong>des</strong> Siedlungsteiles<br />

sowie geplante Maßnahmen zur E<strong>in</strong>grünung der Siedung<br />

(Ergänzung der bestehenden Grünstrukturen<br />

am zukünftigen Ortsrand), die <strong>in</strong> der verb<strong>in</strong>dlichen<br />

Bauleitplanung (GOP) festzusetzen s<strong>in</strong>d, kann die<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigung <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong> erheblich<br />

verr<strong>in</strong>gert werden. Die Flächenversiegelung kann<br />

durch die Schaffung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen<br />

an anderer Stelle im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet<br />

kompensiert werden<br />

Der bestehende „zerfranste“ Siedlungsrand an der<br />

Mädelhofer Straße wird mit der Arrondierung der<br />

Siedlungsfl äche e<strong>in</strong>er geordneten Entwicklung zugeführt,<br />

die neuen Baufl ächen wird durch im Bebauungsplan<br />

bzw. Grünordnungsplan festzusetzende<br />

E<strong>in</strong>grünungsmaßnahmen <strong>in</strong> die Landschaft e<strong>in</strong>gebunden.<br />

Die neu zu schaffenden Gehölzstrukturen<br />

verknüpfen den nördlichen Siedlungsrand mit den<br />

bestehenden Streuobstbeständen sowie dem im<br />

Rahmen der Flurbere<strong>in</strong>igung renaturierten Heuheckengraben<br />

südlich der Mädelhofer Straße. Es s<strong>in</strong>d<br />

daher ke<strong>in</strong>e erheblichen Bee<strong>in</strong>trächtigungen für das<br />

Landschaftsbild zu erwarten, durch die geordnete<br />

Entwicklung <strong>des</strong> Siedlungsran<strong>des</strong> mit e<strong>in</strong>er breiten<br />

E<strong>in</strong>grünung kann sich sogar e<strong>in</strong> leicht positiver<br />

Effekt für das Landschafts- bzw. Ortsbild ergeben.<br />

Die Flächenversiegelung kann durch die Schaffung<br />

von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen an anderer<br />

Stelle im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet kompensiert werden<br />

65


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

4.7 Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige<br />

Sachgüter<br />

Die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />

<strong>Waldbrunn</strong> auf Kulturgüter und sonstige<br />

Sachgüter s<strong>in</strong>d nicht von Belang.<br />

Mit den geplanten Darstellungsänderungen der <strong>7.</strong><br />

Flächennutzungsplanänderung:<br />

- „Am Forst - Süd“ (Wohnbaufl äche und Gemischte<br />

Baufl äche im Bereich Mädelhofer Straße)<br />

- „Wiesengrund II“ (Wohnbaufl äche im Bereich Wiesengrund)<br />

s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Bee<strong>in</strong>trächtigungen von Kulturgütern und<br />

sonstigen Sachgütern verbunden, <strong>in</strong> der Umgebung<br />

der Baufl ächen s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Boden- bzw. Baudenkmäler<br />

bekannt.<br />

66<br />

4.8 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern<br />

Es ist von Wechselwirkungen <strong>in</strong>sbesondere zwischen<br />

den Schutzgütern Wasser, Boden und Tiere,<br />

Pfl anzen und ihren Lebensräumen auszugehen, die<br />

v.a. auf Flächen<strong>in</strong>anspruchnahme und Flächenversiegelung<br />

bzw. Extensivierung und Entsiegelung<br />

zurückzuführen s<strong>in</strong>d.<br />

4.9 Auswirkungen zu den erwartenden Umweltauswirkungen<br />

(Zusammenfassung für die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Änderungspunkte)<br />

Die Auswirkungen der zu erwartenden Umweltauswirkungen<br />

der Maßnahmen <strong>des</strong> Landschaftsplans<br />

sowie der geplanten Baufl ächen werden nachfolgend<br />

e<strong>in</strong>zeln <strong>in</strong> tabellarischer Form zusammengestellt:<br />

Bedeutung der Symbole:<br />

0 ohne Belang (<strong>in</strong>different)<br />

(+) eher positiv<br />

+ positiv<br />

++ sehr positiv<br />

(-) eher negativ<br />

- negativ<br />

-- sehr negativ<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

geplantes Wasserschutzgebiet,<br />

Zone IIIA<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

67


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

5 DARSTELLUNG VON ERHALTUNGS- UND AUS-<br />

GLEICHSMASSNAHMEN<br />

Sofern mit der Umsetzung der Ziele und Grundsätze<br />

sowie Darstellungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes mittelbar<br />

bauliche Maßnahmen oder erhebliche Nutzungse<strong>in</strong>schränkungen<br />

verbunden s<strong>in</strong>d bzw. se<strong>in</strong> können,<br />

können konkrete Schutz-, Erhaltungs-, Gestaltungsund<br />

Ausgleichsmaßnahmen erst mit der Konkretisierung<br />

e<strong>in</strong>es Projekts im Rahmen <strong>des</strong> jeweiligen Planverfahrens/Aufstellungsverfahren<br />

getroffen werden.<br />

Dabei werden <strong>in</strong> der vorbereitenden Bauleitplanung<br />

auch die geeigneten Instrumente (Grünordnungsplan,<br />

landschaftspfl egerischer Begleitplan, Rekultivierungskonzept,<br />

Pfl ege- und Entwicklungsplan)<br />

vorgesehen und benannt sowie detaillierte Zielsetzungen<br />

im Erläuterungstext angesprochen. Die konkrete<br />

Zuordnung von Kompensationsmaßnahmen<br />

zur jeweiligen Darstellung der Flächennutzungsplanänderung<br />

erfolgt jedoch noch nicht, weil sie erst<br />

mit der tatsächlichen Genehmigung <strong>des</strong> E<strong>in</strong>griffs<br />

fi xiert werden kann.<br />

Gleichzeitig be<strong>in</strong>halten die Maßnahmenkonzepte<br />

<strong>des</strong> Landschaftsplans <strong>Waldbrunn</strong> auch Aussagen<br />

zur Verh<strong>in</strong>derung und Verm<strong>in</strong>derung von Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

durch geeignete (Schutz-)Maßnahmen und<br />

Vorkehrungen sowie weitergehende Festlegungen<br />

zur zukünftigen Pfl ege und Entwicklung von Flächen<br />

und Maßnahmen zum Ausgleich nachteiliger<br />

Umweltauswirkungen (Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen).<br />

6 HINWEISE AUF SCHWIERIGKEITEN BEI DER<br />

ZUSAMMENSTELLUNG DER ANGABEN<br />

Die der Aufstellung <strong>des</strong> Landschaftsplanes zugrunde<br />

liegende fl ächendeckende Bestandsaufnahme stellt<br />

e<strong>in</strong>e Momentaufnahme dar, dies gilt auch für fachliche<br />

Grundlagen wie bspw. die Artenschutzkartierung. Da<br />

sich Natur und Landschaft aber fortwährend weiter<br />

entwickeln, s<strong>in</strong>d die genannten Artvorkommen und<br />

beschriebenen Lebensräume nur für e<strong>in</strong>en begrenzten<br />

Zeitraum aktuell.<br />

Auch die Entwicklung der Bebauung stellt e<strong>in</strong>e solche<br />

Momentaufnahme dar und muss immer wieder<br />

aktualisiert bzw. angepasst werden.<br />

Aufgrund <strong>des</strong> Maßstabs der vorbereitenden Bauleitplanung<br />

s<strong>in</strong>d detaillierte und quantifi zierte Aussagen<br />

der e<strong>in</strong>zelnen Darstellungen und Aussagen<br />

<strong>des</strong> Landschaftsplanes oft nicht s<strong>in</strong>nvoll und möglich<br />

bzw. nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand zu<br />

ermitteln.<br />

7 ÜBERWACHUNGSMASSNAHMEN<br />

Maßnahmen, die zur Überwachung der erheblichen<br />

Auswirkungen auf die Umwelt ergriffen werden<br />

(Monitor<strong>in</strong>g) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel standortunabhängig<br />

und werden daher nicht gebietsbezogen dargestellt.<br />

Auf der Ebene der Bauleitplanung wirken die Genehmigungsbehörden<br />

und beteiligten Träger öffentlicher<br />

Belange darauf h<strong>in</strong>, dass die fachbezogenen Erfordernisse<br />

im Zuge der Planung und weiteren Konkretisierung<br />

berücksichtigt werden.<br />

Die Fachbehörden nehmen hier zudem Monitor<strong>in</strong>gaufgaben<br />

im Rahmen ihrer Aufsichtsfunktion wahr.<br />

Räumlich und sachlich konkrete Überwachungsmaßnahmen<br />

können <strong>in</strong> diesem Planungsstadium der vorbereitenden<br />

Bauleitplanung und auf der Ebene <strong>des</strong><br />

Landschaftsplanes als Fachgutachten noch nicht<br />

s<strong>in</strong>nvoll festgesetzt werden und s<strong>in</strong>d statt <strong>des</strong>sen <strong>in</strong><br />

den nachfolgenden Aufstellungs-, Genehmigungsund<br />

Zulassungsverfahren für die e<strong>in</strong>zelnen Projekte<br />

aufzugreifen.<br />

8 NICHTTECHNISCHE ZUSAMMENFASSUNG<br />

Die Aufstellung <strong>des</strong> Landschaftsplanes <strong>Waldbrunn</strong><br />

be<strong>in</strong>haltet <strong>in</strong>sbesondere Darstellungen und Konzepte<br />

zu folgenden Punkten:<br />

- Ergänzung e<strong>in</strong>es Schutzgebietsvorschlages:<br />

(geschützter Landschaftsbestandteil gemäß § 29<br />

BNatSchG)<br />

- Aufbau e<strong>in</strong>es Biotopverbundsystems durch Anlage<br />

von Pufferstrukturen bzw. Trittste<strong>in</strong>en und Biotopverbundelementen<br />

(auch als Konzeption für mögliche<br />

Ausgleichs- und Ersatzfl ächen), Vorschläge<br />

für geeignete Vermeidungsmaßnahmen<br />

- Aussagen zu erforderlichen Pfl egemaßnahmen<br />

zum Erhalt bzw. zur Entwicklung von Lebensräumen<br />

für Tiere und Pfl anzen oder zum Erhalt <strong>des</strong><br />

Landschaftsbil<strong>des</strong><br />

Weiterh<strong>in</strong> werden die sich aus der <strong>7.</strong> Änderung <strong>des</strong><br />

Flächennutzungsplans ergebenden Baufl ächenausweisungen<br />

e<strong>in</strong>er Umweltprüfung unterzogen:<br />

- Bereich Mädelhofer Straße (Wohnbaufl äche und<br />

Gemischte Baufl äche)<br />

- Bereich Wiesengrund (Wohnbaufl äche)<br />

68<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

Die Umweltprüfung für diese Darstellungen ist abgeschichtet,<br />

d.h. sie f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> diesem Planungs<strong>in</strong>strument<br />

Flächennutzungsplanänderung und Landschaftsplan<br />

nur soweit statt, wie aufgrund der Planungstiefe<br />

Aussagen möglich s<strong>in</strong>d. Diese getroffenen E<strong>in</strong>schätzungen<br />

müssen dann im Zuge der nachgeordneten<br />

Genehmigungs-, Aufstellungs- oder Zulassungsverfahren<br />

aufgegriffen und vertieft werden.<br />

Grundsätzlich s<strong>in</strong>d folgende Auswirkungen auf die<br />

Schutzgüter zu erwarten:<br />

- Für das Schutzgut Mensch (menschliche Gesundheit)<br />

s<strong>in</strong>d die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong><br />

Landschaftsplanes <strong>Waldbrunn</strong> <strong>in</strong> der Summe leicht<br />

positiv zu bewerten, v.a. weil sie überwiegend der<br />

Sicherung und Entwicklung von landschaftlichen<br />

Qualitäten und damit sowohl direkt der Versorgung<br />

mit sauberem Wasser und sauberer Luft als<br />

auch den Naherholungsmöglichkeiten und dem<br />

Naturgenuss dienen. Die mit der <strong>7.</strong> Änderung <strong>des</strong><br />

Flächennutzungsplans verbundenen Auswirkungen<br />

auf das Schutzgut Mensch s<strong>in</strong>d positiv bzw.<br />

<strong>in</strong>different.<br />

- Die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />

<strong>Waldbrunn</strong> auf das Schutzgut Tiere,<br />

Pfl anzen und ihre Lebensräume s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Summe<br />

überwiegend sehr positiv zu bewerten, v.a. weil sie<br />

vor allem der Sicherung von naturnahen und wertvollen<br />

Lebensräumen dienen.<br />

- Die mit der <strong>7.</strong> Flächennutzungsplanänderung verbundenen<br />

zusätzlichen Baufl ächenausweisungen<br />

(Mädelhofer Straße und Wiesengrund) führen zu<br />

zusätzlichen Bee<strong>in</strong>trächtigungen von Lebensräumen<br />

von Tieren und Pfl anzen, da Flächen versiegelt<br />

werden. Da bestehende Biotope aber erhalten<br />

werden, s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>griffe nicht erheblich.<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

- Für die Schutzgüter Boden, Wasser und Luft und<br />

Klima s<strong>in</strong>d die voraussichtlichen Auswirkungen<br />

<strong>des</strong> Landschaftsplanes <strong>Waldbrunn</strong> <strong>in</strong> der Summe<br />

überwiegend positiv zu bewerten. Die mit der <strong>7.</strong><br />

Flächennutzungsplanänderung verbundenen<br />

zusätzlichen Baufl ächenausweisungen führen zu<br />

zusätzlichen Bee<strong>in</strong>trächtigungen der Schutzgüter,<br />

da Flächen versiegelt werden und somit Bodenfunktion<br />

und Grundwasserneubildung bee<strong>in</strong>trächtigt<br />

werden. Die Auswirkungen auf das Klima s<strong>in</strong>d<br />

eher <strong>in</strong>different, es geht jedoch Fläche für die<br />

Frischluftentstehung verloren.<br />

- Die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />

<strong>Waldbrunn</strong> auf das Schutzgut<br />

Landschaftsbild s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Summe überwiegend<br />

positiv zu bewerten, z.T. auch <strong>in</strong>different. Die mit<br />

der <strong>7.</strong> Flächennutzungsplanänderung verbundenen<br />

zusätzlichen Baufl ächenausweisungen führen<br />

zu zusätzlichen Bee<strong>in</strong>trächtigungen <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong>,<br />

die aber teilweise durch geplante<br />

Maßnahmen zur Ortsrande<strong>in</strong>grünung bzw. Durchgrünungsmaßnahmen<br />

i.R.d. Grünordnungsplans<br />

kompensiert werden können. Die Arrondierung der<br />

Siedlungsfl äche ist gerade im Bereich der Mädelhofer<br />

Straße eher positiv zu bewerten.<br />

- Die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />

<strong>Waldbrunn</strong> und der <strong>7.</strong> Änderung <strong>des</strong><br />

Flächennutzungsplans auf Kulturgüter und sonstige<br />

Sachgüter s<strong>in</strong>d überwiegend neutral, z.T. auch<br />

positiv. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>griffsm<strong>in</strong>derung für die Schutzgüter<br />

kann über Festsetzungen <strong>in</strong> der verb<strong>in</strong>dlichen<br />

Bauleitplanung über den Grünordnungsplan sowie<br />

über die Festsetzung von Ausgleichsmaßnahmen<br />

(am E<strong>in</strong>griffsort bzw. anderer Stelle im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet)<br />

erreicht werden.<br />

- Es ist von Wechselwirkungen <strong>in</strong>sbesondere zwischen<br />

den Schutzgütern Wasser, Boden und<br />

Lebensräume von Tieren und Pfl anzen durch den<br />

Landschaftsplan <strong>Waldbrunn</strong> und der <strong>7.</strong> Änderung<br />

<strong>des</strong> Flächennutzungsplans auszugehen.<br />

69


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

VERFAHRENSVERMERKE<br />

Der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>rat der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> hat <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Sitzung am 19.04.2012 die Aufstellung der <strong>7.</strong><br />

Änderung <strong>des</strong> Flächennutzungsplans (Neuaufstellung)<br />

beschlossen, der Aufstellungsbeschluss wurde<br />

am ... ortsüblich bekannt gemacht.<br />

Am Aufstellungsverfahren wurden folgende Behörden,<br />

sonstige Träger öffentlicher Belange und sonstige<br />

Institutionen mit Schreiben vom ... gemäß § 4<br />

Abs. 1 BauGB frühzeitig beteiligt und mit Schreiben<br />

vom ..... gemäß § 4 Abs. 2 BauGB beteiligt:<br />

.....<br />

Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß<br />

§ 3 Abs. 1 BauGB wurde vom 25.0<strong>7.</strong>2013 bis<br />

06.09.2013 im Rathaus <strong>Waldbrunn</strong> durchgeführt.<br />

Die öffentliche Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB<br />

wurde zwischen dem ... und dem ... durchgeführt.<br />

Die Flächennutzungsplanänderung wurde mit Beschluss<br />

<strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>rates am ... festgestellt.<br />

70<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

71


<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />

ANHANG I - BIOTOPE IM GEMEINGEBIET WALDBRUNN<br />

6224-0103-001 Hecke und Feldgehölz am „Helmstadter Steig“<br />

6224-0121-001 bis -003 Verbuschende Wiesenhänge an der Nordwestecke <strong>des</strong> Probstforsts<br />

6224-0122-001 bis -003 Hecken und Böschungsgehölz im „Stängle<strong>in</strong>“ nordwestlich <strong>Waldbrunn</strong><br />

6224-0123-001 bis -004 Altgras-Gebüschkomplexe und Streuobstbestände am „Brunnra<strong>in</strong>“ nordwestlich<br />

<strong>Waldbrunn</strong><br />

6224-0124-001 Schlehenhecke westlich <strong>Waldbrunn</strong><br />

6224-0126-001 bis -002 Feldgehölze mit Altgrasbestand auf der „Lerchenhöhe“<br />

6224-0127-001 bis -008 Hecken, Gebüsche und Altgrasbestände <strong>in</strong> den „Schlagäckern“ und im<br />

„Weißen Grund“ südlich <strong>Waldbrunn</strong><br />

6224-0128-001 bis -004 Großer Streuobstbestand und Hecken im „Alten Gereut“ südlich <strong>Waldbrunn</strong><br />

6224-0129-001 bis -004 Hecken und Streuobstriegel am Nordostrand von <strong>Waldbrunn</strong><br />

6224-0171-001 bis -007 Ufergehölze am Haselgrundgraben westlich <strong>Waldbrunn</strong><br />

6224-0172-001 bis -006 Teichanlagen am Waldrand <strong>des</strong> Irtenbergs zum Haselgrundgraben westlich<br />

<strong>Waldbrunn</strong><br />

6224-0173-001 bis -004 Extensivweide und Gehölze oberhalb der Autobahn im „Tannenbusch“<br />

westlich <strong>Waldbrunn</strong><br />

6224-0174-001 bis -014 Streuobstwiesen und Apfelbaumreihen um <strong>Waldbrunn</strong><br />

Bayerisches Lan<strong>des</strong>amt für Umwelt:<br />

Biotope der amtlichen Kartierung,<br />

Stand: Okt. 2012<br />

72<br />

WEGNER STADTPLANUNG


<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />

ANHANG II - BAU- UND BODENDENKMÄLER IM GEMEINGEBIET WALDBRUNN<br />

Baudenkmäler<br />

D-6-79-204-8<br />

D-6-79-204-7<br />

D-6-79-204-1<br />

WEGNER STADTPLANUNG<br />

Bildstock. mit Kreuzigung, bez. 1815; Mädelhofer Weg.<br />

nicht nachqualifi ziert, im BayernViewer-denkmal nicht<br />

kartiert<br />

Bildstock. bez. 1888; „Alte Straße“, bei Hochbehälter.<br />

nicht nachqualifi ziert, im BayernViewer-denkmal nicht<br />

kartiert<br />

Grabenstraße. Bildhäuschen, 19. Jh.<br />

nachqualifi ziert<br />

D-6-79-204-2 Hauptstraße 1. Kath. Pfarrkirche St. Norbertus, 1889;<br />

mit Ausstattung.<br />

nachqualifi ziert<br />

D-6-79-204-3 Hauptstraße 11/13. Mansarddachbau mit geohrten<br />

Fensterrahmungen und Quaderportal, 18. Jh.<br />

nicht nachqualifi ziert<br />

D-6-79-204-4 Hauptstraße 22. Ausleger, bez. 1880.<br />

nicht nachqualifi ziert<br />

D-6-79-204-5 Hauptstraße 49. Bildhäuschen, 19. Jh.<br />

nachqualifi ziert<br />

D-6-79-204-12 Jagdschloß Mädelhofen. Fundamente aus Bruchste<strong>in</strong>en<br />

(Bauru<strong>in</strong>e), 1724 von Baltasar Neumann für Fürstbischof<br />

Johann Philipp Franz von Schönborn; 2 km<br />

nordwestlich <strong>des</strong> Ortes, nahe der Autobahnauffahrt am<br />

„Brunnenra<strong>in</strong>“.<br />

nicht nachqualifi ziert, im BayernViewer-denkmal nicht<br />

kartiert<br />

D-6-79-204-6 Kister Straße; Sohl. bez. 1799; Kister Straße.<br />

nachqualifi ziert<br />

D-6-79-204-9 Kreuz. bez. 1905; Mädelhofer Weg.<br />

nicht nachqualifi ziert, im BayernViewer-denkmal nicht<br />

kartiert<br />

D-6-79-204-11<br />

D-6-79-204-13<br />

D-6-79-204-10<br />

Bayerisches Lan<strong>des</strong>amt für Denkmalpfl ege:<br />

Baudenkmäler <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong>, Stand: 29.04.2013<br />

Bodendenkmäler<br />

D-6-6224-0045<br />

D-6-6224-0046<br />

D-6-6224-0048<br />

D-6-6224-0064<br />

D-6-6224-0093<br />

D-6-6224-0094<br />

Nähe Röntgenstraße. 19. Jh.; Hettstadter Weg.<br />

nachqualifi ziert<br />

Wasserwerk. Sichtziegelbau, 1900/02; mit technischer<br />

Ausstattung; Trafoturm 1943; an der Autobahnauffahrt<br />

Helmstadt.<br />

nicht nachqualifi ziert<br />

Wegkapelle. „Dreifaltigkeitskapelle“, mit Ausstattung,<br />

bez. 1869; Mädelhofer Weg.<br />

nicht nachqualifi ziert<br />

Wüstung „Haselbrunn“ <strong>des</strong> Mittelalters und der frühen<br />

Neuzeit.<br />

nachqualifi ziert<br />

Wüstung „Albstadt“ <strong>des</strong> späten Mittelalters.<br />

nachqualifi ziert<br />

Siedlung der L<strong>in</strong>earbandkeramik.<br />

nachqualifi ziert<br />

Befunde, u.a. Grundmauern <strong>des</strong> Schlösschens „Fürstbischöfliches<br />

Jagdhaus Mädelhofen“ <strong>des</strong> frühen 18.Jh.<br />

nachqualifi ziert<br />

Mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Altort von <strong>Waldbrunn</strong>.<br />

nachqualifi ziert<br />

Untertägige Teile der ehem. Kirche <strong>des</strong> Mittelalters und<br />

der frühen Neuzeit von <strong>Waldbrunn</strong>.<br />

nachqualifi ziert<br />

Bayerisches Lan<strong>des</strong>amt für Denkmalpfl ege:<br />

Bodendenkmäler <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong>, Stand: 29.04.2013<br />

73

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