7. Änderung des Flächennutzungsplans - Gemeinde Waldbrunn in ...
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<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
GEMEINDE WALDBRUNN<br />
<strong>7.</strong> Änderung <strong>des</strong> Flächennutzungsplans<br />
(Neuaufstellung)<br />
und Aufstellung Landschaftsplan<br />
Begründung<br />
ENTWURF<br />
WEGNER<br />
STADTPLANUNG<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
1
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
Dipl.-Ing. Bertram Wegner<br />
Tiergartenstraße 4c<br />
97209 Veitshöchheim<br />
Tel. 0931/9913870<br />
Fax 0931/9913871<br />
email <strong>in</strong>fo@wegner-stadtplanung.de<br />
www.wegner-stadtplanung.de<br />
Bearbeitung:<br />
Dipl.-Ing. Bertram Wegner, Architekt, Stadtplaner SRL<br />
Dipl.-Ing. Cornelia Seifert, Landschaftsarchitekt<strong>in</strong>,<br />
Stadtplaner<strong>in</strong><br />
M.A.-Geogr. Tobias Brandt<br />
aufgestellt: 19.04.2013<br />
geändert: 08.11.2013<br />
2<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1 VORBEMERKUNGEN<br />
1.1 Rechtliche Grundlagen 4<br />
1.2 Anlass und Ziel der Planung 5<br />
2 PLANUNGSRELEVANTE DATEN<br />
2.1 Allgeme<strong>in</strong>e Planungsgrundlagen 6<br />
2.1.1 Das Planungsgebiet 6<br />
2.1.2 Siedlungsgeschichte 7<br />
3 RAUM- UND STRUKTURANALYSE<br />
3.1 NATÜRLICHE GRUNDLAGEN<br />
3.1.1 Naturraum und Geologie 8<br />
3.1.2 Böden 10<br />
3.1.3 Gewässer / Wasserhaushalt 12<br />
3.1.4 Klima 18<br />
3.1.5 Arten und Biotopschutz 20<br />
3.1.6 Landschaftsbild und Erholung <strong>in</strong> der Landschaft 24<br />
3.2 LANDNUTZUNG<br />
3.2.1 Funktionsgrün im Siedlungsbereich 28<br />
3.2.2 Land- und Forstwirtschaft 29<br />
3.3 STRUKTURELLE GRUNDLAGEN<br />
3.3.1 Siedlungsstruktur 30<br />
3.3.2 Bevölkerungsentwicklung 32<br />
3.3.3 Wirtschaft 36<br />
3.3.4 Infrastruktur und Energie 37<br />
3.3.5 Verkehr 38<br />
4 ZIELE UND LEITBILDER<br />
4.1 Landschaftsentwicklung 40<br />
4.2 Siedlungsentwicklung 42<br />
4.3 Klimaschutz und Regenerative Energien 44<br />
5 DARSTELLUNGEN IN FLÄCHENNUTZUNGSPLAN UND<br />
LANDSCHAFTSPLAN<br />
5.1 Bauflächen 45<br />
5.1.1 Siedlungsentwicklung - Wohnbauflächen 45<br />
5.1.2 Neue Bauflächen 48<br />
5.2 Landschaftsentwicklung 50<br />
5.2.1 Biotopverbundsystem und Lebensraumentwicklung 50<br />
5.2.2 Land- und Forstwirtschaft 54<br />
5.2.3 Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen 55<br />
5.2.4 Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und Fördermöglichkeiten für die Umsetzung 56<br />
5.2.5 Umsetzungskonzept 58<br />
6 UMWELTBERICHT 60<br />
VERFAHRENSVERMERKE 68<br />
ANHANG<br />
I Biotope im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet <strong>Waldbrunn</strong> 70<br />
II Bau- und Bodendenkmäler im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet <strong>Waldbrunn</strong> 71<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
3
4<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
1 VORBEMERKUNGEN<br />
1.1 RECHTLICHE GRUNDLAGEN<br />
BAUGESETZBUCH<br />
Für das Verfahren zur Aufstellung sowie für die<br />
Genehmigung von Flächennutzung- und Landschaftsplänen<br />
s<strong>in</strong>d die Vorschriften <strong>des</strong> Baugesetzbuches<br />
(BauGB) für Bauleitpläne e<strong>in</strong>schlägig.<br />
Der Flächennutzungsplan als vorbereitender und<br />
verwaltungs<strong>in</strong>tern relevanter Bauleitplan soll gemäß<br />
§ 5 BauGB e<strong>in</strong>e das gesamte <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet<br />
umfassende und sich aus der beabsichtgen städtebaulichen<br />
Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung<br />
darstellen. Dabei soll bei der Aufstellung der<br />
Bauleitpläne auf e<strong>in</strong>e nachhaltige städtebauliche<br />
Entwicklung sowie e<strong>in</strong>e dem Wohl der Allgeme<strong>in</strong>heit<br />
dienende sozialgerechte Bodenordnung geachtet<br />
werden. Dabei sollen e<strong>in</strong>e menschengerechte<br />
Umwelt gesichert, die natürlichen Lebensgrundlagen<br />
geschützt und entwickelt, der Klimaschutz beachtet<br />
sowie die Qualität <strong>des</strong> Orts- und Landschaftsbil<strong>des</strong><br />
erhalten und entwickelt werden (§1 Abs. 5 BauGB).<br />
In rechtlicher H<strong>in</strong>sicht werden die Anforderungen<br />
e<strong>in</strong>er nachhaltigen Flächennutzung vor allem durch<br />
die Bodenschutzklausel gemäß § 1a Abs. 1 BauGB,<br />
und das städtebauliche Vermeidungs- und Ausgleichsangebot<br />
(§ 1a Abs. 2 Nr. 2 und Abs.3 BauGB)<br />
konkretisiert.<br />
Der Landschaftsplan nimmt als <strong>in</strong>tegrierter Bestandteil<br />
<strong>des</strong> Flächennutzungsplanes am Aufstellungsverfahren<br />
zur Aufstellung <strong>des</strong> Bauleitplans teil und trägt<br />
<strong>in</strong>sbesondere den wesentlichen, für die Bauleitplanung<br />
bedeutsamen umweltschützenden Belangen<br />
Rechnung.<br />
BUNDESNATURSCHUTZGESETZ<br />
§ 9 Aufgaben und Inhalte der Landschaftsplanung;<br />
Ermächtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen<br />
(1) Die Landschaftsplanung hat die Aufgabe, die<br />
Ziele <strong>des</strong> Naturschutzes und der Landschaftspfl ege<br />
für den jeweiligen Planungsraum zu konkretisieren<br />
und die Erfordernisse und Maßnahmen zur Verwirklichung<br />
dieser Ziele auch für die Planungen und Verwaltungsverfahren<br />
aufzuzeigen, deren Entscheidungen<br />
sich auf Natur und Landschaft im Planungsraum<br />
auswirken können.<br />
Gemäß § 11 Abs. 1 BNatSchG werden die für die<br />
örtliche Ebene konkretisierten Ziele, Erfordernisse<br />
und Maßnahmen <strong>des</strong> Naturschutzes und der Landschaftspfl<br />
ege auf der Grundlage der Landschaftsrahmenpläne<br />
für die Gebiete der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n <strong>in</strong><br />
Landschaftsplänen dargestellt.<br />
Die Landschaftspläne sollen gemäß § 9 Abs. 3<br />
BNatSchG folgende Angaben enthalten:<br />
1. den vorhandenen und den zu erwartenden Zustand<br />
von Natur und Landschaft,<br />
2. die konkretisierten Ziele <strong>des</strong> Naturschutzes und<br />
der Landschaftspfl ege,<br />
3. die Beurteilung <strong>des</strong> vorhandenen und zu erwartenden<br />
Zustands von Natur und Landschaft nach<br />
Maßgabe dieser Ziele e<strong>in</strong>schließlich der sich daraus<br />
ergebenden Konfl ikte,<br />
4. die Erfordernisse und Maßnahmen zur Umsetzung<br />
der konkretisierten Ziele <strong>des</strong> Naturschutzes und der<br />
Landschaftspfl ege, <strong>in</strong>sbesondere<br />
a) zur Vermeidung, M<strong>in</strong>derung oder Beseitigung von<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigungen von Natur und Landschaft,<br />
b) zum Schutz bestimmter Teile von Natur und Landschaft<br />
im S<strong>in</strong>ne <strong>des</strong> Kapitels 4 sowie der Biotope,<br />
Lebensgeme<strong>in</strong>schaften und Lebensstätten der Tiere<br />
und Pfl anzen wild lebender Arten,<br />
c) auf Flächen, die wegen ihres Zustands, ihrer Lage<br />
oder ihrer natürlichen Entwicklungsmöglichkeit für<br />
künftige Maßnahmen <strong>des</strong> Naturschutzes und der<br />
Landschaftspfl ege, <strong>in</strong>sbesondere zur Kompensation<br />
von E<strong>in</strong>griffen <strong>in</strong> Natur und Landschaft sowie zum<br />
E<strong>in</strong>satz natur- und landschaftsbezogener Fördermittel<br />
besonders geeignet s<strong>in</strong>d,<br />
d) zum Aufbau und Schutz e<strong>in</strong>es Biotopverbunds, der<br />
Biotopvernetzung und <strong>des</strong> Netzes „Natura 2000“,<br />
e) zum Schutz, zur Qualitätsverbesserung und zur<br />
Regeneration von Böden, Gewässern, Luft und<br />
Klima,<br />
f) zur Erhaltung und Entwicklung von Vielfalt, Eigenart<br />
und Schönheit sowie <strong>des</strong> Erholungswertes von<br />
Natur und Landschaft,<br />
g) zur Erhaltung und Entwicklung von Freiräumen im<br />
besiedelten und unbesiedelten Bereich.<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
1.2 ANLASS UND ZIEL DER PLANUNG<br />
ANLASS UND ZIEL DER PLANUNG<br />
Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> verfügt über e<strong>in</strong>en rechtswirksamen<br />
Flächennutzungsplan aus dem Jahr<br />
1982.<br />
Ziel der vorliegenden <strong>7.</strong> Änderung <strong>des</strong> Flächennutzungsplans<br />
(Neuaufstellung) ist die Prüfung vorhandener<br />
Baulandpotentiale und die Schaffung e<strong>in</strong>es<br />
Entwicklungsrahmens für Baufl ächen der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />
für die nächsten 15 Jahre. Des weiteren erfolgt die<br />
Digitalisierung <strong>des</strong> Flächennutzungsplans, im Rahmen<br />
derer e<strong>in</strong>e Aktualisierung aller dargestellten<br />
Inhalte erfolgt.<br />
E<strong>in</strong> Landschaftsplan existiert bisher nicht. Im Zuge<br />
<strong>des</strong> Flächennutzungsplanes wird daher nunmehr<br />
auch e<strong>in</strong> Landschaftsplan erarbeitet, der die vorhandenen<br />
Potentiale und Defi zite der Naturausstattung<br />
der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> erfasst. Die so ermittelten aktuellen<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen von Natur und Landschaft<br />
können damit <strong>in</strong> den Flächennutzungsplan <strong>in</strong>tegriert<br />
werden. Die im rechtswirksamen Flächennutzungsplan<br />
dargestellten Grünfl ächen werden dabei<br />
überprüft und ggf. korrigiert.<br />
Durch die umfassende Bestandserfassung <strong>des</strong><br />
Natur- und Landschaftshaushaltes und die Formulierung<br />
von Schwerpunkten und Maßnahmen wird der<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> e<strong>in</strong>e Grundlage an die Hand gegeben,<br />
künftig notwendige Flächen bspw. für Siedlungsentwicklung,<br />
Verkehr, Gewerbe oder Erholung <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang<br />
mit den natürlichen Lebensgrundlagen auszuweisen,<br />
sowie bei E<strong>in</strong>griffen <strong>in</strong> Natur und Landschaft<br />
fundiert abwägen zu können.<br />
STAND DER BAULEITPLANUNG<br />
Der derzeit geltende Flächennutzungsplan ist seit<br />
1<strong>7.</strong>04.1982 wirksam.<br />
1. Änderung: Umgriff <strong>des</strong> Baugebietes „H<strong>in</strong>tere<br />
Mehle“ als Mischgebiet, wirksam seit 2<strong>7.</strong>05.1988.<br />
2. Änderung: Umwandlung <strong>des</strong> Großteils <strong>des</strong> Baugebietes<br />
„H<strong>in</strong>tere Mehle“ zum allgeme<strong>in</strong>en Wohngebiet,<br />
wirksam seit 02.03.1990.<br />
3. Änderung: Umfasst vier Bereiche (Friedhof,<br />
Geme<strong>in</strong>bedarfsfl ächen Feuerwehrhaus und Haselberghaus,<br />
Fläche für Ablagerungen, Baufl ächen<br />
westlich <strong>des</strong> Hettstadter Weges, wirksam seit<br />
0<strong>7.</strong>03.199<strong>7.</strong><br />
4. Änderung: In der Fassung vom 09.10.1998 hatte<br />
die Erweiterung <strong>des</strong> Baugebietes „H<strong>in</strong>tere Mehle“<br />
zum Inhalt, wurde jedoch nicht weiter verfolgt.<br />
5. Änderung: Erweiterung der Baufl ächen westlich<br />
<strong>des</strong> Hettstadter Weges (ehemaliges Betonwerk),<br />
wirksam seit 09.0<strong>7.</strong>2000.<br />
6. Änderung: Ausweisung von Sondergebieten für<br />
Photovoltaikanlagen, wirksam seit 10.08.2012.<br />
Weiterh<strong>in</strong> wurde zusammen mit den <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n<br />
Eis<strong>in</strong>gen, Greußenheim, Hettstadt sowie Waldbüttelbrunn<br />
e<strong>in</strong> „Geme<strong>in</strong>samer Flächennutzungsplan<br />
gemäß § 204 BauGB für den sachlichen Teilbereich<br />
der Darstellung von Sondergebieten für W<strong>in</strong>dkraftanlagen“<br />
im Jahr 2005 aufgestellt (Festellungsbeschluss<br />
am 13.05.2005).<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
5
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
2 PLANUNGSRELEVANTE DATEN<br />
2.1 ALLGEMEINE PLANUNGSGRUNDLAGEN<br />
2.1.1 DAS PLANUNGSGEBIET<br />
Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> liegt im Regierungsbezirk<br />
Unterfranken, <strong>in</strong> der Region Würzburg und ist dem<br />
Landkreis Würzburg zugeordnet.<br />
Benachbarte <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n s<strong>in</strong>d Eis<strong>in</strong>gen, Kist, Altertheim,<br />
Markt Helmstadt, Waldbüttelbrunn und Hettstadt<br />
Das Oberzentrum Würzburg liegt ca. 9 km nordöstlich<br />
von <strong>Waldbrunn</strong>. Das Mittelzentrum Marktheidenfeld<br />
liegt ca. 17 km westlich der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>.<br />
Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> weist e<strong>in</strong>e Gesamtfläche von ca. 6,62<br />
km² auf. In <strong>Waldbrunn</strong> leben etwa 2.600 E<strong>in</strong>wohner<br />
(Stand Dez. 2011).<br />
Auszug aus der Topographischen Karte Bayern, M 1:50.000<br />
6<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
2.1.2 SIEDLUNGSGESCHICHTE<br />
E<strong>in</strong>er Legende zur Folge entdeckte e<strong>in</strong> Jäger um<br />
das Jahr 1100 <strong>in</strong> dem damaligen Waldgebiet zufällig<br />
e<strong>in</strong>e Quelle und errichtete <strong>in</strong> deren direkter Nähe<br />
e<strong>in</strong>e Hütte. Er fasste die Quelle und baute e<strong>in</strong>en<br />
Ziehbrunnen. Mit der Zeit kam es zur Besiedelung<br />
und folglich zur Rodung <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> und der Bebauung<br />
bzw. Umnutzung der Flächen. Im Laufe der Zeit<br />
entstand somit e<strong>in</strong> Dorf am Brunnen im Walde. Dies<br />
ist heute noch im Wappen von <strong>Waldbrunn</strong> mit den<br />
Bäumen um den Brunnen nachzuvollziehbar.<br />
Nachgewiesen ist, dass die Gehöfte Albstatt, Haselbrunn<br />
und <strong>Waldbrunn</strong> früher <strong>in</strong> dieser Gegend<br />
bestanden. <strong>Waldbrunn</strong> wurde erstmals im Jahr<br />
1164 urkundlich erwähnt. Seit dieser Zeit gehörten<br />
alle drei Weiler Albstatt, Haselbrunn und <strong>Waldbrunn</strong><br />
zur Grundherrschaft <strong>des</strong> Prämonstratenserklosters<br />
Oberzell. Die erste Filialkirche wurde im Jahr 1707<br />
<strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> errichtet, jedoch 1892 wieder abgebrochen.<br />
Die heutige St. Nobertus Kirche wurde im Jahr<br />
1889 <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe auf der gegenüberliegenden<br />
Straßenseite der damaligen Kirche gebaut.<br />
Bis zum Jahr 1803 gehörten noch 1.200 ha Waldfl ä-<br />
che zur <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong>, die nach der Säkularisation<br />
im Jahre 1803 <strong>in</strong> Staatsbesitz überg<strong>in</strong>g.<br />
Durch die Übernahme <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> durch den Staat<br />
hat die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> fast ihre gesamten<br />
Waldfl ächen verloren. Geblieben ist der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />
lediglich e<strong>in</strong>e Waldfl äche von ca. 3.700 m², <strong>in</strong> welcher<br />
sich die „Haselbrunnquelle“ befi ndet. Weiterh<strong>in</strong><br />
besteht bis heute das Rechtholz; die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />
(Rechtler) erhält jährlich 395 Ster Holz aus dem<br />
Staatswald. Die Landschaft auf der Gemarkungsfl ä-<br />
che <strong>Waldbrunn</strong>s wird somit durch freie überwiegend<br />
landwirtschaftlich genutzte Fläche geprägt.<br />
Historisches Luftbild von <strong>Waldbrunn</strong> von 1964 (Quelle: Luftbildverlag<br />
München)<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
Wappen von <strong>Waldbrunn</strong><br />
Ausschnitt aus der Topographischen Karte 1:50.000 aus dem<br />
Jahr 1812<br />
7
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
3 RAUM- UND STRUKTURANALYSE<br />
3.1 NATÜRLICHE GRUNDLAGEN<br />
8<br />
<strong>Waldbrunn</strong><br />
Abb.: Naturräumliche Gliederung <strong>des</strong> Landkreises Würzburg<br />
(Quelle ABSP Landkreis Würzburg, Stand 2002)<br />
3.1.1 NATURRAUM UND GEOLOGIE<br />
NATURRÄUMLICHE GLIEDERUNG<br />
Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> liegt gemäß Handbuch der<br />
„Naturräumlichen Gliederung Deutschlands“ (MEY-<br />
NEN & SCHMITHÜSEN, 1962) im Naturraum Nr.<br />
132 „Marktheidenfelder Platte“ und wird der Untere<strong>in</strong>heit<br />
132-A „Reml<strong>in</strong>gen-Urspr<strong>in</strong>ger Hochfl äche<br />
zugerechnet, die sich im Westen <strong>des</strong> Landkreises<br />
Würzburg erstreckt und nach Norden im Landkreis<br />
Ma<strong>in</strong>-Spessart fortsetzt.<br />
Der stark bewegte und vergleichsweise reich gegliederte<br />
Naturraum mit se<strong>in</strong>em Lebensraummosaik ist<br />
geprägt durch den Muschelkalk. Im Gegensatz zu<br />
den offenen, nur leicht gewellten Offenlandfl ächen<br />
der angrenzenden Gäulandschaften, zeigt sich hier<br />
e<strong>in</strong> abwechslungsreiches, stark strukturiertes Relief<br />
mit kle<strong>in</strong>räumig sehr vielfältigen geologischen, hydrologischen<br />
und klimatischen Bed<strong>in</strong>gungen.<br />
Entsprechend der vielfältigen Standorteigenschaften<br />
liegen kle<strong>in</strong>räumig sehr unterschiedliche und häufi g<br />
wechselnde Erzeugungsbed<strong>in</strong>gungen für die Landwirtschaft<br />
vor.<br />
Die offene hügelige, durch die <strong>in</strong>tensive landwirtschaftliche<br />
Nutzung geprägte Landschaft <strong>des</strong><br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes wird durch die großen umgebenden<br />
Waldfl ächen von Irtenberger Forst im Westen<br />
und Süden sowie Probstforst im Norden gerahmt.<br />
(ABSP Würzburg, 2002) Die Flurwege und Fließgewässer<br />
weisen teilweise e<strong>in</strong>e Gehölzbegleitung auf,<br />
so das verschiedene Gehölzstrukturen die Landschaft<br />
gliedern.<br />
Der südöstliche Teil der Ortslage liegt auf e<strong>in</strong>em<br />
Höhenrücken auf ca. 325 m ü.NN. Von dieser südlichen<br />
Erhebung aus fällt die Siedlung über e<strong>in</strong>e, die<br />
gesamte Ortslage durchziehende, langgestreckte<br />
Senke nach Norden / Nordosten auf ca. 280 m ü.NN.<br />
ab. Vom Südrand der Siedlung fällt das Relief nach<br />
Süden <strong>in</strong> Richtung der Autobahn h<strong>in</strong> auf ca. 270 m<br />
ü.NN. ab. Die Landschaft senkt sich zudem leicht<br />
nach Norden, <strong>in</strong> Richtung Augraben.<br />
GEOLOGIE<br />
Formbestimmend für den Aufbau der Landschaft<br />
ist im Wesentlichen die unterschiedliche Verwitterbarkeit<br />
der Geste<strong>in</strong>sablagerungen (HAUNSCHILD<br />
1986). Von den e<strong>in</strong>zelnen Schichten <strong>des</strong> Südwestdeutschen<br />
Schichtstufenlan<strong>des</strong> steht <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
lediglich die Geste<strong>in</strong>sformation <strong>des</strong> Oberen Muschelkalks<br />
an, im Nordwesten <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes<br />
schließt sich der Mittlere Muschelkalk an, der jedoch<br />
das <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet nur tangiert.<br />
Die vorherrschenden Geste<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d daher die Kalk-,<br />
Dolomit-, Mergel- und Tonste<strong>in</strong>e <strong>des</strong> Muschelkalks,<br />
teilweise überlagert von Lößdecken, die im Quartär<br />
angeweht wurden und sich hauptsächlich auf ger<strong>in</strong>g<br />
geneigten Hochflächen und <strong>in</strong> Mulden abgelagert<br />
haben.<br />
In der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> liegen ke<strong>in</strong>e Geotope.<br />
ABBAUFLÄCHEN<br />
Im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet liegen gemäß Regionalplan der<br />
Planungsregion 2 (Würzburg) ke<strong>in</strong>e Vorrangfl ächen<br />
für Bodenschätze.<br />
Als Vorbehaltsgebiete für Gips und Anhydrit werden<br />
<strong>in</strong> der Fortschreibung <strong>des</strong> Abschnitts B IV 2.1 „Gew<strong>in</strong>nung<br />
und Sicherung von Bodenschätzen“ <strong>des</strong> Regi-<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
onalplans vom November 2007 (Dritte Verordnung<br />
zur Änderung <strong>des</strong> Regionalplans vom 28. November<br />
2007: Abschnitt B IV 2.1 „Gew<strong>in</strong>nung und Sicherung<br />
von Bodenschätzen“, <strong>in</strong> Kraft getreten am 15. April<br />
2008) zwei Flächen ausgewiesen: Im nordwestlichen<br />
Teil der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>, nördlich der Bun<strong>des</strong>autobahn A3<br />
das GI23 „Nordwestlich <strong>Waldbrunn</strong>“, welches sich bis<br />
<strong>in</strong> den geme<strong>in</strong>defreien Wald nördlich der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zieht, sowie südlich der A3 das Vorbehaltsgebiet<br />
GI24 „Nördlich Altertheim“, das sich von Süden<br />
<strong>in</strong> den <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n Altertheim, Helmstadt und Waldbüttelbrunn<br />
bis nach <strong>Waldbrunn</strong> h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> erstreckt. Die<br />
Lagerstätten an Gips und Anhydrit s<strong>in</strong>d regional von<br />
großer Bedeutung. Sie werden seit vielen Jahren<br />
von zahlreichen Bergwerksbetrieben <strong>des</strong> <strong>in</strong> Iphofen<br />
ansässigen Unternehmens „Knauf“ gewonnen und<br />
auch teilweise <strong>in</strong> der Region verarbeitet.<br />
Fazit<br />
- abwechslungsreiches, stark strukturiertes Relief<br />
- teilweise gliedernde Gehölzstrukturen vorhanden<br />
- gesamtes <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet vom Muschelkalk<br />
geprägt<br />
- ca. die Hälfte <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes liegt <strong>in</strong>nerhalb<br />
zweier Vorbehaltsgebiete für Gips gemäß<br />
Regionalplan der Region Würzburg<br />
Für die <strong>in</strong> der Fortschreibung dargestellten Vorbehaltsgebiete<br />
wurden bereits durch Exploration<br />
besonders bedeutsame Vorkommen bestätigt, auch<br />
die Verkehrslage für den Abtransport ist hier sehr<br />
günstig. Teilweise liegen beide Vorbehaltsgebiete<br />
im Bannwald bzw. <strong>in</strong>nerhalb <strong>des</strong> landschaftlichen<br />
Vorbehaltsgebietes, da der Abbau aber untertägig<br />
möglich ist, werden ke<strong>in</strong>e erheblichen Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />
dieser Gebiete erwartet. Aufgrund <strong>des</strong> unterirdischen<br />
Abbaus wird im Regionalplan auch ke<strong>in</strong>e<br />
Folgenutzung festgelegt. (B IV 2.1.1.2 und Begründung<br />
zu B IV 2.1.1.2)<br />
Oberer Muschelkalk - Kalk-, Mergel- und<br />
Tonste<strong>in</strong>, nach SO zunehmend Dolomitste<strong>in</strong>,<br />
sandig und Sandste<strong>in</strong><br />
Mittlerer Muschelkalk - Mergel-, Ton-,<br />
Kalk- und Dolomitste<strong>in</strong>, Gips, Anhydrit<br />
und Ste<strong>in</strong>salz, nach SO zunehmend<br />
Sandste<strong>in</strong><br />
Ausschnitt aus der Geologischen Karte von Bayern 1 : 25 000,<br />
(Bayerisches Lan<strong>des</strong>amt für Umwelt, 2010)<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
9
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
3.1.2 BÖDEN<br />
BODENARTEN<br />
Die auftretenden Böden werden hauptsächlich durch<br />
das geologische Ausgangsmaterial, durch das Klima<br />
und das Relief bestimmt. Die wellig-hügeligen Hochfl<br />
ächen der Ma<strong>in</strong>fränkischen Platten (auf etwa 300 m<br />
über NN.) werden hauptsächlich von den Geste<strong>in</strong>en<br />
<strong>des</strong> Oberen Muschelkalks aufgebaut. Weitere wichtige<br />
Ausgangssubstrate der Böden bilden quartäre<br />
Flußablagerungen (Schotter und Sande) und eiszeitliche<br />
Deckschichten (Fließerden, Löße, Flugsand).<br />
(Haunschild 1986).<br />
Über Muschelkalk entstanden bei ger<strong>in</strong>ger Lößüberdeckung<br />
<strong>in</strong> Hanglagen meist kalkhaltige, ste<strong>in</strong>ige<br />
und häufi g fl achgründige Rendz<strong>in</strong>en und Pararendz<strong>in</strong>en<br />
mit mittlerer bis stellenweise ger<strong>in</strong>ger Ertragsfähigkeit.<br />
Diese trocken-warmen, weniger nährstoffreichen<br />
Standorte s<strong>in</strong>d jedoch geeignete Standorte<br />
für gefährdete Biotoptypen und s<strong>in</strong>d vor allem <strong>in</strong><br />
besonders steilen Bereichen als Sonderstandorte<br />
schützenswert.<br />
An lößüberdeckten Standorten entstanden vor allem<br />
Braunerden und Parabraunerden, diese Böden weisen<br />
e<strong>in</strong>e hohe Bodenfruchtbarkeit auf. Besonders<br />
ertragreiche Böden fi nden sich auf der Hangschulter<br />
südlich der Ortslage <strong>Waldbrunn</strong>, sowie entlang<br />
der Senken <strong>des</strong> Augrabens bzw. <strong>des</strong> Haselgrundgrabens.<br />
Die Bonitäten der hier anstehenden Böden<br />
aus Lößlehmen liegen z.T. bei über 70. Die leicht<br />
abfallenden Offenlandfl ächen weisen e<strong>in</strong>e mittlere<br />
Ertragsfähigkeit auf. Im engeren Auenbereich <strong>des</strong><br />
Augrabens und <strong>des</strong> Haselgrundgrabens liegen Talböden<br />
vor.<br />
BODENNUTZUNG<br />
Als Bodennutzung der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> dom<strong>in</strong>iert<br />
der Ackerbau, der sich teilweise auch <strong>in</strong> den<br />
Bachauen bis an die Gewässer heranzieht. Aufgrund<br />
der <strong>in</strong>tensiven landwirtschaftlichen Nutzung der<br />
Böden ist e<strong>in</strong> signifi kanter E<strong>in</strong>trag an Düngemitteln<br />
und Pestiziden zu verzeichnen.<br />
Sonderkulturen fi nden sich <strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> nicht.<br />
Die <strong>Waldbrunn</strong> umgebenden großfl ächigen Waldfl<br />
ächen liegen bis auf e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Fläche im Süden<br />
nicht im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet.<br />
ALTLASTEN<br />
Im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet s<strong>in</strong>d westlich <strong>des</strong> Probstforstes<br />
zwei Altlastenverdachtsvlächen bekannt. Sie s<strong>in</strong>d im<br />
Flächennutzungsplan gekennzeichnet. Weitere Informationen<br />
zu diesen Flächen liegen der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />
nicht vor.<br />
10<br />
Abb: Auszug aus der Bodenschätzungskarte 1:25.000 (Abb. o. M.)<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
POTENTIELL EROSIONSGEFÄHRDETE BEREICHE<br />
Aufgrund der lockeren Lößaufl agen s<strong>in</strong>d die exponierten<br />
Ackerflächen <strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> anfällig für<br />
Bodenerosion. Die steileren, landwirtschaftlich<br />
genutzten Hanglagen s<strong>in</strong>d besonders stark erosionsgefährdet<br />
(vgl. Abbildung der Erosionsprognosekarte).<br />
In e<strong>in</strong>igen Teilbereichen muss mit Bodenabträgen<br />
von bis zu ca. 10 t pro Jahr gerechnet werden.<br />
Die <strong>in</strong> der Abbildung dunkelbraun dargestellten am<br />
stärksten erosionsgefährdeten Bereiche fi nden sich<br />
vor allem an den Hängen nördlich <strong>des</strong> Oberholzes<br />
und der Solaranlage, zwischen Irtenberger Wald und<br />
Autobahn sowie entlang der südlichen Hangkante<br />
parallel zur Autobahn. Je steiler und länger diese<br />
Geländee<strong>in</strong>schnitte s<strong>in</strong>d, je lockerer die Bodenauflage<br />
und je weniger bodendeckend der Aufwuchs ist,<br />
umso anfälliger s<strong>in</strong>d die Flächen für Erosion. E<strong>in</strong>ige<br />
der betroffenen Bereiche werden bereits als Grünland<br />
bewirtschaftet, so dass stets e<strong>in</strong>e geschlossene<br />
Pfl anzendecke vorhanden ist. Dennoch s<strong>in</strong>d hier<br />
weitere Maßnahmen zur Erosionsm<strong>in</strong>derung notwendig.<br />
Fazit<br />
- südlich der Ortslage und an den Talrändern von<br />
Augraben und Haselgrundgraben stehen fruchtbare<br />
Lößböden an<br />
- gesamtes <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet <strong>in</strong>tensiv landwirtschaftlich<br />
genutzt, sowohl die offenen Hügel<br />
als auch die Auenbereiche, teilweise bis an die<br />
Gewässer heran<br />
- hoher E<strong>in</strong>trag von Düngemitteln und Pestiziden<br />
aufgrund der <strong>in</strong>tensiven Nutzung<br />
- <strong>in</strong>sbesondere steile Hanglagen mit lockeren Lößaufl<br />
agen und fehlendem Bewuchs erosionsgefährdet<br />
Prognostizierter Bodenabtrag <strong>in</strong> Tonnen<br />
pro Hektar und Jahr<br />
= 1<br />
> 1 - 3<br />
> 3 - 5<br />
> 5 - 8<br />
> 8 - 10<br />
> 10 <strong>in</strong> t / (ha*a)<br />
Abb.: Erosionsberechung <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong>, Bayerische Lan<strong>des</strong>anstalt<br />
für Landwirtschaft, März 2013<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
11
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
NATURAUSSTATTUNG / REALNUTZUNG<br />
ZEICHENERKLÄRUNG<br />
12<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
3.1.3 GEWÄSSER / WASSERHAUSHALT<br />
OBERFLÄCHENGEWÄSSER<br />
Im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet <strong>Waldbrunn</strong>s existieren ke<strong>in</strong>e<br />
Gewässer I. und II. Ordnung. Bei Waldbüttelbrunner<br />
Augraben, Heuheckengraben und Haselbach handelt<br />
es sich um Gewässer III. Ordnung. Heuheckengraben<br />
und Haselbach entwässern <strong>in</strong> den Augraben,<br />
der ab dem Zufl uss das Haselbachs den Namen<br />
Aalbach trägt. Die gewässerbegleitenden Gehölze<br />
gliedern die Landschaft, s<strong>in</strong>d jedoch teilweise nur<br />
punktuell vorhanden.<br />
Aue <strong>des</strong> Augrabens, Richtung Pfetzergraben<br />
Gemäß WRRL (Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie) ist das<br />
Erreichen bzw. Erhalten <strong>des</strong> „guten Zustan<strong>des</strong>“<br />
defi niertes Qualitätsziel für alle Fließgewässer und<br />
Seen. Der Begriff ist <strong>in</strong> Art. 2 der WRRL defi niert als<br />
„der Zustand e<strong>in</strong>es Oberfl ächenwasserkörpers, der<br />
sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zum<strong>in</strong><strong>des</strong>t „guten“ ökologischen und<br />
chemischen Zustand befi ndet“.<br />
Nach dem Bewertungssystem der WRRL gehört der<br />
Aalbach mit se<strong>in</strong>en Zufl üssen zum Flusswasserkörper<br />
(FWK) UM095 „Aalbach und Nebengewässer bis<br />
Lan<strong>des</strong>grenze BY/BW“. Er ist als fe<strong>in</strong>materialreicher,<br />
karbonatiger Mittelgebirgsbach e<strong>in</strong>gestuft. Der chemische<br />
Zustand <strong>des</strong> Flusswasserkörpers wird gemäß<br />
Wasserkörper-Steckbrief als gut bewertet. Die<br />
vorhandenen Schadstoffe<strong>in</strong>träge stammen aus der<br />
Landwirtschaft, es besehen ke<strong>in</strong>e Punktquellen, nur<br />
diffuse E<strong>in</strong>träge.<br />
Waldbüttelbrunner Augraben Ufererosion an der nordöstlichen<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>grenze<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
Der ökologische Zustand <strong>des</strong> nicht erheblich veränderten<br />
Flusswasserkörpers wird h<strong>in</strong>gegen als mäßig<br />
e<strong>in</strong>gestuft.<br />
der Aalbach an der E<strong>in</strong>mündung <strong>des</strong> Haselbachs <strong>in</strong> den Waldbüttelbrunner<br />
Augraben, Blickrichtung nach Norden<br />
13
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
14<br />
Haselbach neben Regenrückhaltebecken der Autobahn<br />
Gewässerbegleitgehölze am dem Durchlass <strong>des</strong> Haselbaches<br />
durch die A3<br />
Heuheckengraben Blickrichtung Süden, südlich der Mädelhofer<br />
Straße<br />
So werden Makrophyten und Phytobenthos (Wasserpfl<br />
anzen) als Anzeiger für die Belastung mit<br />
Pfl anzennährstoffen als mäßig bewertet, die Fischfauna<br />
(Anzeiger für Durchgängigkeit und strukturelle<br />
Probleme) ebenfalls als mäßig. Es handelt sich bei<br />
Aalbach und Nebengewässern nicht um fi schfaunistische<br />
Vorranggewässer. Das Makrozoobenthos<br />
(kle<strong>in</strong>e Wassertiere) wird bezüglich der Saprobie<br />
als gut bewertet, h<strong>in</strong>sichtlich struktureller Probleme<br />
(Degradation) <strong>des</strong> FWK als mäßig. Somit zeigt sich,<br />
dass <strong>in</strong>sbesondere Defi zite bezüglich Gewässerstruktur<br />
und Durchgängigkeit bestehen. E<strong>in</strong> guter<br />
ökologischer Zustand wird erst nach 2015 erreicht<br />
werden, jedoch s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Bereich bereits Maßnahmen<br />
geplant, wie nachfolgend dargestellt wird.<br />
(Erhebung <strong>des</strong> Bayerischen Lan<strong>des</strong>amtes für Umwelt<br />
(April 2010); BIS Bayern Kartendienst Gewässerbewirtschaftung)<br />
Waldbüttelbrunner Augraben<br />
Der Waldbüttelbrunner Augraben im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet<br />
<strong>Waldbrunn</strong> ist überwiegend begradigt. Das Bett<br />
ist stark e<strong>in</strong>getieft, teilweise ist e<strong>in</strong> Sohlverbau erfolgt.<br />
Stellenweise erodieren die Ufer. Der Gewässerlauf<br />
weist e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Struktur- und Artenvielfalt<br />
auf. Die breite angrenzende Aue wird <strong>in</strong>tensiv<br />
landwirtschaftlich genutzt, z.T. bis an das Gewässer<br />
heran. Abschnittsweise wird der Augraben von<br />
Gehölzen begleitet, vere<strong>in</strong>zelt fi nden sich schmale<br />
Schilf- und Röhrrichtbestände. Für den Augraben<br />
liegt im Bereich der Waldbüttelbrunner Gemarkung<br />
e<strong>in</strong> Gewässerpfl egeplan aus dem Jahr 1984 vor. Bereits<br />
hier wird festgestellt, dass die Uferstreifen zu<br />
verbreitern s<strong>in</strong>d, um der Gewässerdynamik Raum zu<br />
geben, sowie Gehölzpfl anzungen vorzunehmen und<br />
verschiedenartige Kle<strong>in</strong>stlebensräume zu schaffen.<br />
Im Norden <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes mündet der Haselbach<br />
<strong>in</strong> den Waldbüttelbrunner Augraben. Der<br />
Bereich ist stark verbaut (Querbauwerk), jedoch frei<br />
durchgängig.<br />
Haselbach<br />
Der im Sommer temporär trockenfallende Haselbach<br />
(auch Haselgrundgraben) weist e<strong>in</strong>en überwiegend<br />
gestreckten Gewässerverlauf auf. Auch hier ist<br />
die Gewässersohle teilweise verbaut. Die Aue ist <strong>in</strong><br />
weiten Bereichen <strong>in</strong>tensiv landwirtschaftlich genutzt,<br />
es existieren aber abschnittsweise begleitende, z.T.<br />
biotopkartierte Gehölzgruppen und Röhrrichtbestände.<br />
Der Haselbach verläuft entlang der Autobahn<br />
und quert diese. Im Bereich der Querung ist der<br />
Bach verrohrt und verbaut. Die Autobahn entwässert<br />
<strong>in</strong> den Haselbach. In direkter Benachbarung der Autobahn<br />
weist das Gewässer e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Strukturund<br />
Artenvielfalt auf, wie beispielsweise entlang <strong>des</strong><br />
Rückhaltebeckens. Im weiteren Verlauf südlich der<br />
A3 besteht e<strong>in</strong>e bachbegleitende Gehölzaue.<br />
Heuheckengraben<br />
Der Verlauf <strong>des</strong> Heuheckengrabens ist vollständig<br />
begradigt. Er führt nur temporär Wasser. Das Gewässerbett<br />
hat sich stark <strong>in</strong> die Landschaft h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geschnitten.<br />
Aufgrund der starken Schwankungen<br />
<strong>des</strong> Wasserstan<strong>des</strong> kommt es hier zu erheblicher<br />
Ufererosion. Auch hier ist nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Strukturund<br />
Artenvielfalt zu verzeichnen, die Aue ist ebenfalls<br />
<strong>in</strong>tensiv landwirtschaftlich genutzt. Am Ufer <strong>des</strong><br />
Heuheckengrabens fi nden sich nur vere<strong>in</strong>zelte gewässerbegleitende<br />
Gehölze, sie liegen v.a. am nördlichen<br />
Teil <strong>des</strong> Baches, der östlich der Mädelhofer<br />
Straße verläuft.<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
Der südliche Teil westlich der Mädelhofer Straße<br />
weist h<strong>in</strong>gegen kaum begleitende Strukturen auf.<br />
Pfetzergraben<br />
Der Bachlauf ist vollständig begradigt und weist e<strong>in</strong>e<br />
durchgehende Sohlbefestigung auf. Die Strukturund<br />
Artenvielfalt ist ger<strong>in</strong>g, es bestehen punktuelle<br />
Begleitgehölze, v.a. aus Weide und Erle. In der Aue<br />
erfolgt die Ackernutzung westliche <strong>des</strong> Baches bis<br />
an das Gewässer heran. (arc.grün Landschaftsarchitekten,<br />
Kitz<strong>in</strong>gen) Der Pfetzergraben speist sich<br />
aus e<strong>in</strong>er Quelle (Pfetzer Brunnen), die am Südende<br />
<strong>des</strong> Baches entspr<strong>in</strong>gt.<br />
Als problematisch zeigt sich bei allen Fließgewässern<br />
der starke Verbau, der sowohl die natürliche<br />
Gewässerdynamik weitgehend unterb<strong>in</strong>det sowie<br />
das Retentionsvermögen der Auen stark e<strong>in</strong>schränkt<br />
auch die Lebensraumqualität für Tier- und Pfl anzenarten<br />
am und im Gewässer s<strong>in</strong>d hierdurch sehr<br />
bee<strong>in</strong>trächtigt. Durch die <strong>in</strong>tensive landwirtschaftliche<br />
Nutzung, die teilweise bis an den Gewässerrand<br />
heran reicht, ist der E<strong>in</strong>trag an Düngemitteln und<br />
Schadstoffen (Schädl<strong>in</strong>gsbekämpfung) hoch.<br />
Für Waldbüttelbrunner Augraben, Heuheckengraben,<br />
Pfetzergraben und den nördlichen Abschnitt<br />
<strong>des</strong> Haselbaches bis zum Rückhaltebecken der<br />
Autobahn wurde im Jahr 2011 im Zuge e<strong>in</strong>er Flurneuordnungsmaßnahme<br />
e<strong>in</strong> Renaturierungskonzept<br />
erarbeitet. Das Konzept sieht – unter E<strong>in</strong>beziehung<br />
bestehender fachlicher Vorgaben aus Raumordnung<br />
und Fachplanungen – u.a. vor, die Eigendynamik<br />
der Gewässer zu stärken durch Bereitstellung<br />
von Flächen, Steigerung der Strukturvielfalt im und<br />
am Gewässer, Erhöhung <strong>des</strong> natürlichen Retentions-<br />
und Selbstre<strong>in</strong>igungsvermögens, Entschärfung<br />
von Hochwasserereignissen, Wiederherstellung der<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
Durchgängigkeit und Erhöhung der Biodiversität. Zur<br />
Vorbereitung der Umsetzung erfolgt gegenwärtig der<br />
Flächentausch. (Renaturierung Augraben, Heuheckengraben<br />
und Haselgrundgraben <strong>in</strong> den <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n<br />
Waldbüttelbrunn und <strong>Waldbrunn</strong>, Landkreis<br />
Würzburg, Stand 15.0<strong>7.</strong>2011, arc.grün Landschaftsarchitekten,<br />
Kitz<strong>in</strong>gen)<br />
Am Südlichen Rand <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes befi n-<br />
det sich die Quelle „Haselbrünnle“, die jedoch nicht<br />
oberirdisch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bach abfl ießt, sondern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Brunnenbecken aufgefangen wird.<br />
Stillgewässer<br />
Zwei Teichgruppen, die „Neuen Seen“, fi nden sich<br />
im Westen der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong>. Sie liegen am<br />
östlichen Waldrand <strong>des</strong> Irtenberger Forsts, westlich<br />
der Autobahn A3. Die Teiche und ihr Uferbewuchs<br />
s<strong>in</strong>d als Biotop Nr. 6224-0172 (Teichanlagen am<br />
Waldrand <strong>des</strong> Irtenbergs zum Haselgrundgraben<br />
westlich <strong>Waldbrunn</strong>) <strong>in</strong> der amtlichen Kartierung aufgenommen<br />
und weisen verschiedene Lebensräume<br />
für Tier- und Pfl anzenwelt auf, da sowohl offene<br />
Wasserfl ächen als auch verschiedene Verlandungsstadien<br />
vorliegen. Mittlerweile wurde beispielsweise<br />
e<strong>in</strong>er der Teiche wieder ausgebaggert, so dass die<br />
e<strong>in</strong>gesetzte Verlandung dieses Bereiches nicht mehr<br />
besteht, der Teich nun aber bspw. für Arten offener<br />
Wasserfl ächen (u.a. Libellenarten) wieder verfügbar<br />
ist. Der randliche Bewuchs im Übergang zum Wald<br />
aus Brennesselfl uren mit Wiesenstorchschnabel und<br />
Zaunw<strong>in</strong>de ist nicht als Biotop erfasst. (FIS Natur)<br />
Maßnahmengebiet <strong>des</strong> Flurneuordnungsverfahrens zur Renaturierung<br />
Augraben, Heuheckengraben und Haselgrundgraben<br />
(Quelle: arc.grün, 2011)<br />
Blick auf e<strong>in</strong>en der Teiche<br />
Haselbach-Verb<strong>in</strong>dung zu den Teichen am Durchlass durch die A3<br />
15
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
16<br />
GRUNDWASSER<br />
Die anstehenden Böden bzw. geologischen Verhältnisse<br />
(Muschelkalk, Löß) aber auch die klimatischen<br />
Faktoren bed<strong>in</strong>gen die Grundwasserverhältnisse im<br />
Gebiet. Aufgrund der Niederschlagsmengen von ca.<br />
650 - 675 mm / Jahr und der hohen Verdunstungsrate<br />
ist die Grundwasserneubildung sehr beschränkt.<br />
Die vorliegenden, klüftigen Festgeste<strong>in</strong>e aus dem<br />
Oberen Muschelkalk weisen große Hohlräume auf,<br />
<strong>in</strong> denen das Grundwasser gespeichert wird (Kluftund<br />
Karstgrundwasserleiter). Größere Hohlräume<br />
bewirken jedoch e<strong>in</strong>en schnelleren Abfl uss und weisen<br />
daher e<strong>in</strong>e sehr ger<strong>in</strong>ge Filter- und Speicherwirkung<br />
auf. Stoffe<strong>in</strong>träge aus der Landwirtschaft<br />
gelangen so sehr schnell <strong>in</strong>s Grundwasser. Die<br />
teilweise aufl iegenden, fe<strong>in</strong>körnigen Lößschichten<br />
speichern h<strong>in</strong>gegen sehr viel Niederschlagswasser<br />
und geben es nur sehr langsam <strong>in</strong> den Untergrund<br />
ab. Sie haben zudem e<strong>in</strong>e fi lternde und re<strong>in</strong>igende<br />
Wirkung auf das versickernde Niederschlagswasser<br />
und können somit die Stoffe<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> das Grundwasser<br />
m<strong>in</strong>dern.<br />
Aufgrund der <strong>in</strong>tensiven landwirtschaftlichen Nutzung<br />
s<strong>in</strong>d die stoffl ichen E<strong>in</strong>träge – <strong>in</strong>sbesondere von Nitrat<br />
– vergleichsweise hoch, was sich negativ auf die<br />
Grundwasserqualität auswirkt. Nach Monitor<strong>in</strong>gergebnissen<br />
<strong>des</strong> StMUG im Rahmen der Umsetzung<br />
der WRRL wird der chemische Zustand <strong>des</strong> Grundwasserkörpers<br />
UM_IVA1 (Unterer Ma<strong>in</strong> Mitte-Süd)<br />
als schlecht e<strong>in</strong>gestuft, was <strong>in</strong>sbesondere auf die<br />
hohe Nitratkonzentration im Grundwasser zurückzuführen<br />
ist. (Die vorliegende Nitratkonzentration liegt<br />
jedoch unterhalb <strong>des</strong> Grenzwertes von 50 mg/l.)<br />
Die hohe Nitratkonzentration <strong>des</strong> Grundwassers ist<br />
das Ergebnis aus niedriger Niederschlagsmenge<br />
und damit verbundener ger<strong>in</strong>ger Grundwasserneubildung<br />
sowie rascher Ableitung <strong>des</strong> Grundwassers<br />
aufgrund <strong>des</strong> Karst-Kluft-Grundwasserleiters <strong>in</strong>sbesondere<br />
<strong>in</strong> Bereichen ger<strong>in</strong>ger Lößüberdeckung,<br />
wo der Muschelkalk sehr oberfl ächennah ansteht.<br />
Der Anteil an Pfl anzenschutzmittelrückständen im<br />
Grundwasser ist dagegen relativ ger<strong>in</strong>g.<br />
Der Anteil an Ammonium, Sulfat, Chlorid, Schwermetallen<br />
und Tri-/ Tetrachlorethen liegt unterhalb <strong>des</strong><br />
Schwellenwertes. Das Ziel, e<strong>in</strong>en guten chemischen<br />
Zustand im Rahmen der Umsetzung der WRRL zu<br />
erreichen, kann voraussichtlich erst nach 2015 erfüllt<br />
werden. (Steckbriefkarte zum Grundwasserkörper<br />
UM_IVA1, Bayerisches Lan<strong>des</strong>amt für Umwelt, Stand<br />
Dez. 2009) Grundlegend ist ist hier e<strong>in</strong> Umdenken <strong>in</strong><br />
den Bewirtschaftungsweisen der Landwirtschaft h<strong>in</strong><br />
zu e<strong>in</strong>er extensiveren Bewirtschaftung erforderlich,<br />
dies ist vor allem <strong>in</strong> Gewässernähe nötig.<br />
WASSERSCHUTZGEBIETE<br />
Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> war 1901 die erste<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> im Bereich <strong>des</strong> damaligen Bezirksamtes<br />
Würzburg, die über e<strong>in</strong>e eigene Wasserversorgung<br />
verfügte. Diese wurde möglich mit der Entdeckung<br />
der „Grundloch-Quelle“ am Alten Wasserhaus im<br />
Nordwesten der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> an der Anschlussstelle<br />
Helmstadt. Im Jahr 1968 wurde das Wasserhaus<br />
stillgelegt.<br />
Im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet <strong>Waldbrunn</strong> liegt das Tr<strong>in</strong>kwasserschutzgebiet<br />
„Almstadt im Boden“, es weist bislang<br />
e<strong>in</strong>e Größe von ca. 87,6 ha auf und liegt vollständig<br />
im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet. Gegenwärtig ist e<strong>in</strong>e<br />
Erweiterung beantragt, die bislang jedoch nur im<br />
Entwurf vorliegt. Deshalb werden sowohl das bestehende<br />
Wasserschutzgebiet als auch der Entwurf der<br />
neuen Abgrenzung im FNP dargestellt.<br />
Es bestehen mehrere Brunnen, der Brunnen „Am<br />
Sohl“ liegt an der Ostgrenze <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes,<br />
nördlich <strong>des</strong> Waldgebietes Oberholz, das „Alte Wasserhaus“<br />
und die beiden Brunnen im Wasserschutzgebiet<br />
„Almstadt im Boden“.<br />
Aufgrund <strong>des</strong> anstehenden Muschelkalks und der<br />
ungünstigen hydrogeologischen Ausgangsbasis<br />
(schnelle Ableitung <strong>des</strong> Wassers, Boden ohne besondere<br />
Filterfunktion) hat der Grundwasserschutz e<strong>in</strong>e<br />
besondere Bedeutung im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet, um den<br />
E<strong>in</strong>trag von Schadstoffen <strong>in</strong>sbesondere im Bereich<br />
<strong>des</strong> Wasserschutzgebietes zu m<strong>in</strong>dern bzw. zu vermeiden.<br />
Hier kommt den bestehenden Waldgebieten<br />
- <strong>in</strong>sbesondere dem Probstforst - e<strong>in</strong>e besonders<br />
wichtige Bedeutung zu, da das Grundwasser<br />
im Wald deutlich weniger mit stoffl ichen E<strong>in</strong>trägen<br />
belastet ist, als beispielsweise Ackerfl ächen.<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
ÜBERSCHWEMMUNGSGEBIETE<br />
Im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet <strong>Waldbrunn</strong> bestehen ke<strong>in</strong>e amtlich<br />
festgesetzten Überschwemmungsgebiete. Der<br />
Waldbüttelbrunner Augraben tritt jedoch <strong>in</strong>sbesondere<br />
Im Frühjahr häufig über die Ufer, so dass den<br />
Augraben begleitend e<strong>in</strong> Überschwemmungsbereich<br />
von beidseitig 20 m im Flächennutzungsplan dargestellt<br />
wird (<strong>in</strong> Fortsetzung der Darstellung <strong>des</strong> Überschwemmungsbereiches<br />
im Flächennutzungsplan<br />
der Nachbargeme<strong>in</strong>de Waldbüttelbrunn).<br />
Fazit<br />
- im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet nur Gewässer III. Ordnung<br />
- guter chemischer Zustand <strong>des</strong> Augrabens und<br />
se<strong>in</strong>er Nebengewässer nach WRRL erreicht,<br />
ökologischer Zustand <strong>des</strong> Flusswasserkörpers ist<br />
gegenwärtig nur mäßig; Erreichung der Umweltziele<br />
diesbezüglich erst nach 2015 möglich<br />
- Gewässerläufe weitgehend anthropogen verändert<br />
und zumeist begradigt, Landwirtschaft häufig<br />
bis an die Gewässer heran, fehlende Schutzstreifen<br />
<strong>in</strong> der Aue<br />
- aufgrund der stofflichen E<strong>in</strong>träge durch die Landwirtschaft<br />
- v.a. Nitrat - ist der gegenwärtige chemische<br />
Zustand <strong>des</strong> Grundwassers schlecht,<br />
Erreichung e<strong>in</strong>es guten chemischen Zustan<strong>des</strong><br />
erst nach 2015 zur Umsetzung der WRRL<br />
- Tr<strong>in</strong>kwasserschutzgebiet erfordert Grundwasserschutz<br />
aufgrund der ungünstigen hydrogeologischen<br />
Ausgangslage<br />
- ke<strong>in</strong> festgesetztes Überschwemmungsgebiet<br />
<strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> vorhanden, Darstellung e<strong>in</strong>es<br />
Überschwemmungsbereiches am Waldbüttelbrunner<br />
Augraben<br />
<strong>in</strong>tensive Landbewirtschaftung bis an den Haselbach heran (Blick<br />
auf das Rückhaltebecken der Autobahn)<br />
Wasserfassung am Waldbüttelbrunner Augraben<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
Technisches Gutachten für die Wasserversorgung der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />
<strong>Waldbrunn</strong>, 1899<br />
17
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
KLIMA<br />
18<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
3.1.4 KLIMA<br />
Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> weist e<strong>in</strong>e mittlere Niederschlagsmenge<br />
von etwa 650 bis 675 mm/Jahr<br />
und ist damit bereits niederschlagsreicher als das<br />
Ma<strong>in</strong>tal. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei etwa<br />
8 - 9°C auf. (Bayerischer Klimaatlas, LfU Bayern)<br />
Die Region ist im Vergleich zum Freistaat Bayern<br />
(Durchschnitt 970 mm) eher regenarm.<br />
Die offenen Ackerfl ächen, die Bachtäler sowie die an<br />
die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> angrenzenden Waldgebiete erfüllen<br />
wichtige klimatische Funktionen (vgl. thematische<br />
Karte). E<strong>in</strong>e besondere Bedeutung für die Frischluftregeneration<br />
besitzen Wald- und Gehölzfl ächen, da<br />
sie neben e<strong>in</strong>er Temperatur ausgleichenden Wirkung<br />
auch <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d Staub und Schadstoffe zu b<strong>in</strong>den<br />
und somit die Schadstoffbelastung der Luft zu<br />
m<strong>in</strong>dern. Die umliegenden Waldfl ächen (Irtenberger<br />
Wald, Oberholz, Probstforst) können diese Aufgaben<br />
aufgrund ihrer Größe erfüllen. Dabei ist die temperaturausgleichende<br />
Wirkung natürlich auf das nähere<br />
Umfeld <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> beschränkt. Doch diese kühlere<br />
und weniger belastete Luft (Staub, Schadstoffe) hat<br />
e<strong>in</strong>en positiven Effekt auf die Umgebung, der der<br />
landschaftsgebundenen Erholungsnutzung dient.<br />
Die im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet vorhandenen landwirtschaftlich<br />
genutzten Offenlandfl ächen besitzen e<strong>in</strong>e<br />
wichtige Bedeutung als örtliche Kaltluftentstehungsgebiete.<br />
Die Kaltluft entsteht durch die nächtliche<br />
Ausstrahlung auf diesen offenen Flächen, die nachts<br />
stärker abkühlen als bebaute oder bewaldete Flächen.<br />
ner Augrabens), <strong>in</strong> Richtung <strong>des</strong> Aalbaches ab. Da<br />
die Siedlungsfl äche erhöht über diesen Abfl ussbahnen<br />
<strong>in</strong> Kuppenlage liegt, ist der Effekt e<strong>in</strong>er Frischluftzufuhr<br />
über diese natürlichen Luftabfl ussbahnen<br />
für <strong>Waldbrunn</strong> nicht vorhanden. Allerd<strong>in</strong>gs ist der<br />
Versiegelungsgrad <strong>in</strong> der dörfl ich geprägten Siedlungsstruktur<br />
<strong>Waldbrunn</strong>s vergleichsweise ger<strong>in</strong>g,<br />
damit besteht e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Vorbelastung der klimatischen<br />
und lufthygienischen Situation im Vergleich<br />
zu größeren Siedlungen oder Städten.<br />
Der Luftabfl uss über den Haselbachs erfolgt entlang<br />
<strong>des</strong> Autobahnverlaufes, wodurch die Frischluft<br />
bereits mit Schadstoffen angereichert wird.<br />
Negativ wirken sich auch andere Faktoren im<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet auf das örtliche Klima und die Luftqualität<br />
aus, wie beispielsweise verkehrsbed<strong>in</strong>gte<br />
stoffl iche Immissionen entlang der Bun<strong>des</strong>autobahn<br />
A3 die die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>in</strong> ihrer gesamten Ausdehnung<br />
durchschneidet. Auch die ansässigen landwirtschaftlichen<br />
Betriebe verursachen mitunter geruchliche<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigungen. Die teilweise bestehende Strukturarmut<br />
der <strong>in</strong>tensiv bewirtschafteten Offenlandfl ä-<br />
chen hat den Nachteil, dass die Schläge sehr w<strong>in</strong>dexponiert<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Fazit<br />
- <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> liegt <strong>in</strong> relativ regenarmer Region<br />
- Frischluft wird entlang der Bachauen nach Norden<br />
zum Aalbach abgeleitet<br />
- Siedlungsgebiet <strong>in</strong> Kuppenlage, so ke<strong>in</strong>e Frischluftzufuhr<br />
über die natürlichen Abflussbahnen<br />
- Immissionen durch Verkehr auf BAB A3<br />
Über die Bachtäler und Grabene<strong>in</strong>schnitte fl ießen<br />
diese Luftmassen mit dem natürlichen Gefälle nach<br />
Norden (entlang <strong>des</strong> Haselbachs bzw. Heuheckengrabens)<br />
bzw. Westen (entlang <strong>des</strong> Waldbüttelbrun-<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
19
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
20<br />
3.1.5 ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ<br />
POTENZIELLE NATÜRLICHE VEGETATION<br />
Die derzeitige reale Vegetation ist nahezu überall<br />
<strong>in</strong> Mitteleuropa vom Menschen mehr oder weniger<br />
stark bee<strong>in</strong>fl usst. Um den Zustand und potentielle<br />
Entwicklungsmöglichkeiten von Lebensräumen richtig<br />
beurteilen zu können, sollte das Ausmaß der<br />
menschlichen E<strong>in</strong>fl ussnahme auf die Vegetation<br />
(und somit <strong>in</strong>direkt auf die Tierwelt) bekannt und<br />
quantifi zierbar se<strong>in</strong>. Als geeignetes Referenzmodell<br />
für die Entwicklung naturschutzfachlicher Ziele<br />
steht die „potenzielle natürliche Vegetation“ zu Verfügung.<br />
Man versteht darunter diejenige Vegetation,<br />
die sich unter den gegenwärtigen Umweltbed<strong>in</strong>gungen<br />
ausbilden würde, wenn der Mensch überhaupt<br />
nicht mehr e<strong>in</strong>greifen würde und die Vegetation Zeit<br />
fände, sich bis zu ihrem Endzustand (dynamisches<br />
Gleichgewicht) zu entwickeln.<br />
Mit diesem Modell der potenziellen natürlichen Vegetation<br />
wird es möglich<br />
- den Grad der menschlichen E<strong>in</strong>flussnahme auf die<br />
reale Vegetation abzuschätzen,<br />
- im Waldbereich standortheimische von standortfremden<br />
Bestockungen zu trennen und<br />
- im Rahmen der Biotopentwicklung und Biotopneuschaffung<br />
s<strong>in</strong>nvolle Ziele zu def<strong>in</strong>ieren und geeignete<br />
Maßnahmen e<strong>in</strong>zuleiten.<br />
Im Jahr 1968 wurde erstmals e<strong>in</strong>e Übersichtskarte<br />
der PNV von Bayern durch SEIBERT erstellt. Im<br />
Rahmen <strong>des</strong> Forschungs- und Entwicklungsvorhabens<br />
„Fertigstellung der Vegetationskarte von<br />
Deutschland: Teilprojekt Bayern“ wurde die PNV<br />
Bayerns <strong>in</strong> den Jahren 2002 bis 2005 aktualisiert.<br />
Entsprechend dieser neueren Erhebungen wurden<br />
die E<strong>in</strong>heiten der potenziellen natürlichen Vegetation<br />
differenziert:<br />
- im Bachtal <strong>des</strong> Waldbüttelbrunner Augrabens und im<br />
nördlichen Teil <strong>des</strong> Haselbachs: Waldziest-Eschen-<br />
Ha<strong>in</strong>buchenwald (F3a) auf eher basenreichen,<br />
feuchten Standorten <strong>in</strong> tieferen Lagen (Gewässernähe)<br />
- auf den übrigen, ebenfalls basenreichen Standorten<br />
im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet mit reicheren, lehmigeren<br />
Verhältnissen: Typischer Waldmeister-Buchenwald<br />
(M4a)<br />
Aktuellere und detailliertere Erhebungen der potentiellen<br />
natürlichen Vegetation stehen für den Landkreis<br />
Würzburg noch aus (LfU 2012).<br />
LEBENSRÄUME IN WALDBRUNN<br />
Landwirtschaftlich genutzte Flächen<br />
E<strong>in</strong> Großteil der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>fl äche von <strong>Waldbrunn</strong><br />
wird landwirtschaftlich genutzt. Insbesondere die<br />
von Norden und Süden zur Senke <strong>des</strong> Haselgrundgrabens<br />
(Autobahn A3) h<strong>in</strong> abfallenden, <strong>in</strong>tensiv<br />
bewirtschafteten Schläge prägen die Landschaft der<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>. Wirtschaftsgrünland ist <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> selten.<br />
Extensiv genutzte bzw. ungenutzte Lebensräume<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesen Bereichen selten und beschränken<br />
sich auf weg- oder grabenbegleitende Gras- und<br />
Krautfl uren und Zwickelfl ächen. Trotzdem bilden<br />
diese - oft recht schmalen - Strukturen Rückzugsbereiche<br />
und Nahrungslebensraum für die typischen<br />
Tierarten der Ackerfl uren.<br />
Extensiv genutzte Wiesen fi nden sich teilweise <strong>in</strong><br />
den Bachauen, aber auch im Bereich der steileren<br />
Hangfl anken. Sie s<strong>in</strong>d oft mit Feldgehölzen oder<br />
Streuobstbeständen durchsetzt (z.B. Biotopkomplex<br />
6224-0123 am Osthang <strong>des</strong> Brunnra<strong>in</strong>s). E<strong>in</strong>zelfl ä-<br />
chen nördlich <strong>des</strong> Irtenberger Wal<strong>des</strong> bzw. östlich<br />
<strong>des</strong> Oberholzes, aber auch nördlich <strong>des</strong> Probstforstes<br />
s<strong>in</strong>d als Verbuschungsbereiche kartiert und weisen<br />
e<strong>in</strong> zügiges Gehölzwachstum auf.<br />
Hecken und Feldgehölze<br />
Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> weist verschiedene Heckenbiotope<br />
auf. Größere Heckenkomplexe mit Säumen aus<br />
Altgras fi nden sich meist angrenzend an die Waldfl<br />
ächen oder <strong>in</strong> Hangbereichen. Wege- und Grabenbegleitende<br />
Hecken oder Baumreihen s<strong>in</strong>d entsprechend<br />
schmaler ausgebildet. Die Arten der Hecken<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Schlehen, Liguster, Rose, Brombeere,<br />
Weissdorn, Hartriegel u.ä. Bei den Überhältern<br />
handelt es sich meist um Eichen, Feldahorn,<br />
Ha<strong>in</strong>buchen, teilweise Kiefern, häufig auch um Obstgehölze.<br />
E<strong>in</strong>ige der Heckenbiotope s<strong>in</strong>d überwiegend<br />
von Altbäumen geprägt und eher als Baumhecken<br />
anzusprechen, wie Biotop Nr. 6224-0122-002 am<br />
Heuheckengraben, östlich der Mädelhofer Straße.<br />
Meist fi nden sich die Heckenbiotope <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
mit häufi g sehr artenreichen Altgrasbeständen, z.T.<br />
weisen diese Biotope e<strong>in</strong>e deutliche Verbuschungstendenz<br />
auf (z.B. Biotop Nr. 6224-0123-004, südwestlich<br />
der Mädelhofer Straße). Die beiden Feldgehölze<br />
im Südwesten der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>, angrenzend an<br />
den Irtenberger Wald (Biotop Nrn. 6224-0126, Teilfl ä-<br />
chen 001 und 002) weisen als weitere Lebensraumstruktur<br />
e<strong>in</strong>en neuen Leseste<strong>in</strong>riegel am NO-W<strong>in</strong>kel<br />
von Teilfl äche 01 sowie e<strong>in</strong>e größere Ste<strong>in</strong>halde im<br />
Inneren der Fläche auf.<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
Diese Bereiche <strong>in</strong> Waldrandlage s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>en<br />
Unterwuchs aus Flatterhirse, Wiesen-Wachtelweizen,<br />
Seidelbast, Wurmfarn und Maiglöckchen geprägt.<br />
In den offeneren Extensivwiesenbrachen fi nden<br />
sich – wie auch auf den anderen Altgrasfl uren der<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> Arten wie Glatthafer, Zittergras, Wiesenund<br />
Skabiosen-Flockenblume, Bunte Kronwicke,<br />
Wiesen-Knautie und andere Arten. Holunder und<br />
andere nitrophile Arten der Krautschicht weisen auf<br />
den Nährstoffe<strong>in</strong>trag aus den umliegenden Ackerfl<br />
ächen h<strong>in</strong>. Die genannten Biotopkomplexe aus<br />
Gehölzen und Altgras- bzw. Magerrasenbeständen<br />
s<strong>in</strong>d trockenwarmen, eher kalkreichen Standorten<br />
zuzuordnen.<br />
Streuobst<br />
Der Siedlungsrand <strong>Waldbrunn</strong>s wird v.a. im Süden<br />
von zahlreichen, teils alten Streuobstwiesen<br />
gesäumt. Auch <strong>in</strong> den Offenlandbereichen fi nden<br />
sich verschiedene Streuobstbestände bzw. Obstbaumreihen,<br />
überwiegend aus Apfel, Zwetschge,<br />
Kirsche oder Walnuss (nur als E<strong>in</strong>zelbaum). Die<br />
Streuobstwiesen s<strong>in</strong>d zumeist gepflegt, z.T. erfolgten<br />
auch Neupfl anzungen.<br />
E<strong>in</strong>zelbäume<br />
Besonders prägende, markante E<strong>in</strong>zelbäume fi n-<br />
den sich im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet kaum, jedoch weisen<br />
die teilweise sehr exponiert und alle<strong>in</strong>stehenden<br />
Heckenbiotope und Obstgehölze als landschaftsgliedernde<br />
Grünstukturen im <strong>in</strong>tensiv genutzten Offenland<br />
e<strong>in</strong>e sehr hohe Bedeutung für die Tierwelt und<br />
das Landschaftserleben auf. Beispielsweise wirkt die<br />
Birkengruppe am Friedhof mit Bildstock und Bank <strong>in</strong><br />
ihrer erhöhten Lage sehr markant <strong>in</strong> der Landschaft.<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
Gewässer und Gewässerbegleitgehölze<br />
Gewässerlebensräume <strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
befi nden sich entlang der vorhandenen Fließgewässer<br />
III. Ordnung mit ihren Auen sowie an den Teichen<br />
östlich <strong>des</strong> Irtenberger Wal<strong>des</strong>.<br />
Aufgrund der häufig fehlenden Gewässerrandstreifen<br />
und der <strong>in</strong>tensiven Bewirtschaftung teilweise bis<br />
an die Ufer der Bäche heran fi nden sich <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
nur wenige nennenswerte gewässerbegleitende Biotope.<br />
Grünlandnutzung fi ndet <strong>in</strong> den Auen nur vere<strong>in</strong>zelt<br />
statt. Nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Teilbereichen bestehen<br />
entlang der Gewässer extensive Wiesenstreifen von<br />
ca. 3-5 m Breite. E<strong>in</strong>e Gruppe gewässerbegleitender<br />
Biotope besteht am Haselgrundgraben, die bei entsprechender<br />
Größe auch biotopkartiert s<strong>in</strong>d (Biotop<br />
Nr. 6624-0171-001 bis -007), die übrigen Gehölzbestände<br />
weisen nur sehr ger<strong>in</strong>ge Ausdehnungen auf.<br />
Bei diesen Gewässerbegleitgehölzen (Biotop-Teilfl<br />
ächen 01 bis 05) östlich der Autobahn im Norden<br />
der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> handelt es sich um kurze aber mächtige<br />
Weidenpulks, die sich überwiegend aus häufi g<br />
ausgewachsenen Bruch-, Silber und Purpurweiden<br />
sowie Erlen zusammensetzen. Die Teilfl ächen 06 und<br />
07 liegen westlich der Autobahn an e<strong>in</strong>em Durchlass<br />
durch die Autobahn s<strong>in</strong>d recht artenreiche Gehölzgruppen,<br />
die sich aus großen Bruchweiden, Erlen<br />
und Eschen sowie e<strong>in</strong>em artenreichen Mantel aus<br />
Hasel, Hartriegel, Feldahorn, Spitzahorn, Weißdorn,<br />
Erle, Pfaffenhütchen, Vogelkirsche und Schneeball<br />
zusammensetzen.<br />
Im Gras- und Staudensaum direkt an den Grabenböschungen<br />
als auch zwischen den Gehölzen fi nden<br />
sich Arten wie Nelkenwurz, Brennnessel, Bärenklau,<br />
Hecke<br />
Streuobst<br />
Gewässerbegleitgehölz / Röhrricht<br />
21
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
Giersch, Kleb-Labkraut, Klettenkerbel oder Zaunw<strong>in</strong>de.<br />
Diese Saumbereiche weisen e<strong>in</strong>en hohen<br />
Nährstoffgehalt aber auch e<strong>in</strong>e recht große Artenvielfalt<br />
auf.<br />
Bei den genannten Teichen handelt es sich um zwei<br />
Teichgruppen beidseits der Autobahnauffahrt Helmstadt,<br />
<strong>in</strong> unmittelbarer Waldrandlage zum Irtenberger<br />
Wald. Das Umfeld der Teiche weist e<strong>in</strong>en sehr<br />
nährstoffreichen Bewuchs aus Zaunw<strong>in</strong>de, Wiesenstorchschnabel<br />
und Brennnessel auf und ist nicht<br />
biotopkartiert. Die Dämme der Teichanlage südlich<br />
der Autobahn wurden teilweise mit Fichtenhecken<br />
bepfl anzt. Die Teiche wirken <strong>in</strong>sgesamt unbewirtschaftet,<br />
lediglich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Teich ist e<strong>in</strong> Fischbesatz<br />
(Karpfen) vorhanden.<br />
Insbesondere die beiden Teiche östlich der Autobahn<br />
weisen sehr steile, lehmige und nur spärlich<br />
bewachsene Ufer auf. Hier fi nden sich Arten wie<br />
Sumpfsegge, Blutweiderich, (Gelbe) Schwertlilie,<br />
B<strong>in</strong>se sowie Aufwuchs von Erle, Bruchweide und<br />
Esche. Die Gewässervegetation ist zumeist großfl ä-<br />
chig bis fl ächendeckend v.a. durch Schwimmblattgesellschaften<br />
mit Schwimmendem Laichkraut und<br />
Dreifurchiger Wasserl<strong>in</strong>se.<br />
Die Teiche westlich der Autobahn weisen e<strong>in</strong>en<br />
niedrigeren Wasserstand und <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>e stärkere<br />
Verlandungstendenz auf. Hier fi nden sich auch<br />
Röhrrichte aus Breitblättrigem Rohrkolben und Rohrglanzgras.<br />
Die Gewässervegetation besteht aus<br />
Schwimmendem Laichkraut, Wasserhahnenfuß und<br />
Zweg-Laichkraut. Zudem bestehen <strong>in</strong> den Uferzonen<br />
kle<strong>in</strong>fl ächige Staudenbestände aus Blutweiderich,<br />
Gelber Schwertlilie und Sumpfvergissme<strong>in</strong>nicht.<br />
Die zunehmend verlandenden Teiche weisen Arten,<br />
wie Igelkolben- Kle<strong>in</strong>röhrricht, spradischen Weiden-<br />
Jungwuchs und fl ächige Großseggenbestände bzw.<br />
Sumpfschachtelhalm und Ackerm<strong>in</strong>ze auf.<br />
Wälder<br />
22<br />
Blick auf die „Neuen Seen“<br />
vor dem Laubaustrieb der Buchen: Buschw<strong>in</strong>dröschen im Irtenberger<br />
Wald (im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet <strong>Waldbrunn</strong>)<br />
Trockenlebensraum<br />
Die die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> umgebenden Waldfl ächen liegen -<br />
außer e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Abschnitt im Süden <strong>Waldbrunn</strong>s<br />
- außerhalb der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>. Diese Staatswaldfl ächen<br />
(Irtenberger Wald, Oberholz und Probstforst) s<strong>in</strong>d<br />
als FFH-Gebiete ausgewiesen.<br />
Der Waldanteil der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> weist e<strong>in</strong>e vergleichbare<br />
Artenstruktur wie die FFH-Gebiete auf, es fi n-<br />
den sich vor allem Buchen, begleitet von Ahorn und<br />
Fichten. Aufgrund <strong>des</strong> recht dichten Kronenschlusses<br />
<strong>in</strong> der Vegetationszeit hat sich nur wenig Unterwuchs<br />
entwickelt, der nur <strong>in</strong> Aufl ichtungen Gruppen<br />
von Sträuchern und e<strong>in</strong>e Krautschicht zulässt.<br />
SCHUTZGEBIETE<br />
Im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Schutzgebiete<br />
gemäß der §§ 23 – 29 BNatSchG vorhanden. Auch<br />
der Regionalplan der Region Würzburg (Region 2)<br />
trifft ke<strong>in</strong>e Aussagen bezüglich der Schutzwürdigkeit<br />
von Landschaftsteilen.<br />
Europäische Schutzgebiete (Netz Natura 2000) liegen<br />
nicht <strong>in</strong>nerhalb <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes, aber<br />
unmittelbar angrenzend liegen die Flächen <strong>des</strong> FFH-<br />
Wal<strong>des</strong> „Irtenberger und Gutenberger Wald“ (FFH-<br />
Gebiet Nr. 6225-372): Teilfl ächen 05 (südlich <strong>Waldbrunn</strong>)<br />
und 07 (westlich <strong>Waldbrunn</strong>) sowie Teilfl äche<br />
06 (Waldgebiet „Im Söhl“, östlich <strong>des</strong> Oberholzes).<br />
Der Probstforst gehört zum FFH-Gebiet Nr. 6225-<br />
371 „Laubwälder um Würzburg“ (Teilfl äche 06).<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
Geschützte Feucht- und Trockenlebensräume nach<br />
§ 30 BNatSchG bzw. Art. 23 BayNatSchG<br />
Folgende geschützte Feucht- und Trockenlebensräume<br />
s<strong>in</strong>d im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet anzutreffen:<br />
- kle<strong>in</strong>fl ächige Mager- und Trockenrasen (nördlich<br />
Probstforst unter Hochspannungsleitung)<br />
- Feuchtgebüsche (an den „Neuen Seen“)<br />
Biotope der Biotopkartierung<br />
Die Biotope der Biotopkartierung <strong>des</strong> Landkreises<br />
Würzburg s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Bestandskarte und im Flächennutzungsplan<br />
dargestellt, sowie im Kap.3.1.5<br />
„Lebensräume <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong>“ beschrieben.<br />
Vorkommen seltener / streng geschützter Arten<br />
Die Daten der Artenschutzkartierung Bayern (ASK)<br />
wurden geprüft, die Artenfunde s<strong>in</strong>d jedoch aufgrund<br />
ihres Alters teilweise nur bed<strong>in</strong>gt relevant (Anforderung<br />
der ASK-Daten erfolgte im April 2013).<br />
Im angrenzenden FFH-Gebiet „Irtenberger und<br />
Gutenberger Wald“ (angrenzende Wälder s<strong>in</strong>d<br />
Irtenberger Wald und Oberholz) s<strong>in</strong>d Vorkommen<br />
von Mittel- und Grauspecht, Spr<strong>in</strong>gfrosch, Eremit,<br />
Kammmolch, Gelbbauchunke sowie verschiedene<br />
Fledermausarten, darunter Mopsfl edermaus, Kle<strong>in</strong>er<br />
Abendsegler und Bechste<strong>in</strong>fl edermaus bekannt. Das<br />
FFH-Gebiet um den Irtenberger Wald gilt als Bereich<br />
der höchsten Populationsdichte der Bechste<strong>in</strong>fl edermaus<br />
<strong>in</strong> Unterfranken. Im Oberholz ist der Hirschkäfer<br />
als Erhaltungsziel defi niert. Im FFH-Gebiet „Laubwälder<br />
um Würzburg“ (Probstforst) s<strong>in</strong>d Nachweise<br />
von Mittelspecht, Grauspecht, Gelbbauchunke, Eremit,<br />
wiederum verschiedene Fledermausarten, u.a.<br />
Mopsfl edermaus und Bechste<strong>in</strong>fl edermaus bekannt,<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
die umliegenden Mausohrkolonien nutzen das Areal<br />
als Jagdgebiet. Im Bereich der Teichgruppe „Neue<br />
Seen“ (<strong>in</strong> der ASK „Helmstädter Teiche“) wurde<br />
gemäß ASK-Daten der Eisvogel kartiert, die Beobachtung<br />
erfolgte allerd<strong>in</strong>gs im Jahr 1998.<br />
Weiterh<strong>in</strong> bedeutsam s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dem von landwirtschaftlichen<br />
Nutzfl ächen dom<strong>in</strong>ierten <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet<br />
ackerbrütende Vogelarten wie u.a. Feldlerche und<br />
Schafstelze, die auf den Ackerflächen anzutreffen<br />
bzw. zu erwarten s<strong>in</strong>d.<br />
Arten- und Biotopschutzprogramm:<br />
Das Arten- und Biotopschutzprogramm (ABSP) für<br />
den Landkreis Würzburg (Stand 2002) trifft folgende<br />
übergreifende Aussagen zu Maßnahmen und Entwicklungszielen<br />
für die verschiedenen Biotoptypen<br />
im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet (Übergeordnete Ziele der Reml<strong>in</strong>gen-Urspr<strong>in</strong>ger<br />
Hochfl äche (132-A)):<br />
Trockenlebensräume<br />
- Erhalt der Kalkmagerrasen, thermophilen Säume<br />
und strukturreichen Hänge sowie Schaffung e<strong>in</strong>es<br />
ausreichend dichten Netzes von Mager- und Trockenstandorten<br />
auf den fl achgründigeren Muschelkalkböden<br />
als Trittste<strong>in</strong>e im Biotopverbund Ma<strong>in</strong>dreieck-Ma<strong>in</strong>viereck<br />
zwischen den lan<strong>des</strong>weit<br />
bedeutsamen Trockenstandortskomplexen um<br />
Le<strong>in</strong>ach, Böttigheim und Homburg a. Ma<strong>in</strong> (Lkr.<br />
Ma<strong>in</strong>-Spessart).<br />
Feuchtgebiete und Gewässer<br />
- Sicherung und Optimierung der Feuchtgebiete <strong>in</strong><br />
den Wäldern um Höchberg/Waldbüttelbrunn, im<br />
Irtenberger und Guttenberger Wald.<br />
- Reaktivierung der wenigen Gewässer- und Feuchtlebensräume<br />
<strong>in</strong> der offenen Landschaft.<br />
- als Regionale Verbundachse <strong>des</strong> Biotopverbunds<br />
für Gewässer und Feuchtgebiete gibt die ABSP den<br />
Aalbach ab der E<strong>in</strong>mündung <strong>des</strong> Haselbaches an.<br />
Für den Haselbach wird die Erhaltung und Optimierung<br />
überregional bedeutsamer Lebensräume<br />
als Ziel angegeben.<br />
Land- und Forstwirtschaft<br />
- Verstärkte Förderung e<strong>in</strong>er umweltverträglichen<br />
und Ressourcen schonenden Landwirtschaft, um<br />
örtliche Überlastungen zu beseitigen; Erhöhung<br />
der Strukturvielfalt <strong>in</strong> ausgeräumten Agrarlandschaften.<br />
- Naturnahe Waldbewirtschaftung, besonders im<br />
H<strong>in</strong>blick auf Arten trockenwarmer und altholzreicher<br />
Bestände<br />
Fazit<br />
- wertvolle Trockenlebensräume v.a. <strong>in</strong> Hangbereichen<br />
- zunehmende Verbuschung <strong>in</strong> Altgrasbeständen<br />
gefährdet die Arten der offenen Standorte, fehlende<br />
Pfl egemaßnahmen<br />
- Fehlende Vernetzung der oft isoliert gelegenen<br />
Biotopstrukturen<br />
- Gewässerlebensräume stark anthopogen bee<strong>in</strong>fl<br />
usst durch Verbau und Nährstoffe<strong>in</strong>trag, häufi g<br />
fehlende Gewässerrandstreifen<br />
- ke<strong>in</strong>e bedeutsamen Artenvorkommen <strong>in</strong> der<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> bekannt, an die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> angrenzende<br />
FFH-Gebiete weisen streng geschützte<br />
Arten auf<br />
23
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
LANDSCHAFTSBILD / ERHOLUNG<br />
24<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
3.1.6 LANDSCHAFTSBILD UND ERHO-<br />
LUNG IN DER LANDSCHAFT<br />
LANDSCHAFTSBILD / LANDSCHAFTSERLEBEN<br />
Gemäß § 1 BNatSchG s<strong>in</strong>d Natur und Landschaft im<br />
besiedelten und unbesiedelten Bereich so zu schützen,<br />
zu pfl egen und zu entwickeln, dass „die Vielfalt,<br />
Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert<br />
von Natur und Landschaft…“ dauerhaft gesichert<br />
s<strong>in</strong>d. In diesem Zusammenhang s<strong>in</strong>d nach § 1 Abs.<br />
4 BNatSchG <strong>in</strong>sbesondere „Naturlandschaften und<br />
historisch gewachsene Kulturlandschaften, auch mit<br />
ihren Kultur-, Bau- und Bodendenkmälern, vor Verunstaltung,<br />
Zersiedelung und sonstigen Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />
zu bewahren“.<br />
Die breiten, offenen Bachtäler von Augraben,<br />
Haselbach und Heuheckengraben werden durch<br />
Höhenrücken gefasst, die an den <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>grenzen<br />
<strong>Waldbrunn</strong>s im Norden, Westen und Süden mit<br />
Mischwald bestockt s<strong>in</strong>d. Die offenen, eher strukturarmen<br />
Ackerfl ächen, die zu den Bachtälern h<strong>in</strong><br />
abfallen, prägen das Landschaftsbild <strong>Waldbrunn</strong>s.<br />
Dies gilt <strong>in</strong>sbesondere für den zentralen Bereich der<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>, der durch den Haselgrundgraben geteilt<br />
wird. Die Landschaft fällt von Südwesten und von<br />
Nordosten <strong>in</strong> Richtung <strong>des</strong> Grabens – und damit<br />
<strong>in</strong> Richtung Autobahn – ab. Parallel zum Tal liegt<br />
e<strong>in</strong> großes, langgestrecktes, vielgestaltiges Biotop,<br />
dass sich aus mehreren Heckenstreifen und e<strong>in</strong>em<br />
Feldgehölz sowie e<strong>in</strong>er (zunehmend verbuschenden)<br />
Hangweide zusammensetzt. Auch die größeren<br />
Gehölze, die sich östlich an den Irtenberger Wald<br />
anschließen und die sanft zum Wald h<strong>in</strong> ansteigende<br />
Feldfl ur steigern die Landschaftsbildqualität hier. In<br />
Richtung Ortslage ist die Landschaft durch e<strong>in</strong>ige<br />
Gehölzreihen und Obstwiesen gegliedert, diese<br />
Strukturen s<strong>in</strong>d jedoch häufi g nicht verknüpft, sondern<br />
liegen isoliert <strong>in</strong> der Feldfl ur. Geprägt wird dieser<br />
Landschaftsraum dennoch <strong>in</strong> erheblichem Maße<br />
durch die querende Autobahn, die <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />
aufgrund der Lärmemissionen, aber auch aufgrund<br />
ihrer zerschneidenden Wirkung für Landschaftsbild<br />
und Erholungsnutzung sehr stark wahrgenommen<br />
wird. Aufgrund ihrer Lage im Tal ist es auch kaum<br />
möglich, sie wirksam e<strong>in</strong>zugrünen. Der Haselbach<br />
tritt wohl auch wegen se<strong>in</strong>er direkten Benachbarung<br />
zur Autobahn kaum <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung, erst im Süden<br />
der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>, wenn er von der Autobahn getrennt<br />
liegt, ist er mit se<strong>in</strong>er gehölzbestandenen Aue als<br />
landschaftliches Element wahrnehmbar.<br />
Der Auenbereich um den Heuheckengraben ist durch<br />
se<strong>in</strong>e tiefe Lage von der Autobahn abgeschirmt. Die<br />
relativ stark befahrene Mädelhofer Straße (Kreisstraße<br />
WÜ12) folgt dem Lauf <strong>des</strong> Heuheckengrabens.<br />
Der Landschaftsraum ist ebenfalls durch e<strong>in</strong><br />
größeres Feldgehölz <strong>in</strong> Hanglage im Westen sowie<br />
verschiedene Hecken und Baumreihen, die <strong>in</strong> erster<br />
L<strong>in</strong>ie entlang der Mädelhofer Straße verlaufen,<br />
gegliedert. Der Heuheckengraben selbst fl ießt<br />
gegenwärtig ohne begleitende Strukturen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
stark begradigten Gewässerbett durch den landwirtschaftlich<br />
geprägten Talraum. Gewässerdynamik<br />
oder e<strong>in</strong> artenreicher, vielgestaltiger Gewässerlauf<br />
s<strong>in</strong>d somit nicht zu beobachten.<br />
Die breite Aue <strong>des</strong> Waldbüttelbrunner Augrabens<br />
wird im Süden durch den Probstforst gefasst, im Norden<br />
schließt sich auf Waldbüttelbrunner Gemarkung<br />
das Waldgebiet „Grünert“ an. Die Aue selbst weist<br />
außer dem gehölzbegleiteten E<strong>in</strong>mündungsbereich<br />
der Mädelhofer Straße und <strong>des</strong> Pfetzergrabens im<br />
Westen, die Gehölzgruppe um die Pfetzerquelle und<br />
e<strong>in</strong>ige Gehölze entlang <strong>des</strong> Augrabens ke<strong>in</strong>e gliedernden<br />
Strukturen auf.<br />
Der Biotopkomplex westlich der Autobahn<br />
Blick vom südlichen Ortsrand Richtung Irtenberger Wald<br />
Blick aus der Feldflur Richtung Eis<strong>in</strong>gen, rechts das Oberholz<br />
25
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Siedlung durch Streuobstwiesen<br />
Der Landschaftsraum steigt leicht zu den Waldfl ä-<br />
chen h<strong>in</strong> an, er ist sehr offen. Der Augraben fl ießt<br />
geradl<strong>in</strong>ig parallel der Bun<strong>des</strong>straße nach Westen<br />
zum Aalbach. Erst <strong>in</strong> Richtung Waldbüttelbrunner<br />
Gemarkung weist der Augraben mehr Strukturreichtum<br />
auf.<br />
EINBINDUNG DER ORTSLAGE IN DIE LAND-<br />
SCHAFT<br />
Zahlreiche Streuobstbestände ziehen sich im Süden<br />
der Ortslage als Gürtel rund um die bebauten Bereiche<br />
herum und bilden e<strong>in</strong>en harmonischen Übergang<br />
zwischen Wohnbebauung mit Gärten und der Landschaft.<br />
Lediglich die neueren Wohngebiete und das<br />
Gewerbe- / Mischgebiet im Westen s<strong>in</strong>d bislang nicht<br />
bzw. kaum e<strong>in</strong>gegrünt und erheben sich direkt aus<br />
den angrenzenden <strong>in</strong>tensiv bewirtschafteten Ackerfl<br />
ächen. Im Norden reicht das Wohngebiet direkt bis<br />
an den Waldrand <strong>des</strong> Probstforstes heran, so dass<br />
hier die Gärten direkt an die Waldfl äche angrenzen.<br />
Die Zufahrt über die Kreisstraße WÜ 12 (Mädelhofer<br />
Straße) von Westen leitet entlang der Ackerfl ächen<br />
von Baumreihen gesäumt <strong>in</strong> die Ortschaft h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>,<br />
dies gilt auch für die Zufahrt von Eis<strong>in</strong>gen (Eis<strong>in</strong>ger<br />
Straße). Die Zufahrt von Süden über die Hohe-Baum-<br />
Straße wird <strong>in</strong> Ortsnähe ebenfalls von Bäumen und<br />
Hecken begleitet.<br />
ERHOLUNG IN DER LANDSCHAFT UND TOURIS-<br />
TISCHE INFRASTRUKTUR<br />
Relevanter Raum für die Feierabenderholung ist e<strong>in</strong><br />
Radius von ca. 800 m um die Siedlung und entlang<br />
von Wegen <strong>in</strong> der Flur, die mit besonderer Erholungsnutzung,<br />
wie Fahrradrouten, Wanderwegen<br />
oder den Walk<strong>in</strong>gstrecken belegt s<strong>in</strong>d. Auch besondere<br />
landschaftliche „Attraktionen“ wie Waldfl ächen<br />
oder Gewässer s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Zusammenhang von<br />
Bedeutung. Insbesondere dem Probstforst kommt<br />
hier e<strong>in</strong>e wichtige Funktion als Naherholungsraum<br />
zu. Im Waldfunktionsplan s<strong>in</strong>d die umliegenden<br />
Waldfl ächen von Probstforst, Irtenberger Wald und<br />
Oberholz als „Wald mit besonderer Bedeutung für<br />
Erholung“ ausgewiesen.<br />
Durch die Ausweisung der Rad- und Walk<strong>in</strong>gstrecken<br />
im Offenland (entlang Haselbach und Waldbüttelbrunner<br />
Augraben) werden diese Landschaftsräume<br />
sowohl von erholungssuchenden Anwohnern als<br />
auch von Radwanderern stark frequentiert. Neben<br />
landschaftlichen Besonderheiten s<strong>in</strong>d auch kulturelle<br />
Angebote für die Freizeitgestaltung der Anwohner<br />
und die Attraktivität <strong>Waldbrunn</strong>s für Besucher von<br />
Bedeutung, so wurde der Probstforst schon mehrfach<br />
zum „Zauberwald“, wo Künstler der „bildenden<br />
und darstellenden Kunst“ verschiedenste Werke<br />
darboten. Kulturelle Veranstaltungen der Vere<strong>in</strong>e<br />
<strong>Waldbrunn</strong>s, wie die verschiedenen Fasch<strong>in</strong>gsveranstaltungen,<br />
die Theatertage sowie verschiedene<br />
Konzerte und Feste fi nden über das Jahr verteilt<br />
statt.<br />
<strong>Waldbrunn</strong> verfügt über drei Gaststätten: den Gasthof<br />
„<strong>Waldbrunn</strong>er Hof“, e<strong>in</strong> italienisches Restaurant<br />
„Pizzeria Fell<strong>in</strong>i“ sowie die We<strong>in</strong>Werkstatt Schubert.<br />
Zudem bestehen mehrere Angebote für Ferienwohnungen.<br />
26<br />
Erholungsradius für die Feierabenderholung um die Ortslage,<br />
Radius ca. 800 m<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
Als kulturhistorische Sehenswürdigkeiten <strong>in</strong> der<br />
Landschaft s<strong>in</strong>d neben dem renovierten alten Wasserhaus<br />
von 1901 auch das Fundament <strong>des</strong> „Jagdschlösschens“<br />
von 1724, die Dreifaltigkeitskapelle,<br />
der Haselbrunnen im Irtenberger Wald sowie verschiedene<br />
Zeugnisse der Zeitgeschichte (Soldatengräber<br />
von 1866) nennenswert.<br />
<strong>Waldbrunn</strong> verfügt neben den Vere<strong>in</strong>ssportanlagen<br />
auch über ungebundene sportliche Angebote, wie<br />
e<strong>in</strong>en Bolzplatz, e<strong>in</strong> Beach-Volleyballfeld, e<strong>in</strong>en<br />
Boule-Platz sowie verschiedene Wander- Rad- und<br />
Walk<strong>in</strong>gwege.<br />
Im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet selbst bestehen drei viel<br />
genutzte Walk<strong>in</strong>gstrecken. Die „Jagdschlösschen-<br />
Runde“ (ca. 8 km) führt über Probstforst weiter über<br />
den Brunnenra<strong>in</strong> und das Jagdschlösschen nach<br />
<strong>Waldbrunn</strong> (orangene L<strong>in</strong>ie). Die „Oberholz-Runde“<br />
(ca. 4,5 km) führt vom Haselberghaus, welches am<br />
südlichen Rand <strong>Waldbrunn</strong>s liegt, über Turnhalle<br />
und Oberholz <strong>in</strong> die Gemarkung Eis<strong>in</strong>gen und wieder<br />
zurück (blaue L<strong>in</strong>ie). E<strong>in</strong>e dritte Walk<strong>in</strong>gstrecke,<br />
die „Probstforst-Runde“ (ca. 4 km) verläuft weitgehend<br />
im Probstforst.<br />
Weiterh<strong>in</strong> wird das Erholungspotenzial durch bestehende<br />
Rad- und Wanderwege ergänzt. Die Radwege<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> das bayerische Radwanderwegenetz e<strong>in</strong>gebunden<br />
und führen durch abwechslungsreiche und<br />
anspruchsvolle Landschaften. Durch die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />
<strong>Waldbrunn</strong> verlaufen die Radwege „Aalbach-Radweg“<br />
und „Romantische Straße“. Der Aalbach-Radweg<br />
führt von Würzburg durch das landschaftlich<br />
reizvolle Aalbachtal bis zur Mündung <strong>des</strong> Aalbaches<br />
bei Bett<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> den Ma<strong>in</strong>. Er folgt dem Augraben<br />
aus Waldbüttelbrunn durch <strong>Waldbrunn</strong> h<strong>in</strong>durch<br />
nach Norden, <strong>in</strong> Richtung Mädelhofen. Der Fernradweg<br />
„Romantische Straße“ verläuft auf e<strong>in</strong>er 410<br />
km langen Strecke von Würzburg nach Füssen. Er<br />
führt Eis<strong>in</strong>gen am Ortsrand <strong>Waldbrunn</strong>s vorbei nach<br />
Süden, <strong>in</strong> Richtung Oberaltertheim.<br />
Als überregionaler Fernwanderweg verläuft auch<br />
der „Fränkische Marienweg“ durch die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>,<br />
er folgt <strong>in</strong> diesem Bereich der Strecke <strong>des</strong> Radwegs<br />
„Romantische Straße“.<br />
<strong>Waldbrunn</strong> weist bereits e<strong>in</strong>e gute Ausstattung an<br />
Rad- und Wanderwegen auf, lediglich <strong>in</strong> Teilbereichen<br />
kann die Ausweisung weiterer Verb<strong>in</strong>dungen<br />
s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>, wie beispielsweise an der Kuppe <strong>des</strong><br />
Brunnra<strong>in</strong>s, hier könnte e<strong>in</strong> Aussichtspunkt entstehen.<br />
Fazit<br />
- breite, oft strukturarme Bachtäler<br />
- offene Landschaft, Strukturen <strong>in</strong> Teilbereichen,<br />
oft nicht vernetzt<br />
- Gewässer nicht <strong>in</strong> ihrer Dynamik und Vielfalt<br />
wahrnehmbar, weil stark anthropogen überformt<br />
- Gute E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Siedlung von Süden durch<br />
Streuobstbestände, fehlende E<strong>in</strong>grünung an<br />
neueren Baugebieten<br />
- gehölzbegleitete Straßen leiten <strong>in</strong> die Ortslage<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />
- Starke Bee<strong>in</strong>trächtigung von Landschaftsbild<br />
und Erholungseignung durch die querende Autobahn<br />
A3<br />
- gute Anb<strong>in</strong>dung an überörtliches Radwegenetz<br />
- gute Erschließung <strong>des</strong> Offenlan<strong>des</strong> und der Talräume<br />
für Erholungsnutzung<br />
Radweg <strong>in</strong> der Feldfl ur<br />
Der „Zauberwald“ im Probstforst<br />
Die Fundamente <strong>des</strong> Jadgschlösschens von 1724<br />
27
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
3.2 LANDNUTZUNG<br />
Der Friedhof im Altort<br />
Sportplatz an der Daimlerstraße<br />
3.2.1 FUNKTIONSGRÜN IM SIEDLUNGS-<br />
BEREICH<br />
Bei den Grünflächen im Siedlungsbereich handelt<br />
es sich um Sportanlagen, Spielplätze und öffentliche<br />
Grünanlagen sowie private Gartenflächen.<br />
FRIEDHOF<br />
In <strong>Waldbrunn</strong> gibt es <strong>in</strong>sgesamt zwei Friedhöfe.<br />
Während der alte Friedhof nördlich <strong>des</strong> Rathauses<br />
<strong>in</strong> die Siedlungungsstruktur <strong>des</strong> Ortskerns <strong>in</strong>tegriert<br />
ist und aus zwei überschaubaren Teilbereichen besteht,<br />
befi ndet sich der zweite Friedhof an der „Kister<br />
Straße“ südöstlich außerhalb der Ortslage.<br />
SPORTANLAGEN<br />
Für sportliche Aktivitäten stehen den Bewohnern von<br />
<strong>Waldbrunn</strong> verschiedene Angebote zu Verfü-gung.<br />
Neben der örtlichen Turn- und Sporthalle <strong>in</strong> der Nähe<br />
der Schule an der Kister Straße, gibt es verschiedene<br />
Sportplätze. Diese befi nden sich am nordwestlichen<br />
Rand der Ortslage an der Daimlerstraße. Hier<br />
befi nden sich auch e<strong>in</strong> Beach-Volleyballfeld und e<strong>in</strong><br />
Boule-Platz. Außerdem verfügt die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> über<br />
vier Tennisplätze.<br />
ÖFFENTLICHE GRÜNANLAGEN<br />
Die Ortslage <strong>Waldbrunn</strong> wird von Südost nach Nordwest<br />
von e<strong>in</strong>er Hochspannungsleitung gequert. Dieser<br />
Bereich ist nicht bebaut. Statt <strong>des</strong>sen befi ndet<br />
sich hier im Siedlungsbereich e<strong>in</strong>e Parkanlage, die<br />
auch Sitzmöglichkeiten aufweist. Die Lage <strong>des</strong> Parkes<br />
im Orts<strong>in</strong>neren sowie die hier möglichen weiten<br />
Ausblicke <strong>in</strong> die Landschaft geben diesem Park<br />
durchaus Aufenthaltsqualität, dennoch wirkt sich das<br />
Vorhandense<strong>in</strong> der Stromleitung sowie der stete<br />
„Summton“ bee<strong>in</strong>trächtigend auf die Nutzung aus,<br />
denn dies wird bei den stillen Beschäftigungen (Ausruhen,<br />
Sitzen), die hier angeboten werden, verstärkt<br />
wahrgenommen.<br />
PRIVATE GÄRTEN<br />
Private Gärten liegen jeweils an den Wohngebäuden,<br />
Kle<strong>in</strong>gartenanlagen bestehen im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet<br />
nicht.<br />
SPIELPLÄTZE<br />
28<br />
Der Park unterhalb der Hochspannungsleitung<br />
Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> verfügt über drei Spielplätze<br />
<strong>in</strong>nerhalb <strong>des</strong> Siedlungsgebietes. Sie liegen<br />
im Süden der Ortslage vor dem Feuerwehrhaus (Hohe-Baum-Straße)<br />
und am nördlichen Rand unterhalb<br />
<strong>des</strong> Probstforstes (Grabenstraße / Waldleite) sowie<br />
<strong>in</strong> zentralerer Lage am Hettstädter Weg / Waldleite.<br />
Sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em guten baulichen Zustand und vom<br />
Straßenraum abgeschirmt.<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
3.2.2 LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT<br />
LANDWIRTSCHAFT<br />
Insbesondere der Hangschulterbereich südlich der<br />
Ortslage sowie die Böden entlang der Senken von<br />
Augraben und Haselgrundgraben weisen e<strong>in</strong>e sehr<br />
gute Ertragsfähigkeit auf, die Hangfl ächen selbst<br />
weisen meist e<strong>in</strong>e mittlere Ertragsfähigkeit auf. Die<br />
<strong>in</strong>tensive landwirtschaftliche Nutzung der Flächen<br />
wurde durch das Flurbere<strong>in</strong>igungsverfahren <strong>in</strong> den<br />
60er Jahren, angestoßen durch den Bau der Bun<strong>des</strong>autobahn<br />
A3, durch die Zusammenlegung von<br />
Schlägen sowie die Neuanlage von W<strong>in</strong>dschutzhecken<br />
und landwirtschaftlichen Wegen vere<strong>in</strong>facht.<br />
Die landwirtschaftlich genutzte Fläche <strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />
<strong>Waldbrunn</strong> nimmt gegenwärtig <strong>in</strong>sgesamt ca. 70 %<br />
der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>fl äche e<strong>in</strong>. Die <strong>in</strong>tensive Landwirtschaft<br />
verursacht jedoch deutliche Nitrate<strong>in</strong>träge<br />
<strong>in</strong> das Grundwasser (vgl. Kapitel 2.2.3 Gewässer /<br />
Wasserhaushalt). Zudem ist die Erosionsneigung<br />
der lockeren Lößböden, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den steilen<br />
Hangbereichen der Bachtäler sehr hoch (Kap. 3.1.2<br />
Böden).<br />
Der Anteil an Dauergrünland ist <strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />
relativ ger<strong>in</strong>g, selbst <strong>in</strong> den Bachauen erfolgt e<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong>tensive Landbewirtschaftung direkt bis ans Gewässer<br />
heran, Grünlandfl ächen s<strong>in</strong>d hier nur teilweise<br />
vorhanden. Die steilen, von Erosion gefährdeten<br />
Hangbereiche s<strong>in</strong>d ebenfalls nur <strong>in</strong> Teilbereichen als<br />
Grünland bewirtschaftet.<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
Insgesamt s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> gegenwärtig<br />
6 landwirtschaftliche Betriebe tätig, darunter<br />
ist e<strong>in</strong> Haupterwerbslandwirt (Betriebssitz <strong>in</strong> Waldbüttelbrunn,<br />
Betrieb <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong>), bei den übrigen<br />
Unternehmen handelt es sich um Nebenerwerbsbetriebe.<br />
Die bewirtschafteten Flächengrößen s<strong>in</strong>d<br />
dementsprechend sehr verschieden, sie reichen von<br />
50 ha und mehr bis unter 5 ha. (Quelle: STATISTIK<br />
kommunal 2011)<br />
Tierhaltung erfolgt <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> durch den Haupterwerbsbetrieb<br />
mit R<strong>in</strong>derhaltung (Milchkühe), sowie<br />
je e<strong>in</strong>en Nebenerwerbslandwirt mit Schafhaltung<br />
und mit Pferdehaltung. Zudem werden von 4 Betrieben<br />
Hühner gehalten.<br />
Die zahlreichen Obstbaumreihen und Obstwiesen<br />
werden zumeist von den Eigentümern bewirtschaftet,<br />
es erfolgt jedoch ke<strong>in</strong>e wirtschaftliche Verwertung<br />
der anfallenden Früchte.<br />
Gegenwärtig läuft e<strong>in</strong> weiteres Flurbere<strong>in</strong>igungsverfahren<br />
geme<strong>in</strong>sam mit der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> Waldbüttelbrunn.<br />
Ziel <strong>des</strong> Verfahrens ist, auf jeweils beiden<br />
Uferseiten der Gewässer im Verfahrensgebiet,<br />
extensive Randstreifen zur Verfügung zu stellen, um<br />
den naturnahen Wasserrückhalt <strong>in</strong> den hochwassergefährdeten<br />
Auebereichen zu fördern (Verfahrensgebiet<br />
vgl. Kap. 3.1.3 Gewässer / Wasserhaushalt).<br />
FORSTWIRTSCHAFT<br />
Bis zum Jahr 1803 wies <strong>Waldbrunn</strong> große Waldanteile<br />
auf, diese g<strong>in</strong>gen im Zuge der Säkularisation <strong>in</strong><br />
Staatsbesitz über. Seit dem hat sich die <strong>in</strong> der Südspitze<br />
der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> gelegene Waldfl äche kaum<br />
verändert, sie liegt bei ca. 28 ha und umfasst e<strong>in</strong>en<br />
Ausschnitt <strong>des</strong> Irtenberger Wal<strong>des</strong>, der außerhalb<br />
<strong>des</strong> SPA-Gebietes liegt. Der Waldanteil <strong>Waldbrunn</strong>s<br />
liegt mit 4,2 % weit unter dem durchschnittlichen<br />
Anteil <strong>des</strong> Landkreises (ca. 21%). Es handelt sich um<br />
e<strong>in</strong>en Laubwald mit überwiegendem Buchenanteil<br />
und entsprechend wenig Unterwuchs. Im Waldrandbereich<br />
wurden Wochenendgärten angelegt, hier ist<br />
der Baumbestand sehr locker und weist e<strong>in</strong>en recht<br />
hohen Nadelgehölzanteil (v.a. Koniferenhecken,<br />
große Fichten), aber kaum Gehölzarten e<strong>in</strong>es standorttypischen<br />
Waldran<strong>des</strong> auf. Diesem Gartenstreifen<br />
vorgelagert fi nden sich wiederum verschiedene<br />
Hecken (v.a. Schlehe, Weißdorn, auch Feldahorn)<br />
und Extensivwiesenbrachen <strong>in</strong> verschieden fortgeschrittener<br />
Verbuschung sowie e<strong>in</strong>e Obstwiese, die<br />
den Waldsaum darstellen. Durch die E<strong>in</strong>zäunung<br />
der dazwischenliegenden Wochenendgrundstücke<br />
ist hier jedoch die Durchgängigkeit für die Tiere sehr<br />
e<strong>in</strong>geschränkt.<br />
Etwa 0,4 ha der Waldfl äche <strong>Waldbrunn</strong>s gehören der<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>, die übrige Fläche liegt <strong>in</strong> privatem Eigentum.<br />
So dass e<strong>in</strong>e Vielzahl von Eigentümern jeweils<br />
sehr kle<strong>in</strong>e Flächen bewirtschaftet. E<strong>in</strong>e Waldfl urbere<strong>in</strong>igung<br />
ist nicht geplant.<br />
29
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
3.3 STRUKTURELLE GRUNDLAGEN<br />
30<br />
Brunnen an der Hauptstraße mit Sitzgelegenheit<br />
Ortstypisches Wohngebäude im Ortskern <strong>Waldbrunn</strong>s<br />
Wohnstraßen <strong>in</strong> den Baugebieten mit Baumreihen<br />
3.3.1 SIEDLUNGSSTRUKTUR<br />
SIEDLUNGSENTWICKLUNG ORSTBILD UND<br />
ORTSKERNSANIERUNG<br />
Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> entwickelte sich vom Ortskern<br />
aus, der sich <strong>in</strong> der Umgebung der Grabenstraße<br />
befi ndet, beidseitig der Hauptstraße (Kreisstraße WÜ<br />
12). Das Wachstum der ursprünglich landwirtschaftlich<br />
geprägten <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> g<strong>in</strong>g bis <strong>in</strong> die Mitte <strong>des</strong><br />
19. Jahrhunderts sehr langsam voran. Bis zu diesem<br />
Zeitpunkt beschränkte sich die Entwicklung auf den<br />
heutigen Altort. In den darauf folgenden Jahrzehnten<br />
prägte allmählich der Strukturwandel die Siedlungsstruktur<br />
von <strong>Waldbrunn</strong>. So siedelten sich nach 1850<br />
nur noch wenige Landwirte <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> an. Während<br />
bis zum Jahr 1980 die Anzahl der Landwirte<br />
weiterh<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlich abnahm, stieg die Anzahl der<br />
Handwerksbetriebe. Gleichzeitig stieg die Bedeutung<br />
als Wohnstandort.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich <strong>Waldbrunn</strong><br />
zunächst nach Norden, bis zum Waldrand <strong>des</strong><br />
Probstforstes. Das Wohngebiet hat e<strong>in</strong>en sehr großzügigen<br />
Charakter, da dem Straßenraum mit se<strong>in</strong>em<br />
angerartigen durchgehenden Straßenbegleitgrün<br />
großer Wert beigemessen wurde. Das Wohngebiet<br />
„Nord“ erstreckte sich von der Friedhofsstraße nach<br />
Norden bis Norbertusstraße / Hochspannungsleitung<br />
(1967 beschlossen). Der Bebauungsplan „Waldleite“<br />
von 1979 erweiterte das Wohngebiet von der Hochspannungstrasse<br />
bis zu Grabenstraße und Hettstädter<br />
Weg. Durch die Ausweisung weiterer Wohngebiete<br />
im Nordosten (Wiesengrund, 1995) und im<br />
Süden (H<strong>in</strong>tere Mehle, 1989) rundete sich die Siedlung<br />
<strong>in</strong>nerhalb der letzten Jahrzehnte weiter ab. 1995<br />
wurde das Misch- und Gewerbegebiet „Am Forst“<br />
beschlossen, wodurch die Ansiedlung von Gewerbetreibenden<br />
am westlichen Ortsrand gestärkt wurde.<br />
Im Jahr 2001 wurde der Bebauungsplan <strong>in</strong> Wohn-,<br />
Misch- und Gewerbegebiet geändert.<br />
ORSTBILD UND ORTSKERNSANIERUNG<br />
Verschiedene ortsbildprägende Gebäude v.a. entlang<br />
der Hauptstraße und der Grabenstraße bereichern<br />
das Ortsbild <strong>Waldbrunn</strong>s. Im Ortskern selbst<br />
fi nden sich zwar nur zwei denkmalgeschützte<br />
Gebäude (Kath. Pfarrkirche St. Norbertus und das<br />
ehemalige Forstamt), aber zahlreiche Bildstöcke<br />
bzw. Bildhäuschen.<br />
Durch die recht konsequente Giebelstellung der<br />
Häuser wird die städtebauliche Qualität im alten<br />
Ortskern geprägt. Der positive Gesamte<strong>in</strong>druck<br />
wird durch die aus dem 19. Jahrhundert stammenden<br />
und ortsbildprägenden Gebäude getragen. Die<br />
traditionelle Bauweise (Material, Bauform, Gebäu<strong>des</strong>tellung)<br />
bestimmt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Straßenzügen <strong>des</strong><br />
Ortskerns (z.B. Hauptstraße, Grabenstraße, Gäßle<strong>in</strong>)<br />
das Ersche<strong>in</strong>ungsbild. Durch die bereits durchgeführte<br />
Ortskernsanierung (Rahmenplan aus dem<br />
Jahr 2001) wurden hier bereits zahlreiche Sanierungsmaßnahmen<br />
an Gebäuden und im Straßenraum<br />
durchgeführt, die das Ortsbild aufwerten und<br />
die Aufenthaltsqualität steigern konnten.<br />
Außerhalb der Siedlung selbst fi nden sich weitere<br />
Baudenkmäler. Zu diesen zählen unter anderem die<br />
2 km nordwestlich der Ortslage gelegenen Grundmauern<br />
<strong>des</strong> Jagdschlösschens, welches 1724 von<br />
Baltasar Neumann für Fürstbischof Johann Philipp<br />
Franz von Schönborn entworfen wurde. Es wurde<br />
jedoch aufgrund <strong>des</strong> plötzlichen To<strong>des</strong> <strong>des</strong> Auftraggebers<br />
nie fertiggestellt.<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
Auch die Wegkapelle „Dreifaltigkeitskapelle“ an der<br />
Mädelhofer Straße und das Alte Wasserhaus von<br />
1901 sowie Bildstöcke zählen zu den Baudenkmälern.<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
31
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
E<strong>in</strong>wohner<br />
2.700<br />
2.680<br />
2.660<br />
2.640<br />
2.620<br />
2.580<br />
2.560<br />
2.540<br />
2.520<br />
2.500<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
Entwicklung der E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
161.000<br />
3.3.2 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG<br />
Zum Stichtag 31.12.2011 hatte die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
e<strong>in</strong>en Bevölkerungsstand von 2.614 E<strong>in</strong>wohner<br />
mit Hauptwohnsitz <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong>. Rückblickend<br />
auf die vorherigen Jahre zeigt sich e<strong>in</strong>e Stagnation<br />
bzw. nur e<strong>in</strong> leichter Zuwachs der Bevölkerungszahl<br />
bis zum Jahr 2006. Ab dem Jahr 2007 konnte e<strong>in</strong><br />
Anstieg der Bevölkerungszahl <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> verzeichent<br />
werden.<br />
Im Gegensatz dazu stieg die Bevölkerungszahl <strong>des</strong><br />
Landkreises Würzburg bis zum Jahr 2007 nahezu<br />
kont<strong>in</strong>uierlich an. Seit diesem Zeitpunkt s<strong>in</strong>kt die<br />
Bevölkerungszahl <strong>des</strong> Landkreises Würzburg.<br />
Die Bevölkerungsentwicklung der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
verläuft somit gegensätzlich zu der Entwicklung<br />
<strong>des</strong> Landkreises Würzburg<br />
160.000<br />
159.000<br />
E<strong>in</strong>wohner<br />
158.000<br />
15<strong>7.</strong>000<br />
156.000<br />
32<br />
155.000<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
Entwicklung der E<strong>in</strong>wohnerzahl im Landkreis Würzburg<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
Im Vergleich zum Regierungsbezirk Unterfranken<br />
sowie dem Landkreis Würzburg zeigt sich <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
e<strong>in</strong>e gegenläufi ge Bevölkerungsentwicklung<br />
seitdem Jahr 2006. Während im Regierungsberzirk,<br />
als auch im Landkreis, seit 2006 e<strong>in</strong>e abnehmende<br />
Tendenz der Bevölkerungsentwicklung zu erkennen<br />
ist, verzeichnet die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Anstieg der Bevölkerung.<br />
E<strong>in</strong>wohner<br />
104 %<br />
102 %<br />
100 %<br />
98 %<br />
94 %<br />
92 %<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
Lkr. Würzburg<br />
RegBez. Unterfranken<br />
90 %<br />
1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011<br />
E<strong>in</strong>wohnerentwicklung im Vergleich (1997 bis 2011)<br />
Die Bevölkerungsentwicklung setzt sich aus den<br />
zwei Komponenten: der natürlichen Entwicklung als<br />
Bilanz von Geburten- und Sterberaten, sowie den<br />
Wanderungen als Saldo von Zu- und Fortzügen über<br />
die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>grenze zusammen.<br />
In <strong>Waldbrunn</strong> zeigt sich, dass e<strong>in</strong>e enge Korrelation<br />
der Gesamtbilanz (rot) mit der Wanderungsbilanz<br />
(blau) vorhanden ist. Somit wird die Bevölkerungsentwicklung<br />
maßgeblich durch die Wanderungsbilanz<br />
bestimmt. Dabei zeigen sich e<strong>in</strong> abnehmender<br />
Geburtenüberschuss sowie starke Schwankungen<br />
bei den Zu- und Wegzügen.<br />
E<strong>in</strong>wohner<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011<br />
natürlich Entwicklung<br />
Wanderungen<br />
Bilanz<br />
L<strong>in</strong>ear (Bilanz)<br />
Die genauere Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung<br />
<strong>Waldbrunn</strong>s verdeutlicht, dass die bisher-<br />
-20<br />
-30<br />
ige Entwickung durch e<strong>in</strong>en abnehmenden Geburtenüberschuss<br />
sowie e<strong>in</strong>en zunehmend positiven -40<br />
Wanderungssaldo geprägt wird. Bevölkerungsentwicklung <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> (1997 bis 2011)<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
33
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
35 %<br />
30 %<br />
25 %<br />
20 %<br />
15 %<br />
10 %<br />
5 %<br />
0 %<br />
unter 6 6 bis 14 15 bis 17 18 bis 29 30 bis 49 50 bis 64 65 und älter<br />
Altersstruktur 2001 <strong>Waldbrunn</strong> und Landkreis Würzburg im Vergleich<br />
35 %<br />
30 %<br />
25 %<br />
20 %<br />
15 %<br />
10 %<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
Landkreis Würzburg<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
Landkreis Würzburg<br />
ALTERSSTRUKTUR<br />
Neben der Entwicklung der Bevölkerungszahl ist die<br />
Zusammensetzung der Altersstruktur <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf<br />
den demographischen Wandel für zukünftige Planungen<br />
relevant.<br />
Im Jahr 2001 deutete die Altersstruktur <strong>Waldbrunn</strong>s<br />
mit höheren Anteilen <strong>in</strong> den Altersgruppen 6 bis 50<br />
Jahre, e<strong>in</strong>en höheren Anteil an Familien als im Landkreis<br />
Würzburg an.<br />
Im Jahr 2011 zeigt sich <strong>in</strong> den Altersgruppen bis 49<br />
Jahre im Vergleich zum Landkreis Würzburg nur<br />
ger<strong>in</strong>ge Abweichungen. Dagegen s<strong>in</strong>d die 50 bis 64<br />
Jährigen <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> deutlich überrepresentiert,<br />
während der Anteil der Senioren (65 Jahre und älter)<br />
unterrepresentiert ist.<br />
Im Vergleich zwischen 2001 und 2011 folgt die Altersstruktur<br />
<strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> den allgeme<strong>in</strong>en Trend e<strong>in</strong>es<br />
rückläufi gen Anteils der K<strong>in</strong>der und Jugendlichen (bis<br />
17 Jahre) sowie auch <strong>des</strong> Anteils der „Eltern-Generation“<br />
(30 bis 49 Jahre), wogegen die Altersgruppen<br />
über 50 Jahren duetlich stärker vertreten s<strong>in</strong>d.<br />
Für die nächsten 15 Jahre ist vorallem folgende Veränderung<br />
<strong>in</strong> der Altersstruktur der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
zu erwarten:<br />
E<strong>in</strong> deutlicher Anstieg der über 65 Jährigen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
mit e<strong>in</strong>er Angleichung <strong>des</strong> Anteils an den Landkreisdurchschnitt<br />
aufgrund <strong>des</strong> 2011 überdurchnittlich<br />
hohen Anteils der 50 bis 64 Jährigen.<br />
5 %<br />
34<br />
0 %<br />
unter 6 6 bis 14 15 bis 17 18 bis 29 30 bis 49 50 bis 64 65 und älter<br />
Alterstruktur 2011 <strong>Waldbrunn</strong> und Landkreis Würzbrug im Vergleich<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
SZENARIEN DER BEVÖLKERUNGSENTWICK-<br />
LUNG<br />
Auf Grundlage der bisherigen Bevölkerungsentwicklung<br />
können Szenarien für die zukünftige Entwicklung<br />
der Bevölkerung abgeleitet werden. Grundlage<br />
bzw. Annahmen für die Bevölkerungsentwicklungsszenarien<br />
der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> s<strong>in</strong>d folgende:<br />
Szenario 1: Die E<strong>in</strong>wohnerzahl bleibt stabil auf dem<br />
Niveau <strong>des</strong> Jahres 2011.<br />
Szenario 2: Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung<br />
verhält sich wie der mittelfristige Trend zwischen<br />
den Jahren 2002 und 2011. Dies entspricht<br />
e<strong>in</strong>em zukünftigen Bevölkerungszuwachs von 0,3 %<br />
pro Jahr.<br />
Nach diesem Szenario würde die Bevölkerungszahl<br />
<strong>Waldbrunn</strong>s auf ca. 2740 Personen im Jahr 2028<br />
steigen.<br />
Szenario 3: Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung<br />
verhält entsprechend <strong>des</strong> aktuellen Trends mit<br />
e<strong>in</strong>em Wachstum der Bevölkerungszahl um jährlich<br />
0,7 %.<br />
Dies impliziert e<strong>in</strong>en Zuwachs der Bevölkerung<br />
<strong>Waldbrunn</strong>s auf ca. 2930 E<strong>in</strong>wohner im Jahr 2028.<br />
Die e<strong>in</strong>zelnen Szenarien spannen e<strong>in</strong>en Korridor<br />
auf, <strong>in</strong> welchem sich die zukünftige Bevölkerungsentwicklung<br />
abspielen könnte.<br />
2.950<br />
2.900<br />
2.850<br />
2.800<br />
2.750<br />
2.700<br />
2.650<br />
2.600<br />
2.550<br />
2.500<br />
1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027<br />
Aktuelle Entwicklung<br />
Zunahme 0,7 % pro Jahr<br />
Szenarien der Bevölkerungsentwicklung <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
Zunahme entsprechned Trend 2002-2011<br />
(0,3 % pro Jahr)<br />
stabile E<strong>in</strong>wohnerzahl<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
35
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
36<br />
3.3.3 WIRTSCHAFT UND GEWERBE<br />
PRODUZIERENDES GEWERBE UND DIENST-<br />
LEISTUNGEN<br />
Wirtschaft und Gewerbe s<strong>in</strong>d für die Entwicklung<br />
von Siedlungen e<strong>in</strong> entscheidender Faktor. Mit ihnen<br />
wird die Wirtschaftskraft an den Ort gebunden, was<br />
sich wiederum <strong>in</strong> Angeboten an Arbeitsplätzen niederschlägt.<br />
In <strong>Waldbrunn</strong> spielt die gewerbliche Nutzung e<strong>in</strong>e<br />
untergeordnete Rolle. Es gibt zwei größere gewerbliche<br />
Betriebe im Gewerbegebiet entlang der Röntgenstraße:<br />
Die Firma Hensel Fahrzeugbau. Das Unternehmen<br />
ist bereits seit 1983 ansässig und stellt der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />
neben Arbeitsplätzen auch Ausbildungsplätze zu<br />
Verfügung.<br />
Die Firma Harlek<strong>in</strong> Spiel- und Unterhaltungs- Automaten<br />
Betriebs GmbH als Dienstleister für den Betrieb<br />
von Spielhallen und Spielautomaten.<br />
Daneben gibt es mehrere kle<strong>in</strong>er Handwerks- und<br />
Diestleistungsbetriebe, wie zum Beispiel e<strong>in</strong>en Fliesenleger<br />
und e<strong>in</strong>en We<strong>in</strong>baubetrieb im Bereich <strong>des</strong><br />
Gewerbegebiets am nordwestlichen Rand von <strong>Waldbrunn</strong>.<br />
Im Ortskern s<strong>in</strong>d mehrere Betriebe <strong>des</strong> Dienstleistungsektors,<br />
wie F<strong>in</strong>anz- und Versicherungsberatung,<br />
Friseurläden und Betriebe der Gesundheitsbranche.<br />
Zudem s<strong>in</strong>d EDV-Betriebe, Druck und Medien Unternehmen<br />
<strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> ansässig.<br />
Nach der amtlichen Statistik der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
können zwar ca. 900 sozialversicherungspfl<br />
ichtig Beschäftigte der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> zugeordnet<br />
werden, jedoch handelt es sich hierbei zum<br />
Großteil um Mitarbeiter e<strong>in</strong>er Firma, deren Arbeitsplatz<br />
nicht im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet liegt. Es ist davon<br />
auszugehen, dass die tatsächliche Zahl der sozialversicherungspfl<br />
ichtigen Beschäftigten am Arbeitsort<br />
ca. 400 beträgt.<br />
VERSORGUNG UND EINZELHANDEL<br />
E<strong>in</strong>e Grundversorgung mit Angeboten <strong>des</strong> täglichen<br />
Bedarfs durch Bäcker, Metzger e<strong>in</strong>schließlich Grundangebot<br />
an Lebensmitteln sowie Dienstleistungen<br />
durch Banken und Friseure s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> vorhanden.<br />
Die nächstgelegenen Lebensmittelmärkte<br />
befi nden sich <strong>in</strong> der Nachbargeme<strong>in</strong>de Eis<strong>in</strong>gen.<br />
Weitere Angebote, <strong>in</strong>sbesondere für den aperiodischen<br />
Bedarf s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Höchberg sowie im Oberzentrum<br />
Würzburg vorhanden.<br />
Vor dem H<strong>in</strong>tergrund der nur <strong>in</strong> den Nachbargeme<strong>in</strong>den<br />
vorhandenen Versorgungsangebote besteht Bedarf<br />
<strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong>, Flächen für fl ächenrelevanten<br />
E<strong>in</strong>zelhandel vorzusehen.<br />
Die ärztliche Versorgung der E<strong>in</strong>wohner ist durch<br />
e<strong>in</strong>en praktizierenden Arzt und e<strong>in</strong>en Zahnarzt im<br />
Ort gegeben. Diese werden durch verschiedene<br />
gesundheitliche Dienstleistungsbetriebe <strong>in</strong> ihrer<br />
Arbeit unterstützt. Neben e<strong>in</strong>er Krankengymnastik<br />
und e<strong>in</strong> Massage Studio, ist e<strong>in</strong>e Praxis der Physiotherapie<br />
im Ort vorhanden, wodurch das Angebot an<br />
gesundheitlichen Dienstleistungen gut abgedeckt<br />
ist.<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
3.3.4 INFRASTRUKTUR UND ENERGIE<br />
GEMEIENBEDARFSEINRICHTUNGEN<br />
Unter Geme<strong>in</strong>bedarf s<strong>in</strong>d Anlagen und E<strong>in</strong>richtungen<br />
zu verstehen, die der Allgeme<strong>in</strong>heit dienen. Diese<br />
werden untergliedert <strong>in</strong> übergeordnete Geme<strong>in</strong>bedarfse<strong>in</strong>richtungen<br />
(z.B. Krankenhäuser, Verwaltung,<br />
Polizei) und wohnungsbezogene Geme<strong>in</strong>bedarfse<strong>in</strong>richtungen<br />
(z.B. K<strong>in</strong>dergärten, Kirchen, Schulen).<br />
Die Geme<strong>in</strong>bedarfsfl ächen von <strong>Waldbrunn</strong> konzentrieren<br />
sich auf den südöstlichen Teil der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>.<br />
Der örtliche K<strong>in</strong>dergarten mit sechs Gruppenräumen,<br />
davon zwei Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dgruppen, bietet ausreichend<br />
Platz für die jüngsten E<strong>in</strong>wohner der<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>. Dadurch wird e<strong>in</strong>e Betreuung der K<strong>in</strong>der<br />
gewährleistet. Die Grundversorgung sowie die<br />
Versorgung durch die öffentliche Verwaltung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> vorhanden. Die freiwillige<br />
Feuerwehr von <strong>Waldbrunn</strong> ist an den südlichen Rand<br />
<strong>des</strong> Siedlungsbereiches <strong>Waldbrunn</strong>s angegliedert.<br />
VERWALTUNG UND SCHULE SOWIE KIRCHE<br />
UND KULTURELLE EINRICHTUNGEN<br />
Das Rathaus mit der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>verwaltung befi ndet<br />
sich an der Hauptstraße gegenüber der Kirche St.<br />
Nobertus.<br />
In der unmittelbaren Umgebung der St. Nobertus<br />
Kirche befi ndet sich die Pfarreiengeme<strong>in</strong>schaft<br />
Kreuz Christi. Südlich an die St. Nobertus Kirche<br />
angegliedert befi ndet sich die Grundschule mit <strong>in</strong>sgesamt<br />
acht Klassen. <strong>Waldbrunn</strong> bildet mit Eis<strong>in</strong>gen<br />
e<strong>in</strong>enen Grundschulverband. Weiterführende Schulen<br />
(Mittelschule, Realschule, Gymnasium) liegen<br />
außerhalb von <strong>Waldbrunn</strong>, im Markt Höchberg bzw.<br />
<strong>in</strong> der Stadt Würzburg.<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
Neben dem Rathaus befi ndet sich der Mehrgenerationentreff<br />
„WABE“ (<strong>Waldbrunn</strong>er Bürgerengagement),<br />
derzeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Conta<strong>in</strong>er untergebracht.<br />
Neben diesen E<strong>in</strong>richtungen ist e<strong>in</strong>e Bücherei <strong>in</strong><br />
<strong>Waldbrunn</strong> vorhanden. Diese befi ndet sich im zentralen<br />
Bereich <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe zum Rathaus.<br />
Die Öffnungszeiten beschränken sich allerd<strong>in</strong>gs auf<br />
drei Stunden an e<strong>in</strong>em Tag <strong>in</strong> der Woche.<br />
Am südlichen Ortsrand befi ndet sich die Mehrzweckhalle<br />
„Haselberghaus“ <strong>in</strong> der unterschiedliche Veranstaltungen<br />
stattfi nden. Daran angrenzend liegt der<br />
Festplatz von <strong>Waldbrunn</strong>, der genügend Platz für<br />
Feste und Veranstaltungen bietet. Zudem verfügt die<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> über e<strong>in</strong> sehr vielfältiges und reges Vere<strong>in</strong>sleben.<br />
SOZIALE- UND PFLEGEEINRICHTUNGEN<br />
Soziale E<strong>in</strong>richtungen, wie zum Beispiel e<strong>in</strong> ambulanter<br />
Pfl egedienst, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den benachbarten<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n Greußheim und Altertheim sowie <strong>in</strong> der<br />
Stadt Würzburg vorzufi nden. Angebote für Senioren<br />
<strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> werden von unterschiedlichen Institutionen<br />
angeboten.<br />
VER- UND ENTSORGUNG<br />
Anlagen zur Ver- und Entsorgung befi nden sich zum<br />
Großteil am Rand der Siedlungsstruktur. Im Süden<br />
ist, <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe zur freiwilligen Feuerwehr,<br />
die örtliche Wertstoffsammelstelle angegliedert. Die<br />
nächstgelegene Abfallentsorgungsmöglichkeit befi n-<br />
det sich <strong>in</strong> den umliegenden <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n (Waldbüttelbrunn,<br />
Kist). Zudem ist <strong>Waldbrunn</strong> Mitglied im<br />
Abwasserzweckverband Ahlbachgruppe, welcher<br />
für den Betrieb der Kläranlage für die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />
Waldbüttelbrunn, Hettstadt, Eis<strong>in</strong>gen und <strong>Waldbrunn</strong><br />
zuständig ist. Der Standort der Kläranlage befi ndet<br />
sich auf der Gemarkung Waldbüttelbrunns.<br />
NUTZUNG REGENERATIVER ENERGIEN<br />
Die Bedeutung <strong>des</strong> Klimaschutzes und der Nutzung<br />
regenerativer Energien hält zunehmend E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong><br />
die Arbeit der Kommunen. E<strong>in</strong>erseits besteht bei den<br />
Kommunen selbst e<strong>in</strong> großes Kohlendioxid-E<strong>in</strong>sparpotential,<br />
z.B. bei öffentlichen Gebäuden, der Straßenbeleuchtung<br />
etc., andererseits hat die Kommune<br />
als Vorbild für die Geme<strong>in</strong>schaft e<strong>in</strong>e große Bedeutung.<br />
Die Nutzung regenerativer Energien wird auch<br />
<strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> vorangetrieben. So g<strong>in</strong>g im Jahr 2012<br />
e<strong>in</strong>e ca. 4 ha große Photovoltaik-Freifl ächenanlage<br />
mit e<strong>in</strong>er Leistung von <strong>in</strong>sgesamt ca. 2,5 MWp ans<br />
Netz. Die ehemalige Deponiefl äche wurde durch<br />
diese Maßnahme e<strong>in</strong>er neuen Nutzung zugeführt<br />
und kann als e<strong>in</strong> erster Schritt <strong>in</strong> Richtung Energiewende<br />
angesehen werden. E<strong>in</strong>e Nutzung von Biomasse<br />
zur Energiegew<strong>in</strong>nung erfolgt <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
bisher nicht.<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit den <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n Eis<strong>in</strong>gen, Greußenheim,<br />
Hettstadt und Waldbüttelbrunn hat die<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> e<strong>in</strong>en „Geme<strong>in</strong>samen Flächennutzungsplan<br />
gemäß § 204 BauGB für den<br />
sachlichen Teilbereich der Darstellung von Sondergebieten<br />
für W<strong>in</strong>dkraftanlagen“ aufgestellt (Feststellungsbeschluss<br />
am 13.05.2005). Aufgrund zahlreicher<br />
Restriktionen auf den Flächen der beteiligten<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n entschieden die Träger der kommunalen<br />
Planungshoheit, dass zwei Standorte im Bereich<br />
zwischen den Orten Greußenheim, Hettstadt und<br />
Le<strong>in</strong>ach dargestellt werden. Mit der Darstellung<br />
dieser Sondergebiete entfaltet sich für die gesamte<br />
Gemarkung der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> e<strong>in</strong>e Ausschlusswirkung.<br />
37
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
Barriere Bun<strong>des</strong>autobahntrasse<br />
Kreisstraße WÜ12 <strong>in</strong> der Ortslage, Richtung Mädelhofen<br />
3.3.5 VERKEHR<br />
STRASSENVERKEHR<br />
Die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> weist e<strong>in</strong>e sehr gute<br />
Verkehrsanb<strong>in</strong>dung auf. Die Haupterschließung<br />
<strong>Waldbrunn</strong>s durch die Kreisstraße WÜ12 verläuft<br />
von Westen nach Osten durch die Gemarkung der<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>. Diese schließt an die Bun<strong>des</strong>straßen<br />
B8 im Norden und die B27 im Osten an. Über die<br />
Bun<strong>des</strong>straßen ist die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> an<br />
die südwestlich verlaufende Bun<strong>des</strong>autobahn A3<br />
(Anschlussstellen Helmstadt und Kist) und damit<br />
an das Fernstraßennetz angebunden. Die beiden<br />
Bun<strong>des</strong>straßen stellen auch die Verb<strong>in</strong>dung nach<br />
Würzburg dar.<br />
Die Autobahntrasse erschwert den Zugang zum südwestlichen<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>teil und den daran anschließenden<br />
Irtenberger Wald, da die Trasse nur an zwei Stellen<br />
gequert werden kann und somit der Zugang zur<br />
Landschaft im Süden stark reglementiert ist. Auch <strong>in</strong><br />
der optischen Wahrnehmung ist der südliche Landschaftsraum<br />
vom übrigen <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet durch<br />
die Autobahntrasse abgeschnitten. H<strong>in</strong>zu kommt die<br />
Lärmbelastung durch die stark befahrene Autobahn.<br />
Der Ausbau der A3 erfolgte <strong>in</strong> den Jahren 2010 bis<br />
2012 Im Rahmen dieser Ausbaumaßnahmen der A3<br />
werden ab Herbst 2013 auch Begrünungsmaßnahmen<br />
vorgenommen, die bis 2016 abgeschlossen<br />
se<strong>in</strong> sollen.<br />
ÖPNV<br />
Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird<br />
durch die Busl<strong>in</strong>ie 51 (Würzburg – Eisl<strong>in</strong>gen – <strong>Waldbrunn</strong>)<br />
abgedeckt. Die Fahrten der Busl<strong>in</strong>ien basieren<br />
werktags auf e<strong>in</strong>er 60 m<strong>in</strong>-Taktung. Am Wochenende<br />
und an Feiertagen s<strong>in</strong>d die Zeitabstände zwischen<br />
den e<strong>in</strong>zelnen Verb<strong>in</strong>dungen zum Teil größer. Die<br />
<strong>in</strong>sgesamt sieben Haltepunkte s<strong>in</strong>d gleichmäßig über<br />
das <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet verteilt, wodurch e<strong>in</strong>e gute und<br />
schnelle Erreichbarkeit der Haltepunkte sowie e<strong>in</strong>e<br />
gute Anb<strong>in</strong>dung an den ÖPNV gewährleistet werden.<br />
E<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dung an das regionale oder überörtliche<br />
Schienennetz ist <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> nicht gegeben.<br />
Der nächstgelegene Bahnhof ist der Hauptbahnhof<br />
<strong>in</strong> Würzburg, welcher mit den Verkehrsmitteln <strong>des</strong><br />
ÖPNV (Bus) zu erreichen ist.<br />
38<br />
schmale Ortsdurchfahrt am Rathaus<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
LÄRM<br />
Aufgrund der topographischen Gegebenheiten liegt<br />
der Siedlungsbereich der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> ca. 40 m oberhalb<br />
der Bun<strong>des</strong>autobahn A3, es s<strong>in</strong>d jedoch vor<br />
allem die südlichen Randbereiche der Ortslage von<br />
den Lärmimission der BAB A3 betroffen, da die Siedlungsfl<br />
ächen im weiteren Verlauf nach Norden h<strong>in</strong><br />
abfallen. Dadurch halten sich die Lärmimmissionen<br />
für die Wohngebäude <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> durch Lärm <strong>in</strong><br />
Grenzen.<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
Pegel im Berechnungsgebiet:<br />
> 75 dB(A)<br />
> 70 - 75 dB(A)<br />
> 65 - 70 dB(A)<br />
> 60 - 65 dB(A)<br />
> 55 - 60 dB(A)<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
4 ZIELE UND LEITBILDER<br />
4.1 LANDSCHAFTSENTWICKLUNG<br />
40<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
Fachliche Ziele <strong>des</strong> Regionalplans der Region<br />
2: Natur und Landschaft<br />
- Erhaltung der Leistungsfähigkeit <strong>des</strong> Naturhaushaltes<br />
und <strong>des</strong> typischen Landschaftscharakters<br />
vordr<strong>in</strong>glich <strong>in</strong> der Flusslandschaft <strong>des</strong><br />
Ma<strong>in</strong>s und se<strong>in</strong>er Nebentäler […] durch pfl egliche<br />
Bodennutzung (B I 1.1)<br />
- Überlassung der Landschaftsbestandteile e<strong>in</strong>er<br />
natürlichen Sukzessionsentwicklung; soweit<br />
dem Schutzzweck dienlich, s<strong>in</strong>d Pfl egemaßnahmen<br />
durchzuführen (B I 2.5.3)<br />
- Nach Möglichkeit Beibehaltung der Grünlandnutzung<br />
<strong>in</strong> den Talauen der Ma<strong>in</strong>fränkischen<br />
Platten (B I 3.2.4)<br />
- Nach Möglichkeit Erhaltung oder Regeneration<br />
der Uferbereiche <strong>in</strong> naturnahen Zustand <strong>in</strong> den<br />
Tälern der Region (B I 3.1.3)<br />
- Erhaltung oberirdischer Gewässer mitsamt den<br />
zugehörigen Feuchtbereichen sowie Sanierung<br />
geschädigter Gewässerabschnitte (B I 3.2.10)<br />
- Erhaltung der Wälder der Region, Bewirtschaftung<br />
und Nutzung entsprechend der ihnen<br />
zukommenden Funktionen, <strong>in</strong>sbes. Erholungsund<br />
Wasserschutzfunktion (B III 2.1)<br />
- Verbesserung bzw. Vere<strong>in</strong>fachung der Bewirtschaftung<br />
<strong>des</strong> Kle<strong>in</strong>privatwal<strong>des</strong> durch Waldflurbere<strong>in</strong>igungen,<br />
überbetriebliche Zusammenschlüsse<br />
und verstärkte Beratung der<br />
Waldbesitzer (B III 2.3)<br />
- Sicherung der charakteristischen landschaftlichen<br />
Besonderheiten der Region und Nutzung<br />
für die Erholung (B VII 1.1)<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
Ziele <strong>des</strong> Landschaftsplans<br />
Agrarlandschaft - Offenland und Hangbereiche<br />
- Erhaltung und Entwicklung der traditionellen Kulturlandschaft<br />
<strong>in</strong> ihrer Lebensraumvielfalt und<br />
Erlebbarkeit durch Sicherung und Erhalt traditioneller<br />
Nutzungen, wie Obstwiesen, Obstbaumreihen,<br />
Hecken etc., <strong>in</strong>sbesondere im siedlungsnahen<br />
Bereich<br />
- Schaffung e<strong>in</strong>es Biotopverbundsystems durch<br />
Ergänzung von landschaftsgliedernden Elementen<br />
und von Trittste<strong>in</strong>biotopen (z.B. Gehölzreihen,<br />
Feldgehölze, Obstwiesen, aber auch Gras- und<br />
Krautfl uren), Beachtung <strong>des</strong> E<strong>in</strong>satzes standortheimischer<br />
Arten, E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der bestehenden<br />
Trockenstandorte v.a. der Biotope westlich der<br />
Autobahn A3 und westlich der Mädelhofer Straße<br />
- Sicherung der Flächen mit guten Standortbed<strong>in</strong>gungen<br />
(gute bzw. sehr gute Bodenwerte) für die<br />
Landwirtschaft und Vorrang der landwirtschaftlichen<br />
Nutzung auf diesen fruchtbaren Böden<br />
- Maßnahmen zum Erosionsschutz auf erosionsgefährdeten<br />
offenen Ackerfl ächen <strong>in</strong> Hangbereichen<br />
- Verbesserung <strong>des</strong> Grundwasserzustan<strong>des</strong> durch<br />
M<strong>in</strong>derung <strong>des</strong> Nitrate<strong>in</strong>trages durch die Landwirtschaft,<br />
<strong>in</strong>sbes. im Bereich <strong>des</strong> Wasserschutzgebietes<br />
- E<strong>in</strong>beziehen der örtlichen Landwirtschaft <strong>in</strong> die<br />
Landschaftspfl ege (Vertragsnaturschutz, Landschaftspfl<br />
egeverband)<br />
Gewässer / Bachtäler<br />
- Schaffung e<strong>in</strong>es Biotopverbundsystems der<br />
Gewässer- und Feuchtlebensräume und Verbesserung<br />
der Gewässerstrukturgüte über Maßnahmen<br />
zur Renaturierung und Aufwertung der Gewässer<br />
und Uferbereiche; Bereitstellung e<strong>in</strong>es Pufferstreifens<br />
(= Gewässerentwicklungsstreifens) von m<strong>in</strong>d.<br />
5 m Breite mit extensiver Grünlandnutzung bzw.<br />
ohne regelmäßige landwirtschaftliche Nutzung,<br />
Schaffung strukturreicher Ufer- und Sohlbereiche,<br />
Anlage lückiger Gehölzsäume<br />
- Zulassen der natürlichen Gewässerdynamik durch<br />
Bereitstellung <strong>des</strong> Gewässerentwicklungsstreifens<br />
von 5 m Breite)<br />
- Verbesserung der Gewässergüte durch Maßnahmen<br />
zur Reduzierung <strong>des</strong> Stoffe<strong>in</strong>trages durch<br />
Anlage von Gewässerschutzstreifen)<br />
- Verbesserung <strong>des</strong> Hochwasserabfl usses durch<br />
Freihaltung der Auenbereiche von jeglicher Bebauung<br />
und Aufforstung (ggf. Rückbau wo möglich)<br />
sowie Bereitstellung von Retentionsbereichen<br />
- Verbesserung der Gewässerwahrnehmung und<br />
Erlebbarkeit der Talräume, v.a. durch die ökologische<br />
Aufwertung und die Stärkung der Strukturvielfalt<br />
an den Gewässerläufen, aber auch Stärkung<br />
<strong>des</strong> Naherholungsangebotes am Gewässer<br />
Wald<br />
- Schaffung e<strong>in</strong>es gestuften strukturreichen<br />
Waldran<strong>des</strong> im Übergang zur Agrarlandschaft<br />
und Nutzung von Flächenpotentialen <strong>in</strong> direkter<br />
Benachbarung der Waldgebiete für Sukzession<br />
zur Stärkung der Strukturvielfalt <strong>in</strong> den Waldsaumbereichen<br />
41
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
Leitbild Siedlungsentwicklung<br />
bestehender Siedlungskörper (Wohnfläche)<br />
Flächenpotenzial - <strong>in</strong>dividuelles Wohnen<br />
Flächenpotenzial - <strong>in</strong>dividuelles Wohnen<br />
Barrierefreiheit<br />
Individuelles Wohnen<br />
Barrierefreiheit<br />
Flächenpotenzial - geme<strong>in</strong>schaftliches Wohnen<br />
bestehende Mischgebiet / Gewerbe<br />
ohnen und<br />
beiten / Handwerk<br />
Geme<strong>in</strong>schaftliches<br />
Wohnen<br />
Individuelles<br />
Wohnen<br />
Flächenpotenzial - Mischgebiet Arbeiten und<br />
Wohnen<br />
Ortskern - Nahversorgung<br />
Fläche für Geme<strong>in</strong>bedarf am Siedlungsrand<br />
Pflege und Entwicklung <strong>des</strong> Streuobstgürtels um<br />
die Siedlung<br />
Pflege und Entwicklung der Grünachse<br />
Ortskern<br />
Waldfläche - Naherholungspotenzial<br />
42<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
4.2 ZIELE DER SIEDLUNGSENTWICKLUNG<br />
Fachliche Ziele <strong>des</strong> Regionalplans der Region<br />
2: Siedlungswesen<br />
- Anstreben e<strong>in</strong>er Siedlungsentwicklung mit guter<br />
Zuordnung der Wohn- und Arbeitsstätten und<br />
der zentralen E<strong>in</strong>richtungen zu den Verkehrswegen,<br />
den Haltepunkten der öffentlichen Verkehrse<strong>in</strong>richtungen,<br />
den übrigen Versorgungse<strong>in</strong>richtungen<br />
und den Erholungse<strong>in</strong>richtungen<br />
(B II 1.1)<br />
- Organische Entwicklung der Siedlungstätigkeit<br />
sowohl im Wohnsiedlungsbereich als auch im<br />
gewerblichen Siedlungsbereich (B II 1.7)<br />
- Erhaltung und Sicherung von Siedlungse<strong>in</strong>heiten<br />
mit historisch gewachsenen und landschaftsprägenden<br />
Siedlungsbildern auch im<br />
ländlichen Raum (B II <strong>7.</strong>1)<br />
Ziele der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />
- Anstrebung e<strong>in</strong>er Stabilisierung der E<strong>in</strong>wohnerzahl<br />
zur Sicherung der Infrastruktur<br />
- Reduzierung der Flächen<strong>in</strong>anspruchnahme durch<br />
Schaffung kompakter Siedlungsstrukturen, Innenentwicklung,<br />
Wiedernutzung von Leerstand und<br />
gewerblichen Brachfl ächen, Arrondierung der<br />
bestehenden Siedlungsfl ächen<br />
- Stärkung der Attraktivität <strong>des</strong> Ortskerns durch<br />
Erhalt und Stärkung der traditionellen Nutzungsmischung<br />
im Ortskern, Nutzung der vorhandenen<br />
Bebauungsstruktur mit kurzen Wegen, Sicherung<br />
und Entwicklung wohnortnaher Dienstleistungen<br />
und Erholungsfl ächen<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
- Abstimmung der Siedlungsentwicklung mit den<br />
Erfordernissen e<strong>in</strong>er günstigen Verkehrserschließung<br />
durch den ÖPNV<br />
- Erhaltung und Nutzung der historischen Bausubstanz<br />
- Schaffung nachfragegerechten Wohnraums (<strong>in</strong>sbesondere<br />
seniorengerechtes Wohnen, Seniorenwohnanlage<br />
etc.)<br />
- Schaffung barrierefreien öffentlichen Raumes (Verb<strong>in</strong>dungen<br />
Wohnen - E<strong>in</strong>kaufen - Infrastruktur)<br />
- Offenhaltung der Grünachse <strong>in</strong>nerhalb der Siedlungsstruktur<br />
- Förderung e<strong>in</strong>er kompakten Siedlungsstruktur<br />
- Schutz der Bevölkerung vor Lärmemissionen v.a.<br />
durch die Autobahn<br />
Die Ausweisung neuer Baufl ächen soll daher am<br />
Bedarf orientiert und im Siedlungszusammenhang<br />
<strong>in</strong> klarer Abgrenzung zur Landschaft erfolgen. Die<br />
Inanspruchnahme von Boden und Landschaft soll<br />
m<strong>in</strong>imiert werden, bestehende Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen<br />
und Versorgungsmedien sollen wirtschaftlich<br />
genutzt werden, <strong>des</strong>halb soll gezielt die Nutzung von<br />
Brachfl ächen, Baulücken und Leerständen sowie die<br />
Nachverdichtung im Bestand vorangebracht werden.<br />
Gerade für Bevölkerungsgruppen mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>geschränkten<br />
Mobilität (K<strong>in</strong>der und Senioren) ist die<br />
kurze, fußläufi ge Erreichbarkeit von Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen<br />
wesentlich.<br />
Daher werden im Rahmen <strong>des</strong> Flächennutzungsplans<br />
neben der Neuausweisung von Wohnbaufl ä-<br />
che auch Maßnahmen der Innenentwicklung, aufgezeigt.<br />
Diese konkretisieren sich durch die Nutzung<br />
von bestehenden Baulücken, falls diese zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Als weitere Maßnahmen werden empfohlen<br />
- Die Ausweisung <strong>des</strong> Mischgebietes mit der Zuordnung<br />
Wohnen und Arbeiten (Handwerk) am westlichen<br />
Ortsrand.<br />
- Ausweisung von Baufl ächen für barrierefreies <strong>in</strong>dividuelles<br />
Wohnen mit kurzen Wegen zum zentralen<br />
Versorgungsbereich.<br />
- Erweiterung der Siedlungsstruktur für <strong>in</strong>dividuelles<br />
Wohnen am östlichen Rand mit Arrondierung <strong>des</strong><br />
Siedlungskörpers.<br />
- Beibehaltung sowie Erweiterung der Grünachse<br />
- Weiterentwicklung <strong>des</strong> Wohnstandortes sowie der<br />
Wohnqualität<br />
- Verzicht auf e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive gewerbliche Entwicklung<br />
43
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
4.3 KLIMASCHUTZ UND REGENERATIVE ENERGIEN<br />
44<br />
Fachliche Ziele <strong>des</strong> Regionalplans der Region 2:<br />
Energieversorgung<br />
- Anstreben e<strong>in</strong>er sicheren, kostengünstigen,<br />
umweltschonenden sowie nach Energieträgern<br />
breit diversifi zierten Energieversorgung sowie<br />
Beachtung e<strong>in</strong>es sparsamen und rationellen<br />
Energiee<strong>in</strong>satzes (B X 1.1 G)<br />
- umweltfreundliche Ausrichtung der Energieversorgung<br />
sehr bedeutsam, <strong>in</strong>sbesondere die Nutzung<br />
erneuerbarer Energieträger (B X 1.2 G)<br />
- besondere Bedeutung bedarfsgerechter und<br />
umweltschonender Nutzung von Biomasse zur<br />
Energiegew<strong>in</strong>nung, v.a. aus regional erzeugten<br />
Ressourcen (B X 5.3 G)<br />
(Fortschreibung <strong>des</strong> Regionalplans Kapitel B X im Anhörungsverfahren<br />
Stand 2010)<br />
KLIMASCHUTZ<br />
Der erwartete Klimawandel veranlasst Politik und<br />
Gesellschaft zum Umdenken. Für die Kommunen<br />
ergeben sich neue Handlungsfelder mit folgenden<br />
Zielen:<br />
- kommunales Energiemanagement und Förderung<br />
von Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz<br />
sowie die Nutzung erneuerbarer Energien und<br />
der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
- Beachtung und Umsetzung e<strong>in</strong>er klimagerechten<br />
und energieoptimierten Bauleitplanung<br />
- umweltverträgliche Verkehrsentwicklung durch<br />
Förderung <strong>des</strong> ÖPNV und Ausbau von Radwegen<br />
und Fußgängerverb<strong>in</strong>dungen etc. zum Zweck der<br />
Verkehrsm<strong>in</strong>derung bzw. -vermeidung<br />
- kommunale Strategien zur Abfallvermeidung und<br />
ressourcenschonenden Abfallbehandlung<br />
- <strong>in</strong>terkommunale Allianzen <strong>in</strong> den <strong>in</strong>frastrukturellen<br />
Bereichen (Versorgung, Energie, Verkehr)<br />
- <strong>in</strong>tensive Öffentlichkeitsarbeit und Beratung für die<br />
Motivation der Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger für den Klimaschutz<br />
(Klimaschutz <strong>in</strong> Kommunen, Praxisleitfaden, Difu<br />
2011)<br />
Ziel bei all diesen Maßnahmen ist die Senkung <strong>des</strong><br />
Energieverbrauches und die E<strong>in</strong>sparung von Kohlendioxid.<br />
Diesbezüglich bietet sich für die Kommunen<br />
an, e<strong>in</strong>en Energienutzungsplan zu erstellen.<br />
Weiteres Thema <strong>des</strong> Klimawandels ist die Sicherstellung<br />
<strong>des</strong> Hochwasserschutzes durch Beseitigung<br />
von Abfl ussh<strong>in</strong>dernissen und Bereitstellung<br />
von Retentionsräumen, da e<strong>in</strong>e Zunahme von Starkregenfällen<br />
und Hochwasserereignissen durch den<br />
Klimawandel nicht ausgeschlossen werden kann.<br />
REGENERATIVE ENERGIEN IN DER GEMEINDE<br />
Ausbau der Produktion und Nutzung regenerativer<br />
Energien im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet, wobei:<br />
- die Nutzung der Sonnenenergie <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf<br />
den Siedlungsbereich (Dachfl ächen) sowie das<br />
Areal um die bestehende Photovoltaikfreifl ächenanlage<br />
konzentriert se<strong>in</strong> soll (aufgrund der Förderbed<strong>in</strong>gungen<br />
gemäß EEG potentielle Standorte für<br />
weitere PV-Anlagen entlang der Bun<strong>des</strong>autobahn<br />
A3)<br />
- die Nutzung der W<strong>in</strong>dkraft aufgrund <strong>des</strong> bestehenden<br />
„Geme<strong>in</strong>samen Flächennutzungsplans gemäß<br />
§ 204 BauGB für den sachlichen Teilbereich der<br />
Darstellung von Sondergebieten für W<strong>in</strong>dkraftanlagen“<br />
aus dem Jahr 2005 <strong>in</strong>nerhalb <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes<br />
ausgeschlossen ist (vgl. Kap. 3.3.4 Infrastruktur<br />
und Energie)<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
5 DARSTELLUNGEN IM FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND LANDSCHAFTSPLAN<br />
5.1 BAUFLÄCHEN<br />
5.1.1 SIEDLUNGSENTWICKLUNG - WOHN-<br />
BAUFLÄCHENBEDARF<br />
2,7<br />
2,6<br />
WOHNUNGSBEDARF<br />
2,5<br />
Neben der Entwicklung der E<strong>in</strong>wohnerzahl (vergleiche<br />
Kap. 3.3.2) ist die Belegungsdichte e<strong>in</strong> wichtiger<br />
Faktor für den Wohnungsbedarf. Die Belegungsdichte<br />
gibt an, wie viele Personen pro Wohne<strong>in</strong>heit<br />
leben. Während im Jahr 1997 noch ca. 2,6 Personen<br />
pro Wohne<strong>in</strong>heiten verzeichnet wurden, sank<br />
dieser Wert bis zum Jahr 2011 <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong> auf ca.<br />
2,3 Personen je Wohne<strong>in</strong>heit. Bei Fortschreibung<br />
dieses Trends kann von e<strong>in</strong>er Abnahme der Belegungsdichte<br />
auf 2,1 Personen pro Wohne<strong>in</strong>heit im<br />
Jahr 2028 ausgegangen werden. Die Abnahme der<br />
Belegungsdichte ist durch den Trend zu kle<strong>in</strong>eren<br />
Haushalten begründet. Ursache hierfür s<strong>in</strong>d neben<br />
der Zunahme der älteren Bevölkerung der generelle<br />
Trend zu E<strong>in</strong>- und Zweipersonenhaushalten.<br />
Unter Berücksichtigung dieses Trends sowie der<br />
Szenarien der Bevölkerungsentwicklung (vergleiche<br />
Kap. 3.3.2) ergeben sich verschiedene Szenarien für<br />
den Wohnungsbedarf.<br />
Szenario 1: Die E<strong>in</strong>wohnerzahl bleibt stabil auf dem<br />
Niveau <strong>des</strong> Jahres 2011. Aufgrund der abnehemenden<br />
Belegungsdichte ist anzunehmen, dass bis zum<br />
Jahr 2028 e<strong>in</strong> Bedarf an ca. 1.240 Wohne<strong>in</strong>heiten<br />
und somit sich e<strong>in</strong> zusätzlicher Wohnungsbedarf von<br />
ca. 90 Wohne<strong>in</strong>heiten bezogen auf das Jahr 2013<br />
ergibt.<br />
Szenario 2: Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung<br />
verhält sich gemäß Trend 2002-2011 (Zuwachs<br />
um 0,3 % pro Jahr).<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
2,4<br />
2,3<br />
2,2<br />
2,1<br />
2,0<br />
1,9<br />
1,8<br />
19971999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027<br />
Entwicklung der Belegungsdichte<br />
1.400<br />
1.350<br />
1.300<br />
1.250<br />
1.200<br />
1.150<br />
1.100<br />
1.050<br />
1.000<br />
950<br />
19971999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027<br />
Szenarien <strong>des</strong> Wohnungsbedarfs bis 2028<br />
Aktuelle Entwicklung<br />
stabile E<strong>in</strong>wohnerzahl<br />
Zunahme der E<strong>in</strong>wohnerzahl<br />
entsprechned Trend<br />
2002-2011 (0,3 % pro Jahr)<br />
Zunahme 0,7 % pro Jahr<br />
45
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
Dadurch würde die Bevölkerungszahl auf ca. 2.740<br />
Personen im Jahr 2028 ansteigen, wodurch e<strong>in</strong><br />
zusätzlicher Wohnbedarf von ca. 150 Wohne<strong>in</strong>heiten,<br />
bezogen auf das Jahr 2013, generiert wird.<br />
Szenario 3: Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung<br />
verhält sich entsprechend <strong>des</strong> aktuellenTrends<br />
mit e<strong>in</strong>em Wachstum um jährlich 0,7 %. Dies impliziert<br />
e<strong>in</strong>en Zuwachs der Bevölkerung auf ca. 2.930<br />
E<strong>in</strong>wohner im Jahr 2028 und e<strong>in</strong>em Wohnungsbedarf<br />
von ca. 230 zusätzlichen Wohne<strong>in</strong>heiten bezogen<br />
auf das Jahr 2013.<br />
Die e<strong>in</strong>zelnen Szenarien spannen e<strong>in</strong>en Korridor<br />
auf, <strong>in</strong> welchem sich die zukünftige Bevölkerungsentwicklung<br />
abspielen könnte.<br />
WOHNBAUFLÄCHENRESERVEN<br />
Als Wohnbaufl ächenreserven gibt es <strong>in</strong> den verschiedenen<br />
Wohngebieten <strong>in</strong>sgesamt ca. 66 Baulücken,<br />
die voll erschlossen s<strong>in</strong>d und sofort bebaut werden<br />
könnten. Diese Grundstücke befi nden sich fast ausschließlich<br />
<strong>in</strong> Privateigentum und werden teilweise<br />
bereits seit Jahrzehnten von den Eigentümern dem<br />
Grundstücksmarkt nicht zu Verfügung gestellt. Es<br />
wird davon ausgegangen, dass auch <strong>in</strong>nerhalb der<br />
nächsten 15 Jahre nur e<strong>in</strong> Teil dieser Grundstücke<br />
für e<strong>in</strong>e Bebauung zu Verfügung steht. Daher werden<br />
die Baulücken lediglich zu 65 % (ca. 43 Wohne<strong>in</strong>heiten)<br />
als Bauflächenreserve berücksichtigt.<br />
Baulücken <strong>in</strong> bestehenden Wohngebieten und Baulandreserven<br />
46<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
Daneben gibt es noch folgende Flächenreserven im<br />
Flächenutzungsplan:<br />
Bereich Mädelhofer Straße („Am Forst-Süd“):<br />
Der Bereich ist bereits als Wohnbaufl äche bzw.<br />
gemischte Baufl äche dargestellt. Unter Zugrundelegung<br />
e<strong>in</strong>er durchschnittlichen Grundstücksgröße von<br />
550 m² im Bereich der Wohnbaufl äche sowie 1.100<br />
m² im Bereich der gemischten Baufl äche, bietet der<br />
Bereich Platz für ca. 54 Wohne<strong>in</strong>heiten.<br />
Bereich Balthasar-Neumann-Straße („Wiesengrund<br />
II“): Bei der vorgeschlagenen Erweiterung der Wohnbaufl<br />
äche beträgt die Kapazität 152 Wohne<strong>in</strong>heiten.<br />
Daraus leitet sich e<strong>in</strong>e Gesamtkapazität von 249<br />
Wohne<strong>in</strong>heiten ab, wodurch auch für e<strong>in</strong>e Bevölkerungszunahme<br />
von 0,7 % im Jahr im ausreichenden<br />
Umfang Wohnbaufl ächen dargestellt s<strong>in</strong>d.<br />
Im Rahmen e<strong>in</strong>er abschnittsweisen Aufplanung und<br />
Erschließung kann die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> dem<br />
Bedarf entsprechend Bauland bereitstellen. Durch<br />
e<strong>in</strong>en Grunderwerb der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> kann sichergestellt<br />
werden, dass die Grundstücke tatsächlich e<strong>in</strong>er<br />
Bebauung zugeführt werden.<br />
Wohne<strong>in</strong>heiten<br />
249<br />
250<br />
230<br />
200<br />
82<br />
152<br />
150<br />
58<br />
100<br />
54<br />
50<br />
90<br />
43<br />
0<br />
Bedarf<br />
Aktivierbare Reserven<br />
Bilanz Wohnungsbedarf - Wohnbaufl ächenangebot bis 2026<br />
Maximum<br />
(Bevölkerungszunahme 0,7 % / Jahr)<br />
Optimum<br />
(Entwicklung E<strong>in</strong>wohnerzahl gemäß Trend<br />
2002-2011)<br />
M<strong>in</strong>iumum (stabile E<strong>in</strong>wohnerzahl)<br />
Flächenreserven FNP<br />
„Wiesengrund II“<br />
Flächenreserven FNP<br />
Mädelhofer Straße<br />
Baulücken<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
47
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
5.1.2 NEUE BAUFLÄCHEN<br />
GEMISCHTE BAUFLÄCHE / WOHNBAUFLÄCHE<br />
„AM FORST-SÜD“ (MÄDELHOFER STRASSE)<br />
Zielsetzung:<br />
Gemischte Baufl äche entlang der Mädelhofer Straße:<br />
kle<strong>in</strong>teilige, nicht wesentlich störende Gewerbebetriebe,<br />
<strong>in</strong>sbesondere als Komb<strong>in</strong>ation aus Wohnen<br />
und Arbeiten.<br />
Wohnbaufl äche westlicher Teil: <strong>in</strong>dividuelles Wohnen,<br />
<strong>in</strong>sbesondere auch als barrierefreies Wohnen/<br />
Seniorenwohnen als Angebot für ältere Bürger,<br />
zum Beispiel als kompaktes E<strong>in</strong>familienhaus.<br />
Wohnbaufl äche östlicher Teil: geme<strong>in</strong>schaftliches<br />
Wohnen, <strong>in</strong>sbesondere Seniorenwohnen oder Mehrgenerationenwohnen<br />
<strong>in</strong> zentraler Lage nahe <strong>des</strong><br />
Ortskerns mit se<strong>in</strong>en Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen.<br />
Mit der Darstellung der Baufl ächen wird das Ziel verfolgt,<br />
die bestehende Lücke <strong>in</strong>nerhalb der Ortslage<br />
zu bebauen.<br />
Flächengröße:<br />
ca. 4,6 ha<br />
Kapazität:<br />
ca. 54 Wohne<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong> gemischter Baufl äche und<br />
Wohnbaufl äche<br />
Lage:<br />
Das Gebiet liegt am westlichen Ortse<strong>in</strong>gang an der<br />
Mädelhofer Straße (KR WÜ 28), dem Gebiet vorgelagert<br />
s<strong>in</strong>d die gewerblichen und gemischten Baufl ä-<br />
chen an der Röntgenstraße, die den Abschluss der<br />
Bebauung im Westen bilden.<br />
Bisherige Darstellung:<br />
Gemischte Baufl äche im südlichen Teil an der Mädelhofer<br />
Straße und im östlichen Bereich bis zum Hettstädter<br />
Weg<br />
Wohnbaufl äche im nördlichen Teil angrenzend an<br />
die bestehenden Wohnbaufl ächen<br />
Anb<strong>in</strong>dung:<br />
Die Anb<strong>in</strong>dung <strong>des</strong> Wohngebietes erfolgt über Frankenstraße<br />
/ Albstatter Straße<br />
48<br />
Gemischte Baufl äche / Wohnbaufl äche an der Mädelhofer<br />
Straße<br />
Zukünftige Darstellung:<br />
Zur Anb<strong>in</strong>dung der bestehenden gewerblichen und<br />
gemischten Baufl ächen mit dem Ortskern (ebenfalls<br />
gemischte Baufl äche) und zum Schutz der dah<strong>in</strong>ter<br />
liegenden geplanten Wohnbebauung wird entlang<br />
der Mädelhofer Straße e<strong>in</strong>e gemischte Baufl äche<br />
dargestellt. Der nördliche Teil der Baufl äche wird<br />
zwischen Albstatter Weg bis zum Hettstätter Weg<br />
heran als Wohnbaufl äche dargestellt.<br />
H<strong>in</strong>weise, Besonderes:<br />
Die gemischte Baufl äche / Wohnbaufl äche liegt<br />
<strong>in</strong>nerhalb der Schutzzone IIIA der geplanten Erweiterung<br />
<strong>des</strong> Wasserschutzgebietes „Brunnen <strong>Waldbrunn</strong>“.<br />
Die Zulässigkeit der Bebauung muss im<br />
Rahmen der verb<strong>in</strong>dlichen Bauleitplanung mit dem<br />
Wasserwirtschaftsamt durch e<strong>in</strong>e Ausnahmegenehmigung<br />
abgestimmt werden.<br />
Aufgrund der südwestlich verlaufenden Kreisstraße,<br />
ist im Rahmen der verb<strong>in</strong>dlichen Bauleitplanung e<strong>in</strong><br />
schalltechnisches Gutachten e<strong>in</strong>zuholen.<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
WOHNBAUFLÄCHE „WIESENGRUND 2“<br />
Zielsetzung:<br />
Wohnbaufl äche am Ostrand der bestehenden Ortslage<br />
zur Arrondierung der Siedlungsfl äche<br />
Bisherige Darstellung:<br />
Wohnbaufl äche und Fläche für die Landwirtschaft im<br />
Osten<br />
Zukünftige Darstellung:<br />
Wohnbaufl äche mit Gliederung durch Grünfl äche im<br />
Bereich der Hochspannungstrasse.<br />
Freihalten der Hochspannungstrasse mit erforderlichen<br />
Schutzabständen, Entwicklung e<strong>in</strong>er Grünzäsur<br />
<strong>in</strong> diesem Bereich unter E<strong>in</strong>beziehung der bestehenden<br />
Biotope im südlichen Teil der Baufl äche<br />
Flächengröße:<br />
ca. 11,5 ha<br />
Kapazität:<br />
ca. 152 Wohne<strong>in</strong>heiten<br />
Lage:<br />
Die Wohnbaufl äche liegt am östlichen Rand der Ortslage<br />
<strong>Waldbrunn</strong> und bildet den Siedlungsrand. Die<br />
Ausformung <strong>des</strong> Siedlungsran<strong>des</strong> ermöglicht damit<br />
e<strong>in</strong>e Arrondierung der bestehenden Ortslage.<br />
Anb<strong>in</strong>dung:<br />
Die Anb<strong>in</strong>dung der neuen Wohnbaufl äche erfolgt<br />
über e<strong>in</strong>e neue Straßenspange, die von Süden aus<br />
(Eis<strong>in</strong>ger Straße ( WÜ 12) das Gebiet erschließen<br />
soll, zudem erfolgt die Anknüpfung an den Hollerbusch,<br />
bzw. Balthasar-Neumann-Straße.<br />
H<strong>in</strong>weise, Besonderes:<br />
E<strong>in</strong>grünung der Wohnbaufl äche durch Erhaltung und<br />
Ergänzung der bestehenden Heckenstrukturen am<br />
Ostrand der Baufl äche.<br />
Für den westlichen Teil der Wohnbaufl äche wird<br />
gegenwärtig e<strong>in</strong> Bebauungsplan aufgestellt.<br />
Die geplante Wohnbaufl äche wird durch die Hochspannungstrasse<br />
der Tennet TSO GmbH geschnitten.<br />
Die Baubeschränkungszone von 25 m beidseits<br />
der Trasse wird von Bebauung freigehalten und als<br />
Teil der Gebietskulisse für Flächen zum Schutz, zur<br />
Pfl ege und Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft<br />
dargestellt.<br />
Die geplante Wohnbaufl äche liegt <strong>in</strong>nerhalb der<br />
geplanten Erweiterung <strong>des</strong> Tr<strong>in</strong>kwasserschutzgebietes<br />
der TWV Würzburg, „Zeller Stollen“, <strong>in</strong> Schutzzone<br />
III. Nach vorgeschlagenem Wasserschutzgebietskatalog<br />
ist Bauleitplanung <strong>in</strong> Zone III dieses<br />
Wasserschutzgebietes zulässig.<br />
Südlich der geplanten Wohnbaufl äche verläuft die<br />
Kreisstraße (WÜ 12). Im Rahmen der verb<strong>in</strong>dlichen<br />
Bauleitplanung ist e<strong>in</strong> schalltechnisches Gutachten<br />
e<strong>in</strong>zuholen.<br />
Wohnbaufl äche am Wiesengrund<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
49
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
5.1.3 ÄNDERUNG DER ART DER BAULICHEN<br />
NUTZUNG<br />
Im Rahmen der Neuzeichnung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
wurde die Darstellung der Art der<br />
baulichen Nutzung <strong>des</strong> rechtswirksamen Flächennutzungsplanes<br />
<strong>in</strong> Teilgebieten angepasst. Dies<br />
umfasst im Wesentlichen die derzeitige Darstellung<br />
von gemischten Baufl ächen, die nach der realen<br />
Nutzung eher den Charakter e<strong>in</strong>er Wohnbaufl ächen<br />
vorweisen. Daher werden diese Bereiche <strong>in</strong> der <strong>7.</strong><br />
Änderung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes als Wohnbaufl<br />
äche dargestellt.<br />
Darstellung rechtswirksamer Flächennutzungsplan mit Änderungsbereichen<br />
Darstellung <strong>7.</strong> Änderung <strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
50<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
51
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
5.2 LANDSCHAFTSENTWICKLUNG<br />
offene, ausgeräumte Hangbereiche westlich <strong>des</strong> Haselbachs<br />
5.2.1 BIOTOPVERBUNDSYSTEM UND LE-<br />
BENSRAUMENTWICKLUNG<br />
Neben Maßnahmen zur Pfl ege und Entwicklung<br />
der im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet vorhandenen wertvollen<br />
Biotopfl ächen s<strong>in</strong>d zum langfristigen Erhalt der<br />
vorhandenen Tier- und Pfl anzenpopulationen Vernetzungsmaßnahmen<br />
im Rahmen e<strong>in</strong>es Biotopverbundkonzeptes<br />
erforderlich, da die Biotope zum<br />
großen Teil isoliert gelegen oder zerschnitten s<strong>in</strong>d.<br />
Aufgrund dieser fehlenden Durchgängigkeit der Biotope<br />
s<strong>in</strong>d gegenwärtig ke<strong>in</strong>e regional bedeutsamen<br />
Verbundstrukturen im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet vorhanden.<br />
nicht zu bee<strong>in</strong>trächtigen<br />
- Grünlandnutzung (ggf. Beweidung) zum Offenhalten<br />
der schwer zugänglichen kle<strong>in</strong>en oder<br />
steilen Flächen (Vertragsnaturschutz)<br />
MASSNAHMEN IN DER AGRARLANDSCHAFT<br />
(OFFENLAND UND HANGBEREICHE)<br />
Anreicherung der Agrarflur<br />
durch Gehölze und Trittste<strong>in</strong>biotope<br />
Gewässer- und Feuchtgebiete:<br />
- Optimierung der Gewässer- und Auenbereiche als<br />
durchgängige Biotopbänder und Verknüpfung der<br />
Fließgewässer-Biotopbänder (Waldbüttelbrunner<br />
Augraben, Haselbach, Heuheckengraben, Pfetzergraben)<br />
- Erhöhung der Strukturvielfalt <strong>in</strong> den Hochfl ächen<br />
bzw. den offenen Hangbereichen, ausgehend<br />
von bestehenden Gehölzstrukturen (Obstwiesen,<br />
Hecken, Feldgehölze etc.) auf m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens<br />
5 % <strong>des</strong> Flächenanteils und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Abstand<br />
von 500 m, durch:<br />
- Anlage von Hecken und Feldgehölzen<br />
52<br />
erhaltenswerter Strukturreichtum am Waldsaum im Süden <strong>des</strong><br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes<br />
Biotopband westlich der Autobahn A3<br />
- Erhalt relativ naturnaher Quellgebiete mit ihrer<br />
typischen Flora und Fauna<br />
Trockenstandorte:<br />
- Sicherung und Entwicklung der Hangbereiche mit<br />
ihren typischen Muschelkalk-Trockenstandorten<br />
- Pfl ege der Obstbäume (dauerhafte Sicherstellung),<br />
Nach- bzw. Ergänzungspfl anzung<br />
- Pfl ege und Entwicklung der Heckenkomplexe<br />
- ke<strong>in</strong>e Aufforstungen (oder Energiewaldfl ächen) im<br />
Bereich von Heckenkomplexen, um die angrenzenden<br />
wertvollen Lebensräume und das <strong>in</strong> diesen<br />
Bereichen reich strukturierte Landschaftsbild<br />
- Alleen und Baumgruppen entlang von Straßen<br />
und Wegen<br />
- Gras- und Krautfluren an Ra<strong>in</strong>en und Ranken<br />
(Hochra<strong>in</strong>e), Schlaggrenzen, Wegrändern und<br />
Gehölzen mit 3 – 5 m M<strong>in</strong><strong>des</strong>tbreite, Verbot<br />
von Düngung, maximal e<strong>in</strong>schürig<br />
- Anlage von Streuobstflächen (Obsthochstämme<br />
auf extensivem Grünland) auf stark<br />
geneigten Standorten mit Erosionsgefährdung<br />
- Erhaltung und Pfl ege und Erweiterung siedlungsnaher<br />
Streuobstwiesen zur Abrundung<br />
<strong>des</strong> bestehenden traditionellen Obstbaumgürtels,<br />
Beibehaltung und Stärkung <strong>des</strong> vorhandenen<br />
Lebensraummosaiks (Totholz, Fallobst<br />
etc.)<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
- Organisation der Verarbeitung und Vermarktung<br />
<strong>des</strong> Streuobstes und der Produkte (auch<br />
geme<strong>in</strong>deübergreifend)<br />
- Sicherung von Pufferstreifen entlang von sensiblen<br />
Landschaftsteilen, z.B. Fließgewässern<br />
oder Säumen von Gehölzflächen / Wäldern und<br />
Wegen durch Erhalt und Ergänzung von Krautund<br />
Strauchsäumen<br />
- Schaffung von Grünverb<strong>in</strong>dungen im exponierten<br />
Offenland <strong>in</strong>sbes. entlang <strong>des</strong> Haselbaches<br />
östlich der Autobahn und auf dem Höhenrücken<br />
zwischen Autobahn und Mädelhofer Straße<br />
durch Ergänzung von Sträuchern, Laub- und<br />
Obstbäumen und Verzweigung dieser Strukturen<br />
<strong>in</strong> die angrenzenden Querwege h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> für<br />
Biotopverbund und Erholungseignung<br />
Lokale Biotopbänder Trockenlebensraum<br />
- Erhalt, Pfl ege und Offenhaltung der vorhandenen<br />
Trockenstandorte und mageren südexponierten<br />
Wiesenbereiche entlang der Hangbereiche<br />
- ausgehend von Restbeständen von Mager- und<br />
Trockenstandorten <strong>in</strong> der strukturarmen Ackerlandschaft<br />
Neuschaffung von mageren Ranken und<br />
Ra<strong>in</strong>en, Magerwiesen, Wald- und Heckensäumen<br />
- Wiederaufnahme bzw. Fortsetzung der traditionellen<br />
Bewirtschaftung mit extensiver Nutzung und<br />
Pfl ege von Halbtrockenrasen und Magerwiesen<br />
sowie Fortsetzung und Erweiterung <strong>des</strong> extensiven<br />
Streuobstanbaus<br />
- Erhalt, Pfl ege und Erweiterung bestehender Feldgehölze<br />
und Hecken<br />
In Anb<strong>in</strong>dung an diesen regionalen Biotopverbund<br />
sollen auch die Fließgewässer der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> zu<br />
e<strong>in</strong>em durchgängigen Feuchtlebensraumverbund<br />
entwickelt werden.<br />
- Entwicklung der Bachtäler der Fließgewässer zu<br />
naturnahen, vielvältigen Lebensräumen; Vernetzung<br />
dieser Flächen durch Sicherung und Entwicklung<br />
der verbliebenen Feuchtgebiete, Wiederherstellung<br />
von Hochstaudensäumen und<br />
Grünlandstreifen sowie partiellen gewässerbegleitenden<br />
standortgerechten Gehölzen entlang der<br />
Bäche und Gräben<br />
- Erhalt und Erweiterung der extensiven Grünlandnutzung<br />
<strong>in</strong> den Feuchtgebieten der Bachauen<br />
Verbesserung der Gewässerstrukturgüte durch:<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
Pflegemaßnahmen zur Sicherung<br />
der Hecken und Obstbäume sowie<br />
Offenhaltung der Wiesenflächen<br />
- Erhaltung, Pfl ege und Erweiterung von Hecken<br />
und Feldgehölzen, Beachtung der Verwendung<br />
standortheimischer Arten und vorgelagerter<br />
Saumbereiche<br />
Gestaltung <strong>des</strong> Ortsran<strong>des</strong><br />
- E<strong>in</strong>grünung und landschaftliche E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der<br />
Baugebiete <strong>in</strong> die Landschaft durch Obstbaumpfl<br />
anzungen oder die Anlage von Hecken- /<br />
Gehölzstreifen<br />
MASSNAHMEN IN DEN FLIESSGEWÄSSERN<br />
UND AUEN<br />
- Erhaltung der offenen, unbebauten Auenlandschaft<br />
- Erhaltung und Pflege der Teichgruppe „Neue Seen“,<br />
regelmäßige Maßnahmen gegen zu starke Verlandung<br />
abschnittsweise<br />
Verbundachse Gewässer- /<br />
Feuchtlebensraum<br />
Gemäß ABSP Würzburg (2002) ist lediglich der Verlauf<br />
<strong>des</strong> Aalbaches, der sich nordwestlich an die<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>grenze <strong>Waldbrunn</strong>s am Zusammenfl uss<br />
von Haselbach und Waldbüttelbrunner Augraben<br />
anschließt als regionale Verbundachse für Gewässerlebensräume<br />
bzw. Feuchtgebiete zu erhalten und<br />
zu entwickeln.<br />
- Bereitstellung e<strong>in</strong>es m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens 10 m breiten<br />
Gewässerbegleitstreifens mit Grünlandnutzung<br />
bzw. ohne regelmäßige landwirtschaftliche Nutzung<br />
mit Verzicht auf Düngemittel an allen Fließgewässern<br />
im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet zur M<strong>in</strong>derung<br />
<strong>des</strong> Stoffe<strong>in</strong>trages und als Pufferstreifen für die<br />
Eigenentwicklung (über Vertragsnaturschutz, Flächenankauf)<br />
- Renaturierung der begradigten und e<strong>in</strong>getieften<br />
Bachabschnitte und Verbesserung der Strukturvielfalt<br />
durch Anlage und Pfl ege von Feuchtwiesen,<br />
Hochstaudenfluren, Röhrichten und Kle<strong>in</strong>gewässern,<br />
evtl. Offenlegung verrohrter Gewässerabschnitte<br />
sowie Wiederherstellung der Durchgängigkeit<br />
und Rückbau von Verbaumaßnahmen<br />
durch Gestaltung der Sohlbreiten, Sohltiefen und<br />
Uferböschungen, Zulassen der Gewässerdynamik<br />
53
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
Pfetzergraben mit Weiden<br />
Strukturarmut <strong>in</strong> der Aue <strong>des</strong> Waldbüttelbrunner Augrabens<br />
- Vorhandene Auengehölze verjüngen, auslichten,<br />
durchforsten, um e<strong>in</strong> Überaltern der Bestände zu<br />
vermeiden, Ergänzung mit standortheimischen<br />
Arten, dabei Beibehaltung lückiger Gehölzsäume<br />
(Verwendung standortheimischer Arten) und großzügiger<br />
offener, besonnter Uferbereiche mit Röhricht<br />
und Hochstaudenfl uren<br />
- Sicherung <strong>des</strong> Hochwasserabfl usses durch Bereitstellung<br />
ausreichender Retentionsfl ächen und<br />
Vermeidung bzw. Beseitigung von Abfl ussh<strong>in</strong>dernissen,<br />
Verzicht auf Aufforstungen - auch von<br />
Energiewäldern – <strong>in</strong> den Auenbereichen<br />
- Herstellung von besonderen Blickbezügen zu den<br />
Gewässern <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem Erholungswegenetz<br />
- Stärkung der Erlebbarkeit <strong>des</strong> Wassers durch Herstellung<br />
von Gewässerzugängen z.T. <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
mit „Aktionsbereichen“ (z.B. Kneippbecken)<br />
unter Beachtung naturschutzfachlich besonders<br />
sensibler Bereiche<br />
Verbesserung der Gewässergüte durch:<br />
SCHUTZGEBIETSVORSCHLÄGE<br />
geschützter Landschaftsbestandteil<br />
gemäß § 29 BNatSchG<br />
(Vorschlag)<br />
Die Teichgruppe „Neue Seen“ südlich der Autobahnanschlussstelle<br />
Helmstadt setzt sich aus mehreren<br />
Teichen zusammen, die verschiedene Verlandungsstadien<br />
aufweisen. Die Teiche s<strong>in</strong>d als Biotope kartiert<br />
und weisen e<strong>in</strong>en großen Artenreichtum auf,<br />
<strong>in</strong>sbesondere für zahlreiche Libellenarten stellen die<br />
Teiche e<strong>in</strong>en wertvollen Lebensraum dar, aber auch<br />
Vorkommen geschützter Arten wie beispielsweise<br />
der Eisvogel wurden hier verzeichnet.<br />
Das Areal um die Teiche wurde bislang nicht als<br />
Schutzgebiet ausgewiesen. Das ABSP Würzburg<br />
schlägt <strong>des</strong>halb vor, den Bereich als geschützten<br />
Landschaftsbestandteil (LB) gemäß § 29 BNatSchG<br />
auszuweisen. Der Vorschlag der Ausweisung wird<br />
<strong>in</strong> den Flächennutzungsplan aufgenommen, um<br />
die „Neuen Seen“ vor E<strong>in</strong>griffen zu schützen und<br />
<strong>in</strong> ihrem erhaltenswerten Zustand als geeigneten<br />
Lebensraum für die Arten zu bewahren.<br />
extensive Grünlandbewirtschaftung<br />
- extensive Grünlandbewirtschaftung der Auen- und<br />
Überschwemmungsbereiche um die direkten und<br />
auswaschungsbed<strong>in</strong>gten Stoffe<strong>in</strong>träge aus der<br />
Landwirtschaft zu verr<strong>in</strong>gern<br />
54<br />
Blick auf Ausschnitt der „Neuen Seen“<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
MASSNAHMEN FÜR ERHOLUNG UND FREIZEIT<br />
markierter Wander- und / oder<br />
Radweg<br />
- Erweiterung <strong>des</strong> bestehenden Wander- und<br />
Radwegenetzes, z.B. über den Brunnra<strong>in</strong>, da<br />
hier die landschaftliche Kuppenlage Ausblicke<br />
ermöglicht<br />
- Betonung besonderer Ausblicke <strong>in</strong> die Landschaft<br />
durch Pfl anzung markanter Gehölze (z.B.<br />
E<strong>in</strong>zelbaum), Bereitstellung von Sitzgelegenheiten<br />
sowie ggf. Erläuterungstafeln<br />
- Schaffung und Ausweisung von zielgruppengerechten<br />
Rundwegen („Seniorenrunde“ ohne<br />
größere Höhenunterschiede, Sitzgelegenheiten<br />
mit Ausblicken; „Familienrunde“ ohne große<br />
Höhenunterschiede, Anb<strong>in</strong>dung an Spielgelegenheiten<br />
und Gewässer, etc.)<br />
- Erweiterung <strong>des</strong> landschaftsbezogenen Bewegungsangebotes<br />
für alle Bevölkerungsgruppen,<br />
z.B. BMX- oder Mounta<strong>in</strong>bikestrecken<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
55
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
5.2.2 LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT<br />
LANDWIRTSCHAFT<br />
Ackerland<br />
Grünland<br />
Flächen für die Landwirtschaft <strong>in</strong><br />
Hanglagen, erosionsm<strong>in</strong>dernde<br />
Bewirtschaftung<br />
Bei den landwirtschaftlich genutzten Flächen handelt<br />
es sich zumeist um <strong>in</strong>tensiv bewirtschaftete Ackerflächen.<br />
In Auenbereichen und z.T. <strong>in</strong> Hanglagen fi nden<br />
sich Grünlandfl ächen.<br />
Insbesondere <strong>in</strong> steileren Hanglagen besteht e<strong>in</strong>e<br />
recht hohe Erosionsgefahr, so dass hier - soweit<br />
ke<strong>in</strong> Grünland vorliegt - auf e<strong>in</strong>e erosionsm<strong>in</strong>dernde<br />
Bewirtschaftung der Ackerfl ächen geachtet werden<br />
sollte. Diesbezügliche Maßnahmen s<strong>in</strong>d bspw. hangparallele<br />
Bewirtschaftung, e<strong>in</strong>e möglichst dauerhafte<br />
Bodenbedeckung, u.a. durch Gründüngung u.ä.).<br />
Streuobst / Obstwiesen /<br />
Obstbaumreihen<br />
E<strong>in</strong>e Erhaltung und Aufwertung <strong>des</strong> Naturhaushaltes<br />
und <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> ist<br />
eng mit der Aktivierung der Landwirte verknüpft. Sie<br />
s<strong>in</strong>d die Ausführenden, die mit e<strong>in</strong>er angepassten<br />
und bewussten Bewirtschaftung der landwirtschaftlich<br />
genutzten Flächen und durch Landschaftspfl e-<br />
gemaßnahmen vorrangig zur Gestaltung der Landschaft<br />
beitragen:<br />
- Stärkung der Sensibilität der örtlichen Landwirtschaft<br />
für die Belange von Naturhaushalt und<br />
Landschaftsbild<br />
- Anwendung optimierter Verfahren zur Ausbr<strong>in</strong>gung<br />
von Dünger und Bioziden, dadurch M<strong>in</strong>derung <strong>des</strong><br />
Stoffe<strong>in</strong>trags, der durch die <strong>in</strong>tensiven Bewirtschaftungsweisen<br />
<strong>in</strong> den Boden und den Wasserkreislauf<br />
gelangen kann<br />
- Aufwertung <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong> und der<br />
Lebensraumqualität sowie Stabilisierung <strong>des</strong><br />
Naturhaushaltes im Offenland durch Pfl ege- und<br />
Pfl anzmaßnahmen von Gehölzen als auch Extensivierungsmaßnahmen<br />
zur Gliederung und Strukturanreicherung<br />
der Landschaft<br />
- Übernahme der Pfl anzmaßnahmen und langfristige<br />
Sicherung durch Pfl egemaßnahmen durch<br />
örtliche Landwirte über Vertragsnaturschutz und<br />
Teilnahme am Landschaftspfl egeverband Landkreis<br />
Würzburg, Möglichkeiten zur Umsetzung vgl.<br />
Kap. 5.1 .1 „Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und Fördermöglichkeiten<br />
für die Umsetzung“<br />
- Aufzeigen von Möglichkeiten der Zusammenarbeit,<br />
der Öffentlichkeitsarbeit und der Förderung durch<br />
die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> bzw. den örtlichen Bauernverband<br />
FORSTWIRTSCHAFT<br />
Da die Waldfl ächen fast ausschließlich außerhalb<br />
<strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes liegen, s<strong>in</strong>d hier ke<strong>in</strong>e Maßnahmen<br />
für die Waldentwicklung im Rahmen <strong>des</strong><br />
Flächennutzungsplans veranlasst. Die Wälder s<strong>in</strong>d<br />
als FFH-Gebiete ausgewiesen und weisen e<strong>in</strong>e<br />
standortgerechte Baumstruktur und e<strong>in</strong>e große<br />
Artenvielfalt auf, dies trifft auch auf den Waldanteil<br />
der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> zu.<br />
Flächen für Wald<br />
- Fortsetzung der bestehenden Waldbewirtschaftung<br />
mit entsprechenden Pflegemaßmahmen<br />
- Erhalt und Förderung strukturreicher gestufter<br />
Waldränder als wichtige Teillebensräume wärmeliebender<br />
Arten, ggf. Zulassen von Sukzession<br />
bzw. Nutzungsextensivierung auf an den Wald<br />
angrenzenden Grundstücken im Rahmen von<br />
Ausgleichsmaßnahmen zur Strukturanreicherung<br />
am Waldsaum, Erhalt bestehender Biotope <strong>in</strong><br />
Benachbarung der Wälder; diese Flächen dienen<br />
als Pufferzone für die FFH-Wälder<br />
- auf die Ausweisung von Aufforstungsmaßnahmen<br />
wird verzichtet, da die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> überwiegend von<br />
Staatsforst (FFH-Gebiete) umgeben ist und die<br />
Gemarkungsfläche der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> relativ ger<strong>in</strong>g ist<br />
56<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
5.2.3 AUSGLEICHS- UND ERSATZMASS-<br />
NAHMEN<br />
NACHRICHTLICHE ÜBERNAHME VON AUS-<br />
GLEICHS- UND ERSATZMASSNAHMEN<br />
und §15 Abs. 2 BNatSchG s<strong>in</strong>d durch den E<strong>in</strong>griffsverursacher<br />
ggf. Ausgleichsmaßnahmen zu erbr<strong>in</strong>gen.<br />
Oft ist es s<strong>in</strong>nvoll, größere zusammenhängende Flächen<br />
aufzuwerten. Zur Lenkung solcher Ausgleichsmaßnahmen<br />
bietet sich die Ebene <strong>des</strong> Flächennutzungsplans<br />
mit <strong>in</strong>tegriertem Landschaftsplan an. Im<br />
Rahmen <strong>des</strong> Landschaftsplans können Flächen und<br />
Maßnahmen ermittelt werden, die sich als Ausgleichsflächen<br />
bzw. -maßnahmen besonders gut eignen, um<br />
die Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege im<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet umsetzen zu können.<br />
Im Flächennutzungsplan werden nun l<strong>in</strong>eare und<br />
fl ächige Gebietskulissen dargestellt, die sich für<br />
die Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen besonders<br />
eignen, da sie im Verbund mit wertvollen Biotopfl<br />
ächen liegen und somit sowohl die Ausbildung<br />
von Pufferfl ächen als auch e<strong>in</strong>e Arrondierung dieser<br />
Biotope ermöglichen und zusätzlich der Aufwertung<br />
<strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong> und der Erholungsqualität<br />
der Landschaft dienen. Innerhalb der Gebietskulisse<br />
kann die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> auch Maßnahmen<br />
vorgezogen realisieren und diese auf dem Ökokonto<br />
anerkennen und verbuchen lassen.<br />
Die vorgeschlagenen l<strong>in</strong>earen Bereiche bieten sich<br />
v.a. an, um Maßnahmen zur strukturellen Anreicherung<br />
der Agrarfl ur durchzuführen. Hier können beispielsweise<br />
entlang von Wegrändern oder an Schlaggrenzen<br />
Elemente wie Baumreihen, Baumgruppen,<br />
Hecken, aber auch Gras- und Krautfl uren dazu beitragen,<br />
die Lebensraumvielfalt und die Verknüpfung<br />
der Biotope zu verbessern. Die potentiellen Flächen<br />
nahe der Waldränder könnten als Sukzessionsfl ä-<br />
chen bzw. Verbuschungsfl ächen den Saumbereich<br />
der Wälder aufwerten, die Flächen im Bereich der<br />
Gewässerauen sollten nach Möglichkeit – vor allem<br />
im Bereich <strong>des</strong> Wasserschutzgebietes – <strong>in</strong> extensives<br />
Dauergrünland umgewandelt werden.<br />
rechtlich festgesetzte Ausgleichsflächen<br />
Es existieren drei rechtsverb<strong>in</strong>dliche Ausgleichsfl ä-<br />
chen gemäß § 15 Abs. 2 BNatSchG <strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />
<strong>Waldbrunn</strong>. Dies s<strong>in</strong>d zwei Flächen, die im Rahmen<br />
<strong>des</strong> Ausbaus der Autobahn A3 erforderlich wurden,<br />
sie liegen nördlich <strong>des</strong> Waldran<strong>des</strong> vom Probstforst<br />
sowie östlich der Teichgruppe „Neue Seen“. Nach<br />
Umsetzung der Ausgleichsfl äche südlich der Autobahnquerung<br />
an der Straße Richtung Oberaltertheim<br />
(Fl.Nr. 2013, Ausgleich für <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>verb<strong>in</strong>dungsstraße<br />
nach Oberaltertheim, Nutzungsänderung<br />
<strong>des</strong> Bauhofes und Ausbau von Wirtschaftswegen)<br />
konnten ca. 2.000 m² dem Ökokonto der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />
zugewiesen werden. Insgesamt bestehen ca. 1,9 ha<br />
Ausgleichsfl ächen im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet.<br />
AUSWEISUNG VON FLÄCHEN ZUM SCHUTZ, ZUR<br />
PFLEGE UND ENTWICKLUNG VON BODEN, NA-<br />
TUR UND LANDSCHAFT<br />
Gebietskulisse als übergeordneter<br />
Rahmen für Flächen zum Schutz,<br />
zur Pflege und Entwicklung von<br />
Boden, Natur und Landschaft<br />
Jegliche Bautätigkeit im Bereich Wohnungsbau,<br />
Gewerbe oder Verkehr stellt möglicherweise e<strong>in</strong>en<br />
E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> Natur und Landschaft dar (§ 14 BNatSchG).<br />
Entsprechend der E<strong>in</strong>griffsregelung nach §1a BauGB<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
Da nur e<strong>in</strong> Teil der Flächen der Gebietskulisse <strong>in</strong><br />
geme<strong>in</strong>dlichem Eigentum liegen, ist e<strong>in</strong> Grunderwerb<br />
bzw. die Bereitstellung von Pufferstreifen durch<br />
die Flächeneigentümer erforderlich, um die Maßnahmen<br />
realisieren zu können.<br />
bestehende festgesetzte Ausgleichsflächen und Gebietskulisse<br />
für künftige Ausgleichsmaßnahmen<br />
57
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
58<br />
5.2.4 RAHMENBEDINGUNGEN UND FÖR-<br />
DERMÖGLICHKEITEN FÜR DIE UM-<br />
SETZUNG<br />
UMSETZUNG ÜBER BAULEITPLANUNG<br />
Die Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz und<br />
zur Entwicklung <strong>des</strong> Ortsbil<strong>des</strong> und Koord<strong>in</strong>ierung<br />
e<strong>in</strong>er nachhaltigen Siedlungsentwicklung kann im<br />
Siedlungsbereich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie durch die Bauleitplanung<br />
erfolgen.<br />
- Steuerung der Siedlungsentwicklung, Innenentwicklung,<br />
Brachflächen entwickeln, Flächen entsiegeln<br />
(FNP, B-Plan)<br />
- Sicherung von Flächen für Ausgleichsmaßnahmen<br />
(FNP, B-Plan, GOP), auch <strong>in</strong> der Landschaft<br />
- Ortsränder gestalten, z.B. mit Obstbaumwiesen,<br />
E<strong>in</strong>grünungsmaßnahmen (B-Plan, GOP)<br />
- Erhaltung von ortsbildprägendem Gehölzbestand<br />
(B-Plan, GOP, Baumschutzsatzung)<br />
- Erhalt ortsbildprägender Gebäude oder Ensembles<br />
und traditioneller architektonischer Elemente<br />
(Gestaltungssatzung)<br />
FÖRDERUNG DER UMSETZUNG VON MASS-<br />
NAHMEN IN DER LANDSCHAFT<br />
Für die bevorzugte extensive Bewirtschaftung und<br />
Pfl ege der naturschutzfachlich wertvollen Flächen<br />
im Landschaftsplan (Agrarlandschaft, Bachauen,<br />
Gehölze) ist es erforderlich, E<strong>in</strong>kommensverluste<br />
der Landwirte, die durch die extensive Nutzung und<br />
die aufwändigeren Pfl egemaßnahmen entstehen, zu<br />
m<strong>in</strong>dern. Hierfür hat der Freistaat Bayern verschiedene<br />
Programme aufgelegt, die sich im Förderziel<br />
ergänzen.<br />
Bayerisches Kulturlandschaftsprogramm (KULAP)<br />
Das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP)<br />
födert <strong>in</strong>sbesondere Extensivierungsmaßnahmen<br />
e<strong>in</strong>es gesamten Betriebes, e<strong>in</strong>es Betriebszweiges<br />
oder von E<strong>in</strong>zelfl ächen. Die geförderten Bewirtschaftungsmaßnahmen<br />
tragen zum Erhalt der<br />
biologischen und landschaftsstrukturellen Vielfalt,<br />
zum Erhalt und zur Verbesserung der natürlichen<br />
Bodenfunktionen sowie zur weiteren Verr<strong>in</strong>gerung<br />
von stoffl ichen Belastungen von Boden, Luft und<br />
Wasser bei. Sie dienen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie der Erhaltung<br />
e<strong>in</strong>er vielgestaltigen, strukturreichen charakteristischen<br />
Kulturlandschaft durch besondere Bewirtschaftungsweisen.<br />
Die KULAP-Zahlungen sollen die<br />
bewirtschaftungsbed<strong>in</strong>gten E<strong>in</strong>kommensverluste der<br />
Landwirte ausgleichen. Fördermöglichkeiten bestehen<br />
für Maßnahmen aus den Bereichen:<br />
- Gesamtbetriebliche Maßnahme<br />
- Grünland- und Ackerbewirtschaftung<br />
- Spezielle Bewirtschaftungsformen zum Erhalt der<br />
Kulturlandschaft<br />
- Intensive Maßnahmen zur Pfl ege von Hecken<br />
Bayerisches Vertragsnaturschutzprogramm (VNP)<br />
Das Programm fördert aktive Leistungen zur nachhaltigen<br />
und umweltgerechten Bewirtschaftung ökologisch<br />
bedeutsamer Lebensräume. Die Gebietskulisse<br />
<strong>des</strong> Programms umfasst naturschutzfachlich wertvolle<br />
Flächen, wie beispielsweise FFH- und Vogelschutzgebietsflächen<br />
sowie Flächen, die als Landschaftsbestandteil<br />
geschützt s<strong>in</strong>d und Flächen, die <strong>in</strong> der<br />
Biotopkartierung Bayern erfasst s<strong>in</strong>d. Dies betrifft <strong>in</strong><br />
<strong>Waldbrunn</strong> die Biotop-Bereiche entlang der Autobahn<br />
und der Mädelhofer Straße und an den Fließgewässern,<br />
sowie ggf. die „Neuen Seen“ (Bei Ausweisung<br />
als geschützter Landschaftsbestandteil). Ziel <strong>des</strong><br />
Programms ist die Sicherung dieser schützenswerten<br />
Landschaftselemente und damit die Erhaltung und<br />
Stärkung der Biodiversität, der Vielfalt, Eigenart und<br />
Schönheit von Natur und Landschaft sowie die Sicherung<br />
der Lebensräume und Lebensgeme<strong>in</strong>schaften<br />
der heimischen Tier- und Pflanzenarten. Auch das<br />
Vertragsnaturschutzprogramm dient dem Ausgleich<br />
zusätzlicher Aufwendungen und E<strong>in</strong>kommensverluste<br />
der Landwirte aufgrund der besonderen Anforderungen<br />
an die Bewirtschaftung der Flächen. Im Vertrag<br />
werden e<strong>in</strong>e feste Laufzeit und exakt e<strong>in</strong>zuhaltende<br />
Bewirtschaftungsvorgaben festgelegt.<br />
Möglichkeiten der Vermarktung von Streuobstbeständen<br />
Für die Erhaltung, Pflege und Neuanlage von Streuobstbeständen<br />
bestehen Fördermöglichkeiten über<br />
die genannten Programme: KULAP und Vertragsnaturschutzprogramm.<br />
Auch das Landschaftspflegeprogramm<br />
<strong>des</strong> bayerischen Staatsm<strong>in</strong>isteriums für<br />
Umwelt und Gesundheit unterstützt Maßnahmen, die<br />
<strong>in</strong> größerem zeitlichen Abstand erforderlich werden,<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
wie Neuanlage, Verjüngung und Pflegemaßnahmen<br />
<strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong>. Der Landschaftspflegeverband Landkreis<br />
Würzburg engagiert sich ebenfalls für die Erhaltung<br />
und Pflege der Streuobstbestände.<br />
Die Vermarktung ist aufwendig und wird häufig f<strong>in</strong>anziell<br />
als nicht lukrativ angesehen, es gibt jedoch verschiedene<br />
Möglichkeiten der Vermarktung, sei es über<br />
Keltern oder Brennen der Obsterträge, über Selbsterntetage<br />
oder den e<strong>in</strong>fachen Verkauf von Tafelobst,<br />
da das Interesse <strong>des</strong> Verbrauchers an biologisch<br />
erzeugtem Obst gegenwärtig sehr hoch ist.<br />
Im Auftrag <strong>des</strong> Landschaftspflegeverban<strong>des</strong> Landkreis<br />
Würzburg wurde e<strong>in</strong>e Studie erarbeitet, diese<br />
ergab als wesentliche Vermarktungsstrategien die<br />
Erzeugung von Bio-Apfelsaft von regionalen Streuobstwiesen<br />
im Rahmen e<strong>in</strong>er Aufpreisvermarktung<br />
zur Eigenverwertung oder Direktvermarktung, die<br />
Nutzung und Ernte durch Privatgpersonen sowie<br />
e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit mit den Ma<strong>in</strong>fränkischen Werkstätten,<br />
die künftig die Verwertung und Vermarktung<br />
von regionalen Streuobstprodukten weiter ausbauen<br />
möchten. (www.streuobst-ma<strong>in</strong>franken.de; sowie die<br />
Studie „Neue Ansätze zum Erhalt von Streuobstwiesen<br />
<strong>in</strong> der Region Würzburg zur langfristigen Sicherung<br />
der ma<strong>in</strong>fränkischen Streuobstkultur, Büro Frax<strong>in</strong>us<br />
GbR, Mömbris, 2008).<br />
Umsetzung von Massnahmen zum Klimaschutz -<br />
E<strong>in</strong>sparung von CO 2<br />
Der Ausstoß von Kohlendioxid ist zum größten Teil<br />
energiebed<strong>in</strong>gt. Hier kann die Kommune E<strong>in</strong>sparpotenziale<br />
ermitteln, wodurch dieser Ausstoß gesenkt<br />
werden kann. E<strong>in</strong>sparpotentiale können <strong>in</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
u.a. se<strong>in</strong>:<br />
- energieoptimierte Siedlungsentwicklung<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
- Speisung <strong>des</strong> Stromnetzes aus regenerativen<br />
Energien<br />
- E<strong>in</strong>sparmaßnahmen <strong>in</strong> öffentlichen Liegenschaften<br />
- Stärkung überörtlicher Kooperationen und Handlungsansätze<br />
<strong>in</strong>sbesondere im Bereich Energie<br />
und Verkehr<br />
- Schaffung attraktiver Fuß- und Radwegeverb<strong>in</strong>dungen<br />
zur M<strong>in</strong>derung <strong>des</strong> motorisierten Verkehrsaufkommens<br />
(Leitfaden Energienutzungsplan)<br />
- Beratung und Werbung für CO 2<br />
-E<strong>in</strong>sparungsmaßnahmen<br />
im privaten Bereich (Förderprogramme,<br />
Informationen)<br />
Fördermöglichkeiten<br />
E<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Komb<strong>in</strong>ation aus den genannten Maßnahmen<br />
erlaubt e<strong>in</strong> besonders effektives Handeln<br />
der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>. Die Abstimmung der Maßnahmen<br />
kann über e<strong>in</strong> CO 2<br />
-M<strong>in</strong>derungskonzept erreicht werden,<br />
e<strong>in</strong>e Förderung dieser Maßnahmen erfolgt für<br />
Kommunen und andere Körperschaften <strong>des</strong> öffentlichen<br />
Rechts über das CO 2<br />
-M<strong>in</strong>derungsprogramm<br />
(2009) <strong>des</strong> Freistaates Bayern.<br />
(http://www.lfu.bayern.de/umweltkommunal/co2_m<strong>in</strong>derung/<br />
<strong>in</strong>dex.htm, http://www.stmug.bayern.de/umwelt/klimaschutz/foerderung/foerder.htm<br />
und Klimaschutzleitfaden )<br />
E<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzierung von Klimaschutzkonzepten, Klimaschutzbeauftragten<br />
<strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> und verschiedene<br />
Energiesparprojekte an Schulen und<br />
K<strong>in</strong>dergärten kann seit 2008 über die „Richtl<strong>in</strong>ie zur<br />
Förderung von Klimaschutzprojekten <strong>in</strong> sozialen,<br />
kulturellen und öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen“ (Kommunalrichtl<strong>in</strong>ie)<br />
unterstützt werden. Die Förderung richtet<br />
sich an Kommunen, Landkreise, Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />
und die Kirchen.<br />
Quelle: Kommunaler Klimaschutz - Möglichkeiten für die Kommunen,<br />
Stand Januar 2011 (http://www.bmu.de/fi les/pdfs/allgeme<strong>in</strong>/<br />
application/pdf/kommunaler_klimaschutz_bf.pdf)<br />
Erstellung e<strong>in</strong>es Energienutzungsplans<br />
Der Energienutzungsplan steht als Fachkonzept auf<br />
der Ebene <strong>des</strong> Flächennutzungsplans. Er betrachtet<br />
das gesamte <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet und erfasst den erforderlichen<br />
Energiebedarf sowie die zur Verfügung<br />
stehenden energetischen Potentiale der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>.<br />
In e<strong>in</strong>em Energiekonzept, das auf diesen Erkenntnissen<br />
beruht, werden anschließend verschiedene<br />
Szenarien der Energieversorgung für Teilbereiche<br />
der Siedlungsfl äche verglichen. Der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>rat<br />
entscheidet per Beschluss letztlich, auf welche Art die<br />
Energieversorgung für die künftige Entwicklung der<br />
bestehenden und neu zu errichtenden Siedlungsgebiete<br />
erfolgen soll. Beim Energienutzungsplan handelt<br />
es sich um e<strong>in</strong> <strong>in</strong>formelles Planungs<strong>in</strong>strument<br />
<strong>des</strong> Städtebaus, daher entfaltet er ke<strong>in</strong>e direkte B<strong>in</strong>dungswirkung,<br />
sondern dient der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> als Leitl<strong>in</strong>ie<br />
für ihr Handeln.<br />
Inhalte <strong>des</strong> Energienutzungsplans s<strong>in</strong>d:<br />
- Aufzeigen und Nutzung energetischer E<strong>in</strong>sparmöglichkeiten<br />
im Bestand (energetische Sanierung)<br />
- Nutzung von Energiegew<strong>in</strong>nungspotenzialen<br />
- Senkung <strong>des</strong> Energieverbrauchs im privaten und<br />
gewerblichen Bereich sowie Erhöhung der Energiestandards<br />
(Gebäude, Technik)<br />
- Effi ziente Nutzung vorhandener Energiequellen<br />
(z.B. Abwärmenutzung) und Erhöhung der lokal<br />
erzeugten Energie <strong>in</strong>sbesondere aus erneuerbaren<br />
Energiequellen<br />
(Leitfaden Energienutzungsplan)<br />
59
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
5.2.5 UMSETZUNGSKONZEPT<br />
BETEILIGUNG DER ÖFFENTLICHKEIT UND AK-<br />
TEURE VOR ORT<br />
Die Bürger und Akteure vor Ort wurden im Rahmen<br />
der Erarbeitung <strong>des</strong> Integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes<br />
„Westlicher Landkreis Würzburg“ im<br />
März 2013 zu e<strong>in</strong>em Ortsworkshop e<strong>in</strong>geladen. Hier<br />
konnten die Bürger ihre Vorschläge, Ideen und Anregungen<br />
zur Entwicklung ihrer <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />
Es ergaben sich bezüglich Landschaft und Erholung<br />
vor allem der Wunsch nach der Bewirtschaftung der<br />
„Waldschänke am Haselbrünnle“ und die Pfl ege <strong>des</strong><br />
Haslebrünnles, die Bereitstellung von Ruheplätzen<br />
<strong>in</strong> der Flur, aber auch das Problem Lärmschutz an<br />
der A3, fehlende Sportangebote sowie die Entwicklung<br />
von Wohnangeboten (verfügbare Bauplätze,<br />
barrierefreies Wohnen) und die Verbesserung der<br />
Dase<strong>in</strong>svorsorge wurden angesprochen.<br />
Im Weiteren kann beispielsweise e<strong>in</strong> Rundgang bzw.<br />
e<strong>in</strong>e Flurschau mit den Bürgern durchgeführt werden.<br />
Ziel dabei ist, die Sensibilität für die Potentiale<br />
der eigenen <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> zu stärken und das Interesse<br />
zu wecken, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em fachlichen Arbeitskreis z.B.<br />
zum Thema Erholung weitere Ideen und Projektvorschläge<br />
e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen und umzusetzen.<br />
Weiteres wesentliches Element zur Umsetzung der<br />
Ziele und Maßnahmen aus dem Landschaftsplan<br />
ist die aktive E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der örtliche Landwirte,<br />
deren Mitarbeit für die Umsetzung e<strong>in</strong>er Vielzahl<br />
landschaftspfl egerischer Maßnahmen e<strong>in</strong>e grundlegende<br />
Voraussetzung ist. Hier sollte weiter sensibilisiert<br />
werden, um die Landwirte auch außerhalb der<br />
ohneh<strong>in</strong> erforderlichen E<strong>in</strong>haltung verpfl ichtender<br />
Agrarprogramme (cross-compliance) zu e<strong>in</strong>er aktiven<br />
Mitarbeit im Bereich Landschaftsbildpfl ege und<br />
-entwicklung und e<strong>in</strong>er noch schonenderen Bodenbearbeitung<br />
(bspw. M<strong>in</strong>derung <strong>des</strong> Stoffe<strong>in</strong>trages)<br />
zu motivieren.<br />
grenzen kann ab sofort erfolgen, da hier deutliche<br />
Mängel bestehen. Pfl egemaßnahmen <strong>in</strong> Biotopen<br />
s<strong>in</strong>d teilweise auch aufgrund der zunehmenden Verbuschung<br />
erforderlich.<br />
60<br />
ZEITRAUM DER PROJEKTUMSETZUNG<br />
Die Maßnahmen im Landschaftsplan s<strong>in</strong>d als<br />
Gesamtkonzept zu verstehen, sie ergänzen sich<br />
und bauen aufe<strong>in</strong>ander auf. Dennoch ist es möglich<br />
und auch s<strong>in</strong>nvoll, e<strong>in</strong>zelne Maßnahmen durchzuführen,<br />
weil sie beispielsweise zur Vernetzung der<br />
isoliert gelegenen Biotope bzw. zur Aufwertung <strong>des</strong><br />
Landschaftsbil<strong>des</strong> beitragen und somit <strong>in</strong> jedem Fall<br />
e<strong>in</strong>en positiven Effekt haben.<br />
Die meisten Maßnahmen liegen <strong>in</strong>nerhalb <strong>des</strong> Ausgleichsfl<br />
ächenkorridors, so dass die Umsetzung<br />
durch die Erfüllung von Ausgleichmaßnahmen denkbar<br />
ist. Hier müssten vor allen die l<strong>in</strong>earen Strukturen<br />
durch die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> erworben werden oder angepachtet<br />
werden, um e<strong>in</strong>e Realisierung zu ermöglichen.<br />
Für die Umsetzung der Maßnahmenbündel zum Biotopverbund<br />
ist es dennoch hilfreich, entsprechende<br />
Pfl ege- und Entwicklungskonzepte zu erstellen, damit<br />
das Zusammenspiel der Maßnahmen sichergestellt<br />
ist. Dies betrifft <strong>in</strong>sbesondere die Verbundachsen<br />
Gewässer-/ Feuchtlebensraum, da hier e<strong>in</strong>erseits<br />
die Anbidung an die regional bedeutsame Verbundachse<br />
<strong>des</strong> Aalbaches erfolgt und andererseits für die<br />
Renaturierung der Gewässer komplexere Maßnahmen<br />
erforderlich s<strong>in</strong>d. Dies ist am Waldbüttelbrunner<br />
Augraben und Heuheckengraben durch das Flurneuordnungsverfahren<br />
<strong>Waldbrunn</strong> 4 erfolgt.<br />
Insbesondere die Ergänzung von Gehölzstrukturen<br />
oder Saumstreifen entlang der Wege oder Schlag-<br />
Wesentlich ist zudem, dass <strong>in</strong>sbesondere die zahlreichen<br />
verschiedenen Pfl egemaßnahmen beispielsweise<br />
<strong>in</strong> den Auenbereichen, an den Hecken, Obstbeständen<br />
und auf Trockenstandorten dauerhaft<br />
durchgeführt werden, um den Erhalt der verschiedenartigen<br />
Lebensräume <strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> langfristig<br />
zu sichern.<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
61
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
6 UMWELTBERICHT<br />
1 KURZDARSTELLUNG VON INHALTEN UND ZIE-<br />
LEN SOWIE BEZIEHUNGEN ZU ANDEREN RELE-<br />
VANTEN PROGRAMMEN UND PLÄNEN<br />
1.1 Rechtliche Grundlagen und Vorgaben<br />
Für den Landschaftsplan und die <strong>7.</strong> Flächennutzungsplanänderung<br />
(Neuaufstellung) der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />
<strong>Waldbrunn</strong> ist nach § 17 Abs. 2 <strong>des</strong> Gesetzes über<br />
die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) <strong>in</strong> der<br />
Fassung der Bekanntmachung vom 24. Februar<br />
2010 (BGBl. I S. 94) e<strong>in</strong>e Umweltprüfung e<strong>in</strong>schließlich<br />
der Überwachung nach den Vorschriften <strong>des</strong><br />
Baugesetzbuchs durchzuführen.<br />
Das Ergebnis dieser Umweltprüfung wird <strong>in</strong> dem hier<br />
vorgelegten Umweltbericht mit den relevanten Angaben<br />
zusammengestellt.<br />
Bereichen für Pfl ege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />
und Ausgleichsfl ächen etc.).<br />
Folgende Punkte zur Aufstellung <strong>des</strong> Landschaftsplans,<br />
die zu Themenkomplexen zusammengefasst<br />
werden können, werden im Folgenden bzgl.<br />
ihrer Auswirkungen auf die e<strong>in</strong>zelnen Schutzgüter<br />
geprüft:<br />
- Ergänzung e<strong>in</strong>es Schutzgebietsvorschlages:<br />
(geschützter Landschaftsbestandteil gemäß § 29<br />
BNatSchG)<br />
- Aufbau e<strong>in</strong>es Biotopverbundsystems durch Anlage<br />
von Pufferstrukturen bzw. Trittste<strong>in</strong>en und Biotopverbundelementen<br />
(auch als Konzeption für mögliche<br />
Ausgleichs- und Ersatzfl ächen), Vorschläge<br />
für geeignete Vermeidungsmaßnahmen<br />
2 RELEVANTE ASPEKTE DES DERZEITIGEN<br />
UMWELTZUSTANDS, RELEVANTE ZIELE DES<br />
UMWELTSCHUTZES UND BERÜCKSICHTIGUNG<br />
BEI DER VORLIEGENDEN AUFSTELLUNG DES<br />
LANDSCHAFTSPLANES UND DER <strong>7.</strong> ÄNDERUNG<br />
DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS<br />
Die ausführliche Darstellung <strong>des</strong> derzeitigen Umweltzustands<br />
und der relevanten Ziele <strong>des</strong> Umweltschutzes<br />
erfolgt im Erläuterungsbericht zum Landschaftsplan<br />
und zur <strong>7.</strong> Änderung <strong>des</strong> Flächennutzungsplans,<br />
auf die - um Wiederholungen zu vermeiden - an dieser<br />
Stelle h<strong>in</strong>gewiesen wird.<br />
3 VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG BEI<br />
NICHTUMSETZUNG DES PLANS<br />
Der Landschaftsplan der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> soll<br />
als aktuelles Fachgutachten für den Bereich Natur<br />
und Landschaft alle relevanten Belange im S<strong>in</strong>ne<br />
<strong>des</strong> Erhalts und der Sicherung und Entwicklung der<br />
Funktionsfähigkeit <strong>des</strong> Naturhaushaltes und <strong>des</strong><br />
Erhalts und der Entwicklung <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong><br />
auf örtlicher Ebene zusammenstellen, bewerten und<br />
die notwendigen Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen<br />
ableiten.<br />
Bei Nichtumsetzung der Aufstellung <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />
würde:<br />
62<br />
1.2 Kurzdarstellung von Inhalten und Zielen der Aufstellung<br />
<strong>des</strong> Landschaftsplanes und der <strong>7.</strong> Änderung<br />
<strong>des</strong> Flächennutzungsplanes<br />
Die Aufstellung <strong>des</strong> Landschaftsplanes erfolgt auf<br />
der Basis e<strong>in</strong>er aktuellen Bestandsaufnahme <strong>des</strong><br />
gesamten <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebietes und unter Berücksichtigung<br />
und Darstellung der fachlichen Vorgaben zu<br />
Schutzgebieten <strong>des</strong> BNatSchG bzw. BayNatSchG,<br />
der Bayerischen Biotopkartierung, der Bodendenkmale,<br />
Wasserschutzgebiete, <strong>des</strong> Regionalplans<br />
etc. Diese redaktionellen Übernahmen aus anderen<br />
Fachplanungen und Rechtsvorschriften s<strong>in</strong>d ohne<br />
Auswirkungen auf die Schutzgüter, so dass sie auch<br />
ke<strong>in</strong>er Bewertung <strong>in</strong> diesem Umweltbericht unterzogen<br />
werden können. Sie s<strong>in</strong>d jedoch wichtige Vorgaben<br />
für die Ableitung und Konkretisierung von lokalen<br />
Handlungsfeldern und Zielkonzepten (örtliches<br />
Biotopverbundsystem, Ausweisung von geeigneten<br />
- Aussagen zu erforderlichen Pfl egemaßnahmen<br />
zum Erhalt bzw. zur Entwicklung von Lebensräumen<br />
für Tiere und Pfl anzen oder zum Erhalt <strong>des</strong><br />
Landschaftsbil<strong>des</strong><br />
Weiterh<strong>in</strong> werden die sich aus der <strong>7.</strong> Änderung <strong>des</strong><br />
Flächennutzungsplans ergebenden Baufl ächenausweisungen<br />
e<strong>in</strong>er Umweltprüfung unterzogen:<br />
- „Am Forst - Süd“ (Wohnbaufl äche und gemischte<br />
Baufl äche im Bereich der Mädelhofer Straße)<br />
- „Wiesengrund II“ (Wohnbaufl äche im Bereich Wiesengrund)<br />
- die Bewertung <strong>des</strong> Zustan<strong>des</strong> <strong>des</strong> Naturhaushaltes<br />
unterbleiben, so dass bezüglich der Siedlungsentwicklung<br />
von <strong>Waldbrunn</strong> zukünftig möglicherweise<br />
von falschen oder unzutreffenden Wertigkeiten<br />
oder Abgrenzungen von Funktionselementen <strong>des</strong><br />
Naturhaushaltes oder Elementen <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong><br />
ausgegangen wird, die zu fehlerhaften Entscheidungen<br />
oder Abwägungen führen können.<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
- aus Unkenntnis der aktuellen Schutzgebiete (z.B.<br />
Netz Natura 2000 oder sonstiger vorhandener oder<br />
geplanter Schutzgebiete) erhebliche Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />
durch Planungen oder Projekte Dritter entstehen<br />
oder die Gefährdung der schutzwürdigen<br />
oder geschützten Flächen deutlich zunehmen.<br />
- durch die fehlende naturschutzfachliche und landschaftsplanerische<br />
Zusammenschau über das<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet h<strong>in</strong>weg fehlerhafte und/oder für<br />
den Naturhaushalt oder das Landschaftsbild folgenschwere<br />
Entwicklungen e<strong>in</strong>geleitet oder Entscheidungen<br />
getroffen werden, gerade wenn es<br />
sich um regionale oder lan<strong>des</strong>weite Besonderheiten<br />
handelt.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus gestattet z.B. die Ausweisung von<br />
Bereichen für Kompensationsfl ächen e<strong>in</strong>schließlich<br />
der aktuellen Dokumentation, die mit der Darstellung<br />
im Landschaftsplan der Allgeme<strong>in</strong>heit zugänglich<br />
und für Behörden verb<strong>in</strong>dlich ist, e<strong>in</strong>e vorausschauende,<br />
koord<strong>in</strong>ierte und koord<strong>in</strong>ierende und der Natur<br />
dienende langfristige Umsetzung von naturschutzfachlichen<br />
Zielsetzungen.<br />
Letztlich würde es bei e<strong>in</strong>er Nichtumsetzung <strong>des</strong><br />
Landschaftsplanes zu Konfl ikten von Planungen und<br />
Projekten mit Natur und Landschaft kommen, die<br />
u.U. nur aus Unkenntnis <strong>des</strong> Sachverhalts entstehen<br />
würden.<br />
Bei Nichtumsetzung der <strong>7.</strong> FNP-Änderung würde die<br />
bestehende landwirtschaftliche Nutzung fortgeführt<br />
werden. Es würde ke<strong>in</strong>e Ausweisung neuer Wohnbaufl<br />
ächen bzw. gemischter Baufl ächen erfolgen.<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
4 BESCHREIBUNG DER VORAUSSICHTLICHEN<br />
ERHEBLICHEN AUSWIRKUNGEN AUF DIE<br />
SCHUTZGÜTER<br />
Nachfolgend werden die voraussichtlichen erheblichen<br />
Auswirkungen der Aufstellung <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />
und der Änderungspunkte der <strong>7.</strong><br />
Flächennutzungsplanänderung auf die e<strong>in</strong>zelnen<br />
Schutzgüter zunächst verbal abgehandelt und<br />
anschließend nochmals tabellarisch zusammengestellt<br />
(siehe Kap. 4.9).<br />
4.1 Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch und<br />
die menschliche Gesundheit<br />
Die getroffenen Darstellungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />
mit der Ergänzung <strong>des</strong> Schutzgebietsvorschlages<br />
zur Ausweisung der „Neuen Seen“ als geschützten<br />
Landschaftsbestandteil s<strong>in</strong>d ebenso wie die<br />
Aussagen zum Biotopverbund, zu notwendigen Pfl e-<br />
gemaßnahmen und zum Erhalt <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong><br />
durch naturschutzfachliche Erkenntnisse bei der<br />
Bestandsaufnahme bzw. aus übergeordneten Fachplanungen<br />
bed<strong>in</strong>gt und bezüglich der Auswirkungen<br />
auf die menschliche Gesundheit <strong>in</strong>different bzw. <strong>in</strong><br />
der Summe leicht positiv zu bewerten. Sie dienen<br />
dem Erhalt der Arten- und Lebensraumvielfalt und<br />
e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>takten Umwelt. Von dem Erhalt dieser Qualität<br />
profi tiert der Mensch vor allem durch den möglichen<br />
Naturgenuss und das Naturerleben. Negative<br />
Auswirkungen auf das Schutzgut s<strong>in</strong>d nicht erkennbar<br />
und nicht zu erwarten.<br />
Mit der Ausweisung der Wohnbaufl äche an der<br />
Mädelhofer Straße („Am Forst - Süd“) wird e<strong>in</strong> zentrumsnahes<br />
Wohngebiet angeboten, das kurze Wege<br />
für Erschließung und Versorgung bietet, entlang der<br />
Mädelhofer Straße ist e<strong>in</strong>e gemischte Baufl äche<br />
vorgelagert, die neben der gewollten Nutzungsmischung<br />
und Anb<strong>in</strong>dung <strong>des</strong> bestehenden Mischgebietes<br />
an den Ortskern auch e<strong>in</strong>en Lärmschutz<br />
für die dah<strong>in</strong>terliegenden Wohnbaufl ächen bietet.<br />
Negative Auswirkungen auf das Schutzgut s<strong>in</strong>d nicht<br />
erkennbar und nicht zu erwarten.<br />
Die Wohnbaufl äche im Wiesengrund wird als Erweiterungsfl<br />
äche <strong>des</strong> bestehenden Wohngebietes nach<br />
Osten dargestellt. Mit der Ausweisung erfolgt e<strong>in</strong>e<br />
Arrondierung der Siedlungsfl äche. Die sich aus der<br />
Hochspannungsleitung ergebende Grünzäsur wird<br />
<strong>in</strong> der Wohnbaufl äche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Breite von 25 m beidseits<br />
der Leitungstrasse (Baubeschränkungszone)<br />
von Bebauung freigehalten, da hier e<strong>in</strong>erseits bauliche<br />
E<strong>in</strong>schränkungen bestehen, andererseits kann<br />
somit e<strong>in</strong>e Durchgrünung <strong>des</strong> kompakten Siedlungskörpers<br />
gewährleistet werden. Negative Auswirkungen<br />
auf das Schutzgut s<strong>in</strong>d nicht erkennbar und nicht<br />
zu erwarten.<br />
4.2 Auswirkungen auf Tiere, Pfl anzen und ihre<br />
Lebensräume<br />
Die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />
<strong>Waldbrunn</strong> auf das Schutzgut Tiere,<br />
Pfl anzen und ihre Lebensräume s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Summe<br />
überwiegend sehr positiv zu bewerten, v.a. weil sie<br />
der Sicherung und Entwicklung von naturnahen und<br />
wertvollen Lebensräumen dienen.<br />
Die Maßnahmen zum Biotopverbund, die Pfl egemaßnahmen<br />
sowie die Ausweisung <strong>des</strong> Geschützten<br />
Landschaftsbestandteils dienen der Vernetzung,<br />
Erhaltung und Entwicklung wertvoller Lebensräume<br />
für geschützte Arten.<br />
63
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
64<br />
Bei der Ausweisung der Wohnbaufl äche / gemischten<br />
Baufl äche „Im Forst - Süd“ s<strong>in</strong>d die benachbarten<br />
Biotopstrukturen (Streuobstbestände am Rand der<br />
vorhandenen Bebauung mit dem Ziel ihrer Erhaltung<br />
dargestellt.<br />
Durch die Schaffung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen<br />
an anderer Stelle im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet<br />
können die verbleibenden Bee<strong>in</strong>trächtigungen kompensiert<br />
werden.<br />
Unter der Hochspannungsleitung am östlichen<br />
Siedlungsrand befi nden sich zwei kartierte Biotope<br />
(„Hecken und Streuobstriegel am Nordostrand von<br />
<strong>Waldbrunn</strong>“). Diese werden <strong>in</strong> die geplante Grünzäsur<br />
unter der Hochspannungsleitung e<strong>in</strong>gebunden<br />
und können somit erhalten werden. Mit der E<strong>in</strong>bettung<br />
<strong>in</strong> die Grünzäsur ist zudem e<strong>in</strong>e Vernetzung der<br />
Biotope mit anderen bestehenden landschaftlichen<br />
Strukturen möglich. Am Nordostrand der Wohnbaufl<br />
äche liegen zwei weitere Teilfl ächen dieses kartierten<br />
Streuobstriegels, die ebenfalls erhalten werden<br />
sollen, da sie u.a. der E<strong>in</strong>grünung der Wohnbaufl ä-<br />
che dienen. Die Erhaltung der bestehenden Strukturen<br />
und die Fortsetzung der Grünzäsur unter der<br />
Hochspannungsleitung soll im Rahmen der verb<strong>in</strong>dlichen<br />
Bauleitplanung sichergestellt werden.<br />
Mit den grünordnerischen Festsetzungen und der<br />
Festsetzung von erforderlichen Ausgleichs- und<br />
Ersatzmaßnahmen können die verbleibenden Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />
kompensiert werden.<br />
4.3 Auswirkungen auf den Boden<br />
Mit den vorgesehenen Konzepten für Biotopverbundstrukturen<br />
und Trittste<strong>in</strong>e sowie Puffer- und<br />
Entwicklungsfl ächen können Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />
durch konkurrierende (Nachbar-)Nutzungen mit dem<br />
E<strong>in</strong>trag von Schadstoffen <strong>in</strong> Wasser und Boden nach<br />
Möglichkeit vermieden werden, was sich positiv auf<br />
das Schutzgut Boden auswirken kann.<br />
Mit diesen Planungen ist weder mittelbar noch unmittelbar<br />
e<strong>in</strong>e Bodenversiegelung oder anderweitige<br />
Inanspruchnahme <strong>des</strong> Schutzgutes Boden verbunden.<br />
Negative Auswirkungen s<strong>in</strong>d nicht erkennbar<br />
und nicht zu erwarten.<br />
Die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />
<strong>Waldbrunn</strong> auf das Schutzgut Boden<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Summe überwiegend positiv zu bewerten,<br />
z.T. auch <strong>in</strong>different.<br />
Durch die Ausweisung der Wohnbaufl äche bzw.<br />
gemischten Baufl äche an der Mädelhofer Straße<br />
sowie die Wohnbaufl äche im Wiesengrund wird der<br />
mögliche Versiegelungsgrad gegenüber der derzeitigen<br />
landwirtschaftlichen Nutzung auf e<strong>in</strong>er relativ<br />
großen Fläche erhöht, so dass <strong>in</strong> diesem Bereich die<br />
Bodenfunktionen bee<strong>in</strong>trächtigt werden.<br />
Durch die Schaffung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen<br />
sowohl im Randbereich der E<strong>in</strong>griffsgebiete<br />
(E<strong>in</strong>grünungsmaßnahmen) als auch an anderer<br />
Stelle im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet können die Auswirkungen<br />
der E<strong>in</strong>griffe teilweise kompensiert werden.<br />
4.4 Auswirkungen auf das Wasser<br />
Die Sicherung und Entwicklung von Lebensräumen<br />
wirkt sich positiv auf den Schutz von Oberfl ächengewässern<br />
und Grundwasser vor Schadstoffe<strong>in</strong>trägen<br />
aus und dient so der Sicherung der Wasserqualität.<br />
Die Verr<strong>in</strong>gerung und Verh<strong>in</strong>derung raumbedeutsamer<br />
konkurrierender Nutzungen kann zu e<strong>in</strong>er Entlastung<br />
<strong>des</strong> Schutzgutes Wasser führen. Negative<br />
Auswirkungen s<strong>in</strong>d nicht erkennbar und nicht zu<br />
erwarten.<br />
Die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />
<strong>Waldbrunn</strong> auf das Schutzgut Wasser<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Summe überwiegend positiv zu bewerten,<br />
z.T. auch <strong>in</strong>different.<br />
Durch die Ausweisung der Wohnbaufl äche bzw.<br />
gemischten Baufl äche an der Mädelhofer Straße<br />
sowie die Wohnbaufl äche im Wiesengrund wird der<br />
mögliche Versiegelungsgrad gegenüber der derzeitigen<br />
landwirtschaftlichen Nutzung auf e<strong>in</strong>er relativ<br />
großen Fläche erhöht, so dass <strong>in</strong> diesem Bereich die<br />
Grundwasserneubildungsrate verr<strong>in</strong>gert wird. Oberfl<br />
ächengewässer werden durch die Ausweisung der<br />
Baugebiete nicht bee<strong>in</strong>trächtigt.<br />
Durch die Schaffung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen<br />
an anderer Stelle im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet<br />
können die verbleibenden Bee<strong>in</strong>trächtigungen weitgehend<br />
kompensiert werden.<br />
Die Baufl ächen an der Mädelhofer Straße liegen<br />
<strong>in</strong>nerhalb der geplanten Erweiterung <strong>des</strong> Tr<strong>in</strong>kwasserschutzgebietes<br />
„Brunnen <strong>Waldbrunn</strong>“. Hier s<strong>in</strong>d<br />
im Rahmen der verb<strong>in</strong>dlichen Bauleitplanung mögliche<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigungen <strong>des</strong> Grundwassers durch<br />
die Baumaßnahmen <strong>in</strong> Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt<br />
auszuschließen, so dass ke<strong>in</strong>e<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigung <strong>des</strong> Wasserschutzgebietes bzw.<br />
<strong>des</strong> anstehenden Grundwassers erfolgt.<br />
4.5 Auswirkungen auf Luft und Klima<br />
Der Erhalt und die Sicherung von landschaftsgliedernden<br />
Elementen und Grünstrukturen, die Bedeutung<br />
für das Kle<strong>in</strong>klima zur Frischluftversorgung<br />
oder zum Kaltluftabfl uss haben, bed<strong>in</strong>gen ger<strong>in</strong>gfügig<br />
positive Auswirkungen auf das lokale Klima allgeme<strong>in</strong><br />
und das örtliche Kle<strong>in</strong>klima.<br />
Durch das Freihalten vor konkurrierenden raumbedeutsamen<br />
Planungen (v.a. Bebauung, aber auch<br />
Veränderung <strong>des</strong> Reliefs) bleibt die klimatische Ausgleichsfunktion<br />
dieser Flächen für die Frischluftzirkulation<br />
und den Kaltluftabfl uss vorhanden.<br />
Die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />
<strong>Waldbrunn</strong> auf das Schutzgut Luft<br />
und Klima s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Summe überwiegend positiv<br />
zu bewerten.<br />
Das Siedlungsgebiet steigt nach Osten leicht an,<br />
<strong>in</strong>nerhalb der Wohnbaufl äche liegen jedoch ke<strong>in</strong>e<br />
Luftabfl ussbahnen. Die geplante Grünzäsur <strong>in</strong>nerhalb<br />
<strong>des</strong> Baugebietes „Wiesengrund II“ dient der<br />
Durchlüftung und damit dem Lokalklima, <strong>in</strong>nerhalb<br />
dieses Grünkorridors werden die bestehenden Grünstrukturen<br />
erhalten, e<strong>in</strong>e Bebauung wird hier ausgeschlossen.<br />
Dennoch geht durch die Versiegelung der<br />
Fläche Raum für die Frischluftentstehung verloren.<br />
Durch die Schaffung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen<br />
an anderer Stelle im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet<br />
können die verbleibenden Bee<strong>in</strong>trächtigungen kompensiert<br />
werden.<br />
Die Baufl ächen an der Mädelhofer Straße senken<br />
sich vom bestehenden Siedlungsrand her nach<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
Westen ab, somit wird die Frischluftversorgung der<br />
bestehenden Siedlung nicht bee<strong>in</strong>trächtigt, da <strong>in</strong><br />
diesen Bereichen ke<strong>in</strong>e Luftabfl ussbahnen <strong>in</strong> die<br />
bestehende Siedlung h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> bestehen. Dennoch<br />
geht durch die Versiegelung der Fläche Raum für die<br />
Frischluftentstehung verloren.<br />
Durch die Schaffung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen<br />
an anderer Stelle im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet<br />
können die verbleibenden Bee<strong>in</strong>trächtigungen kompensiert<br />
werden.<br />
4.6 Auswirkungen auf Landschaft und Landschaftsbild<br />
Der Erhalt und die Sicherung von landschaftsgliedernden<br />
Elementen und Grünstrukturen haben positive<br />
Auswirkungen auf das Landschaftsbild.<br />
Die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />
<strong>Waldbrunn</strong> auf das Schutzgut Landschaftsbild<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Summe überwiegend positiv<br />
zu bewerten, z.T. auch <strong>in</strong>different.<br />
Beide geplanten Baufl ächen schließen sich unmittelbar<br />
an den bestehenden Siedlungskörper an, mit<br />
der Ausweisung der Baufl ächen erfolgt e<strong>in</strong>e Arrondierung<br />
der Ortslage.<br />
In der Wohnbaufl äche „Wiesengrund II“ befi ndet sich<br />
e<strong>in</strong>e geplante Grünzäsur unterhalb der Hochspannungsleitung,<br />
die bestehende Biotope <strong>in</strong>tegriert und<br />
e<strong>in</strong>e durchgehende Grünstruktur im Siedlungsbereich<br />
schafft. Durch die Durchgrünung <strong>des</strong> Siedlungsteiles<br />
sowie geplante Maßnahmen zur E<strong>in</strong>grünung der Siedung<br />
(Ergänzung der bestehenden Grünstrukturen<br />
am zukünftigen Ortsrand), die <strong>in</strong> der verb<strong>in</strong>dlichen<br />
Bauleitplanung (GOP) festzusetzen s<strong>in</strong>d, kann die<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigung <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong> erheblich<br />
verr<strong>in</strong>gert werden. Die Flächenversiegelung kann<br />
durch die Schaffung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen<br />
an anderer Stelle im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet<br />
kompensiert werden<br />
Der bestehende „zerfranste“ Siedlungsrand an der<br />
Mädelhofer Straße wird mit der Arrondierung der<br />
Siedlungsfl äche e<strong>in</strong>er geordneten Entwicklung zugeführt,<br />
die neuen Baufl ächen wird durch im Bebauungsplan<br />
bzw. Grünordnungsplan festzusetzende<br />
E<strong>in</strong>grünungsmaßnahmen <strong>in</strong> die Landschaft e<strong>in</strong>gebunden.<br />
Die neu zu schaffenden Gehölzstrukturen<br />
verknüpfen den nördlichen Siedlungsrand mit den<br />
bestehenden Streuobstbeständen sowie dem im<br />
Rahmen der Flurbere<strong>in</strong>igung renaturierten Heuheckengraben<br />
südlich der Mädelhofer Straße. Es s<strong>in</strong>d<br />
daher ke<strong>in</strong>e erheblichen Bee<strong>in</strong>trächtigungen für das<br />
Landschaftsbild zu erwarten, durch die geordnete<br />
Entwicklung <strong>des</strong> Siedlungsran<strong>des</strong> mit e<strong>in</strong>er breiten<br />
E<strong>in</strong>grünung kann sich sogar e<strong>in</strong> leicht positiver<br />
Effekt für das Landschafts- bzw. Ortsbild ergeben.<br />
Die Flächenversiegelung kann durch die Schaffung<br />
von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen an anderer<br />
Stelle im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet kompensiert werden<br />
65
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
4.7 Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige<br />
Sachgüter<br />
Die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />
<strong>Waldbrunn</strong> auf Kulturgüter und sonstige<br />
Sachgüter s<strong>in</strong>d nicht von Belang.<br />
Mit den geplanten Darstellungsänderungen der <strong>7.</strong><br />
Flächennutzungsplanänderung:<br />
- „Am Forst - Süd“ (Wohnbaufl äche und Gemischte<br />
Baufl äche im Bereich Mädelhofer Straße)<br />
- „Wiesengrund II“ (Wohnbaufl äche im Bereich Wiesengrund)<br />
s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Bee<strong>in</strong>trächtigungen von Kulturgütern und<br />
sonstigen Sachgütern verbunden, <strong>in</strong> der Umgebung<br />
der Baufl ächen s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Boden- bzw. Baudenkmäler<br />
bekannt.<br />
66<br />
4.8 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern<br />
Es ist von Wechselwirkungen <strong>in</strong>sbesondere zwischen<br />
den Schutzgütern Wasser, Boden und Tiere,<br />
Pfl anzen und ihren Lebensräumen auszugehen, die<br />
v.a. auf Flächen<strong>in</strong>anspruchnahme und Flächenversiegelung<br />
bzw. Extensivierung und Entsiegelung<br />
zurückzuführen s<strong>in</strong>d.<br />
4.9 Auswirkungen zu den erwartenden Umweltauswirkungen<br />
(Zusammenfassung für die e<strong>in</strong>zelnen<br />
Änderungspunkte)<br />
Die Auswirkungen der zu erwartenden Umweltauswirkungen<br />
der Maßnahmen <strong>des</strong> Landschaftsplans<br />
sowie der geplanten Baufl ächen werden nachfolgend<br />
e<strong>in</strong>zeln <strong>in</strong> tabellarischer Form zusammengestellt:<br />
Bedeutung der Symbole:<br />
0 ohne Belang (<strong>in</strong>different)<br />
(+) eher positiv<br />
+ positiv<br />
++ sehr positiv<br />
(-) eher negativ<br />
- negativ<br />
-- sehr negativ<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
geplantes Wasserschutzgebiet,<br />
Zone IIIA<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
67
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
5 DARSTELLUNG VON ERHALTUNGS- UND AUS-<br />
GLEICHSMASSNAHMEN<br />
Sofern mit der Umsetzung der Ziele und Grundsätze<br />
sowie Darstellungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes mittelbar<br />
bauliche Maßnahmen oder erhebliche Nutzungse<strong>in</strong>schränkungen<br />
verbunden s<strong>in</strong>d bzw. se<strong>in</strong> können,<br />
können konkrete Schutz-, Erhaltungs-, Gestaltungsund<br />
Ausgleichsmaßnahmen erst mit der Konkretisierung<br />
e<strong>in</strong>es Projekts im Rahmen <strong>des</strong> jeweiligen Planverfahrens/Aufstellungsverfahren<br />
getroffen werden.<br />
Dabei werden <strong>in</strong> der vorbereitenden Bauleitplanung<br />
auch die geeigneten Instrumente (Grünordnungsplan,<br />
landschaftspfl egerischer Begleitplan, Rekultivierungskonzept,<br />
Pfl ege- und Entwicklungsplan)<br />
vorgesehen und benannt sowie detaillierte Zielsetzungen<br />
im Erläuterungstext angesprochen. Die konkrete<br />
Zuordnung von Kompensationsmaßnahmen<br />
zur jeweiligen Darstellung der Flächennutzungsplanänderung<br />
erfolgt jedoch noch nicht, weil sie erst<br />
mit der tatsächlichen Genehmigung <strong>des</strong> E<strong>in</strong>griffs<br />
fi xiert werden kann.<br />
Gleichzeitig be<strong>in</strong>halten die Maßnahmenkonzepte<br />
<strong>des</strong> Landschaftsplans <strong>Waldbrunn</strong> auch Aussagen<br />
zur Verh<strong>in</strong>derung und Verm<strong>in</strong>derung von Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />
durch geeignete (Schutz-)Maßnahmen und<br />
Vorkehrungen sowie weitergehende Festlegungen<br />
zur zukünftigen Pfl ege und Entwicklung von Flächen<br />
und Maßnahmen zum Ausgleich nachteiliger<br />
Umweltauswirkungen (Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen).<br />
6 HINWEISE AUF SCHWIERIGKEITEN BEI DER<br />
ZUSAMMENSTELLUNG DER ANGABEN<br />
Die der Aufstellung <strong>des</strong> Landschaftsplanes zugrunde<br />
liegende fl ächendeckende Bestandsaufnahme stellt<br />
e<strong>in</strong>e Momentaufnahme dar, dies gilt auch für fachliche<br />
Grundlagen wie bspw. die Artenschutzkartierung. Da<br />
sich Natur und Landschaft aber fortwährend weiter<br />
entwickeln, s<strong>in</strong>d die genannten Artvorkommen und<br />
beschriebenen Lebensräume nur für e<strong>in</strong>en begrenzten<br />
Zeitraum aktuell.<br />
Auch die Entwicklung der Bebauung stellt e<strong>in</strong>e solche<br />
Momentaufnahme dar und muss immer wieder<br />
aktualisiert bzw. angepasst werden.<br />
Aufgrund <strong>des</strong> Maßstabs der vorbereitenden Bauleitplanung<br />
s<strong>in</strong>d detaillierte und quantifi zierte Aussagen<br />
der e<strong>in</strong>zelnen Darstellungen und Aussagen<br />
<strong>des</strong> Landschaftsplanes oft nicht s<strong>in</strong>nvoll und möglich<br />
bzw. nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand zu<br />
ermitteln.<br />
7 ÜBERWACHUNGSMASSNAHMEN<br />
Maßnahmen, die zur Überwachung der erheblichen<br />
Auswirkungen auf die Umwelt ergriffen werden<br />
(Monitor<strong>in</strong>g) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel standortunabhängig<br />
und werden daher nicht gebietsbezogen dargestellt.<br />
Auf der Ebene der Bauleitplanung wirken die Genehmigungsbehörden<br />
und beteiligten Träger öffentlicher<br />
Belange darauf h<strong>in</strong>, dass die fachbezogenen Erfordernisse<br />
im Zuge der Planung und weiteren Konkretisierung<br />
berücksichtigt werden.<br />
Die Fachbehörden nehmen hier zudem Monitor<strong>in</strong>gaufgaben<br />
im Rahmen ihrer Aufsichtsfunktion wahr.<br />
Räumlich und sachlich konkrete Überwachungsmaßnahmen<br />
können <strong>in</strong> diesem Planungsstadium der vorbereitenden<br />
Bauleitplanung und auf der Ebene <strong>des</strong><br />
Landschaftsplanes als Fachgutachten noch nicht<br />
s<strong>in</strong>nvoll festgesetzt werden und s<strong>in</strong>d statt <strong>des</strong>sen <strong>in</strong><br />
den nachfolgenden Aufstellungs-, Genehmigungsund<br />
Zulassungsverfahren für die e<strong>in</strong>zelnen Projekte<br />
aufzugreifen.<br />
8 NICHTTECHNISCHE ZUSAMMENFASSUNG<br />
Die Aufstellung <strong>des</strong> Landschaftsplanes <strong>Waldbrunn</strong><br />
be<strong>in</strong>haltet <strong>in</strong>sbesondere Darstellungen und Konzepte<br />
zu folgenden Punkten:<br />
- Ergänzung e<strong>in</strong>es Schutzgebietsvorschlages:<br />
(geschützter Landschaftsbestandteil gemäß § 29<br />
BNatSchG)<br />
- Aufbau e<strong>in</strong>es Biotopverbundsystems durch Anlage<br />
von Pufferstrukturen bzw. Trittste<strong>in</strong>en und Biotopverbundelementen<br />
(auch als Konzeption für mögliche<br />
Ausgleichs- und Ersatzfl ächen), Vorschläge<br />
für geeignete Vermeidungsmaßnahmen<br />
- Aussagen zu erforderlichen Pfl egemaßnahmen<br />
zum Erhalt bzw. zur Entwicklung von Lebensräumen<br />
für Tiere und Pfl anzen oder zum Erhalt <strong>des</strong><br />
Landschaftsbil<strong>des</strong><br />
Weiterh<strong>in</strong> werden die sich aus der <strong>7.</strong> Änderung <strong>des</strong><br />
Flächennutzungsplans ergebenden Baufl ächenausweisungen<br />
e<strong>in</strong>er Umweltprüfung unterzogen:<br />
- Bereich Mädelhofer Straße (Wohnbaufl äche und<br />
Gemischte Baufl äche)<br />
- Bereich Wiesengrund (Wohnbaufl äche)<br />
68<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
Die Umweltprüfung für diese Darstellungen ist abgeschichtet,<br />
d.h. sie f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> diesem Planungs<strong>in</strong>strument<br />
Flächennutzungsplanänderung und Landschaftsplan<br />
nur soweit statt, wie aufgrund der Planungstiefe<br />
Aussagen möglich s<strong>in</strong>d. Diese getroffenen E<strong>in</strong>schätzungen<br />
müssen dann im Zuge der nachgeordneten<br />
Genehmigungs-, Aufstellungs- oder Zulassungsverfahren<br />
aufgegriffen und vertieft werden.<br />
Grundsätzlich s<strong>in</strong>d folgende Auswirkungen auf die<br />
Schutzgüter zu erwarten:<br />
- Für das Schutzgut Mensch (menschliche Gesundheit)<br />
s<strong>in</strong>d die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong><br />
Landschaftsplanes <strong>Waldbrunn</strong> <strong>in</strong> der Summe leicht<br />
positiv zu bewerten, v.a. weil sie überwiegend der<br />
Sicherung und Entwicklung von landschaftlichen<br />
Qualitäten und damit sowohl direkt der Versorgung<br />
mit sauberem Wasser und sauberer Luft als<br />
auch den Naherholungsmöglichkeiten und dem<br />
Naturgenuss dienen. Die mit der <strong>7.</strong> Änderung <strong>des</strong><br />
Flächennutzungsplans verbundenen Auswirkungen<br />
auf das Schutzgut Mensch s<strong>in</strong>d positiv bzw.<br />
<strong>in</strong>different.<br />
- Die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />
<strong>Waldbrunn</strong> auf das Schutzgut Tiere,<br />
Pfl anzen und ihre Lebensräume s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Summe<br />
überwiegend sehr positiv zu bewerten, v.a. weil sie<br />
vor allem der Sicherung von naturnahen und wertvollen<br />
Lebensräumen dienen.<br />
- Die mit der <strong>7.</strong> Flächennutzungsplanänderung verbundenen<br />
zusätzlichen Baufl ächenausweisungen<br />
(Mädelhofer Straße und Wiesengrund) führen zu<br />
zusätzlichen Bee<strong>in</strong>trächtigungen von Lebensräumen<br />
von Tieren und Pfl anzen, da Flächen versiegelt<br />
werden. Da bestehende Biotope aber erhalten<br />
werden, s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>griffe nicht erheblich.<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
- Für die Schutzgüter Boden, Wasser und Luft und<br />
Klima s<strong>in</strong>d die voraussichtlichen Auswirkungen<br />
<strong>des</strong> Landschaftsplanes <strong>Waldbrunn</strong> <strong>in</strong> der Summe<br />
überwiegend positiv zu bewerten. Die mit der <strong>7.</strong><br />
Flächennutzungsplanänderung verbundenen<br />
zusätzlichen Baufl ächenausweisungen führen zu<br />
zusätzlichen Bee<strong>in</strong>trächtigungen der Schutzgüter,<br />
da Flächen versiegelt werden und somit Bodenfunktion<br />
und Grundwasserneubildung bee<strong>in</strong>trächtigt<br />
werden. Die Auswirkungen auf das Klima s<strong>in</strong>d<br />
eher <strong>in</strong>different, es geht jedoch Fläche für die<br />
Frischluftentstehung verloren.<br />
- Die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />
<strong>Waldbrunn</strong> auf das Schutzgut<br />
Landschaftsbild s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Summe überwiegend<br />
positiv zu bewerten, z.T. auch <strong>in</strong>different. Die mit<br />
der <strong>7.</strong> Flächennutzungsplanänderung verbundenen<br />
zusätzlichen Baufl ächenausweisungen führen<br />
zu zusätzlichen Bee<strong>in</strong>trächtigungen <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong>,<br />
die aber teilweise durch geplante<br />
Maßnahmen zur Ortsrande<strong>in</strong>grünung bzw. Durchgrünungsmaßnahmen<br />
i.R.d. Grünordnungsplans<br />
kompensiert werden können. Die Arrondierung der<br />
Siedlungsfl äche ist gerade im Bereich der Mädelhofer<br />
Straße eher positiv zu bewerten.<br />
- Die voraussichtlichen Auswirkungen <strong>des</strong> Landschaftsplanes<br />
<strong>Waldbrunn</strong> und der <strong>7.</strong> Änderung <strong>des</strong><br />
Flächennutzungsplans auf Kulturgüter und sonstige<br />
Sachgüter s<strong>in</strong>d überwiegend neutral, z.T. auch<br />
positiv. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>griffsm<strong>in</strong>derung für die Schutzgüter<br />
kann über Festsetzungen <strong>in</strong> der verb<strong>in</strong>dlichen<br />
Bauleitplanung über den Grünordnungsplan sowie<br />
über die Festsetzung von Ausgleichsmaßnahmen<br />
(am E<strong>in</strong>griffsort bzw. anderer Stelle im <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gebiet)<br />
erreicht werden.<br />
- Es ist von Wechselwirkungen <strong>in</strong>sbesondere zwischen<br />
den Schutzgütern Wasser, Boden und<br />
Lebensräume von Tieren und Pfl anzen durch den<br />
Landschaftsplan <strong>Waldbrunn</strong> und der <strong>7.</strong> Änderung<br />
<strong>des</strong> Flächennutzungsplans auszugehen.<br />
69
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
VERFAHRENSVERMERKE<br />
Der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>rat der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong> hat <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er Sitzung am 19.04.2012 die Aufstellung der <strong>7.</strong><br />
Änderung <strong>des</strong> Flächennutzungsplans (Neuaufstellung)<br />
beschlossen, der Aufstellungsbeschluss wurde<br />
am ... ortsüblich bekannt gemacht.<br />
Am Aufstellungsverfahren wurden folgende Behörden,<br />
sonstige Träger öffentlicher Belange und sonstige<br />
Institutionen mit Schreiben vom ... gemäß § 4<br />
Abs. 1 BauGB frühzeitig beteiligt und mit Schreiben<br />
vom ..... gemäß § 4 Abs. 2 BauGB beteiligt:<br />
.....<br />
Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß<br />
§ 3 Abs. 1 BauGB wurde vom 25.0<strong>7.</strong>2013 bis<br />
06.09.2013 im Rathaus <strong>Waldbrunn</strong> durchgeführt.<br />
Die öffentliche Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB<br />
wurde zwischen dem ... und dem ... durchgeführt.<br />
Die Flächennutzungsplanänderung wurde mit Beschluss<br />
<strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>rates am ... festgestellt.<br />
70<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
71
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong><br />
ANHANG I - BIOTOPE IM GEMEINGEBIET WALDBRUNN<br />
6224-0103-001 Hecke und Feldgehölz am „Helmstadter Steig“<br />
6224-0121-001 bis -003 Verbuschende Wiesenhänge an der Nordwestecke <strong>des</strong> Probstforsts<br />
6224-0122-001 bis -003 Hecken und Böschungsgehölz im „Stängle<strong>in</strong>“ nordwestlich <strong>Waldbrunn</strong><br />
6224-0123-001 bis -004 Altgras-Gebüschkomplexe und Streuobstbestände am „Brunnra<strong>in</strong>“ nordwestlich<br />
<strong>Waldbrunn</strong><br />
6224-0124-001 Schlehenhecke westlich <strong>Waldbrunn</strong><br />
6224-0126-001 bis -002 Feldgehölze mit Altgrasbestand auf der „Lerchenhöhe“<br />
6224-0127-001 bis -008 Hecken, Gebüsche und Altgrasbestände <strong>in</strong> den „Schlagäckern“ und im<br />
„Weißen Grund“ südlich <strong>Waldbrunn</strong><br />
6224-0128-001 bis -004 Großer Streuobstbestand und Hecken im „Alten Gereut“ südlich <strong>Waldbrunn</strong><br />
6224-0129-001 bis -004 Hecken und Streuobstriegel am Nordostrand von <strong>Waldbrunn</strong><br />
6224-0171-001 bis -007 Ufergehölze am Haselgrundgraben westlich <strong>Waldbrunn</strong><br />
6224-0172-001 bis -006 Teichanlagen am Waldrand <strong>des</strong> Irtenbergs zum Haselgrundgraben westlich<br />
<strong>Waldbrunn</strong><br />
6224-0173-001 bis -004 Extensivweide und Gehölze oberhalb der Autobahn im „Tannenbusch“<br />
westlich <strong>Waldbrunn</strong><br />
6224-0174-001 bis -014 Streuobstwiesen und Apfelbaumreihen um <strong>Waldbrunn</strong><br />
Bayerisches Lan<strong>des</strong>amt für Umwelt:<br />
Biotope der amtlichen Kartierung,<br />
Stand: Okt. 2012<br />
72<br />
WEGNER STADTPLANUNG
<strong>7.</strong> ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS UND NEUAUFSTELLUNG LANDSCHAFTSPLAN<br />
ANHANG II - BAU- UND BODENDENKMÄLER IM GEMEINGEBIET WALDBRUNN<br />
Baudenkmäler<br />
D-6-79-204-8<br />
D-6-79-204-7<br />
D-6-79-204-1<br />
WEGNER STADTPLANUNG<br />
Bildstock. mit Kreuzigung, bez. 1815; Mädelhofer Weg.<br />
nicht nachqualifi ziert, im BayernViewer-denkmal nicht<br />
kartiert<br />
Bildstock. bez. 1888; „Alte Straße“, bei Hochbehälter.<br />
nicht nachqualifi ziert, im BayernViewer-denkmal nicht<br />
kartiert<br />
Grabenstraße. Bildhäuschen, 19. Jh.<br />
nachqualifi ziert<br />
D-6-79-204-2 Hauptstraße 1. Kath. Pfarrkirche St. Norbertus, 1889;<br />
mit Ausstattung.<br />
nachqualifi ziert<br />
D-6-79-204-3 Hauptstraße 11/13. Mansarddachbau mit geohrten<br />
Fensterrahmungen und Quaderportal, 18. Jh.<br />
nicht nachqualifi ziert<br />
D-6-79-204-4 Hauptstraße 22. Ausleger, bez. 1880.<br />
nicht nachqualifi ziert<br />
D-6-79-204-5 Hauptstraße 49. Bildhäuschen, 19. Jh.<br />
nachqualifi ziert<br />
D-6-79-204-12 Jagdschloß Mädelhofen. Fundamente aus Bruchste<strong>in</strong>en<br />
(Bauru<strong>in</strong>e), 1724 von Baltasar Neumann für Fürstbischof<br />
Johann Philipp Franz von Schönborn; 2 km<br />
nordwestlich <strong>des</strong> Ortes, nahe der Autobahnauffahrt am<br />
„Brunnenra<strong>in</strong>“.<br />
nicht nachqualifi ziert, im BayernViewer-denkmal nicht<br />
kartiert<br />
D-6-79-204-6 Kister Straße; Sohl. bez. 1799; Kister Straße.<br />
nachqualifi ziert<br />
D-6-79-204-9 Kreuz. bez. 1905; Mädelhofer Weg.<br />
nicht nachqualifi ziert, im BayernViewer-denkmal nicht<br />
kartiert<br />
D-6-79-204-11<br />
D-6-79-204-13<br />
D-6-79-204-10<br />
Bayerisches Lan<strong>des</strong>amt für Denkmalpfl ege:<br />
Baudenkmäler <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong>, Stand: 29.04.2013<br />
Bodendenkmäler<br />
D-6-6224-0045<br />
D-6-6224-0046<br />
D-6-6224-0048<br />
D-6-6224-0064<br />
D-6-6224-0093<br />
D-6-6224-0094<br />
Nähe Röntgenstraße. 19. Jh.; Hettstadter Weg.<br />
nachqualifi ziert<br />
Wasserwerk. Sichtziegelbau, 1900/02; mit technischer<br />
Ausstattung; Trafoturm 1943; an der Autobahnauffahrt<br />
Helmstadt.<br />
nicht nachqualifi ziert<br />
Wegkapelle. „Dreifaltigkeitskapelle“, mit Ausstattung,<br />
bez. 1869; Mädelhofer Weg.<br />
nicht nachqualifi ziert<br />
Wüstung „Haselbrunn“ <strong>des</strong> Mittelalters und der frühen<br />
Neuzeit.<br />
nachqualifi ziert<br />
Wüstung „Albstadt“ <strong>des</strong> späten Mittelalters.<br />
nachqualifi ziert<br />
Siedlung der L<strong>in</strong>earbandkeramik.<br />
nachqualifi ziert<br />
Befunde, u.a. Grundmauern <strong>des</strong> Schlösschens „Fürstbischöfliches<br />
Jagdhaus Mädelhofen“ <strong>des</strong> frühen 18.Jh.<br />
nachqualifi ziert<br />
Mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Altort von <strong>Waldbrunn</strong>.<br />
nachqualifi ziert<br />
Untertägige Teile der ehem. Kirche <strong>des</strong> Mittelalters und<br />
der frühen Neuzeit von <strong>Waldbrunn</strong>.<br />
nachqualifi ziert<br />
Bayerisches Lan<strong>des</strong>amt für Denkmalpfl ege:<br />
Bodendenkmäler <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Waldbrunn</strong>, Stand: 29.04.2013<br />
73