Der Waldzustand in Europa - ICP Forests
Der Waldzustand in Europa - ICP Forests
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Eberesche<br />
1. DIE GESAMTEUROPÄISCHE WALDZUSTANDSÜBERWACHUNG<br />
E<strong>in</strong>leitung und H<strong>in</strong>tergrund<br />
Rund e<strong>in</strong> Drittel der Fläche <strong>Europa</strong>s<br />
ist mit Wäldern bedeckt. In weiten<br />
Teilen handelt es sich dabei um die<br />
natürlichsten Ökosysteme unseres<br />
Kont<strong>in</strong>ents. Gleichzeitig s<strong>in</strong>d die europäischen<br />
Wälder von hohem wirtschaftlichen<br />
und sozialen Wert, den<br />
es im geme<strong>in</strong>samen Interesse der<br />
Wahrung der Lebensqualität zu erhalten<br />
gilt.<br />
<strong>Der</strong> derzeitige Zustand der<br />
Wälder ist das Ergebnis seit<br />
Jahrhunderten andauernder, kont<strong>in</strong>uierlicher<br />
Interaktionen zwischen<br />
Mensch und Natur. Für ihre künftigen<br />
Maßnahmen <strong>in</strong> Bezug auf die<br />
Waldökosysteme benötigen die <strong>in</strong>ternationale<br />
Umweltpolitik wie auch die<br />
Forstwirtschaft e<strong>in</strong>e solide wissenschaftliche<br />
Grundlage. E<strong>in</strong> wichtiges<br />
Element dieser wissenschaftlichen<br />
Grundlage ist e<strong>in</strong>e langfristige, weiträumige<br />
und <strong>in</strong>tensive Überwachung<br />
des <strong>Waldzustand</strong>s.<br />
<strong>Der</strong> Ursprung des heutigen geme<strong>in</strong>samen<br />
Monitor<strong>in</strong>gsystems<br />
reicht zurück <strong>in</strong> die achtziger Jahre,<br />
als <strong>in</strong> weiten Teilen <strong>Europa</strong>s e<strong>in</strong>e<br />
dramatische Verschlechterung<br />
des Zustands der Wälder beobachtet<br />
wurde. Als Reaktion auf<br />
die wachsende Besorgnis, dass die<br />
Luftverschmutzung der Grund<br />
für diese Verschlechterung se<strong>in</strong><br />
könnte, wurde 1985 im Rahmen<br />
des UNECE Übere<strong>in</strong>kommens<br />
über weiträumige grenzüberschreitende<br />
Luftverunre<strong>in</strong>igung<br />
(CLRTAP) das Internationale Kooperationsprogramm<br />
für die<br />
Erfassung und Überwachung der<br />
Auswirkungen von Luftverunre<strong>in</strong>igungen<br />
auf Wälder (<strong>ICP</strong> <strong>Forests</strong>)<br />
<strong>in</strong>s Leben gerufen. 1986 verabschiedete<br />
die Europäische Union das<br />
Programm zum Schutz der Wälder<br />
gegen Luftverunre<strong>in</strong>igungen und<br />
schuf mit der Verordnung (EWG)<br />
Nr. 3528/86 des Rates die rechtliche<br />
Grundlage für die Erhebungen.<br />
Gegenwärtig nehmen 39 Länder an<br />
diesem paneuropäischen Monitor<strong>in</strong>gprogramm<br />
teil.<br />
Zielsetzungen des Programms<br />
Die Ziele des Monitor<strong>in</strong>gprogramms<br />
s<strong>in</strong>d:<br />
• Bereitstellung e<strong>in</strong>er regelmäßigen<br />
Übersicht über die räumlichen<br />
und zeitlichen Veränderungen<br />
des <strong>Waldzustand</strong>s und se<strong>in</strong>er<br />
Beziehung zu anthropogenen und<br />
natürlichen Stressfaktoren auf e<strong>in</strong>em<br />
europäischen und nationalen<br />
großräumigen systematischen<br />
Netz (Level I);<br />
• Beitrag zu verbesserten Erkenntnissen<br />
über die Beziehungen<br />
zwischen dem Zustand der<br />
Waldökosysteme und Stressfaktoren,<br />
<strong>in</strong>sbesondere der Luftverunre<strong>in</strong>igung,<br />
durch <strong>in</strong>tensive<br />
Überwachung e<strong>in</strong>er Reihe ausgewählter,<br />
über <strong>Europa</strong> verteil-<br />
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