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Der Waldzustand in Europa - ICP Forests

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EU-15<br />

übriges <strong>Europa</strong><br />

<strong>in</strong>sgesamt<br />

Böden<br />

0.0104<br />

0.0034<br />

0.0138<br />

stehende Biomasse<br />

(zusätzliche N-E<strong>in</strong>träge)<br />

EU-15 0.003<br />

übriges <strong>Europa</strong> 0.002<br />

<strong>in</strong>sgesamt 0.005<br />

stehende Biomasse<br />

(ke<strong>in</strong>e zusätzlichen N-E<strong>in</strong>träge)<br />

EU-15 0.061<br />

übriges <strong>Europa</strong> 0.032<br />

<strong>in</strong>sgesamt 0.093<br />

Für 120 Intensivbeobachtungs flächen<br />

, über die vergleichsweise umfangreiche<br />

Daten vorliegen, wurden die<br />

Gesamtkohlenstoffvorräte im Holz der<br />

Bäume und im Boden direkt berechnet.<br />

Ferner konnten auch statistische<br />

Beziehungen hergestellt werden, um<br />

die Gesamtvorräte auf 6 000 Level I-<br />

Flächen zu übertragen. Dabei wurde die<br />

Annahme zugrunde gelegt, dass diese<br />

Level I-Flächen repräsentativ für rund<br />

2,0 Mio. km ² Waldflächen <strong>in</strong> <strong>Europa</strong><br />

s<strong>in</strong>d (siehe Anhang I). Als Bezugsjahr<br />

für die Stickstoffdeposition wurde das<br />

Jahr 1960 gewählt. Auf dieser Grundlage<br />

wurden die Auswirkungen des zusätzlichen<br />

Stickstoffe<strong>in</strong>trags bis zum Jahr<br />

2000 berechnet.<br />

Abbildung 5-1: Jährliche Nettokohlenstoffb<strong>in</strong>dung der stehenden Biomasse und der Böden <strong>in</strong> europäischen<br />

Wäldern (<strong>in</strong> Gt/ha/Jahr), abgeleitet von Intensivbeobachtungsflächen und Level I-Flächen. <strong>Der</strong> Anteil der<br />

Kohlenstoffb<strong>in</strong>dung durch stehende Biomasse, der auf e<strong>in</strong>en erhöhten Stickstoffe<strong>in</strong>trag zurückzuführen ist, ist<br />

vergleichsweise ger<strong>in</strong>g. Die Waldfläche für „Gesamteuropa“ ist <strong>in</strong> Anhang I def<strong>in</strong>iert.<br />

Kohlenstoffaufnahme der überirdischen<br />

Baumbiomasse <strong>in</strong> der Regel 5<br />

bis 7 mal größer ist als die der Böden<br />

(Abb. 5-2). Wie zu erwarten war,<br />

nimmt die Kohlenstoffb<strong>in</strong>dung durch<br />

die Bäume von Nord- <strong>in</strong> Richtung<br />

Mitteleuropa zu, was auf e<strong>in</strong> stärkeres<br />

Waldwachstum zurückzuführen<br />

ist. Die Auswertung für die Level I-<br />

Flächen ergibt e<strong>in</strong> ähnliches geografisches<br />

Muster (Abb. 5-3).<br />

Kohlenstoffb<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> europäischen<br />

Wäldern und die Auswirkungen<br />

der Stickstoffe<strong>in</strong>träge<br />

Modellberechnungen für 6 000<br />

Level I-Flächen zeigen, dass sich<br />

die durch das Wachstum der<br />

Bäume verursachte Gesamtkohlens<br />

toffaufnahme <strong>in</strong> den europäischen<br />

Wäldern <strong>in</strong> der Zeit von 1960 bis<br />

2000 auf schätzungsweise 0,3 Gt/<br />

Jahr beläuft. Diese Zahl entspricht<br />

<strong>in</strong> etwa den Ergebnissen anderer<br />

Forschungsprojekte.<br />

Berücksichtigt man, dass sich<br />

die Entnahme von Kohlenstoff (beispielsweise<br />

aufgrund von Holzernte,<br />

W<strong>in</strong>dwurf und Waldbränden) <strong>in</strong><br />

<strong>Europa</strong> schätzungsweise auf durchschnittlich<br />

zwei Drittel des gebundenen<br />

Kohlenstoffs beläuft, ergibt<br />

sich für die europäischen Wäl der<br />

e<strong>in</strong>e Nettokohlenstoffspeicherung<br />

von 0,1 Gt/Jahr. <strong>Der</strong> Beitrag<br />

der Stick stoffdeposition zu dieser<br />

jährlichen Kohlenstoffb<strong>in</strong>dung<br />

<strong>in</strong> der überirdischen Baumbiomasse<br />

betrug 0,005 Gt/Jahr (Abb.<br />

5-1). Folglich s<strong>in</strong>d rund 5% der<br />

Kohlenstoffaufnahme auf die seit<br />

1960 zu verzeichnende Zunahme der<br />

Stickstoffe<strong>in</strong>träge zurückzuführen.<br />

Damit hatten die Stickstoffe<strong>in</strong>träge<br />

<strong>in</strong> <strong>Europa</strong> <strong>in</strong>sgesamt vergleichsweise<br />

ger<strong>in</strong>ge Auswirkungen auf<br />

die Kohlenstoffb<strong>in</strong>dung durch die<br />

Bäume. In Gebieten mit hoher<br />

Stickstoffdeposition kann dieser<br />

E<strong>in</strong>fluss jedoch erheblich se<strong>in</strong>.<br />

Auf den Intensivbeobachtungs flächen<br />

wurden die Veränderungen <strong>in</strong><br />

den Kohlenstoffvorräten im Holz der<br />

Bäume direkt durch die Daten von<br />

Wiederholungs<strong>in</strong>venturen berechnet.<br />

Die Veränderungen bei dem im<br />

Boden gespeicherten Kohlenstoff wurden<br />

anhand der Stickstoffb<strong>in</strong>dung<br />

(E<strong>in</strong>trag m<strong>in</strong>us Auswaschung), der<br />

Stickstoffaufnahme und e<strong>in</strong>em C/N-<br />

Verhältnis berechnet. Von letzterem<br />

wird unterstellt, das es auch bei unterschiedlichem<br />

Stickstoffe<strong>in</strong>tragniveau<br />

konstant ist.<br />

Bei den Level I-Flächen wurde die<br />

Stickstoffdeposition von Modellen<br />

abgeleitet. Die Stickstoffaufnahme<br />

durch die stehende Biomasse wurde<br />

anhand von standortsspezifischen<br />

Ertragstafeln berechnet. Für die unterirdischen<br />

Kohlenstoffvorräte und<br />

deren Veränderungen wurde die<br />

Kohlenstoffb<strong>in</strong>dung der Level I-Flächen<br />

zu den gemessenen C/N-Verhältnissen<br />

<strong>in</strong> Beziehung gesetzt. Diese Beziehung<br />

wurde von Level II-Flächen abgeleitet.<br />

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