Informationen - DGPT
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In verschiedenen Arbeitsgruppen der <strong>DGPT</strong> werden<br />
Fragestellungen verfolgt, die bei aller Verschiedenheit<br />
der Grundberufe und Tätigkeitsschwerpunkte gemeinsame<br />
Auffassungen zum Ausdruck bringen: zur Bedeutung<br />
fachlicher Kompetenz, zur Bedeutung psychoanalytisch<br />
psychotherapeutischen Denkens für eine plurale<br />
Gesellschaft und Wissenschaft sowie zur Bedeutung<br />
einer gemeinsamen Vertretung in den verschiedenen<br />
berufspolitischen und sozialrechtlichen Gremien.<br />
Dafür bietet die <strong>DGPT</strong> den kostenlosen Bezug des jährlichen<br />
Tagungsbandes, ein regelmäßig erscheinendes<br />
MitgliederRundschreiben, Vergünstigungen für Zeitschriftenbezug<br />
und Versicherungsbeiträge sowie kompetente<br />
Rechtsberatung und Hilfe in beruflichen und/oder<br />
fachlichen Fragen über die Geschäftsstelle in Hamburg.<br />
„Affiliiertes Mitglied kann werden, wer eine Tiefenpsychologisch<br />
fundierte Aus- und Weiterbildung<br />
an einem von der Gesellschaft anerkannten Institut<br />
abgeschlossen hat oder die Übergangsbestimmungen<br />
der Aus- und Weiterbildungsrichtlinien<br />
der Gesellschaft erfüllt.“<br />
(§ 3, 1.2. der Satzung der <strong>DGPT</strong>)<br />
TIEFENPSYCHOLOGISCH<br />
FUNDIERTE<br />
PSYCHOTHERAPIE<br />
<strong>Informationen</strong> für<br />
Absolventen einer Tiefenpsychologisch<br />
fundierten<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Die psychoanalytisch begründeten Verfahren<br />
umfassen verschiedene Anwendungsformen,<br />
die von der Psychoanalyse Sigmund Freuds<br />
abgeleitet sind. Diese sind: die Psychoanalyse,<br />
die Analytische Psychotherapie und die Tiefenpsychologisch<br />
fundierte Psychotherapie (jeweils<br />
als Einzel- und als Gruppenpsychotherapie), die<br />
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, die<br />
Fokaltherapie, die psychoanalytische Paar-,<br />
Familien- und Sozialtherapie sowie verschiedene<br />
psychodynamische Ansätze in der Behandlung<br />
psychosomatischer und psychiatrischer Krankheitsbilder<br />
im ambulanten und multidisziplinärstationären<br />
Setting.<br />
Als psychoanalytisch begründete Anwendungen<br />
beruhen sie auf gemeinsamen theoretischen<br />
Grundannahmen über die Struktur und Funktionsweise<br />
des Psychischen. Diese haben unbewusste<br />
seelische Prozesse und Strukturen sowie deren<br />
Auswirkungen im Fühlen, Denken und Handeln<br />
zum Gegenstand und machen sie zum Ausgangspunkt<br />
ihres Krankheitsverständnisses.<br />
Wir freuen uns auf Ihren<br />
Antrag auf affiliierte Mitgliedschaft.<br />
Geschäftsstelle der <strong>DGPT</strong>:<br />
Johannisbollwerk 20<br />
20459 Hamburg<br />
Fon 040 / 75 66 49 - 90<br />
Fax 040 / 75 66 49 - 929<br />
E-Mail: psa@dgpt.de<br />
Besuchen Sie uns im Internet: www.dgpt.de
Zur Geschichte der <strong>DGPT</strong><br />
Die Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie,<br />
Psychosomatik und Tiefenpsychologie (<strong>DGPT</strong>) e.V.<br />
wurde 1949 als „Deutsche Gesellschaft für Psychotherapie<br />
und Tiefenpsychologie“ gegründet. Zu ihrem ersten Vorsitzenden<br />
wurde Viktor v. Weizsäcker gewählt.<br />
Die Gründung erfolgte im Bemühen um den Wiederaufbau<br />
einer zerstörten Wissenschaft und mit dem Ziel, unabhängig<br />
von Grundberuf und den teils divergierenden psychoanalytischen<br />
Orientierungen der Nachkriegszeit ein gemeinsames<br />
berufspolitisches Dach und ein wissenschaftliches<br />
Forum für alle Psychoanalytiker [1] zu schaffen, dem heute<br />
alle analytischen Fachverbände (DPV, DPG, DGIP, DGAP)<br />
und insgesamt 55 Institute angehören.<br />
Heute hat die <strong>DGPT</strong> ca. 3.250 ordentliche, affiliierte<br />
und außerordentliche Mitglieder, die sich im Rahmen<br />
der jährlichen Arbeitstagungen zum wissenschaftlichen<br />
Austausch treffen.<br />
Erreicht wurden gemeinsame Ausbildungsstandards in den<br />
Aus- und Weiterbildungsinstituten, eine Anerkennung der<br />
Psychotherapie in Lehre und Forschung an den Universitäten<br />
und die Verankerung der Psychoanalyse in der psychotherapeutischen<br />
Versorgung der Bevölkerung.<br />
Wichtige Meilensteine waren die Einführung der Zusatzbezeichnungen<br />
„Psychotherapie“ (1958) und „Psychoanalyse“<br />
(1978) für Ärzte, die Aufnahme der Analytischen<br />
und Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie in<br />
die Richtlinienpsychotherapie (1967) mit Anerkennung der<br />
aktuell neurotischen Störung als Krankheit im Sinne der RVO<br />
und der Einführung von Psychotherapie als Heilmethode,<br />
die Einbeziehung nichtärztlicher Psychotherapeuten in die<br />
kassenärztliche Versorgung seit 1971 (Delegationsverfahren)<br />
und die Anerkennung der chronischen Neurose als Krankheit<br />
1976. Darüber hinaus war die <strong>DGPT</strong> bei den Gesprächen<br />
zum Psychotherapeutengesetz 1999 maßgeblich beteiligt.<br />
[1] Zur besseren sprachlichen Verständlichkeit wird im Folgenden ausschließlich<br />
die maskuline Form gewählt.<br />
Die „Tiefenpsychologie“ ist Teil des Namens der <strong>DGPT</strong>.<br />
Tiefenpsychologie galt ursprünglich als Oberbegriff für<br />
die verschiedenen psychoanalytischen Richtungen, die<br />
unbewussten Vorgängen eine bedeutende Rolle im seelischen<br />
Geschehen zuweisen.<br />
Zur Differenzierung der psychoanalytisch begründeten<br />
Verfahren wurde 1967 der Begriff der Tiefenpsychologisch<br />
fundierten Psychotherapie in die Psychotherapie-Richtlinien<br />
aufgenommen. Sie ist im ambulanten Bereich die in der<br />
Versorgung am häufigsten angewandte Behandlungsform<br />
unter den Anwendungen der Psychoanalyse. Die <strong>DGPT</strong><br />
versteht die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie<br />
als eine Anwendungsform der Psychoanalyse in einem<br />
zeitbefristeten und fokussierenden Setting.<br />
Mit Inkrafttreten des Psychotherapeutengesetzes 1999<br />
wurde die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie<br />
als Vertiefungsverfahren für eine Approbation zum Psychologischen<br />
Psychotherapeuten anerkannt. Seither nimmt<br />
neben den Ärzten auch eine wachsende Zahl von psychologischen<br />
Hochschulabsolventen in den von der <strong>DGPT</strong><br />
anerkannten Instituten an einer rein Tiefenpsychologisch<br />
fundierten Ausbildung teil.<br />
Diese Nachfrage nach rein Tiefenpsychologisch fundierter<br />
Ausbildung in den Instituten mündete durch Satzungsänderung<br />
2008 in der Etablierung einer neu eingeführten<br />
affiliierten Mitgliedschaft für Tiefenpsychologisch fundiert<br />
ausgebildete Ärzte und Psychologische Psychotherapeuten.<br />
Der Status der affiliierten Mitgliedschaft wurde eingerichtet,<br />
um den Absolventen dieser Ausbildungs-<br />
(Diplom-Psychologen) und Weiterbildungsgänge<br />
(Ärzte) eine wissenschaftlich fachliche und berufspolitische<br />
Heimat in der <strong>DGPT</strong> zu bieten. Wir erhoffen<br />
uns eine gemeinsame kraftvolle Vertretung aller<br />
psychoanalytisch begründeten Verfahren in einem<br />
fachlich, gesellschaftlich und berufspolitisch schwierigen<br />
Umfeld, das gleichzeitig viele spannende Herausforderungen<br />
im fachlichen Diskurs mit den anderen<br />
therapeutischen Verfahren und Grundberufen enthält.<br />
Die Mitgliedschaft für<br />
tiefenpsychologisch<br />
fundiert ausgebildete<br />
Kolleginnen und Kollegen<br />
in der <strong>DGPT</strong><br />
Die <strong>DGPT</strong> ist seit vielen Jahren bemüht, die Weiterentwicklung<br />
von Konzepten der Tiefenpsychologisch fundierten<br />
Psychotherapie aus Sicht der Psychoanalyse zu<br />
fördern und den Diskurs über Indikation und Behandlungstechnik<br />
zu vertiefen. Dies gilt auch für die Unterstützung<br />
und Begleitung verschiedener wissenschaftlicher<br />
Forschungsprojekte, die neben den Erfordernissen<br />
evidenzbasierter Forschung die spezifischen Bedingungen<br />
Tiefenpsychologisch fundierter und Analytischer<br />
Langzeitbehandlungen berücksichtigen. Der<br />
gemeinsame Ursprung und das ähnliche wissenschaftsmethodische<br />
und -praktische Selbstverständnis in<br />
beiden psychoanalytischen Therapieverfahren geben<br />
der gemeinsamen Interessensvertretung eine nachhaltige<br />
und auch zukunftsorientierte Basis. Der Schutz<br />
der psychotherapeutischen Verfahren, die Erhaltung<br />
eines sicheren Rahmens gerade auch für die Langzeitverfahren<br />
und die Erhaltung des Kollektivvertragssystems<br />
in der GKV sind hier nur einige wichtige Stichworte.<br />
Neben unseren regelmäßigen fachlichen <strong>Informationen</strong><br />
und der Unterstützung bei sozial- und berufsrechtlichen<br />
Fragen sind unsere wissenschaftlichen Tagungen sowie<br />
die Möglichkeit einer Mitarbeit in fortlaufenden Arbeitskreisen<br />
ein wichtiger Teil dieser Zugehörigkeit. Wir<br />
suchen den fachlichen Austausch mit Tiefenpsychologisch<br />
fundiert arbeitenden Kolleginnen und Kollegen,<br />
die im gleichen Arbeitsfeld durch ihre tägliche Praxis<br />
über einen wertvollen und sich wechselseitig befruchtenden<br />
Erfahrungsschatz verfügen.