Acterna - Ideal Industries Inc.
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zen als Bitfehler gezaÈhlt. Dazu sind keine bestimmten Bitmuster<br />
im Signal noÈtig! Deshalb ist die Messung jederzeit<br />
waÈhrend des Betriebs am ¹lebendenª Verkehr moÈ glich.<br />
Eine Grenze ist lediglich erreicht, wenn die SignalqualitaÈt<br />
so schlecht ist, dass die Schaltung nicht mehr<br />
synchronisieren kann, also etwa bei BER = 10 ±2 .<br />
Die TaktruÈ ckgewinnung ist breitbandig fuÈ r Bitraten bis<br />
10 Gbit/s. Die Messung funktioniert also bei jeder beliebigen<br />
Bitrate! Das liegt an dem Prinzip der PLL (Phase-Locked<br />
Loop). Der Phasendetektor und der Synthesizer in<br />
Bild 7 sind regulaÈre Bestandteile einer jeden PLL. Die<br />
Besonderheit ist der FlankenzaÈhler, der den Frequenzteiler<br />
im Synthesizer entsprechend der Signalfrequenz<br />
steuert. Er nutzt die Eigenschaft, dass das Datensignal<br />
± ein NRZ-Signal ± im Mittel genauso viele positive<br />
wie negative Flanken enthaÈlt und dass die HaÈufigkeit<br />
der Flanken einem Viertel der Bitrate entspricht:<br />
SP/t = SN/t = 1 / 4 BR<br />
SP/t: Anzahl ansteigender Flanken pro Zeiteinheit,<br />
SN/t: Anzahl abfallender Flanken pro Zeiteinheit,<br />
BR: Bitrate.<br />
So wird automatisch die Bitrate ermittelt und das<br />
Q-Faktor-MessgeraÈt auf sie abgestimmt. Wandel &<br />
Goltermann hat das Verfahren patentieren lassen.<br />
Die eigentliche Messung besteht nun darin, dass die<br />
Komparatorschwellen in der Detektorschaltung verschoben<br />
werden, so dass die Abtastung an den Rand<br />
des Auges wandert. Das Q-Faktor-MessgeraÈt erzeugt<br />
damit eine kuÈ nstlich erhoÈ hte BitfehlerhaÈufigkeit.<br />
Messungen im Bereich von BER = 10 ±4 bis 10 ±8 haben<br />
sich als ausreichend erwiesen.<br />
Durch die erhoÈ hte BitfehlerhaÈufigkeit wird die kurze<br />
Messzeit von etwa einer Minute moÈ glich. Andererseits<br />
koÈ nnen diskrete StoÈ rungen bei BER = 10 ±8 noch so weit<br />
log (BER)<br />
0<br />
-2<br />
-4<br />
-6<br />
-8<br />
-10<br />
-12<br />
-14<br />
-16<br />
-18<br />
Null-Zustand<br />
-20<br />
-100 -50 0 50 100<br />
Amplitude / %<br />
Bild 8: Ein diskreter StoÈ rer,<br />
z. B. UÈ bersprechen, verformt<br />
die Trichterkurve auf der<br />
Seite des Eins-Zustands<br />
im Bereich von 10 ±4 bis 10 ±8 .<br />
Trotzdem fuÈ hrt die Extrapolation<br />
zu zuverlaÈ ssigen<br />
Ergebnissen.<br />
StoÈ rung im Eins-Zustand<br />
erkannt werden, dass die Extrapolation auf die minimale<br />
BitfehlerhaÈufigkeit trotzdem zu brauchbaren<br />
Ergebnissen fuÈ hrt (Bild 8).<br />
Bisher wurde von gemessenen und extrapolierten<br />
BitfehlerhaÈufigkeiten gesprochen. Doch wo bleibt das<br />
eigentliche Ergebnis, der Q-Faktor? Das ist fuÈ r das<br />
MessgeraÈt eine reine Rechenaufgabe mit Mittelwerten<br />
und Standardabweichungen ± wie auf Seite 12 und 13<br />
beschrieben.<br />
Q, BER, SNR, OSNR ±<br />
verschiedene Maûe fuÈ r ein und dasselbe?<br />
Der Zusammenhang zwischen Q-Faktor und BitfehlerhaÈufigkeit<br />
(BER) wurde ausfuÈ hrlich dargelegt.<br />
SelbstverstaÈndlich besteht auch ein Zusammenhang<br />
mit anderen Maûen zur QualitaÈtsbeurteilung. Da ist<br />
zum einen der elektrische Signal-Rausch-Abstand<br />
(SNR, signal-to-noise ratio). Nach [3] laÈsst sich der<br />
Q-Faktor-Wert direkt in den elektrischen SNR-Wert<br />
umrechnen:<br />
SNR (dB) = 20 log Q = 10 log Q 2<br />
Zum elektrischen Rauschpegel in optischen UÈ bertragungssystemen<br />
tragen viele Quellen bei:<br />
thermisches Rauschen und Schrotrauschen der<br />
EmpfaÈnger sowie Signal-spontaneous Beat Noise<br />
und Spontaneous-spontaneous Beat Noise der<br />
optischen VerstaÈrker, die als Mischprodukte in den<br />
Photodioden entstehen.<br />
Der Zusammenhang mit dem optischen Signal-<br />
Rausch-Abstand (OSNR, Optical Signal-to-Noise Ratio)<br />
ist nicht so einfach. Er ist nur fuÈ r Systeme mit optischen<br />
VerstaÈrkern definiert, und zwar als VerhaÈltnis<br />
der optischen Signalleistung zur ASE (Amplified<br />
Spontaneous Emission) der VerstaÈrker. Falls der<br />
Signal-spontaneous Beat Noise wesentlich groÈ ûer ist<br />
als das thermische Rauschen, laÈsst sich jedoch auch<br />
hier eine NaÈherungsformel angeben:<br />
OSNR = 4 (B el /B opt )Q 2<br />
Darin sind B el und B opt die Bandbreiten des elektrischen<br />
und des optischen Signals. FuÈ r eine exakte OSNR-<br />
Messung wird auch weiterhin ein optischer Spektrumanalysator<br />
benoÈ tigt werden.<br />
Roland Bach und Wolfgang MoÈnch<br />
<strong>Acterna</strong> Fiber Optics Division<br />
Eningen, Deutschland<br />
Literatur<br />
bits 8901<br />
[1] N. S. Bergano: ¹Margin Measurements in Optical Amplifier<br />
Systemsª, IEEE Photonic Techn. Letters Vol. 5, No. 3,<br />
March 1993, pp. 304 ± 306.<br />
[2] New ITU-T Rec. G.976 (ex G.OSS3) on ªTest Methods Applicable<br />
to Optical Fibre Submarine Cable Systemsª, COM15R68<br />
(TSB, 7. Nov. 1996)<br />
[3] K. Fussgaenger and S. Cascelli: ¹Per Channel Bit-Error-Ratio,<br />
Q-Factor, El. SNR and OSNR Relations for Single- and Multi-<br />
Channel Long-Haul Systems with Optical Amplifiers in Draft<br />
Recs. G.691, G.692 and G.onpª, ITU-T Study Group 15 ±<br />
Contribution 31 (COM 15-31-E, Nov. 1997)<br />
OPTISCHE<br />
NETZE<br />
<strong>Acterna</strong> bits 89<br />
15