Der Finanz - Die erfolgreiche Apotheke
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<strong>Finanz</strong>-Kompass<br />
Diversifizierung:<br />
geringeres Risiko, höherer Ertrag<br />
In Niedrigzinsphasen bringen Sparbücher und Tagesgeldanlagen wenig.<br />
Jörg Tüffers, Direktor der DZ PRIVATBANK S.A. in Düsseldorf, analysiert auf dem<br />
<strong>Finanz</strong>gipfel 2013 die Möglichkeiten, liquides Vermögen einigermaßen sicher<br />
und gewinnbringend anzulegen.<br />
<strong>Apotheke</strong> 2.0 –<br />
Potenziale nutzen<br />
<strong>Finanz</strong>-Kompass<br />
Technische Innovationen beeinflussen in hohem Maße die Art und Weise,<br />
wie wir konsumieren. <strong>Der</strong> Vertriebsweg moderner Hilfsmittel droht an den<br />
<strong>Apotheke</strong>n vorbei zu gehen. Hier fordert Hauke Kalz, Key Account Manager<br />
bei AvP, mehr Aktivität bei den <strong>Apotheke</strong>rn.<br />
W<br />
o legt der<br />
<strong>Apotheke</strong>r<br />
Sein<br />
rmögen am besten<br />
an? 77 Prozent des<br />
liquiden Vermögens<br />
eines Durchschnittlichen<br />
Deutschen<br />
besteht aus Anlagen<br />
wie Tages- und<br />
Termingelder oder<br />
Anleihen: Aufgrund<br />
der immer niedriger<br />
werdender Zinsen<br />
sind Sparbücher und<br />
Tagesgeldkonten<br />
aber zur Zeit keine<br />
gewinnbringende<br />
Anlage mehr und<br />
ein realer Wertzuwachs<br />
ist nach Inflation, Steuern und<br />
Gebühren nicht möglich. <strong>Die</strong> restlichen<br />
23 Prozent des Vermögens sind in Aktien,<br />
Investmentzertifikaten und Gold angelegt.<br />
„Generell ist es daher ganz wichtig, die<br />
bisherigen Anlagestrategien zu überdenken<br />
und den Rahmenbedingungen fortwährend<br />
anzupassen. Da durch eine fortschreitende<br />
Globalisierung die Verflechtung der<br />
Wirtschaft und der <strong>Finanz</strong>märkte in den<br />
vergangenen Jahren immer größer wurde,<br />
müssen bei einer diversifizierten Geldanlage<br />
die Rahmenbedingungen auch außerhalb<br />
Deutschlands und Europas genau unter die<br />
Lupe genommen werden“, so Tüffers.<br />
Unsicherheit auf den <strong>Finanz</strong>märkten<br />
Jörg Tüffers, Direktor DZ PRIVATBANK<br />
S.A. in Düsseldorf: „Diversifikation<br />
reduziert Risiken und erhöht Chancen<br />
angesichts unsicherer Zeiten auf den<br />
<strong>Finanz</strong>märkten.“<br />
<strong>Die</strong> Unsicherheiten bei Investitionen ergäben<br />
sich aus verschiedenen weltwirtschaftlichen<br />
Faktoren: der Ölpreisentwicklung, der<br />
Verfügbarkeit von Rohstoffen, aus regionalen<br />
Konflikten und durch die Auswirkungen<br />
des Klimawandels. <strong>Die</strong> Staatschuldenkrise<br />
in Europa sei ein weiterer Unsicherheitsfaktor:<br />
Wie geht es mit Griechenland weiter<br />
und wird es andere<br />
Staaten geben,<br />
denen das gleiche<br />
Schicksal ereilt?<br />
Bleibt die Eurozone<br />
als Ganzes bestehen?<br />
Ist in Zukunft von<br />
höheren Inflationsraten<br />
auszugehen?<br />
Auch die Staatschuldenkrise<br />
der<br />
USA beeinflusst die<br />
Anlageempfehlungen<br />
der Banken – wird<br />
die USA es schaffen,<br />
ihr Staatschuldendefizit<br />
zurückführen<br />
zu können? Und<br />
wie wird sich China<br />
als Hauptgläubiger<br />
verhalten? Und wie entwickelt sich die Wirtschaft,<br />
der <strong>Finanz</strong>- und Immobilienmarkt<br />
Chinas?<br />
Ganzheitliche Beratung<br />
<strong>Der</strong> Bankberater habe die Aufgabe, diese<br />
Risiken im Blick zu behalten, die Chancen zu<br />
nutzen und für jeden Kunden vor allem eine<br />
ganzheitliche Vermögensberatung zu leisten:<br />
Er müsse die Bereiche Familie, Immobilien,<br />
Unternehmensbeteiligungen, Risiko-Vorsorge,<br />
Altervorsorge, Einkommen und Vermögen<br />
eines <strong>Apotheke</strong>rs individuell in Betracht<br />
ziehen. Lediglich fünr Anlageklassen stehen<br />
dem Investor generell zur Anlage zur Verfügung<br />
und müssen im Rahmen der persönlichen<br />
Planungen sinnvoll kombiniert werden:<br />
- Liquidität (z.B. Tagesgeld, Termingeld)<br />
- Anleihen (z.B. Bundesanleihen, Bankanleihen,<br />
Unternehmensanleihen)<br />
- Aktien (z.B. deutsche, europäische,<br />
weltweite Aktien und Aktienfonds)<br />
- Immobilien (z.B. Direktimmobilien,<br />
Immobilienfonds)<br />
- Rohstoffe (z.B.Gold, Öl)<br />
Über die Beimischungen von Währungsanlagen<br />
lassen sich die fünf oben genannten<br />
Grundanlageklassen sinnvoll diversifizieren.<br />
Diversifikation ohne Erhöhung des<br />
Gesamtportfoliorisikos<br />
„Einer der wesentlichen Risiken der Anleger<br />
besteht in der Klumpenbildung – hier fehlt<br />
die Diversifikation der einzelnen Anlagen,<br />
daher steigt das Risiko. Zudem besitzen<br />
viele Privatanleger ein stark eurodominiertes<br />
Anlageportfolio. Dabei hat sich der<br />
Euro-Raum gemessen am BIP in diesem<br />
Jahr negativ entwickelt, in allen anderen<br />
Regionen der Welt stieg der BIP an“, urteilt<br />
Tüffers. Er rät, das bestehende Portfolio<br />
mit Sach- und Substanzstärke zu diversifizieren:<br />
Es sei sinnvoll, die Liquidität und<br />
Anleihen auch in Fremdwährungen umzusetzen;<br />
im Aktienpaket müssten auf jeden<br />
Fall substanzstarkte dividendenorientierte<br />
Aktien enthalten sein; hinzu kämen idealerweise<br />
noch Anlagen in Rohstoffe und<br />
Immobilien. <strong>Die</strong> Vorteile bei einer solchen<br />
Anlagestrategie lägen auf der Hand und<br />
ergänzen die Anlagen im international weiterhin<br />
wichtigen Euroraum und damit auch<br />
in der Währung Euro.<br />
- Höhere Ertragschancen durch Investition<br />
in andere Wirtschaftsräume.<br />
- Internationale Diversifikation verringert<br />
die Abhängigkeit.<br />
- Substanzwerte schaffen Stabilität und<br />
ermöglicheneine nachhaltig positive<br />
Rendite bei moderatem Risiko.<br />
Zum Abschluss gibt Tüffers den Gipfel-<br />
Teilnehmern noch den Rat mit, das Risiko<br />
regelmäßig zu kontrollieren – somit sei das<br />
eigene Vermögen auch bei starken Schwankungen<br />
in den Kapitalmärkten geschützt.<br />
n Antje Siehl<br />
<strong>Der</strong> technische<br />
Fortschritt<br />
verändert<br />
die Welt, in der<br />
wir leben, rasend<br />
schnell. Auch viele<br />
gesellschaftliche<br />
Werte vollziehen<br />
einen Wandel: Gesundheit<br />
wird zum<br />
wichtigsten Gut. Bei<br />
der Fragestellung<br />
‚Was ist Ihnen für<br />
Ihre Lebensqualität<br />
wichtig?‘ antworteten<br />
in einer repräsentativen<br />
Umfrage<br />
der Bertelsmann-<br />
Stiftung 80 Prozent<br />
der Menschen: Gesundheit. Dabei geht es<br />
nicht mehr nur um das Lindern von Leid,<br />
sondern vielmehr um den Wunsch, auch<br />
im fortgeschrittenen Alter noch beweglich,<br />
fit und leistungsfähig zu sein. Hauke Kalz<br />
beschäftigt sich in seinem Vortrag auf dem<br />
<strong>Finanz</strong>gipfel in Rheine mit den Fragen:<br />
Welche Rolle spielen bei der Verwirklichung<br />
dieses Wunsches die neuen Medien? Wie<br />
könnten technische Innovationen aus dem<br />
medizinischen Bereich die Arzneimitteldistribution<br />
der Zukunft beeinflussen? Wie<br />
wird die <strong>Apotheke</strong> 2.0 dementsprechend mit<br />
ihren Kunden kommunizieren?<br />
<strong>Die</strong> Möglichkeiten des Kommunikationsmittels<br />
Internet gehe heute weit darüber<br />
hinaus, dass sich Teenager via facebook<br />
zu Parties verabreden. Auch die <strong>Apotheke</strong><br />
könne New Social Media heute systematisch<br />
nutzen, um ihren Unternehmenserfolg<br />
positiv zu beeinflussen. <strong>Der</strong> Wert entstehe<br />
durch die Vernetzung und Bewertung des<br />
Unternehmens im Internet. Neben diesen<br />
Informationskanälen seien aber auch die<br />
Distributionskanäle für OTC-Medikamente<br />
und Hilfsmittel vom Internet maßgeblich<br />
Hauke Kalz, Key Account Manager bei<br />
AvP: „Bereits 350 AvP-Kunden nutzen<br />
unsere Hilfsmitteldatenbank und platzieren<br />
pro Tag 1.800 Anfragen.“<br />
beeinflusst. Weltweit<br />
seien schon<br />
heute neuartige<br />
Distributionsideen<br />
für OTC entstanden,<br />
die mit der stationären<br />
<strong>Apotheke</strong><br />
nichts mehr zu tun<br />
hätten. Es tauchen<br />
plötzlich Einkaufsangebote<br />
an Stellen<br />
auf, wo man es nicht<br />
erwarten würde.<br />
Beispielsweise stellt<br />
die Firma Green<br />
Cross My Pharmacy<br />
in Schweden OTC-<br />
Automaten an öffentlichen<br />
Orten auf.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Apotheke</strong> muss einerseits mit diesen<br />
Entwicklungen mithalten und zum anderen<br />
ihre Kompetenz in der Beratung immer<br />
wieder herausstellen.<br />
An digitaler Distribution teilhaben<br />
<strong>Die</strong>s zeige auch die Statistik der GfK:<br />
Multichannel Shopping wächst deutlich<br />
stärker als das reine online Shopping, so<br />
Kalz. „Beim Multichannel Shopping ist die<br />
virtuelle Shopping Welt mit der realen verknüpft.<br />
Wenn es um Beratung geht, gerade<br />
bei Medikamenten, legen die Menschen immer<br />
noch sehr großen Wert auf den persönlichen<br />
Kontakt.“ Nur dürften die <strong>Apotheke</strong>n<br />
den Anschluss an die digitale Welt nicht<br />
verpassen, und sie dürften auch nicht das<br />
Sortiment von neuen innovativen Produkten<br />
im Gesundheitsmarkt verpassen, so Kalz<br />
weiter. „Sie wollen ja schließlich auch mit<br />
solchen Produkten Geld verdienen.“<br />
So würden bisher beispielsweise in T-Mobile-<br />
Stores eine Körperfettwaage, ein Blutdruckmessgerät,<br />
ein Blutzuckermessgerät und<br />
ein digitales Fieberthermometer, die alle<br />
kompatibel sind mit dem iPhone und iPad,<br />
angeboten – aber nicht in der <strong>Apotheke</strong>.<br />
In diesen Stores sei jedoch niemand in der<br />
Lage, eine Gesundheitsberatung zu den Geräten<br />
durchzuführen. Bei diesem und vielen<br />
anderen solcher modernen Hilfsmittel sei<br />
es also wichtig, dass die <strong>Apotheke</strong> bei der<br />
Distribution eingebunden ist.<br />
Um an diesen Entwicklungen des Gesundheitsmarktes<br />
teilzuhaben, brauche die<br />
<strong>Apotheke</strong> allerdings eine starke Kooperation<br />
oder einen Partner, ansonsten werde es sehr<br />
schwer hier Schritt zu halten. Mit der neuen<br />
Hilfsmittelvertragsdatenbank setze AvP genau<br />
dort an. <strong>Die</strong> Datenbank ermögliche eine<br />
umfangreiche Abgabekontrolle für Hilfsmittel<br />
direkt am Point of Sale. Direkt über<br />
das Warenwirtschaftssystem der ADG an der<br />
Kasse ist die Rezepteinzelkontrolle möglich.<br />
<strong>Die</strong> Ausgaben für Hilfsmittel steigen stetig.<br />
Auf einen Blick ist erkennbar, ob für das<br />
verordnete Hilfsmittel ein Vertrag mit einem<br />
Kostenträger besteht. „<strong>Die</strong> Datenbank gibt<br />
Hinweise zu inzwischen über 30.000 Artikel<br />
mit über 550.000 Artikelparametern und<br />
aktuell über 200 programmierten Verträgen<br />
mit unterschiedlichsten Kostenträgern“, so<br />
Hauke Kalz.<br />
n Christine Görg<br />
IV <strong>Finanz</strong>-Kompass I 01.2013<br />
<strong>Der</strong> <strong>Finanz</strong>-Kompass I 01.2013<br />
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