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Passiv<strong>haus</strong><br />
Die Kraft des Bauherrn<br />
Energetische Sanierung und Aufstockung eines Mehrfamilien<strong>haus</strong>es in Hamburg-Stellingen<br />
Von der Unbeirrbarkeit eines Bauherrn der trotz diverser<br />
Widerstände seinen Traum der energetischen Sanierung<br />
seines Mehrfamilien<strong>haus</strong>es und der Aufstockung im Passiv<strong>haus</strong>-<br />
Qualitätsstandard wahr machte.<br />
Fotos: Peter<br />
Nachdem der Bauherr <strong>das</strong> Mehrfamilien<strong>haus</strong><br />
mit fünf Wohnungen<br />
aus den 70er-Jahren in der<br />
Nähe des Tierpark Hagenbeck in<br />
Hamburg gekauft hatte, plante er<br />
dessen energetische Sanierung sowie<br />
den Bau einer Aufstockung. Die<br />
Zusammenarbeit mit einem befreundeten<br />
Architekten erbrachte keine<br />
positive Arbeitsgrundlage für die<br />
weitere Zusammenarbeit. Das hätte<br />
viele Bauherren bereits demotiviert,<br />
doch <strong>diese</strong>r Bauherr war von seinem<br />
Traum so schnell nicht abzubringen.<br />
In dem zertifizierten Passiv<strong>haus</strong>planer<br />
Dipl.-Ing. Hans-Jörg Peter<br />
fand die Bauherrschaft den richtigen<br />
Partner, um ein gestalterisch<br />
hochwertiges und dank vielfach<br />
generierter Förderungen ein besonders<br />
wirtschaftliches Bauvorhaben<br />
zu planen.<br />
Eine Trennung zwischen Altbau<br />
und dem neuen Staffelgeschoss ist<br />
nicht mehr zu erkennen<br />
Zinsgünstige KfW-Kredite, hohe<br />
KfW-Tilgungszuschüsse, BAFA-<br />
Förderungen, Förderungen der<br />
IFB-Hamburg (ehem<strong>als</strong> WK) für den<br />
Sanierungsbereich und den Neubau<br />
sowie Mittel der Deutschen Energieagentur<br />
für <strong>diese</strong>s Modellvorhaben<br />
versprachen eine 24-prozentige<br />
Förderung. Alle Bundes- und Länderförderungen<br />
setzen jedoch voraus,<br />
<strong>das</strong>s die gesamte Investitionssumme<br />
zunächst vom Bauherrn vorfinanziert<br />
wird.<br />
Die Banken akzeptieren hierbei in<br />
der Regel die schriftlichen Förderzusagen<br />
<strong>als</strong> Eigenkapital bzw. <strong>als</strong><br />
verlässliche Sondertilgung. Nicht in<br />
<strong>diese</strong>m Fall. Jahre gingen verloren,<br />
da die finanzierende Bank die notwendigen<br />
Kredite nicht freigab. Erst<br />
ein Wechsel des Kreditinstituts stellte<br />
die Finanzierung und damit den Baubeginn<br />
<strong>sich</strong>er.<br />
Leider hatten <strong>sich</strong> inzwischen die<br />
Förderbedingungen geändert und<br />
die dena hatte die Förderzusage<br />
des Modellvorhabens zurückge-<br />
zogen. Um die fehlenden Fördermittel<br />
zu kompensieren, hatte die Bauherrschaft<br />
die kreative Idee statt eines<br />
neuen Treppen<strong>haus</strong>es mit Aufzug,<br />
<strong>das</strong> alle Ebenen miteinander verbindet,<br />
eines der vier Ein-Zimmer-Appartements<br />
im 1. OG zu nutzen, um<br />
durch <strong>diese</strong>s mit einer internen Treppe<br />
die neue Staffel zu erschließen<br />
und somit eine Art Maisonette zu<br />
erstellen. „Eine wirklich kreative und<br />
kostensparende Idee des Bauherrn“,<br />
musste der Architekt Hans-Jörg Peter<br />
anerkennen. „So erreichen wir zwar<br />
nicht die barrierefreie Erschließung<br />
aller Wohnungen, können aber<br />
trotz geringerer Förderung die eigentliche<br />
Idee der energetischen<br />
Sanierung und des Baus der Staffel<br />
im Passiv<strong>haus</strong>-Qualitätsstandard<br />
realisieren.“<br />
So wurde der Planungsansatz aus<br />
Sanierung und Passiv<strong>haus</strong>-Neubau<br />
ein insgesamt neues Gebäude<br />
entstehen zu lassen, in die Tat umgesetzt.<br />
„Plane und baue nie mit<br />
Freunden“, sagte Hans-Jörg Peter<br />
zu seiner Bauherrschaft. Dennoch<br />
wollte der Bauherr Handwerkern in<br />
seinem Bekanntenkreis eine Gelegenheit<br />
bieten, <strong>sich</strong> an <strong>diese</strong>m Pro-<br />
jekt zu beteiligen. Schon bald stellte<br />
<strong>sich</strong> heraus, <strong>das</strong>s Fachkunde und<br />
Leistungsfähigkeit eben doch bessere<br />
Garanten für einen flüssigen Bauablauf<br />
sind <strong>als</strong> Freundschaft. Neue<br />
Firmen mussten teilweise gefunden<br />
und beauftragt werden.<br />
Trotz aller Probleme, die <strong>sich</strong> der<br />
Bauherrschaft in den Weg stellten,<br />
hat <strong>diese</strong> den Glauben an ihren<br />
Traum nie verloren. Als <strong>das</strong> Passiv<strong>haus</strong><br />
mehr und mehr Gestalt<br />
annahm, entschied sie <strong>sich</strong> sogar<br />
Die Dachterrasse schützt die<br />
Privatsphäre der Bewohner. <strong>Sie</strong> kann<br />
mit Markisen abgedeckt werden<br />
hier selbst einzuziehen. Entstanden<br />
ist eine großzügige und helle<br />
Wohnung mit drei Schlafzimmern,<br />
zwei Bädern und einem fließenden<br />
Koch-Ess-Wohnbereich.<br />
Die 2/3-Regelung für ein Staffelgeschoß<br />
wurde in Form einer großzügigen<br />
Dachterrasse in Architektur<br />
umgesetzt. Hier entstand ein mit<br />
Markisen abdeckbarer uneinsehbarer<br />
Außenwohnraum, der trotz der<br />
Stadtnähe den Blick ins Grüne über<br />
die Nachbarbebauung hinweg öffnet.<br />
„Das ist Ihnen sehr gelungen“<br />
sagen die Nachbarn und machen<br />
die Bauherrschaft stolz und glücklich<br />
<strong>diese</strong>n langen Weg gegangen<br />
zu sein.<br />
Im Rahmen des „Tag des Passiv<strong>haus</strong><br />
2013“ kann <strong>das</strong> Objekt am<br />
8. November 2013 von 15-18 Uhr<br />
be<strong>sich</strong>tigt werden. Weitere Informationen<br />
finden <strong>Sie</strong> unter www.<br />
passiv<strong>haus</strong>-hamburg.de.<br />
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