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Auf die Schule vorbereiten oder Warum Kinder ... - Landknirpse

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Ersatzneubau der Kita in Garz<br />

Ein ökologisches Oval für <strong>die</strong> <strong>Kinder</strong> in Garz<br />

Wenn alles nach Plan läuft, ziehen <strong>die</strong> <strong>Kinder</strong> der <strong>Kinder</strong>tagesstätte „Wildblume“ in Garz im IV. Quartal<br />

2012 in ihr neues Domizil: Einem ovalen Haus in Holz-/ Lehmbauweise mit höchsten ökologischen Anforderungen<br />

und einem Minimum an Energieverbrauch.<br />

Ungewöhnlich ist es schon, dass gerade eine<br />

<strong>Kinder</strong>tagesstätte der Vorreiter in Sachen Bauökologie<br />

auf der Insel, ja in ganz Mecklenburg-Vorpommern<br />

sein wird. <strong>Auf</strong> der anderen<br />

Seite ist es nahe liegend gerade <strong>die</strong> Kleinsten<br />

mit natürlichen Baumaterialien und architektonischen<br />

Innovationen zu konfrontieren. Der<br />

Bezug zur Natur ist gewünscht, so auch das<br />

gesunde <strong>Auf</strong>wachsen und der bewusste Umgang<br />

mit der Ressource Energie. Das passt<br />

sehr gut in das Grundkonzept der Naturkita<br />

„Wildblume“.<br />

Die <strong>Kinder</strong> der Kita Garz sind Freiraum und Toben<br />

im Freien gewöhnt und werden sich in ihrem<br />

neuen Domizil sehr wohl fühlen.<br />

Neben der Beschäftigung mit der Natur<br />

arbeiten <strong>die</strong> acht Erzieherinnen nach dem<br />

situationsorientierten Ansatz. D.h. <strong>die</strong> Pädagogen<br />

beobachten <strong>die</strong> <strong>Kinder</strong> beim Spiel und<br />

greifen das Thema auf, welches sie gerade am<br />

meisten beschäftigt. „Die <strong>Kinder</strong> unterhielten<br />

sich aufgrund der Geburt eines Geschwisterkindes<br />

immer wieder über Geschwister und<br />

Eltern, stellten fest, dass einige keine Geschwister<br />

haben, andere wiederum mehrere. Die <strong>Kinder</strong><br />

sagen mir eigentlich, was ich machen soll.“,<br />

meint Frau Schuhmacher, eine der Erzieherinnen<br />

in der Kita „Wildblume“. So entwickelte sie das<br />

Projekt „Meine Familie und ich“. In fünf vorgegebene<br />

Handlungsbereichen vermittelt sie<br />

nun Grundlegendes zum Thema. So werden<br />

Mengen verglichen: „Eine Schwester ist weniger<br />

als drei Schwestern.“ Die <strong>Kinder</strong> werden aufgefordert<br />

von ihrer Familie zu erzählen,<br />

Familienmitglieder aufzuzählen und zu<br />

2<br />

benennen. Die Familie<br />

wird gemalt und Unterschiede<br />

zwischen den<br />

einzelnen Familienmitgliedern<br />

erläutert.<br />

Als Naturkita ist man bedacht<br />

darauf, dass viele<br />

Aktivitäten im Freien statt<br />

finden. Gesunde Ernährung<br />

und Lebensweise stehen immer im Mittelpunkt.<br />

Jetzt wird das Kitagebäude selbst<br />

ökologisch. Der Ersatzneubau wird aber auch<br />

nötig, da das jetzige Gebäude, welches seit<br />

1935 als <strong>Kinder</strong>garten <strong>die</strong>nt, statisch nicht<br />

mehr ganz unbedenklich ist und <strong>die</strong> unzureichende<br />

Wärmedämmung zu Durchfeuchtungserscheinungen<br />

führte. Umso glücklicher<br />

war der DRK-Kreisvorsitzende Andreas Bachmann<br />

als auch <strong>die</strong> Deutsche Bundesstiftung<br />

Umwelt (BDU) das neue Kitagebäude als<br />

innovatives Projekt des Umwelt- und<br />

Klimaschutzes erkannte und <strong>die</strong>sen Bau mit<br />

330.000 Euro fördert. Weitere 400.000 Euro<br />

kommen aus dem Topf des ELER-Förderprogramms<br />

der EU und 220.000 Euro aus dem<br />

Investitionsprogramm zum bedarfsgerechten<br />

Ausbau der <strong>Kinder</strong>tagesförderung für <strong>Kinder</strong><br />

bis zum vollendeten dritten Lebensjahr im<br />

Landkreis Rügen in den Jahren 2009 – 2013.<br />

Gut 800.000 Euro bleiben dem DRK als Investitionssumme.<br />

Aber <strong>die</strong> sind gut angelegt<br />

in <strong>die</strong>sem Haus mit ovaler Grundfläche. Es<br />

wird eine Holzkonstruktion mit Lehmwänden<br />

entstehen und <strong>die</strong> Zwischenklimazone – der<br />

Innenhof der Kita – von einem Sonnendach<br />

aus recyclebarer Folie überspannt. In <strong>die</strong>sem<br />

so genannten Passivhaus werden keine fossilen<br />

Energieträger eingesetzt und somit keine<br />

Emission entstehen. Die Energie kommt von<br />

der Sonne, der Energiebedarf wird insgesamt<br />

auf ein sinnvolles Maß reduziert und Wärme<br />

zurück gewonnen. Die Kleinen werden das<br />

Haus lieben, denn schon allein der ovale<br />

Sonnenhof ermöglicht bei schlechtem Wetter<br />

ein Bewegungsgefühl wie im Freien. Der<br />

Boden bleibt weitestgehend unversiegelt,<br />

um den gartenähnlichen Charakter sowie das<br />

Innen- Außen-Gefühl zu unterstützen. Und<br />

darüber hinaus wird der Baustoff Lehm ein<br />

naturnahes und sehr gesundes Raumklima<br />

entstehen lassen. Da wünschte man sich noch<br />

einmal <strong>Kinder</strong>gartenkind sein zu dürfen!<br />

Carola Bänder<br />

Oben: Perspektivische Ansicht des Ersatzneubaus<br />

der Kita Garz, Mitte: Ostansicht, Unten: Südansicht;<br />

Quellen: Institut für Gebäude + Energie +<br />

Licht-Planung Wismar; DRK KV RÜgen e.V.<br />

Fakten<br />

<strong>Kinder</strong>tagesstätte „Wildblume“ in Garz<br />

�Träger: DRK Kreisverband Rügen e.V.<br />

�Adresse: 18574 Garz, Heidestraße 9<br />

�Telefon: 038304/ 411<br />

�E-mail: kita-garz@ruegen-drk.de<br />

�Öffnungszeiten: 6:00 – 17:00 Uhr<br />

�1 Krippengruppe mit 10 <strong>Kinder</strong>n<br />

�3 <strong>Kinder</strong>gartengruppen mit 52 <strong>Kinder</strong>n<br />

�Hort mit 45 <strong>Kinder</strong>n<br />

�Vollverpflegung mit Obstpause am Vormittag und<br />

Trinkstation mit ungesüßtem Tee, wo <strong>die</strong> <strong>Kinder</strong><br />

jederzeit trinken können<br />

�Gesunde Ernährung im Rahmen des Projektes<br />

„Tiger Kids“ der AOK<br />

�1 x wöchentlich Sport in der Turnhalle des CJD<br />

�keine Mittagsschlafverpflichtung, stattdessen<br />

snoezelen mit Erzieherin: Geschichte wird vorgelesen<br />

bzw. abgespielt <strong>oder</strong> sich gegenseitig massiert<br />

�geplanter Baustart des neuen Gebäudes: Aug. 2011<br />

�geplanter Einzug: IV. Quartal 2012<br />

Juni – August 11<br />

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