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Predigt von Annegrethe Stoltenberg - Diakonisches Werk Hamburg

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6<br />

Küche ist heute in den großen Wohnraum mit einbezogen, der<br />

Sonntag soll vom <strong>Werk</strong>tag nicht mehr zu unterscheiden sein, den<br />

Sonntagsanzug gibt’s immer weniger. Wichtiges mag in diesem<br />

Prozess verloren gegangen sein, aber als Symbole sind diese<br />

Bilder nach wie vor gültig, haben sie (noch) ihren Bedeutungshof,<br />

denke ich.<br />

Vielleicht löst dieses Bild ein Missverständnis aus: Diakonie als<br />

Küche – d.h. hier geht es um das Einfache, Praktische, „Irdische“.<br />

So ist es aber nicht! Weder in der Küche noch in der Diakonie!<br />

Küche ist symbolisch alles andere als „platt“ und „einfach“ – sie ist<br />

der Ort der Kommunikation und mit dem Herd ein Ort der<br />

Wandlung. Ein Ort des Zaubers und Beginn der Kultur, die dann<br />

im Salon ihre Fortsetzung finden mag. Das haben wir ja eben<br />

noch einmal gehört: So konkret-alltäglich entsteht hier unter uns<br />

und in uns das Reich Gottes.<br />

Das Konkrete symbolisch verstehen, im alltäglichen Tun, im<br />

beruflich diakonischen Handeln die spirituelle Dimension sehen –<br />

da<strong>von</strong> würde ich mir mehr wünschen – auch in der Diakonie.<br />

Unser ganz gewöhnliches Tun ist eine heilige Handlung. Unser<br />

Leben kann nicht aufgeteilt werden in heilig und unheilig.<br />

Der Mystiker Gerhard Tersteegen sagte es so:<br />

„Gott ist uns unendlich näher, wir leben und schweben in Gott; wir<br />

essen, trinken und arbeiten in Gott; wir denken in Gott; und wer<br />

Sünde tut, - erschrick nicht, dass ich so rede – der sündigt in<br />

Gott.“ (Tersteegen Gesammelte <strong>Werk</strong>e Bd. 8, S. 222f – nach Walter Nigg „Große<br />

Heilige“, Zürich 1993 Diogenes Verlag S. 440 + W. Jäger, Anders <strong>von</strong> Gott reden,<br />

Petersberg, 2008, S.14)<br />

Ich habe in den 14 Jahren meiner Tätigkeit als Landespastorin<br />

immer wieder über das „Dreifach-Gebot“ der Liebe gesprochen. In<br />

unseren Häusern voller „Helfertypen“ können wir nicht oft genug<br />

predigen, dass es im Matthäusevangelium (22,37-39) heißt: Du<br />

sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst.<br />

37 Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben <strong>von</strong> ganzem<br />

Herzen, <strong>von</strong> ganzer Seele und <strong>von</strong> ganzem Gemüt « (5.Mose<br />

6,5).

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