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dänisch - IHK Schleswig-Holstein

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Rede-Entwurf<br />

Es gilt das gesprochene Wort.<br />

Redner Dr. Johann Christoph Jessen, Botschaft der<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

Event Neujahrsempfang der <strong>IHK</strong> zu Lübeck<br />

Datum 18. Januar 2011<br />

Ort Musik- und Kongresshalle, Lübeck<br />

Kontakt Thomas Waldner<br />

Ansprache zum Neujahrsempfang der<br />

Industrie- und Handelskammer zu Lübeck<br />

am 18.01.2011 um 18.30 Uhr<br />

2030 Potenziale einer deutsch-<strong>dänisch</strong>en<br />

Zukunft<br />

Sperrfrist 18. Januar 19 h<br />

Es gilt das gesprochene Wort<br />

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<strong>IHK</strong> Neujahrsempfang 2011, Dr. Johann Christoph Jessen, Botschaft der Bundesrepublik Deutschland<br />

Herr Ministerpräsident, meine Damen und Herren,<br />

Der Neujahrsempfang steht unter dem Motto: "Aufbruch 2030 -<br />

unserer Region gehört die Zukunft". Es ist richtig und wichtig, dass<br />

Sie sich in diesem Zusammenhang mit Dänemark befassen. Dazu<br />

drei Gründe:<br />

1. Das deutsch-<strong>dänisch</strong>e Verhältnis - oder besser das <strong>dänisch</strong>deutsche<br />

Verhältnis - entwickelt in jüngster Zeit eine neue<br />

Dynamik. Dies gilt es zu nutzen!<br />

2. <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> - wie Mecklenburg-Vorpommern - kann von<br />

einer Ausrichtung auf Dänemark nur profitieren!<br />

3. Lübeck rückt näher an Dänemark: In unmittelbarer Nähe Ihrer<br />

Heimatstadt, entsteht eines der größten Infrastrukturprojekte<br />

Europas: Die Fehmarnbeltquerung.<br />

Dies wird in den kommenden zwei Jahrzehnten Leben und Denken<br />

hier verändern - wer die Tendenzen rechtzeitig erkennt, kann sie<br />

mitgestalten. Dazu einige Anmerkungen:<br />

Das <strong>dänisch</strong>-deutsche Verhältnis hat sich in den letzten Monaten<br />

vollständig gewandelt - zum Positiven. Es war selten so gut und so<br />

unkompliziert wie heute. Das zeigt ein Blick in unsere Geschichte:<br />

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<strong>IHK</strong> Neujahrsempfang 2011, Dr. Johann Christoph Jessen, Botschaft der Bundesrepublik Deutschland<br />

Im Jahre 1346, vor 650 Jahren, belagerte die Hanse Vordingborg.<br />

Nun gut, das ist lange her, das wissen auch in Dänemark nur die<br />

Historiker. Aber: letzten Mittwoch war ich mal wieder bei der<br />

Kongelige Skydeselskab Sölyst eingeladen, dem wohl exklusivsten<br />

Club Dänemarks. Der wurde um die Zeit gegründet: zur<br />

Verteidigung des <strong>dänisch</strong>en Königs gegen die Hanse. Das weiß dort<br />

jedes Mitglied. Und das ist nicht nur graue Vorzeit: Jeder Däne<br />

kennt die Namen Idstedt und Düppel. Für die Nicht-Dänen unter<br />

uns: 1850 in der Schlacht bei Idstedt verloren die <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong>er den Krieg um ihre Unabhängigkeit gegen den <strong>dänisch</strong>en<br />

König. 1864 in Düppel gewann Preußen. Der <strong>dänisch</strong>e König verlor<br />

die Herzogtümer <strong>Schleswig</strong> und <strong>Holstein</strong> und damit auch jeglichen<br />

imperialen Anspruch. In der Folge entwickelte sich Dänemark zu<br />

dem kleinen Nationalstaat den wir heute kennen. Und damit nicht<br />

genug: gleichzeitig entstand im Süden das mächtige deutsche<br />

Kaiserreich. Bis heute <strong>dänisch</strong>es Trauma. Dieser Verlust veränderte<br />

die Sichtweise auf Deutschland. Verstärkt durch die Besetzung im<br />

Zweiten Weltkrieg wuchs die Skepsis gegenüber allem Deutschen.<br />

Warum erzähle ich das? Meine Damen und Herren, - unsere<br />

Nachbarn haben ein anderes historisches Gedächnis als wir! Und<br />

das hat Auswirkungen bis in die Gegenwart: Wenn Sie verstehen<br />

wollen, warum Dänemark sich so eng an die USA anlehnt, wenn sie<br />

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<strong>IHK</strong> Neujahrsempfang 2011, Dr. Johann Christoph Jessen, Botschaft der Bundesrepublik Deutschland<br />

eine Erklärung dafür suchen, warum Dänemark so viele Vorbehalte<br />

gegenüber den EU-Politiken hat, hier ist sie.<br />

Seit ein, zwei Jahren aber beginnt diese Skepsis einem echten<br />

Interesse an Deutschland zu weichen: Letztes Jahr wurde der<br />

deutsche Botschafter zur Gedenkfeier nach Düppel eingeladen, -<br />

zum ersten Mal seit 146 Jahren! Noch vor 10 Jahren hatte es<br />

Proteste gegen jede deutsche Beteiligung gegeben. Diesmal gab es<br />

freundlichen Beifall. Und: Nach langer Unterbrechung beginnt Berlin<br />

wieder seinen angstammten Platz einzunehmen, wird erneut zum<br />

Bezugspunkt: wo früher Kirkegaard seine Bücher geschrieben hat,<br />

arbeiten heute wieder <strong>dänisch</strong>e Künstler. Touristen kommen,<br />

Deutschland ist in – wieder in. Unser Schlagerstar Lena hat auf dem<br />

Eurovisionswettbewerb alle <strong>dänisch</strong>en Stimmen bekommen, ein<br />

noch vor kurzem undenkbarer Sympathiebeweis – und für unsere<br />

Generation gibt es ja Hansi Hinterseer, der auf Deutsch singt,<br />

dessen Vorstellungen in Dänemark stets ausverkauft sind.<br />

Auch politisch treten Gemeinsamkeiten in den Vordergrund:<br />

wertepolitische Orientierung in der Außenpolitik, solide<br />

Haushaltspolitik in Europa - um nur zwei Beispiele zu nennen.<br />

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<strong>IHK</strong> Neujahrsempfang 2011, Dr. Johann Christoph Jessen, Botschaft der Bundesrepublik Deutschland<br />

Von der zeitweiligen Verschlechterung des <strong>dänisch</strong>-deutschen<br />

Klimas wurde insbesondere <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> in<br />

Mitleidenschaft gezogen. Aus der Brücke zum Süden wurde ein<br />

Grenzland. Lange, viel zu lange war die Grenze umstritten, wurden<br />

Energien durch Streitigkeiten absorbiert.<br />

Viele Steine mussten aus dem Wege geräumt werden.<br />

Minderheiten entstanden und mussten ihre Rolle finden: vom<br />

Gegeneinander über das Miteinander zum Füreinander. Und – bei<br />

allen Sparzwängen - es geht weiter, der Prozess ist nicht<br />

abgeschlossen: Wir erleben gerade jetzt, wie die Minderheiten und<br />

Mehrheiten auf beiden Seiten der Grenze zueinander finden. Die<br />

politischen Vertreter der Minderheiten übernehmen Verantwortung<br />

in Bereichen, die weit über die Vertretung von<br />

Minderheiteninteressen hinausgehen. Ich denke dabei an Stefan<br />

Kleinschmidt, der für die schleswigsche Partei im Sonderburger<br />

Stadtrat dem Kulturausschuss vorsteht. Ich denke aber auch an den<br />

gerade gewählten Oberbürgermeister Simon Faber in Flensburg,<br />

den Kandidaten des SSW. Dies eröffnet völlig neue Perspektiven:<br />

Die Wahl von Faber wird die Aufmerksamkeit verstärkt auf das<br />

Grenzland richten, und das nicht nur in Dänemark, wo man diese<br />

Entscheidung der Flensburger Bürger mit nahezu nationalem Stolz<br />

zur Kenntnis genommen hat.<br />

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<strong>IHK</strong> Neujahrsempfang 2011, Dr. Johann Christoph Jessen, Botschaft der Bundesrepublik Deutschland<br />

Die Minderheiten verändern ihre Funktion: sie werden auf beiden<br />

Seiten der Grenze nicht mehr skeptisch von der Mehrheit beäugt.<br />

Sie haben vielmehr das Vertrauen der Mehrheiten gewonnen, das<br />

Vertrauen, dass sie nicht mehr ausschließlich<br />

Minderheiteninteressen vertreten, sondern sich für die Interessen<br />

der Region einsetzen, die Interessen der Allgemeinheit im Einklang<br />

mit ihren Minderheiteninteressen sehen. Und diese Region ist nicht<br />

auf eine Seite der Grenze beschränkt. Sie überschreitet die Grenze.<br />

Das eröffnet völlig neue Perspektiven. So hat Karina Christensen,<br />

die vormalige Kultur- und Verkehrsministerin - kürzlich öffentlich die<br />

Einrichtung einer <strong>dänisch</strong>deutschen Universität in Flensburg<br />

vorgeschlagen - meine Damen und Herren, Sie hier in Lübeck<br />

wissen wie es ist, wenn eine Stadt um ihre Universität kämpft – und<br />

Sonderburg bewirbt sich um die europäische Kulturhauptstadt 2017<br />

zusammen mit Südjütland und <strong>Schleswig</strong>.<br />

Und es geht weiter:<br />

der <strong>dänisch</strong>e Verkehrsminister stammt aus Nordschleswig und<br />

spricht fließend Deutsch, die Energie- und Klimaministerin ist<br />

Kind deutsch<strong>dänisch</strong>er Eltern und bekennende Anhängerin<br />

von Bayern München.<br />

Die Unterrichtsministerin hat letzte Woche die deutsche<br />

Schule in Tondern besucht und wird zusammen mit mir im<br />

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<strong>IHK</strong> Neujahrsempfang 2011, Dr. Johann Christoph Jessen, Botschaft der Bundesrepublik Deutschland<br />

Februar die Deutsch- Partnerschaftsschule in Middelfart<br />

besichtigen: ein klares Signal für die Bedeutung des<br />

Deutschunterrichts in Dänemark.<br />

Prinzessin Benedikte hat vorletztes Jahr dem ersten Preopening<br />

des <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> Musikfestivals in Kopenhagen<br />

beigewohnt - auch dies ein wichtiges Signal.<br />

Soweit zur politischen Landschaft. Nun einige Bemerkungen zur<br />

Wirtschaft:<br />

Der Grenzhandel blüht: jedes Jahr geht die kaum vorstellbare<br />

Zahl von 300 Mio Getränkedosen über die Grenze. Und wer<br />

Dosenbier kauft, kauft auch Schuhe, geht zum Frisör, zum<br />

Arzt, und, - warum nicht - , ins Museum, besonders wenn es<br />

<strong>dänisch</strong>e Bezüge hat, wie am Dannewerk. Vielleicht<br />

übernachtet er dann, macht Ferien in unserem<br />

wunderschönen <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>. Wer durch die<br />

wunderschön renovierte Einkaufsstraße in Flensburg geht,<br />

weiß, wovon ich spreche, weiß woher die Kaufkraft kommt.<br />

Und jetzt will Flensburg sogar den Idstedt Löwen zurück. Und<br />

immer häufiger höre ich Kopenhagener schwärmen vom<br />

Lübecker Weihnachtsmarkt, - meine Frau und ich wollen<br />

schon lange da hin. Das alles ist ausbaufähig – besonders bei<br />

dem Preisgefälle zwischen Dänemark und Deutschland<br />

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<strong>IHK</strong> Neujahrsempfang 2011, Dr. Johann Christoph Jessen, Botschaft der Bundesrepublik Deutschland<br />

Und auch wirtschaftlich stehen die Chancen nicht schlecht<br />

für eine engere Verflechtung: Anders als wir leidet die<br />

<strong>dänisch</strong>e Wirtschaft unter hohen Löhnen bei abnehmender<br />

Produktivität - eine Chance für Zusammenarbeit. Dabei bietet<br />

Dänemark einiges an know how – auch und gerade in der<br />

Provinz. So hat Siemens die <strong>dänisch</strong>e Hochtechnologie bei<br />

der Windenergie entdeckt und ausgebaut - Siemens<br />

Windenergie in Brande, - Sie erinnern sich an unseren Besuch<br />

Herr Ministerpräsident, - gehört zu den Siemens Sparten mit<br />

dem größten Wachstum. Der deutsche Honorarkonsul auf<br />

Falster betreibt ein mittelständisches Unternehmen, das<br />

weltweit im Bereich Flughafenbefeuerung tätig ist. Es sind also<br />

nicht nur Maersk und Carlsberg in der Hauptstadt, nein, es<br />

sind auch und gerade die kleinen innovativen Betriebe in der<br />

Provinz. Es lohnt sich, genauer hinzuschauen, Verbindungen<br />

aufzubauen, so, wie es ja die Wirtschaftsjunioren Ostholstein<br />

bei ihren Treffen mit der DK Junior Chamber of Industry,<br />

Guldborgsund tun.<br />

Soweit einige Hinweise. Die Ausgangslage ist günstig. Ergebnisse<br />

aber fallen nicht vom Himmel, wir sollten schon überlegen, was wir<br />

selber tun können. Zum Beispiel<br />

Dänemark mitdenken – mit Dänemark denken<br />

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<strong>IHK</strong> Neujahrsempfang 2011, Dr. Johann Christoph Jessen, Botschaft der Bundesrepublik Deutschland<br />

hier ist die Strategie der Landesregierung ein wichtiger Schritt.<br />

Besonders, wenn sie als „lebendes Papier“ einen Denk-Prozeß<br />

einleitet, der nicht auf diese Seite der Grenze beschränkt ist.<br />

Deshalb ist es ja auch so außerordentlich wichtig, daß daß Sie sich<br />

hier mit dieser Frage befasst, daß Sie hier auch meinen <strong>dänisch</strong>en<br />

Kollegen mit einbezogen haben in die Diskussion. Aber wir müssen<br />

weiter gehen, dürfen nicht auf Wirtschaft und Politik beschränkt<br />

bleiben. Wir müssen uns Fragen stellen, wie: gibt es genug<br />

Dänischunterricht – auch außerhalb des Grenzlandes-? Vermitteln<br />

unsere Schulen und Universitäten ein zutreffendes Bild des<br />

heutigen Dänemark – vermitteln sie überhaupt ein Bild? – und nicht<br />

nur der Wikingerzeit? Ich denke, hier gibt es noch etwas zu tun und<br />

habe genau deshalb einen Lehrauftrag an der UNI Kiel<br />

übernommen.<br />

Auf Dänemark zugehen,<br />

Kontakt mit Regionen und Kommunen ist wichtig! Aber: Dänemark<br />

ist ein Zentralstaat, die wichtigsten Entscheidungen fallen in<br />

Kopenhagen. Dort gilt es sich zu präsentieren, Kontakte<br />

anzuknüpfen, Strategien zu besprechen. Ich würde mich deshalb<br />

sehr freuen, wenn es gelingen würde, das diesjährige Pre-opening<br />

des <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> Musikfestivals in Kopenhagen als Plattform<br />

für zusätzliche Kontakte - wirtschaftliche wie politische - zu nutzen.<br />

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<strong>IHK</strong> Neujahrsempfang 2011, Dr. Johann Christoph Jessen, Botschaft der Bundesrepublik Deutschland<br />

Über Dänemark hinausdenken<br />

Dänemark mit seinen Brücken und Fährverbindungen öffnet den<br />

Weg in die Wirtschafts-, Forschungs-, und Universitätslandschaft<br />

von Schweden und Norwegen.<br />

Zur Fehmarnbeltquerung nur einige wenige Worte, mein<br />

<strong>dänisch</strong>er Kollege hat hierzu ja ausführlicher gesprochen.<br />

Der Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem<br />

Königreich Dänemark ist unterzeichnet. Ist ratifiziert. Die Querung<br />

wird gebaut. Das ist das größte Infrastrukturprojekt<br />

Nordeuropas. Schon der Bau bietet große Chancen für die<br />

Unternehmen der Region - und dies nicht nur für Großbetriebe. Es<br />

geht nicht allein um riesige Tunnel- oder Brückensegmente, die<br />

Arbeiter wollen auch einen Kaffee trinken, übernachten und zum<br />

Frisör gehen.<br />

Es ist schon bemerkenswert, dass die Dänen nach ihren positiven<br />

Erfahrungen mit den Brücken über Belt und Sund parteiübergreifend<br />

die Fehmarnbeltquerung befürworten. Auch emotional: ich erinnere<br />

mich noch gerne an den phantastischen Empfang in Rödby als wir<br />

im Sommer mit der Lübecker Kogge den Belt überquert haben! Und<br />

es geht weiter: auf nordischer Ministerebene wird bereits über eine<br />

Querung Helsingör-Helsingborg gesprochen. Dort entsteht eine<br />

Wachstumsregion.<br />

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<strong>IHK</strong> Neujahrsempfang 2011, Dr. Johann Christoph Jessen, Botschaft der Bundesrepublik Deutschland<br />

Es geht auch um die mentale Vorbereitung. Nach dem <strong>dänisch</strong>en<br />

Schulgesetz gibt es die Möglichkeit, in besonderen Regionen<br />

bereits früher mit dem Deutschunterricht anzufangen. Dies werde<br />

ich der <strong>dänisch</strong>en Unterrichtsministerin für die Insel Falster<br />

vorschlagen. Dies wäre natürlich auch eine Möglichkeit für Fehmarn<br />

- und ein wichtiges Signal zur Vorbereitung. Mit der<br />

Fehmarnbeltquerung wird etwas Neues entstehen, eine Region<br />

zwischen Südschweden und Norddeutschland.<br />

Und damit schließt sich der Kreis. <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> bekommt<br />

die Chance wieder zu werden, was es einmal war: die Verbindung<br />

Skandinaviens zu Mitteleuropa. Nur dass diesmal weder Hanse<br />

noch <strong>dänisch</strong>er König um die Vorherrschaft kämpfen muss, - die<br />

Europäische Union bietet den festen rechtlichen Rahmen für die<br />

friedliche Entwicklung, und die sie zudem auch finanziell fördert.<br />

Meine Damen und Herren,<br />

die <strong>dänisch</strong>e Königin Margarethe I. schloss 1392 Frieden mit den<br />

<strong>Holstein</strong>ischen Grafen und der Hanse. In die Regierungszeit der<br />

jetzigen Königin Margarethe II. fiel die Entscheidung zur<br />

Fehmarnbeltquerung. Wir tagen hier und heute in der Willy-Brandt-<br />

Allee, ein gutes Omen, denn es war der Lübecker Willy Brandt, der<br />

Deutschlands Ansehn in Dänemark wie im Norden insgesamt<br />

entscheidend verbesserte. Und es war wiederum ein Lübecker,<br />

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<strong>IHK</strong> Neujahrsempfang 2011, Dr. Johann Christoph Jessen, Botschaft der Bundesrepublik Deutschland<br />

Björn Engholm, der in den 90er Jahren visionär die<br />

Fehmarnbeltquerung mit den amerikanischen Plänen zur<br />

Mondlandung verglich. Die Amerikaner waren auf dem Mond, wir<br />

werden demnächst mit Auto oder Zug von <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> nach<br />

Dänemark fahren, über Tondern, Flensburg wie über Fehmarn.<br />

Und, wenn wir wollen, weiter nach Schweden, Norwegen, Finland.<br />

Gestern haben sich die Präsidenten der deutschen<br />

Handwerkskammern mit Außenminister Westerwelle in Berlin<br />

getroffen. Mit meinen Kollegen aus Bern und Wien war auch ich<br />

dabei. Warum: Das sind die wichtigsten Auslandsmärkte für<br />

deutsche Handwerksbetriebe. Neben der deutschsprachigen<br />

Schweiz und Österreich auch Dänemark! Das beweist den<br />

Unternehmungsgeist unserer Wirtschaft, das beweist auch die<br />

Offenheit und Nachfrage in Dänemark!<br />

Meine Damen und Herren,<br />

noch nie war das Potential der deutsch-<strong>dänisch</strong>en Zukunft so<br />

vielversprechend, noch nie hatte <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> so gute<br />

Voraussetzungen für seine weitere Entwicklung. An Ihnen liegt es,<br />

das Potenzial auszuschöpfen – Und: 2030 ist bald!<br />

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