ÖPNV aktuell Nr. 060+061 2013 - Telekom

Nr. 60+61/13 | 30. Juli 2013 | Seite 6
Nachfolger soll der Finanzvorstand Josef (Joe) Kaeser werden. Der Niederbayer arbeitet seit 1980
im Konzern. Mit Löscher hingegen hatte Aufsichtsratschef Gerhard Cromme erstmals einen Vorstandschef
von außen geholt, um nach diversen Schmiergeldskandalen einen personellen Neuanfang
zu begründen.
Löscher wird wohl nicht freiwillig gehen, sondern um seine Ehre kämpfen. Angeblich knüpft er
seinen Abgang an einen Amtsverzicht Crommes. Der aber hat bereits bei Thyssen-Krupp das Feld
räumen müssen (ÖPNV aktuell 20/13). Für Löschers Abwahl wäre eine Zweidrittelmehrheit im Aufsichtsrat
erforderlich. Der Topmanager kann bei vorzeitiger Auflösung seines bis 2017 laufenden
Vertrages mit 9 Mio. EUR Abfindung rechnen.
ÖPNV aktuell | 30.7.2013 | cm/msa
Karlsruhe hält Casazza nicht länger zurück – Wechsel wohl Ende 2013 – Augsburger SPD-
Fraktionschef verteidigt Kampfabstimmung, bedauert aber Durchsickern von Interna. Die
Stadt Karlsruhe hat mit dem Alleingeschäftsführer ihrer Verkehrsbeteiligungen VBK, KASIG,
AVG und KVV, Walter Casazza, im Vorfeld einen Wechsels nach Augsburg verhandelt. Das hat
Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) bestätigt. Nun peilen die Beteiligten ein Ausscheiden
des Managers für Ende 2013 an.
„Nachdem sich Dr. Walter Casazza für den Wechsel entschieden hatte,
waren wir uns darin einig, dass sich weitere Gespräche über einen Verbleib
in Karlsruhe erübrigt haben“, erklärte Mentrup. Bis zu seinem Ausscheiden
soll sich Casazza noch um zwei Problemfelder kümmern.
• Zum einen ist dies die Tunnelbaustelle der „Karlsruher Kombilösung“
in der Kaiserstraße. Ende 2013 soll dieser Streckenabschnitt wieder für den
Muss sich bis Ende
Schienenverkehr frei sein.
2013 noch mit der
Alpine-Insolvenz
• Zum anderen muss die KASIG die Insolvenz ihres österreichischen Bauunternehmens
Alpine bewältigen. Die damit zusammenhängenden Fragen Walter Casazza.
befassen:
sollen ebenfalls Ende des Jahres geklärt sein.
Der Augsburger Stadtrat hat Casazza am vergangenen Donnerstag in einer Kampfabstimmung
zum Geschäftsführer der Stadtwerke Augsburg (SWA) gewählt, gegen SWA-Mann
Tobias Harms (ÖPNV aktuell 58, 59/13).
Der Augsburger SPD-Fraktionsvorsitzende Stefan Kiefer hat Kritik daran zurückgewiesen.
Die demokratische Aussprache sei „von entscheidender Bedeutung, dass die Topangestellten
der Stadt und ihrer Unternehmen einen breiten Rückhalt im Stadtrat genießen“. Dafür, dass
Interna aus der nichtöffentlichen Ratssitzung durchsickerten, fehle im jedes Verständnis.
„Ich bedauere dies auch im Sinne von Herrn Casazza“, erklärte Kiefer wörtlich. Er warf der
Foto: KASIG