Tipp - Burgschule Plochingen
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Wie kann ich meinem Kind beim Lernen helfen?<br />
Elternabend der <strong>Burgschule</strong> <strong>Plochingen</strong><br />
10.11.2008<br />
19:30 – 21:00 Uhr<br />
Silja Niehaus (Dipl.-Psych.)<br />
Julia Sigel (Dipl.-Psych.)<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle Esslingen<br />
Augustinerstraße 5<br />
73728 Esslingen<br />
Tel.: 07 11 / 31 05 80 – 30<br />
E-Mail: schulpsychologische.beratung@lra-es.de
Die schulpsychologische Beratungsstelle
1. Zugehörigkeit<br />
• Netzwerk von Unterstützungssystemen für Eltern, Schüler und<br />
Lehrer, z.B. Sozialer Dienst, Beratungslehrer,<br />
Kooperationslehrer etc.<br />
• Dienstaufsicht: Staatliches Schulamt in Nürtingen<br />
• Wir arbeiten jedoch unabhängig und<br />
haben keine Funktion der Schulaufsicht!
2. Wie arbeiten wir?<br />
Begriff „Beratung“<br />
• Beratung ist eine freiwillige, kurzfristige soziale Interaktion<br />
• Beratung ist eine rückwirkend oder vorbeugend helfende<br />
Unterstützung<br />
• Beratung ist eine regelgeleitete Interaktion<br />
• Beratung ist Unterstützung des Ratsuchenden, ohne die<br />
Entscheidung für ihn zu treffen: Hilfe zur Selbsthilfe<br />
� Beratung ist keine Therapie!<br />
� Beratung ist keine Nachhilfe!
• Freier Zugang<br />
• Freiwilligkeit<br />
• Unabhängigkeit und Neutralität<br />
• Kostenfreiheit<br />
• Schweigepflicht<br />
3. Wie arbeiten wir?<br />
Unsere Arbeitsprinzipien
4. Was tun wir?<br />
Aufgaben und Beratungsanlässe<br />
Beratung von Schülern und Eltern:<br />
• Leistungsprobleme<br />
• Lern- und Arbeitsstörungen<br />
• Konzentrations- und Motivationsprobleme<br />
• Beziehungsprobleme in der Schule<br />
• Verhaltensauffälligkeiten im schulischen Umfeld<br />
• Prüfungsangst und Schulverweigerung<br />
• Fragen der Schullaufbahn
4. Was tun wir?<br />
Aufgaben und Beratungsanlässe<br />
Beratung und Unterstützung bei…<br />
• Lehrer-Schüler-Konflikten<br />
• Lehrer-Eltern-Konflikten<br />
• Konflikten in der Klasse<br />
Außerdem:<br />
• Fortbildung der Lehrkräfte im pädagogisch-psychologischen<br />
Bereich<br />
• Gestaltung von Elternabenden
5. Was erwartet Sie bei uns?<br />
Typische Abläufe und Vorgehensweisen<br />
• Anruf im Sekretariat, Aufnahme der relevanten Personendaten<br />
• Verteilung der Fälle immer donnerstags<br />
• Rückruf von Ihrem Berater, Vereinbarung eines Erstgesprächs
• Erstgespräch<br />
5. Was erwartet Sie bei uns?<br />
Typische Abläufe und Vorgehensweisen<br />
- Worin besteht das Problem?<br />
- Was wurde bereits unternommen?<br />
- Wo liegen Ressourcen?<br />
- Was ist das Ziel?<br />
• Testuntersuchung (ggf.)<br />
- Objektive Drittmeinung<br />
- Erhebung vergleichbarer Daten<br />
• Testbesprechung<br />
- Bedeutung der Ergebnisse für Ihr Kind<br />
- Erarbeiten von Lösungswegen und Unterstützungsmöglichkeiten<br />
• Folgetermin (ggf.)<br />
- Was hat sich verbessert?<br />
- Gab es Schwierigkeiten in der Umsetzung?<br />
- Wo gibt es noch Bedarf?
6. Wer sind wir?<br />
Judith Bönnighausen<br />
Cornelie Grünwald<br />
Silja Niehaus<br />
Claudia Schliehe<br />
Ernst Schrade<br />
Julia Sigel<br />
Kim Rohloff (Sekretariat)<br />
Andrea Zabadal (Sekretariat)
Wichtig!<br />
• Frühzeitig und rechtzeitig Hilfe und Unterstützung holen und<br />
einfordern<br />
• 4 bis 8 Wochen Wartezeit (außer in akuten Fällen wie bspw.<br />
Schulausschluss, Suizidgefahr etc.)<br />
• Unterstützungssysteme annehmen und nutzen<br />
• Zuerst Beratungslehrer/innen ansprechen<br />
für Sie zuständig: Frau Hummel
Wie kann ich meinem Kind beim Lernen helfen?<br />
Wichtige Lerntipps für Schüler und Eltern<br />
Goldene Grundregeln zum Elternverhalten beim Lernen
Was beeinflusst die Schulleistung eines Kindes?
Was beeinflusst die Schulleistung eines Kindes?
Die 7 wichtigsten Lerntipps<br />
für Schüler und Eltern
1. Arbeitsplatz für die Hausaufgaben<br />
• Ihr Kind sollte möglichst immer am gleichen Arbeitsplatz arbeiten.<br />
• Der Arbeitsplatz sollte aufgeräumt sein.<br />
So besser nicht!<br />
• Interessante Dinge (Gameboy, Zeitschriften) sollten außer Griffund<br />
Sichtweite liegen.<br />
� <strong>Tipp</strong>: Nach den Hausaufgaben den Schreibtisch aufräumen und<br />
Materialien für den nächsten Tag vorbereiten!
2. Jeden Tag zur gleichen Zeit lernen<br />
• Der Körper gewöhnt sich daran, zu der bestimmten Zeit zu lernen<br />
und das Gehirn schaltet leichter auf konzentriertes Arbeiten um.<br />
• Es gibt jedoch keinen allgemeingültigen „besten Zeitpunkt“ am Tag<br />
für das Lernen<br />
- Große Müdigkeit nach dem anstrengenden Schulvormittag<br />
hemmt die Konzentration für die Hausaufgaben<br />
<strong>Tipp</strong>: Erst ausruhen und dann lernen!<br />
- Schulärger und andere starke Gefühle sind Energie- und<br />
Gedankenfresser<br />
<strong>Tipp</strong>: Sich in starker Missstimmung erst<br />
abreagieren und dann anfangen zu lernen
3. Ruhe<br />
• Unsere Lernleistung ist bei ungestörtem Arbeiten am höchsten<br />
� Ein im Hintergrund laufender Fernseher oder Radio stört die<br />
Konzentration insb. bei schwierigen Aufgaben<br />
� Spielende Geschwisterkinder lenken den Lerner ab und können<br />
seine Lernmotivation senken<br />
• Auch Hektik und Ungeduld der Eltern überträgt sich auf das Kind und<br />
gefährdet entspanntes Arbeiten
4. Regelmäßige Pausen<br />
• Wenn Lernstoff zu dicht gedrängt gelernt wird, wird das Gedächtnis<br />
überlastet<br />
• Die Konzentration kann nur für begrenzte Zeit aufrechterhalten<br />
werden: Faustformel: Lebensalter des Kindes mal 2<br />
- Beispiel: 8-jähriger Schüler: 8 x 2 = 16 Minuten<br />
- Beispiel: 15-jähriger Schüler: 15 x 2 = 30 Minuten<br />
<strong>Tipp</strong>: Regelmäßige, kleine Lernpausen einlegen (3 - 5 Minuten)<br />
- zum Trinken, für kleine Bewegungs- oder<br />
Entspannungsübungen<br />
- nicht zum Spielen!
5. Gute Reihenfolge wählen<br />
• Hausaufgaben mit leichten Aufgaben beginnen<br />
� Erfolgserlebnisse beflügeln!<br />
• Sprachliche und naturwissenschaftliche Fächer abwechseln<br />
� Unser Gedächtnis hat Schwierigkeiten, wenn hintereinander<br />
ähnlicher Lernstoff gelernt wird<br />
z.B. bei leicht verwechselbaren Rechtschreibregeln (Wörter mit ie und ih)<br />
z.B. bei englischen und französischen Vokabeln<br />
���� Abwechslung fördert die Konzentration!
6. Unterschiedliche Lernwege verwenden<br />
• Lesen, Hören, Sehen und Schreiben sind verschiedene Lernwege<br />
• Je häufiger man sie abwechselt, desto weniger ermüdet man und<br />
desto besser können die Informationen im Gedächtnis gespeichert<br />
werden.<br />
• Beispiele:<br />
- Mündliche und schriftliche Aufgaben abwechseln<br />
- Schwierige Vokabeln nicht nur lesen, sondern auch schreiben,<br />
buchstabieren, malen, auf Kassette aufnehmen und abhören,<br />
singen…
7. Am Anfang häufiger wiederholen<br />
• Dadurch prägt sich das Gelernte schneller und bessere ein<br />
• z.B. schwierige Wörter für ein Diktat zuerst zweimal täglich üben,<br />
dann täglich und dann nur noch einmal pro Woche…<br />
• Lernstoff nicht stundenlang wiederholen, sondern regelmäßig!<br />
• Nur das wiederholen, was (noch) nicht beherrscht wird<br />
- Beispiel: Wenn die Groß- und Kleinschreibung schwerfällt,<br />
dann in Übungsdiktaten nur die Anfangsbuchstaben schreiben<br />
lassen
Übersicht über 7 Lerntipps<br />
1. Immer am gleichen, aufgeräumten Platz arbeiten.<br />
2. Jeden Tag zur gleichen Zeit lernen.<br />
3. Ruhe beim Arbeiten.<br />
4. Regelmäßige Pausen einlegen.<br />
5. Gute Reihenfolge der Arbeiten wählen.<br />
6. Unterschiedliche Lernwege verwenden.<br />
7. Am Anfang den Lernstoff häufiger wiederholen.
Gruppengespräch<br />
• Welche Strategien nutzen Sie / nutzt Ihr Kind schon?<br />
• Welche zusätzlichen Strategien möchten Sie ab morgen<br />
ausprobieren? Wie werden Sie das tun?
Übung Diktat
Übung Diktat<br />
• Wie haben Sie sich als Kind in der Situation gefühlt?<br />
• Was ist Ihnen als Elternteil aufgefallen?<br />
• Was haben Sie als Beobachter wahrgenommen?
Die 7 goldenen Grundregeln<br />
zum Elternverhalten beim Lernen
1. Die Selbständigkeit des Kindes fördern<br />
• Je mehr Sie die Selbständigkeit des Kindes in allen<br />
Bereichen des täglichen Lebens fördern, desto eher wird Ihr<br />
Kind im schulischen Bereich selbstverantwortlich arbeiten<br />
können<br />
• Selbständigkeit ist das wichtigste Element einer guten und<br />
ausdauernden Lernhaltung<br />
� Loben Sie das Kind für selbständiges Handeln, z.B. auch für<br />
das selbständige Fehler erkennen!
2. Wissen im Alltag einbringen lassen<br />
• Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, das Wissen von der<br />
Schule in den häuslichen Bereich einzubringen und so<br />
praktisch zu vertiefen<br />
- Beispiel: Wenn Ihr Kind in Mathematik gerade das<br />
Thema „Messen“ hat, lassen sie das Kind beim Backen<br />
selbst die Zutaten abmessen.<br />
- Beispiel: Bei der Zinsrechnung in Mathematik die Zinsen<br />
des Sparbuchs selbst errechnen lassen.
3. Keine Lösungen vorsagen<br />
• Wenn Ihr Kind Hilfe braucht,<br />
- leiten Sie es dazu an, selbst Lösungswege zu finden<br />
- beraten Sie durch <strong>Tipp</strong>s, wie es z.B. durch Hinweis auf<br />
Nachschlagewerke, Finden von Regeln, Eselsbrücken<br />
u.ä. zu den Lösungswegen kommen kann<br />
- überreden Sie es nicht zu einem bestimmten<br />
Lösungsweg<br />
Motto: Sowenig Hilfe wie möglich, aber soviel wie nötig!<br />
� Die Lernhilfe-Treppe
Die Lernhilfetreppe<br />
8. Gemeinsam Teilaufgaben<br />
lösen; kleine Schritte<br />
7. Aufgaben neu formulieren und<br />
in Teilaufgaben zerlegen<br />
6. Kleine Wissenslücken gezielt schließen<br />
5. Auf Muster- oder früher gelöste Aufgaben verweisen<br />
4. Aufgabenstellung erklären lassen<br />
3. Gemeinsamen Überblick über anstehende Aufgaben verschaffen,<br />
Einteilung besprechen, Zeitrahmen setzen, Zwischenkontrollen<br />
2. Das Nachsehen der Ergebnisse anbieten<br />
1. Zum selbständigen Arbeiten / Beginn der Hausaufgaben auffordern
Die Lernhilfetreppe<br />
• Je größer die Lernprobleme, desto mehr Stufen schließt die Hilfe der<br />
Eltern ein, beginnend bei Stufe 1.<br />
• Ziel ist immer die größtmögliche Selbstständigkeit, also immer wieder<br />
versuchen, Hilfe zu reduzieren, nicht aus Gewohnheit jahrelang bei einer<br />
Stufe bleiben.<br />
• Stufen 6-8:<br />
- bei seit längerer Zeit bestehender Unlust, Wissenslücken aufgrund<br />
von Krankheit oder Lernschwächen in einem bestimmten Fach<br />
- Anwesenheit der Eltern auf jeden Fall sinnvoll, dabei versuchen<br />
Lösung nicht vorzugeben, sondern durch Fragen zu lenken<br />
• Stufen 1-3:<br />
- bei Kindern mit Problemen, das eigenen Verhalten zu steuern<br />
- auf jeden Fall Hilfe bei Anfang und Aufteilung der Aufgaben, Zeitplan,<br />
Zwischenkontrollen, Endkontrollen
4. Loben, loben, loben!<br />
• Erkennen Sie Leistungen ihres Kindes an: Mehr loben als<br />
tadeln!<br />
• Mit Lob und Ermutigung erreichen Sie viel leichter und<br />
besser etwas als mit Meckern, Mahnen und sonstigen<br />
Strafen.<br />
• Ihr Lob sollte<br />
• ehrlich sein,<br />
• konkret sein,<br />
• nicht mit Kritik vermischt werden und<br />
• nicht auf das Ergebnis einer Leistung zielen, sondern auf<br />
das Bemühen und die Anstrengung des Kindes.
4. Loben, loben, loben!<br />
• Erfolge loben, Misserfolge neutral behandeln (und nicht<br />
bestrafen).<br />
• Vergleichen Sie die Leistungen Ihres Kindes nicht mit der<br />
anderer Kinder, sondern betonen Sie die eigenen (kleinen)<br />
Fortschritte des Kindes.<br />
• Beispiel: Zählen und würdigen Sie insbesondere bei sehr<br />
fehlerhaften Diktaten immer auch die Anzahl richtig<br />
geschrieben Wörter.
Exkurs: Was sehen Sie hier?<br />
Behalten Sie die Stärken ihres Kindes im Blick,<br />
nicht nur die Schwächen!<br />
Behalten Sie Bemühungen und Fortschritte im Blick,<br />
nicht nur die Misserfolge und schlechte Noten!
5. Nicht überfordern!<br />
• Überfordern Sie Ihr Kind nicht.<br />
• Leben Sie leistungsmäßig nicht strengere Maßstäbe an<br />
als der Lehrer, indem Sie z.B. Zusatzaufgaben verlangen.<br />
• Lassen Sie Ihr Kind nicht die Hausaufgaben aufgrund von<br />
einigen kleinen Korrekturen komplett neu abschreiben.
6. Vorbild sein<br />
• Seien Sie als Erzieher Vorbild im Verhalten.<br />
• Fordern Sie von Ihren Kindern nicht mehr als von sich<br />
selbst.<br />
• Ein Kind, das seine Eltern häufig lesen sieht, wird selbst<br />
auch eher zu einem Buch greifen, als ein Kind, das seine<br />
Eltern häufig vor dem Fernseher erlebt.
7. Gut über die Schule reden<br />
• Sprechen sie möglichst positiv über die Schule, Lehrer und<br />
Unterrichtsfächer, Ihr Kind hat vermutlich genug mit seinen<br />
eigenen Vorbehalten zu kämpfen.<br />
• Fragen Sie Ihr Kind, wenn es von der Schule nach Hause<br />
kommt, was ihm heute gut und was weniger gut gefallen<br />
hat.<br />
� Bei wiederholt langen Hausaufgabenzeiten halten Sie<br />
Rücksprache mit anderen Eltern und informieren Sie die<br />
Lehrerin
Übersicht über 7 <strong>Tipp</strong>s für Eltern<br />
1. Die Selbständigkeit des Kindes fördern.<br />
2. Wissen in den Alltag einbringen lassen.<br />
3. Keine Lösungen vorsagen.<br />
4. Loben, loben, loben!<br />
5. Nicht überfordern.<br />
6. Vorbild sein.<br />
7. Gut über die Schule sprechen.
Gruppengespräch<br />
• Welche Strategien nutzen Sie schon?<br />
• Welche zusätzlichen Strategien möchten Sie ab morgen<br />
ausprobieren? Wie werden Sie das tun?
Schulpsychologische Beratungsstelle Esslingen<br />
Augustinerstraße 5<br />
73728 Esslingen<br />
Tel.: 0711 / 31 05 80 - 30 / - 31<br />
E-Mail: schulpsychologische.beratung@lra-es.de<br />
Anlaufstelle ist für Sie auch die<br />
Beratungslehrerin Frau Hummel
Büchertipps & Internetseiten<br />
• “Lerntechniken von A bis Z” von Gustav Keller, Verlag<br />
Hans Huber<br />
• “Eltern als Therapeuten” von Fritz Jansen und Uta Streit,<br />
Springer-Verlag<br />
• www.schulpsychologie.de � Rubrik “Eltern /<br />
Hausaufgaben”