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Das Institut für Kirche Management und Spiritualität - IKMS

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<strong>Das</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Kirche</strong><br />

<strong>Management</strong> <strong>und</strong> <strong>Spiritualität</strong><br />

Vorstellung<br />

Die Philosophisch-Theologische Hochschule Münster existiert nunmehr seit 30<br />

Jahren. Sie befindet sich heute in Trägerschaft der rheinisch-westfälischen<br />

Provinz des Kapuziner-Ordens. Die PTH ist damit eine von sechs<br />

Ordenshochschulen in Deutschland. Der Orden hat sich entschieden, als Träger<br />

aufzutreten, um Impulse in der Ausbildung von Theologen setzen zu können.<br />

Gleichzeitig profitieren die Kapuziner von der Rückwirkung der<br />

wissenschaftlichen Forschung auf die Provinz.<br />

Von besonderer Bedeutung <strong>für</strong> die PTH Münster ist neben dem <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Spiritualität</strong> <strong>und</strong> dem Pastoralseminar auch das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>Management</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Spiritualität</strong>.<br />

Neben dem Theologiestudium, dem Lizentiat <strong>und</strong> der Promotion in Theologie<br />

werden noch der Studiengang „Theologia Curae“ <strong>und</strong> „Organisationsmanagement<br />

<strong>und</strong> <strong>Spiritualität</strong>“ angeboten.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>Management</strong> <strong>und</strong> <strong>Spiritualität</strong> hat sich zur Aufgabe<br />

gestellt, an der Schnittstelle zwischen Ökonomie <strong>und</strong> Theologie zu lehren, zu<br />

forschen <strong>und</strong> zu beraten. Dabei wird darauf geachtet, dass die<br />

Forschungsergebnisse <strong>für</strong> den praktischen Organisationsalltag relevant sind. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> wurde am <strong>IKMS</strong> auch der Fachtag <strong>für</strong> Personalentwickler ins<br />

Leben gerufen.<br />

Der besondere Ansatz des <strong>IKMS</strong> liegt darin, <strong>Spiritualität</strong> <strong>und</strong> Ökonomie als<br />

gleichwertige Inhalte zu betrachten <strong>und</strong> damit in Forschung <strong>und</strong> Lehre als<br />

gleichberechtigte Partner zu verstehen.<br />

1


Inhaltliche Gr<strong>und</strong>lagen des <strong>IKMS</strong><br />

– (franziskanische) <strong>Spiritualität</strong><br />

– <strong>Management</strong>konzept St. Gallen<br />

– Theorien der Kompetenz <strong>und</strong> der<br />

Organisationsentwicklung IAI<br />

Die an der PTH Münster gelehrte Theologie der <strong>Spiritualität</strong><br />

(<strong>Spiritualität</strong>stheologie) bildet die Gr<strong>und</strong>lage der theologischen Überlegungen am<br />

<strong>IKMS</strong>. Sie geht davon aus, dass <strong>Spiritualität</strong> ein fortlaufender Prozess der<br />

Umformung des Menschen auf sich selbst hin ist <strong>und</strong> dass diese Umformung mit<br />

Blick auf die Menschen um uns herum, die Welt, in der wir leben, <strong>und</strong> auf Gott<br />

hin geschieht.<br />

Organisationen nach dem St.-Gallener-<strong>Management</strong>modell als Systeme<br />

betrachtet, die sich fortlaufend in Veränderungsprozessen befinden. Diese<br />

Prozesse ergeben sich aus Veränderungen im Systemumfeld wie auch innerhalb<br />

des Systems selbst. Neben einer kontinuierlichen Anpassung <strong>und</strong> Veränderung<br />

der Organisation kann von Zeit zu Zeit ein radikaler Schnitt notwendig sein –z.B.<br />

bei gr<strong>und</strong>sätzlich veränderten Rahmenbedingungen. Besonders in<br />

wertorientierten Organisationen besteht die Notwendigkeit, bei dieser radikalen<br />

Veränderung das Wertf<strong>und</strong>ament der Organisation zu berücksichtigen bzw. es<br />

sogar wieder stärker heraus zu stellen.<br />

Für die Analyse <strong>und</strong> Entwicklung der Handlungsfähigkeit der Mitarbeiter wie<br />

auch der Führungskräfte beziehen wir uns auf das Modell der Kompetenz, das<br />

am <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> angewandte Innovationsforschung in Bochum unter Prof. Staudt<br />

entwickelt wurde. Es wird auf dieser Gr<strong>und</strong>lage zwischen der motivationalen<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Mitarbeiter, ihrer organisationalen Einbindung <strong>und</strong> ihrer<br />

Handlungsfähigkeit im eigentlichen Sinne unterschieden. Dieses Modell ist<br />

ausgesprochen praxisorientiert <strong>und</strong> bietet daneben die Möglichkeit, auch den<br />

Bereich der Erhaltung von Beschäftigungsfähigkeit sehr umfassend zu betrachten.<br />

2


Kooperationspartner des <strong>IKMS</strong><br />

• <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> angewandte<br />

Innovationsforschung Bochum<br />

• <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Unternehmensgründung JKU,<br />

Linz<br />

• Private Universität <strong>für</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitswissenschaften, medizinische<br />

Informatik <strong>und</strong> Technik, Hall<br />

• FH Salzburg<br />

Für die unterschiedlichen Aufgabengebiete am <strong>IKMS</strong> konnten renommierte<br />

Kooperationspartner gewonnen werden. Für die Angebote in der Lehre<br />

kooperiert das <strong>IKMS</strong> mit dem <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> angewandte Innovationsforschung. Die<br />

weiteren Kooperationen beziehen sich auf eine thematische Zusammenarbeit: Mit<br />

dem <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Unternehmensgründung arbeitet das <strong>IKMS</strong> in den Bereichen<br />

Organisations- <strong>und</strong> Personalentwicklung zusammen, mit der Universität <strong>für</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitswissenschaften (Hall, Östereich) in den Bereichen Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

„corporate healthcare“ <strong>und</strong> mit der FH Salzburg im Bereich der Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Unternehmensethik.<br />

3


Aufgabengebiete des <strong>IKMS</strong><br />

• Weiterbildungsstudiengang <strong>für</strong><br />

Mitarbeiter in <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> Unternehmen<br />

• Weiterbildung <strong>für</strong> Ordensleute<br />

• Forschung an der Schnittstelle von<br />

Theologie <strong>und</strong> Ökonomie<br />

• Akquise von Drittmittelprojekten<br />

• Veröffentlichungen<br />

4


Lehrinhalte des <strong>IKMS</strong><br />

• Gr<strong>und</strong>lagenmodul: <strong>Kirche</strong>, <strong>Management</strong> <strong>und</strong> <strong>Spiritualität</strong><br />

• Erneuerungspotentiale entdecken<br />

• Veränderungsprozesse gestalten<br />

• wert(e)orientiert führen <strong>und</strong> Verantwortung übernehmen<br />

• Mitarbeiter begleiten<br />

• Mitarbeiter motivieren<br />

• Qualität sichern<br />

• weltweit vernetzen<br />

• Verantwortung übernehmen<br />

• kommunizieren, moderieren<br />

• Projektmanagement<br />

• Kostentransparenz schaffen<br />

Die detaillierten Inhalte des weiterbildenden Studiengangs<br />

„Organisationsmanagement <strong>und</strong> <strong>Spiritualität</strong>“ wurden an folgender Stelle auf der<br />

Webseite des <strong>IKMS</strong> veröffentlicht: http://www.ikms.eu/view.php?nid=73<br />

Neben den Inhalten wurde auch bei der Gestaltung der Seminare darauf geachtet,<br />

dass stets eine Brücke zwischen <strong>Spiritualität</strong> <strong>und</strong> Ökonomie geschlagen wird. So<br />

werden alle Seminare von zwei Dozenten begleitet: Ein Theologe sowie ein<br />

Wirtschaftswissenschaftler bzw. ein Fachmann im Themenbereich des jeweiligen<br />

Seminars. Auf diese Weise kommt ein konstruktiver Dialog der<br />

wissenschaftlichen Disziplinen zustande.<br />

5


Was ist <strong>Spiritualität</strong>?<br />

Josef Weismayer:<br />

„Es meint das totale Betroffensein des Getauften<br />

durch das Christusereignis, das volle<br />

Wirksamwerden <strong>und</strong> zur-Auswirkung-Kommen<br />

des Heilstuns Gottes durch Jesus Christus im<br />

Heiligen Geist. Es geht um das volle Leben in<br />

jener Wirklichkeit Gottes, die durch Jesus<br />

Christus eröffnet <strong>und</strong> zugänglich gemacht<br />

wurde: <strong>Spiritualität</strong> ist sowohl das uns<br />

geschenkte Leben im Heiligen Geist als auch<br />

das Sichergreifenlassen von dieser Zuwendung<br />

Gottes, das Leben als verwandelter Mensch, das<br />

geistliche Leben.“<br />

Bis zu den 60er Jahren wurden Begriffe wie Frömmigkeit, Askese oder Mystik<br />

als Synonyme <strong>für</strong> <strong>Spiritualität</strong> gebraucht.<br />

Bei dem Verständnis von <strong>Spiritualität</strong>, welches an der PTH verwendet wird,<br />

wird deutlich, dass es die Verwandlung des Menschen im Zentrum steht. Jedoch<br />

handelt es sich nicht um eine Verwandlung aus dem Menschen selbst heraus.<br />

Vielmehr geschieht diese Verwandlung durch die Zuwendung Gottes.<br />

6


Was ist <strong>Spiritualität</strong>?<br />

Josef Sudbrack:<br />

„Allgemein besagt heute <strong>Spiritualität</strong> eine<br />

Mentalität, die sinngebend die Tatsachenwelt<br />

übergreift (z. B. unter Bezug auf Gott, Sein,<br />

Buddha-Natur, Leere, Evolution, Network, Energie<br />

u. a.).<br />

Der Begriff wird sowohl abstrakt-systematisch wie<br />

konkret-lebenspraktisch gebraucht <strong>und</strong> auch auf<br />

kleinere Sinnbereiche angewandt.“<br />

7


Arbeitsdefinition<br />

<strong>Spiritualität</strong><br />

ist die fortwährende<br />

UmFORMung<br />

eines Menschen,<br />

in leidenschaftlicher <strong>und</strong> engagierter<br />

Beziehung zur Welt, zum Menschen <strong>und</strong> zum Unverfügbaren,<br />

mit dem Ziel der Selbstwerdung <strong>und</strong> des Einswerdens.<br />

Wie <strong>Spiritualität</strong> gelebt werden kann, wird an der Abbildung des Wortes<br />

„UmFORMung“ sichtbar: So bedarf <strong>Spiritualität</strong> zunächst einer Form, die sich im<br />

Gebet, Gottesdienst oder in der persönlichen Frömmigkeit ausdrückt. Gleichzeitig<br />

ist <strong>Spiritualität</strong> prozessorientiert, es handelt sich um ein stetes Hinterfragen oder<br />

um eine kontinuierliche Umformung.<br />

<strong>Spiritualität</strong> meint nicht nur die Beziehung zu Gott, zur Transzendenz sondern<br />

auch die Beziehung zu den Mitmenschen <strong>und</strong> zur Umwelt.<br />

8


<strong>Spiritualität</strong> <strong>und</strong> <strong>Management</strong><br />

Tradition <strong>und</strong> Geschichte<br />

Alte <strong>Institut</strong>ion <strong>Kirche</strong> mit<br />

Erfahrungswissen<br />

Geschichte von Leitung<br />

<strong>und</strong> Geleitet-werden<br />

Vision<br />

Mission<br />

Leiten <strong>und</strong> geleitet werden<br />

Veränderung<br />

Erneuerung<br />

Gelebte Praxis<br />

Ganzheitlichkeit<br />

Haltung, nicht Methode ...<br />

Die <strong>Kirche</strong> kann als älteste Organisation überhaupt bezeichnet werden. Und mit<br />

der Entwicklung der <strong>Kirche</strong> als <strong>Institut</strong>ion wurde auch Wissen gesammelt <strong>und</strong><br />

gespeichert. Dieses Wissen <strong>und</strong> die Tradition der <strong>Kirche</strong> stoßen auf die<br />

verschiedenen Persönlichkeiten der Mitarbeiter. Damit diese unterschiedlichen<br />

Erwartungen jedoch nicht zu Konflikten führen, bedarf es dem Einsatz von<br />

modernen Steuerungs- / <strong>Management</strong>techniken, wie Zielvereinbarungen oder<br />

der Etablierung einer Mission / Vision <strong>für</strong> die Organisation.<br />

9


Change <strong>und</strong> <strong>Spiritualität</strong><br />

1. Veränderung an der Schnittstelle von<br />

Individuum <strong>und</strong> Organisation<br />

2. Persönliche Veränderung als spirituelle<br />

Herausforderung<br />

3. Persönliche Veränderung als spirituelle<br />

Gr<strong>und</strong>haltung<br />

Die dargestellten Themen auf der Folie, in denen sich Change-<br />

/Veränderungsprozesse <strong>und</strong> <strong>Spiritualität</strong> begegnen, lassen sich auch in<br />

diesen Punkten darstellen:<br />

1. Was kann das <strong>Management</strong> von kirchlichen Strukturen lernen? Ist<br />

beispielsweise eine „correctio fraterna“ (Brüderliche Ermahnung) auf die<br />

Steuerung einer Organisation übertragbar?<br />

2. Gott bleibt derselbe – aber der Mensch verändert sich: Welche Auswirkungen<br />

hat das auf die Beziehung zu Gott?<br />

3. Veränderung ist Teil der <strong>Spiritualität</strong> – im Sinne einer fortwährenden<br />

Umformung.<br />

10


Modell der Kompetenz<br />

Können<br />

Kompetenz zur Handlung<br />

Wollen<br />

Motivation zur<br />

Handlung<br />

Müssen/Dürfen<br />

Organisatorische<br />

Einbindung<br />

Persönliche Ressourcen<br />

Dieses Modell der Kompetenz sagt aus, dass eine Handlung dann stattfindet,<br />

wenn der Akteur fähig ist, die betreffende Handlung auszuführen (Können), wenn<br />

er es will <strong>und</strong> wenn er es darf.<br />

Für den Manager resultieren aus diesem Modell zwei Fragen: Wie können die<br />

Menschen, die einer Führungskraft anvertraut sind, in ihren Ressourcen ernst<br />

genommen werden? Und wie können sie ihren Ressourcen entsprechend<br />

eingesetzt werden?<br />

11

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