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Die Fischfauna des Elbestroms - bei der Internationalen ...

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K a p i t e l 2<br />

Einzugsgebiets <strong>der</strong> Elbe als grundlegen<strong>des</strong> Kriterium die<br />

Gewässerordnung nach Strahler (Strahler 1952) bzw. die<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gewässerordnung angewandt. <strong>Die</strong> Typologie<br />

wurde auf den abiotischen Deskriptoren gemäß<br />

Anhang II <strong>der</strong> Wasserrahmenrichtlinie beruhende Typologie<br />

erar<strong>bei</strong>tet. In Deutschland wurden zur Beschreibung <strong>der</strong><br />

die Gewässer prägenden geomorphologischen und geochemischen<br />

Eigenschaften vergleichsweise homogene<br />

Landschaftsräume zu „Fließgewässerlandschaften“ zusammengefasst.<br />

In den Fließgewässerlandschaften wurden die<br />

Gewässer nach den Kriterien Ökoregion, Einzugsgebietsgröße,<br />

Höhenlage, einfache Geologie differenziert. Als zusätzlicher<br />

Faktor wurde die Zusammensetzung <strong>des</strong> Sohlsubstrats<br />

herangezogen, die als beson<strong>der</strong>s wichtiger Faktor<br />

für bodenlebende o<strong>der</strong> im Boden wurzelnde Organismen anzusehen<br />

ist. Danach wurden diese zunächst „abiotisch“ gebildeten<br />

Gewässertypen dahingehend überprüft, ob sie sich in<br />

typspezifischen Gewässerbiozönosen (Algen, Makrophyten,<br />

benthische Wirbellose, Fische) wi<strong>der</strong>spiegeln (IKSE 2005b).<br />

Über Jahrhun<strong>der</strong>te hat menschliches Handeln die Morphologie<br />

<strong>der</strong> Gewässer im Einzugsgebiet <strong>der</strong> Elbe erheblich<br />

verän<strong>der</strong>t, wodurch die Abflussverhältnisse und die<br />

Durchgängigkeit fast im gesamten Einzugsgebiet <strong>der</strong> Elbe<br />

stark beeinflusst wurden. Alle diese Verän<strong>der</strong>ungen beeinflussen<br />

bereits seit Jahrzehnten, ja sogar Jahrhun<strong>der</strong>ten in<br />

unterschiedlichem Maße alle aquatischen Organismen, auch<br />

die Fische. <strong>Die</strong> Verän<strong>der</strong>ungen traten auf mehreren Ebenen<br />

auf:<br />

• <strong>Die</strong> Fließgewässer wurden durch Querbauwerke angestaut,<br />

ihr Gefälle vermin<strong>der</strong>te sich und <strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong> Sedimentablagerungen<br />

verän<strong>der</strong>te sich.<br />

• <strong>Die</strong> Flussläufe wurden verkürzt, die Elbe selber ist heute<br />

gegenüber ihrer ursprünglichen Länge 120 Kilometer<br />

kürzer.<br />

• <strong>Die</strong> Flussläufe wurden durch Uferdeckwerke und<br />

Hochwasserschutzanlagen von ihrem Überschwemmungsgebiet<br />

isoliert.<br />

• <strong>Die</strong> Abflussvielfalt wurde durch den Bau von Stauseen<br />

und Staustufen eingeschränkt.<br />

• <strong>Die</strong> Wasserbeschaffenheit verschlechterte sich (chemische<br />

und Wärmebelastungen sowie Eutrophierung).<br />

An natürlichen Gewässern än<strong>der</strong>n sich auf <strong>der</strong> Strecke von<br />

<strong>der</strong> Quelle zum Meer die Gewässermorphologie und die<br />

physikalischen Bedingungen (die wichtigsten Faktoren sind<br />

das Gefälle <strong>des</strong> Gewässerbetts, die Fließgeschwindigkeit,<br />

die Substratgröße, <strong>der</strong> Charakter <strong>der</strong> Sohle, die Neigung <strong>der</strong><br />

Ufer, die Breite und die Tiefe <strong>des</strong> Gewässers, <strong>der</strong> Sauerstoffgehalt<br />

usw.). Den Gradienten <strong>des</strong> Lebensraums folgt auch die<br />

Abb. 2-1:<br />

Ökoregionen, Typen und Fischregionen <strong>der</strong> Elbe<br />

6 <strong>Die</strong> <strong>Fischfauna</strong> <strong>des</strong> <strong>Elbestroms</strong>

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