Handbuch (PDF, 35 Seiten, 2 MB) - Amt für Landschaft und Natur
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<strong>Amt</strong> <strong>für</strong> <strong>Landschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> ALN<br />
<strong>Landschaft</strong>squalitätsprojekte<br />
im Kanton Zürich<br />
<strong>Handbuch</strong><br />
(Version 1.1)<br />
1
Herausgeber: Baudirektion Kanton Zürich, <strong>Amt</strong> <strong>für</strong> <strong>Landschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong><br />
Auftragnehmer:<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Landschaft</strong> <strong>und</strong> Freiraum, Hochschule Rapperswil<br />
Bearbeitung: Hans-Michael Schmitt (PL), Mitarbeit: Raphael Angehrn, Andreas Lienhard<br />
Korreferat: Victor Condrau (ILF), Martin Schwarze (Planar AG)<br />
Begleitung Arbeitsgruppe <strong>Landschaft</strong>squalität ALN:<br />
Marco Pezzatti (ALN, Ltg. Arbeitsgruppe), Carlota Erismann (ALN), Martin Graf (ALN), Lukas<br />
Keller (ALN), Lorenz Kurtz (ALN), Christian Leisi (ARE), Barbara Schultz (ARE), Barbara Staeheli<br />
(Strickhof), Sylvia Urbscheit (ALN), Wolfgang Wetter (ARE)<br />
2
Inhaltsverzeichnis<br />
Überblick <strong>und</strong> Zusammenfassung ......................................................................................... 4<br />
1 Ziel dieses <strong>Handbuch</strong>s .......................................................................................... 6<br />
2 Qualitäten der <strong>Landschaft</strong> ..................................................................................... 7<br />
3 <strong>Landschaft</strong>squalitätsprojekt ............................................................................... 11<br />
3.1 Initiative, Vorarbeiten ............................................................................................. 11<br />
3.2 Bestehende Gr<strong>und</strong>lagen auswerten ....................................................................... 12<br />
3.3 <strong>Landschaft</strong>sanalyse: <strong>Landschaft</strong>styp <strong>und</strong> Schlüsselelemente ................................. 13<br />
3.4 Leitbild ................................................................................................................... 18<br />
3.5 Ziele, Massnahmen ............................................................................................... 24<br />
3.6 Bewilligung ............................................................................................................ 26<br />
3.7 Umsetzung <strong>und</strong> Erfolgskontrolle ............................................................................. 26<br />
Anhang 1: Karte der Handlungsräume ROK Zürich ............................................................ 29<br />
Anhang 2: <strong>Landschaft</strong>sziele <strong>und</strong> Massnahmen, die nicht mit LQ-Beiträgen gefördert<br />
werden können .................................................................................................... 30<br />
Anhang 3: <strong>Landschaft</strong>sprojekte im Überblick ..................................................................... 31<br />
Anhang 4: Aufgabenteilung Trägerschaft, Betriebe, Kanton .............................................. 32<br />
Anhang 5: Hinweise auf weiterführende Literatur <strong>und</strong> Quellen .......................................... 33<br />
Anhang 6: Abbildungsverzeichnis / Fotonachweis ............................................................. <strong>35</strong><br />
Folgende Dokumente ergänzen dieses <strong>Handbuch</strong> (siehe: ALN-Landwirtschaft)<br />
<br />
<br />
<br />
Beschreibungen der <strong>Landschaft</strong>stypen<br />
Massnahmenkatalog<br />
Karte <strong>Landschaft</strong>stypen<br />
3
Überblick <strong>und</strong> Zusammenfassung<br />
<strong>Landschaft</strong>squalitätsbeiträge sind ein neues Instrument in der Direktzahlungsverordnung<br />
(Agrarpolitik 2014-17). Sie beziehen sich auf den Art.104 der B<strong>und</strong>esverfassung<br />
<strong>und</strong> den Art. 74 des Landwirtschaftsgesetzes mit dem Auftrag zur Pflege der Kulturlandschaft.<br />
Im Rahmen von <strong>Landschaft</strong>squalitätsprojekten (LQ-Projekten) sollen gezielt<br />
Leistungen von Bäuerinnen <strong>und</strong> Bauern unterstützt <strong>und</strong> gefördert werden, mit denen<br />
sie die Qualität der Kulturlandschaft erhalten <strong>und</strong> fördern.<br />
Während bei der Biodiversität die Förderung von Arten, die Vielfalt der Lebensräume<br />
<strong>und</strong> die genetische Vielfalt im Vordergr<strong>und</strong> stehen, motivieren die <strong>Landschaft</strong>squalitätsbeiträge<br />
(LQ-Beiträge) zum Erhalten <strong>und</strong> Neuschaffen von ‚subjektiven’ <strong>Landschaft</strong>swerten,<br />
wie <strong>Landschaft</strong>sbild, Schönheit, Identität, Eigenart, Erholungs- <strong>und</strong> Erlebniswert,<br />
Fehlen von sensorischen Störungen <strong>und</strong> Zugänglichkeit der offenen Kulturlandschaft<br />
(vgl. BLW, 2013b).<br />
<strong>Landschaft</strong>squalitätsbeiträge tragen dazu bei, die Vielfältigkeit der Kulturlandschaft <strong>und</strong><br />
den regionalen Charakter zu erhalten <strong>und</strong> zu fördern. ‚Massstab <strong>für</strong> die Projekte bilden<br />
die Bedürfnisse derjenigen Menschen, welche eine <strong>Landschaft</strong> nutzen <strong>und</strong> geniessen,<br />
sei es beim Blick aus dem Fenster, ‚beim Vorbeigehen’ oder indem sie einen <strong>Landschaft</strong>raum<br />
gezielt aufsuchen; <strong>für</strong> ihre Erholung, in ihrem ganz normalen Alltag, <strong>für</strong><br />
sportliche Aktivitäten, bei ihrem täglichen Spaziergang mit dem H<strong>und</strong> oder auf ihrem<br />
Weg zur Arbeit’ (BLW, 2013b).<br />
Abb. 1: <strong>Landschaft</strong>squalitätsprojekte dienen<br />
dem Erhalten <strong>und</strong> Fördern schöner <strong>und</strong> erlebnisreicher<br />
<strong>Landschaft</strong>en<br />
Dieses <strong>Handbuch</strong> richtet sich an die fachlich Interessierten <strong>und</strong> Beteiligten in <strong>Landschaft</strong>squalitätsprojekten<br />
im Kanton Zürich <strong>und</strong> möchte sie bei der Erarbeitung unterstützen.<br />
Generell richtet sich das Vorgehen nach den Gr<strong>und</strong>lagen des BLW<br />
(www.blw.admin.ch), namentlich der Richtlinie <strong>für</strong> <strong>Landschaft</strong>squalitätsprojekte (Entwurf<br />
Febr. 2013). Dieses <strong>Handbuch</strong> konkretisiert <strong>und</strong> detailliert dazu ergänzend ausgewählte<br />
Arbeitsschritte, wie insbesondere die <strong>Landschaft</strong>sanalyse mithilfe von <strong>Landschaft</strong>stypen<br />
<strong>und</strong> Schlüsselelementen sowie die Formulierung eines Leitbildes aufgr<strong>und</strong><br />
der besonderen Herausforderungen (Handlungsbedarf).<br />
Die Initiative zu diesen Projekten kann von Landwirtinnen <strong>und</strong> Landwirten vor Ort ausgehen<br />
<strong>und</strong> wird durch eine örtliche Trägerschaft organisiert. Die kantonalen Fachstellen<br />
können <strong>für</strong> Anliegen <strong>und</strong> Fragen beigezogen werden. Zudem kann beim BLW finanzielle<br />
Unterstützung beantragt werden (limitierter Coachingbeitrag des BLW).<br />
4
Idealerweise basieren die <strong>Landschaft</strong>squalitätsprojekte auf übergreifenden <strong>Landschaft</strong>sprojekten,<br />
wie z.B. kommunale oder regionale <strong>Landschaft</strong>sentwicklungskonzepte<br />
(LEK), Raumordnungskonzepte oder Entwicklungsleitbilder.<br />
Besonderer Wert wird auf die Bestimmung regionalisierter <strong>Landschaft</strong>sziele gelegt,<br />
welche zur Erhaltung charakteristischer <strong>und</strong> ortstypischer Elemente <strong>und</strong> zum Schaffen<br />
neuer <strong>Landschaft</strong>swerte beitragen. Dazu sind die jeweiligen <strong>Landschaft</strong>stypen zu benennen<br />
<strong>und</strong> weiter zu differenzieren <strong>und</strong> die Schlüsselelemente sowie Herausforderungen<br />
zu beschreiben. Auf dieser Basis soll ein Leitbild abgeleitet werden.<br />
<strong>Landschaft</strong>styp, Schlüsselelemente <strong>und</strong> Leitbild stellen die Gr<strong>und</strong>lage dar <strong>für</strong> die <strong>Landschaft</strong>sziele<br />
(Wirkungsziele <strong>für</strong> die <strong>Landschaft</strong>sentwicklung) <strong>und</strong> Massnahmen. Der<br />
Kanton Zürich hat einen Katalog empfohlener Massnahmen <strong>und</strong> entsprechender Beiträge<br />
erstellt. Es können auch weitere Massnahmen vorgeschlagen werden. Nach Prüfung<br />
durch die kantonalen Fachstellen beantragt der Kanton beim B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong><br />
Landwirtschaft (BLW) die entsprechenden Bewilligungen <strong>und</strong> Finanzmittel, so dass<br />
anschliessend die Bewirtschaftungsverträge vereinbart werden können.<br />
Initative Gr<strong>und</strong>lagen Analyse Leitbild<br />
Ziele,<br />
Massnahmen<br />
Bewilligung<br />
Umsetzung<br />
Abb. 2: Projektphasen eines <strong>Landschaft</strong>squalitätsprojektes. Die Projekterstellung zwischen Gr<strong>und</strong>lagenerhebung<br />
<strong>und</strong> Bewilligung wird mit diesem <strong>Handbuch</strong> besonders unterstützt.<br />
<strong>Landschaft</strong>squalitätsbeiträge werden an Landwirte ausgezahlt, welche besondere Leistungen<br />
zur Entwicklung, Förderung <strong>und</strong> Pflege der charakteristischen Kulturlandschaft<br />
erbringen. Das <strong>Handbuch</strong> bezieht sich somit auf den Wirkungsbereich der Landwirtschaft.<br />
Massnahmen zur Erhaltung <strong>und</strong> Verbesserung der <strong>Landschaft</strong>squalität im Siedlungsbereich,<br />
im Wald oder an Gewässern, welche nicht auf der landwirtschaftlichen<br />
Nutzfläche stattfinden, können nicht durch diese Finanzierung unterstützt werden.<br />
Trotzdem können im gesamtheitlichen Kontext auch Ziele <strong>und</strong> Massnahmen formuliert<br />
werden, die über andere Instrumente umgesetzt <strong>und</strong> finanziert werden.<br />
Massnahmen <strong>und</strong> <strong>Landschaft</strong>selemente orientieren sich häufig an historisch gewachsenen,<br />
traditionellen Elementen <strong>und</strong> Nutzungsmustern. Eine besondere Aufgabe der<br />
<strong>Landschaft</strong>squalitätsprojekte wird es sein, auch neue charakteristische Elemente zu<br />
fördern <strong>und</strong> die <strong>Landschaft</strong>squalitätsprojekte mit einer breiten, visionären Sicht anzugehen.<br />
Gelingt es, auch in den bereits stark überformten <strong>und</strong> veränderten Räumen identitätsstiftende<br />
<strong>Landschaft</strong>selemente zu sichern <strong>und</strong> zu fördern, haben die <strong>Landschaft</strong>squalitätsprojekte<br />
ihre erhoffte Wirkung erfüllt: Eine vielfältige, erlebnisreiche Kulturlandschaft<br />
Zürich.<br />
5
1 Ziel dieses <strong>Handbuch</strong>s<br />
Die kantonalen Fachstellen möchten mit diesem <strong>Handbuch</strong> die Trägerschaften von LQ-<br />
Projekten dabei unterstützen, schöne <strong>und</strong> vielfältige, erlebnisreiche <strong>Landschaft</strong>en zu<br />
gestalten, erhalten, aufzuwerten <strong>und</strong> wieder zu entwickeln. Das <strong>Handbuch</strong> ergänzt <strong>und</strong><br />
präzisiert dabei die Richtline des BLW (2013a) <strong>für</strong> die LQ-Projekte im Kanton Zürich.<br />
Es definiert die Inhalte <strong>und</strong> beschreibt wie LQ-Projekte erarbeitet werden sollen. Die<br />
Resultate der Projektarbeit werden im Projektbericht beschrieben <strong>und</strong> der Abteilung<br />
Landwirtschaft im ALN unterbreitet.<br />
Dieses <strong>Handbuch</strong> richtet sich an die fachlich Interessierten <strong>und</strong> Beteiligten in LQ-<br />
Projekten im Kanton Zürich. Sie möchte<br />
<br />
<br />
die Trägerschaften bei der <strong>Landschaft</strong>sanalyse <strong>und</strong> Zieldefinition unterstützen,<br />
die Bearbeitung der landschaftlichen Anliegen <strong>und</strong> das Erstellen fachlich gut<br />
abgestützter LQ-Projekte unterstützen,<br />
geeignete Vorgehensweisen aufzeigen <strong>und</strong> somit die Projektarbeiten <strong>und</strong> -<br />
eingabe zu erleichtern,<br />
<br />
<br />
<br />
Hilfestellung beim Ermitteln von ortstypischen, charakteristischen Elementen<br />
bieten,<br />
Hinweise zu angestrebten <strong>Landschaft</strong>squalitäten, Zielen <strong>und</strong> Massnahmen liefern,<br />
damit zu einer ‚<strong>Landschaft</strong> von morgen’ als Konsens zwischen Landwirtschaft,<br />
Raum- <strong>und</strong> <strong>Landschaft</strong>sentwicklung beitragen.<br />
Das <strong>Handbuch</strong> stellt in erster Linie eine ‚Lesehilfe zur <strong>Landschaft</strong>’ dar <strong>und</strong> bietet konkrete<br />
Hilfestellungen in der <strong>Landschaft</strong>sanalyse <strong>und</strong> bei der Bestimmung des Leitbildes<br />
<strong>und</strong> der Ziele. Sie kann nur beschränkt ‚Rezeptbuch’ zu <strong>Landschaft</strong>squalität <strong>und</strong> Massnahmen<br />
sein: Die regionalen <strong>und</strong> lokalen charakteristischen Besonderheiten <strong>und</strong> die<br />
ortstypischen Massnahmen sind mit der Arbeit vor Ort zu ergründen.<br />
Basis des <strong>Handbuch</strong>s sind neben der Direktzahlungsverordnung selbst die Richtlinien<br />
des BLW (2013). Generell richtet sich das Vorgehen nach diesen Gr<strong>und</strong>lagen des BLW<br />
(www.blw.admin.ch), namentlich der Richtlinie <strong>für</strong> LQ-Projekte (BLW, 2013 a <strong>und</strong><br />
2013b).<br />
Dieses <strong>Handbuch</strong> konkretisiert <strong>und</strong> detailliert dazu ergänzend ausgewählte Arbeitsschritte,<br />
insbesondere die <strong>Landschaft</strong>sanalyse sowie die Formulierung des Leitbildes<br />
aufgr<strong>und</strong> der besonderen Herausforderungen (Handlungsbedarf). Sie umschreibt die<br />
spezifischen Anforderungen des Kantons Zürich an das Vorgehen <strong>und</strong> die zu erarbeitenden<br />
Unterlagen (siehe auch ‚Vorlage Projektbericht‘).<br />
6
2 Qualitäten der <strong>Landschaft</strong><br />
‚<strong>Landschaft</strong>’<br />
‚<strong>Landschaft</strong>en‘ entstehen durch das Nutzen <strong>und</strong> Gestalten der natürlichen Gegebenheiten<br />
durch den Menschen. <strong>Landschaft</strong>en erbringen der Gesellschaft vielfältige Leistungen<br />
1 : Die agrarischen Kulturlandschaften sind im Sinne der Multifunktionalität sowohl<br />
Produktionsraum von Nahrungsmitteln als auch erlebnisreicher Erholungsraum,<br />
geschichtsträchtiger Kultur- <strong>und</strong> Identifikationsraum <strong>und</strong> vielfältiger <strong>Natur</strong>raum.<br />
Abb. 2.1: Agrarlandschaften<br />
mit<br />
hoher Struktur- <strong>und</strong><br />
Nutzungsvielfalt<br />
sind sehr attraktiv<br />
sowohl <strong>für</strong> den<br />
Menschen wie <strong>für</strong><br />
die <strong>Natur</strong> (im Bild:<br />
Gossau ZH). Eine<br />
solche <strong>Landschaft</strong><br />
erzählt Geschichten,<br />
lässt uns erinnern<br />
<strong>und</strong> ist Spiegel<br />
unseres aktuellen<br />
bäuerlichlandwirtschaftlichen<br />
Wirkens.<br />
Schöne <strong>Landschaft</strong>en erfreuen uns mit ihrer Erlebnisvielfalt, Natürlichkeit <strong>und</strong> ihrer<br />
ortstypischen Eigenheit. Es macht Freude, in ihnen zu arbeiten, zu wohnen <strong>und</strong> sich in<br />
ihnen zu erholen. Durch angepasste landwirtschaftliche Nutzung, das Pflegen, Schonen<br />
<strong>und</strong> Aufwerten, aber auch Neuschaffen der landschaftlichen Qualitäten lassen sich<br />
Agrarlandschaften zu charakteristischen <strong>und</strong> identitätsstiftenden <strong>Landschaft</strong>en <strong>für</strong> die<br />
ganze Gesellschaft entwickeln <strong>und</strong> erhalten. LQ-Beiträge unterstützen Landwirte <strong>und</strong><br />
Landwirtinnen in diesem Anliegen.<br />
<strong>Landschaft</strong>squalitäten<br />
Die durch Nutzung <strong>und</strong> Gestaltung erzeugten Strukturen <strong>und</strong> Elemente prägen die<br />
Qualitäten der <strong>Landschaft</strong> als <strong>Natur</strong>raum, Erholungsraum <strong>und</strong> Kultur- <strong>und</strong> Identitätsraum<br />
(Abb. 2.2 – 2.4).<br />
1<br />
vgl. Begriff der ‚<strong>Landschaft</strong>sleistungen’ (Grêt-Regamey, 2012): <strong>Landschaft</strong> erbringt demnach Trägerleistungen (Fläche<br />
<strong>für</strong> Gebäude <strong>und</strong> Infrastruktur), Produktionsleistungen (Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, Rohstoffe, Trinkwasser), Reproduktionsleistungen<br />
(Wasserreinigung, Klimaregulierung, Erholungsnutzung), Habitatsleistungen (Lebensraum <strong>für</strong> Flora <strong>und</strong><br />
Fauna) <strong>und</strong> Informationsleistungen (Lebenszusammenhänge, Identität).<br />
7
<strong>Landschaft</strong>squalität ‚<strong>Natur</strong>’<br />
<strong>Landschaft</strong> bietet Pflanzen <strong>und</strong> Tieren<br />
Lebensraum, ist damit Refugium <strong>und</strong> wichtiger<br />
Garant der Biodiversität, sie dient der<br />
Sicherung als Ausgleichs- <strong>und</strong> Regenerationsraum.<br />
<strong>Natur</strong>nähe <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>erlebnis<br />
sind wichtige Faktoren schöner <strong>und</strong> erlebnisreicher<br />
<strong>Landschaft</strong>en.<br />
Ausgewählte Qualitäten <strong>und</strong> Elemente der <strong>Natur</strong>landschaft: Vielfältige Lebensräume, Kleinstrukturen,<br />
Fliess- <strong>und</strong> Stillgewässer, Vernässungen, Ried- <strong>und</strong> Schilfflächen. Vorkommen besonderer<br />
Pflanzen- <strong>und</strong> Tierarten, Wetterbäume, Baumruinen, Krautsäume, geologische Zeugnisse.<br />
<strong>Landschaft</strong>squalität ‚Erholung’<br />
<strong>Landschaft</strong> bietet dem Menschen Ausgleich<br />
in Form von Bewegung, Erlebnis,<br />
ästhetischem Genuss, Abstand zum hektischen<br />
Alltag, Ruhe, Aktivität <strong>und</strong> Entspannung.<br />
Schöne <strong>und</strong> erlebnisreiche <strong>Landschaft</strong><br />
sorgen <strong>für</strong> körperliches sowie seelisches<br />
Wohlbefinden.<br />
Ausgewählte Qualitäten <strong>und</strong> Elemente der Erholungslandschaft: Ausblicke, Überblick, Sichtachsen,<br />
Wechsel Weite / Kleinräumigkeit, Ruhe, Klänge (Blätter-/ Wasserrauschen, Glockenklang),<br />
Duft, Abgeschiedenheit. Verstecke, Trampelpfade, Früchte <strong>und</strong> Blumen am Wegesrand,<br />
Formenspiel, Farben (Frühlingsboten, Sommerfarben, Herbstfülle). Gute Zugänglichkeit, Spielwiesen,<br />
R<strong>und</strong>wege, Erlebnis, Information (Lehrpfade, Themenwege). Rast- <strong>und</strong> Lagerplätze,<br />
Aussichtsplätze, Zugang zum Wasser, Schlittelhang, Jahreszeiten.<br />
<strong>Landschaft</strong>squalität ‚Kulturgedächtnis<br />
<strong>und</strong> Identität’<br />
<strong>Landschaft</strong> erzählt Geschichten, sie bietet<br />
Möglichkeit zum Erkennen <strong>und</strong> Erinnern<br />
<strong>und</strong> trägt so zur Identitätsbildung bei.<br />
<strong>Landschaft</strong> ist räumliches Gedächtnis der<br />
Gesellschaft. Entstehung, Entwicklung,<br />
Bewirtschaftung <strong>und</strong> regionaltypische Gebräuche<br />
<strong>und</strong> Gepflogenheiten geben der<br />
<strong>Landschaft</strong> ihr typisches Gepräge <strong>und</strong> sind<br />
Ausdruck unserer Kultur.<br />
Ausgewählte Qualitäten <strong>und</strong> Elemente der Kulturlandschaft: Regionaltypisches Flächenmosaik<br />
(klein- oder grossräumige Nutzungsmuster, Ausrichtung, Zuteilung), besondere Nutzungsformen<br />
(z.B. Riedflächen, Nieder-, Hochhecken), historische Wege <strong>und</strong> Wegbegleiter, Triftwege,<br />
Geschichts- <strong>und</strong> Sagenorte (Linde, Richtplatz, historische Versammlungsorte, Gebräuche),<br />
typische Mauern / Zäune / Weidebegrenzungen. Elemente der traditionellen Kulturlandschaftsnutzung<br />
(z.B. Ackerterrassen), besondere Gehölzarten (Holderbusch am Hof etc.). Regionaltypische<br />
Kulturen (Emmer, Dinkel, Buchweizen etc.).<br />
Abb. 2.2 – 2.4: Funktionen <strong>und</strong> Qualitäten der <strong>Landschaft</strong><br />
8
Was verändert <strong>Landschaft</strong><br />
Natürliche Prozesse, primär jedoch das Wirken des Menschen verändern <strong>Landschaft</strong><br />
kontinuierlich. <strong>Natur</strong>nahe <strong>und</strong> erlebnisreiche <strong>Landschaft</strong>en geraten ‚unter Druck’ (vgl.<br />
BRP/BUWAL, 1991 ff). Flächenverlust, Zerschneidung, Verlust der Wiedererkennbarkeit<br />
<strong>und</strong> ortstypischen Qualitäten sowie die Art <strong>und</strong> Intensität der jeweiligen Landnutzung<br />
sind dabei die prägenden Faktoren (Abb. 2.5 – 2.8).<br />
Abb. 2.5: Flächenverlust / Zersiedelung: die<br />
(offene) <strong>Landschaft</strong> wird durch Siedlungen, Infrastrukturanlagen<br />
<strong>und</strong> -nutzungen in Anspruch genommen.<br />
Sie steht somit als landwirtschaftlicher<br />
Produktionsraum <strong>und</strong> als (unbebauter) <strong>Natur</strong>-,<br />
Kultur- <strong>und</strong> Erlebnis-/ Erholungsraum nicht mehr<br />
zur Verfügung.<br />
Abb. 2.6: Zerschneidung / Verlärmung: Die<br />
Nutzung <strong>und</strong> Zugänglichkeit <strong>für</strong> Menschen <strong>und</strong><br />
(landgeb<strong>und</strong>ene) Tiere wird unterbrochen oder<br />
erschwert.<br />
Abb. 2.7: Identitätsverlust: Unsorgfältige Einpassung<br />
landwirtschaftlicher Hochbauten <strong>und</strong><br />
Fahrnisbauten wie Folientunnel, Treibhäuser oder<br />
Siloballenlager ohne Bezug auf die räumlichen<br />
Qualitäten der <strong>Landschaft</strong> werden oft als störend<br />
wahrgenommen <strong>und</strong> führen zur Banalisierung<br />
<strong>und</strong> Austauschbarkeit (Foto nicht im Kanton ZH).<br />
Abb. 2.8: Intensivierung der Landnutzung:<br />
Flächenarrondierung <strong>und</strong> Rationalisierung können<br />
zu Verlust von Struktur- <strong>und</strong> Nutzungsvielfalt,<br />
Ausräumung <strong>und</strong> Geometrisierung beitragen<br />
<strong>und</strong> die Erholungs- <strong>und</strong> Lebensraumqualität der<br />
<strong>Landschaft</strong> beeinträchtigen.<br />
<strong>Landschaft</strong>squalitäts-Beiträge<br />
<strong>Landschaft</strong>squalität ist das Ergebnis vielfältiger Prozesse <strong>und</strong> Entwicklungen der<br />
Raumnutzung, innerhalb <strong>und</strong> ausserhalb des Landwirtschaftsgebietes resp. des Wirkungskreises<br />
der Landwirtschaft. Diese Entwicklungen können mit unterschiedlichen<br />
Instrumenten gelenkt werden: Richt- <strong>und</strong> Nutzungsplanung oder weitere Instrumente<br />
der Raum-, <strong>Landschaft</strong>s- <strong>und</strong> Infrastrukturplanung, <strong>Landschaft</strong>sentwicklungskonzepte<br />
(LEK), Vernetzungsprojekte, Siedlungsleitbilder. Aber auch gute Projektplanungen (gu-<br />
9
te Linienführung <strong>und</strong> Einpassung von Strassen oder Hochspannungsleitungen etc.)<br />
beeinflussen das ‚Ergebnis <strong>Landschaft</strong>’.<br />
Mit <strong>Landschaft</strong>squalitätsbeiträgen werden die Leistungen der Landwirtschaft zur Pflege<br />
<strong>und</strong> Weiterentwicklung der Erlebnisvielfalt <strong>und</strong> Qualität der Kulturlandschaft gefördert.<br />
LQ-Projekte ergänzen oder initiieren idealerweise gesamtheitliche Entwicklungs- <strong>und</strong><br />
<strong>Landschaft</strong>sprojekte (vgl. Anhang 3: ‚<strong>Landschaft</strong>sprojekte im Überblick’).<br />
LQ-Projekte können solche Entwicklungsprojekte wirksam unterstützen. Massnahmen<br />
zur Förderung der landschaftlichen Qualität ausserhalb des Landwirtschaftsgebietes,<br />
wie in Siedlung, Wald, an Gewässern oder in Abbaugebieten sind zwischen diesen<br />
<strong>Landschaft</strong>sprojekten <strong>und</strong> den LQ-Projekten abzustimmen. Den Gemeinden <strong>und</strong> Regionen<br />
kommt hierzu innerhalb der Trägerschaften eine besondere Rolle zu, z.B. bei der<br />
Bereitstellung von Gr<strong>und</strong>lagen sowie dem Initiieren <strong>und</strong> Umsetzen von Massnahmen<br />
über die LQ-Beiträge hinaus.<br />
LQ-Projekte tragen dazu bei, Landwirtschaftsgebiete in ihrer Erlebnisvielfalt, Schönheit<br />
<strong>und</strong> ortstypischen Charakteristik zu erhalten, aufzuwerten <strong>und</strong> wo nötig wieder zu<br />
entwickeln.<br />
LQ-Beiträge unterstützen die dazu zweckmässigen Bemühungen, Elemente <strong>und</strong><br />
Strukturen. Dabei sind neben dem Wahren <strong>und</strong> Bewusstmachen bisheriger Selbstverständlichkeiten<br />
<strong>und</strong> kultureller Werte das Entwickeln von neuen, zukunfts-gerichteten<br />
Massnahmen von Bedeutung.<br />
Zusammen ergibt sie ein ‚hochwertiges Produkt <strong>Landschaft</strong>’ mit vielfältiger, erlebnisreicher<br />
<strong>und</strong> charakteristischer Struktur: sozusagen ‚<strong>Landschaft</strong>en mit AOC-Qualität’.<br />
10
3 <strong>Landschaft</strong>squalitätsprojekt<br />
Vorgehen <strong>und</strong> Anforderungen der Projekte sind in der ‚Richtlinie <strong>Landschaft</strong>squalitätsbeiträge’<br />
(BLW, 2013a <strong>und</strong> 2013b) beschrieben. Die folgenden Kapitel präzisieren <strong>und</strong><br />
ergänzen dieses Vorgehen <strong>für</strong> die LQ-Projekte im Kanton Zürich.<br />
Die folgende Abbildung zeigt die an die Inhalte dieses <strong>Handbuch</strong>s angepassten Projektphasen<br />
eines LQ-Projektes im Kanton Zürich.<br />
Initative Gr<strong>und</strong>lagen Analyse Leitbild<br />
Ziele,<br />
Massnahmen<br />
Bewilligung<br />
Umsetzung<br />
Abb. 3.1: Projektphasen eines <strong>Landschaft</strong>squalitätsprojektes.<br />
3.1 Initiative, Vorarbeiten<br />
Initative Gr<strong>und</strong>lagen Analyse Leitbild<br />
Ziele,<br />
Massnahmen<br />
Bewilligung<br />
Umsetzung<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> LQ-Projekte <strong>und</strong> -beiträge ist die Initiative z.B. der Landwirtinnen<br />
<strong>und</strong> Landwirte, organisiert in örtlichen Trägerschaften. Diese können durch Gemeinden,<br />
Regionen oder Vereine <strong>und</strong> Verbände (landwirtschaftliche Bezirksvereine, weitere<br />
Vereine) gebildet werden; ein einheitlicher Ansatz ist im Kanton Zürich nicht vorgegeben.<br />
Den Gemeinden <strong>und</strong> Regionen kommt in den Trägerschaften zur Koordination mit anderen<br />
<strong>Landschaft</strong>sprojekten in der Regel eine besondere Rolle zu.<br />
Die Trägerschaft:<br />
- gewinnt die Unterstützung <strong>für</strong> das Projekt,<br />
- definiert das Projektgebiet,<br />
- ist verantwortlich <strong>für</strong> die Abstimmung mit benachbarten Projekten (keine unbeabsichtigten<br />
‚Restflächen’),<br />
- legt den Projektablauf <strong>und</strong> das Beteiligungsverfahren fest.<br />
- definiert die Projektorganisation,<br />
- bestimmt die <strong>Landschaft</strong>sfachperson,<br />
- erstellt das Finanzierungskonzept,<br />
- beschafft die finanziellen Mittel <strong>für</strong> die Ausarbeitung des Projekts,<br />
- informiert die Bevölkerung,<br />
- reicht das Projekt beim Kanton ein <strong>und</strong> ist Ansprechpartner <strong>für</strong> den Kanton im<br />
Prüfverfahren<br />
Dazu ist eine Projektplanung zu erstellen, welche auch die Synergien mit anderen<br />
<strong>Landschaft</strong>sprojekten aufgreift. Auf die Beteiligung der Landwirte <strong>und</strong> der Bevölkerung<br />
wird besonderer Wert gelegt.<br />
11
Besondere Anforderungen im Kanton Zürich in der Phase ‚Initiative / Vorarbeiten’:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die Initiative soll von Landwirtinnen <strong>und</strong> Landwirten ausgehen. Es ist möglichst<br />
auf vorhandene Organisationsstrukturen aufzubauen. Eine Kombination mit<br />
Vernetzungsprojekten wird empfohlen. Der Kanton Zürich macht aber keine zusätzlichen<br />
Vorgaben zur Organisation der Trägerschaft<br />
In der Trägerschaft sind insbesondere zu berücksichtigen: Vertreter Landwirtschaft,<br />
Gemeinde, Ackerbaustelle, Berater, <strong>Landschaft</strong>sfachpersonen, Verbände<br />
des <strong>Landschaft</strong>sschutze <strong>und</strong> die kantonale Fachstelle (ALN).<br />
Die Trägerschaft hat zur Erarbeitung geeignete <strong>Landschaft</strong>sfachpersonen beizuziehen<br />
(z.B. <strong>Landschaft</strong>splanungsbüro).<br />
Beantragt das Projekt einen Coaching-Beitrag beim BLW, ist die Projektskizze<br />
dem ALN, Abteilung Landwirtschaft in Kopie zuzustellen.<br />
Die Form <strong>und</strong> Ergebnisse der Beteiligung von Landwirten, Bevölkerung <strong>und</strong><br />
Verbänden sind im Projektbericht zu erläutern.<br />
3.2 Bestehende Gr<strong>und</strong>lagen auswerten<br />
Initative Gr<strong>und</strong>lagen Analyse Leitbild<br />
Ziele,<br />
Massnahmen<br />
Bewilligung<br />
Umsetzung<br />
Gr<strong>und</strong>lagenerhebung, <strong>Landschaft</strong>sanalyse <strong>und</strong> die daraus abgeleiteten Ziele <strong>und</strong><br />
Massnahmen sind die Aufgabe der Trägerschaften. Die Arbeiten sollen nach Möglichkeit<br />
auf bestehenden Gr<strong>und</strong>lagen, wie Vernetzungs- <strong>und</strong> <strong>Landschaft</strong>sentwicklungsprojekte<br />
oder andere kommunale oder regionale Entwicklungs- <strong>und</strong> <strong>Landschaft</strong>sprojekte<br />
aufbauen.<br />
Der Kanton Zürich unterstützt die Projekte durch das Zurverfügungstellen von Planungsgr<strong>und</strong>lagen.<br />
Datenpakete zum erstellen eines Übersichtplans (siehe Kapitel 3.3)<br />
können analog der Erarbeitung eines LEK kostenlos beim Kanton bezogen werden<br />
(www.naturschutz.zh.ch LEK).<br />
Neben zahlreichen methodischen Gr<strong>und</strong>lagen der <strong>Landschaft</strong>splanung (vgl. Anhang 4<br />
Literatur) sind u.a. auch folgende Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Arbeitsinstrumente von grosser Bedeutung:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Bestehende <strong>Landschaft</strong>sprojekte (LEK, RegioROK etc.) geben bereits Hinweise auf<br />
Besonderheiten, Ziele <strong>und</strong> erwünschte landschaftliche Aufwertungsmassnahmen.<br />
Inventare, Konzepte <strong>und</strong> weitere Gr<strong>und</strong>lagen (einschlägige Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Inventare<br />
sind u.a. im LEK-Forum www.lek-forum.ch aufgezählt).<br />
Raumbeobachtungs- <strong>und</strong> Monitoringinstrumente geben Hinweise auf Entwicklungen<br />
<strong>und</strong> Prozesse aktueller <strong>und</strong> zu erwartender Veränderungen.<br />
Historische Landeskarten (z.B. Wildkarte, Siegfriedkarte, Landeskarte ab ca.1940,<br />
vgl. www.swisstopo.ch/zeitreise; www.ivs-gis.admin.ch, www.zh-gis.ch u.a.) sowie<br />
12
Dorfchroniken, alte Postkarten <strong>und</strong> Ansichten zeigen solche Veränderungen eindrücklich<br />
auf. Auch die Analyse von bestehenden Flurnamen in der Landeskarte<br />
<strong>und</strong> im örtlichen Gebrauch liefert interessante Erkenntnisse (vgl. z.B. Histor. Lexikon<br />
der Schweiz <strong>und</strong> HSR, o.J./ GisWIKI).<br />
Mit diesen Instrumenten können massgebliche <strong>Landschaft</strong>sveränderungen ermittelt,<br />
erste Ziele abgeleitet <strong>und</strong> Werte aufgezeigt werden.<br />
Besondere Anforderungen im Kanton Zürich in der Phase ‚Gr<strong>und</strong>lagen’:<br />
<br />
Die bestehenden Gr<strong>und</strong>lagen sind auszuwerten <strong>und</strong> im Projektbericht zu beschreiben.<br />
3.3 <strong>Landschaft</strong>sanalyse: <strong>Landschaft</strong>styp <strong>und</strong> Schlüsselelemente<br />
Initative Gr<strong>und</strong>lagen Analyse Leitbild<br />
Ziele,<br />
Massnahmen<br />
Bewilligung<br />
Umsetzung<br />
Das Erkennen der ortstypischen <strong>und</strong> charakteristischen <strong>Landschaft</strong>snutzungen <strong>und</strong> -<br />
elemente ist in LQ-Projekten sehr wichtig. Mit der <strong>Landschaft</strong>sanalyse werden unter<br />
Einbezug von <strong>Landschaft</strong>sfachleuten <strong>und</strong> Ortskennern die charakteristischen Raumeinheiten<br />
/ <strong>Landschaft</strong>stypen, die massgeblichen Entwicklungen <strong>und</strong> die typischen<br />
<strong>Landschaft</strong>selemente beschrieben. Dabei sind die geschichtliche Entwicklung <strong>und</strong> die<br />
modernen Herausforderungen <strong>und</strong> zu erwartenden Entwicklungen zu berücksichtigen<br />
(Trends).<br />
Deshalb formuliert das <strong>Handbuch</strong> im Folgenden mehrere ‚Blickwinkel‘ zur <strong>Landschaft</strong>sanalyse<br />
<strong>und</strong> Zielbildung: <strong>Landschaft</strong>styp <strong>und</strong> Schlüsselelemente als wesentlicher<br />
Teil der Analyse sowie Handlungsbedarf als wesentlicher Teil von Leitbild, Strategie<br />
<strong>und</strong> Zielbildung.<br />
<strong>Landschaft</strong>styp charakterisieren<br />
Die <strong>Landschaft</strong>stypisierung dient dem Ermitteln der landschaftlichen Prägungen <strong>und</strong><br />
des ortstypischen Charakters. Dies hilft, auf die angemessenen <strong>Landschaft</strong>ziele zu<br />
fokussieren: ‚Nicht alles überall. Das Richtige am richtigen Ort’.<br />
Die zu fördernden Elemente sollen in typischer Ausprägung, Anzahl, Verteilungsmuster,<br />
lokalspezifischer Bauart etc. dem <strong>Landschaft</strong>styp entsprechen. So unterscheiden sich<br />
beispielsweise <strong>Landschaft</strong>selemente, Nutzungsmuster <strong>und</strong> Ausdruck in der Ebene des<br />
Mittellandes von denen im Berggebiet. Diese Unterschiede ergeben sich u.a. aus den<br />
geologischen <strong>und</strong> klimatischen Gegebenheiten, aber auch aus den lokaltypischen Nutzungen,<br />
unterschiedlichen geschichtlichen Entwicklungen <strong>und</strong> sozialen Gebräuchen.<br />
Die <strong>Landschaft</strong>stypen (vgl. ‚Beschreibung der <strong>Landschaft</strong>stypen‘ <strong>und</strong> Übersicht in Abb.<br />
3.3.1 – 3.3.6) dienen als Einstieg <strong>für</strong> die <strong>Landschaft</strong>sanalyse. Die Portraits der <strong>Landschaft</strong>stypen<br />
dienen als Orientierung 2 . Sie sind projektspezifisch zu konkretisieren. Den<br />
2 Anm.: Die hier verwendete Typisierung geht zurück auf: <strong>Landschaft</strong>stypologie der Schweiz, ARE 2011;<br />
Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz (Stiftung <strong>Landschaft</strong>sschutz), 2013; Agrarlandschaftstypologie,<br />
ART, 2009. Diese Gr<strong>und</strong>lagen bieten weitere Hinweise. Bei Bedarf wird empfohlen,<br />
diese ergänzend zu konsultieren. Es ist bewusst eine Reduktion auf eine geringe Anzahl von Typen erfolgt,<br />
13
jeweiligen <strong>Landschaft</strong>stypen sind charakteristische <strong>Landschaft</strong>squalitäten zugeordnet.<br />
Gerade diese gilt es mit den entsprechenden Massnahmen zu fördern. Zudem wird<br />
empfohlen, landschaftsbezogene Teileinheiten (z.B. Fördergebiete mit besonderen<br />
<strong>Landschaft</strong>selementen) zu bilden <strong>und</strong> zu beschreiben.<br />
Ermitteln der Schlüsselelemente<br />
Schlüsselelemente sind prägende <strong>Landschaft</strong>selemente, welche <strong>für</strong> die jeweilige Kulturlandschaft<br />
von grosser Bedeutung sind: ‚Was ist <strong>für</strong> den Raum besonders prägend?<br />
Was darf nicht fehlen?’ Die ortstypischen ‚Schlüsselelemente’ sind mit der <strong>Landschaft</strong>sanalyse<br />
zu ermitteln. Durch die Analyse der Schlüsselelemente soll die Aufmerksamkeit<br />
des LQ-Projektes auf die besonderen ortstypischen Charakteristika gelenkt<br />
werden. Als Schlüsselelement kann auch eine besondere Ausprägung der flächigen<br />
Elemente (grossräumige Ackerlandschaften) oder der linearen Elemente (Heckenlandschaften)<br />
gelten.<br />
Die Elemente können sich auf historische gewachsene, traditionelle Nutzungsmuster<br />
beziehen oder auch neu zu definierende Qualitäten (typische neue Elemente der modernen<br />
Kulturlandschaft) sein. Gerade in anthropogen bereits stark überformten <strong>und</strong><br />
veränderten Räumen gilt es, angemessene neue Elemente zu fördern. Sie dienen als<br />
wichtige Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> das Leitbild <strong>und</strong> die Zieldefinition (vgl. Kap. 3.3).<br />
<strong>Landschaft</strong>stypen im Kanton Zürich<br />
Im Folgenden werden die im Kanton Zürich überwiegende vertretenen <strong>Landschaft</strong>stypen<br />
in Anlehnung an die <strong>Landschaft</strong>stypisierung des ARE (2008) <strong>und</strong> den Katalog der<br />
Kulturlandschaften (SL, 2013) im Überblick dargestellt. Diese Typisierung dient dem<br />
Einstieg in die <strong>Landschaft</strong>sanalyse <strong>und</strong> soll durch das LQ-Projekt überprüft <strong>und</strong> ergänzt<br />
werden. Eine differenziertere Gliederung <strong>und</strong> Ergänzung um andere <strong>Landschaft</strong>stypen<br />
mit kleinerer Ausdehnung in den LQ-Projekten ist sinnvoll <strong>und</strong> empfohlen. Eine ausführliche<br />
Beschreibung mit Besonderheiten <strong>und</strong> anzustrebenden Qualitäten <strong>und</strong> Elemente<br />
befindet sich im Beilagedokument ‚Beschreibung der <strong>Landschaft</strong>stypen’.<br />
um eine übersichtliche, aber genügend differenzierte Beschreibung als Anregung zu <strong>Landschaft</strong>sanalyse<br />
<strong>und</strong> Zielbildung zu erhalten. Dabei findet eine Fokussierung auf die landwirtschaftliche Nutzfläche statt.<br />
14
Weide- <strong>und</strong> futterbaugeprägte<br />
Hügellandschaften<br />
Hügellandschaft des Mittellandes mit Weilern<br />
<strong>und</strong> Dörfern. Die landwirtschaftliche Nutzung<br />
beschränkt sich weitgehend auf Futterbau<br />
<strong>und</strong> Weiden, regional hat auch Obstbau eine<br />
Bedeutung. Durch die abwechslungsreiche<br />
Topografie ergibt sich ein vielfältiges Mosaik<br />
zwischen feuchten <strong>und</strong> trockenen Stellen<br />
sowie zwischen Wiese, Weide <strong>und</strong> Wald. Die<br />
Waldränder sind oft stark mit den Landwirtschaftsflächen<br />
verzahnt. Vor allem in Agglomerationsnähe<br />
findet eine starke Siedlungsausdehnung<br />
statt.<br />
Ackerbaugeprägte Hügellandschaften<br />
Die <strong>Landschaft</strong> wird geprägt durch meist intensive<br />
Landwirtschaft mit Ackerbau <strong>und</strong> regionalem<br />
Obstbau. Insbesondere in Agglomerationsnähe<br />
findet eine starke, meist disperse Siedlungsausdehnung<br />
statt. Zahlreiche Verkehrsverbindungen<br />
<strong>und</strong> Energieleitungen durchqueren<br />
die <strong>Landschaft</strong>.<br />
Grossräumige landwirtschaftlich<br />
geprägte Ebene des Mittellandes<br />
Meist offene, weitläufige Ebenen mit wenig<br />
Strukturelementen <strong>und</strong> intensiver landwirtschaftlicher<br />
Nutzung. Die <strong>Landschaft</strong>en weisen<br />
meist eine geringe Strukturvielfalt <strong>und</strong><br />
wenige naturnahe Elemente <strong>und</strong> Flächen<br />
auf. Gehölzstrukturen finden sich teils in<br />
Form von Alleen oder Baumreihen entlang<br />
von Strassen / Wegen <strong>und</strong> den oftmals korrigierten<br />
Fliessgewässern.<br />
Berglandschaft des Mittellandes<br />
Berglandschaft des Mittellandes mit Weilern <strong>und</strong><br />
Dörfern, charakterisiert durch steile Hänge <strong>und</strong><br />
Bachtobel. Meist durch Gewässer geprägt <strong>und</strong><br />
entsprechend geformt. Die Besiedelung setzt<br />
sich zusammen aus Streusiedlungen <strong>und</strong> Einzelhöfen,<br />
vereinzelt sind Ausflugsrestaurants zu<br />
finden. Das <strong>Landschaft</strong>sbild ist geprägt durch<br />
das feingliedrige Mosaik der Flächennutzung.<br />
Neben dem hohen Waldanteil finden sich Wiesen<br />
<strong>und</strong> Weiden <strong>für</strong> den Futterbau.<br />
15
Siedlungslandschaften<br />
Weitgehend durch anthropogene Nutzungen<br />
geprägte Bereiche. Kleinere historische<br />
Siedlungskerne. Traditionelle Nutzungsmuster<br />
<strong>und</strong> <strong>Landschaft</strong>selemente weitgehend<br />
überprägt, historische Siedlungsmuster nur<br />
noch rudimentär zu erkennen. Landwirtschaft<br />
zunehmend bedrängt durch Siedlungsdruck.<br />
Starke Naherholungsnachfrage. LQ-Projekte<br />
haben hier häufig die Aufgabe, charakteristisches<br />
Bild <strong>und</strong> identitätsstiftende Elemente<br />
zu entwickeln.<br />
Abb. 3.3.1 – 3.3.6: Überblick zu den <strong>Landschaft</strong>stypen<br />
Grosse Riedlandschaften <strong>und</strong> Flusslandschaften<br />
Relativ naturnahe <strong>Landschaft</strong>en mit eigenständigem<br />
Charakter. Weitgehend mit Schutzverordnungen<br />
gesichert. Meist moorgeprägt. Bei<br />
hügeliger Ausprägung reiches Mosaik von Wiesen,<br />
kleinflächigen Wäldern <strong>und</strong> Feuchtgebiete.<br />
Bereiche in den Ebenen, meist geprägt durch<br />
Riedgebiete, welche wichtige <strong>und</strong> selten gewordene<br />
Lebensräume <strong>und</strong> Zeugen früherer Bewirtschaftung<br />
darstellen. Landwirtschaft hat<br />
meist Rolle des Unterhalts <strong>und</strong> der Pflege.<br />
Reblandschaften werden im Kanton Zürich nicht als gesonderter <strong>Landschaft</strong>styp angesehen,<br />
da die Rebgebiete häufig eher kleinflächig sind <strong>und</strong> eingebettet in anderen<br />
<strong>Landschaft</strong>stypen liegen. Sie können als (grosse, flächige) Schlüsselelemente behandelt<br />
<strong>und</strong> berücksichtigt werden. Grossflächigere Rebgebiete im Kanton Zürich liegen im<br />
Weinland, am Rhein (Eglisau), am rechten Zürichseeufer <strong>und</strong> im Limmattal (Weiningen).<br />
In diesen Regionen können sie innerhalb der Analyse / <strong>Landschaft</strong>stypisierung<br />
bei Bedarf als zusätzlicher <strong>Landschaft</strong>styp ergänzt werden. Oft sind die Rebgebiete<br />
terrassiert, teilweise finden sich Trockenmauern zur Hangstabilisierung. Der Rebbau<br />
gibt der <strong>Landschaft</strong> unter anderem durch seine Struktur <strong>und</strong> die saisonal wechselnden,<br />
kräftigen Farben einen unverkennbaren Charakter <strong>und</strong> eine starke Identität.<br />
16
Karte der <strong>Landschaft</strong>stypen im Kanton Zürich<br />
Die Karte der <strong>Landschaft</strong>stypen gibt einen Einstieg in die <strong>Landschaft</strong>sanalyse. Sie ist<br />
durch die Trägerschaft zu konkretisieren <strong>und</strong> zu ergänzen. (siehe Beilagedokument<br />
,Karte <strong>Landschaft</strong>stypen‘. ).<br />
17
Besondere Anforderungen im Kanton Zürich in der Phase ‚<strong>Landschaft</strong>sanalyse‘:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Im Projektbericht ist aufzuzeigen, welche Entwicklungen <strong>und</strong> Veränderungen<br />
die <strong>Landschaft</strong> besonders geprägt <strong>und</strong> beeinflusst haben.<br />
Die <strong>Landschaft</strong>stypen gemäss diesem <strong>Handbuch</strong> sind vor Ort in Abgrenzung<br />
<strong>und</strong> Inhalt zu überprüfen <strong>und</strong> zu detaillieren. Die jeweiligen Schlüsselelemente<br />
sind zu beschreiben. Aufgr<strong>und</strong> der <strong>Landschaft</strong>sanalyse sind weitere geeignete<br />
resp. differenzierte <strong>Landschaft</strong>stypen zu bezeichnen <strong>und</strong> zu beschreiben.<br />
Vorhandene <strong>Landschaft</strong>sziele <strong>und</strong> ortstypische Trends bei der Raum- <strong>und</strong><br />
<strong>Landschaft</strong>sentwicklung sind im Projektbericht zu erfassen <strong>und</strong> zu bewerten.<br />
Die Trägerschaft erstellen einen Übersichtsplan (mindestens 1:25000) der die<br />
<strong>Landschaft</strong>stypen im Projektgebiet aufzeigt.<br />
3.4 Leitbild<br />
Initative Gr<strong>und</strong>lagen Analyse Leitbild<br />
Ziele,<br />
Massnahmen<br />
Bewilligung<br />
Umsetzung<br />
Das Leitbild dient als Orientierung <strong>und</strong> <strong>Landschaft</strong>svision <strong>für</strong> die Ziele <strong>und</strong> Massnahmen.<br />
Sie ist eine zusammenfassende Aussage zur angestrebten Entwicklung <strong>und</strong> beschreibt<br />
aufgr<strong>und</strong> einer Bewertung von <strong>Landschaft</strong> <strong>und</strong> besonderer Herausforderungen<br />
übergeordnet den gewünschten Zustand, das angestrebte <strong>Landschaft</strong>sbild <strong>und</strong> die<br />
<strong>Landschaft</strong>snutzungen. Dabei werden sich die Aussagen in der Regel nicht nur auf das<br />
Landwirtschaftsgebiet beziehen, sondern auch Qualitäten beschreiben, zu denen andere<br />
Mittel als das LQ-Projekt beitragen. <strong>Landschaft</strong>sanalyse, Schlüsselelemente <strong>und</strong><br />
besondere Herausforderungen (Handlungsbedarf) fliessen in dieses Leitbild ein.<br />
Die nachfolgenden Arbeitsschritte helfen beim Erarbeiten des Leitbildes.<br />
Stärken <strong>und</strong> Schwächen bewerten<br />
Eine einfache Stärken-Schwächen-Analysen ist besonders geeignet, Hinweise auf den<br />
Handlungsbedarf zu liefern: Stärken deuten auf die besonders zu erhaltenden <strong>und</strong> weiter<br />
zu fördernden Elemente hin. Schwächen <strong>und</strong> Defizite verweisen auf fehlende Qualitäten,<br />
welche es zu fördern gilt. Chancen können auf neue Elemente <strong>und</strong> förderliche<br />
Entwicklungen hinweisen, Risiken auf besondere Gefährdungen, denen zu begegnen<br />
ist.<br />
18
Positiv<br />
Aktuell<br />
(zum Zeitpunkt <strong>Landschaft</strong>sanalyse)<br />
Stärken: Besondere Ausprägung <strong>und</strong><br />
Schlüsselelemente<br />
Beispiel:<br />
Vielfältiges <strong>Landschaft</strong>sbild der kleingekammerten<br />
Weidelandlandschaft;<br />
stark ausgeformtes Relief; zahlreiche<br />
vielfältige Hangriede<br />
Zukunft<br />
(Potenzial nach Umsetzung)<br />
Chancen: Zukünftige Charakteristik, Alleinstellungsmerkmale<br />
Beispiel:<br />
Direktvermarktungsmöglichkeiten der landwirtschaftlichen<br />
Produkte<br />
Negativ<br />
Schwächen: Nachteilige Veränderungen,<br />
fehlende typische Elemente<br />
Beispiel:<br />
Querende Hochspannungsleitungen<br />
Typische Weid- <strong>und</strong> Einzelbäume<br />
überaltert<br />
Risiken: Stolpersteine, ‚Gegenwind’<br />
Beispiel:<br />
Erholungswege durch starke Reitnutzung stark<br />
belastet<br />
Beispiel <strong>für</strong> eine Stärken-Schwächen-Matrix<br />
Handlungsbedarf einordnen<br />
Im Raumkonzept Kanton Zürich (2011) werden verschiedene Handlungsräume beschrieben.<br />
Diese Handlungsräume können wertvolle Hinweise <strong>für</strong> die Herausforderungen<br />
im Projektperimeter liefern (vgl. Karte Anhang 1). Es ist davon auszugehen, dass<br />
in Zukunft auf diese Handlungsräume unterschiedliche Anforderungen, Risiken <strong>und</strong><br />
Chancen in Bezug auf <strong>Landschaft</strong> <strong>und</strong> Landwirtschaft zukommen. Die im Raumkonzept<br />
<strong>und</strong> den ergänzenden regionalen Raumordnungskonzepten erarbeiteten Gr<strong>und</strong>lagen<br />
bieten daher zahlreiche Hinweise <strong>für</strong> die <strong>Landschaft</strong>squalitätsprojekte.<br />
Die Auswertung dieser Handlungsräume <strong>und</strong> Herausforderungen (Abb. 3.4.1) kann im<br />
Kanton Zürich eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> das Leitbild sein. Sie unterstützt die zielgerechte<br />
Auswahl von raumspezifischen Massnahmen <strong>und</strong> Nutzungsmustern: ‚Wo ist<br />
was am wichtigsten’. Der Handlungsbedarf hängt insbesondere davon ab, wie stark der<br />
Raum anthropogen verändert <strong>und</strong> die typischen traditionellen Qualitäten beeinträchtigt<br />
sind. Je nach Projektgebiet <strong>und</strong> der stattgef<strong>und</strong>enen bisherigen Entwicklung, ist der<br />
Handlungsbedarf zur Förderung <strong>und</strong> Entwicklung der <strong>Landschaft</strong>squalität anders: Während<br />
in den <strong>Landschaft</strong>sschutzgebieten des Zürcher Berglandes vornehmlich die vielfältigen<br />
<strong>und</strong> naturnahen Strukturen zu pflegen <strong>und</strong> zu bewahren sind (Beispiele: Ausgeprägt<br />
vielfältiger Übergang vom Wald zum Offenland, Obstbaumreihen), verlangen<br />
stark besiedelte Bereiche wie das Furt- <strong>und</strong> Glattal eher nach Aufwerten <strong>und</strong> Neuschaffen<br />
von Strukturen <strong>und</strong> Elementen (Beispiel: Einzelbäume an den Wegkreuzungen,<br />
farbige Kulturen).<br />
19
Abb. 3.4.1: Aufgaben der Raumentwicklung<br />
in den Handlungsräumen<br />
(Quelle: Raumkonzept, Entwurf,<br />
ARE, 2011). In den <strong>Natur</strong>- <strong>und</strong> Kulturlandschaften<br />
liegt der Handlungsbedarf<br />
im ‚Erhalten’ <strong>und</strong> ‚Stabilisieren’.<br />
<strong>Landschaft</strong>en unter besonderem<br />
Druck durch anthropogene Veränderungen<br />
benötigen vermehrt<br />
Aufwertung <strong>und</strong> Wiederherstellung.<br />
In ausgeprägten Stadt- <strong>und</strong> Wohnlandschaften<br />
sind in besonderem<br />
Masse Qualitätssichernde <strong>und</strong> -<br />
fördernde Massnahmen notwendig.<br />
Strategien<br />
Als Anregung werden in Ableitung der verschiedenen Herausforderungen folgende<br />
Strategien unterschieden:<br />
Gebiete, in denen bereits viele<br />
Veränderungen stattgef<strong>und</strong>en<br />
haben, charakteristische<br />
Besonderheiten aber durchaus<br />
noch erkennbar sind<br />
• Vorhandenes stärken <strong>und</strong> klären<br />
Gebiete, die bereits einen starken<br />
Wandel durchlaufen haben<br />
• Neue Qualitäten schaffen<br />
Gebiete, die eher peripher liegen<br />
<strong>und</strong> noch stark durch<br />
naturlandschaftliche Prozesse<br />
geprägt sind<br />
• Bestehendes bewahren <strong>und</strong> pflegen<br />
In den folgenden Abbildungen werden prioritäre Strategien <strong>und</strong> Beispiele <strong>für</strong> daraus<br />
abgeleitete Massnahmen je nach Ausgangslage skizziert.<br />
20
Vorhandenes stärken <strong>und</strong> klären<br />
Vordringlicher Handlungsbedarf in den LQ-Projekten 3 : Typische Schlüsselelemente ergänzen,<br />
kleinräumige Nutzungsmuster durch blühende Zwischenkulturen, Gründüngungen <strong>und</strong> Untersaaten<br />
fördern; Übergang zwischen nicht bebauter <strong>Landschaft</strong> <strong>und</strong> Siedlung klären <strong>und</strong> gestalten.<br />
Dieser Handlungsbedarf dürfte besonders im ROK-Handlungsraum ‚Kulturlandschaft‘ sowie<br />
‚<strong>Landschaft</strong> unter Druck‘ von besonderer Bedeutung sein.<br />
Beispiele:<br />
Abb. 3.4.2: Typische, charakteristische <strong>und</strong> prägende <strong>Landschaft</strong>selemente<br />
wie Hofbäume ergänzen <strong>und</strong> wiederherstellen<br />
(im Bild: Madlikon).<br />
Abb. 3.4.3: Kleinräumig vielfältige Lebensräume wie Kleingewässer<br />
<strong>und</strong> Gewässersäume stärken den Erlebnisreichtum<br />
der <strong>Landschaft</strong>. Sie sind zu erhalten, wiederherzustellen <strong>und</strong><br />
zu pflegen (hier im Bild: Toteistümpel ob Wermetschwil).<br />
Abb. 3.4.4: ein breiter Saumstreifen kann die Attraktivität des<br />
abwechslungsreichen Wegenetz <strong>und</strong> der erlebnisreichen Kulturlandschaft<br />
wirksam unterstützen (im Bild: Bülach /<br />
Eschenmosen).<br />
Abb. 3.4.5: Siedlungselemente ausserhalb der Bauzone mit<br />
typischen <strong>Landschaft</strong>selementen einpassen (im Bild: Pumpwerk<br />
in Russikon).<br />
Abb. 3.4.6: Siedlungsränder mit geeigneten Massnahmen<br />
eingliedern: sichtgliedernde Ränder setzen ausserhalb des<br />
Siedlungsgebietes (Hinweis: vorteilhaft sind gleichzeitige<br />
Festlegungen von Gestaltungs- <strong>und</strong> Bepflanzungsregeln innerhalb<br />
des Siedlungsgebietes) (Breiti b. Nürensdorf).<br />
Abb. 3.4.7: Kleinflächige Gehölzgruppen oder andere Nutzungswechsel<br />
bieten in der intensiv genutzten <strong>Landschaft</strong><br />
spannende Inseln der Überraschung. Gliedernde <strong>Landschaft</strong>selemente<br />
wie Alleen, Baumreihen, Einzelbäume <strong>und</strong><br />
Hecken wieder anlegen.<br />
3<br />
Hinweis: die nicht-LQB-bezogenen Massnahmen <strong>und</strong> Instrumente sind hier nicht aufgeführt <strong>und</strong> gegebenenfalls gesondert<br />
zu bearbeiten.<br />
21
Neue Qualitäten schaffen<br />
Vordringlicher Handlungsbedarf in den LQ-Projekten: Wertvolle verbliebene Schlüsselelemente<br />
fördern, charakteristische identitätsstiftende Werte <strong>und</strong> Elemente definieren <strong>und</strong> fördern (besondere<br />
Baumarten, Aussichtsplätze); landschaftliche Zäsuren herstellen; Partnerschaft Naherholung<br />
<strong>und</strong> Landwirtschaft stärken; attraktives Wegenetz in Siedlungsnähe aufwerten; klare<br />
Ränder setzen, Siedlungsränder einbinden.<br />
Dieser Handlungsbedarf dürfte besonders in den ROK-Handlungsräumen ‚Wohnlandschaften’<br />
<strong>und</strong> ‚<strong>Landschaft</strong> unter Druck’ von besonderer Bedeutung sein.<br />
Beispiele:<br />
Abb. 3.4.8: Vielfältige, abwechslungsreiche <strong>Landschaft</strong> durch<br />
farbige Ackerkulturen fördern. Fruchtfolge mit blühenden Zwischenkulturen<br />
können das <strong>Landschaft</strong>sbild zusätzlich aufwerten<br />
(im Bild: Russikon).<br />
Abb. 3.4.9: Weidefächen in Siedlungsnähe dienen einem erlebnisreichen<br />
Mix aus Produktions- <strong>und</strong> Erlebnislandschaft<br />
(im Bild: Schottische Hochlandrinder bei Uster).<br />
Abb. 3.4.10: Aussichtsplätze <strong>und</strong> Blickachsen ergänzen das<br />
Wegenetz <strong>und</strong>stärken die <strong>Landschaft</strong>s- <strong>und</strong> Siedlungsqualität<br />
(im Bild: Freudwil)<br />
Abb. 3.4.11: Pflanzplätze unterstützen das Miteinander <strong>und</strong> Verständnis<br />
von produzierender Landwirtschaft <strong>und</strong> Bevölkerung.<br />
Regionale Produkte, bunte Blumenfelder zum Selberpflücken<br />
unterstützen die Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> tragen zu erlebnisreichen<br />
Naherholungslandschaften bei (Foto aus www.ronorp.net).<br />
Abb. 3.4.12: Durch das Wiederanlegen von kleinen<br />
Rebflächen können attraktive Trenngürtel als Siedlungsrand<br />
gesetzt <strong>und</strong> ein erlebnisreiche Übergang in die benachbarte<br />
<strong>Landschaft</strong> sichergestellt werden (im Bild: Russikon)<br />
Abb. 3.4.13: Besonders markante Einzelobjekte sichern, z.B.<br />
Zeugen der <strong>Landschaft</strong>sgeschichte ‚inszenieren’ (im Bild erratischer<br />
Block bei Wermetschwil.<br />
22
Bestehendes bewahren <strong>und</strong> pflegen<br />
Vordringlicher Handlungsbedarf in den LQ-Projekten: <strong>Landschaft</strong>liche Besonderheiten erhalten<br />
<strong>und</strong> unterhalten (ausgeprägtes Kleinrelief, markante Wetterbäume pflegen <strong>und</strong> rechtzeitig ersetzen,<br />
Streuobstwiesen, Hangterrassen, Bauerngärten); Ruheräume markieren <strong>und</strong> gestalten<br />
(z.B. Liege- <strong>und</strong> Spielwiese); Aussichtsbereiche zugänglich machen; typische Bewirtschaftungsgebäude<br />
(Heuställe) erhalten; Alleen <strong>und</strong> Baumreihen erneuern <strong>und</strong> ergänzen; Weidebegrenzungen<br />
als Lebhag oder in traditioneller Bauweise wiederherstellen. Schutz- <strong>und</strong> Entwicklungsziele<br />
der BLN-Gebiete definieren <strong>und</strong> unterstützen.<br />
Dieser Handlungsbedarf ist besonders in den naturnahen <strong>Landschaft</strong>en (im ROK als ‚<strong>Natur</strong>landschaften‘<br />
bezeichnet) von Bedeutung.<br />
Beispiele:<br />
Abb. 3.4.14: Ortstypische, charakteristische <strong>Landschaft</strong>selemente<br />
sollen besonders gepflegt <strong>und</strong> erneuert werden (im<br />
Bild ein Bauernhof in Spitzen (Hirzel) mit den typischen Linden<br />
auf jedem Hügel sowie Weiden <strong>und</strong> extensiven Wiesen).<br />
Abb. 3.4.15: Grosse markante Einzelbäume an Aussichtsplätzen<br />
zugänglich machen (im Bild: Auslikon/Pfäffikon).<br />
Abb. 3.4.16: Feuchtwiesen extensiv <strong>und</strong> im kleinflächigem<br />
Mosaik nutzen. Einzelbäume <strong>und</strong> Baumgruppen fördern, ohne<br />
die Flächen verbuschen zu lassen (im Bild: Pfäffikon).<br />
Abb. 3.4.17: Ausgeprägt vielfältige Übergangsbereiche zwischen<br />
Wald <strong>und</strong> Offenland fördern (im Bild: Steg/Fischenthal).<br />
Abb. 3.4.18: Farbige extensive Wiesen <strong>und</strong> Kulturen. Blumenreiche<br />
Wegränder anlegen (im Bild: Sternenberg).<br />
Abb. 3.4.19: Hecken <strong>und</strong> Gehölze vielfältig anlegen. Blickfelder<br />
offen halten (im Bild: Hombrechtikon).<br />
23
Besondere Anforderungen im Kanton Zürich in Phase ‚Leitbild‘:<br />
<br />
<br />
Der Projektbericht hat ein Leitbild zu enthalten. Es soll die wichtigsten Anliegen<br />
des LQ-Projektes <strong>und</strong> die angestrebte Entwicklung zusammenfassen. Erhalten<br />
von bestehenden wertvollen Elementen kann eine ebenso wichtige Aufgabe wie<br />
das Schaffen neuer Qualitäten sein.<br />
Der diesem Leitbild zugr<strong>und</strong>eliegende Handlungsbedarf ist im Projektbericht zu<br />
beschreiben.<br />
3.5 Ziele, Massnahmen<br />
Initative Gr<strong>und</strong>lagen Analyse Leitbild<br />
Ziele,<br />
Massnahmen<br />
Bewilligung<br />
Umsetzung<br />
<strong>Landschaft</strong>sziele<br />
Generell dienen LQ-Projekte der Förderung des kulturellen <strong>und</strong> des natürlichen Ausdrucks<br />
der Erholungs- <strong>und</strong> Erlebnislandschaft. Sie sollen zu Erhalt, Stärkung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
der landschaftlichen Vielfalt im Kanton Zürich beitragen.<br />
Die <strong>Landschaft</strong>sziele <strong>für</strong> das Projektgebiet sind im Rahmen des LQ-Projekts zu<br />
bestimmen <strong>und</strong> zwischen den Sektoren Landwirtschaft, Erholung / Freizeit, Wald, Gewässer<br />
<strong>und</strong> Raumplanung abzustimmen.<br />
Die <strong>Landschaft</strong>sziele sollen sich auf die in der Analyse festgestellten Stärken <strong>und</strong> Potenziale<br />
der <strong>Landschaft</strong> stützen, die Schwächen <strong>und</strong> festgestellten Probleme überwinden<br />
<strong>und</strong> den Risiken entgegenwirken. Sie sind nach den <strong>Landschaft</strong>stypen <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />
<strong>Landschaft</strong>seinheiten zu differenzieren. Es handelt sich dabei um Wirkungsziele,<br />
die aufzeigen, wie der SOLL-Zustand der <strong>Landschaft</strong> erreicht werden soll.<br />
Massnahmen<br />
Massnahmen <strong>und</strong> Elemente machen nicht überall im Perimeter gleichermassen Sinn.<br />
So können in Teilgebieten gewisse Massnahmen besonders wünschenswert sein, in<br />
anderen <strong>Landschaft</strong>skammern eingeschränkt oder nicht zweckmässig erscheinen.<br />
Schliesslich gibt es auch Massnahmen, die nur an ganz bestimmten Orten Sinn machen,<br />
wie beispielsweise Aussichtspunkte, Baumreihen <strong>und</strong> Alleen. Zur Steuerung solcher<br />
örtlich spezifischen oder geb<strong>und</strong>enen Massnahmen können in der Zielformulierung<br />
oder im Massnahmenplan spezielle Förderbereiche bezeichnet werden (weitere<br />
räumliche oder inhaltliche Differenzierung).<br />
Die Trägerschaft schlägt Massnahmen zur Erreichung der <strong>Landschaft</strong>sziele im Bereich<br />
der Landwirtschaft vor <strong>und</strong> definiert, welche Anforderungen <strong>für</strong> die einzelnen Massnahmen<br />
einzuhalten sind.<br />
In Bezug auf die Massnahmen gibt es im Kanton Zürich zwei mögliche Varianten:<br />
1) Die Trägerschaft wählt Massnahmen aus, die vom Kanton Zürich im Massnahmenkatalog<br />
definiert wurden. Darin sind die Beiträge <strong>und</strong> dazu erforderlichen Anforderungen<br />
beschrieben.<br />
24
2) Vom <strong>Landschaft</strong>sziel des entsprechenden <strong>Landschaft</strong>styps ausgehend kann die<br />
Trägerschaft regionale Massnahmen definieren. Ihr Hauptzweck ist die landwirtschaftliche<br />
Nutzung. Die Trägerschaft beschreibt die kulturlandschaftliche Bedeutung,<br />
bestimmt die Anforderungen an die Bewirtschaftung <strong>und</strong> die gewünschten<br />
Kontrollkriterien analog der Massnahmen im Katalog. Der Kanton kann die Kontrollkriterien<br />
ergänzen.<br />
Beispiele <strong>für</strong> regionale Massnahmen: Feldlerchenpatches; Ackerbau auf alten<br />
Ackerterrassen; Wiesenblumen zum Pflücken; Erhaltung unbefestigter / historischer<br />
Wege; Strukturvielfalt mit Kleinparzellen z.B. mit der Drittelsregel (Ackerfläche<br />
grenzt an einer Seite an eine Grünlandfläche <strong>und</strong> / oder mindestens eine <strong>Landschaft</strong>sstrukturfläche).<br />
Die Massnahmen sind im Projektbericht zu dokumentieren. Dabei ist zwischen einmaligen,<br />
wiederkehrenden <strong>und</strong> überbetrieblichen Massnahmen zu unterscheiden. Letztere<br />
müssen mit der Trägerschaft abgesprochen werden. Die Trägerschaft teilt dem Kanton<br />
mit, wie sie die Umsetzung überbetrieblicher Massnahmen konkret organisieren wird.<br />
Die vom Projekt als wichtig erachteten Massnahmen können priorisiert <strong>und</strong> mit einem<br />
Bonus von max. 25% des Beitrags erhöht werden. Achtung: nur <strong>für</strong> einzelne <strong>Landschaft</strong>stypen,<br />
nicht <strong>für</strong> das ganze Projektgebiet.<br />
Quantitative Umsetzungsziele zu den Massnahmen<br />
Die Umsetzungsziele beziehen sich auf die einzelnen Massnahmen <strong>und</strong> sollen innerhalb<br />
der Umsetzungsperiode von 8 Jahren erreicht werden.<br />
Beispiele <strong>für</strong> Zielformulierungen <strong>und</strong> Massnahmen sind in der Richtlinie des BLW<br />
(2013a) dargestellt.<br />
Besondere Anforderungen an LQ-Projekte im Kanton Zürich in der Phase ‚Ziele,<br />
Massnahmen‘:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Vom Leitbild sind die <strong>Landschaft</strong>sziele (Wirkungsziele <strong>für</strong> die <strong>Landschaft</strong>sentwicklung)<br />
<strong>und</strong> Massnahmen abzuleiten <strong>und</strong> im Projektbericht darzustellen.<br />
Massnahmen müssen der charakteristischen Kulturlandschaft entsprechen <strong>und</strong><br />
sollen die Schlüsselelemente fördern <strong>und</strong> aufwerten.<br />
Die Trägerschaft beschreibt, wie die Umsetzung von überbetrieblichen Massnahmen<br />
organisiert wird.<br />
Die Trägerschaft erstellt einen Plan / Karte der eine Gesamtschau über das<br />
Projekt ermöglicht. Auf dem Plan sind die <strong>Landschaft</strong>stypen abzubilden. Die<br />
dazugehörigen <strong>Landschaft</strong>sziele <strong>und</strong> Massnahmen werden schematisch dargestellt.<br />
Der Plan / Karte mit einem Massstab von ca. 1:25'000 ist mit dem Projektbericht<br />
beim Kanton einzureichen.<br />
Die quantitativen Umsetzungsziele sind <strong>für</strong> jede Massnahme so zu definieren,<br />
dass sie innerhalb von 8 Jahren erreicht werden können.<br />
25
3.6 Bewilligung<br />
Initative Gr<strong>und</strong>lagen Analyse Leitbild<br />
Ziele,<br />
Massnahmen<br />
Bewilligung<br />
Umsetzung<br />
Der Projektbericht gemäss der vorgegebenen Berichtsstruktur (vgl. ‚Vorlage Projektbericht’)<br />
ist durch die Trägerschaft beim Kanton zur Bewilligung einzureichen. Der Kanton<br />
(Team Direktzahlungen) prüft den Projektbericht, insbesondere Inhalt <strong>und</strong> Umfang der<br />
angestrebten Massnahmen <strong>und</strong> deren Ableitung aus <strong>Landschaft</strong>sanalyse, Handlungsbedarf<br />
<strong>und</strong> Zielbildung.<br />
Nach Prüfung <strong>und</strong> Bereinigung erstellt der Kanton Kostenschätzung mit Beitragsansätzen.<br />
Das um diese Unterlagen ergänzte Dossier wird sodann vom Kanton an das BLW<br />
zur Prüfung <strong>und</strong> Bewilligung eingereicht.<br />
Besondere Anforderungen im Kanton Zürich in der Phase ‚Bewilligung’:<br />
<br />
<br />
Die Trägerschaft erstellt den Projektbericht nach der Vorlage des BLW <strong>und</strong><br />
reicht ihn beim Kanton (Abt. Landwirtschaft, Team Direktzahlungen) ein. Eingabefrist<br />
<strong>für</strong> die Projekte 2014 ist der 6.Januar 2014, <strong>für</strong> spätere Projekte jeweils<br />
der 31. August.<br />
Mit dem Projektbericht unterbreitet die Trägerschaft dem Kanton:<br />
- eine Schätzung der beteiligten Betriebe <strong>und</strong> deren LN,<br />
- eine Priorisierung der Massnahmen <strong>und</strong> Szenarien,<br />
- eine Schätzung der Kosten <strong>für</strong> die Administration <strong>und</strong> Beratung,<br />
- einen Zeitplan <strong>und</strong> Schritte der Umsetzung,<br />
- eine Beschreibung der Verantwortlichkeiten in der Umsetzungsphase<br />
des Projekts<br />
<br />
Die Trägerschaft legt fest ob ein einzelbetrieblicher Plafond oder ein Projekt-<br />
Plafond (gemäss Aufgabenteilung Trägerschaft, Betriebe <strong>und</strong> Kanton) gewählt<br />
wird.<br />
3.7 Umsetzung <strong>und</strong> Erfolgskontrolle<br />
Initative Gr<strong>und</strong>lagen Analyse Leitbild<br />
Ziele,<br />
Massnahmen<br />
Bewilligung<br />
Umsetzung<br />
Im Falle eines positiven Entscheids des BLW wird das Projekt in folgenden Arbeitsschritten<br />
umgesetzt:<br />
- Die von der Projektträgerschaft festgelegten Massnahmen werden im Agriportal pro<br />
Gemeinde abgebildet. Die Massnahmen werden mit dem Gemeindecode verknüpft.<br />
In Gemeinden mit mehreren <strong>Landschaft</strong>stypen wird im Agriportal eine einzige<br />
Massnahmenliste abgebildet, die die Massnahmen aller <strong>Landschaft</strong>stypen enthält.<br />
26
Die LandwirtInnen können daraus frei wählen. Massnahmen werden bis zu einem<br />
Betrag von 240.-/ha Betriebs-LN durch LQ-Beiträge abgegolten.<br />
- Die Trägerschaft legt im Rahmen einer Informationsveranstaltung mit den Bauern<br />
fest, welche Massnahmen wo umgesetzt werden. Insbesondere „überbetriebliche<br />
Massnahmen“ werden mit der Trägerschaft geklärt. Diese Infoveranstaltung wird<br />
jährlich zusammen mit dem Kanton (informiert über Anmeldeverfahren, Ausstellung<br />
der Bewirtschaftungsvereinbarung) durchgeführt <strong>und</strong> dient der Aufnahme der neuen<br />
Betriebe sowie der Lenkung des Projekts (neue Massnahmen, mehr derselben<br />
Massnahme usw.).<br />
- Obligatorische Weiterbildung innerhalb der ersten 3 Jahre nach Projektbeginn, organisiert<br />
durch die Trägerschaft zum Thema <strong>Landschaft</strong>.<br />
- Die Betriebe wählen im Agriportal aus denen ihnen zur Verfügung stehenden<br />
Massnahmen aus.<br />
- Die Trägerschaft validiert im Agriportal die Auswahl der Betriebe (Massnahmen<br />
Zielkonform? Überbetriebliche Massnahmen am richtigen Ort?).<br />
- Der Kanton prüft <strong>und</strong> bestätigt die Auswahl der Betriebe im Agriportal.<br />
- Die Betriebe drucken die Bewirtschaftsvereinbarung aus dem Agriportal aus <strong>und</strong><br />
lassen sie der Trägerschaft/ evtl. den AckerbaustellenleiterInnen zukommen.<br />
- Die Betriebe setzen die von ihnen gewählten Massnahmen innerhalb ihrer Verpflichtungsdauer<br />
um.<br />
- Im 4. Jahr wird der Zielerreichungs-Stand (quantifizierte Umsetzungsziele) überprüft,<br />
die Trägerschaft zusammen mit dem Kanton <strong>und</strong> allenfalls Anpassungen eingeleitet.<br />
Die Projektträgerschaft stellt sicher, dass die zur Verfügung stehenden Mittel zielführend<br />
<strong>und</strong> zweckmässig eingesetzt werden <strong>und</strong> das vom Kanton vorgegebene Budget<br />
eingehalten ist. Die Projektträgerschaft ist frei bei der Verwendung der Mittel <strong>für</strong> Boni,<br />
einmalige, wiederkehrende <strong>und</strong> künftige Massnahmen. Das vom Kanton zur Verfügung<br />
gestellte Budget besteht aus einem sicheren Anteil von Fr. 240.-/ha beteiligter LN <strong>und</strong><br />
einem jährlich möglichen Zusatzbudget. Dieses kann aus den nicht durch die Projekte<br />
geb<strong>und</strong>enen LQ-Beiträgen <strong>für</strong> den Kanton Zürich generiert werden. Falls die Nachfrage<br />
grösser ist als das Budget des Projektes, ist es Sache der Trägerschaft die inhaltlich<br />
zielführenden Beschränkungsmassnahmen zu treffen.<br />
Erfolgskontrolle (Umsetzungs- <strong>und</strong> Zielkontrolle)<br />
Auf allen angemeldeten Flächen / Elementen wird innerhalb von 8 Jahren durch die<br />
Ackerbaustellenleiter (ABL) oder Agrocontrol eine Gr<strong>und</strong>kontrolle im Rahmen der ordentlichen<br />
DZ-Kontrolle durchgeführt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Zielerreichung des Gesamtprojekts (Mindestens 80% der Umsetzungsziele<br />
erreicht oder Mindestbeteiligung von mindestens zwei Dritteln (Bewirtschafter<br />
oder Fläche)) entscheidet das BLW über dessen Weiterführung.<br />
27
Wirkungskontrolle<br />
Um die Wirksamkeit des Projekts zu evaluieren wird im letzten Jahr der Verpflichtungsperiode<br />
durch den Kanton eine Wirkungskontrolle durchgeführt. Diese besteht aus<br />
folgenden Elementen:<br />
1. Auswertung der Umsetzungsziele (quantitativ) durch den Kanton<br />
2. Wirkungsziele:<br />
<br />
<br />
<br />
Die Mitglieder der Trägerschaft nehmen Stellung zur landschaftlichen Wirkung<br />
anhand eines Fragekataloges;<br />
Nach dem Zufallsprinzip werden Rückmeldungen von beteiligten Landwirten<br />
eingeholt <strong>und</strong> ausgewertet (durch den Kanton mittels Fragebogen <strong>und</strong>/oder<br />
Kurzinterviews)<br />
Fotonachweis durch die Trägerschaft: In jeder <strong>Landschaft</strong>seinheit wird eine (je<br />
unterschiedliche) Massnahme an einem Standort (Koordinaten angeben) auf<br />
einer Foto festgehalten, welche die Situation „vorher“ <strong>und</strong> „nachher“ aufzeigt.<br />
3. Evaluation des Projekts: Organisation, Ablauf, Verfahren, Projektsteuerung, Umsetzung<br />
Kontrollen (Rückmeldungen einholen bei der Trägerschaft bzw. wenn betroffen,<br />
auch die LandwirtInnen (siehe 2.).<br />
Die Details zum Ablauf <strong>und</strong> zur Erarbeitung der Wirkungskontrollen werden vom Kanton<br />
noch ausgeführt <strong>und</strong> kommuniziert.<br />
Besondere Anforderungen im Kanton Zürich in der Phase ‚Umsetzung:<br />
<br />
<br />
Die Trägerschaft hält mit Fotos das „Vorher“ <strong>und</strong> „Nachher“ von Massnahmen<br />
(eine unterschiedliche Massnahme pro <strong>Landschaft</strong>styp) fest <strong>und</strong> unterbreitet<br />
diese, zusammen mit den Angaben zum Standort (Koordinaten) dem Kanton.<br />
Die Trägerschaft unterstützt den Kanton bei der Erarbeitung der Wirkungskontrolle.<br />
28
Anhang 1: Karte der Handlungsräume ROK Zürich<br />
Quelle: Raumordnungskonzept Kanton Zürich, 2011<br />
29
Anhang 2: <strong>Landschaft</strong>sziele <strong>und</strong> Massnahmen, die nicht mit LQ-Beiträgen<br />
gefördert werden können<br />
Nicht alle <strong>Landschaft</strong>sziele fallen in den Bereich der landwirtschaftlichen Nutzfläche<br />
<strong>und</strong> von LQ-Beiträgen. Trotzdem können sie im Kontext von besonderer Bedeutung<br />
zum Erreichen des Leitbilds sein. Als Beispiel können Infrastruktureinrichtungen wie<br />
Sitzbänke <strong>und</strong> Grillstellen, aber auch neue Fusswegeverbindungen, die Restaurierung<br />
<strong>und</strong> der Unterhalt von Wegbegleitern (Grenzsteine), Absatzförderung landwirtschaftlicher<br />
Produkte, Informationstafeln etc. sein. Auch Massnahmen reichstrukturierter<br />
Waldränder, Massnahmen im Wald generell, an Gewässern (Ausdolungen, Gewässerraum,<br />
Kleinwehre u.a.) sind <strong>für</strong> das ortstypische <strong>Landschaft</strong>sbild <strong>und</strong> eine erlebnisreiche<br />
<strong>Landschaft</strong> von hoher Bedeutung, nicht jedoch Gegenstand der LQ-Massnahmen<br />
der Landwirtschaft (siehe Kapitel 2.2). Zur Koordination <strong>und</strong> Umsetzung kommt den<br />
Gemeinden in der Trägerschaft besondere Bedeutung zu.<br />
Nachstehend einige ausgewählte Instrumente zur Unterstützung des Leitbildes <strong>und</strong><br />
Ziele ausserhalb LQB-Massnahmen:<br />
Ebene Nutzungsplanung <strong>und</strong> kommunale Planungshoheit:<br />
Nutzungsplanung, kommunales <strong>Landschaft</strong>sprogramm (zuständig Gemeinden)<br />
Baumschutzverordnung <strong>und</strong> entsprechende Beiträge<br />
Andere kantonale Aufwertungsprogramme <strong>und</strong> Programme des B<strong>und</strong>es:<br />
Gewässerprojekte (Gemeinde, Kanton)<br />
Projekte regionaler Entwicklung (PRE) <strong>und</strong> Absatzförderung, landwirtschaftliche<br />
Marketingprojekte, innovative Nachhaltigkeitsprojekte (QuNaV)<br />
(www.blw.admin.ch)<br />
Strukturverbesserung - Projekte zur periodischen Wiederinstandstellung von landwirtschaftlichen<br />
Infrastrukturanlagen (PWI) des BLW (www.suissemelio.ch)<br />
Finanzhilfen zur Erhaltung historischer Verkehrswege (www.ivs.admin.ch)<br />
Modellvorhaben der neuen Regionalpolitik (NRP) <strong>und</strong> der nachhaltigen Raumentwicklung<br />
(www.regiosuisse.ch)<br />
Agglomerationsprogramme 3. Generation<br />
Periurban – Zusammenleben im ländlichen Raum (www.periurban.ch)<br />
Ressourcenprogramm – Nachhaltige Ressourcennutzung (www.blw.admin.ch)<br />
Massnahmenprogramme im Rahmen der Pärkepolitik des BAFU (www.paerke.ch)<br />
Leuchtturmprojekte der Energiestrategie 2050 (www.bfe.ch/ cleantech)<br />
Unterstützung durch private Organisationen:<br />
Themenbezogene <strong>Landschaft</strong>sfonds (Fonds <strong>Landschaft</strong> Schweiz zum Beispiel zu<br />
Alleen <strong>und</strong> Siedlungsrändern), Stiftung <strong>Landschaft</strong>sschutz, Schweizer Berghilfe)<br />
Förderprogramm Erlebniswege (Lockpfosten) des LID<br />
Privatrechtliche Vereinbarungen <strong>und</strong> Verträge:<br />
Pflegeverträge, Baumpatenschaften, Sicherung durch Dienstbarkeiten<br />
Sponsoring<br />
Eine Übersicht zu Inhalten <strong>und</strong> Anforderungen zu den Finanzhilfen des B<strong>und</strong>es sowie<br />
weiterer Organisationen <strong>und</strong> Institutionen befindet sich u.a. unter<br />
www.regiosuisse.ch/projekte/finanzhilfen).<br />
30
Anhang 3: <strong>Landschaft</strong>sprojekte im Überblick<br />
LEK<br />
Richtplanung<br />
Nutzungsplanung<br />
ÖQV-<br />
Vernetzungsprojekte<br />
LQ-Projekte<br />
Perimeter<br />
Kanton,<br />
Region,<br />
Gemeinde<br />
(gem.<br />
Raumplanungsgesetzgebung)<br />
Gemeinde<br />
(Bauzone,<br />
Schutzzonen,<br />
weitere Zonen);<br />
in Einzelfällen<br />
kant. NP (Einzelanlagen)<br />
Gesamtes Gemeindegebiet<br />
(Kulturland,<br />
Wald, Siedlungsgebiet,<br />
Gewässer usw.).<br />
Grössere, zusammenhängende<br />
<strong>Natur</strong>räume,<br />
eine bis mehrere<br />
Gemeinden<br />
Landwirtschaftliche<br />
Nutz-flächen (Wiesen,<br />
Weiden etc.): Grössere,<br />
zusammenhängende<br />
<strong>Natur</strong>räume, eine bis<br />
mehrere Gemeinden<br />
<strong>Landschaft</strong>sraum<br />
(fachlich begründet)<br />
Landwirtschaftliche<br />
Nutzflächen (Wiesen,<br />
Weiden etc., inkl.<br />
Sömmerungsgebiet):<br />
bis ca. 500 km 2 .<br />
Themen<br />
alle raumrelevanten<br />
Nutzungen<br />
(vgl. RPG)<br />
alle raumrelevanten<br />
Nutzungen<br />
(vgl. RPG)<br />
Entwicklung, Förderung<br />
<strong>und</strong> Pflege der <strong>Natur</strong>-,<br />
Siedlungs- <strong>und</strong> Erholungslandschaft<br />
(Ökologischer<br />
Ausgleich,<br />
Gewässerraum, Erholungs-<br />
<strong>und</strong> Freizeitangebot,<br />
Wald <strong>und</strong> Waldränder,<br />
Siedlungsqualität)<br />
Aufwertung der landwirtschaftlichen<br />
Nutzfläche<br />
(ökologischer<br />
Ausgleich)<br />
Entwicklung, Förderung<br />
<strong>und</strong> Pflege der vielfältigen<br />
Kulturlandschaft<br />
(<strong>Landschaft</strong>sästhetik,<br />
nur landw. relevante<br />
Massnahmen)<br />
Trägerschaft<br />
Beteiligte<br />
gem. Perimeter<br />
(mind.<br />
Kanton)<br />
Regionen,<br />
Kantons<strong>und</strong><br />
Gemeindebehörden,<br />
Mitwirkung<br />
Gemeinden<br />
Kantons- <strong>und</strong><br />
Gemeindebehörden,<br />
Mitwirkung,<br />
öff. Auflage<br />
Regionalplanungsgruppe<br />
Mehrere Gemeinden<br />
Einzelne<br />
Gemeinden<br />
Umfassende Begleitkommission<br />
(empf.),<br />
Gemeinden, Partizipation<br />
Bevölkerung <strong>und</strong><br />
aller relevanten Nutzungen<br />
(Landwirtschaft,<br />
<strong>Natur</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Landschaft</strong>sschutz,<br />
Wald, Raumentwicklung,<br />
Erholung), lokale<br />
Experten <strong>und</strong> Organisationen<br />
(empf.)<br />
Mehrere Gemeinden<br />
Einzelne Gemeinden<br />
Private<br />
Begleitkommission,<br />
Gemeinden, Landwirte<br />
Gr<strong>und</strong>eigentümer (z.B.<br />
Stiftungen etc.)<br />
best. oder neu zu<br />
gründende Trägerschaften<br />
(Verein,<br />
Stiftung, Genossenschaft<br />
o.ä. ) Gemeinden<br />
Kanton<br />
Begleitkommission:<br />
Gemeinden, Vertreter<br />
der relevanten Nutzungen<br />
(Landwirtschaft,<br />
<strong>Natur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Landschaft</strong>sschutz,<br />
Wald,<br />
Raumentwicklung,<br />
Erholung), lokale<br />
Experten <strong>und</strong> Organisationen.<br />
empf.: Partizipation<br />
Bevölkerung<br />
Verbindlichkeit<br />
behördenverbindlich<br />
eigentümerverbindlich<br />
ggf. Verträge<br />
Verträge (mit Bewirtschafter)<br />
Verträge (mit Landwirten)<br />
Beitragsbezüger entfällt entfällt (nicht definiert)<br />
Beiträge entfällt entfällt (nicht definiert)<br />
Unterstützung<br />
durch Kanton /<br />
Gemeinden<br />
gem.<br />
Raumplanungsgesetzgebung<br />
gem. Raumplanungsgesetzgebung<br />
Planungsgr<strong>und</strong>lagen<br />
Beratung Projektbeitrag,<br />
Massnahmenprogramm<br />
Landwirte (Bewirtschafter)<br />
nur landw. relevante<br />
Massnahmen auf<br />
landw. Nutzfläche:<br />
jährlich wiederkehrende<br />
Beiträge (Vertragsdauer<br />
8 Jahre)<br />
Planungsgr<strong>und</strong>lagen<br />
Beratung Bewirtschaftungsbeiträge<br />
(<strong>für</strong><br />
Qualität, Vernetzung)<br />
HSR, Institut <strong>für</strong> <strong>Landschaft</strong> <strong>und</strong> Freiraum, Hans-Michael Schmitt, Juli 2013<br />
Landwirte (Bewirtschafter;<br />
Beiträge nur <strong>für</strong><br />
landw. Nutzfläche.<br />
nur landw. relevante<br />
Massnahmen auf<br />
landw. Nutzfläche:<br />
einmaliger Startbeitrag<br />
(Errichtung), jährlich<br />
wiederkehrende Beiträge<br />
(Vertrags-dauer 8<br />
Jahre)<br />
Planungsgr<strong>und</strong>lagen,<br />
Beratung, Bewirtschaftungsbeiträge,<br />
ggf.<br />
ergänzende Massnahmenprogramm<br />
(z.B.<br />
ausserhalb LN)<br />
31
Anhang 4: Aufgabenteilung Trägerschaft, Betriebe, Kanton<br />
Aufgabenteilung Trägerschaft, Betriebe <strong>und</strong> Kanton<br />
Variante 1<br />
Variante 2<br />
Stand, 03.12.2013<br />
Kanton /<br />
Trägerschaft Trägerschaft<br />
B<strong>und</strong><br />
Erarbeitung Projekt<br />
- Vorbereitung / Gr<strong>und</strong>lagen<br />
- <strong>Landschaft</strong>sanalyse<br />
- Ziele / Massnahmen<br />
- Karte<br />
Prüfung /<br />
Entscheid<br />
positiv<br />
Information/Beratung Betriebe<br />
- Diskussion über mögliche Massnahmen<br />
- Klärung „überbetriebliche Massnahmen<br />
Projektphase<br />
Betriebe<br />
∑ Massnahmen max. 240.-<br />
/ha LN des Betriebes<br />
(einzelbetriebliche<br />
Plafonierung)<br />
Anmeldung der<br />
Massnahmen im<br />
Agricola<br />
Kanton Betriebe Kanton<br />
Trägerschaft<br />
Validierung der<br />
Massnahmen im<br />
Acrigola<br />
Bewirtschaftungsvereinbarung<br />
(BeVe) mit Betriebe<br />
- Kanton validiert Massnahmen im<br />
Acrigola<br />
- BeVe wird aus Acrigola generiert<br />
Umsetzung<br />
Massnahmen<br />
- Umsetzungskontrolle<br />
- Auszahlung Beiträge<br />
- Wirkungskontrolle<br />
(Basis: Fotonachweise der<br />
Trägerschaft)<br />
∑ Massnahmen ≤<br />
Projektbudget<br />
(Projekt-Plafonierung)<br />
Projektbudget<br />
eingehalten?<br />
Allfällige Korrekturen<br />
Umsetzungsphase (jährlich wiederkehrend)<br />
32
Anhang 5: Hinweise auf weiterführende Literatur <strong>und</strong> Quellen<br />
Agridea, 2013: Beispiele <strong>für</strong> <strong>Landschaft</strong>smassnahmen. www.agridea.ch, Lindau<br />
ARE, 2011: <strong>Landschaft</strong>stypologie Schweiz. Bern<br />
ART, 2010 / Szerencsits, E. / Schüpbach, B.: Agrarlandschaftstypen der Schweiz, ART<br />
Tänikon<br />
ASTRA, 2007: Historische Verkehrswege im Kanton Zürich, Bern.<br />
ASTRA, 2008: Erhaltung historischer Verkehrswege in der Schweiz, Technische Vollzugshilfe<br />
Langsamverkehr Nr. 8. Bern<br />
Baudirektion Kanton Zürich: <strong>Landschaft</strong>en Kanton Zürich, Materialband, Hesse+Schwarze+Partner,<br />
Büro <strong>für</strong> Raumplanung AG (HSP) Juni 1991<br />
Baudirektion Kanton Zürich: <strong>Landschaft</strong>sschutz, HSP Juni 1991 (Beschreibung 25 kantonal<br />
bedeutender <strong>Landschaft</strong>en, Kriterien <strong>und</strong> Abgrenzung, Beschreibung <strong>und</strong> Leitbilder)<br />
Baudirektion Kanton Zürich: <strong>Natur</strong>schutz-Gesamtkonzept <strong>für</strong> den Kanton Zürich: Kap. 5<br />
Schutz der <strong>Landschaft</strong> (Bearbeitung: HSP), Entwurf September 1992 / Endfassung<br />
1995<br />
Baudirektion Kanton Zürich, Richtplan, Raumordnungskonzept, 2011<br />
BAFU, 2012: <strong>Landschaft</strong>sstrategie BAFU. Bern<br />
BLW, 2013a: Richtlinie <strong>Landschaft</strong>squalitätsbeiträge. Bern<br />
BLW, 2013b: <strong>Handbuch</strong> <strong>Landschaft</strong>squalitätsbeitrag: Wege zur Umsetzung der <strong>Landschaft</strong>sziele.<br />
Bern.<br />
BRP / BUWAL, 1991 ff (Nachführungen): Koeppel, H., Schmitt, H.M., Leiser, F.,: <strong>Landschaft</strong><br />
unter Druck, Zahlen <strong>und</strong> Zusammenhänge über Veränderungen in der <strong>Landschaft</strong>.<br />
Bern<br />
BUWAL, 2001 (Gremminger, Th., Roth, U, Schmitt, H.M., Stremlow, M. Zeh, W., 2001)<br />
<strong>Landschaft</strong>sästhetik, Wege <strong>für</strong> das Planen <strong>und</strong> Projektieren, Leitfaden Umwelt No. 9,<br />
Bern<br />
Grêt-Regamey, A., et.al., 2012: <strong>Landschaft</strong>squalität in Agglomerationen. Vdf. Zürich<br />
Histor. Lexikon der Schweiz, o.J.. online unter www.hls-dhs-dss.ch<br />
HSR, o.J.: Warum sind Orts- <strong>und</strong> Flurnamen interessant. Online unter giswiki.hsr.ch/Namenbuch<br />
<strong>und</strong> Flurnamenforschung.<br />
HSR/SRVA, 2002: Werkzeugkasten LEK – <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> die Erstellung von <strong>Landschaft</strong>sentwicklungskonzepten.<br />
Rapperswil. Aktualisierung / EDV-Zugang via LEK-<br />
Forum (www.lek-forum.ch)<br />
Hunziker, M., 2010: Die Bedeutung der <strong>Landschaft</strong> <strong>für</strong> den Menschen: objektive Eigenschaft<br />
der <strong>Landschaft</strong> <strong>und</strong> individuelle Wahrnehmung des Menschen. In ‚<strong>Landschaft</strong>squalität‘<br />
– Konzepte, Indikatoren <strong>und</strong> Datengr<strong>und</strong>lagen. Forum <strong>für</strong> Wissen. WSL. Birmenstorf<br />
Küster, HJ., 2012: Die Entdeckung der <strong>Landschaft</strong>, Beck, München<br />
33
Schüpbach. B., 2009: Ästhetische Wahrnehmung von Landwirtschaftsgebieten. Tänikon<br />
/ Zürich<br />
SIA/BSLA/BUWAL (Kleiner, J., Schmitt, H.M.), 2001: <strong>Landschaft</strong>sgerecht planen <strong>und</strong><br />
bauen. Zürich<br />
Schwarze, M., 1985: Die Erhaltung traditionelle Kulturlandschaften, dokumentiert an<br />
Beispielen. Schweizerische Stiftung <strong>für</strong> <strong>Landschaft</strong>sschutz, Schrift Nr.3. Bern<br />
STARCH - Stiftung <strong>für</strong> Archäologie <strong>und</strong> Kulturgeschichte im Kanton Zürich. Grenzsteine<br />
sprechen, wenn sie gefragt werden. Das Denkmalpflegeinventar historischer<br />
Grenzsteine. In einst+jetzt, Heft 4/2012. Zürich.<br />
Stiftung <strong>Landschaft</strong>sschutz, 2013: Katalog der charakteristische Kulturlandschaften der<br />
Schweiz. Stand: August 2013, Bern<br />
Weiss, R., 1973: Häuser <strong>und</strong> <strong>Landschaft</strong>en der Schweiz, Zürich.<br />
Wissen Hayek, U. / Grêt-Regamey, A., 2010: Virtuelle <strong>Landschaft</strong>en zur partizipativen<br />
Planung der <strong>Landschaft</strong>sentwicklung. In ‚<strong>Landschaft</strong>squalität‘ – Konzepte, Indikatoren<br />
<strong>und</strong> Datengr<strong>und</strong>lagen. Forum <strong>für</strong> Wissen. WSL. Birmenstorf<br />
Wöbse, HJ, 2002: <strong>Landschaft</strong>sästhetik, Ulmer-Verlag, Stuttgart<br />
34
Anhang 6: Abbildungsverzeichnis / Fotonachweis<br />
Abb. 1: Russikon, Hans-Michael Schmitt<br />
Abb. 2.1 Gossau ZH, Raphael Angehrn<br />
Abb. 2.2 Hombrechtikon, Raphael Angehrn<br />
Abb. 2.3 Gossau ZH, ILF / Peter Bolliger<br />
Abb. 2.4 Irgenhausen / Pfäffikon, Hans-<br />
Michael Schmitt<br />
Abb. 2.5 Rumlikon, Hans-Michael Schmitt<br />
Abb. 2.6 Zürich, Hans-Michael Schmitt<br />
Abb. 2.7 Lupfig AG, Hans-Michael Schmitt<br />
Abb. 2.8 Döttingen AG, Hans-Michael Schmitt<br />
Abb. 3.3.1 Hirzel, Raphael Angehrn<br />
Abb. 3.3.2 Bachs, Raphael Angehrn<br />
Abb. 3.3.3 Gossau, Raphael Angehrn<br />
Abb. 3.3.4 Hischwil b. Wald, Hans-Michael<br />
Schmitt<br />
Abb. 3.3.5 Unterenstringen / Fahr, Hans-<br />
Michael Schmitt<br />
Abb. 3.3.6 Hombrechtikon, Raphael Angehrn<br />
Abb. 3.4.1 ARE, 2011<br />
Abb. 3.4.2 Madlikon, Hans-Michael Schmitt<br />
Abb. 3.4.3 Wermetschwil, H.-Michael Schmitt<br />
Abb. 3.4.4 Eschenmosen, H.--Michael Schmitt<br />
Abb. 3.4.5 Russikon, Hans-Michael Schmitt<br />
Abb. 3.4.6 Breiti b. Nürensdorf, Hans-Michael<br />
Schmitt<br />
Abb. 3.4.7 Madlikon, Hans-Michael Schmitt<br />
Abb. 3.4.8 Russikon, Hans-Michael Schmitt<br />
Abb. 3.4.9 Uster, Raphael Angehrn<br />
Abb. 3.4.10 Freudwil, Hans-Michael Schmitt<br />
Abb. 3.4.11 www.ronorp.net<br />
Abb. 3.4.12 Russikon, Hans-Michael Schmitt<br />
Abb. 3.4.13 Wermetschwil, H.-Michael Schmitt<br />
Abb. 3.4.14 Spitzen, Hirzel, Raphael Angehrn<br />
Abb. 3.4.15 Auslikon / Pfäffikon, scm<br />
Abb. 3.4.16 Pfäffikon, Raphael Angehrn<br />
Abb. 3.4.17 Ohrüti bei Steg / Fischenthal,<br />
Hans-Michael Schmitt<br />
Abb. 3.4.18 Sternenberg, Raphael Angehrn<br />
Abb. 3.4.19 Hombrechtikon, Raphael Angehrn<br />
<strong>35</strong>