Baumgutachten (11,2 MB) - Stadt Troisdorf
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Bernd Draeger<br />
Bernd Draeger<br />
Sachverständiger für Baumpflege<br />
Sachverständiger für Baumpflege<br />
PUNKT 14.1.1: ARTSPEZIFISCHE WACHSTUMSMERKMALE DER PLATANE (PLATA-<br />
NUS X ACERIFOLIA) SOWIE IHRE DISPOSITION FÜR ENTSPRECHENDE BAUMER-<br />
KRANKUNGEN: Die schnell- und großwüchsige Platane erreicht an freien Standorten eine<br />
Höhe von 25 - 30 m sowie einen Kronendurchmesser von 20 - 25 m und zählt zu den typischen<br />
Herzwurzlern. Hervorzuheben ist jedoch die besondere Eigenschaft dieser Baumart,<br />
mit ihren Wurzeln Asphalt-, Pflaster- oder Plattenbeläge entsprechend oberflächennah<br />
zu unterminieren, da sich auf den Unterseiten solcher Flächen regelmäßig Kondenswasser<br />
bildet.<br />
Unter den artspezifischen Erkrankungen der Platane ist besonders die Totholzbildung<br />
durch den Massaria - Befall (Splanchnonema platani) anzuführen, der erstmals im Jahre<br />
2004 in Deutschland nachgewiesen wurde und hierzulande seither seine weitere Ausbreitung<br />
findet. Durch besagten Pilzerreger können u. a. auch Starkäste des mittleren und unteren<br />
Kronenbereichs innerhalb weniger Monate absterben und infolge des gleichzeitigen Verlustes<br />
ihrer Bruchfestigkeit schon im belaubten Zustand unvermittelt abbrechen. Platanen<br />
müssen deshalb in halbjährlichen Intervallen diesbezüglich überprüft werden. Da i. d. R. nur<br />
die Oberseiten befallener Äste die charakteristischen Befallsmerkmale wie hellrot bis rosa<br />
gefärbte Rinde aufweisen, müssen die kostenintensiven Kontrollen zudem unter dem Einsatz<br />
von Hubarbeitsbühnen erfolgen. Abschließend bleibt noch die Blattbräuneerkrankung (Apiognomonia<br />
veneta) zu erwähnen, welche an Platanenbäumen regelmäßig auftritt und besonders<br />
im Frühjahr zu periodisch recht intensiv auftretenden vorzeitigem Blattfall führen<br />
kann, welcher meist mit dem Abwurf der einjährigen Triebe einhergeht. Ergänzend sei noch<br />
auf das ebenfalls zyklisch auftretende Abblättern von größeren Borkenteilen hingewiesen,<br />
das, insbesondere wenn dies in größeren Höhen erfolgt, an stark frequentierten Standorten<br />
problematisch werden kann.<br />
PUNKT 14.1.2: STANDORTSITUATION: Die Platanen haben infolge ihres entsprechend<br />
nahen Standes zu Gebäuden bereits einen deutlichen Schrägstand entwickelt, wurzeln<br />
zudem wieder in viel zu kleinen hochbeetartig angelegten Baumscheiben oberhalb des<br />
eigentlichen Höhenniveaus angrenzender Pflasterflächen und somit an nahezu vollständig<br />
versiegelten Standorten. Im Übrigen haben auch diese Bäume ihre Baumscheibenbereiche<br />
über intensives Wurzelvorkommen vollständig erschlossen und bereits entsprechende<br />
Schäden im Mauerwerk der Einfassungen hinterlassen. Zusätzlich lassen partielle Anhebungen<br />
im Bereich angrenzender Pflasterflächen auf die eingangs erwähnte arttypische<br />
Neigung der Platane schließen, sich mit ihren Wurzeln unterhalb von Pflasterflächen<br />
oberflächennah, zugleich weitstreichend auszudehnen.<br />
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