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Das Bieler Tagblatt vom 16. Oktober 2013

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Heute mit<br />

Stellenmarkt<br />

Mittwoch,<br />

<strong>16.</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Fr. 2.50 Nr. 241 AZ 2500 Biel<br />

DIE TAGESZEITUNG FÜR BIEL UND DAS SEELAND<br />

Fussball Siegreich<br />

Die Schweiz bezwingt Slowenien<br />

1:0.Was füreine Rolle spielte<br />

Christian Meissgeier? Seite23<br />

Maddie Hunderte Hinweise<br />

Nach einem TV-Aufruf im Fall vonMadeleine<br />

McCann hat die britische Polizei viele Hinweise<br />

erhalten. Seite 28<br />

Eiskunstlauf Top<br />

Beat Schümperli und<br />

Xavier Schertenleib wollen<br />

hoch hinaus. Seite 24<br />

Widmer-Schlumpf<br />

lobbyiert<br />

Am Rande des EU-Finanzministertreffens<br />

hat Eveline Widmer-Schlumpf mit<br />

EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier<br />

gesprochen. Sie setzte sich für eine<br />

verträgliche Revision der EU-Richtlinie<br />

MiFID II ein. Schweiz Seite 4<br />

Nichts für<br />

Schweizer Busse<br />

Fernreisen per Bus sind eine günstigeAlternative<br />

zum Fliegen und Bahnfahren.<br />

Heute fahren verschiedene ausländische<br />

Busunternehmen in die Schweiz. Für<br />

Schweizer Unternehmen jedoch sind die<br />

Kosten zu hoch. Wirtschaft Seite 7<br />

Crowdfunding wird<br />

immer beliebter<br />

Crowdfunding hat sich in den letzten anderthalb<br />

Jahren auch in der Kultur-und<br />

Kreativwirtschaft der Schweiz etabliert.<br />

Auch einige <strong>Bieler</strong> Kulturschaffende<br />

konnten so schon Geld fürihre Projekte<br />

auftreiben. Kultur Seite 22<br />

Heute auf bielertagblatt.ch<br />

‘‘<br />

Plänezum<br />

Gymnasium<br />

Strandboden<br />

Biel<br />

‘‘<br />

Die Baubroschüre zum Erweiterungsneubau<br />

finden Sie inder Rubrik<br />

«Dokumente» auf der Startseite.<br />

<strong>Das</strong> Wetter heuteimSeeland<br />

Heute ist estagsüber trocken. Im<br />

Seeland liegen einige Nebelfelder.<br />

Am Vormittag und über die Mittagszeit<br />

gibt esAufhellungen. Am Nachmittag<br />

nimmt die Bewölkung aber wieder zu.<br />

Startschuss<br />

für die Erweiterung<br />

Biel Baudirektorin Barbara Egger-Jenzer hat gestern den Grundstein<br />

für die Erweiterung und Sanierung des Gymnasiums Strandboden gelegt.<br />

Der Kran hat eben den Beton abgeladen. Nun greifen die kantonale Baudirektorin Barbara Egger-Jenzer (r.), der Rektor des Gymnase<br />

français Aldo Dalla Piazza (l.) und der Rektor des Seeland-Gymnasiums Leonhard Cadetg (hinten) zur Schaufel.Peter Samuel Jaggi<br />

Gestern istesoffiziell losgegangen mit<br />

der Sanierung und Erweiterung des<br />

Gymnasiums Strandboden. Die kantonale<br />

Bau-, Verkehrs- und Energiedirektorin<br />

Barbara Egger-Jenzer betonte bei<br />

der Grundsteinlegung, dass das Bauvorhaben<br />

kein «Nice to have»,sondern<br />

ein absolutes «Must» sei. Sie sagte weiter:<br />

«Diese Grundsteinlegung ist für<br />

mich das Versprechen, dass wir in diesem<br />

wichtigen Teil des Kantons Bern<br />

eine solide Basis füreine gute Bildungslandschaft<br />

legen.» Der Erweiterungsbau<br />

ist ein zweistöckiger Holzbau<br />

im energiesparenden Minergie-P-Eco-<br />

Standard. Er bietet Platz für 25moderne<br />

Unterrichtsräume und Labors für<br />

naturwissenschaftliche Fächer. InBetriebgenommen<br />

werden soll er in zwei<br />

Jahren.<br />

Diebestehende Schulanlagebefindet<br />

sich in einem schlechten Zustand und<br />

muss dringend saniert werden. So werden<br />

im rund 30-jährigen Gebäude des<br />

Jurasüdfuss-Architekten Max Schlup<br />

die Sicherheitsstandards nicht gewährleistet.<br />

Vormehr als vier Jahren fiel bei<br />

einer Ecke des Gymers eine tonnenschwere<br />

Metallplatte herunter.Die Gebäude<br />

weisen zudem einen hohen Energieverlust<br />

auf und die Fenster lassen<br />

sich nicht öffnen.<br />

Die Sanierungsarbeiten beginnen Anfang<br />

des kommenden Jahres.Die neue<br />

Gymnasiumsanlagefür1200 Schülerinnen<br />

und Schüler soll im Sommer 2016<br />

dem Betrieb übergeben werden. Die Gesamtkosten<br />

belaufen sich auf 88,4 Millionen<br />

Franken. Der Berner Heimatschutz<br />

bekämpfte das Projektlange.<br />

bal<br />

Biel &Region Seite 9<br />

Sozialinspektor<br />

gesucht<br />

Biel Die Sozialhilfequote in Biel istanhaltend<br />

hoch, im Städtevergleich Jahr<br />

fürdie Jahr sogar die höchste. Nun hat<br />

die Stadt den Kanton für eine Massnahme<br />

gewinnen können, die zur Senkung<br />

der Ausgaben für die Sozialhilfe<br />

beitragen kann: Der «Verein Sozialinspektion»,der<br />

im Auftrag des Kantons<br />

den missbräuchlichen Bezug von Sozialhilfe<br />

bekämpft, will in der zweitgrössten<br />

bernischen Stadt eine Aussenstelle<br />

einrichten. Mit einem Stelleninserat<br />

wird derzeit ein dritter Sozialinspektor<br />

gesucht, der zumindestzeitweise<br />

auch in Biel stationiert sein soll.<br />

Dessen Beschäftigungsgrad wird 60 bis<br />

80 Stellenprozente betragen. Bei der<br />

Geschäftsstelle des Vereins in Bern sind<br />

aktuell zwei Sozialinspektoren mit Vollzeitstellen<br />

tätig.<br />

Laut Sozialvorsteher Beat Feurer<br />

(SVP) wird Biels Sozialhilfequote im<br />

laufenden Jahr stabil bleiben. 2012 betrug<br />

sie 11,4Prozent.<br />

bk<br />

Biel &Region Seite 10<br />

Zwei Jahre<br />

für Hanfhandel<br />

Gericht Gestern musstesich ein Mann<br />

aus dem Seeland wegen eines regen<br />

Handels mit Hanfstecklingen vor dem<br />

Regionalgericht Berner Jura-Seeland<br />

verantworten. In einer drei Räume umfassenden<br />

Indooranlage hatte er während<br />

zwei Jahren Stecklinge gezogen,<br />

bis die Polizei am 15. Dezember 2011<br />

dem Treiben ein Ende setzte. Wie hoch<br />

der Erlös aus dem Handel war, blieb<br />

während des Prozesses unklar. Der<br />

Mann hatte angegeben, pro Setzling<br />

fünf Franken verlangt zu haben. Er<br />

hatte aber auch grössere Pflanzen mit<br />

Blüten und Blüten zum Weiterverkauf<br />

im Angebot. Bei der Strafzumessung<br />

ging das Gericht voneinem Umsatz zwischen<br />

37 000 und 87 000 Franken aus,<br />

je nach Berechnung. Auch beim Reingewinn<br />

schwankten die Zahlen stark, der<br />

Grenzwert von 10000 Franken wurde<br />

aber immer überschritten, was einem<br />

qualifizierten gewerbemässigen Handel<br />

entspricht.<br />

grü<br />

Seeland Seite 15<br />

Rubriken und Serviceseiten<br />

Service<br />

Börse 7<br />

Leserforum/Sudoku 11<br />

Agenda 21<br />

TV +Radio 27<br />

Wetter 28<br />

Inserate<br />

Immobilienmarkt 8<br />

Freizeit 8<br />

Todesanzeigen 13<br />

Stellenmarkt 18/19<br />

Eine sichereNummer<br />

EHC Biel Der Kanadier Eric Beaudoin<br />

kehrt zum EHC Biel zurück. Der 33-jährigeund<br />

1,95 Meter grosse Mittelstürmer<br />

unterschriebeinen Vertrag bis Ende Saison,<br />

nach dem er vonden Straubing Tigers<br />

die Freigabe erhalten hat. Damit<br />

reagieren die Seeländer vorerst auf die<br />

Unterzahl auf dem Ausländerkontingent.<br />

Sofern alle Bewilligungen eingeholt<br />

werden können, wird Beaudoin, der<br />

bislang in 106 Partien mit Biel 33 Mal getroffen<br />

hat (plus 28 Assists), am Freitag<br />

in Zürich erstmals eingesetzt werden<br />

können. «Es hätteden einen oder anderen<br />

Spieler aus Übersee gehabt, aber<br />

ohne Praxis und ohne sicheres Wissen,<br />

dass es sich um einen guten Mann gehandelt<br />

hätte», hielt Sportchef Martin<br />

Steinegger fest. Mit Eric Beaudoin weiss<br />

Biel, was man hat. Ein Kämpfer, einer<br />

mit Wasserverdrängung, ein Teamplayer<br />

auch neben dem Eisfeld. «<strong>Das</strong> gab mitunter<br />

den Ausschlag, nach dem uns Philipp<br />

Wetzel für zwei Monate fehlen<br />

wird»,soSteinegger und er verweistzurecht<br />

auch darauf, «dass Eric durchaus<br />

auch Abschlusspotenzial hat, wie die<br />

letzten Partien im <strong>Bieler</strong> Dress gezeigt<br />

haben.» Aufdie Frage, ob Biel weiterhin<br />

die Augen offenhält, bleibt Steinegger<br />

zurückhaltend. Es istdavonauszugehen,<br />

dass mit Beaudoin nicht der letzte ausländische<br />

Transfer getätigt worden ist.<br />

Biel gewann vor 4200 Fans gegen Lugano<br />

in der Verlängerung mit 2:1. bmb<br />

Sport Seiten 23 und 25<br />

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2 Tagesthema<br />

<strong>Bieler</strong><strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Die Leitwährung ist angezählt<br />

Schuldenstreit Die USA riskieren viel. Mit ihrem Haushaltsstreit setzen sie das Vertrauen ihrer Kreditgeber aufs Spiel<br />

und gefährden die Rolle des Dollars als Leitwährung. Der grösste Gläubiger China ist alarmiert.<br />

Chaotische Verhandlungen in Washington: Repräsentantenhaus und Senat arbeiten weiterhin an eigenen Gesetzesvorschlägen. Eine Einigung ist nicht absehbar. ImBild das US-Capitol.<br />

Keystone<br />

Die USA wandeln hart am finanziellen<br />

Abgrund: Die Deadline zur<br />

Anhebung der Schuldendeckeendetindrei<br />

Tagenund die Parteien<br />

liegen noch immer im Clinch<br />

(siehe Zweittext). Demokraten<br />

und Republikaner riskieren mit<br />

ihrem Dauerstreit auch den Ausnahmestatus<br />

des US-Dollars als<br />

globale Leitwährung. Kann ein<br />

Staat als Währungsanker der<br />

Weltwirtschaft funktionieren, in<br />

dem innenpolitische Zankereien<br />

die Zahlungspflicht gegenüber<br />

internationalen Kreditgebern bedrohen?<br />

Fahrlässiges Verhalten<br />

Die USA geniessen ein einzigartigesPrivileg:<br />

Sie verschulden sich<br />

in Dollar und damit der Leitwährung,<br />

die vonder amerikanischen<br />

Notenbank Fed unbegrenzt gedruckt<br />

werden kann. Die Supermacht<br />

geht mit diesem Wettbewerbsvorteil<br />

aber zunehmend<br />

fahrlässig um.<br />

«Kein anderes Parlament der<br />

Welt könnte sich erlauben, die<br />

Frage, ob es seinen finanziellen<br />

Verpflichtungen nachkommen<br />

soll oder nicht, zum tagespolitischen<br />

Streitpunkt zumachen»,<br />

sagt Experte Ulrich Leuchtmann<br />

vonder Commerzbank.<br />

«Es drängt sich die Frage auf,<br />

ob das Verhalten der politischen<br />

Eliten in den USA der Verantwortung<br />

entspricht, die das Management<br />

einer Welt-Leitwährung<br />

erfordert»,resümiert Folker<br />

Hellmeyer. Der Chefanalyst der<br />

Bremer Landesbank fragt sich,<br />

Dramatischer Endspurt<br />

Zwei Tage vor Erreichen der<br />

Schuldenobergrenze in den USA<br />

haben die dramatischen Verhandlungen<br />

noch immer zu keinem<br />

Ergebnis geführt. Präsident Barack<br />

Obama lehnte gestern einen<br />

Vorschlag der republikanischen<br />

Mitglieder des Repräsentantenhauses<br />

ab, der den Finanzstreit<br />

beenden sollte.<br />

Sollte der Kongress die gesetzliche<br />

Schuldenobergrenze von<br />

derzeit 16,7 Billionen Dollar nicht<br />

anheben, können sich die USA ab<br />

morgen Donnerstag kein Geld<br />

mehr an den Kapitalmärkten leihen.<br />

In den darauffolgenden Tagen<br />

droht die grösste Volkswirtschaft<br />

der Welt zahlungsunfähig<br />

zu werden –mit unabsehbaren<br />

Folgen fürdie Finanzmärkte und<br />

die globale Konjunktur.<br />

Bereits seit mehr als zwei Wochen<br />

stehen ausserdem Teile der<br />

US-Bundesverwaltung still, weil<br />

der Kongress sich noch auf kein<br />

ob der politische Poker auf dem<br />

Rücken von Kreditgebern nicht<br />

eine implizite Aufforderung ist,<br />

das System umzugestalten. Eben<br />

diese Forderung kommt aktuell<br />

aus Peking. China hält US-<br />

Staatsanleihen im Wert von1,277<br />

Billionen Dollar und ist damit<br />

Amerikas grösster ausländischer<br />

Gläubiger.<br />

Die staatliche Nachrichtenagentur<br />

Xinhua, die für gewöhnlich<br />

die Regierungslinie vertritt,<br />

veröffentlichte am Wochenende<br />

KlartextinForm eines Meinungsbeitrags.<br />

Der Aufruf zum Aufbau<br />

einer «ent-amerikanisierten<br />

Welt» verlangt eine neue Reservewährung.<br />

Sie soll den Dollar ersetzen<br />

und die internationale Gemeinschaft<br />

dauerhaft vorden Folgender<br />

politischen Turbulenzen<br />

in den Staaten bewahren. China<br />

istseit längerem bestrebt, die eigene<br />

Währung in die Lagezuversetzen,<br />

einmal eine weltweit<br />

starke Reservewährung zu werden.<br />

Fatales Signal<br />

Doch während China sich um<br />

seine Billionen-Forderungen sorgt,<br />

bleiben die Finanzmärkte bislang<br />

ruhig. Genau diese Reaktion sendetnach<br />

Einschätzungvon Commerzbank-Experte<br />

Leuchtmann<br />

Budget fürdas am 1. <strong>Oktober</strong> begonnene<br />

Fiskaljahr 2014 verständigen<br />

konnte.<br />

Am Montagabend blitzte in<br />

Washington Hoffnung auf, als aus<br />

dem Senat eine Annäherung gemeldet<br />

wurde. US-Medien zufolge<br />

sieht der Kompromissvorschlag<br />

vor, die Schuldenobergrenze<br />

bis zum 7. Februar anzuheben.<br />

Ausserdem könnte ein<br />

Übergangsbudget verabschiedet<br />

werden, das den Verwaltungsstillstand<br />

beendet und die Finanzierung<br />

der laufenden Regierungsgeschäftebis<br />

zum 15.Januar sicherstellt.<br />

In der Zwischenzeit soll den<br />

Angaben zufolge ein gemeinsamer<br />

Ausschuss von Senat und<br />

Repräsentantenhaus bis zum<br />

13. Dezember einen längerfristigen<br />

Kompromiss zur Sanierung<br />

der Staatsfinanzen aushandeln.<br />

Eine ähnliche «Superkommission»<br />

war vor zwei Jahren allerdings<br />

daran gescheitert, nach einem<br />

Streit über das Schuldenlimit<br />

einen umfassenden Budgetkompromiss<br />

zu erarbeiten.<br />

Die republikanische Führung<br />

im Repräsentantenhaus griff den<br />

Kompromissplan aus dem Senat<br />

zwar weitgehend auf, forderte<br />

aber zusätzliche Änderungen bei<br />

Obamas Gesundheitsreform.<br />

Während der Senat eine schärfere<br />

Prüfung von Anträgen auf<br />

staatliche Beihilfen füreine Krankenversicherung<br />

ins Gespräch gebracht<br />

hatte, wollen die Republikaner<br />

im Repräsentantenhaus<br />

ausserdem durchsetzen, dass unter<br />

anderem eine Steuer auf medizinische<br />

Geräte um zwei Jahre<br />

verschoben wird.<br />

«Der Präsident hat wiederholt<br />

gesagt, dass die Mitglieder des<br />

Kongresses kein Lösegeld verlangendürfen,<br />

um ihrer grundsätzlichen<br />

Verpflichtung nachzukommen,<br />

ein Budget zu verabschieden<br />

und die Rechnungen der Nation<br />

zu bezahlen», erklärte eine<br />

Sprecherin Obamas.<br />

Der Vorschlag aus dem Repräsentantenhaus<br />

sei lediglich ein<br />

Versuch, den erzkonservativen<br />

Tea-Party-Flügel der Republikaner<br />

zu beschwichtigen.<br />

Der TV-Sender CNN berichtete<br />

unterdessen über Schwierigkeiten<br />

des republikanischen Anführers<br />

im Repräsentantenhaus,<br />

John Boehner, auch im eigenen<br />

Lager ausreichend Unterstützung<br />

für den Gegenvorschlag zusammenzutrommeln.<br />

Beide Kammern<br />

müssen einen übereinstimmenden<br />

Beschluss fassen, um das<br />

Budgetdrama zu beenden.<br />

Der Senat setzte seine Kompromissgespräche<br />

gestern aus, um<br />

die weitere Entwicklung im Repräsentantenhaus<br />

abzuwarten.<br />

«Es fällt alles auseinander», beklagte<br />

die demokratische Senatorin<br />

Dianne Feinstein. sda<br />

ein fatales Signal nach Washington.<br />

Ohne Disziplinierungsdruck<br />

von den Investoren könne der<br />

US-Kongress immer wieder versucht<br />

sein, die Schwelle der Zahlungsunfähigkeit<br />

zu überschreiten.<br />

«Er muss ja keinen Preis für<br />

seine politischen Spielchen fürchten.»<br />

Selbst die grossen Ratingagenturen<br />

lassen die USA mit ihrem<br />

Schulden- und Haushalts-<br />

Hickhack gewähren. Eine handfeste<br />

Drohung der Bonitätsabstufung<br />

liegt trotz der prekären Lage<br />

bislang weder von Moody’s noch<br />

vonStandard &Poor’s oder Fitch<br />

vor.<br />

Notfallpläne geschmiedet<br />

Die Toleranz der Märkte und der<br />

Kreditwächter könnte sich als<br />

trügerisch erweisen. «Der Dollar<br />

wird seine Rolle als Welt-Leitwährung<br />

nicht graduell verlieren»,<br />

prophezeit Analyst Leuchtmann.<br />

Ein Wechsel des globalen Währungsregimes<br />

werde spät aber<br />

plötzlich –also krisenhaft –eintreten,<br />

wenn die USA «zuviel<br />

Mistbauen». «Eben dies steht zu<br />

befürchten, weil der Markt sie<br />

nicht zu gegenteiligem Verhalten<br />

zwingt.»<br />

Derweil schmieden die grossen<br />

Zentralbanken rund um den Globus<br />

laut einem Medienbericht<br />

Notfallpläne für eine Pleite der<br />

USA. Auf dem Jahrestreffen des<br />

Internationalen Währungsfonds<br />

am Wochenende seien Handlungsoptionen<br />

für den Zahlungsausfall<br />

diskutiert worden, berichtetdie<br />

Nachrichtenagentur Bloomberg<br />

gestern mit Bezug auf anonyme<br />

Quellen.<br />

<strong>Das</strong>s die USA ihren Finanzstreit<br />

in der Vergangenheit immer<br />

rechtzeitig entschärft hätten, sei<br />

absolut kein Grund, sich nicht auf<br />

den Fall der Fälle vorzubereiten,<br />

zitiert Bloomberg Jon Cunliffe,<br />

den künftigen Vize-Gouverneur<br />

der britischen Notenbank. «Ich<br />

würde erwarten,dass die Bank of<br />

England fürdiesen Fall plant.» sda


<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Schweiz 3<br />

Die Migration als «Band» zwischen<br />

den beiden Nationen<br />

Besuch Die Schweiz und Finnland wollen ihre militärische Zusammenarbeit vertiefen. Dies sagte<br />

Bundespräsident Ueli Maurer nach Gesprächen mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö.<br />

Firmen<br />

sollen<br />

bezahlen<br />

Elektrizität Die<br />

Energiekommission des<br />

Nationalrates will im<br />

Stromversorgungsgesetz<br />

verankern, dass die<br />

Stromunternehmen<br />

die Kosten für die<br />

Ausgleichsenergie tragen<br />

müssen.<br />

Mit allen militärischen Ehren: Der finnische Präsident Sauli Niinistö stattete der Schweiz gestern einen Besuch ab.<br />

«Beide Länder sind traditionell<br />

neutral und gehören keinem Militärbündnis<br />

an»,sagte Bundespräsident<br />

Ueli Maurer gestern vor<br />

den Medien in Bern. Beide Länder<br />

würden beide nach einer hohen<br />

Autonomie im Rüstungsbereich<br />

streben, so Maurer weiter. Eine<br />

konkrete Möglichkeit zur Zusammenarbeit<br />

sieht Maurer etwa bei<br />

den F/A-18-Flugzeugen. Da beide<br />

Länder solche Flugzeuge besässen,<br />

könne derWissensaustausch<br />

vertieft werden, sagte er.Der finnische<br />

Präsident Sauli Niinistö<br />

pflichtete Maurer bei: Beide Staaten<br />

hätten ähnlich aufgebaute Armeen.<br />

«Wenn wir Wissen austauschen,<br />

kommt es fürbeide Staaten<br />

günstiger», sagte er. Finnland<br />

könne zudem von der Friedensvermittlung<br />

der Schweiz viel lernen.<br />

Gestern Morgen waren Niinistö<br />

und seine Frau Jenni Haukio auf<br />

dem Flughafen Zürich gelandet–<br />

ganz bescheiden mit einem Linienflug<br />

von Finnair. Begrüsst<br />

wurde der konservative Politiker<br />

von Maurer, inBegleitung seiner<br />

Tochter sowie <strong>vom</strong>Zürcher Regierungspräsident<br />

Thomas Heiniger.<br />

Bundesrat in corpore<br />

Nach einem Mittagessen auf dem<br />

Dampfschiff «Unterwalden» in<br />

Luzern reiste die Delegation auf<br />

den Bundesplatz in Bern, wo Niinistö<br />

mit militärischen Ehren<br />

empfangen wurde. Alle sieben<br />

Bundesräte erschienen zur Zeremonie.<br />

Hunderte Zuschauer<br />

wohnten dem Staatsempfang bei.<br />

Einigehatten finnische Fähnchen<br />

mitgebracht, die sie Niinistö entgegenstreckten.<br />

Maurer hob anschliessend in<br />

einer Rede in der Wandelhalle des<br />

Bundeshauses die Migration als<br />

«Band» zwischen den beiden Nationen<br />

hervor. Sohabe sich etwa<br />

der finnische General Karl Lennart<br />

Oesch, der Schweizer Wurzeln<br />

hatte, im Zweiten Weltkrieg<br />

besonders hervorgetan. Auch Niinistö<br />

betonte die guten Beziehungen<br />

zwischen den beiden Ländern.<br />

Leider hätten sich die Kontakte<br />

seit Finnlands Betritt zur<br />

Europäischen Union 1995 abgeschwächt.<br />

Dies werde sich in Zukunft<br />

hoffentlich wieder ändern,<br />

sagte Niinistö.<br />

Maurer ist ein Finnland-Fan<br />

Fürdie Einladung des finnischen<br />

Gastes machte Maurer durchaus<br />

persönliche Gründe geltend:<br />

«Wenn ich nicht in der Schweiz<br />

wohnte, würde ich in Finnland<br />

wohnen», sagte er. Erfühle sich<br />

der finnischen Mentalität sehr<br />

Keystone<br />

nahe. Auch habe Finnland schöne<br />

Landschaften zu bieten.<br />

Niinistö unterstrich demgegenüber<br />

ebenfalls seine Bewunderung<br />

für die Schweiz: «Wenn<br />

Schweiz draufsteht, ist esgut»,<br />

sagte er. Dies habe sich in den<br />

letzten Jahren nicht verändert.<br />

Gestern Abend warein Galadiner<br />

im Hotel Bernerhof geplant.<br />

Am zweiten Besuchstag heute<br />

wird Niinistö von Bundespräsident<br />

Maurer in die Kantone Aargau,<br />

Zürich sowie in die Innerschweiz<br />

geführt. Dabei steht auch<br />

ein Treffen mit Wirtschaftsvertretern<br />

aus der Schweiz und Finnland<br />

auf dem Programm. sda<br />

Mit dieser Ausgleichsenergie<br />

gleicht die Netzgesellschaft<br />

Swissgrid Abweichungen aus,<br />

wenn die Marktteilnehmer mehr<br />

Strom beziehen als sie einspeisen<br />

oder umgekehrt.<br />

Für den stabilen Betrieb des<br />

Stromnetzes muss immer gleichviel<br />

Strom ins Netz eingespeist<br />

werden wie bezogen wird. Die Bilanzgruppen<br />

–ein rechtlicher Zusammenschluss<br />

vonTeilnehmern<br />

am Elektrizitätsmarkt–erstellen<br />

deshalb Prognosen über ihre voraussichtlichen<br />

Strombezüge und<br />

-lieferungen.<br />

Weichen sie vonden Prognosen<br />

ab,stellt Swissgrid ihnen die Ausgleichsenergie<br />

in Rechnung. Dadurch<br />

besteht fürdie Bilanzgruppen<br />

ein Anreiz, ihre Prognosen<br />

möglichsteinzuhalten.<br />

Wegen eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichts<br />

ist jedoch<br />

unklar, obdies weiterhin<br />

gilt, wie die Nationalratskommission<br />

in einer Mitteilung vongestern<br />

schreibt. Die Bilanzgruppen<br />

stellten sich auf den Standpunkt,<br />

dass sie die Kosten für Ausgleichsenergie<br />

nicht mehr tragen<br />

müssten.<br />

Die Kommission will deshalb<br />

nun im Gesetz verankern, dass<br />

Swissgrid den Bilanzgruppen die<br />

Kosten in Rechnung stellt. Die<br />

Netzgesellschaft soll die Preise so<br />

festlegen, dass ein Anreiz für<br />

einen gesamtschweizerisch effizienten<br />

Einsatz von Ausgleichsenergie<br />

besteht und Missbräuche<br />

verhindert werden.<br />

Müssten die Bilanzgruppen die<br />

Ausgleichsenergie nicht mehr bezahlen,<br />

würde dies den sicheren<br />

Netzbetrieb und die Stromversorgungssicherheit<br />

«stark gefährden»,warnt<br />

die Kommission.<br />

Sie hat einstimmig beschlossen,<br />

eine entsprechende parlamentarische<br />

Initiativeeinzureichen. Ist<br />

die ständerätliche Schwesterkommission<br />

einverstanden, kann<br />

sie einen Gesetzesentwurf vorlegen.<br />

sda<br />

Konvention zu Steuerdelikten unterzeichnet<br />

Steuern Die Schweiz hat<br />

gestern in Paris die OECD-<br />

Konvention unterzeichnet, die<br />

gegenseitige Amtshilfe und<br />

spontanen Informationsaustausch<br />

in Steuersachen<br />

vorsieht. Seine Unterschrift<br />

unter das Dokument setzte<br />

der Schweizer OECD-<br />

Botschafter Stefan Flückiger.<br />

Mit ihrer Unterschrift lege die<br />

Schweiz Zeugnis ab von ihren<br />

Bemühungen im Kampf gegen<br />

Steuerflucht und Steuerbetrug,<br />

erklärte der Schweizer OECD-<br />

Botschafter Flückiger in Paris.<br />

Gleichzeitig würden die Integrität<br />

und die Reputation des Finanzplatzes<br />

Schweiz bewahrt, erklärte<br />

er gemäss einem Communiqué<br />

der Organisation fürwirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

(OECD). OECD-Generalsekretär<br />

Angel Gurría begrüsste<br />

die Unterzeichnung. Der<br />

Schrittsende das klare Signal aus,<br />

dass die Schweiz sich für die internationale<br />

Zusammenarbeit in<br />

Steuerfragen einsetze. Auch sei<br />

die Schweiz so ein gutes Stück dabei<br />

vorangekommen, die Anforderungen<br />

des OECD Global Forum<br />

bezüglich automatischem<br />

Informationsaustausch und Steuertransparenz<br />

zu erfüllen.<br />

Pascal Saint-Amans, Steuerdirektor<br />

bei der OECD, sprach seinerseits<br />

gar <strong>vom</strong> «Ende des Bankgeheimnisses»<br />

in der Schweiz,<br />

wie er der französischen Nachrichtenagentur<br />

AFP sagte.<br />

Informationen ohne Anfrage<br />

Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf<br />

hatte am vergangenen<br />

Mittwoch angekündigt,<br />

dass der Bundesrat das Abkommen<br />

unterzeichnen wolle. Die<br />

Konvention sei faktisch zu einem<br />

Standard geworden, sagte sie. Inklusiveder<br />

Schweiz haben nun 58<br />

Länder die OECD-Konvention<br />

unterzeichnet, invielen Staaten<br />

istsie bereits in Kraft. Die OECD-<br />

Konvention sieht vielfältige Formen<br />

der Zusammenarbeit zwischen<br />

den Staaten vor. Dazu gehören<br />

der Informationsaustausch<br />

auf Anfrage und der spontane<br />

Austausch von Informationen,<br />

bei welchem Informationenohne<br />

Anfragegeliefert werden.<br />

Stossen die Schweizer Steuerbehörden<br />

im Rahmen eines Verfahrens<br />

auf Hinweise zu Steuerhinterziehung,<br />

die ein anderes<br />

Land betrifft, müssen sie dies diesem<br />

Land künftig melden. <strong>Das</strong> ist<br />

fürdie Schweiz neu.<br />

Für die Amtshilfe gemäss der<br />

Konvention isteine Rückwirkung<br />

von drei Jahren vorgesehen. Mit<br />

der Konvention würde die Steueramtshilfe<br />

der Schweiz gegenüber<br />

diversen Staaten, mit welchen sie<br />

kein Doppelbesteuerungsabkommen<br />

abgeschlossen hat, OECDkonform.<br />

Nicht Teil des Übereinkommens<br />

ist der automatische<br />

Informationsaustausch. Zwar ist<br />

dieser als Option vorgesehen. Er<br />

muss aber zwischen einzelnen<br />

Staaten ausdrücklich vereinbart<br />

werden.<br />

Klar ist aber, dass die Schweiz<br />

sich auf den automatischen Informationsaustausch<br />

einstellt. Im<br />

Sommer hatte der Bundesrat beschlossen,<br />

an der Entwicklung eines<br />

Standards für den automatischen<br />

Informationsaustausch<br />

mitzuwirken. Nach seinem Willen<br />

soll die Schweiz den Standard<br />

dereinstauch übernehmen –aber<br />

erst, wenn dieser auf den wichtigsten<br />

Finanzplätzen eingeführt<br />

ist.<br />

Widerstand von rechts<br />

Über die Ratifizierung des<br />

OECD-/Europarats-Übereinkommens<br />

wird das Parlament<br />

entscheiden. <strong>Das</strong> letzte Wort<br />

könnte das Stimmvolk haben: Der<br />

Beschluss untersteht dem fakultativen<br />

Referendum. Widerstand<br />

haben die SVP und die FDP angekündigt.<br />

Beide Parteien kritisieren<br />

die spontane Amtshilfe, zu<br />

welcher sich die Schweiz verpflichten<br />

würde. Auch die Rückwirkung<br />

stösstinder Reihen der<br />

Rechten auf Kritik. Die Linkedagegen<br />

begrüsste den weiteren<br />

Schritt zur Erweiterung der<br />

Amtshilfe.<br />

Der Bundesrat hatte vergangenen<br />

Mittwoch auch einen Mandatsentwurf<br />

für Verhandlungen<br />

mit der EU über eine Revision<br />

des Zinsbesteuerungsabkommens<br />

verabschiedet. Die EU will<br />

Schlupflöcher schliessen und das<br />

bisher auf Zinsen für natürliche<br />

Personen beschränkte System der<br />

Quellenbesteuerung auf andere<br />

Kapitaleinkommen und Konstrukte<br />

wie Trusts ausdehnen.<br />

Laut der Finanzministerin wird<br />

es bei diesen Verhandlungen<br />

ausschliesslich um das Zinsbesteuerungsabkommen<br />

gehen. Der<br />

automatische Informationsaustausch<br />

istnicht das Thema. sda<br />

Syna sagt Ja<br />

zu 1:12<br />

Abstimmung Die Gewerkschaft<br />

Syna empfiehlt, am 24. November<br />

die 1:12-Initiative anzunehmen.<br />

Da den Managern offensichtlich<br />

das «Gspüri» fürsoziale Verantwortung<br />

und Fairness abhanden<br />

gekommen sei, müsse dringend<br />

nachgeholfen werden,<br />

heisstesineiner Mitteilung von<br />

gestern.<br />

Die Syna weise zusammen mit<br />

ihrem Dachverband Travail.<br />

Suisse seit Jahren auf die sich<br />

immer weiter öffnende Lohnschere<br />

hin. In der jährlich erscheinenden<br />

Lohnstudie stünden<br />

an der Spitze der Rangliste<br />

Lohnverhältnisse von 1:261. Auf<br />

Rang 44 sei das Verhältnis <strong>vom</strong><br />

höchsten zum tiefsten Lohn in<br />

der Unternehmung immer noch<br />

1:101.<br />

Die 1:12-Initiative der Jungsozialisten<br />

verlangt, dass der<br />

höchste Lohn in einer Firma<br />

nicht mehr als 12 Mal grösser<br />

sein darf als der niedrigste. sda


4 Schweiz<br />

<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Chance für Schweizer Anliegen<br />

Luxemburg Am Rande des EU/EFTA-Finanzministertreffens hat Bundesrätin Widmer-Schlumpf für eine<br />

für Schweizer Banken verträgliche Revision der EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID lobbyiert.<br />

Bundesrätin Eveline Widmer-<br />

Schlumpf hat sich in Luxemburg<br />

bei EU-Binnenmarktkommissar<br />

Michel Barnier fürSchweizer Interessen<br />

eingesetzt. Neben der für<br />

Schweizer Banken verträglichen<br />

Revision der EU-Finanzmarktrichtlinie<br />

MiFID dürfte es beim<br />

Treffen vor allem darum gegangensein,<br />

welche Dienstleistungen<br />

die Schweizer Banken in ihren<br />

Zweigniederlassungen in der EU<br />

künftig anbieten müssen: Ist es<br />

etwa lediglich die Kundenberatung<br />

oder auch die ganze Vermögensverwaltung?<br />

Müssen aus Schweizer Sicht<br />

viele Dienstleistungen in der<br />

Zweigstelle erbracht werden,<br />

fürchten die Banken den Abfluss<br />

von verwalteten Kundengeldern<br />

sowie die Verlagerung vonArbeitsplätzen<br />

vonder Schweiz in die EU.<br />

EU-Binnenmarktkommissar Barnier<br />

sagte nach dem Treffen, er sei<br />

sich dieser Bedenken seitens der<br />

Schweiz bewusst. Er sei zu einer<br />

Klärung bereit.<br />

«Viel Ermessensspielraum»<br />

Die Arbeiten innerhalb der EU zu<br />

MiFID II sind zwar schon ziemlich<br />

fortgeschritten, trotzdem ist es<br />

laut Eveline Widmer-Schlumpf für<br />

die Schweiz nicht zu spät, ihre Anliegen<br />

vorzubringen: «Es gibtnoch<br />

viel Ermessensspielraum. Hier<br />

wollen wir arbeiten.» Damit spielt<br />

sie auf die Ausführungsbestimmungen<br />

zu MiFID II an, die noch<br />

auszugestalten sind – die EU-<br />

Kommission ist dabei federführend.<br />

So gehört zu den offenen<br />

Punkten auch die Definition, wo<br />

welche Dienstleistungen an Privatkunden<br />

erbracht werden müssen.<br />

Barnier liess seinerseits klar<br />

durchblicken: «Wir wollen keine<br />

Briefkastenfiliale.»<br />

Eine Sonderregelung bei MiFID<br />

II nur für die Schweiz wurde von<br />

der EU bereits im Vorfeld mit Verweis<br />

auf die Meistbegünstigungsklausel<br />

der WTO ausgeschlossen.<br />

Diese Klausel besagt, dass Vorteile,<br />

die einem Staat gewährt werden,<br />

Dort soll es hingehen: Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf gestern in Luxemburg.<br />

allen WTO-Staaten gegeben werden<br />

müssen. Darauf angesprochen<br />

sagte Barnier: «Keine Ausnahmen,<br />

wir werden eine Regelung füralle<br />

Drittstaaten nicht nur für einen<br />

machen.»<br />

MiFIDIIstärkt Kundenschutz<br />

Zur Sprache mit Barnier kamen<br />

ausserdem auch die sogenannten<br />

Äquivalenzregeln, bei denen es um<br />

den Kundenschutz geht. Denn innerhalb<br />

der EU muss noch die<br />

Frage geklärt werden, ob Banken<br />

aus Drittstaaten fürGeschäfte mit<br />

Privatkunden nur in einem EU-<br />

Staat eine Zweigstelle haben müssen<br />

oder in allen EU-Ländern. Bei<br />

Gespräche<br />

mit Stournaras<br />

• Eveline Widmer-Schlumpf hat<br />

gestern in Luxemburg zudem<br />

auch mit dem griechischen<br />

Finanzminister Jannis Stournaras<br />

imHinblick auf die griechische<br />

EU-Präsidentschaft im<br />

ersten Halbjahr 2014 gesprochen.<br />

• Denn der Beginn der Verhandlungen<br />

über das Zinsbesteuerungsabkommen<br />

(siehe<br />

Haupttext) dürfte indiese Zeit<br />

fallen.<br />

sda<br />

der Version mit nur einer Zweigstelle<br />

müssen die Kundenschutzregeln<br />

des Drittstaats vonBrüssel<br />

als gleichwertig anerkannt werden.<br />

Die Schweiz istnun mit dem<br />

Finanzdienstleistungsgesetz FID-<br />

LEGdaran, solch äquivalente Regelungen<br />

zu schaffen.<br />

Alles in allem gab sich die Finanzministerin<br />

nach dem Gespräch<br />

mit Barnier zuversichtlich:<br />

«Wir finden eine Lösung, die für<br />

die Schweiz gut sein wird.»<br />

Keystone<br />

«Nichtmehr als notwendig»<br />

Angesprochen auf eine Verknüpfung<br />

des Zinsbesteuerungsabkommens<br />

mit MiFID II, sagte die Finanzministerin,<br />

dass durchaus ein<br />

politischer Zusammenhang zwischen<br />

der institutionellen Frage,<br />

der Zinsbesteuerung und MiFID II<br />

bestehe. «In der Schweiz wird das<br />

als Gesamtpaket diskutiert.» Barnier<br />

hingegen sagte, er wisse nichts<br />

voneinem solchen Handel.<br />

Im Zentrum der Gespräche der<br />

EU/EFTA-Finanzminister standen<br />

die wirtschaftliche Entwicklung<br />

Europas sowie Fragen der<br />

Regulierung und Aufsicht im Finanzsektor.Fürdie<br />

Schweiz seien<br />

Regulierungen wichtig, aber es<br />

solle nicht mehr reguliert werden<br />

als notwendig, sagte Widmer-<br />

Schlumpf.<br />

sda<br />

Lärmige<br />

Motorräder<br />

verbannen<br />

Bern Die Umweltkommission<br />

des Nationalrates sagt<br />

lärmigen Motorrädern den<br />

Kampf an. Mit einer Motion<br />

verlangt sie strengere Regeln<br />

für neue Fahrzeuge. Die<br />

Besitzer alter Motorräder will<br />

sie zur Umrüstung zwingen.<br />

Allerdings hat sich die Kommission<br />

mit einer knappen Mehrheit<br />

von13zu12Stimmen fürden Vorstoss<br />

ausgesprochen, wie die Parlamentsdienste<br />

gestern mitteilten.<br />

Stimmen die Räte zu, müssten<br />

neu eingeführte Motorräder rascher<br />

als geplant die neuen europäischen<br />

Abgas- und Geräuschvorschriften<br />

erfüllen. Ausserdem<br />

müssten ältere, speziell lärm- und<br />

abgasintensive Fahrzeuge umgerüstet<br />

werden.<br />

Stigmatisierungsgefahr?<br />

Die Gegner vertraten die Meinung,<br />

der <strong>vom</strong> Bund geplante<br />

Zeitplan zur Einführung der<br />

neuen Abgas- und Lärmregelungen<br />

fürMotorräder reiche aus.<br />

Mit der Motion drohe zudem die<br />

Gefahr,dass wegen einzelner auffälliger<br />

Motorräder alle Motorradfahrer<br />

stigmatisiert würden.<br />

Die Mehrheit sah jedoch Handlungsbedarf.<br />

Die Kommission hatte das Bundesamt<br />

für Strassen (Astra) beauftragt,<br />

einen Bericht zu den aktuellen<br />

Lärm- und Abgasvorschriften<br />

und den entsprechenden<br />

Testsvorzulegen.<br />

Nach der Lektüre zeigte sie<br />

sich beeindrucktvon der «Erfindungsgabe»<br />

der Motorradhersteller,<br />

Mechaniker und Motorradfahrer.<br />

Den Tests ausweichen<br />

<strong>Das</strong> Astra zeige imBericht auf,<br />

wie diese den Testsauswichen. So<br />

würden etwa Klappensysteme auf<br />

Auspuffen, Nachrüstschalldämpfer<br />

und elektronische Motorsteuerungen<br />

installiert, um Abgas-<br />

und Geräuschetests zu umgehen.<br />

sda<br />

Tests<br />

in St. Gallen<br />

Geothermie Gestern habeninSt.<br />

Gallen die Produktionstests für<br />

das geplante Geothermie-Kraftwerk<br />

begonnen. Die Tests sollen<br />

Informationen über Heisswasserund<br />

Gasvorkommen in der Tiefe<br />

liefern. Die Gefahr von weiteren<br />

Erschütterungen im Untergrund<br />

wird in Kauf genommen.<br />

Nachdem das Bohrloch gesichert<br />

worden war, wurde Anfang<br />

<strong>Oktober</strong> die mobile Gas-Wasser-<br />

Testanlage eingebaut. Bis Ende<br />

<strong>Oktober</strong> werden Produktionstest<br />

durchgeführt. Dabei wird Stickstoff<br />

ins Bohrloch geblasen, um<br />

das Thermalwasser aus 4000 Metern<br />

an die Oberfläche zu fördern.<br />

Danach wird das Bohrloch<br />

provisorisch verschlossen und<br />

die Bohranlage abgebaut. Bei<br />

«ausserordentlichen Ereignissen»<br />

könne der Stadtrat die Arbeiten<br />

jederzeit stoppen, hiess es<br />

gestern an einer Medienorientierung.<br />

Ende Augusthatte der Stadtrat<br />

beschlossen, das Geothermie-<br />

Projekt trotz des herben Rückschlags<br />

durch das Erbeben <strong>vom</strong><br />

20. Juli weiterzuführen. <strong>Das</strong> Beben<br />

der Stärke 3,5 wurde durch<br />

das notfallmässigeVerstopfen des<br />

Bohrlochs nach einem plötzlichen<br />

Gasaustrittinder Tiefe verursacht.<br />

sda<br />

Tiefster Wert<br />

seit 2011<br />

Asylzahlen In der Schweiz<br />

sind in den Monaten Juli,<br />

August und September<br />

erneut weniger Asylgesuche<br />

eingereicht worden als im<br />

Vorquartal, nämlich 4861.<br />

Tiefer war dieser Wert<br />

letztmals im ersten Quartal<br />

2011.<br />

DieZahl der eingereichten Asylgesuche<br />

sank im dritten Quartal um<br />

405 auf 4861. Im September gingennoch<br />

weniger Gesuche (1488)<br />

ein als im August(1554). Dies geht<br />

aus der jüngsten Asylstatistik des<br />

Bundesamts fürMigration (BFM)<br />

hervor.Gegenüber der Vorjahresperiode<br />

beträgt der Rückgang sogar<br />

38 Prozent.<br />

Die Schweiz habe im Verlauf des<br />

letzten Jahres als Zielland fürAsylsuchende<br />

an Attraktivität verloren,<br />

hält das Bundesamt am Dienstag<br />

in einer Mitteilung fest. Sie verzeichne<br />

damit einen gegenläufigenTrend<br />

zu Europa, wo die Asylgesuche<br />

um rund 20 Prozent zunehmen<br />

würden. Im vergangenen<br />

Jahr noch hatte die Schweiz europaweit<br />

den vierthöchsten Anstieg<br />

der Asylgesuche. Für das vierte<br />

Quartal könnte aus Sicht des BFM<br />

die Zahl der Gesuche aber ansteigen,<br />

da in den letzten Monaten<br />

mehr Menschen in Süditalien angekommen<br />

seien. <strong>Das</strong> Bundesamt<br />

geht aber davon aus, dass die<br />

Schweiz den Asylsuchenden in erster<br />

Linie als Transitland auf dem<br />

Wegnach Nord- und Westeuropa<br />

diene. Wichtigstes Herkunftsland<br />

der Asylsuchenden in der Schweiz<br />

war auch im dritten Quartal<br />

<strong>2013</strong> mit 764 Gesuchen Eritrea<br />

(+41 Prozent im Vergleich zum<br />

zweiten Quartal). Dahinter folgten<br />

Syrien (355,+61 Prozent), Nigeria<br />

(296,-46 Prozent) und Tunesien<br />

(251, -55 Prozent).<br />

Aufden ersten Blick überrascht<br />

zeigt sich das BFM <strong>vom</strong> Anstieg<br />

der Asylgesuche aus dem Kosovo<br />

(240, +39 Prozent), da seit März<br />

<strong>2013</strong> fürdieses Land das 48-Stunden-Verfahren<br />

gilt. Allerdings sei<br />

es noch zu früh, die Wirkung dieser<br />

Regelung fürGesuchsteller aus<br />

dem Kosovo zu beurteilen.<br />

Im dritten Quartal <strong>2013</strong> wurden<br />

5699 Asylgesuche erledigt, 13 Prozent<br />

weniger als im Vorquartal.<br />

Ende September waren noch<br />

17 529 Gesuche erstinstanzlich<br />

hängig, vier Prozent weniger als<br />

im Vorjahreszeitraum. 683 Menschen<br />

wurde im Juli, August und<br />

September Asyl gewährt. Die Anerkennungsquote<br />

lag bei 14,2 Prozent.<br />

sda<br />

Weiterhin kein<br />

Alkohlverkauf in der Nacht<br />

Ständerat In der Nacht soll<br />

der Verkauf von Alkohol<br />

verboten werden. Eine<br />

knappe Mehrheit der<br />

Wirtschaftskommission des<br />

Ständerats sprach sich erneut<br />

für den Vorschlag des<br />

Bundesrates aus. Sie stellte<br />

sich damit gegen den<br />

Nationalrat.<br />

Mit sechs zu fünf Stimmen bei<br />

einer Enthaltung beantragte die<br />

Wirtschaftskommission gestern<br />

dem Ständerat, am nächtlichen<br />

Verkaufsverbotvon Alkohol festzuhalten.<br />

Der Nationalrat hatte<br />

das in der Herbstsession abgelehnt.<br />

Die Kommissionsmehrheit sei<br />

überzeugt, dassmit dieser Massnahme<br />

der Jugend- und Gesundheitsschutz<br />

verstärkt werden<br />

könne, teilten die Parlamentsdienste<br />

mit.<br />

Auch die Sicherheit vor allem<br />

in den städtischen Zentren<br />

könne verbessert werden, wenn<br />

Detailhändler zwischen 22 und<br />

sechs Uhr keine alkoholischen<br />

Getränkeverkaufen dürfen.<br />

Problem Einkaufstourismus<br />

Die Einführung eines Mindestpreises<br />

für alkoholische Getränke<br />

lehnte die Wirtschaftskommission<br />

hingegen erneut<br />

mit acht zu drei Stimmen ab.<br />

Diese Massnahme führt nach<br />

Ansicht der Kommissionsmehrheit<br />

zu Einkaufstourismus und<br />

schwächt die inländische Produktion<br />

über Gebühr. Die Kommission<br />

hatte sich bereits im<br />

März gegen Mindestpreise ausgesprochen;<br />

der Ständerat war<br />

ihrindiesem Punktjedoch nicht<br />

gefolgt.<br />

Rechtlich problematisch<br />

Die Wirtschaftskommission berietgestern<br />

Dienstag zudem über<br />

das <strong>vom</strong>Ständerat eingebrachte<br />

Steuermodell für die Begünstigung<br />

vonSchweizer Spirituosenproduzenten.<br />

Die Kommission habe zur<br />

Kenntnis genommen, dass dieses<br />

verfassungsrechtlich problematisch<br />

sei und habe deshalb die<br />

Verwaltung beauftragt, einen alternativen<br />

Vorschlag zu prüfen,<br />

heisst esimCommuniqué von<br />

gestern.<br />

Die Kommission werde an ihrer<br />

nächsten Sitzung über die Erkenntnisse<br />

beraten und dann<br />

auch über den Beschluss des Nationalrates<br />

zur Erhöhung des<br />

Steuersatzes befinden. sda<br />

Konzession<br />

soll nicht<br />

an Alpiq<br />

Bellinzona Die Tessiner Regierung<br />

bereitet den Heimfall des<br />

Wasserkraftwerks Lucendro am<br />

Gotthard vor. Die Konzession soll<br />

nicht wieder an eine Alpiq Gesellschaft<br />

vergeben werden, teilte der<br />

Staatsrat gestern mit.<br />

Der Grosse Rat müsse über das<br />

erneute Konzessionsgesuch der<br />

Alpiq Hydro Ticino SA noch abstimmen,<br />

hiess es in einem Communiqué.<br />

Der Heimfall des Wasserkraftwerks<br />

Lucendro im Jahr 2024sei<br />

aber fester Bestandteil der Tessiner<br />

Energiepolitik. Da die Konzession<br />

der Alpiq ausläuft, könne<br />

der Kanton selbst über das Kraftwerk<br />

verfügen.<br />

Keine Sanierungen nötig<br />

Die Anlagesei in gutem Zustand,<br />

Sanierungen seien kaum notwendig.<br />

<strong>Das</strong> Speicherkraftwerk Lucendro,das<br />

Wasser aus dem Tessin<br />

und Uri nutze, habe eine maximale<br />

elektrische Leistung von<br />

60 MW, die Jahresproduktion<br />

liegebei rund 100 GWh. Die Alpiq<br />

habe im Jahr 2009 eine Erneuerung<br />

der Konzession beantragt.<br />

Analog sei eine Anfrage anden<br />

Kanton Uri rausgegangen. sda


<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Ausland 5<br />

Greenpeace-Aktivist:<br />

Anhörung vertagt<br />

Russland Die Berufungsanhörung des inRussland inhaftierten Schweizer Greenpeace-Aktivisten<br />

Marco Weber ist auf Montag verschoben worden.<br />

Eigentlich hättedie Verhandlung<br />

vor dem Regionalgericht im<br />

nordrussischen Murmansk gestern<br />

Dienstag stattfinden sollen.<br />

Die Schweiz habe für die Anhörung<br />

<strong>vom</strong> Montag nun die<br />

Dienste eines Übersetzers angefordert,<br />

berichtete die Nachrichtenagentur<br />

Ansa. Der 28-jährige<br />

Zürcher Aktivist Marco Weber<br />

sitzt wie die anderen 27 Aktivisten<br />

des Greenpeace-Schiffes<br />

«Arctic Sunrise» und zwei freiberufliche<br />

Journalisten seit knapp<br />

drei Wochen in Untersuchungshaft.<br />

Sie ist auf zwei Monate angesetzt.<br />

Bis zu 15 Jahre Haft<br />

Die 30 Personen aus 18 Ländern<br />

verharren in der Hafenstadt<br />

Murmansk sowie in der rund 200<br />

Kilometer entfernten Stadt Apatity<br />

hinter Gittern. Sie hatten am<br />

18. September versucht, eine<br />

Bohrinsel des russischen Gazprom-Konzerns<br />

in der Arktis zu<br />

entern, um auf Umweltrisiken<br />

durch die Gas- und Ölförderung<br />

in dem Gebiet aufmerksam zu<br />

machen.<br />

Ihnen drohen bei einer Verurteilung<br />

wegen Piraterie, derer sie<br />

angeklagt sind, bis zu 15 Jahre<br />

Gefängnis. Einigen der Aktivisten<br />

werden zusätzlich «schwere<br />

Verbrechen» zur Lastgelegt, weil<br />

laut den Behörden Drogen und<br />

andere illegale Güter auf dem<br />

Schiff entdecktwurden.<br />

Treffen auf höchster Ebene<br />

Der russische Aussenminister<br />

Sergej Lawrow erklärte derweil<br />

bei einem Treffen mit seinem<br />

belgischen Amtskollegen Didier<br />

Reynders in Brüssel, Europa<br />

Fusstritte<br />

und<br />

Faustschläge<br />

Rom Zahlreiche Demonstranten<br />

versuchten die<br />

Trauerfeier für den toten<br />

NS-Kriegsverbrecher Erich<br />

Priebke zuverhindern.<br />

Die Trauerfeier fürden toten NS-<br />

Kriegsverbrecher Erich Priebke<br />

im italienischen Albano Laziale<br />

südöstlich von Rom ist von Protesten<br />

begleitet worden. Dutzende<br />

Demonstranten versuchten<br />

zu verhindern, dass der Sarg<br />

die Kapelle erreicht, wie italienische<br />

Medien berichteten. Sie riefen<br />

bei der Ankunft des Leichenwagens<br />

«Mörder» und «Henker»<br />

und setzten Fusstritte und Faustschläge<br />

ein.<br />

Nach tagelangem Streit um die<br />

Bestattung Priebkes hatte die erzkonservative<br />

Piusbruderschaft<br />

eine Trauerfeier fürden im Alter<br />

von100 Jahren in Italien gestorbenen<br />

NS-Verbrecher ermöglicht.<br />

Die von der katholischen Kirche<br />

abgespaltenen Traditionalisten<br />

haben einen Sitz in Albano<br />

Laziale. <strong>Das</strong> Auto mit dem Sarg<br />

Priebkes kam gegen17.30 Uhr begleitet<br />

von sechs Polizeifahrzeugen<br />

dort an. Zuvor hatte Bürgermeister<br />

Nicola Marini versucht,<br />

die Trauerfeier in seiner Gemeinde<br />

zu verhindern, der Präfekt<br />

von Rom hob seine Anordnung<br />

jedoch wieder auf. «Wir gehen<br />

hier auf zivile und demokratische<br />

Art und Weise auf die<br />

Strasse, auch wenn ich betone,<br />

dass die Empfindungen der Stadt<br />

verletzt wurden»,sagte Marini.<br />

Vor der Kapelle trafen dann<br />

Gegner der Trauerfeier und Neofaschisten<br />

aufeinander. sda<br />

30 Personen aus 18 Ländern verharren in Murmansk im Gefängnis. Porträts von ihnen erinnern im Greenpeacebüro inHamburg ansie. Keystone<br />

müsse die russische Justiz ihre<br />

Arbeit verüben lassen. Es gehe<br />

nicht an, dass man sich einzumischen<br />

versuche. Die Dingemüssten<br />

ihren ordentlichen Gerichtsverlauf<br />

nehmen, forderte er.<br />

Vorsichtiger<br />

Optimismus<br />

Iran Der Iran drückt bei den<br />

Atomgesprächen in Genf mit<br />

neuen Vorschlägen aufs<br />

Tempo. Während der Westen<br />

vorsichtig optimistisch ist,<br />

warnt Israel vor vorschnellen<br />

Schritten.<br />

Die neuen Vorschlägen des Iran<br />

sorgten in Genf für einen optimistischen<br />

Auftakt der Gespräche.<br />

«Die Atmosphäre (...) war<br />

sehr gut und positiv, und beide<br />

Seiten sindernsthaft an einer Lösung<br />

interessiert»,sagte der iranische<br />

Vize-Aussenminister Abbas<br />

Araghchi gestern vor Journalisten.<br />

Die EU-Aussenbeauftragte<br />

und Verhandlungsführerin Catherine<br />

Ashton erklärte: «Erstmals<br />

wurden am Nachmittag sehr<br />

detaillierte technische Diskussionen<br />

geführt.»<br />

Der Westen will Sicherheiten,<br />

dass das iranische Atomprogramm<br />

friedlicher Natur ist und<br />

das Land nicht insgeheim Atombomben<br />

bauen lässt. Die Verhandlungen<br />

in Genf gelten als Bewährungstest<br />

fürden Annäherungskurs<br />

des neuen iranischen<br />

Präsidenten Hassan Ruhani. Sie<br />

sollen heute fortgesetzt werden.<br />

Die Vorschläge, die der Iran gestern<br />

den Vertretern der sogenannten<br />

5+1-Gruppe -bestehend<br />

aus China, Grossbritannien,<br />

Frankreich, Russland, den USA<br />

und Deutschland –inGenf vorlegte,<br />

sollen vorerst geheim bleiben,<br />

wie Vize-Aussenminister<br />

Araghchi sagte. Bis zum Nachmittag<br />

waren die Verhandlungen unterbrochen<br />

worden, um allen Beteiligten<br />

eine Prüfung der Vorschläge<br />

zu ermöglichen. Nach den<br />

Vorstellungen des iranischen<br />

Aussenministers und Delegationsleiters<br />

Sarif sollen sich die Unterhändler<br />

zunächstauf den weiteren<br />

Fahrplan einigen. Die Details<br />

sollten dann während eines<br />

weiteren Treffens auf Aussenministerebene<br />

ausgearbeitet werden.<br />

Dem Iran istsehr an der Aufhebung<br />

der internationalen Sanktionen<br />

gelegen, die das Land in<br />

den vergangenen 20 Monaten in<br />

eine Wirtschaftskrise geführt haben.<br />

In dem Vorschlag werde das<br />

Recht des Irans auf ein friedliches<br />

Atomprogramm gefordert,<br />

aber auch die Sorgen der internationalen<br />

Gemeinschaft würden<br />

berücksichtigt, sagte Araghchi.<br />

Als Beweis für seine friedlichen<br />

Absichten könne der Iran ein Dekretseines<br />

obersten Führers Ajatollah<br />

Ali Chamenei offiziell bei<br />

der UNO registrieren lassen. Dieser<br />

hatte jüngst erklärt, Herstellung<br />

und Nutzung von Massenvernichtungswaffen<br />

würden im<br />

Islam als absolut verboten angesehen.<br />

Zugleich hatte Teheran<br />

noch vordem Genfer Treffen rote<br />

Linien gezogen. So will die iranische<br />

Führung die Urananreicherung<br />

nicht stoppen.<br />

Israel warnte vor Beginn der<br />

Gespräche vor zugrossen Zugeständnissen.<br />

Ministerpräsident<br />

Benjamin Netanjahu sagte, die internationale<br />

Gemeinschaft dürfe<br />

sich nicht auf ein Teilabkommen<br />

einlassen, ohne die vollständige<br />

Auflösung des militärischen<br />

Atomprogramms des Irans zu erzwingen.<br />

Israel fühlt sich durch<br />

mögliche iranische Atomwaffen<br />

in seiner Existenz bedroht. sda<br />

Bezüglich der vonden Niederlanden<br />

angekündigten Klage gegen<br />

Russland vor dem Internationalen<br />

Seegerichtshof sagte<br />

Lawrow, diese sei nicht gerechtfertigt.<br />

Russland habe die niederländischen<br />

Behörden avertiert,<br />

bevor die unter niederländischer<br />

Flaggefahrende «Arctic Sunrise»<br />

laut russischen Angabeninrussische<br />

Hoheitsgewässer eingedrungen<br />

sei.<br />

Greenpeace und die Niederlande<br />

aber werfen Russland vor,<br />

das Schiff rechtswidrig in internationalen<br />

Gewässern gekapert<br />

undinden Hafen vonMurmansk<br />

geschlepptzuhaben. sda<br />

EU will Rechte der<br />

Arbeitnehmer stärken<br />

Luxemburg Entsendete<br />

Arbeitnehmer sollen in der EU<br />

schärfer kontrolliert werden:<br />

Die EU-Sozialminister haben<br />

gestern in Luxemburg<br />

darüber diskutiert, wie<br />

Missbrauch, Sozial- und<br />

Lohndumping bekämpft<br />

werden können.<br />

Wie die Schweiz klagen auch gewisse<br />

EU-Länder über Verstösse<br />

und Missbrauch bei Löhnen und<br />

Sozialleistungen. Besonders anfällig<br />

dafür ist das Baugewerbe.<br />

Die EU-Kommission sieht in ihrem<br />

Vorschlag, über den die Sozialminister<br />

diskutiert haben, daher<br />

eine Kettenhaftung vor, eine<br />

Art Solidarhaftung, wie sie die<br />

Schweiz im Juli dieses Jahres für<br />

das Bauhaupt- und Baunebengewerbe<br />

eingeführt hat.<br />

Werden Lohn- und Arbeitsbedingungen<br />

auf einer Schweizer<br />

Baustelle nicht eingehalten, haftetder<br />

Erstunternehmer.Dies gilt<br />

für sämtliche Glieder einer Auftragskette,<br />

in denen Arbeiten von<br />

einer Firma an andere Firmen<br />

weitergegeben werden.<br />

Doch die EU-Mitgliedstaaten<br />

haben den ursprünglichen EU-<br />

Kommissionsvorschlag bereits<br />

abgeschwächt. So hatte die Brüsseler<br />

Behörde eine weitreichende<br />

Haftung ähnlich jener der<br />

Schweiz vorgesehen, die Generalunternehmer<br />

auch für Verstösse<br />

von Subunternehmen in die<br />

Pflicht genommen hätte.<br />

Nach einem Entwurf der litauischen<br />

EU-Ratspräsidentschaft<br />

können die EU-Staaten<br />

solche schärferen Bestimmungen<br />

nunmehr zwar freiwillig einführen,<br />

sie müssen ihre Systeme aber<br />

nicht ändern. Nicht gelöst istauch<br />

noch ein Streit um die Möglichkeit<br />

der Ausweitung vonKontrollmassnahmen<br />

in der Zukunft.<br />

Nach einem Kompromissplan des<br />

EU-Vorsitzes könnten die EU-<br />

Staaten neue Kontrollmassnahmen<br />

einführen, sie bräuchten darüber<br />

lediglich die EU-Kommission<br />

und die anderen EU-Staaten<br />

zu informieren.<br />

Eine Gruppe von osteuropäischen<br />

Staaten und Grossbritannien<br />

will die Kontrollen jedoch<br />

strikter begrenzen. Demnach<br />

müssten neue Überprüfungsschritte<br />

vonder EU-Kommission<br />

genehmigt werden. Österreich<br />

und Deutschlandtreten nach Angaben<br />

vonDiplomaten dafürein,<br />

dass die EU-Staaten leichter neue<br />

Kontrollen einführen können, um<br />

gegen Missbrauch rasch reagieren<br />

zu können.<br />

Wie diese «flankierenden<br />

Massnahmen» àla EU aussehen<br />

und ob diese wirklich eingeführt<br />

werden, ist noch offen. Denn<br />

beim Treffen in Luxemburg<br />

konnten sich die Sozialminister<br />

nicht einigen. Doch sind sich dereinst<br />

die EU-Mitgliedstaaten<br />

und die anderen involvierten EU-<br />

Institutionen einig, dann ist das<br />

auch fürdie Schweiz relevant.<br />

So istzuerwarten, dass die EU-<br />

Kommission mit dem Anliegen<br />

auf die Schweiz zukommen wird,<br />

die neue Richtlinie zu übernehmen.<br />

Die Schweiz wird dann ihrerseits<br />

prüfen, ob sie die Änderungen<br />

üb’ernehmen und nötigenfalls<br />

ihre Gesetzgebung anpassen<br />

wird oder nicht. Ein<br />

Zwang dazu besteht nicht. sda<br />

Irland<br />

muss weiter<br />

sparen<br />

Finanzen Fünf Jahre nach<br />

dem Ausbruch der<br />

Wirtschaftskrise inIrland hat<br />

die Regierung erneut einen<br />

Sparhaushalt vorgelegt. Im<br />

kommenden Jahr müssen<br />

rund 2,5 Milliarden Euro<br />

eingespart werden.<br />

So werden unter anderem Zigaretten<br />

und Alkohol teurer.Zudem<br />

führt Irland eine Abgabe fürBankenein,<br />

mit der diese jährlich 150<br />

Millionen Euro zum Staatshaushalt<br />

beitragen sollen. Auch beim<br />

Arbeitslosengeld fürjungeLeute<br />

unter 25 Jahren wird gekürzt.<br />

Keinen Anstieg gibt esbei der<br />

Einkommens- und Mehrwertsteuer,auch<br />

Tourismus-Betriebe<br />

bleiben verschont.<br />

Erneut verteidigte die Regierung<br />

die umstrittene niedrigeUnternehmenssteuer<br />

von 12,5 Prozent<br />

sowie weitere Steueranreize<br />

für grosse Firmen. Dublin befürchtet,<br />

Unternehmen wie Facebook,<br />

Google oder Microsoft zu<br />

vertreiben, sollten diese mehr<br />

zahlen müssen. Vorallem aus den<br />

USA wird der Regierung deshalb<br />

vorgeworfen, Steueroasen zu<br />

schaffen.<br />

Arbeitsplätze schaffen<br />

Ministerpräsident Enda Kenny<br />

betonte, es sei oberstes Ziel, Arbeitsplätze<br />

zu schaffen und aus<br />

dem Rettungsschirm der Eurozone<br />

und des Internationalen<br />

Währungsfonds (IWF) herauszukommen,<br />

unter den das Land<br />

2010 schlüpfen musste. Vorallem<br />

wegen seiner wankenden Banken<br />

hatte es ein Hilfsprogramm von<br />

85 Milliarden Euro erhalten, das<br />

Ende des Jahres ausläuft.<br />

Der Ausstieg istfürden 15.Dezember<br />

angepeilt. EU-Währungskommissar<br />

Olli Rehn hatte jedoch<br />

am Montag betont, dass die Regierung<br />

dafür zunächst gesunde<br />

Banken vorweisen müsse.<br />

Irland war2008 besonders hart<br />

von der Finanzkrise getroffen<br />

worden und musste seitdem jährlich<br />

schwere Sparmassnahmen<br />

durchsetzen. <strong>Das</strong> Land war im<br />

September nach drei Quartalen<br />

des wirtschaftlichen Minus aus<br />

der Rezession herausgekommen.<br />

Die Regierung hatte angekündigt,<br />

der Haushalt für 2014 solle der<br />

letzte «wirklich harte» werden.<br />

sda<br />

Es bleibt<br />

spannend<br />

Deutschland Noch immer ist offen,<br />

welche Partei als Partnerin<br />

derCDU in Deutschland regieren<br />

wird. Nach den Verhandlungen<br />

mit der SPD hat die CDU gestern<br />

wieder mit den Grünen Gespräche<br />

aufgenommen. Die Gespräche<br />

seien sachlich geführt worden,<br />

blieben aber schwierig, sagten<br />

Gesprächsteilnehmer gestern<br />

Abend. Kaum Annäherung habe<br />

es gegeben, als die Felder Europa,<br />

Energie, Landwirtschaft oder<br />

Ausbau der Infrastruktur besprochen<br />

wurden. Dagegen sahen<br />

CDU und Grüne offenbar Möglichkeiten<br />

zur Einigung bei der<br />

Ausweitung der Lastwagen-Maut<br />

oder des Verbots der Fracking-<br />

Methode zur Öl- und Gasförderung.<br />

Noch nicht behandelt worden<br />

seien die Felder Arbeit, Soziales,<br />

Finanzen, Gesundheit und<br />

Bund-Länder-Beziehungen.<br />

In der CDU hatte es vor den<br />

Gesprächen geheissen, dass eine<br />

schwarz-grüne Koalition durchaus<br />

möglich sei,. Grünen-Fraktionschefin<br />

Katrin Göring-Eckardt,<br />

die nach der ersten Sondierungsrunde<br />

noch «sehr,sehr skeptisch»<br />

war, sagte zu «Spiegel Online»:<br />

«Ichbin neugierig auf die zweite<br />

Runde und offen für mögliche<br />

Überraschungen.»<br />

sda


6 Wirtschaft<br />

<strong>Bieler</strong><strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Nexans<br />

schliesst<br />

Fabriken<br />

Industrie Der französische<br />

Kabelhersteller Nexans<br />

schliesst zwei Fabriken in der<br />

Schweiz. 80Stellen werden<br />

abgebaut, die Produktion soll<br />

konzentriert werden.<br />

<strong>Das</strong> Sparprogramm des französichen<br />

Kabelherstellers Nexans<br />

trifft dessen Schweizer Fabriken<br />

hart. So soll die gesamte Produktion<br />

in Cortaillod (Neuenburg)<br />

konzentriert werden und die Betriebe<br />

in Cossonay (Waadt) und<br />

Breitenbach (Solothurn) sollen<br />

geschlossen werden.<br />

Damit verbunden ist auch die<br />

Streichung von80Stellen, wie aus<br />

einer Mitteilung vongestern hervorgeht.<br />

Insgesamt beschäftigt Nexans<br />

derzeit 276 Personen in der<br />

Schweiz. Vonden 166 Arbeitsplätzen<br />

in Breitenbach sollen 108 ins<br />

110 Kilometer entfernte Cortaillod<br />

verschoben werden. Auch 75<br />

der 78 Arbeitsplätzen in Cossonay<br />

werden nach Cortaillod verlegt.<br />

Die Konsolidierung der Aktivitäten<br />

ermöglichten es, wieder eine<br />

kritische Grösse zu erreichen, die<br />

Produktionskapazitäten besser<br />

auszulasten und die Betriebskosten<br />

zu reduzieren, schreibtNexans<br />

Schweiz dazu in einem Communiqué.Neben<br />

den drei Fabriken betreibtNexans<br />

in der Schweiz auch<br />

noch ein Büro in Winterthur.<br />

Dem Unternehmen zufolgesoll<br />

es einen Sozialplan geben. Zusätzlich<br />

gibt esBegleitmassnahmen<br />

für diejenigen Personen, welche<br />

ihre Stelle verlieren oder die bisher<br />

in Breitenbach arbeiten und<br />

auf eine Weiteranstellung in Cortaillod<br />

verzichten. Der Umsatz<br />

vonNexans Schweiz istseit 2008<br />

deutlich zurückgegangen, was<br />

heuer zu einem stark defizitären<br />

Jahresergebnis führen dürfte. Ein<br />

Grund fürdiesen Rückgang sei die<br />

verschärfte ausländische Konkurrenz,<br />

die aufgrund des starken<br />

Frankens tiefere Preise auf dem<br />

Schweizer Marktanbieten könne,<br />

so Nexans. Weiter hätten die<br />

schwachen Investitionen der lokalen<br />

Kunden, insbesondere im Bauund<br />

Infrastruktursektor, zum<br />

Rückgang beigetragen.<br />

Beim Kanton Solothurn wird<br />

der Entscheid, das Nexans-Werk<br />

in Breitenbach zu schliessen, mit<br />

Bedauern aufgenommen. Er sei<br />

überraschend gekommen, sagte<br />

Jonas Motschi, der Chef des Solothurner<br />

Amtes fürWirtschaft und<br />

Arbeit, auf Anfrage. sda<br />

EU lanciert Bankenaufsicht<br />

EZB Die EUkommt bei ihrem Riesenvorhaben einer Bankenunion voran.<br />

Die gesetzliche Grundlage für die Aufsicht grosser Geldhäuser steht.<br />

Die Europäische Zentralbank<br />

(EZB) wird <strong>vom</strong> Herbst 2014 an<br />

etwa 130 Grossbanken des gemeinsamen<br />

Währungsgebiets direkt<br />

beaufsichtigen. Die EU-Finanzminister<br />

einigten sich gestern<br />

in Luxemburg ohne Debatte<br />

endgültig auf die Rechtsgrundlage<br />

für die gemeinsame Aufsicht.<br />

<strong>Das</strong> Europaparlament hatte<br />

bereits im September zugestimmt.<br />

«Ein guter Tag»<br />

Jörg Asmussen, EZB-Direktoriumsmitglied,<br />

sagte, die Notenbank<br />

könne nun mit den praktischen<br />

Dingen anfangen, also Mitarbeiter<br />

einstellen oder Gebäude<br />

anmieten. Ziel sei es, ineinem<br />

Jahr die Arbeit aufzunehmen.<br />

«Jetzt können wir richtig loslegen,<br />

wir sind gut vorbereitet.» Er<br />

fügte hinzu: «Es istein wichtiger<br />

Tag, es ist ein guter Tag.» Ursprünglich<br />

sollte die Aufsicht bereits<br />

zum 1. Juli 2014 starten, nun<br />

wirdinBrüssel <strong>vom</strong>1.November<br />

2014 gesprochen.<br />

Auch der deutsche Bundesfinanzminister<br />

Wolfgang Schäuble<br />

sprach voneinem wichtigen Tag.<br />

«Die EZB hat jetzt die Rechtsgrundlage,<br />

um ihre Arbeit aufzunehmen.<br />

Ein konsequenter<br />

Stresstest wird das Vertrauen in<br />

den europäischen Bankensektor<br />

weiter stärken.» Dieser Belastungstest<br />

ist für das kommende<br />

Jahr geplant.<br />

«Es ist ein wichtiger Tag, es ist ein guter Tag.» Der deutsche Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Keystone<br />

Umstrittene Punkte<br />

Zuletzt hatte Grossbritannien<br />

wegen Vorbehalten seines Parlaments<br />

die letzte Zustimmung im<br />

Ministerrat für Wochen verzögert.<br />

Die Aufsicht ist die erste<br />

Säule der europäischen Bankenunion.<br />

Mit dem Riesenvorhaben<br />

soll verhindert werden, dass<br />

Banken in neue Schieflagen<br />

kommen und damit ganze Staatengefährden.<br />

Umstritten unter<br />

den Ressortchefs ist weiter die<br />

zweite Säule der Bankenunion,<br />

ein gemeinsames System zur Sanierung<br />

oder Schliessung von<br />

maroden Banken.<br />

Schäuble sagte: «Wir wollen<br />

schnell eine Lösung erreichen auf<br />

Drei Pfeiler für ein Mammutprojekt<br />

Es ist ein Mammutprojekt, mit<br />

dem die EU die Lehren aus der<br />

Krise zieht: Die Bankenunion. Sie<br />

soll verhindern, dass Institute mit<br />

riskanten Geschäften ganze Staaten<br />

inden Abgrund reissen und<br />

neue Gefahren für die Eurozone<br />

als Ganzes heraufbeschwören.<br />

Gründen soll die Bankenunion<br />

auf drei Pfeilern: Bankenaufsicht,<br />

Bankenabwicklung, Einlagensicherung.<br />

Die zentrale Bankenaufsicht<br />

(«Single Supervisory Mechanism»/SSM)<br />

wird unter dem<br />

Dach der Europäischen Zentralbank<br />

(EZB) eingerichtetund soll<br />

im Herbst 2014 die Arbeit aufnehmen.<br />

Voraussichtlich werden<br />

etwa 130 Banken in den Eurostaaten<br />

direktvon der EZB überwacht.<br />

Vor dem Start sollen die<br />

Bilanzen der Institute durchleuchtetund<br />

ein neuer Stresstest<br />

zur Krisentauglichkeit durchgeführt<br />

werden. Ab 2015 soll es gemeinsame<br />

Regeln zur Sanierung<br />

und –imNotfall –Schliessung<br />

vonBanken geben («Single Resolution<br />

Mechanism»/SRM). Erklärtes<br />

Ziel ist, dass im Fall der<br />

Schieflage einer Bank zunächst<br />

deren Aktionäre und Sparer herangezogen<br />

werden –und nicht<br />

mehr allein der Steuerzahler.Alle<br />

Länder sollen Notfallfonds aufbauen,<br />

die sich aus Abgaben der<br />

Banken finanzieren. Umstritten<br />

istnoch, wer bei der Schliessung<br />

von Krisenbanken das letzte<br />

Wort haben soll: die EU-Kommission<br />

oder nationale Aufsichtsbehörden.<br />

Dritter Pfeiler istdie Einlagensicherung,<br />

also der gemeinsame<br />

Schutz der Bankguthaben von<br />

Kunden. Dagegen gibt esnoch<br />

starken Widerstand aus vielen<br />

Staaten, darunter Deutschland.<br />

Dieser Punkt ist daher noch Zukunftsmusik.<br />

sda<br />

einer einwandfreien rechtlichen<br />

Grundlage. Wir werden keinerlei<br />

rechtliche Risiken eingehen können.<br />

<strong>Das</strong> wäre die schlechteste<br />

Lösung für die Finanzmärkte.»<br />

Er habe vorder Sitzung mit Binnenmarktkommissar<br />

Michel Barnier<br />

gesprochen, der im Sommer<br />

den Vorschlag für den Abwicklungsmechanismus<br />

(SRM) vorgelegt<br />

hatte, so Schäuble. Berlin<br />

wehrt sich auch dagegen, der EU-<br />

Kommission die Entscheidung<br />

über die Abwicklung eines Geldhauses<br />

zuzugestehen. Nach früheren<br />

Angaben soll es zur Abwicklung<br />

bis Jahresende eine Einigung<br />

geben.<br />

Der EU-Ministerrat teilte mit,<br />

der nun beschlossene Einheitliche<br />

Überwachungsmechanismus<br />

für die Banken werde von der<br />

EZB und den nationalen Überwachungsbehörden<br />

aufgebaut.<br />

Auch Nichteuroländer könnten<br />

mitziehen, falls sie dies wünschten.<br />

Die Geldpolitik und die<br />

neuen Überwachungsaufgaben<br />

sollten in der Notenbank strikt<br />

getrennt werden.<br />

sda<br />

Roaming<br />

schenkt ein<br />

Mobilfunk Die Schweizer<br />

Mobilfunkanbieter haben<br />

vergangenes Jahr<br />

875 Millionen Franken<br />

mit Roamingdiensten<br />

erwirtschaftet. Die Datenmengen<br />

nahmen massiv zu.<br />

Die Schweizer Mobilfunkindustrie<br />

hat 2012 mit den internationalen<br />

Roamingdiensten 857 Millionen<br />

Franken erwirtschaftet.<br />

<strong>Das</strong> waren 1,4Prozent mehr als im<br />

Vorjahr, wie das Bundesamt für<br />

Kommunikation (Bakom) gestern<br />

bekanntgab.Imvergangenen Jahr<br />

wurden Roaminggespräche mit<br />

einer Gesamtlängevon 286,5 Millionen<br />

Minuten für ausgehende<br />

und 205 Millionen Minuten für<br />

eingehende Anrufe getätigt. Dies<br />

entspricht im Vorjahresvergleich<br />

einem Rückgang um 6,2 Prozent<br />

für ausgehende beziehungsweise<br />

1,3 Prozent für eingehende Anrufe.<br />

Zudem wurden 324,3 Millionen<br />

SMS verschickt, knapp ein<br />

Viertel mehr als im Vorjahr.<br />

Zunahme von 366 Prozent<br />

Massiv zugenommen haben<br />

die Datenmengen: So wurden<br />

330,6 Millionen Megabytes Daten<br />

übertragen beziehungsweise heruntergeladen.<br />

Dies entspricht einer<br />

Zunahme um 365,9 Prozent<br />

gegenüber 2011, wie der <strong>vom</strong> Bakom<br />

veröffentlichten nationalen<br />

Statistik über das internationale<br />

Roaming weiter zu entnehmen ist.<br />

Die Schweizer Mobilfunkanbieter<br />

haben sich in den letzten Jahren<br />

bei den Preisanpassungen zugunsten<br />

ihrer Kundschaft vor allem<br />

auf Roamingtarife konzentriert,<br />

die in europäischen Ländern<br />

verrechnetwerden. Allgemein gesehen<br />

seien die Preise für Roamingdienste<br />

in Ländern ausserhalb<br />

vonEuropa seit Anfang 2012<br />

aber eher gestiegen, schreibt das<br />

Bakom weiter.<br />

Vergleichsweise teuer<br />

Im europäischen Vergleich erscheine<br />

die Schweiz bei Sprachund<br />

SMS-Roamingdiensten beim<br />

Aufenthalt innerhalb Europas vergleichsweise<br />

teuer.ImBereich Datenroaming,<br />

der seit Mitte 2012 auf<br />

Endkundenebene in der EuropäischenUnion<br />

und im Europäischen<br />

Wirtschaftsraum reguliertist,kann<br />

laut Bakom voneinem vergleichbaren<br />

Preisniveau gesprochen werden.<br />

Internationales Roaming ermöglicht<br />

den Mobilfunkteilnehmenden,<br />

auch im Ausland unter<br />

der angestammten Mobilfunknummer<br />

erreichbar zu sein. sda<br />

REKLAME<br />

Berufserfolg<br />

Wir gratulieren<br />

Karin Roth<br />

zum 2.Rang<br />

der schweizerischen<br />

Abschlussprüfung für<br />

Dipl. Immobilientreuhänderin<br />

<strong>Das</strong> ganze Team<br />

von ROTH Immobilien<br />

Management AG<br />

Wachstumsmotor Westschweiz<br />

Bakbasel War Zürich gestern?<br />

Eine neue Studie sieht das<br />

Lémanbecken in der<br />

Westschweiz als die neue<br />

Wachstumsregion der<br />

Schweiz. Freuen können sich<br />

vor allem die Kantone Genf<br />

und Waadt.<br />

Die Schweizer Wirtschaft befindet<br />

sich dank tiefer Zinsen und<br />

hoher Zuwanderung auf robustem<br />

Wachstumskurs. Vor allem<br />

die Westschweiz wird sich laut<br />

Prognosen des Forschungsinstituts<br />

Bakbasel zu einem Wachstumsmotor<br />

entwickeln.<br />

Deutlich über Durchschnitt<br />

Der Regionenausblick von Bakbasel,<br />

der gestern veröffentlicht<br />

wurde, sagt der Genferseeregion<br />

einen überraschend starken Anstieg<br />

des Bruttoinlandprodukts<br />

(BIP) voraus. Fürdas laufende<br />

Jahr wird ein Wachstum des realen<br />

BIP von2,6 Prozent erwartet,<br />

die Prognose für das Jahr 2014<br />

liegt bei 2,7 Prozent. Damit liegen<br />

die Wachstumsprognosen fürdie<br />

Region «Bassin Lémanique»,<br />

welche die Kantone Genf und<br />

Waadt umfasst, deutlich über<br />

denjenigen für die Gesamtschweiz.<br />

Wie letzten Monat bekannt<br />

wurde, liegen die schweizweiten<br />

Wachstumsprognosen des<br />

Forschungsinstituts bei 1,9 Prozent<br />

für das laufende Jahr und<br />

bei 2,2 Prozent für das nächste<br />

Jahr.<br />

China sei Dank<br />

Zum Wachstum in der Genferseeregion<br />

beitragen dürfte unter anderem<br />

die Uhrenindustrie. Bakbasel<br />

prophezeit dieser Branche<br />

auch dank dem Freihandelsabkommen<br />

mit China eine positive<br />

Entwicklung.<br />

Auch für die Region Basel wie<br />

auch für die Zentralschweiz erwartet<br />

Bakbasel hohe Wachstumsraten.<br />

Den Kantonen Basel-<br />

Stadt und Basel-Landschaft wird<br />

für das nächste Jahr ein BIP-<br />

Wachstum von2,7 Prozent prognostiziert,<br />

die Wirtschaft in der<br />

Zentralschweiz wird gemäss den<br />

Konjunkturauguren um 2,3 Prozent<br />

wachsen.<br />

Schlusslicht Südschweiz<br />

Wachstumsschlusslicht dürfte gemäss<br />

den Vorhersagen des Forschungsinstituts<br />

die Südschweiz<br />

sein. Die Region, die das Wallis,<br />

das Tessin und den Kanton Graubünden<br />

umfasst, wird den Prognosen<br />

zufolgeimnächsten Jahr<br />

um 1,5 Prozent wachsen.<br />

Ein wichtiger Wachstumstreiber<br />

dürfte auch in Zukunft die<br />

starkeZuwanderung sein. Die Bevölkerungsentwicklung<br />

bleibe positiv,<br />

werde sich aber in einigen<br />

Regionen verlangsamen, schreibt<br />

Bakbasel.<br />

sda<br />

NACHRICHTEN<br />

Griechenland<br />

Die Wirtschaft<br />

schrumpft weiter<br />

Die griechische Wirtschaft ist<br />

2012 kräftiggeschrumpft. Im<br />

fünften Rezessionsjahr in Folge<br />

ging das Bruttoinlandprodukt<br />

um 6,4Prozent zurück, wie das<br />

nationale Statistikamt Elstat<br />

gestern mitteilte. sda<br />

Munitionshersteller<br />

RWM baut<br />

18 Stellen ab<br />

Wegenschlechter Auftragslage<br />

und Überkapazitäten baut die<br />

auf Mittelkalibermunition spezialisierte<br />

RWMSchweiz AG<br />

18 von200 Stellen ab.Betroffen<br />

sind alle drei Betriebsstätten<br />

in Zürich, Altdorf (UR) und Studen<br />

(SZ). Grund fürden Stellenabbau<br />

seien Kürzungen der Verteidigungsetats<br />

in Kundenländern.<br />

sda


<strong>Bieler</strong><strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Wirtschaft 7<br />

Billig reisen per Bus – ohne Schweizer<br />

Fernbusse Im Ausland reist man billig im privaten Linienbus. Innerhalb der Schweiz verbietet das Gesetz Konkurrenz<br />

zu Bahn und Post. Und im Auslandgeschäft sind Schweizer zu teuer – das wissen regionale Anbieter nur zu gut.<br />

Für 40Franken von Zürich nach<br />

Berlin. Oder für39Euro vonParis<br />

nach Turin. Oder für108 Euro die<br />

mehr als 1800 Kilometer lange<br />

Streckevon Neapel nach Amsterdam.<br />

Im europäischen Fernverkehr<br />

sind Busse längst etabliert.<br />

Zugewanderte Arbeitskräfte pendeln<br />

seit Jahrzehnten per Fernbus<br />

zwischen ihrer alten und der<br />

neuen Heimat. Bahnfahren ist<br />

teuer und häufig kompliziert. <strong>Das</strong><br />

Flugzeug verbindetnur die grossen<br />

Zentren. Werhingegen bereit<br />

ist, einigeKomforteinbussenhinzunehmen,<br />

fährt fürein Taschengeld<br />

grössere, aber auch kleinere<br />

und mittlere Städte in ganz Europa<br />

an.<br />

Wenige Linien<br />

Ein weisser Fleck auf der Karte<br />

der Busfernverkehrslinien istdie<br />

Schweiz. Zwar gibt esauch hierzulande<br />

einige Linien, doch die<br />

meisten von ihnen haben eher<br />

den Charakter von malerischen<br />

Linien fürTouristen, wie etwa die<br />

Verbindung von Chur über den<br />

San-Bernardino-Pass nach Bellinzona.<br />

Einigeder Linien führen<br />

über die Grenze, wie etwa diejenige<br />

von Lugano dem Luganerund<br />

dem Comersee entlang und<br />

durchs Veltlin nach Tirano, oder<br />

die «Napoleon-Route» von Saas<br />

Fee über den Simplon-Pass nach<br />

Domodossola.<br />

Inland-Fernbuslinien mit ähnlicher<br />

Funktion wie solche im<br />

Ausland gibt esinder Schweiz<br />

nur vereinzelt: Der Tellbus etwa<br />

fährt zwischen Altdorf und Luzern,<br />

weil die Eisenbahnverbindung<br />

nicht sehr praktisch ist.<br />

Dazu kommen spezielle Angebote<br />

wie Nachtverbindungen an die<br />

Flughäfen.<br />

Zu hohe Kosten<br />

Über 200 ausländische Destinationen<br />

werden von der Schweiz<br />

aus angefahren. Allerdings gibt<br />

es nur wenige Abfahrtsstationen<br />

in der Schweiz; Meinfernbus.de<br />

etwa fährt nur ab Zürich. «Als<br />

grösste Stadt der Schweiz ist das<br />

Kundenpotenzial hier natürlich<br />

besonders gross.Ausserdem liegt<br />

die Stadt nahe der deutschen<br />

Fernbusse inBiel? Wohl auch in Zukunft werden sie eher am Brandenburger Torals am Zentralplatz anzutreffen sein.<br />

Grenze, was Verbindungen von<br />

und nach Deutschland sehr effizient<br />

macht», teilt Marie Gloystein<br />

vonder Kommunikation des<br />

Busunternehmens mit.<br />

Verbindungen ab Biel nach<br />

Nordeuropa sind nicht zu finden,<br />

ab Bern sind es vereinzelte. Es<br />

existieren vor allem einige Verbindungen<br />

in die Herkunftsländer<br />

ausländischer Arbeitskräfte.<br />

Hier müsste doch für Schweizer<br />

Busunternehmen eine Goldgrube<br />

liegen, sollte man meinen.<br />

«Nein»,sagt Peter Moser,Besitzer<br />

des <strong>Bieler</strong> Busunternehmens<br />

FuniCar. «Die Kostenstruktur in<br />

der Schweiz ist ganz anders als<br />

beispielsweise in Deutschland.»<br />

Sprich: Die Anschaffung der Fahrzeugesei<br />

günstiger,die Löhne des<br />

Personals tiefer.<br />

<strong>Das</strong> Gesetz schützt<br />

Bahn und Post<br />

•Ausschliessliches Recht zur<br />

Personenbeförderung beim<br />

Bund (Regal)<br />

• Bund erteilt nach Anhörung<br />

der Kantone Konzessionen an<br />

Transportunternehmen<br />

• Bedingung für die Konzession<br />

ist unter anderem, dass anderen<br />

Transportunternehmen<br />

«keine volkswirtschaftlich<br />

nachteiligen Wettbewerbsverhältnisse<br />

entstehen»<br />

• <strong>Das</strong> bedeutet: Keine Billigreisen<br />

zulasten von SBB und Post<br />

• Im grenzüberschreitenden<br />

Verkehr kann der Bund Bewilligungen<br />

erteilen<br />

tul<br />

Auch Heinrich Marti, Geschäftsleiter<br />

des Busreise-Unternehmens<br />

ErnstMarti AG in Kallnach,<br />

bestätigt dies: «Ich kann<br />

mir nicht vorstellen, dass ein<br />

Schweizer Unternehmen mit seiner<br />

Kostenstruktur konkurrenzfähig<br />

sein könnte.» Buslinien zum<br />

Beispiel zwischen Deutschland<br />

und der Schweiz entstünden primär<br />

aufgrund der Nachfrage in<br />

Deutschland. Für ein deutsches<br />

Busunternehmen sei esein Geringes,eine<br />

Buslinie nach Zürich<br />

zu verlängern; etwas ganz Anderes<br />

sei es fürein Schweizer Unternehmen,<br />

ab der Schweiz Verbindungen<br />

anzubieten.<br />

Inland: Staatsmonopol<br />

Wären Fernverbindungen innerhalb<br />

der Schweiz keine Option?<br />

zvg<br />

Bahnreisen sind ohne Halbtax-<br />

Abo teuer. Fürden Preis einer<br />

Busreise von Zürich nach Berlin<br />

kommt man mit der SBB nicht<br />

einmal vonBiel bis Nyon –zweite<br />

Klasse, und selbst ein Fahrrad<br />

mitzunehmen ist imBus kaum<br />

teurer als im Zug.<br />

Da kommt allerdings das Personenbeförderungsgesetz<br />

in die<br />

Quere (vgl. Infobox). In der<br />

Schweiz hat der Bund das Monopol<br />

auf alle fahrplan- und gewerbsmässigen<br />

Fahrten zur Personenbeförderung<br />

und vergibt<br />

dazu die Konzessionen. Es liegt<br />

auf der Hand, dass er kein Interesse<br />

hat, Betriebe wie die SBB<br />

oder Postauto zu konkurrenzieren.<br />

<strong>Das</strong> Personenbeförderungsgesetz<br />

schliesst deshalb solche<br />

Billigangebote aus.<br />

Auch der Transport vonPassagieren<br />

allein auf einer schweizerischen<br />

Teilstrecke einer internationalen<br />

Verbindung ist deswegen<br />

untersagt. Ein Bus, der beispielsweise<br />

von Zürich nach<br />

München fährt, darf also in<br />

St. Gallen Passagiere aufnehmen,<br />

er darf aber keine Passagiere nur<br />

vonZürich nach St. Gallen transportieren.<br />

«Sobald die Streckeein<br />

paar Kilometer entlang der SBB<br />

führt, braucht es eine Bewilligung,<br />

weil eine Kannibalisierung<br />

der Preise befürchtet wird», sagt<br />

Transportunternehmer Moser.<br />

Postauto Schweiz beobachtet<br />

die Entwicklung und analysiert<br />

die Möglichkeiten, sich allenfalls<br />

in diesem Markt zupositionieren.<br />

«Momentan bestehen aber<br />

keine Pläne für einen Einstieg<br />

in dieses Marktsegment», sagt<br />

Katharina Merkle, Mediensprecherin<br />

vonPostAuto Schweiz. Gegenüber<br />

partnerschaftlichen Zusammenarbeitsformen<br />

im grenzüberschreitenden<br />

Personenverkehr<br />

sei man aber durchaus offen.<br />

«Sinnvolle Ergänzung»<br />

Ein grosser Teil der Buslinien,<br />

die aus der Schweiz ins Ausland<br />

führen, stellen Verbindungen<br />

nach Südost- und Südwesteuropa<br />

sicher,indie Heimatländer<br />

vieler Arbeitsmigranten. Die Liberalisierung<br />

der Gesetze in<br />

Deutschland auf Anfang dieses<br />

Jahres hat aber vor allem in<br />

Richtung Norden für einen regelrechten<br />

Boom gesorgt. So gibt<br />

es vonBern einigeVerbindungen<br />

unter anderem nach Berlin und<br />

Polen.<br />

<strong>Das</strong> Bundesamt für Verkehr<br />

(BAV)betrachtetdie zusätzlichen<br />

Angebote als eine sinnvolle Ergänzung<br />

des bestehenden Angebotes,<br />

die im Interesse des Landesliege.<br />

Sie stellen eine umweltschonende<br />

Alternativezum Flugzeug<br />

dar und eröffnen neue Kundensegmente,<br />

schreibt das BAV<br />

auf seiner Homepage.<br />

Thomas Uhland<br />

Link: www.bielertagblatt.ch<br />

Mehr zum Thema unter dem<br />

Stichwort «Arbeitsgesetz»<br />

Fester geschlossen<br />

Börse Die Hoffnungen<br />

auf eine Lösung im<br />

US-Budgetstreit haben den<br />

Schweizer Aktienmarkt<br />

gestern den ganzen Tagüber<br />

im Plus gehalten.<br />

Der Leitindex SMI überschritt<br />

dabei im Handelsverlauf wieder<br />

die Marke von 8000 Punkten,<br />

musste diese am Nachmittag allerdings<br />

wieder preisgeben. Als<br />

Dämpfer wirkten unter anderem<br />

auch negative Konjunkturdaten<br />

aus den USA: So verlangsamte<br />

sich das Industriewachstum im<br />

US-Staat New York im <strong>Oktober</strong><br />

unerwartet deutlich. Ein Grund<br />

dafür könnte laut Beobachtern<br />

der US-Haushaltsstreit sein.<br />

Auch wenn es im US-Haushaltsstreit<br />

noch keinen Durchbruch<br />

gab, zeigten sich die Investoren<br />

weiterhin zuversichtlich, dass die<br />

Parteien noch zu einem Kompromiss<br />

finden würden. Allerdings<br />

könnte die neue Forderung nach<br />

Konzessionen von republikanischen<br />

Senatoren zu neuen Komplikationen<br />

führen, warnte ein<br />

Marktbeobachter anlässlich der<br />

jüngsten Entwicklungen.<br />

Der Swiss Market Index (SMI)<br />

schloss 0,7 Prozent höher auf<br />

7984,35 Punkten. Der breite<br />

Swiss Market Index 7984.35 +0.70%<br />

9000<br />

8400<br />

7800<br />

7200<br />

6600<br />

6000<br />

N D J F M A M J J A S O<br />

Swiss Performance Index (SPI)<br />

legte um 0,64 Prozent auf 7590,66<br />

Punkte zu. Vonden 30 wichtigsten<br />

Titeln schlossen 24 im Plus<br />

und sechs im Minus.<br />

Die deutlichsten Gewinne unter<br />

den Bluechips verzeichneten die<br />

Papiere von Actelion (+3,9 Prozent).<br />

Bei den zyklischen Titeln fielen<br />

jene des Riechstoffherstellers<br />

Givaudan und des Zollfreihändlers<br />

Dufry (je+1,8 Prozent) und auch<br />

Zurich (+1,1 Prozent) wie auch des<br />

Personalvermittlers Adecco und<br />

der Ölservicegesellschaft Transocean<br />

(je+1,6 Prozent) mit deutlichen<br />

Avancen auf.<br />

Deutliche Verluste erlitten die<br />

Aktien des Logistikers Kühne+Nagel<br />

(-4,1 Prozent). Noch<br />

stärker nach unten ging es für<br />

Schindler (-5,9 Prozent). Der Lifthersteller<br />

verband seine am Morgenvorgelegten<br />

Neunmonatszahlen<br />

mit einer weiteren Gewinnwarnung.<br />

sda<br />

SMI-Aktien<br />

Titel Vortag<br />

14.10.<br />

Schluss Ver.<br />

15.10. in%<br />

ABB N 21.14 21.36 +1.0<br />

Actelion N 63.55 66.05 +3.9<br />

Adecco N 65.25 66.30 +1.6<br />

CS Group N 28.62 29.06 +1.5<br />

Geberit N 238.20 239.20 +0.4<br />

Givaudan N 1215.00 1237.00 +1.8<br />

Holcim N 65.70 65.75 +0.1<br />

Julius Baer N 43.14 43.99 +2.0<br />

Nestlé N 61.65 62.15 +0.8<br />

Novartis N 68.00 67.85 -0.2<br />

RichemontC.F. 91.65 92.20 +0.6<br />

Roche GS 239.90 243.00 +1.3<br />

SgsN 2062.00 2069.00 +0.3<br />

Swatch Group I 578.00 574.50 -0.6<br />

Swiss Re N 76.15 76.80 +0.9<br />

Swisscom N 441.20 443.40 +0.5<br />

Syngenta N 361.00 352.80 -2.3<br />

Transocean 40.74 41.40 +1.6<br />

UBS N 18.63 18.93 +1.6<br />

Zurich Ins. N 235.50 238.10 +1.1<br />

Börsenplatz: Virt-X<br />

Übrige Schweizer Aktien<br />

mit Regionalbezug<br />

Titel Vortag<br />

14.10.<br />

Schluss Ver.<br />

15.10. in%<br />

Ascom N 13.20 13.55 +2.7<br />

BC JuraI 63.50 65.75 +3.5<br />

BEKB N 230.00 228.50 -0.7<br />

BKW Energie N 31.00 31.00 +0.0<br />

Comet N 300.00 300.00 +0.0<br />

Feintool N 69.75 -+0.0<br />

Fischer N 598.50 598.50 +0.0<br />

GalenicaN 767.00 772.50 +0.7<br />

Goldbach Media 19.00 - +0.0<br />

Loeb PS 170.00 - +0.0<br />

MeyerBurger N 10.95 11.10 +1.4<br />

Mikron N 5.10 5.09 -0.2<br />

Straumann N 164.90 170.70 +3.5<br />

Swissmetal I 0.73 0.68 -6.8<br />

Tornos N 4.41 4.41 +0.0<br />

ValiantN 85.00 85.50 +0.6<br />

ValoraN 210.00 210.00 +0.0<br />

Börsenplatz: Zürich<br />

Aktien Schweiz<br />

Aktien mit Regionalbezug<br />

Titel Vortag Schluss Ver.<br />

15.10. in%<br />

BEKB 226.00 226.00 +0.0<br />

Biella-Neher 8700.00 8700.00 +0.0<br />

BKW 30.25 30.25 +0.0<br />

BLS 0.73 0.66 -9.6<br />

Fundamental RE 12.35 12.35 +0.0<br />

Valiant 84.00 84.50 +0.6<br />

Valora 204.00 205.00 +0.5<br />

Victoria-Jungfr. 180.00 180.00 +0.0<br />

Ypsomed 53.00 53.00 +0.0<br />

Börsenplatz: Bern<br />

Nebenwerte<br />

mit Regionalbezug<br />

Titel Vortag<br />

14.10.<br />

Schluss Ver.<br />

15.10. in%<br />

ASM 0.50 0.50 +0.0<br />

Cendres &Mét. 9700.00 9700.00 +0.0<br />

EspaceReal Est. 140.00 140.00 +0.0<br />

Klinik Linde 810.00 810.00 +0.0<br />

Landwirt. ZRA 6000.00 6000.00 +0.0<br />

Regiobank SO 3082.00 3150.00 +2.2<br />

SLK Bucheggb. 4950.00 4950.00 +0.0<br />

Zuckerfabrik 43.50 43.50 +0.0<br />

Quelle: BEKB|BCBE (www.otc-x.ch)<br />

Gewinner /Verlierer<br />

Actelion N +3.93<br />

BC JuraI +3.54<br />

Straumann N +3.52<br />

Ascom N +2.65<br />

Julius Baer N +1.97<br />

Givaudan N +1.81<br />

Transocean +1.62<br />

Syngenta N -2.27<br />

BEKB N -0.65<br />

Swatch Grou -0.61<br />

Novartis N -0.22<br />

Gewinner /Verlierer ermittelt ausallen<br />

am 15.10.<strong>2013</strong> gehandelten Schweizer<br />

Aktien der Börsen Virt-X und Zürich mit<br />

einem Mindestumsatzvon 100.000 CHF<br />

Indizes<br />

Dow Jones Industrial 15168.01 -0.87%<br />

16000<br />

15200<br />

14400<br />

13600<br />

12800<br />

12000<br />

N D J F M A M J J A S O<br />

<strong>2013</strong><br />

Vortag 15.10. in%<br />

SMI 7928.5 7984.4 +17.0<br />

SPI 7542.5 7590.7+20.7<br />

DowJones Ind. 15301.3 15168.0 +15.7<br />

S&P 500 1710.1 1698.1 +19.1<br />

Nasdaq Comp. 3815.3 3794.0+25.6<br />

Stoxx50 2783.1 2806.8 +9.3<br />

Euro Stoxx50 2977.7 3004.6 +14.4<br />

London FTSE 100 6507.6 6549.1+11.0<br />

FrankfurtDAX 8723.8 8804.4 +15.7<br />

Paris CAC40 4223.0 4256.0 +<strong>16.</strong>9<br />

Amsterdam AEX 376.3 382.0 +11.4<br />

Mailand FTSE MIB 18917.7 18999.2 +<strong>16.</strong>8<br />

Madrid Ibex35 9696.0 9805.3 +20.1<br />

Wien ATX 2519.5 2547.7 +6.1<br />

Moskau(RTS) 1474.0 1495.3 -2.1<br />

Tokio (Nikkei) 14404.7 14441.5+38.9<br />

HongKong 23218.3 23336.5 +3.0<br />

Sydney 5206.5 5259.2+12.2<br />

Shanghai Comp. 2237.8 2233.4 -1.6<br />

Toronto(TSX) 12892.1 12894.9 +3.7<br />

REKLAME<br />

Tél. +41 32 722 10 00 info@bonhote.ch www.bonhote.ch<br />

letzter Kurs %1.1.13<br />

B.Sel.- BRIC Multi-Fonds (CHF) ......... 118.06..........-2.0<br />

B.Sel.- Oblig. HR Multi-Fonds (CHF) .. 109.07..........-1.0<br />

B.Strategies - Monde (CHF)................ 140.02........... 5.7<br />

B.Strategies - Obligations (CHF)......... 104.14..........-0.2<br />

Bonhôte-Immobilier (CHF) .................. 1<strong>16.</strong>40..........-7.5<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Quelle: www.aid-net.de<br />

Devisen<br />

Franken in Euro 1.2340 -0.06%<br />

1,280<br />

1,260<br />

1,240<br />

1,220<br />

1,200<br />

1,180<br />

N D J F M A M J J A S O<br />

Mittelkurse<br />

Zürich, 22 Uhr 14.10. 15.10.<br />

USA (US-Dollar) 0.9091 0.9133<br />

Euro 1.2338 1.2351<br />

Kanada (Kan.Dollar) 0.8776 0.8817<br />

England (Pfund) 1.4535 1.4577<br />

Schweden 0.1400 0.1403<br />

Dänemark 0.1649 0.1652<br />

Norwegen 0.1515 0.1516<br />

Japan (Yen) 0.9242 0.9261<br />

Australien 0.8607 0.8687<br />

Rohstoffe<br />

Preis<br />

Aluminium (LME) ($/t) 1804.50<br />

Blei (LME) ($/t) 2111.00<br />

Kupfer (LME) ($/t) 7185.50<br />

Nickel (LME) ($/t) 13890.00<br />

Zink (LME) ($/t) 1886.00<br />

Zinn (LME) ($/t) 23075.00<br />

Kakao (London) GBP/t 1782.00<br />

Kaffee (Nybot) US-Cent/lb 117.00<br />

Zucker Nr.11(ICE) US-Cent/lb 19.05<br />

Rohöl (Nymex) ($/Barrel) 102.41<br />

Edelmetalle<br />

Gold ($/Unze)<br />

Ank.<br />

1274.00<br />

Verk.<br />

1274.80<br />

Gold (Fr/kg) 37256.00 37756.00<br />

Silber ($/Unze) 21.20 21.25<br />

Silber (Fr/kg) 617.30 632.30<br />

Platin ($/Unze) 1262.33 -<br />

Platin (Fr/kg) 40312.00 41062.00<br />

Palladium ($/Unze) 648.10 -<br />

Palladium (Fr/kg) 20608.00 20978.00


<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

9<br />

Biel &Region<br />

Kinderblatt Wozu eigentlich Hausaufgaben machen?<br />

Tja: Niemandist begeistert vonHausaufgaben. Aber irgendeinen Sinn werden sie bestimmt<br />

ergeben. Wir haben fürgeplagte Schüler und deren Eltern genauer hingeschaut. Seite14<br />

Vom umstrittenen Projekt<br />

zur «Kiste des Glücks»<br />

Strandboden Gymer In drei Jahren soll auf dem Strandboden Biel das sanierte und erweiterte<br />

Gymnasium eröffnen. Heute ist ein moderner Schulbetrieb praktisch unmöglich.<br />

Mehrere<br />

parkierte Autos<br />

beschädigt<br />

Biel Gestern ging gegen5.30 Uhr bei der<br />

Kantonspolizei Bern die Meldung ein,<br />

wonach mindestens drei Unbekannte am<br />

Eidochsweg in Biel zwei parkierte Autos<br />

beschädigen würden. Die sofort ausgerückte<br />

Patrouille konnte vor Ort und in<br />

der Umgebung keine Personen mehr<br />

feststellen.<br />

Bei der nachfolgenden Kontrollfahrt<br />

im Quartier stellte die Polizeipatrouille<br />

am Eidochs- und Gottfried-Ischerweg sowie<br />

an der Bürenstrasse weitere beschädigte<br />

Autos fest. Bis gestern Abend waren<br />

13 Autos betroffen. Der entstandene<br />

Sachschaden istGegenstand der eingeleiteten<br />

Ermittlungen.<br />

Die Kantonspolizei Bern bittetallfällig<br />

weitere Geschädigte, sich zu melden und<br />

sucht Zeugen. Personen, welche Angaben<br />

zu den Vorfällen oder zu den Urhebern<br />

machen können, werden gebeten, sich<br />

unter der Nummer 032 3248531zumelden.<br />

pkb<br />

NACHRICHTEN<br />

Mit der gestrigen Grundsteinlegung gab der Kanton Bern den Startschuss zur Sanierung und Erweiterung des Gymers amStrandboden in Biel.<br />

Vonnun an soll es nur noch aufwärts gehen<br />

mit dem Strandboden-Gymer.Am<br />

tiefsten Punkt der Schule ist gestern<br />

der Grundstein für den Erweiterungsbau<br />

gelegt worden. In drei Jahren werden<br />

an der Stelle, der heute offenen<br />

Baugrube, Schülerinnen und Schüler<br />

ihre Fahrräder parkieren. Zum Neubau<br />

gehört ein Veloparkplatz. Gestern standen<br />

dort Vertreter des Gymnasiums,<br />

der Politik, des Kantons Bern und der<br />

Baufirmen, um dem symbolischen Moment<br />

beizuwohnen.<br />

«Eine wunderbare Zeit»<br />

Der Rektor des Seeland Gymers,Leonhard<br />

Cadetg, sagte, es sei ein Grundstein<br />

des Glücks und des Zusammenhalts,der<br />

gelegt werde. Es seien «wunderbare<br />

Zeiten» fürdie <strong>Bieler</strong> Gymnasien. «Wir<br />

bekommen vonunserer Baudirektorin,<br />

von unserem Kanton, einen neuen<br />

funktionalen und schönen Naturwissenschaftstrakt.<br />

Wir freuen uns darauf.»<br />

Die Mühen und Wirren der Vergangenheit<br />

seien klein vor diesem Geschenk,<br />

so Cadetg weiter. Ebenso die<br />

Störungen und Unannehmlichkeiten<br />

der kommenden Jahre bis zum Bauende.<br />

Der Rektor des Gymnase français,Aldo<br />

Dalla Piazza, sagte indes,man<br />

habe seit Jahren auf diesen Moment<br />

gewartet. Ebenso freute sich die kantonale<br />

Baudirektorin Barbara Egger-Jenzer<br />

(SP): «Im Sommer 2016 wird hier eines<br />

der grössten und modernsten Gymnasien<br />

des Kantons Bern eröffnet.»<br />

Bei der Grundsteinlegung handelte<br />

es sich eigentlich um eine Kistenlegung.<br />

Als Steinersatz diente eine Metallkiste,<br />

die in das Fundament eingemauert<br />

wurde. Die Baudirektorin legte symbolisch<br />

den Beschluss des Regierungsrats<br />

über den Kredit für die Sanierung<br />

und die Erweiterung hinein. Aldo Dalla<br />

Piazza wählte eine Ausgabe des «Journal<br />

du Jura» und ein Adressheft mit allen<br />

Namen der Schüler,die derzeit den<br />

Gymer besuchen. Leonard Cadetglegte<br />

eine aktuelle Ausgabe des «<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>s»<br />

in die Kiste. Die Schlagzeile lautete<br />

sinnigerweise: «Bauen in jedem<br />

Fall».<br />

Widerstand <strong>vom</strong> Heimatschutz<br />

<strong>Das</strong>s hier nun saniert und erweitert<br />

wird, ist nicht selbstverständlich. Der<br />

Berner Heimatschutz bekämpfte das<br />

<strong>Das</strong> Bauvorhaben<br />

• Es entsteht ein Neubau eines Gebäudes<br />

für die Naturwissenschaften<br />

aus der Sanierung der drei Schultrakte,<br />

die in den 1970er-Jahren <strong>vom</strong><br />

Architekten Max Schlup geplant und<br />

realisiert worden sind.<br />

• Der Erweiterungsbau ist ein<br />

zweistöckiger Ingenieurholzbau im<br />

energiesparenden Minergie-P-Eco-<br />

Standard. Er bietet Platz für 25modern<br />

ausgestattete Unterrichtsräume<br />

und Labors.<br />

• Bis Ende Jahr werden hinter dem<br />

deutschen Schultrakt 156 Container<br />

aufgestellt. Sie dienen als zusätzliches<br />

Schulprovisorium.<br />

bal<br />

Projekt lange Zeit. Es gab zahlreiche<br />

Einsprachen und Beschwerden gegen<br />

das Vorhaben (das BT berichtete). Weil<br />

der Gymer im Inventar der schützenswerten<br />

Gebäude der Stadt Biel nur im<br />

Anhang aufgeführt ist, bestand allerdings<br />

keine rechtliche Schutzwirkung.<br />

Lecks inder Heizung<br />

<strong>Das</strong>s es nun aufwärts geht, dürfte<br />

ebenso die Gymnasiasten freuen. Heute<br />

istein moderner Schulbetrieb praktisch<br />

unmöglich. Die gesamte Infrastruktur<br />

der bestehenden Gebäude ist veraltet.<br />

In den Heizungs- und Kühlleitungen<br />

müssen Lecks repariert werden. Die<br />

Fenster lassen sich nicht öffnen und<br />

der Energieverschleiss ist gross: Die<br />

Energiekosten liegen etwa bei einer<br />

Million Franken pro Jahr.Dies liegt vor<br />

allem an der schlecht isolierten Gebäudehülle.<br />

Im Sommer muss deswegen<br />

gekühlt, im Winter stark geheizt werden.<br />

Nun soll die Gasheizung durch eine<br />

Holzschnitzelheizung ersetzt werden.<br />

Die Fassaden und Dächer werden so<br />

saniert, dass sie den Minergie-Standard<br />

erfüllen. In Zukunft wird man die Fenster<br />

öffnen können –die heutigeriesige<br />

Klimazentrale samt technischem Zubehör<br />

wird überflüssig. Diese Anlage<br />

war bisher 365 Tage im Jahr im<br />

24-Stunden-Betrieb. «Sie können sich<br />

vorstellen, wie energiefressend das ist»,<br />

sagte Egger-Jenzer zu den Anwesenden.<br />

Die Entsorgung dieser Anlage<br />

schaffe Raum für neue Schulräume.<br />

Nach der Sanierung werden laut der<br />

Regierungsrätindie Energiekosten um<br />

Peter Samuel Jaggi<br />

80 Prozent tiefer sein. «Gleichzeitig<br />

muss niemand mehr frieren.» Und: <strong>Das</strong><br />

meiste werde sich in den kommenden<br />

Jahren verändern. «Ausser die Architektur»,<br />

soEgger-Jenzer. Von blossem<br />

Auge und vonaussen werde man praktisch<br />

keine Abweichungen sehen von<br />

den Originalgebäuden vonMax Schlup.<br />

Wenn es um die Ästhetik gehe, saniere<br />

man in der typischen Jurasüdfuss-<br />

Architektur.<br />

Investition in die Zukunft<br />

Mehrere Redner haben gestern betont,<br />

dass nun in die Zukunft investiert<br />

werde. In ein modernes Gebäude einerseits,<br />

andererseits in die Talente von<br />

morgen. Man arbeite an der Zukunft<br />

der Volkswirtschaft, sagte etwa Leonhard<br />

Cadetg, indem man Jugendliche<br />

studierfähig entlasse. Besonders aber<br />

auch an derBrücke über den Röstigraben.<br />

Aufdem Strandboden erhalten jedes<br />

Jahr zwei bis vier Klassen einen<br />

zweisprachigen Maturitätsausweis.<br />

Vielleicht gibt esdarunter bald den<br />

einen oder anderen Schüler,der sich für<br />

eine Karriere im Hochbau oder in der<br />

Immobilienbranche entscheidet. In den<br />

kommenden drei Jahren werden sie jedenfalls<br />

laufend beobachten können,<br />

wie der Bau fortschreitet. Bis Ende Jahr<br />

etwa sollen dort, wo gestern die Grundsteinlegung<br />

stattfand, Bodenplatten gegossen<br />

sowie Wände und Decken erstellt<br />

worden sein. Deborah Balmer<br />

Link: www.bielertagblatt.ch<br />

Unter «Strandboden Gymer» finden<br />

Sie frühere Artikel<br />

Port<br />

Sieben Kandidaten<br />

für sechs Ratssitze<br />

Am 24.November wählen die Porter<br />

ihre Gemeinderäte fürdie nächste Legistlatur.Nun<br />

istdie Eingabefristfürdie<br />

Kandidaten abgelaufen. Wie aus dem<br />

gestern vonder Gemeinde verschickten<br />

Communiqué hervorgeht, kämpfen sieben<br />

Leute um die sechs zu vergebenen<br />

Gemeinderatssitze. Fünf der sieben<br />

Kandidaten sind bisherigeGemeinderäte,<br />

allerdings wurde nur einer vonihnen,<br />

nämlich Peter Grübler (SVP), bei<br />

den letzten Wahlen ins Amt gewählt. Simon<br />

Loosli, Daniel Clénin (beide SVP),<br />

Roland Knuchel (FDP) und Daniel Lütscher<br />

(Parteiloser auf FDP-Liste) rückten<br />

erstwährend der letzten Legislatur<br />

ins Amt. Nur die beiden Kandidaten der<br />

SP,Hans-Martin Guler und Umberto<br />

Monza, haben noch keine Ratserfahrung.<br />

pam<br />

Brügg<br />

Verkehrsbehinderung<br />

wegen Rübentransport<br />

Infolgeder Sanierungsarbeiten an der<br />

Safnernbrückewerden die Rübentransporte<br />

in der Zeit <strong>vom</strong>18. bis zum 22. November<br />

über die Brügg- und Orpundstrasse<br />

vonOrpund in Richtung Brügg<br />

geführt. In dieser Zeit wird in Brügg von<br />

5.30 bis 17 Uhr ab Hauptstrasse Richtung<br />

Orpund mit «verbotene Fahrtrichtung»<br />

füralle Fahrzeugtypen signalisiert.<br />

Die Anstösser Prateiweg, Orpundstrasse<br />

und Mühleweg werden über die<br />

Zubringermöglichkeiten separat informiert.<br />

mt<br />

Benevol<br />

Kurs für<br />

Freiwilligenarbeit<br />

Der nächste Kurs des Lehrgangs «Freiwilligenbegleitung»<br />

vonBenevol beginnt<br />

am 23.<strong>Oktober</strong>.Errichtetsich an<br />

Personen, die verantwortlich sind für<br />

die Suche und Begleitung vonFreiwilligeninnerhalb<br />

ihrer Institution. Der<br />

Lehrgang dauert dreieinhalb Tage und<br />

behandelt folgende Themen: Grundlagen,<br />

Verankerung innerhalb der Institution,<br />

Suche und Begleitung vonFreiwilligen.<br />

mt<br />

Info: Anmeldung und Information:<br />

Benevol Biel, Tel. 032 322 36 16,<br />

info@benevol-bielbienne.ch


10 Biel &Region<br />

<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Mit einem zusätzlichen Sozialinspektor den<br />

Kampf gegen den Missbrauch verstärken<br />

Biel Der Kanton hat einen Ruf des <strong>Bieler</strong> Sozialvorstehers Beat Feurer (SVP) erhört: Ersucht per Stellenausschreibung einen<br />

Sozialinspektor für eine neue Aussenstelle in Biel. So soll Sozialhilfemissbrauch besser erkannt und geahndet werden können.<br />

Ein zentrales Thema im Wahlkampf<br />

vonBeat Feurer (SVP) war<br />

die Senkung der hohen Zahl von<br />

Sozialhilfefällen gewesen (siehe<br />

Infoboxlinks). Und sicher warer<br />

nicht zuletzt wegen dieses Wahlziels<br />

in den Gemeinderat gewählt<br />

worden.<br />

Sozialhilfequote bleibt<br />

in grosser Höhe stabil<br />

• Die Stadt Biel hat eine sehr<br />

hohe Quote von Sozialhilfefällen.<br />

ImVergleich mit anderen<br />

Städten erreicht sie alljährlich<br />

den höchsten Wert.<br />

• Der letzte erhobene Wert waren<br />

die 11,4 Prozent im vergangenen<br />

Jahr.<br />

• Nach einem steten Anstieg<br />

über mehrere Jahre hinweg<br />

ist die Quote nun stabil.<br />

• Im laufenden Jahr zeichnet<br />

sich laut Biels Sozialvorsteher<br />

Beat Feurer eine Fortsetzung<br />

dieser Stabilität ab: «Es gibt<br />

keine grossen Bewegungen bei<br />

der Quote.»<br />

bk<br />

Genau hinsehen: Die Observation ist sicher die bekannteste, aber nicht die einzige Vorgehensweise von Sozialinspektoren<br />

in Verdachtsfällen.<br />

Symbolbild: Sandra D.Sutter/a<br />

Bislang nicht ausgeschöpft<br />

Nun hat der Vorsteher der Direktion<br />

Soziales und Sicherheit einen<br />

weiteren Schritt gemacht. Auf<br />

seine Initiative hin wird nun<br />

nämlich «eine Sozialinspektorin<br />

oder ein Sozialinspektor» gesucht.<br />

Es ist allerdings nicht die<br />

Stadt, die die Stelle ausschreibt,<br />

sondern der «Verein Sozialinspektion»<br />

mit Sitz in Bern.<br />

Dieser unterstützt im Auftrag<br />

des Kantons kommunale und regionale<br />

Sozialdienste «bei der Bekämpfung<br />

von Sozialhilfemissbrauch»,wie<br />

es im Stelleninserat<br />

heisst (siehe Infobox rechts).<br />

Rund 50 Behörden sind ihm bis<br />

jetzt beigetreten. Alternativ dazu<br />

können die Sozialdienste bei Verdacht<br />

auf Missbrauch auch ein<br />

privates Büro beauftragen<br />

Der seit September letzten Jahres<br />

operativ tätigeVerein hat laut<br />

Feurer schon bisher mit Biel<br />

zusammengearbeitet: «Bei Verdachtsmomenten<br />

istman der Sache<br />

dort nachgegangen.» Insgesamt<br />

hat der Kanton 320 Stellenprozente<br />

für Sozialinspektoren<br />

bewilligt. Laut Roland Fuhrer,Geschäftsführer<br />

des Vereins, sind<br />

heute zwei Vollzeitstellen besetzt.<br />

Hinzu kommen in der Geschäftsstelle<br />

in Bern er als Geschäftsführer<br />

mit 80 Stellenprozenten sowie<br />

eine administrative Angestellte<br />

mit 60 Stellenprozenten.<br />

Erst seit 2012 Kampf<br />

gegen Missbrauch<br />

• Eine Verfolgung von Sozialhilfemissbrauch<br />

durch Sozialinspektoren<br />

ist imKanton Bern<br />

erst seit letztem Jahr möglich.<br />

• Die rechtlichen Voraussetzungen<br />

dafür hat das neue kantonale<br />

Sozialhilfegesetz geschaffen,<br />

das seit Anfang 2012 in<br />

Kraft ist.<br />

• Vorausgegangen war dem ein<br />

«Pilotprojekt Sozialinspektoren»,<br />

andem Bern, Köniz, Ittigen<br />

und Biel beteiligt waren.<br />

• Früher war Missbrauchsbekämpfung<br />

Sache der Sozialdienste.<br />

Diese haben jedoch<br />

nur begrenzt Kapazität dafür. bk<br />

Stadt stellt Büro bereit<br />

Nun wird noch eine bilingue Person<br />

mit einem Beschäftigungsgrad<br />

von 60bis 80 Prozent «für<br />

unsere neu aufzubauende Aussenstelle<br />

in Biel» gesucht, «per<br />

Anfang nächsten Jahres oder<br />

nach Vereinbarung». Esist die<br />

einzige Aussenstelle im Kanton.<br />

Roland Fuhrer spricht indes lieber<br />

von einer «halben Aussenstelle»,dader<br />

fürBiel zuständige<br />

Mitarbeiter nur teilweise dort<br />

sein soll, und nur «mit einem kleinen<br />

Büröli» oder gar Homeoffice,<br />

also Arbeiten vonzuHause aus.<br />

Beat Feurer will dem neuen Sozialinspektor<br />

dagegen ein ordentliches<br />

Büro in seiner Abteilung<br />

zur Verfügung stellen –egal, wie<br />

oft er sich dort aufhält. Dies ergibt<br />

sich für ihn zwingend aus jenen<br />

drei Gründen, die die Stadt veranlasst<br />

haben, das Gespräch mit<br />

dem Verein zu suchen: Erstens<br />

soll die besagte Person mit den lokalen<br />

Verhältnisse vertraut sein,<br />

zweitens soll sie schnell und gut<br />

kontaktierbar sein, und drittens<br />

soll sie eine gute Vernetzung mit<br />

dem städtischen Sozialdiensthaben.<br />

FürFeurer istdie Realisierung<br />

der Aussenstelle «eine vonvielen<br />

Massnahmen zur Senkung der<br />

Sozialhilfequote»,und zwar eine,<br />

«die relativ schnell umsetzbar<br />

ist». ImÜbrigen verweist erauf<br />

den kommenden Dezember, wo<br />

er zusammen mit Regierungsrat<br />

Philippe Perrenoud, Vorsteher<br />

der Gesundheits- und Fürsorgedirektion,<br />

ein ganzes Paket von<br />

weiteren Massnahmen präsentieren<br />

will.<br />

Zehn Verdachtsfälle in Biel<br />

Laut Roland Fuhrer istder Verein<br />

in dem einen Jahr,indem er nun<br />

aktiv ist, 76 Verdachtsfällen nachgegangen,<br />

die ihm von Sozialdiensten<br />

im Kanton gemeldet<br />

wurden. 25 stammten aus der<br />

Stadt Bern (138 000 Einwohner),<br />

zehn aus Biel (54 000) und acht<br />

aus Ostermundigen (16 000). Bei<br />

den bis jetzt abgeschlossenen Fällen<br />

hat sich der Verdacht ihm zufolgeinüber<br />

50 Prozent bestätigt.<br />

Unrechtmässig bezogene Gelder<br />

werden von den Sozialdiensten<br />

zurückgefordert, und in jedem<br />

Fall erfolgt eine Strafanzeige.<br />

Ermittlungen erfolgen laut<br />

Fuhrer auf ganz unterschiedliche<br />

Weise. Da werden zum Beispiel<br />

Bankauszüge unter die Lupe genommen<br />

oder unangemeldete<br />

Hausbesuche gemacht. In zehn<br />

der 76 Fälle wurde verdeckt ermittelt,<br />

oder, wie es im Gesetz<br />

heisst, mit «Überwachung ohne<br />

Wissen». Dakommt dann auch<br />

etwa die Observation zum Zug,<br />

die bekannteste Methode der<br />

Missbrauchsverfolgung.<br />

Unter anderem wird auch im<br />

Internet ermittelt. Fuhrer: «Da<br />

gibtesetwaLeute, die sehr locker<br />

mitFacebook umgehen und zum<br />

Beispiel Feriengrüsse aus Übersee<br />

versenden...» Beat Kuhn<br />

Link: www.bielertagblatt.ch<br />

Weitere Texte zum Thema<br />

unter «Sozialinspektoren»<br />

MITTENDRIN<br />

Niklaus<br />

Baschung<br />

Er erscheint<br />

mir mitten<br />

in der Nacht<br />

N<br />

ein, ich träume nicht von<br />

ihm. Es ist intensiver:Er<br />

erscheint mir mitten in<br />

der Nacht. Deutlich sind im<br />

Wohnraum des gemieteten<br />

Ferienhäuschens seine tapsigen<br />

Schritte zu hören, wenn er,angetrieben<br />

voneiner inneren Unruhe,<br />

auf dem Steinboden nach Halt<br />

sucht. Zuhause ist er im vergangenen<br />

Sommer regelmässig an der<br />

Schwelle der Terrassentürehängengebliebenund<br />

gestolpert.<br />

Zwanzigmal am Tag. Heraus und<br />

wieder hinein. Auf der Suche nach<br />

etwas, das nicht zu finden ist.<br />

Schlaftrunken stehe ich nun auf<br />

und will ihn beruhigen, aber die<br />

Geräusche stammen vonder defekten<br />

Abwaschmaschine, die sich<br />

wohl schon seit mehreren Stunden<br />

um die paar Gabeln und Teller bemüht.<br />

Ich schalte die blöde Maschine<br />

ab.Unser Labrador ist seit<br />

sechs Wochen tot. Auf dem Küchentisch<br />

zu Hause liegt ein Album<br />

mit Erinnerungsfotos von<br />

ihm, welches die Kinder zusammengestellt<br />

haben: als Welpe in<br />

ihren Armen, schlafend in ihrem<br />

Bett, verkleidet als Clown, unter<br />

zwei Kindern liegend, in der Sonne<br />

träumend, schwimmend im<br />

Meer,grabend am Flussufer.<br />

Dreizehnmal warerinden<br />

Herbstferien mit dabei. In seinem<br />

fünfzehnten Lebensjahr sind wir<br />

ohne ihn nach Süden gefahren. Er<br />

ist ein Jahr älter als seine Vorgängerin<br />

geworden. Die Hunde<br />

sind der Hauptgrund, weshalb<br />

wir überhaupt hierherkommen. In<br />

der Anlage ist die Mitnahme von<br />

Haustieren erlaubt, der nahe<br />

Meeresstrand weitläufig und um<br />

diese Jahreszeit fast menschenleer.Wir<br />

haben vergessen umzubuchen.<br />

Alles erinnert an sie.<br />

Vorder Abreise, ich gebe es zu,<br />

habe ich noch mit einer Bekannten<br />

telefoniert, die selber Hunde züchtet.<br />

Nicht aus konkretem Kaufinteresse,<br />

mehr zur Ablenkung.<br />

Denn nun sollte ich die Zeit ohne<br />

Hunde geniessen, die eigenen Aktivitäten<br />

nicht mehr auf die Bedürfnisse<br />

der Tiereabstimmen.<br />

Nein, einen weiteren Hund, wird<br />

es nicht mehr geben, die Hälfte des<br />

Lebens habe ich mit diesen Tieren<br />

verbracht. Man kann ja auch mal<br />

wasGescheites tun, Kulturreisen<br />

zum Beispiel. <strong>Das</strong> interessiert<br />

Hunde weniger.ImVerlaufedes<br />

Gesprächs sagt die Hundezüchterin,<br />

dassdie Stimmung gegenüber<br />

Hundebesitzern immer unfreundlicher<br />

werde, die Gesetzesgeber in<br />

den Kantonen und Gemeinden sich<br />

Bestimmungen ausdenken, die<br />

eine artgerechte Hundehaltung<br />

zunehmend erschweren. Selbst<br />

Hunderassen, die bei entsprechender<br />

Ausbildung dazu geeignet<br />

sind, in Altersheimen und Spitälern<br />

als Therapiehunde eingesetzt<br />

zu werden, drohe ab einer bestimmten<br />

Gewichtsklasse der<br />

Maulkorb.<br />

Im Ferienhäuschen nebenan<br />

leben die Nachbarn mit einem<br />

Rauhhaardackel. Ihrem vierten.<br />

Der grosse, kräftige Mann, der<br />

gar nicht zu diesem zierlichen<br />

Tier passen will, erzählt, wie er<br />

nach dem Todihres dritten Hundes<br />

starkgeweint habe und dann<br />

wochenlang in eine Art Depression<br />

gefallen sei. Die sich selber<br />

vorgenommene Trauerzeit habe<br />

er dann abkürzenmüssen und bereits<br />

nach ein paar Monaten habe<br />

die Familie einen neuen Welpen<br />

aufgenommen. Auch ich bin trauriger,als<br />

ich mir vorgenommen<br />

habe. Kann die eigene Trauer<br />

überhaupt kontrolliert und diszipliniert<br />

werden? Kann sie unterteilt<br />

werden in sinnvoll bei Verlust<br />

vonMenschen und weniger sinnvoll<br />

beim Todvon Tieren, mit denen<br />

man den Alltag verbracht<br />

hat? Ich möchte diese Unterscheidung<br />

gerne machen können –aber<br />

es funktioniert nicht. «Deshalb»,<br />

sage ich zum Rauhhaardackel-<br />

Besitzer bestimmt, «werden wir<br />

uns keinen weiteren Hund mehr<br />

anschaffen.»<br />

Schon bei der Heimreise hat<br />

sich diese Bestimmtheit etwas gelockert.<br />

Sollte es unbedingt zufällig<br />

so sein, dassein Hund freiwillig<br />

mich als seinen Besitzer auswählt,<br />

praktisch gegen meinen<br />

Willen, dann will ich ein Umdenkenzumindest<br />

in Erwägung ziehen.<br />

Wieder daheim, beim Betrachten<br />

des Erinnerungsalbums,<br />

bin ich mir schon fast sicher,dass<br />

mein Widerstand nicht allzu<br />

grosssein wird. Kommt als Motivation<br />

dazu: <strong>Das</strong> Zusammenleben<br />

mit Tieren ist etwas Bereicherndes<br />

für den Menschen –daran gilt<br />

es trotz, oder gerade wegen der<br />

immer einengenderen Haltungsvorschriften,<br />

festzuhalten.<br />

Kostenloser<br />

Hörtest<br />

Gesundheit Morgen macht der<br />

mobile Hörtest von Amplifon in<br />

der Nidaugasse inBiel Halt. Von<br />

9bis 17 Uhr beantworten Mitarbeitende<br />

Fragen rund um das Gehörund<br />

führen mit allen Interessierten<br />

einen kostenlosen Hörtestdurch.<br />

Zur Einschätzung des Hörvermögens<br />

kann am Hörtest-Display<br />

selbstständig der maximal<br />

eine Minute dauernde Schnelltestdurchgeführt<br />

werden.<br />

Wird eine Auffälligkeit festgestellt,<br />

folgt in einer schalldichten<br />

Kabine ein ausführlicher Audiometrie-Test<br />

durch die Mitarbeitenden<br />

von Amplifon, der zwischen<br />

acht und zehn Minuten<br />

dauert.<br />

Die Resultate werden auf dem<br />

persönlichen Hörpass mit eingezeichneter<br />

Hörkurve eingetragen<br />

und der Berater gibt eine<br />

Empfehlung ab, obeine weitere<br />

Untersuchung angezeigt ist. Der<br />

Hörtestist kostenlos. mt


<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Leserforum 11<br />

HOROSKOP<br />

LESERFOTO DES TAGES<br />

gesponsert von<br />

FOTOS FÜRS LEBEN<br />

Widder 21.3. –20.4.<br />

Geben Sie sich einen Ruck,<br />

heute Nachmittag könnte die Gelegenheit<br />

sein, umein längst überfälliges<br />

Problem aus dem Weg zuräumen.<br />

Stier 21.4. –20.5.<br />

Einen Tagwie den heutigen<br />

sollten Sie voller Tatendrang angehen.<br />

Was Sie jetzt beginnen, wird sich eines<br />

Tages für Sie auszahlen.<br />

Zwilling 21.5. –21.6.<br />

Vor einer nicht eben einfachen<br />

Aufgabe werden Sie sich nicht drücken<br />

können. Aber keine Bange, das schaffen<br />

Sie ja doch mit links.<br />

Krebs 22.6. –22.7.<br />

Eine gute Zeit, umKompromisse<br />

zuschließen. Regeln Sie jetzt<br />

auch Behördenangelegenheiten und<br />

arbeiten Sie Liegengebliebenes auf.<br />

Löwe 23.7. –23.8.<br />

Eine Reihe von Erfolgen wird<br />

allein durch Ihren Fleiß erzielt. Im<br />

Tagesverlauf kann es zu leichten Konzentrationsproblemen<br />

kommen.<br />

Jungfrau 24.8. –23.9.<br />

Sich immer und überall auf<br />

Vernunft, kühlen Verstand und logisches<br />

Denken zu verlassen, ist ganz<br />

gewiss nicht das richtige Rezept.<br />

Waage 24.9. –23.10.<br />

Sie dürften klar erkennen,<br />

wo Ihre Vorteile zu finden sind. Mit<br />

ungewöhnlich viel Energie verfolgen<br />

Sie auch heute all Ihre Ziele.<br />

Skorpion 24.10. –22.11.<br />

Steter Tropfen höhlt den Stein.<br />

Lassen Sie in Ihren Bemühungen nicht<br />

locker, auch wenn Sie nicht gleich mit<br />

Erfolg rechnen können!<br />

Schütze 23.11. –21.12.<br />

In einer wichtigen Sache wird<br />

es nun wirklich höchste Eisenbahn.<br />

Raffen Sie sich auf und erledigen Sie<br />

die Angelegenheit umgehend.<br />

<strong>Das</strong> Siegerbild des Tages: «Harte Falten» von Petra Stalder, Schüpfen.<br />

Aktuelles Monatsthema: Falten<br />

Steinbock 22.12. –20.1.<br />

Der Karriere zuliebe sollten Sie<br />

sich jetzt einen kräftigen Ruck geben.<br />

Gute Chancen spendiert der Kosmos<br />

nämlich nicht alle Tage.<br />

LESERBRIEF DER WOCHE<br />

RÜCKBLICK<br />

Wassermann 21.1. –19.2.<br />

Ihnen könnte es heute schwerfallen,<br />

sich mit Routinearbeiten zu<br />

befassen. Leider können sich dadurch<br />

schnell Fehler einschleichen.<br />

Fische 20.2. –20.3.<br />

Sicher geht es Ihnen nur<br />

darum, zuhelfen. Aber nicht jeder fasst<br />

das auch so auf. Mit kleinen, netten<br />

Gesten keinesfalls geizen.<br />

IMPRESSUM<br />

Verleger: Marc Gassmann<br />

Geschäftsführender Direktor:<br />

Marcel Geissbühler<br />

Redaktionsleitung<br />

Chefredaktor:<br />

Bernhard Rentsch<br />

Ressortleiter:<br />

Theo Martin (stv. Chefredaktor; Newsund<br />

Multimediadesk), Eva Berger und<br />

Parzival Meister (Region), Tobias Graden<br />

(Wirtschaft), Beat Moning (Sport), Simone<br />

Tanner (Kultur und Hintergrund), Lotti<br />

Teuscher (Samstagsmagazin).<br />

Inserate:<br />

Gassmann Media AG, 032 344 83 83<br />

www.gassmannmedia.ch<br />

Der Vergleich hinkt<br />

«Die Schweizer Forstwirtschaft<br />

schneidet im Vergleich mit dem<br />

Ausland schlecht ab» – Leserbrief<br />

im BT <strong>vom</strong> 1. <strong>Oktober</strong><br />

Als kleiner Privatwaldbesitzer hat<br />

mich der Artikel geärgert. Herr<br />

Pauli mag mit gewissen Aussagen<br />

recht haben, es besteht unbestritten<br />

wie in den meisten Wirtschaftsektoren<br />

Potenzial zu Verbesserungen.<br />

Doch dem Leser<br />

wird ein falsches Bild des Schweizer<br />

Waldes vermittelt. Vor allem<br />

die Zahlen lassen unsere Forstleute<br />

etwas dumm aussehen. Da<br />

erhalten sie doch 169 Franken/ha<br />

und produzieren damit 198 Franken/ha<br />

Verlust. Währenddessen<br />

süddeutschen Waldbauern mit<br />

nur einem Beitrag von3Euro/ha<br />

Gewinne einfahren.<br />

Da erstaunt mich die Aussage<br />

auf der Internetseite des Bundes-<br />

Arbeitskreises Wald (D) dort istzu<br />

lesen «Die deutschen Holzpreise<br />

decken oft kaum die Erntekosten,<br />

und die deutsche Forstwirtschaft<br />

wäre ohne Subventionen fast überall<br />

defizitär».Dakann ja nicht von<br />

3Euro/ha die Rede sein. Nicht erwähnt<br />

wird auch, dass in Deutschland<br />

in strukturschwachen Regionen<br />

mit EU-Geldern eine Holzindustrie<br />

subventioniert wurde.<br />

Oder dass die Erträge aus der Jagd<br />

dem Waldbesitzer zustehen, in<br />

Frankreich entsprechen diese Erträge<br />

bis zu einem Drittel der<br />

durchschnittlichen Nettoerträge.<br />

Herr Pauli weiss als Deutscher<br />

auch, dass die Lohnkosten in<br />

Deutschland um einiges tiefer sind<br />

als bei uns. Der Arbeitsaufwand<br />

pro m 3 Holz wurde in der Schweiz<br />

von 2,3 auf unter 0,7Std/m 3 gesenkt.<br />

Der Holzpreis hat sich in<br />

den letzten 25 Jahren halbiert und<br />

die Löhne haben sich fastverdoppelt.<br />

Es istsicher so,dass man den<br />

Schweizer Wald rentabler und rationeller<br />

bewirtschaften kann. Die<br />

Lösung istder massiveAbbau von<br />

Arbeitsplätzen bei den Forstbetrieben,<br />

die anfallenden Arbeiten<br />

werden von Forstunternehmern<br />

zu festen Preisen über nommen.<br />

Die Forstunternehmer sind<br />

ausgerüstet mit modernsten Erntemaschinen,<br />

ihre Angestellten<br />

sind meistens jung und gut ausgebildet<br />

inden öffentlichen Forstbetrieben.<br />

Die wenigsten Forstunternehmer<br />

bilden Lehrlinge<br />

aus. Dahabe ich die Frage, kann<br />

ein Forstwart bis ins Rentenalter<br />

beim Unternehmer bleiben?<br />

Um nochmals zurück zum Privatwald<br />

zu kommen, ich bin einer<br />

der 245785 Privatwaldbesitzer.<br />

Solange ich meinen Wald selbstständig<br />

bewirtschaften kann, ist<br />

mein Wald nicht defizitär, obwohl<br />

ich keine Subventionen erhalten<br />

habe. Deshalb, wenn Herr Pauli<br />

schon Zahlen nennt, sollte er<br />

auch offenlegen wohin die Subventionen<br />

fliessen, denn nicht<br />

jeder Waldbesitzer erhält Zuschüsse.<br />

Da gibtesSchutzwälder,<br />

Erholungswälder,Biodiversitätsprojekte,<br />

Reservate usw.<br />

Die Waldbesitzer (vor allem<br />

Burgergemeinden und Korporationen)<br />

haben seit 2003 jährlich<br />

44 Millionen Franken verloren,<br />

sie stellen dafürden grössten Erholungsraum<br />

und das grösste<br />

Sportstadion, für jeden frei betretbar,<br />

zur Verfügung. Wie viel<br />

kostet heute ein neues Sportstadion?<br />

Urs Rohner, Dotzigen<br />

Die Redaktion kürt einen pointierten,<br />

mutigen, besonders originellen<br />

Brief zum «Leserbrief der Woche».<br />

Die Schreiberin/der Schreiber erhält<br />

einen Kugelschreiber von Bureaurama.<br />

SPONSOR-PARTNER<br />

Heute vor ...<br />

... 5 Jahren (1988) unterstützte<br />

der Bund per Notrecht die UBS<br />

mit sechs Milliarden Franken.<br />

Überdies übernahm die Nationalbank<br />

von der UBS faule Wertpapiere<br />

im Wert von 40Milliarden<br />

Dollar.<br />

... 30 Jahren (1983) starb SP-Bundesrat<br />

Willi Ritschard bei einer<br />

Wanderung auf dem Grenchenberg<br />

an Herzversagen (geb.1918).<br />

... 90 Jahren (1923) wurde der<br />

deutsche KomponistBert Kaempfert<br />

(«ASwingin’ Safari»)inHamburg<br />

geboren (gestorben 1980).<br />

... 125 Jahren (1888) wurde der<br />

amerikanische Dramatiker und<br />

Literatur-Nobelpreisträger Eugene<br />

Gladstone O’Neill («Der<br />

Eismann kommt») inNew York<br />

geboren (gestorben 1953).<br />

SUDOKU<br />

LESERBRIEFE<br />

6 2<br />

7<br />

3 4<br />

6<br />

9<br />

5<br />

9<br />

7<br />

2<br />

9 1<br />

1<br />

3 4<br />

Walserplatz 7, Postfach, 2501 Biel-Bienne<br />

Tel. 032 321 99 11 .Fax 032 321 99 00<br />

www.telebielingue.ch .E-Mail: info@telebielingue.ch<br />

1<br />

8<br />

6<br />

2<br />

4<br />

7<br />

2<br />

5 8<br />

9<br />

9 4<br />

Spielregeln<br />

•Füllen Sie das Raster mit<br />

den Zahlen von 1bis 9.<br />

•Injeder Zeile und Spalte<br />

darf jede Zahl nur 1x<br />

vorkommen.<br />

•Injedem 3x3-Feld kommt<br />

jede Zahl nur 1x vor.<br />

Auflösung letzte Ausgabe:<br />

2 5 8<br />

4 1 3<br />

9 7 6<br />

1 8 7<br />

6 9 4<br />

5 3 2<br />

7 6 1<br />

8 2 5<br />

3 4 9<br />

Angeliefert von:<br />

www.su.do.ku.ch<br />

9 7 1<br />

8 6 2<br />

3 5 4<br />

2 4 5<br />

1 8 3<br />

6 9 7<br />

4 3 9<br />

7 1 6<br />

5 2 8<br />

3 6 4<br />

5 9 7<br />

8 1 2<br />

6 3 9<br />

7 2 5<br />

4 8 1<br />

2 5 8<br />

9 4 3<br />

1 7 6<br />

SUDOKUPARTNER<br />

Opfer bleiben auf<br />

der Strecke<br />

Strafvollzug<br />

Heute sagt man nicht mehr Gefängnis,<br />

sondern Justizvollzugsanstalt.<br />

Fürdie künstlerische Ausgestaltung<br />

der neuen Justizvollzugsanstalt<br />

Schachen in Deitingensucht<br />

eine Kunstkommission<br />

mit einem Kredit von 180 000<br />

Franken Künstler und Kulturschaffende,<br />

die im Kanton ihren<br />

Wohnsitz haben oder einen engen<br />

Bezug zum Kanton aufweisen. <strong>Das</strong><br />

Wettbewerbsprogramm «Kunst<br />

am Bau» umfasstzehn Seiten.<br />

Man sollte sich einer Resozialisierung<br />

eines Täters fürdie künftigeIntegration<br />

in die Gesellschaft<br />

nicht verschliessen. Aber beim Lesen<br />

solcher Zeilen denkeich auch<br />

an die künftigen Opfer,die brutal<br />

ausgeraubt oder mit Schlägen<br />

traktiert werden. Die eigentlichen<br />

Opfer gehen vergessen, weil wir in<br />

einer Welt leben, die nicht mehr<br />

durch die menschliche Vernunft<br />

getragen wird. Ernst Zenger, Rüti<br />

Es geht um<br />

Menschen<br />

Sparen im Kanton Bern<br />

In einem Interview hat der SP-<br />

Regierungsrat Philippe Perrenoud<br />

folgendes gesagt: «Ichtragedieses<br />

Sparpaket voll mit». Seine Aussage<br />

finde ich unglaubwürdig und<br />

unerhört! Er arbeitet janicht in<br />

der Spitex, er istfein raus,aber wir<br />

alle, die in den Spitexorganisationen<br />

arbeiten, wären davonbetroffen!<br />

Kein einziges privates Unternehmen<br />

könnte 30 Prozent im<br />

Jahr sparen. Wir von der Spitex<br />

sind nicht für das Finanzloch im<br />

Kanton Bern verantwortlich und<br />

weigern uns deshalb,damitzumachen.<br />

Vorkurzer Zeit wurden die<br />

Spitexorganisationen <strong>vom</strong>Kanton<br />

gezwungen, zu fusionieren und es<br />

wurden uns bürokratische Standards<br />

aufgebürdet, mit finanziellen<br />

Konsequenzen, und jetzt will<br />

sich der Kanton aus dem Staub<br />

machen? Mit den vielen Arbeitslosen<br />

und der Klientel, die vermehrt<br />

Ergänzungsleistungen beantragen<br />

müsste, könnte der Kanton<br />

Bern gar nicht sparen.<br />

Meine Wut ist gross: Weil die<br />

Verantwortlichen für das Pensionskassendebakel<br />

der Kantonsangestellten<br />

persönlich nicht zur<br />

Rechenschaft gezogen werden.<br />

Weil wir fürfinanzielle Misswirtschaft<br />

des Kantons bluten müssen.<br />

Weil die Regierung diese unprofessionelle<br />

Idee überhaupt<br />

vorschlägt. Weil sich der Grosse<br />

Rat eine Lohnerhöhung zusprochen<br />

hat, weil die Regierung Treu<br />

und Glauben verletzt. Weil wir<br />

schon dieses Jahr ein Sparpaket<br />

umgesetzt haben. Seit über 20<br />

Jahren arbeite ich bei der Spitex.<br />

Es ist ein halbes Berufsleben für<br />

professionelle Betreuung und<br />

Pflege. Es geht hier um Menschen.<br />

Dabei haben wir viele Leben gerettet.<br />

Wir haben auch immer<br />

sparsam gelebt. Wegen Fusionen<br />

können wir aber zum Beispiel die<br />

Wege nicht verkürzen. Dies sollte<br />

auch der Regierung klar sein. Wir<br />

sind keine Roboter, die man einfach<br />

so manipulieren kann. Wir<br />

sind Menschen, die sich um Menschen<br />

kümmern.<br />

Mein Gegenvorschlag: Reduktion<br />

des Lohnes von Regierung<br />

und Grossem Rat von30Prozent<br />

und zwar lebenslänglich.<br />

Leute im Kanton Bern, wehrt<br />

euch! Anita Baumgartner, Twann


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<strong>Das</strong> schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann,<br />

steht im Herzenseiner Mitmenschen.<br />

Albert Schweitzer<br />

ABSCHIED UND DANK<br />

In stiller Trauer, mit vielen schönen Erinnerungen haben wir Abschied genommen<br />

vonunserem geliebten Vater<br />

Niklaus-ErnstHaefeli<br />

10.9.1934 –23.9.<strong>2013</strong><br />

Nach einem reich erfüllten Leben ist er, kurz nach seinem 79. Geburtstag, überraschend<br />

heimgegangen.<br />

Wir danken allen herzlich, die ihm in seinem langen Leben mit Freundschaft und Zuneigung<br />

begegnet sind. Besonders danken wir auch dem Wohn- und Pflegeheim Lyssbach in Lyss<br />

fürdie liebevolle Betreuung.<br />

Traueradresse:<br />

Die Trauerfamilien:<br />

Roland Haefeli<br />

Roland mit Neng Haefeli<br />

Badhausstrasse 13<br />

I<strong>vom</strong>it Silvia Haefeli<br />

2503 Biel Noemi und Nicolas<br />

Anverwandte und Freunde<br />

Auf ausdrücklichen Wunsch unseres Vaters hat die Trauerfeier im engsten Kreis stattgefunden.<br />

Rita Pulver<br />

20.November 1930 –10. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Leuchtende Tage<br />

Nicht weinen,<br />

dasssie vorüber,<br />

lächeln, dasssie gewesen.<br />

Ganz überraschend bistDuam10. <strong>Oktober</strong> zu Hause friedlich eingeschlafen.<br />

Du hinterlässt eine grosse Lücke, doch Deine Liebe und Güte werden uns in bester<br />

Erinnerung bleiben.<br />

Traueradresse:<br />

In stiller Trauer:<br />

Silvia Botenga Nägeli<br />

Silvia Botenga Nägeli<br />

Marktgasse 37<br />

Erwin Nägeli-Botenga<br />

3011 Bern Roland und Regina Botenga-Mathys<br />

Verwandte, Freunde und Bekannte<br />

Die Abdankung findetam1.November <strong>2013</strong>,um14Uhr in der Kirche Aarberg statt.<br />

Anstelle vonBlumen gedenkeman des Altersheims Aarberg, Postkonto 30-351778-2.<br />

(Gilt als Leidzirkular)<br />

ALTE GARDE Unteroffiziersverein Biel und Umgebung<br />

Todesanzeige<br />

Traurig müssen wir Abschied nehmen von unserem Kameraden<br />

Wm Alfred Lerch<br />

1933 – <strong>2013</strong><br />

Ehrenmitglied UOV Biel, Ehrenveteran SUOV<br />

Wir werden dem verstorbenen Kameraden ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

Biel, 14. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Die Obmannschaft<br />

Die Urnenbeisetzung findet am Montag, den 21. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>, um 10.30 Uhr auf dem Friedhof<br />

Biel-Madretsch und die Abdankung anschliessend um 11 Uhr in der Kapelle 1 statt.<br />

WIR DANKEN HERZLICH<br />

für die grosse Anteilnahme, die vielen Zeichen der Freundschaft, Verbundenheit und<br />

Wertschätzung, die wir beim Abschied unseres lieben<br />

Fritz Zesiger<br />

erfahren durfen. Wir sind tief berührt.<br />

Herzlichen Dank<br />

–allen, die ihm in seinem Leben in Liebe und Freundschaft begegnetsind<br />

–Herrn Dr.Wydenkeller fürseine jahrelangen Dienste sowie der Spitex Bürglen und dem<br />

Spital Aarberg fürdie liebevolle Pflege<br />

–Herrn Pfarrer vonKänel fürseine tröstenden Abschiedsworte<br />

–der Organistin fürdie musikalische Umrahmung bei der Abdankungsfeier<br />

–fürden schönen Blumenschmuck, die zahlreichen Karten, die Gutscheine sowie die<br />

Spenden an die Spitex Bürglen und fürspäteren Grabschmuck<br />

–fürall die tröstenden Worte, die liebevollen Besuche und die Begleitung auf seinem letzten<br />

Weg.<br />

Merzligen, im <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Die Trauerfamilien<br />

Die Burgerinnen und Burger von Aarberg trauern um ihre verehrte<br />

Ehrenburgerin<br />

Rita Pulver<br />

Sie ist am 10. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> in ihrem 83. Lebensjahr friedlich eingeschlafen.<br />

Sie war während fast 24 Jahren Mitglied des Burgerrates.<br />

Die Burgergemeinde Aarberg hat ihr in Anerkennung und Würdigung ihrer grossen<br />

Verdienste um die Burgergemeinde, insbesondere um die Erhaltung und Förderung<br />

geistiger und kultureller Werte, im Jahre 2005 das Ehrenburgerrecht verliehen.<br />

In grosser Dankbarkeit nehmen wir Abschied.<br />

Burgerrat Aarberg<br />

Die Trauerfeier findet am Freitag, den 1. November <strong>2013</strong>, um 14 Uhr,<br />

in der Kirche Aarberg statt.<br />

Bewegt und sehr traurig nehmen wir für immer Abschied von unserer langjährigen Buchhalterin und<br />

Sekretärin<br />

Bethly Bücheler<br />

(21. April 1950 – 11. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>)<br />

Leider war es ihr nicht vergönnt, den wohlverdienten Ruhestand mehr als ein Jahr lang zu<br />

geniessen. Unsere herzliche Anteilnahme gilt Bethlys Ehemann Beda. Wir werden Bethly Bücheler<br />

stets in guter Erinnerung behalten und sind dankbar für ihre langjährige Treue und Verbundenheit.<br />

Stiftungsrat, Direktion und alle Mitarbeitenden des Bildungszentrums Wald<br />

Für die Trauerfeier verweisen wir auf die Todesanzeige der Familie.<br />

Lyss, <strong>16.</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>, Bildungszentrum Wald Lyss, Hardernstrasse 20, 3250 Lyss<br />

ABSCHIED UND DANK<br />

Wir haben die schmerzliche Pflicht, den Todvon Frau<br />

Margrit Ruhier<br />

1922 bis <strong>2013</strong><br />

bekanntzugeben. Sie istam27. September <strong>2013</strong> im Schlössliheim Biel gestorben.<br />

Allen, die ihr in den Jahren der schwindenden Kräfte beigestanden sind, danken wir bestens.<br />

Wir nehmen Abschied voneiner originellen und immer wieder charmanten Persönlichkeit.<br />

Die Urnenbeisetzung findet amDienstag, 22. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>, um11Uhr auf dem Friedhof<br />

Brügg statt. Bekannte vonFrau Ruhier sind zur Besinnung am Gemeinschaftsgrab freundlich<br />

eingeladen.<br />

Hans Ulrich Germann, Pfarramt Brügg<br />

Hans-Jörg Roth, Soziale Dienste Brügg<br />

Aufgaben Todesanzeigen: Mail oder Fax (Annahmeschluss bis 20 Uhr)<br />

Mail: todesanzeigen@bielertagblatt.ch /Fax 032 321 90 90 – <strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Robert-Walser-Platz 7, 2501 Biel


14<br />

<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Ergeben Hausaufgaben einen Sinn?<br />

Schule Hausaufgaben gehören zum Schulalltag. Sie sind ein notwendiges Übel: Aber wird man<br />

dadurch tatsächlich klüger?<br />

Viele Schüler würden nach dem<br />

Unterricht lieber Fussballspielen,<br />

Musikmachen oder sich mit<br />

Freunden treffen. Auch unter den<br />

Lehrern gibt esschon lange eine<br />

Debatte um den Sinn und Unsinn<br />

der Hausaufgaben – eigentlich<br />

schon seit deren Einführung im<br />

19. Jahrhundert. Bereits 1835<br />

schrieb der Pädagoge Johann<br />

Friedrich Herbart: «Derjenige<br />

Lehrer, welcher häusliche Aufgaben<br />

aufgibt, um sich in der Schule<br />

die Mühe zu sparen, verrechnet<br />

sich ganz; die Mühe wird ihm bald<br />

desto saurer werden.» Gemeint<br />

waren natürlich Lehrer,die gerne<br />

in der Schule nicht geschafften<br />

Lehrstoff als Hausaufgaben auftrugen.<br />

Wenn man einen Lehrer<br />

fragt, wird er wahrscheinlich sagen:<br />

Hausaufgaben ergänzen den<br />

Klassenunterricht. Lernprozesse,<br />

dieinder Schule angestossen wurden,<br />

sollen zu Hause geübt und<br />

vertieft werden. Denn etwaseinzuüben,<br />

ist ein grundlegender Prozess<br />

des Lernens.<br />

Viele Eltern helfen ihren Kindern bei den Hausaufgaben.<br />

Selbstständiges Denken<br />

Ziel der Hausaufgaben ist es, das<br />

selbstständige Arbeiten und Denkenzufördern.<br />

Wenn ein Schüler<br />

allein versucht, eine Aufgabe zu<br />

meistern, verbessert das seine Fähigkeit,<br />

Probleme zu lösen. Ausserdem<br />

soll er mit Hilfe der Hausaufgaben<br />

lernen, sich seine Zeit einzuteilen.<br />

Manchmal dienen die<br />

Übungen allerdings auch dazu, die<br />

nächsteUnterrichtseinheit vorzubereiten<br />

–wenn es zum Beispiel<br />

darum geht, ein Thema eigenständig<br />

zu recherchieren.<br />

Wichtigstes Argument für die<br />

Hausaufgaben istaber nach wie vor<br />

ihre angeblich leistungssteigernde<br />

Wirkung. Diese ist allerdings keinesfalls<br />

bewiesen. Vielmehr urteilen<br />

wissenschaftliche Studien immer<br />

wieder,dass Hausaufgaben keinen<br />

Einfluss auf schulische Erfolge<br />

haben.<br />

Oft stehen Nutzen und Aufwand<br />

in keinem Verhältnis. Ein Mehr<br />

an Hausaufgaben-Bearbeitungszeit<br />

führt nicht zwingend zu besseren<br />

Leistungen. Wenn ein Kind lange<br />

über seinen Hausaufgaben brütet,<br />

heisstdas nämlich noch langenicht,<br />

dass es sich vertiefend und intensiv<br />

mit dem Lehrstoff beschäftigt. <strong>Das</strong><br />

Gegenteil kann der Fall sein: Was<br />

schon in der Schule nicht verstanden<br />

wurde, begreift man durch<br />

stumpfes Wiederholen am heimischenSchreibtisch<br />

meistnicht besser.<br />

Sozweifeln Schüler, die lange<br />

über ihren Heften sitzen und dennoch<br />

zu keinem Ergebnis kommen,<br />

an ihren Fähigkeiten und sind<br />

schnell demotiviert. Viele Eltern<br />

wollen ihren Schützlingen in dieser<br />

Situation helfen und stehen ihnen<br />

beim Hausaufgabenmachen immer<br />

öfter zur Seite. Im Handumdrehen<br />

werden die Übungen zur Familienaufgabe.<br />

Zoff, Streit und Trotz sind<br />

vorprogrammiert.<br />

In der Schule kontrolliert<br />

Insbesondere Politiker sehen die<br />

elterliche Hilfe jedoch kritisch und<br />

glauben die Chancengleichheit der<br />

Schüler gefährdet. Demnach könnten<br />

bildungsferne und einkommensschwache<br />

Eltern –also Eltern<br />

ohne Studium oder Matura –ihren<br />

Kindern kaum helfen. Auch die<br />

Pisa-Studien ergaben, dass Akademiker-SprösslingeimVorteil<br />

sind.<br />

Hausaufgaben sind dann sinnvoll,<br />

Techniker Krankenkasse/zvg<br />

wenn sie selbstständig und in angemessener<br />

Zeit bewältigt werden<br />

können. Schüler sollten ihren Nutzen<br />

spüren können. Dazu gehört<br />

auch, dass die Übungen in der<br />

Schule kontrolliert und ausgewertetwerden.<br />

Hausaufgaben, die als Strafe oder<br />

Disziplinierungsmassnahme aufgegeben<br />

wurden –zum Beispiel,<br />

weil die Klasse heute laut war–sind<br />

frustrierend. Wenn sie vonsich aus<br />

bereit sind, sich anzustrengen, profitieren<br />

Schüler am meisten. <strong>Das</strong><br />

gelingt unter anderem durch langfristigeund<br />

praxisnahe Projekte.<br />

Um langeHausaufgabenzeitenzu<br />

vermeiden, gibt esinzwischen in<br />

vielen Schulordnungen Begrenzungen.<br />

Als Faustregel gilt: zehn Minuten<br />

pro Lebensjahr. Kallweit<br />

Lieblingswitz<br />

der Woche<br />

Wenn ihr einen guten Witz<br />

kennt, schickt ihn uns (am liebsten<br />

mit einem Foto von euch).<br />

Die Adresse steht unten. Für jeden<br />

Witz, der abgedruckt wird, gibt es<br />

fünf Franken.<br />

Buchtipps<br />

So wirst du ein Ritter<br />

Wer möchte<br />

nicht einmal<br />

Ritter sein?<br />

Mit diesem<br />

aufwendig<br />

gestalteten,<br />

interaktiven<br />

Buch lässt<br />

sich dieser<br />

Wunsch ganz leicht erfüllen.<br />

Schon das Cover mit originellem<br />

Schiebe-Effekt ist ein echter<br />

Hingucker. Auf den<br />

grosszügig illustrierten Seiten<br />

wird ganz genau erklärt, wie<br />

ein Ritter ausgebildet wurde,<br />

was bei einem Turnier geschah<br />

und wie es in der mittelalterlichen<br />

Gesellschaft zuging. Der<br />

Clou sind die zahlreichen<br />

Klappelemente und die Vorlagen<br />

zum Basteln: Ein Helm in<br />

Originalgrösse sowie zwei tolle<br />

Spielfiguren lassen die Ritterzeit<br />

wiederauferstehen. sz<br />

Info: Peter Chrisp, «So wirst du ein Ritter».<br />

Gebunden mit Klappen und drei Ausklapptaschen<br />

mit Bastelbögen, Dorling<br />

Kindersley <strong>2013</strong>, ISBN 978-3-8310-1614-<br />

3, Fr. 24.50, ab 5Jahren.<br />

Tierisch: Mammuts starben wegen Klimaerwärmung aus<br />

Mit der Wärme kam<br />

der Tod. Denn Wollmammuts<br />

waren mit<br />

ihrem dichten Fell<br />

eher an Kälte angepasst.<br />

Mit Hilfe von<br />

Genstudien konnten<br />

schwedische und<br />

englische Forscher<br />

jetzt belegen, dass<br />

sich steigende Temperaturen<br />

negativ auf<br />

die Populationen der<br />

Wollmammuts ausgewirkt<br />

haben. Die<br />

Anzahl Mammuts<br />

wurde in wärmeren<br />

Perioden kleiner und<br />

teilte sich auf – bis<br />

die Elefanten-Vorfahren schliesslich ausstarben.<br />

Dies berichten die Forscher im Fachmagazin<br />

«Proceedings ofthe Royal Society B».<br />

Dies sei nicht überraschend für ein Tier, das gut<br />

an Kälte angepasst ist, erklärte Eleftheria Palkopoulou<br />

<strong>vom</strong> Schwedischen Naturkundemuseum<br />

in Stockholm. Die Wissenschaftler wiesen nach,<br />

dass sich die Wollmammut-Population bereits<br />

in einer warmen Periode vor etwa 120 000 Jahren<br />

aufteilte. Es habe sich ein eigener europäischer<br />

Zweig gebildet, der dann jedoch vor etwa<br />

33 000 Jahren <strong>vom</strong> sibirischen Typ verdrängt<br />

wurde und verschwand. Zum Ende dieser Kälteperiode<br />

sank die Zahl der Tiere dann jedoch dramatisch.<br />

Die Forscher vermuten, dass mit einer<br />

länger andauernden Wärmeperiode die Mammutbestände<br />

irgendwie geschwächt wurden.<br />

Um zu verstehen, warum die Art komplett ausgestorben<br />

ist, müssten Forscher noch genauer<br />

auf die letzten Plätze schauen, andenen Wollmammuts<br />

überlebten. Ein Rückzugsort war bis<br />

vor etwa 4000 Jahren die Wrangelinsel im Arktischen<br />

Ozean.<br />

Andere Wissenschaftler gehen davon aus, dass<br />

die Jagd auf Wollmammuts, die auch Wollhaarmammuts<br />

genannt werden, das Aussterben der<br />

Tiere verursacht oder zumindest dazu beigetragen<br />

hat.<br />

sda/Keystone<br />

Spiel und Spannung<br />

Von welcher Baumart stammen die meisten Blätter auf diesem Bild?<br />

Lösung<br />

Die Lösung von letzter Woche:<br />

Gestiefelter Kater<br />

Schreibt uns!<br />

Kinderblatt/<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />

Robert-Walser-Platz 7, 2501 Biel<br />

Tel. 032 321 91 11<br />

kinderblatt@bielertagblatt.ch


<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Seeland<br />

Schweizer Alpenclub Zu Besuch in der Seeländer Clubhütte<br />

Der Winter steht vorder Tür, letzte Woche hat Frau Holle bereits ihre Visitenkarte abgegeben.<br />

<strong>Das</strong> BT hat die Hütteder SAC-Sektion Seeland besucht, Ausgangspunktvieler Touren. Seite17<br />

15<br />

Der Grossverteiler<br />

aus dem Seeland<br />

Prozess Ein Mann aus der Region muss für zwei Jahre ins Gefängnis. Erhat in grösserem Stil mit<br />

Hanfstecklingen gehandelt und Blüten verkauft.<br />

«Ich habe beim Bäcker<br />

und der Mutter um<br />

Essen betteln müssen.»<br />

Angeklagter<br />

Sichtlich bedrückt hört gestern ein<br />

32-jähriger Mann der Urteilsbegründung<br />

vonGerichtspräsidentin Elisabeth<br />

Ochsner zu. Soeben hat er am Regionalgericht<br />

Berner Jura-Seeland vernommen,<br />

dass er fürzwei Jahre ins Gefängnis<br />

muss.Damit istsein Traum voneinem<br />

bedingten oder teilbedingten Vollzug<br />

geplatzt. Sowie vorzwei Jahren der<br />

Traum als Handelsmann zu reussieren,<br />

platzte.<br />

Damals, am15. Dezember 2010, als<br />

dieFahnder an seine Türe klopften und<br />

seinem Händlerdaseinein Ende bereiteten.<br />

Wassie fanden istimPolizeiprotokoll<br />

aufgelistet: 934 Hanfstecklinge,<br />

238Hanfstauden, 113 Gramm Hanfblüten.<br />

Dazu noch einen Revolver, Munition<br />

und ein Zielfernrohr.<br />

Abstreiten machte in Anbetracht der<br />

beschlagnahmten Ware keinen Sinn<br />

und der «Gärtner» im Nebenerwerb<br />

entschloss sich, mit der Polizei zu kooperieren.<br />

Er nannte vier Abnehmer<br />

der Hanfstecklingeund gelieferte Mengen.<br />

Mal verkaufte er 1000 Stecklinge<br />

an einen Chinesin, mal 400 an einen Arbeitskollegen.<br />

Über 2500 Stecklinge<br />

wechselten so innerhalb von knapp<br />

zwei Jahren den Besitzer. Dies sagte<br />

der Mann jedenfalls gegenüber den Untersuchungsbehörden,<br />

wohl auch im<br />

Wissen dass diese seine SMS gelesen<br />

hatten.<br />

Bei der Anzucht und dem Verkauf<br />

von Hanfpflänzchen blieb es nicht. Er<br />

produzierte auch Blüten und verkaufte<br />

insgesamt viereinhalb Kilogramm der<br />

begeehrten, aber illegalen Ware. «Mein<br />

Ziel war jedoch die Produktion von<br />

Hanfstecklingen», hatte der gelernte<br />

Schreiner dem dreiköpfigen Richtergremium<br />

bei der Anhörung beteuert. Von<br />

der Gerichtspräsidentin nach dem<br />

Grund gefragt, nannte der bodenständig<br />

wirkende Mann Geldsorgen. Er habe einen<br />

Unfallgehabtund sich dann bei der<br />

Invalidenversicherung angemeldet. Nur,<br />

die habe nicht zahlen wollen. «Ichhabe<br />

beim Bäcker und bei der Mutter um Essen<br />

betteln müssen»,führte der 32-Jährige<br />

aus. Und die Pflichtverteidigerin<br />

doppelte noch nach: «Die finanzielle Not<br />

bewog ihn so zu handeln. Der Wegauf<br />

das Sozialamt warfürihn kein gangbarer<br />

Weg.»<br />

Bereits einschlägig vorbestraft<br />

Bei der Urteilsbegründung macht nun<br />

die Gerichtspräsidentin klar, dass der<br />

Weg als Händler von verbotenen Produkten<br />

auch nicht der Richtigewar. «Sie<br />

hatten ihre Chance, und Sie haben sie<br />

nicht genutzt»,hält sie dem Angeklagten<br />

vor. Damit spricht sie den Mann<br />

darauf an, dass erbereits einschlägig<br />

vorbestraft ist. 2006 wurde er zu einer<br />

bedingten Haftstrafe wegen des Betreibens<br />

einer Indoor-Hanfanlage verurteilt.<br />

«Nun sind Sie wieder in dasselbe<br />

Fahrwasser geraten», konstatiert die<br />

Gerichtspräsidentin. Bei einer solchen<br />

Vorgeschichte könne das Gericht keine<br />

günstigePrognose sehen, und die müsse<br />

füreinen bedingten oder teilbedingten<br />

Strafvollzug klar ersichtlich sein. <strong>Das</strong><br />

Gericht sei sich bewusst, dass er den Job<br />

Hanf: Ist der THC-Gehalt zu hoch, wird der Handel mit der Pflanze illegal.<br />

verlieren könne, und dass es für seine<br />

beiden Kinder sicher eine schwierige<br />

Zeit werde. «Doch wie gesagt, Sie hatten<br />

ihre Chance, jetzt müssen sie mit den<br />

Konsequenzen leben»,sodie Gerichtspräsidentin.<br />

Der Reigen mit den Zahlen<br />

Zum Festlegen des Strafmasses warfür<br />

das Gericht von Bedeutung, ob es sich<br />

um gewerbsmässig qualifizierte Widerhandlungen<br />

gegendas Betäubungsmittelgesetz<br />

handelte. Die amtliche Verteidigerin<br />

hatte dies in ihrem Plädoyer<br />

verneint. «Ganz gleich vonwelchen Berechnungsgrundlagen<br />

wir ausgehen, die<br />

Schwelle von 10000 Franken Reingewinn<br />

wird überschritten»,hält Ochsner<br />

«Sie hatten ihre Chance,<br />

und Sie haben sie nicht<br />

genutzt».<br />

Gerichtspräsidentin<br />

fest. In ersten Einvernahmen hatte der<br />

Angeklagte andere Zahlen zur Menge<br />

und dem Umsatz angegeben, als später<br />

Keystone<br />

bei der Einvernahme durch die Staatsanwaltschaft.<br />

Zudem bestritt er die<br />

Hochrechnungen der Polizei, die voneiner<br />

Hanfblütenernte vondurchschnittlich<br />

20 Gramm pro Pflanze ausging.<br />

Der Strafrahmen für diese Art von<br />

Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz<br />

liegt zwischen einem<br />

und 20 Jahren. Die Staatsanwältin Barbara<br />

Zähner hatte eine Haftstrafe von<br />

30 Monaten gefordert. Ursula Grütter<br />

Link: www.bielertagblatt.ch<br />

Weitere Texte zu Prozessen unter<br />

den Stichworten Prozess und Gericht<br />

Es fehlt der<br />

letzte Kandidat<br />

Twann-Tüscherz Fünf sollten es<br />

sein, aber nur vier wollen: In Twann-<br />

Tüscherz fehlt ein Gemeinderat.<br />

Deshalb kommt es am 24. November<br />

zu einer kuriosen Wahl. Weil ein<br />

Kandidat fehlt, entscheidet die<br />

Bevölkerung selber, wer nominiert<br />

werden soll.<br />

Der Gemeinderat von Twann-Tüscherz<br />

hat fürdie Gesamterneuerungswahl <strong>vom</strong><br />

24. November der Bevölkerung Stimmfreigabe<br />

erteilt. Grund: Es fehlt ein Kandidat<br />

fürden Gemeinderat. Nur vier Personen<br />

wurden fürdie Legislatur 2014 bis<br />

2017 nominiert. Sie wurden an der Gemeinderatssitzung<br />

<strong>vom</strong>Montag in stiller<br />

Wahl bestätigt.<br />

Die SP istdie einzigepolitische Partei,<br />

die in Twann-Tüscherz Gemeinderatskandidaten<br />

nominierte. Gemeindepräsidentin<br />

Margrit Bohnenblustwurde deshalb<br />

in ihrem Amt bestätigt, genauso wie<br />

Alfred Lüthi und Urs Peter Stebler, die<br />

<strong>vom</strong>LeistTüscherz-Alferméenominiert<br />

wurden.Neu in den Gemeinderat eintreten<br />

wird am1.Januar 2014 Thomas Käser-Ruff<br />

(SP). Regina Hadorn und Thomas<br />

Scholer treten nicht mehr an. Wer<br />

den noch freien Sitz besetzen soll, wird<br />

nun die Gemeindebevölkerung am<br />

24. November entscheiden müssen. Jeder<br />

Einwohner,der mindestens 18-jährig<br />

ist, den Schweizer Pass besitzt und in der<br />

Gemeinde wohnt, kann auf den Wahlzettel<br />

gesetzt werden. Werdie meisten Stimmen<br />

erhält, gilt als gewählt. Lehnt diese<br />

Person seine Wahl ab, muss das Prozedere<br />

wiederholt werden.<br />

Diese Situation ist kein Novum in<br />

Twann-Tüscherz. Bereits voreinem Jahr<br />

musste der Gemeinderat die Stimmfreigabe<br />

erteilen. Bei der damaligen Ersatzwahl<br />

wurde kein einziger Kandidat nominiert.<br />

Urs Peter Stebler wurde dann von<br />

der Bevölkerung für den zurücktretenden<br />

Max Rickenbacher gewählt. Er akzeptierte<br />

seine Wahl und hat seither die<br />

Gemeindefinanzen unter sich.<br />

Gemeindepräsidentin Bohnenblust<br />

führt den Kandidatenmangel darauf zurück,<br />

dass nur noch die SP in der Gemeinde<br />

aktiv sei. Die anderen Parteien<br />

würden sich seit Jahren zurückhalten,<br />

sagte sie zu Radio Canal 3. Fürdie Legislaturperiode<br />

2010 bis <strong>2013</strong> hatte sich der<br />

Gemeinderat zum Ziel gesetzt, das «aktive<br />

Interesse der Bevölkerung am politischen<br />

gemeindegeschehen» zu verbessern. Dies<br />

wurde offenbar nicht erreicht. lsg<br />

NACHRICHTEN<br />

Arch<br />

Fussgängerin auf<br />

Streifen erfasst<br />

Gestern Morgen hat sich auf der Aarestrasse<br />

in Arch ein Unfall ereignet. Ein<br />

Automobilisthielt am Fussgängerstreifen<br />

auf der Höhe des Archer Becks.Der<br />

nachfolgende Lenker hat die Situation<br />

zu späterkannt und fuhr auf das stillstehende<br />

Fahrzeug auf, dieses rollte auf den<br />

Fussgängerstreifen und erfasste eine<br />

Fussgängerin. Die 26-Jährigemusste mit<br />

der Ambulanz ins Spital gefahren werden.<br />

asb<br />

Lyss<br />

Fahrzeug auf<br />

Bord geschleudert<br />

In der Nacht auf gestern hat ein Lenker<br />

auf der Autobahn A6 zwischen Schüpfen<br />

und Lyss-Süddie Herrschaft über sein<br />

Fahrzeug verloren. Der Wagenprallte in<br />

Richtung Lyss-Südfahrend kurz vorder<br />

Ausfahrt in die Mittelplankeund wurde<br />

auf das Bord der rechten Seite geschleudert.<br />

Verletzt wurde niemand. asb


16 Seeland<br />

<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Trauern in würdigem Rahmen<br />

Ins Die neue, schlichte Aufbahrungshalle beim Friedhof gewährleistet den Trauernden ein pietätvolles<br />

Abschiednehmen. Mit der Schlüsselübergabe beginnt die Nutzung der vielen speziellen Räume.<br />

Eine grosse Anzahl Besucher<br />

hat sich am Wochenende die<br />

schlichte Aufbahrungshalle mit<br />

der hohen Frontfassade beim Inser<br />

Friedhof angesehen. Die Bevölkerung,<br />

genauso wie die Vertreter<br />

der umliegenden Gemeinden,<br />

nutzten den Tagder offenen<br />

Tür, um sich von der Spezialkommission,<br />

den Kirchen, den<br />

Friedhofmitarbeitern und den<br />

Bestattern informieren zu lassen.<br />

«Schon längere Zeit wurde für<br />

dieses Projekt gekämpft», umschrieb<br />

Gemeindepräsident Urs<br />

Hunziker die diversen politischen<br />

Vorstösse. «Der ausführende Architekt<br />

Andreas Probst und die<br />

zur Spezialbaukommission erweiterte<br />

Friedhofkommission haben,<br />

unter der Leitung von Mathis<br />

Jenni, eine hervorragende<br />

Leistung erbracht», wand er den<br />

Beteiligten ein Kränzchen.<br />

Eine Station auf dem Weg<br />

«Heute sterben viele Menschen<br />

nicht mehr zu Hause, sondern im<br />

Spital oder Altersheim. Kaum jemand<br />

wird noch zu Hause aufgebahrt<br />

–umso wichtiger istder Moment<br />

vorund um die Beisetzung»,<br />

sagte Sylvia Käser, Pfarrerin von<br />

Ins. «Die Aufbahrungshalle ist<br />

eine der ersten Stationen auf unserem<br />

Weg zum Leben mit dem<br />

Tod, der Trauer und dem Verlust.»<br />

Es gibt sogar einen Raum, in<br />

dem Verstorbene ein letztes Mal<br />

angeschaut und berührt werden<br />

können. Nebst dem Kreuz über<br />

der Türe schmücktein langevergessenes,<br />

imKornhaus der Kirche<br />

wiederentdecktes Kirchenfenster<br />

den Raum. <strong>Das</strong> Glasfenster<br />

zierte einst(1933 bis 1959)die<br />

reformierte Kirche.<br />

«Es war uns allen, Kirche wie<br />

Staat, ein Anliegen, dass die neue<br />

Aufbahrungshalle vielen individuellen<br />

Ansprüchen gerecht werden<br />

E<br />

in paar Tage nach der<br />

Coiffeurjass-Theorie bei<br />

Eddie auf dem Coiffeurstuhl<br />

folgt die praktische Übung<br />

am Wohnzimmertisch. Besten<br />

Dank, Eddie, dassich für dich in<br />

eurer bewährten Runde einspringen<br />

konnte und du den Lauf der<br />

Dinge dokumentiert hast.<br />

Zehn Runden stehen auf dem<br />

Programm. Jede Farbeist einmal<br />

Trumpf, weiter gibt es je einen<br />

Undenufe, Obenabe, Slalom und<br />

Gusti. Dazu gibt es zwei Jokerrunden,<br />

bei der die Spielarten frei<br />

gewählt werden können.<br />

Bei der ersten Partie habe ich<br />

folgendes Blatt in der Hand: Von<br />

Ecken die Sechs und Neun, von<br />

HerzBauer,Dame, König, von<br />

Schaufel die Acht, Dame und König,<br />

und das Trumpf-Ass. Ich<br />

schiebe und Vorhand nutzt die Gelegenheit<br />

für einen Gusti, undenufe<br />

beginnend. Er bringt erst seine<br />

sechs Karten vonKreuz ins Trockene<br />

und lanciert mit der Sechs<br />

vonHerzseinen Partner,der davon<br />

das Assund die Bock gewordene<br />

Sieben hat. Beim letzten Stich besiegelt<br />

sein Assvon Schaufel den<br />

Match. Fürdie Buchhaltung:Dieser<br />

Erfolg gibt 160 Punkte für die<br />

Gegenpartei. Die üblichen 157<br />

Punkte, kaufmännisch gerundet.<br />

Die neue Inser Aufbahrungshalle war amTag der offenen Türgut besucht.<br />

JASSECKE<br />

Nach der<br />

Theorie<br />

die Praxis<br />

Sonnenenergie auf dem Dach<br />

Intensiv wurde an der Gemeindeversammlung<br />

<strong>vom</strong> 9.Dezember<br />

2011 um den Entscheid zur Photovoltaikanlage(PVA)<br />

auf dem Dach<br />

der Aufbahrungshalle beim Friedhof<br />

Ins gerungen. Ungeachtetder<br />

zusätzlichen PVA-Kosten (Kredit<br />

250 000 Franken), stimmte die<br />

Versammlung dem <strong>vom</strong>Gemeinderat<br />

und von vorausblickenden<br />

Insern unterstützten Vorhaben<br />

mit 93 zu 58 Stimmen zu. Die<br />

Dachfläche von 580 m 2 ist ideal<br />

fürdie Installation einer PVAmit<br />

348 montierten Modulen. Fünf<br />

Wechselrichter wandeln den erzeugten<br />

Gleichstrom in Wechselstrom<br />

um. «Bei realistischen Annahmen<br />

liegt die mögliche Jahresproduktion<br />

bei 90 000 kWh»,<br />

erklärt Jean-Yves Gut vonder Seeland<br />

Solar AG.<br />

Da die Anlage seit einiger Zeit<br />

am Netz ist, wird, gemäss heute<br />

noch gültigem Energiegesetz die<br />

Einspeisung während 25 Jahren<br />

Pedro Rodrigues<br />

kann», ergänzte Eberhard Jost,<br />

Pfarreileiter der katholischen Kirche<br />

Ins. Mathis Jenni, Präsident<br />

der Spezialkommission «Aufbahrungshalle»,<br />

skizzierte die Arbeitsabläufe,<br />

gab Auskunft zur<br />

Bauverzögerung und den Finanzen.<br />

Erfreulich ist, dass die Photovoltaikanlage(PVA)<br />

schon seit einiger<br />

Zeit in Betrieb ist und bestens<br />

funktioniert (siehe Zweittext).<br />

Aktuell wurden bereits<br />

mit rund 23 000 Franken pro<br />

Jahr vergütet. Einmal amortisiert,<br />

fallen nur noch Betriebsund<br />

Unterhaltskosten an. Die<br />

Anlage wird etwa dreimal mehr<br />

Strom erzeugen als in der Aufbahrungshalle<br />

verbraucht wird.<br />

Wirtschaftlich überlegt wird die<br />

PVA(je nach Zinsfuss und künftigem<br />

Ansatz KEV) in maximal<br />

15 Jahren amortisiert sein und<br />

nach 20 oder 25 Jahren Reingewinn<br />

erwirtschaften. tsi<br />

Gezählt werden aber nur die Zehner,was<br />

16 ergibt. Da der Gusti<br />

zehnfach zählt, bleibt es bei 160.<br />

Bei Partie zwei verzichtet mein<br />

Partner auf das Trumpfmachen.<br />

Sein Gegner rechts entscheidet sich<br />

für Schaufel, da er vonder Farbe<br />

den Bauer zu fünft hat. Sie machen<br />

123 Punkte und können –Schaufel<br />

zählt dreifach –36Punkte schreiben.<br />

Den Match verhindereich mit<br />

dem Trumpf-Ass. Bei Runde drei<br />

entscheide ich mich mit fünfsicherenStichen<br />

für einen Slalom und<br />

spiele das Schaufel-Ass. Der König<br />

kommt auch gleich, wasdie Dame<br />

in meiner Hand zum Bock macht.<br />

<strong>Das</strong> gibt schon sechs sichereStiche.<br />

Es reicht gar für einen Match,<br />

der neunfach zählt. Der Zwischenstand<br />

verwandelt sich voneinem<br />

0:196 in ein 144:196.<br />

Bei der vierten Partie will niemand<br />

Trumpf machen. Am<br />

Schlussmussein Gegner in den<br />

sauren Apfel beissen. Zur Schadensbegrenzung<br />

bestimmt er die<br />

einfach zählende FarbeEcken<br />

zum Trumpf. 75,beziehungsweise<br />

acht gerundete Zählpunkte erspielen<br />

sie damit. Als das Trumpf-Karussell<br />

bei Partie fünfbei mir Halt<br />

macht, wähle ich Herz, habe ich<br />

doch den Bauer zu fünft. Nell, Ass<br />

und König fehlen zwar.Umpotenzielle<br />

Böckeist es auch eher mager<br />

bestellt. Mein Kalkül: Wenn die<br />

Trümpfegut verteilt sind und der<br />

Partner auch noch etwas hat, wird<br />

es schon klappen. Fehlanzeige. Die<br />

restlichen vier Trümpfesind bei<br />

Vorhand. Drei Stiche, welche 49<br />

Punkte –doppelt gerechnet zehn<br />

Punkte zum Schreiben –einbringen,<br />

bleiben uns. Deutlich erfolgreicher<br />

steht anschliessend bei den<br />

Gegnern Herzauf dem Programm.<br />

Aber wir schlagen zurück. Mit einem<br />

Match bei unserem Gusti, bei<br />

dem mein Partner souverän Regie<br />

führt.<br />

Zur Halbzeit steht es nach zehn<br />

Partien 362:346 für uns. Dabei<br />

haben wir vier-, die Gegner sechsmal<br />

Trumpf gemacht. Istdas ein<br />

Vor- oder Nachteil? Wird uns das<br />

unter Zugzwang setzen, vermehrt<br />

trumpfen zu müssen? Etwas<br />

Spielraum bringt, dasswir im Gegensatz<br />

zu den Gegnern noch beide<br />

Jokerpartien wählen können.<br />

Dank dem zweiten Match bei<br />

Partie elf(Trumpf Schaufel)<br />

steigt die Wahrscheinlichkeit<br />

merklich, dassmeine Coiffeurjass-Premiereerfolgreich<br />

verlaufenkann.<br />

Während der nächsten<br />

Runden vermögen wir nicht<br />

schlecht Schritt zu halten. Nach<br />

16 Runden steht das Finale bevor.<br />

Jassen Sie schon online?<br />

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www.bielertagblatt.ch/jass<br />

23 270 Kilowatt Strom produziert.<br />

FürBauverzögerungen sorgten<br />

das schlechte Wetter Ende<br />

2012, diverse archäologische Grabungen<br />

und zwei Beschwerden,<br />

die zu Arbeitsvergaben eingegangenwaren.<br />

Nach Bereinigung dieser<br />

Herausforderungen wurden<br />

die geplanten Arbeitsabläufe der<br />

26 beteiligten Firmen mehrheitlich<br />

eingehalten. Positiv präsentiert<br />

sich die Rechnung. Der bewilligte<br />

Gesamtkredit (Aufbahrungshalle<br />

inklusive PVA) von<br />

2220 000 Franken wird nicht<br />

überschritten. Es reichte sogar<br />

noch für eine Parkplatzerweiterung,<br />

einen Brunnen auf dem Vorplatz<br />

und eine Aussentreppe.<br />

An der Technik schätzt der<br />

langjährigeFriedhofverantwortliche<br />

Bruno Verna, dass das in drei<br />

10 000-Liter-Tanks gefasste<br />

Dachwasser der Bewässerung zur<br />

Verfügung steht. <strong>Das</strong> Wichtigste<br />

istihm und vielen Besuchern, dass<br />

in den stillen Räumen unbeobachtet<br />

Tränen fliessen dürfen, dass<br />

endlich Trauern in geschütztem,<br />

würdigem Rahmen möglich ist.<br />

Ähnlich denken Anwesende, die<br />

sagen: «Danke, dass sich der<br />

Schlüssel drehen lässt, um mit<br />

dem Toten allein zu sein.» Die unverschlossenen<br />

Räume stehen allen<br />

Friedhof- und Grabbesucher<br />

offen.<br />

«Der schlichte Bau, ohne Firlefanz<br />

und Verzierung, ist schön»,<br />

hört man einige Male, doch eine<br />

sich abwendende Besucherin flüstert<br />

mit tränenerstickter Stimme:<br />

«Die Trauer bleibt dennoch gegenwärtig».<br />

Tildy Schmid<br />

Links: www.ref-kirche-ins.ch,<br />

www.kathbern.ch/ins<br />

Link: www.bielertagblatt.ch<br />

Alles über Ins im<br />

Gemeindeportal<br />

<strong>Das</strong> Skorelautet auf 540:522 zu<br />

unseren Gunsten. Wirund die<br />

Gegner dürfen, beziehungsweise<br />

müssen, noch je zweimal ansagen.<br />

Beide haben wir noch je eine frei<br />

wählbareJokermöglichkeit. Dazu<br />

müssen wir noch den offenen Undenufe,<br />

die Gegenpartei ihren<br />

Obenabe abarbeiten. Bei der<br />

17.Partie sagt mein Partner Undenufean,<br />

der uns acht Stiche und<br />

136 Punkte bringt. Fünffach gewichtet<br />

bringt das 70 Punkte. Unser<br />

Punktestand steigt auf 610.<br />

Bei der nächsten Partie entscheiden<br />

sich die Gegner für Kreuz als<br />

Trumpf. Sie machen 102 Punkte<br />

und egalisieren durch das siebenfache<br />

Gewichten unsere70Punkte<br />

vonvorher.Anschliessend spielen<br />

wir unserezweite Jokerpartie<br />

mit der Trumpffarbe Herzund erspielen<br />

107 Punkte. Wassich in<br />

77 Schreibpunkten niederschlägt.<br />

Unser Vorsprung ist auf 95 Punkte<br />

angewachsen. Zum Sieg brauchen<br />

die Gegner aus ihrem «erzwungenen»<br />

Obenabe einen<br />

Match. Wasnicht gelingt. Statt<br />

mit den benötigten 96 Punkten,<br />

müssen sie sich mit der Hälfte zufrieden<br />

geben. Egge Sibni<br />

Info:<br />

jasskolumne@bielertagblatt.ch<br />

«Es bleibt<br />

spannend»<br />

Gemeindefusion Sollen sich<br />

Büren und Oberwil verloben<br />

oder nicht? Oberwil erteilt die<br />

Stimmfreigabe, Büren sagt Ja.<br />

Am 26. November geht es in Büren<br />

und Oberwil um die «Verlobung»:<br />

Beide Gemeinden entscheiden<br />

an ihren Gemeindeversammlungen,<br />

ob ein Fusionsvertrag<br />

aufgesetzt werden soll oder<br />

nicht. Nun hat der Oberwiler Gemeinderat<br />

gemäss Radio Canal 3<br />

beschlossen, den Stimmbürgern<br />

Stimmfreigabe zu erteilen. <strong>Das</strong><br />

bedeutet, dass er sich weder explizit<br />

dafürnoch dagegen ausspricht.<br />

Der Oberwiler Gemeindepräsident<br />

Heinz Hugi erklärt, dass die<br />

Meinungen im Gemeinderat auseinandergegangen<br />

seien. «Wir<br />

wollten deshalb nicht ein Ja oder<br />

ein Nein empfehlen, und dann<br />

stimmen einigeGemeinderatsmitglieder<br />

an der Versammlung anders.»<br />

Denn an der Gemeindeversammlung<br />

wird traditionsgemäss<br />

per Handaufheben abgestimmt.<br />

<strong>Das</strong>s die Oberwiler einer Fusion<br />

kritischer gegenüberstehen<br />

als die Bürener, zeigte sich bereits<br />

im bisherigen Fusionsprozess,zuletzt<br />

in den Eingaben zum<br />

Grundlagenbericht. «Viele Oberwiler<br />

haben Angst, dass die Bürener<br />

uns übernehmen»,sagt Hugi.<br />

Der Dörfligeist spiele eben nach<br />

wie voreine Rolle.<br />

Aus Büren kommt klares Ja<br />

FürHugi istesdennoch alles andere<br />

als klar,dass sich die Oberwiler<br />

gegenden Fusionsvertrag entscheiden<br />

werden. Lange habe er<br />

nur kritische Stimmen vernommen,<br />

sagt er, doch seit den Infoveranstaltungen<br />

höre er vermehrt<br />

auch Voten von Befürwortern.<br />

«Es bleibt injedem Fall spannend.»<br />

Die Bürener Gemeindepräsidentin<br />

Claudia Witschi sagt, der<br />

Oberwiler Entscheid habe sich<br />

nach der letzten gemeinsamen<br />

Sitzung abgezeichnet. «<strong>Das</strong> ist<br />

schade, denn die Fusion käme<br />

jetzt zum richtigen Zeitpunkt»,<br />

sagt sie weiter. Der Bürener Gemeinderat<br />

hat als Wahlempfehlung<br />

einstimmig ein Ja beschlossen.<br />

ab<br />

GRATULATIONEN<br />

Walperswil:<br />

85. Geburtstag<br />

Heute feiert Barbara Güder-<br />

Zauner am Zihlhag 7inWalperswil<br />

ihren 85.Geburtstag. Sie ist<br />

eine unternehmungsfreudige<br />

Frau, die mit viel Begeisterung<br />

am Seniorenturnen teilnimmt.<br />

Sie pflegt viele Kontakte, besonders<br />

auch zu ihren Enkelkindern.<br />

mt<br />

Frieswil:<br />

85. Geburtstag<br />

Heute feiert Johanna Wenger<br />

an der Hauptstrasse 12 in Frieswil<br />

ihren 85.Geburtstag. Den<br />

Haushalt besorgt sie selber,<br />

ebenfalls die prächtigen Fuchsien<br />

und den Beerengarten. Für<br />

die übrigen Umgebungsarbeiten<br />

nimmt sie die Hilfe des Schwiegersohns<br />

und des Sohns dankbar<br />

an. Sie istamGeschehen interessiert<br />

und besucht, wann<br />

immer möglich, das Altersturnen.<br />

mt<br />

Lengnau:<br />

75. Geburtstag<br />

Heute feiert Aldo Burroni am<br />

Chaletweg 13 in Lengnau seinen<br />

75.Geburtstag. mt


<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Vereine im Seeland 17<br />

Wenn der Berg die Seeländer ruft<br />

SAC Seit bald 20 Jahren betreibt die Sektion Seeland des Schweizer Alpen Club oberhalb von Kandersteg<br />

die Stockhütte.<br />

Leise surrend schwebt die Seilbahn<br />

<strong>vom</strong> Talgrund in Kandersteg<br />

der Bergstation Sunnbüel<br />

zu. Unter ihr: Flühe und Tobel.<br />

Schwarz ragen die Tannen in den<br />

Himmel. Sie scheinen <strong>vom</strong> temporären<br />

Wintereinbruch auch<br />

überrascht worden zu sein. Unter<br />

der schweren Last des nassen<br />

Schnees lassen sie die Ästegegen<br />

den Boden hängen.<br />

Hier unten irgendwo –auf dem<br />

Stock –muss das dem SAC Seeland<br />

gehörende Refugium sein.<br />

Nach dem Aussteigen weist ein<br />

Wegweiser mit der Aufschrift<br />

Stockhütte, SAC Seeland, den<br />

Weg. Neben einem zweiten, auf<br />

dem geschrieben steht: Winteregghütte,<br />

SAC Biel. Werhättedas<br />

gedacht. <strong>Das</strong> Sunnbüel, neben<br />

dem Jura der zweite Hausberg<br />

der <strong>Bieler</strong> und Seeländer. Sie<br />

müssen ihn aber teilen. Mit den<br />

SAC-Angehörigen aus Spiez und<br />

Kandersteg, die hier oben auch<br />

Hütten haben.<br />

Die Seeländer, die bereits zur<br />

Stockhütte marschiert sind, haben<br />

eine schöne Spur hinterlassen.<br />

Nach einem halbstündigen<br />

Fussmarsch noch ein letzter<br />

Rank, dann steht man vor dem<br />

braunen Häuschen. Zwei Männer<br />

hämmern Isolationsmatten an<br />

die Wand. Andere tragen von einem<br />

Nebengebäude Harassen mit<br />

Holzscheiten hoch. Schlafsäcke<br />

und Wolldecken hängen zum<br />

Auslüften in den beiden Fenstern<br />

unter dem Dach. Der Herbstarbeitstag<br />

steht fürden 11. <strong>Oktober</strong><br />

auf dem Jahresprogramm.<br />

Zwölf SAC-Angehörige haben<br />

sich auf den Weggemacht, um das<br />

Haus winterfest zumachen. Wie<br />

im Frühjahr,wenn es fürdie Wandersaison<br />

in Schwung gebracht<br />

wird.<br />

Im Sommer bewartet<br />

Die Stockhütteist keine offizielle<br />

SAC-Hütte, sondern das Clubhaus<br />

der SAC-Sektion Seeland.<br />

Hier verbringen die Clubmitglieder<br />

Silvester, Neujahr, den Bergtag<br />

und treffen sich auch zu anderen<br />

Anlässen. Zudem dient die<br />

Hütteals AusgangspunktfürSkiund<br />

Wandertouren. Die Hütte<br />

hat, je nach Jahreszeit, bis zu 15<br />

Schlafplätze. Während der Sommersaison<br />

ist sie bewartet. Zwischen<br />

10 und 15 Uhr kann jedermann<br />

in der gemütlichen Stube<br />

oder auf der Terrasse –die eine<br />

einzigartige Aussicht ermöglicht<br />

– Platz nehmen und sich von<br />

Männern und Frauen des SAC<br />

Hütte des SAC Seeland mit Blick auf Kandersteg, aufgenommen am vergangenen Wochenende.<br />

Seeland gegeneine angemessene<br />

Entschädigung bewirten lassen.<br />

Clubmitglieder und Private können<br />

die Hütte mieten. Ab fünf<br />

Gästen wird auf Wunsch auch<br />

eine Halbpension geboten. Dann<br />

rücktHüttenwartin Erika Oppliger<br />

mit ihrem Assistenten Hans<br />

an, und die beiden wirken als<br />

Gastgeber. Wie beispielsweise<br />

diesen Sommer, als es sich eine<br />

Familie nicht nehmen liess, mit<br />

Säugling, Pfarrer, Gotte und Anverwandten<br />

zur Taufe ihrer Tochter<br />

in die Stockhüttezusteigen.<br />

Der SAC Seeland wurde am<br />

27. September 1947 in Lyss gegründet.<br />

Schnell wuchs das Bedürfnis,<br />

«sich nach einem geeigneten<br />

Klubhaus im Gebirge umzusehen»,<br />

wie die beiden Chronisten<br />

Hermann Stamm und<br />

Werner von Huben in der Festschrift<br />

zum 50-jährigen Sektionsjubiläum<br />

1997 schrieben. Erstmals<br />

um 1949, dann in den<br />

1960er-Jahren wieder. Erfolglos.<br />

Es wurde 1993,bis die Seeländer<br />

immerhin zu Häuschenmietern<br />

wurden. Daran erinnerte sich<br />

Bernhard Gerber,heute Chef der<br />

Stockhüttlikommission. «Waswird<br />

eigentlich aus dem Stockbeizli»,<br />

warf einer an einem Bergtag die<br />

Frage auf, für den die Seeländer<br />

noch das Gastrecht bei der <strong>Bieler</strong><br />

Sektion in der etwashöhergelegenen<br />

WinteregghütteinAnspruch<br />

nehmen mussten.<br />

Bergbeiz wird Clublokal<br />

Seit dem Sommer 1951 wurden<br />

die Ausflügler mit einer Pendelbahn<br />

<strong>vom</strong>Tal auf den Stock befördert,<br />

und vondort mit einem kleinen<br />

Sessellift bis auf das Sunnbüel.<br />

Wenige Schritte neben der<br />

Bergstation auf dem Stock stand<br />

das bescheidene Stockbeizli mit<br />

einem Kiosk, einer Gaststube, unter<br />

dem Dach die Wohnung des<br />

Wirtes. Dieses war zuhaben. 40<br />

Jahre später war eine neue AnlageimBau.<br />

Die jetzige, die direkt<br />

auf das Sunnbüel führt. Am<br />

Der SAC inder Region<br />

Der Schweizerische Alpenclub<br />

mit seinen 140000 Mitgliedern<br />

in 111 Sektionen ist der fünftgrösste<br />

Sportverband der Schweiz.<br />

In der Region istermit den Sektionen<br />

Biel, und Seeland vertreten.<br />

Zu Biel gehören die beiden<br />

Ortsgruppen Büren an der Aare<br />

und Murten, zum Seeland diejenigevon<br />

Erlach.<br />

Beide Sektionen bieten <strong>vom</strong><br />

Kind bis zum Senioren den verschiedensten<br />

Ansprüchen genügende<br />

Angebote. Kulturelle Anlässe<br />

wie Vorträge runden das Angebotab.<br />

Die Seeländer betreiben<br />

oberhalb von Kandersteg die<br />

Stockhütte. Nicht weit davonentfernt,<br />

am Fuss des Gällihorns,ist<br />

die Winteregghütte der <strong>Bieler</strong>.<br />

Eine ehemalige militärische<br />

Hochgebirgsunterkunft aus dem<br />

Jahr 1959. Weiter gehören dem<br />

SAC Biel das nördlich vonBiel gelegene<br />

Jurahaus und die auf<br />

3258 Meter gelegene Oberaarjochhütte,<br />

an der Grenze vonBerner<br />

Oberland und Wallis. flü<br />

23. Juni 1994 kam das Geschäft<br />

unter Dach. An einer ausserordentlichen<br />

Hauptversammlung<br />

im Restaurant Bären in Lyss<br />

wurde ein zehn Jahre dauernder<br />

Mietvertrag genehmigt. Anschliessend<br />

ging es an die Arbeit.<br />

Unter Anleitung von Clubmitglied<br />

und Zimmermann-Polier<br />

Alfred Junker wurde die alte<br />

Bergbeiz in ein heimeliges Clublokal<br />

verwandelt. Seither wurde<br />

der Mietvertrag um zehn Jahre<br />

verlängert. <strong>Das</strong> nächste Update<br />

kommt im nächsten Jahr. Für<br />

Gerber gibt eskeinen Grund, etwaszuändern.<br />

Ein Kauf istkeine<br />

Option. <strong>Das</strong> Haus, das noch immer<br />

den Bergbahnbetreibern gehört,<br />

steht auf Boden, der im Besitz<br />

einer Alpgenossenschaft aus<br />

dem Wallis ist. Die Zusammenarbeit<br />

istunkompliziert. Oft kann<br />

der SAC die Miete in Naturalien<br />

abgelten. Indem er in die Liegenschaft<br />

investiert und diese so in<br />

Schuss hält.<br />

Hanspeter Flückiger<br />

Link: www.sacseeland.ch,<br />

www.sac-biel.ch<br />

Werhier verkaufenwill, mussregistriertsein<br />

Mörigen Der Dorfverein<br />

bereitet sich in Mörigen auf<br />

die Winterbörse vor, die am<br />

Samstag durchgeführt wird.<br />

<strong>Das</strong> ist auch nötig, denn der<br />

Ansturm ist jeweils gross.<br />

Die jährlich im <strong>Oktober</strong> in der<br />

Mehrzweckhalle Mörigen stattfindende<br />

Sport- und Kinderartikelbörse<br />

hat einen guten Ruf<br />

weit über die Gemeindegrenzen<br />

hinaus.Umfürden Ansturm von<br />

Schnäppchenjägern gewappnet<br />

zu sein, stehen rund 30 Helferinnen<br />

und Helfer und beim Schulhausareal<br />

sogar ein Parkdienstim<br />

Einsatz.<br />

Im vergangenen Jahr nahmen<br />

die Verantwortlichen des Dorfvereins<br />

die Anmeldung der für<br />

den Verkauf vorgesehenen Artikel<br />

erstmals online entgegen.<br />

Damit liess sich die Zeit, die für<br />

die Entgegennahme und Registrierung<br />

der Gegenstände benötigt<br />

wird, drastisch verkürzen.<br />

Auch die Abrechnung der verkauften<br />

Ware und die Rückgabe<br />

der Ladenhüter liess sich viel<br />

speditiver erledigen. FürSandra<br />

Sauser, Präsidentin des Dorfvereins,<br />

ist es darum selbstverständlich,<br />

am bewährten System<br />

festzuhalten. Wer einen Gegenstand<br />

verkaufen will, trägt diesen<br />

schon zu Hause zusammen mit<br />

der Preisangabe im dafür entwickelten<br />

Webtool ein. Dazu<br />

braucht es ein persönliches Login,<br />

das bis morgen Abend angefordert<br />

werden kann. Angenommen<br />

werden Wintersportausrüstungen,<br />

Velos und Zubehör,<br />

Der Dorfverein Mörigen erwartet auch dieses Jahr wieder einen grossen<br />

Ansturm an der Winterbörse.<br />

ahw<br />

flü<br />

Baby- und Kinderartikel wie<br />

Sitzli, Kinderwagen, Absperrgitter<br />

sowie Spielsachen und Sportgeräte.<br />

Die Wartezeit zwischen Annahme<br />

der Ware, Verkauf und<br />

Auszahlung können die Besucherinnen<br />

und Besucher in der Kaffeestube<br />

verbringen.<br />

Am Kinderflohmarkt dürfen<br />

zudem Kinder aus Mörigen und<br />

Sutz nach Voranmeldung eigenhändig<br />

Spielsachen verkaufen<br />

oder tauschen.<br />

ahw<br />

Infos: Samstag, 19. <strong>Oktober</strong>, von<br />

9bis 14.30 Uhr,inder Mehrzweckhalle.<br />

Auskunft und Herausgabe<br />

des Logins unter info@winterboerse-dorfvereinmoerigen.ch<br />

oder<br />

Tel. 032 331 08 03 (Sandra Sauser)<br />

WEBSITE<br />

So weit die<br />

Füsse tragen<br />

So fit wie die Athleten von Biel/<br />

Bienne Athletics sind, kommt<br />

auch der Internetauftritt des<br />

noch jungen Sportvereins daher.<br />

Er entstand vor zwei Jahren aus<br />

der Fusion der beiden <strong>Bieler</strong> Traditionsvereine<br />

Leichtathletikclub<br />

und Laufsportverein.<br />

Die Website präsentiert sich<br />

schnörkellos.Als Blickfang dient<br />

eine vorzügliche Fotografie: Eine<br />

Nahaufnahme von zwei Händen.<br />

Ein Betreuer reicht einem Läufer<br />

einen Becher mit Wasser. Der<br />

Läufer greift zu –der Becher verformt<br />

sich –das Wasser spritzt.<br />

Da stellt sich dem Betrachter die<br />

Frage: Gibt esnoch mehr solche<br />

Bilder? Ja, teilweise. Eine das<br />

Hindernis querende Hürdenläuferin,<br />

acht vor dem Laufstart<br />

angespannte Läuferbeine, der<br />

Schattenwurf auf einer Laufbahn…<br />

Gefällig auch das Logo.<br />

Ein siegreich die Ziellinie querender,<br />

die Arme in die Höhe streckender<br />

Läufer symbolisiert das<br />

«I» im Wort Athletics.<br />

<strong>Das</strong>s die <strong>Bieler</strong> Läufer oft Gelegenheit<br />

zum Jubeln haben, istbei<br />

den Newsnachzulesen. Christian<br />

Mathys erfüllt in Berlin die Marathonlimite<br />

für die Europameisterschaft<br />

<strong>vom</strong> kommenden Jahr<br />

in Zürich. Und etwasweiter unten<br />

steht: Für die Nachwuchsathleten<br />

hätte der Sommer keinen<br />

schöneren Abschluss finden können<br />

als mit dem Swiss Athletics<br />

Sprint in Ibach. Neben vielen guten<br />

Resultaten bildete der Sieg<br />

von Naïma Geiser bei den U12-<br />

Mädchen über 60 Meter das<br />

Highlight aus <strong>Bieler</strong> Sicht.<br />

Unter dem Titel Polysport können<br />

aber auch Breitensportlerauf<br />

die Rechnung kommen. Nordic<br />

Walking, Mountain Bike Ausflüge,Aquajogging<br />

und im Winter<br />

Skilanglaufen stehen dort auf<br />

dem Programm.<br />

flü<br />

Link:<br />

www.biel-bienne-athletics.ch<br />

Furka mit<br />

Volldampf<br />

Trachtengruppe Wenn Engel reisen,<br />

lacht der Himmel, sagt ein<br />

Sprichwort. Für die Trachtengruppe<br />

Lengnau trifft dies zu, war<br />

es doch dieses Jahr nicht das erste<br />

Mal, dass sie fürihre Vereinsreise<br />

herrliches Wetter antrafen. Mit einem<br />

Car ging die Fahrt über den<br />

Grimselpass ins Wallis nach<br />

Gletsch. Hier stieg man in die<br />

Dampfbahn der Furka-Bergstrecke<br />

um. Bald ratterte das Züglein<br />

mit Volldampf über den Pass<br />

nach Realp.Lokomotivführer oder<br />

Heizer, alle setzten sich dafür<br />

ein, dass viele Reisende die imposante<br />

Furka-Dampfbahnstrecke<br />

voller Naturschönheiten geniessen<br />

konnten. Mit dem Car ging es<br />

ins Urnerland nach Flüelen, wo im<br />

Hotel Hirschen ein währschaftes<br />

Nachtessen und die Zimmer warteten.<br />

Am zweiten Tag folgte die<br />

Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee<br />

nach Treib,mit einem Zwischenhalt<br />

bei der Rütliwiese. In<br />

Treib stieg man in die Bergbahn<br />

nach Seelisberg ein. Ein Mittagessen<br />

und eine tolle Aussicht waren<br />

zu geniessen. Dann folgte die<br />

Rückreise mit dem Car und die<br />

schöne Reise, tadellos organisiert<br />

vonPräsidentin Vreni Schlup,ging<br />

in Lengnau zu Ende. mt<br />

Info: Interessierten gibt die Präsidentin<br />

Vreni Schlup unter Tel.<br />

032 653 13 69 gerne Auskunft.


<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Agenda 21<br />

Lauschig<br />

und magisch<br />

Nidau Tinu Heiniger und seine<br />

All Star Band versprechen<br />

einen stimmungsvollen und<br />

spannenden Abend – am<br />

Freitag im «Kreuz» Nidau.<br />

In diesem Jahr spielt und singt<br />

Tinu Heiniger für ein paar wenige<br />

Konzerte seine schönsten<br />

und beliebtesten Lieder zusammen<br />

mit seiner All Star Band.<br />

Mit dabei sind Gert Stäuble, der<br />

Drummer von Züri West, Wolfgang<br />

Zwiauer, einer der besten<br />

Bassisten der Schweiz, der diesen<br />

Herbstgleich mit drei ganz unterschiedlichen<br />

Bands auf der<br />

Kreuzbühne steht und Heinigers<br />

Freund und Mitmusiker seit den<br />

gemeinsamen musikalischen Anfängen,<br />

Pudi Lehmann, auch er<br />

ein grossartiger Musiker,der mit<br />

Bratsche, Ventilposaune, Hang<br />

und allen möglichen Klanginstrumenten<br />

den Liedern eine stimmige,<br />

songgerechte Note verleiht.<br />

Mit dem «Lied vo de Bärge»<br />

und vielen anderen Heiniger-<br />

Hits, aber auch mit neuen Liedern,<br />

die er zum Teil für das erfolgreiche<br />

«Dällenbach Musical»<br />

geschrieben hat, verspricht das<br />

Konzert einen stimmungsvollen,<br />

lauschigen, magischen Abend. mt<br />

Info: Freitag, 18. <strong>Oktober</strong>,<br />

20.30 Uhr (Türöffnung 19.30 Uhr);<br />

Saal im «Kreuz» in Nidau.<br />

Vorverkauf: www.ticketino.ch<br />

Die Kufa wird amFreitag zum Louenesee<br />

Lyss Span sind zurück und überraschen<br />

mit ihrem kraftvollen<br />

neuen Studio-Album «Rock &<br />

Roll Härz». Wohlverstanden: Sie<br />

waren nie weg. Als einzige<br />

Schweizer Rockband blieben<br />

Span vier Dekaden lang mit nur<br />

wenigen Personalwechseln zusammen<br />

und gaben auch nach<br />

Tiefschlägen nie auf. Eine Alternative<br />

zum Rock’n’Roll ihrer<br />

Band gab es fürsie nie. Und so tun<br />

die vier Berner auch nach tausenden<br />

vonGigs immer noch das,was<br />

sie am liebsten tun und am besten<br />

können: Spielen, spielen, spielen.<br />

Und dass sich die Musiker dabei<br />

auch am Freitag in der Kufa nass<br />

FreundschaftimRäubernest<br />

schwitzen, ist Ehrensache. Seit<br />

1975 sind Span als demokratisch<br />

organisiertes Familienunternehmen<br />

unterwegs,geprägt <strong>vom</strong>Hippiegeist<br />

der späten 60er-Jahre<br />

und unsterblich verliebt inden<br />

Rock’n’Roll-Sound ihrer Jugend.<br />

Eine Gitarre, ein Piano, ein Bass<br />

und ein Schlagzeug: Mehr brauchen<br />

sie nicht, um ihre erdige,<br />

ehrliche, elektrisierende Musik<br />

zu spielen.<br />

mt/zvg<br />

Info: Fr, 18. <strong>Oktober</strong>, Konzert ab<br />

20.30 Uhr (Tür: 19Uhr); Kufa,<br />

Werdtstr. 17, Lyss. Support: Niuwland<br />

(Mundart Rock); DJ Nielsen.<br />

Vorverkauf: www.starticket.ch.<br />

VERLOSUNG<br />

Tickets zugewinnen<br />

❑<br />

❑<br />

❑<br />

Für das Konzert von Span <strong>vom</strong><br />

Freitag in der Kufa in Lyss verlost das<br />

BT drei Span-Fan-Pakete (mit je zwei<br />

Tickets und einer CD. Wert des Pakets:<br />

ca. 90 Franken).<br />

Für das Stück «Räubertochter»<br />

(in französischer Sprache) <strong>vom</strong> Sonn<br />

tag, 11Uhr, amRennweg 26inBiel,<br />

verlost das BT 3x2Tickets (Wert des<br />

Tickets: 18 Franken).<br />

Für das Konzert von Tinu Heiniger &<br />

All Star Band <strong>vom</strong> Freitag im «Kreuz»<br />

in Nidau verlost das BT 1x2Tickets<br />

(Wert des Tickets: 35 Franken).<br />

Name:<br />

Gewünschtes ankreuzen<br />

Vorname:<br />

Adresse:<br />

PLZ/Ort:<br />

Telefon:<br />

E-Mail:<br />

Teilnahme per E-Mail bis morgen<br />

Donnerstag an:<br />

verlosungen@bielertagblatt.ch<br />

AUSGEHTIPPS<br />

DIVERSES<br />

• Biel – Tanznachmittag fürSenioren.<br />

Rest.Romand, Parkweg 10; 14–17 Uhr.<br />

• Biel – BistroCalvin. Calvinhaus.Mettstrasse154;<br />

9–11 Uhr.<br />

• Biel – Jassen. Jeden Mittwoch.Calvinhaus,Mettstrasse154;<br />

13.30 Uhr<br />

• Biel – Sans-Papiers. Zvieri mit Treffpunkt<br />

für«Sans-Papiers» und Menschen mit abgewiesenem<br />

Asylgesuch (d/f/e). Sozialbüroder<br />

Heilsarmee,Kontrollstr.22; 14–17 Uhr.<br />

Tinu Heiniger<br />

zvg<br />

Biel «Räubertochter» von<br />

Astrid Lindgren ist ein Theater<br />

mit Livemusik für junges<br />

Publikum ab sieben Jahren.<br />

<strong>Das</strong> Théâtre delaGrenouille<br />

feiert amSamstag Premiere<br />

im Rennweg 26inBiel.<br />

Wieweiter? Zwei Räuberbanden sind sich spinnefeind.<br />

zvg<br />

Ronja wächst inder Mathisburg<br />

und dem darumliegenden Wald<br />

auf, geborgen in der Welt der Räuberlieder,<br />

ohne Sorgen, abgöttisch<br />

geliebtvon ihrem Vater,dem<br />

mächtigen Räuber Mathis. Bis<br />

zum Tag, als sein Erzfeind Borka<br />

mit seiner Bande in den nördlichen<br />

Teil der Mathisburg zieht<br />

und Ronja dessen Sohn Birk kennenlernt.<br />

Nichts istmehr wie früher.<br />

«Räubertochter» erzählt von<br />

Liebe, Freundschaft und Zugehörigkeit.<br />

Eine starke Geschichte,<br />

eingebettet in eine ursprüngliche<br />

Natur.Tief, wild und schön. mt<br />

Info: In französischer Sprache: Sa,<br />

19.10., 17 Uhr;So20.10., 11 Uhr;Fr,<br />

25.10., 19 Uhr;Sa, 26.10.,17Uhr;<br />

So,27.10., 11 Uhr.Indeutscher<br />

Sprache: Sa,2.11., 17 Uhr;So, 3.11.,<br />

11 Uhr;Rennweg26, Biel;<br />

www.theatredelagrenouille.ch<br />

ELTERN &KINDER<br />

• Biel – Workshops für Kinder. Kunstund<br />

Kulturvermittlung Aktionswochen für<br />

Schulen. Drei Gratisworkshops zur Auswahl.<br />

032 328 70 30 /31, Neues Museum<br />

Biel, Schüsspromenade 52.<br />

LITERATUR &VORTRÄGE<br />

• Grenchen – Buchvernissage. «Ein wenig<br />

des Himmels für mich». Erlebnisse und<br />

Reportagen eines Fliegers und Aviatikjournalisten.<br />

Esliest Peter Brotschi. Anschliessend<br />

Apéro. Regionalflughafen, Hotel Airport;<br />

19.30 Uhr.<br />

• Orpund – Atlaslogie. Vortrag mit Martin<br />

Keller, dipl. Atlaslogist aus Orpund.<br />

Ganzheitliche sanfte, energetische Therapiemethode<br />

für den ganzen Körper. Infos:<br />

www.atlaslogie.info; Samariterverein Gottstatt,<br />

Kirchgemeindehaus Gottstatt; 19.30<br />

Uhr.<br />

KINOS STADTBIEL MI, <strong>16.</strong>10.<strong>2013</strong> Tel. Nr.für die Cinevital-Kinos :0900 900 921(CHF 0.80/Minute) /www.cinevital.ch<br />

2GUNS<br />

Palace Th.-Wyttenbach-Strasse 4, Biel<br />

E/d/f:HEUTE 20.30./3. Woche.<br />

In dem Actionfilm 2Guns werden Denzel<br />

Washington und Mark Wahlberg undercover<br />

eingeschleust, ohne jedoch voneinander<br />

zu wissen.<br />

Regie: Baltasar Kormákur. Darsteller:<br />

Denzel Washington, Mark Wahlberg, Paula<br />

Patton.<br />

Ab 16/14 Jahren. Filmdauer: 109 Minuten.<br />

BEHIND THE CANDELABRA –<br />

LIBERACE<br />

Beluga Neuengasse 40, Biel<br />

E/d/f:HEUTE 18.00,20.30./1. Woche.<br />

SCHWEIZER PREMIERE! Was HEUTE Elton<br />

John, Madonna und Lady Gaga sind, war<br />

in den 70er Jahren Liberace (Michael Douglas):<br />

Ein Superstar mit exzessivem Lebensstil,<br />

der durch seine extravaganten,<br />

pompösen Shows in Las Vegas weltberühmt<br />

wurde.<br />

Regie: Steven Soderbergh. Darsteller:<br />

Michael Douglas, Matt Damon.<br />

Ab 14/12 Jahren. Filmdauer: 119 Minuten.<br />

ERNESTETCELESTINE<br />

Palace Th.-Wyttenbach-Strasse 4, Biel<br />

D: HEUTE 15.30./4. Woche.<br />

Mit einer Maus Freundschaft zu schliessen,<br />

ist in der Welt der Bären nicht gut<br />

angesehen. Trotzdem nimmt der grosse<br />

Bär Ernest, ein einsamer Clown und Musiker,<br />

die kleine Waise Célestine, die vor der<br />

unterirdischen Nagetierwelt geflüchtet ist,<br />

bei sich zu Hause auf.<br />

Regie: Stéphane Aubier. Ab 6/4 Jahren.<br />

Filmdauer: 80 Minuten.<br />

EYJAFJALLAJÖKULL –<br />

LE VOLCAN<br />

Rex 2 Unterer Quai 92, Biel<br />

F/d: HEUTE <strong>16.</strong>15, 18.15, 20.30./2. Woche.<br />

Die Beziehung zwischen Valerie und Alain<br />

ist ebenso explosiv wie der isländische<br />

Vulkan Eyjafjallajökull. Auf dem Hinflug<br />

nach Athen, zur Hochzeit ihrer Tochter,<br />

müssen sie aufgrund des Ausbruchs dieses<br />

Vukans in München notlanden -und<br />

geraten in einen aberwitzigen Beziehungskrieg...<br />

Regie: Alexandre Coffre. Darsteller: Dany<br />

Boon, Valérie Bonneton, Denis Ménochet.<br />

Ab 12/10 Jahren. Filmdauer: 92 Minuten.<br />

GRAVITY–3D<br />

Rex 1 Unterer Quai 92, Biel<br />

E/d/f:HEUTE 18.15, 20.30./2. Woche.<br />

Die brillante Bio-Medizinerin Dr. Ryan<br />

Stone geht auf ihre erste Weltraum-Mission.<br />

An ihrer Seite ist der Astronaut Matt<br />

Kowalsky, ein Veteran auf seinem letzten<br />

Trip ins All vor dem Ruhestand. Doch ein<br />

Routineausflug der beiden Astronauten<br />

außerhalb der Raumkapsel endet im Desaster.<br />

Regie: Alfonso Cuarón. Darsteller: Sandra<br />

Bullock, George Clooney.<br />

Ab 14/12 Jahren. Filmdauer: 97 Minuten.<br />

JEUNE &JOLIE<br />

Lido 1 Zentralstrasse 32a, Biel<br />

F/d: HEUTE 18.00,20.15./1. Woche.<br />

DEUTSCHSCHWEIZER PREMIERE! Isabelle<br />

pendelt zwischen den Herausforderungen<br />

des Erwachsenwerdens und der Erkenntnis,<br />

dass die Lebensphase, in der sie<br />

steckt, immense Freiheiten in sich birgt.<br />

Regie: François Ozon. Darsteller: Marine<br />

Vacth, Géraldine Pailhas, Charlotte Rampling.<br />

Ab 16/14 Jahren. Filmdauer: 94 Minuten.<br />

KEINOHRHASE UND<br />

ZWEIOHRKÜKEN –2D<br />

Palace Th.-Wyttenbach-Strasse 4, Biel<br />

D: HEUTE 13.45./3. Woche.<br />

IN DIGITAL 2D! Animationsfilm-Spin-off<br />

zu «Keinohrhasen» und »Zweiohrküken»<br />

nach dem Kinderbuch von Klaus Baumgart<br />

und Til Schweiger.<br />

Regie: Til Schweiger. Ab 6/4 Jahren. Filmdauer:<br />

75 Minuten.<br />

LA CAGE DORÉE –<br />

PORTUGAL,MON AMOUR<br />

Palace Th.-Wyttenbach-Strasse 4, Biel<br />

F/d: HEUTE 17.45./5. Woche.<br />

Eine feinfühligeund witzigeKomödie über<br />

die Portugiesen von Paris. Achtung Sommer-Erfolg!<br />

Alle Zutaten des populären<br />

Kinos, verpackt in einer turbulenten Chronik<br />

einer portugiesischen Familie in Paris.<br />

Regie: Ruben Alves. Darsteller: Rita<br />

Blanco, Joaquim de Almeida, Roland Giraud.<br />

Ab 8/6 Jahren. Filmdauer: 91 Minuten.<br />

PLANES –3D<br />

Lido 1 Zentralstrasse 32a, Biel<br />

F: HEUTE 15.45./1. Woche.<br />

IN DIGITAL 3D! Der Film erzählt die Geschichte<br />

von Dusty, einem Sprühflugzeug<br />

mit Höhenangst, dessen grösster Traum es<br />

ist, eines Tages beim legendären «Wings<br />

around the Globe», dem berühmtesten<br />

Flugzeugrennen der Welt anzutreten...<br />

Regie: Klay Hall. Ab 6/4 Jahren. Filmdauer:<br />

92 Minuten.<br />

PRISONERS<br />

Lido 2 Zentralstrasse 32a, Biel<br />

E/d/f:HEUTE 17.00, 20.15./2. Woche.<br />

Im Mittelpunkt des Films stehen zwei Männer,<br />

die in einer amerikanischen Kleinstadt<br />

mit einer Entführung eines kleinen<br />

Mädchens konfrontiert werden.<br />

Regie: Denis Villeneuve. Darsteller: Hugh<br />

Jackman, Jake Gyllenhaal.<br />

Ab 16 Jahren. Filmdauer: 153 Minuten.<br />

RUSH –ALLES FÜR DEN SIEG<br />

Apollo Zentralstrasse 51a, Biel<br />

D: HEUTE <strong>16.</strong>00, 20.30./1. Woche.<br />

DEUTSCHSCHWEIZER PREMIERE! Die<br />

wahre Geschichte über die Rivalität zwischen<br />

zwei<br />

Formel-1-Rennfahrern: dem Österreicher<br />

Niki Lauda (Daniel Brühl) und dem Engländer<br />

James Hunt (Chris<br />

Hemsworth).<br />

Regie: Ron Howard. Darsteller: Chris<br />

Hemsworth, Daniel Brühl, Olivia Wilde.<br />

Ab 10/8 Jahren. Filmdauer: 123 Minuten.<br />

S’CHLINÄ GSPÄNGST<br />

Lido 1 Zentralstrasse 32a, Biel<br />

CH-Dialekt: HEUTE 13.30./3. Woche.<br />

Lido 2 Zentralstrasse 32a, Biel<br />

CH-Dialekt: HEUTE 14.45./3. Woche.<br />

Es wird gespenstisch – basierend auf<br />

dem beliebten Kinderbuch von Otfried<br />

Preussler kommt am 26. September<br />

<strong>2013</strong> S’Chline Gspängst auf Mundart in<br />

die Schweizer Kinos. Seit Urzeiten haust<br />

auf Burg Eulenstein ein kleines Nachtgespenst.<br />

Tagsüber schlummert es auf<br />

dem Dachboden in seiner Truhe, Schlag<br />

Mitternacht erwacht es und macht seinen<br />

nächtlichen Rundgang.<br />

Regie: Alain Gsponer. Ab 6/4 Jahren. Filmdauer:<br />

91 Minuten.<br />

TURBO –KLEINE SCHNECKE,<br />

GROSSER TRAUM –2D<br />

Apollo Zentralstrasse 51a, Biel<br />

F: HEUTE 13.45.<br />

Rex 2 Unterer Quai 92, Biel<br />

D: HEUTE 14.00./2.Woche.<br />

IN DIGITAL 2D! TURBO, der neue Animationshit<br />

von den Machern von MADA-<br />

GASCAR und KUNG FU PANDA, ist eine<br />

rasant schnelle Komödie in 3D über die<br />

Aussenseiter-Schnecke Turbo, die in den<br />

Höchstgang schaltet, als sie wie durch ein<br />

Wunder Super-Geschwindigkeit erlangt.<br />

Regie: David Soren. Ab 6/4 Jahren. Filmdauer:<br />

96 Minuten.<br />

TURBO –KLEINE SCHNECKE,<br />

GROSSER TRAUM –3D<br />

Rex 1 Unterer Quai 92, Biel<br />

D: HEUTE 13.45, <strong>16.</strong>00.<br />

Beluga Neuengasse 40, Biel<br />

F: HEUTE 13.30,15.45./2. Woche.<br />

IN DIGITAL 3D! TURBO, der neue Animationshit<br />

von den Machern von MADA-<br />

GASCAR und KUNG FU PANDA, ist eine<br />

rasant schnelle Komödie in 3D über die<br />

Aussenseiter-Schnecke Turbo, die in den<br />

Höchstgang schaltet, als sie wie durch ein<br />

Wunder Super-Geschwindigkeit erlangt.<br />

Regie: David Soren. Ab 6/4 Jahren. Filmdauer:<br />

96 Minuten.<br />

VONHEUTE AUFMORGEN<br />

Apollo Zentralstrasse 51a, Biel<br />

CH-D/f:HEUTE 18.30./1. Woche.<br />

IN ERSTAUFFÜHRUNG! «LE BON FILM!»<br />

«Von HEUTE auf morgen» behandelt das<br />

ernste Thema des Alterns mit Frische,<br />

Empathie und einer gehörigen Portion<br />

Schalk.<br />

Regie: Frank Matter. Darsteller: Anny<br />

Fröhlich, Elisabeth Willen, Silvan Jeker.<br />

Ab 12/10 Jahren. Filmdauer: 95 Minuten.<br />

KINOS IM SEELAND<br />

•AARBERG, ROYAL:<br />

«Rush», 20.15Uhr.<br />

«Der Geschmack vonApfelkernen»,<br />

17.45Uhr.<br />

«Turbo» (3D), 15.30 Uhr.<br />

«S’Chline Gspängst», 13.30 Uhr.<br />

Telefon: 032392 11 44<br />

•GRENCHEN, PALACE:<br />

«Rush –Alles für den Sieg»,<br />

20.30 Uhr.<br />

«Turbo» (3D), 14.00 Uhr.<br />

Telefon: 032652 28 16<br />

•GRENCHEN, REX:<br />

«Prisoners», 20.15Uhr.<br />

«S’Chline Gspängst», 14.30 Uhr.<br />

«Von Heute auf Morgen», 17.30 Uhr.<br />

Telefon: 032652 20 38<br />

•INS, KINO:<br />

«Jäger des Augenblicks», 20.15Uhr.<br />

«Ernest &Célestine», 14.15 Uhr.<br />

<strong>Das</strong>Kino bleibt Mo/Di/Do geschlossen<br />

Telefon: 032313 36 36<br />

•LYSS, APOLLO:<br />

«Rush –Alles für den Sieg»,<br />

20.30 Uhr.<br />

«Turbo» (3D), 14.30 Uhr.<br />

Telefon: 032384 11 35


22 Kultur<br />

<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Schwarm finanziert Kultur per Mausklick<br />

Crowdfunding Nach dem Kanton Bern muss auch die Stadt Biel Subventionen kürzen. Auch in der Kultur. Zeit für die<br />

Kulturschaffenden, sich nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten umzusehen. Crowdfunding ist eine Variante.<br />

Was sich schon seit einiger Zeit<br />

abgezeichnet hat, wird bald konkret.<br />

Nach dem Kanton Bern wird<br />

auch die Stadt Biel ihr Budget nur<br />

mit drastischen Sparmassnahmen<br />

in den Griff kriegen. Auch im<br />

Kulturbereich werden öffentliche<br />

Gelder gestrichen, beziehungsweise<br />

gekürzt werden (das BT berichtete).<br />

Die Kulturakteure tun<br />

deshalb gut daran, sich nach anderen<br />

Finanzierungsmöglichkeiten<br />

umzusehen. Nebstder Suche<br />

von Sponsoren und dem klassischen<br />

Fundraising istCrowdfunding<br />

eine immer beliebtere Methode,<br />

gerade im Kultur- und<br />

Kreativsektor. Die «Schwarmfinanzierung»<br />

hat ihren Ursprung<br />

in den USA und konnte sich in<br />

den letzten anderthalb Jahren<br />

auch in der Schweizer Kulturszene<br />

etablieren. Die Idee: Familie,<br />

Freunde, Fans –und schliesslich<br />

auch Fremde –finanzieren<br />

Kulturprojekte.<br />

Neu ist die Idee nicht, zapfen<br />

Künsterlinnen und Künstler doch<br />

schon seit jeher auch ihr Umfeld<br />

an, um ihre Vorhaben zu realisieren.<br />

Neu aber ist der Weg. Statt<br />

Bekannte direkt anzuschreiben<br />

oder anzusprechen, umsie um<br />

Hilfe zubitten, geschieht dies<br />

beim Crowdfunding via Internetplattform.<br />

(Siehe auch Zweittext.)<br />

<strong>Das</strong> Erfolgsgeheimnis<br />

Die bekannteste und erfolgreichste<br />

Crowdfunding-Plattform<br />

in der Schweiz, die sich auf die<br />

Kultur- und Kreativwirtschaft<br />

fokussiert, istwemakeit.ch. (Eine<br />

weitere, jenedes Newsletters Ronorp,<br />

heisst 100-days.net. Hier<br />

können auch soziale und Sport-<br />

Projekte eingegeben werden.)<br />

Beide Plattformen gingen Anfang<br />

2012 online.<br />

Crowdfunding ersetzt die klassische<br />

Kulturförderung nicht, sie<br />

ist vielmehr eine Ergänzung.<br />

Weltweit flossen im letzten Jahr<br />

2,7 Milliarden Dollar in<br />

Crowdfunding-Projekte. Bei 100-<br />

days.net sind seit der Gründung<br />

an die 200 Projekte erfolgreich<br />

abgeschlossen worden, bei wemakeit.ch<br />

über 400. Die Gesamtsumme<br />

der gesprochenen Gelder<br />

beträgt bei wemakeit.ch gemäss<br />

Mitarbeiterin Céline Fallet fast<br />

drei Millionen Franken.<br />

Crowdfunding-Plattformen eignen sich auch für das Aufstöbern ausgefallener Kulturprojekte, die dereinst vielleicht realisiert werden.<br />

Doch weshalb ist diese Form<br />

der Finanzierung so populärund<br />

erfolgreich?<br />

«Der Start ist jederzeit möglich»,soFallet,<br />

«das Geld danach<br />

sofort verfügbar.» Zudem sei<br />

Crowdfunding nicht bloss eine Finanzierungsmöglichkeit,<br />

sondern<br />

gleichzeitig eine Kommunikationsplattform.<br />

«Crowdfunding<br />

istdas erste produktiveFeld, das<br />

sich die Vernetzung im Internet<br />

zunutze macht», sagt Roman<br />

Strebel, Mitbegründer von Ronorp<br />

und 100-days.net.<br />

Er sieht das Erfolgsgeheimnis<br />

von Crowdfunding vor allem im<br />

partizipativen Element, das eine<br />

emotionale Bindung zur Folge<br />

hat. «Die Spender sehen sich als<br />

Teil des Endprodukts.Dieses Wir-<br />

Gefühl, das Gefühl, gebraucht zu<br />

werden, istzentral.»<br />

Alles oder nichts<br />

Allerdings funktioniert die<br />

Schwarmfinanzierung nach dem<br />

Prinzip alles oder nichts.Kommt<br />

der gewünschte Betrag in der vorgegebenen<br />

Zeit nicht zusammen,<br />

kriegen die Künstler gar nichts.<br />

Die Erfolgsquote liegt gemäss Fallet<br />

bei 66 Prozent. Bei 100-<br />

days.netist sie gleich hoch.<br />

«<strong>Das</strong> Gelingen steht und fällt<br />

mit der Art der Belohnungen»,so<br />

Fallet. Je ausgefallener sie seien, je<br />

kreativer,unkäuflicher,desto grösser<br />

der Erfolg. Mögliche Gegenleistungen<br />

sind signierte Bücher<br />

oder CDs,limitierte Editionen von<br />

Bildern aber auch Einladungen<br />

oder Treffen mit Künstlern.<br />

So funktionierts<br />

Der Begriff Crowdfunding setzt<br />

sich zusammen aus Crowd (Menge,<br />

Menschenmasse) und funding (Finanzierung).<br />

Im Deutschenist der<br />

Begriff Schwarmfinanzierung geläufig.<br />

Kulturschaffende stellen ein<br />

Konzept ihres Projekts vorzugsweise<br />

mit Text,Bild und Video auf<br />

eine Crowdfunding-Plattform und<br />

geben an, wieviel Geld ihnen dafür<br />

fehlt. In der Regel istder Zeitraum<br />

Crowdfunding eignetsich jedoch<br />

nicht für jede Art Kulturprojekt.<br />

Ausgefallene Projekte hätten die<br />

grössere Chance, das benötigte<br />

Geld zusammenzubringen, so<br />

Fallet. Die Höhe des Betrages sei<br />

allerdings weniger ausschlaggebend.<br />

Obwohl sich heute nach wie<br />

vor die meisten gesuchten Beträge<br />

zwischen 5000 und 15 000<br />

Franken bewegen, seien auch<br />

schon Projekte über 40 000 Franken<br />

erfolgreich abgeschlosssen<br />

auf 30 Tage festgelegt. Danach<br />

kann die community mit unterschiedlich<br />

hohen Beträgendas Projektper<br />

Mausklick mitfinanzieren.<br />

Je nach Höhe der Spende gibtesals<br />

Gegenleistung der Initiatoren verschiedene<br />

Belohnungen. Kommt<br />

das Geld in der vorgegebenen Zeit<br />

nicht zusammen, kriegen die<br />

Künstler nichts,das Geld geht zurück<br />

an die Spender (Booster). sit<br />

worden, erklärt Fallet. Bei 100-<br />

days.nettönt es ähnlich. Die meisten<br />

Spender stammen aus dem<br />

näheren Umfeld der Geldsucher<br />

(Familie,Freunde), weitere Geldgeber<br />

sind Freunde von Freunden,<br />

erst dann folgen Fans und<br />

Fremde.<br />

Erfolgreiche <strong>Bieler</strong> Projekte<br />

Auch einige<strong>Bieler</strong> Künstlerinnen<br />

und Künstler haben via Crowdfunding<br />

schon Projekte realisiert<br />

(siehe auch Infobox). Zum Beispiel<br />

die Band Death by Chocolate<br />

(Musikvideo). Oder Katharina<br />

Lienhard und Carlos Henriquez<br />

(Theaterstück «Raffi und Co.»).<br />

Und zuletzt die Initatorinnen des<br />

Kulturbusses Billi (das BT berichtete<br />

am 1. <strong>Oktober</strong>). 7600 Franken,<br />

20 Prozent der Gesamtkosten,<br />

haben die beiden Künstlerinnen<br />

Mariann Oppliger und Sophie<br />

Hofer über wemakeit.ch für<br />

ihr Kunstvorhaben in <strong>Bieler</strong> Bussen<br />

gesammelt. «Für dieses Projekt,<br />

das im öffentlichen Raum<br />

stattfindet, erschien uns Crowdfunding<br />

perfekt geeignet», so<br />

pr<br />

Regionale Projekte via<br />

Crowdfunding realisiert<br />

• Kulturbus Billi (Mariann Oppliger,<br />

Sophie Hofer)<br />

• CD «Mel Bonis» (Kenneth<br />

Kaufmann und Fabienne 55!)<br />

• Interaktives Musikvideo<br />

(Death by Chocolate)<br />

• Comic «Peter Geiss» (Benedikt<br />

Loderer und der Zeichner<br />

Noyau)<br />

• Theaterstück «Raffi &Co.»<br />

(Katharina Lienhard und Carlos<br />

Henriquez)<br />

• Musik-Theater «Tout réfléchit»<br />

(Association Binoculaire)<br />

• CD «Hapax» (Fanny Anderegg<br />

und andere)<br />

• Doppel-CD (The Rockdaddies)<br />

• Hip-Hop-Album «Ganjazzy-<br />

Beats» (Cédric Hasdemir in Zusammenarbeit<br />

mit anderen<br />

Musikern)<br />

• UHU-Festival im Jura sit<br />

Info: All diese Projekte wurden<br />

über wemakeit.ch realisiert.<br />

Oppliger.Den Aufwand hätten sie<br />

aber unterschätzt.<br />

Denn «wenn man nichts macht,<br />

passiert nichts»,bringt es Strebel<br />

von 100-days.net auf den Punkt.<br />

Eine Crowdfundingkampagne<br />

durchzuführen, ist arbeits- und<br />

zeitintensiv. Wer ein Projekt<br />

eingibt, muss dies über andere<br />

Social-Media-Kanäle wie Facebook<br />

oder Twitter verbreiten,<br />

Flyer verteilen, Medien mit Informationen<br />

beliefern oder anderweitig<br />

die Werbetrommel<br />

rühren. Die Mitarbeiter der<br />

Crowdfunding-Plattformen stehen<br />

einem dabei mit Tipps und<br />

Tricks zur Seite.<br />

Ein Blick auf die Plattformen<br />

lohnt sich fürKulturinteressierte<br />

sowieso.Denn man entdecktimmer<br />

wieder spannende Projekte,<br />

die vielleicht dereinstindie Realitätumgesetzt<br />

werden können.<br />

Simone Tanner<br />

Links: www.wemakeit.ch;<br />

www.100-days.net Weitere Plattformen<br />

sind www.projektstarter.ch<br />

und www.c-crowd.com<br />

Max Kamber<br />

NACHRICHTEN<br />

Architekturbiennale 2014<br />

Schweizer Duo<br />

gestaltet Pavillon<br />

<strong>Das</strong> Schweizer Architekten-Duo<br />

Alex Lehnerer und Savvas Ciriacidis<br />

aus Zürich gestaltetden<br />

deutschen Pavillon der Architektur-Biennale<br />

2014.Die Projektleitung<br />

übernimmt erneut die<br />

Kulturmanagerin Sally Below,<br />

die schon mehrere deutsche Beiträge<br />

in Venedig begleitethat.<br />

Die Architekturbiennale wird am<br />

7. Juni 2014 eröffnetund läuft bis<br />

zum 23.November 2014. sda<br />

Preisverleihung<br />

Ehre und Preis für<br />

«Au nom du fils»<br />

«Au nom du fils» des belgischen<br />

Regisseurs Vincent Lannoo ist<br />

mit dem Méliès d’Or fürden besten<br />

Fantasyspielfilm in Europa<br />

ausgezeichnetworden. Vergeben<br />

wurde der Preis im spanischen<br />

Sitges vonder europäischen Festival-Vereinigung<br />

des Fantastischen<br />

Films,der über 20 Festivals<br />

angehören. sda


<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Sport<br />

Inlinehockey Skater 90 mit hohem Sieg<br />

In der ersten Halbfinalpartieinder Nationalliga Bhaben die Biel Skater 90 gegenGerlafingen<br />

mit 9:1gewonnen. Nun wollen sich die Seeländer fürden Final qualifizieren. Seite26<br />

23<br />

Meissgeiers Vorfreude auf Brasilien<br />

Fussball Die Schweizer WM-Qualifikation ist nicht zuletzt auch ein Verdienst des Betreuerteams. Der Lengnauer<br />

Physiotherapeut Christian Meissgeier freut sich auf seine erste Reise nach Brasilien. Auch gestern siegte die Schweiz.<br />

Christian Meissgeier wirktviel entspannter<br />

als noch vier Tage zuvor in Albanien.<br />

Ruhig sitzt der Lengnauer während der<br />

Schweizer WM-Qualifikationspartie in<br />

Bern gegenSlowenien neben den Ersatzleuten<br />

und Trainern auf der Spielerbank.<br />

Allzeit bereit, um im Notfall auf den Platz<br />

zu laufen und sofort den angeschlagenen<br />

Spieler zu pflegen. «In Albanien bin ich<br />

sehr nervösgewesen»,sagt Meissgeier.<br />

Da er am vergangenen Freitag vonden<br />

drei Schweizer Physiotherapeuten jener<br />

war, der die Verantwortung fürNotfallbehandlungen<br />

in der Kabine hatte und sich<br />

kein Spieler ernsthaft verletzte, blieb er<br />

während der Partie ohne Arbeit. «Ich<br />

habe deshalb das ganze Spiel von der<br />

Bank aus mitverfolgen können.» Eine<br />

Nervenprobe für Meissgeier, der mit<br />

allen Schweizern mitfieberte. «Es war<br />

ein schwieriges Spiel, auch wegen des<br />

schlechten Terrains und den vielen Pfiffen<br />

aus dem Publikum.»<br />

Umso grösser sei die Erleichterung<br />

nach dem Schlusspfiff gewesen. Vor<br />

Freude hob Meissgeier seine Kollegen<br />

<strong>vom</strong> Staff nacheinander in die Höhe.<br />

Und als Shaqiri beim Lengnauer vorbeiging,<br />

wurde auch dieser kurzerhand<br />

gepackt. Eine Jubelszene, die <strong>vom</strong><br />

Schweizer Fernsehen eingefangen<br />

wurde und die Emotionen gut dokumentierte.<br />

Gemeinsam feierten die<br />

Schweizer ihre vorzeitige WM-Qualifikation.<br />

«Wir machen diese Arbeit, um<br />

solche Momente erleben zu dürfen»,<br />

sagt Meissgeier.<br />

Seit 1999 bei der A-Nati<br />

Der 54-Jährige leitet inLengnau zusammen<br />

mit Daniel Huser die Praxis mit dem<br />

Namen Physio-Trainingscenter Puma.<br />

Insgesamt acht Physiotherapeuten kümmern<br />

sich dort um das Wohl der Kundschaft.<br />

Daneben massiert und pflegt<br />

Meissgeier seit 1999 die Fussballer des A-<br />

Nationalteams, nachdem er zuvor schon<br />

fürdie Schweizer Junioren tätig gewesen<br />

war. Mit Daniel Griesser und Stephan<br />

Meyer,der beim Bundesamt fürSport in<br />

Magglingen in der Physiotherapie arbeitet,<br />

gehören noch zwei weitere Seeländer<br />

zum dreiköpfigen Physio-Team der Nationalmannschaft.<br />

«Mittlerweilesind wir<br />

sehr gut eingespielt»,sagt Meissgeier.Jeder<br />

kenne die genauen Abläufe. Gemeinsamwürden<br />

die Arbeitspläne erstellt. «Die<br />

Glücklich auch gestern: Christian Meissgeier (links) beim gestrigen Match gegen Slowenien. Rechts Goalietrainer Foletti.<br />

meisten Spieler haben bestimmte Präferenzen<br />

und möchten immer <strong>vom</strong>gleichen<br />

Physiotherapeuten betreut werden.»<br />

Vertrauensperson für die Spieler<br />

DiegoBenaglio liess sich schon als Torhüter<br />

der Schweizer U16 von Meissgeier<br />

massieren. «Mit der Zeit kennt man sich<br />

immer besser und baut eine spezielle Beziehung<br />

zueinander auf», sagt der Physiotherapeut,<br />

der auch gut zuhören kann.<br />

«Ichmerke, wenn sie etwasbedrücktund<br />

weiss inzwischen, wem man wie helfen<br />

kann. Ichversuche positiv auf sie einzuwirken.»<br />

Viele Spieler seien dankbar,<br />

wenn sie mit der Vertrauensperson über<br />

ihre kleineren und grösseren Sorgen reden<br />

könnten. Letztlich soll jeder nicht<br />

nur körperlich fitfürdie Spiele sein, sondern<br />

auch den Kopf dafürfrei haben.<br />

40 bis 50 Tage pro Jahr istMeissgeier<br />

mit der Schweizer Nationalmannschaft<br />

unterwegs. Eine aus emotionaler Sicht<br />

sehr spezielle Aufgabe und für ihn ein<br />

grosses Privileg weit weg <strong>vom</strong> Tagesgeschäft.<br />

«Es istsehr spannend, mit meinen<br />

Kollegen auf diesem Niveau zu arbeiten<br />

und den hohen Ansprüchen der Spieler<br />

gerecht zu werden»,sagt Meissgeier.Man<br />

erlebe gemeinsam viele interessante Sachen.<br />

Die Stimmung sei sehr gut, vorallem<br />

nach der vollbrachten WM-Qualifikation.<br />

«Es macht Spass mit den Jungs.<br />

Man lernt ihre ganz persönlichen Seiten<br />

kennen und erlebtsie anders als die Öffentlichkeit.»<br />

Keystone<br />

<strong>Das</strong> fünfte Grossturnier<br />

Meissgeier freut sich auf seine erste Brasilienreise<br />

und darauf, mit dieser eingeschworenen<br />

Truppe unter Chef Ottmar<br />

Hitzfeld ein weiteres WM-Abenteuer zu<br />

erleben. Es ist Meissgeiers dritte Weltmeisterschaft<br />

und sein insgesamt fünftes<br />

Grossturnier mit der Schweiz. «Im Moment<br />

können wir nicht viel organisieren»,<br />

sagt Meissgeier mit Blick auf die<br />

Gruppenauslosung, die am 6. Dezember<br />

vorgenommen wird. «Sobald wir aber<br />

wissen, wo wir logieren werden, können<br />

wir die detaillierte Liste fürdas benötigte<br />

Material erstellen und die ersten Bestellungen<br />

aufgeben.»<br />

Meissgeiers fünf<br />

Grossturniere<br />

• Euro 2004 in Portugal: Physiotherapeut<br />

unter Nationaltrainer Köbi Kuhn,<br />

die Schweiz scheidet in der Gruppenphase<br />

als Gruppenletzte aus.<br />

• WM 2006 in Deutschland: Physiotherapeut<br />

unter Nationaltrainer Köbi<br />

Kuhn, die Schweiz qualifiziert sich als<br />

Gruppensiegerin für die Achtelfinals,<br />

wo sie im Penaltyschiessen an der<br />

Ukraine scheitert.<br />

• Euro 2008 in der Schweiz (und<br />

Österreich): Physiotherapeut letztmals<br />

unter Nationaltrainer Köbi Kuhn, die<br />

Schweiz scheidet in der Gruppenphase<br />

als Gruppenletzte aus.<br />

• WM 2010 in Südafrika: Physiotherapeut<br />

unter Nationaltrainer Ottmar<br />

Hitzfeld, die Schweiz scheidet in der<br />

Gruppenphase als Gruppendritte aus.<br />

• WM 2014 in Brasilien: Physiotherapeut<br />

unter Nationaltrainer Ottmar<br />

Hitzfeld, Austragungszeitraum 12. Juni<br />

bis 13. Juli 2014.<br />

fri<br />

Physiotherapeut des FCBiel<br />

Jetzt macht sich der Physiotherapeut<br />

aber wieder hinter seine Arbeit in Lengnau.<br />

«Am ersten Tag wartet viel Büroarbeit<br />

auf mich», soMeissgeier. Danach<br />

wird ersich um seine Patienten kümmern.<br />

Auch der FC Biel kommt in den<br />

Genuss vonMeissgeiers Know-how. «Ich<br />

warschon immer mehr oder weniger im<br />

Hintergrund für sie tätig. Im Zuge der<br />

Professionalisierung haben wir die Zusammenarbeit<br />

weiter ausgebaut.» Meissgeier<br />

steht an der Spitze eines Teams von<br />

Physiotherapeuten und organisiert die<br />

Einsätze. Er selber istzwarnur selten auf<br />

der Gurzelen anzutreffen, empfängt aber<br />

die verletzten Spieler fürdie Rehabilitation<br />

in seiner Praxis.<br />

Die Schweizer Fussballer haben ihr<br />

erstes grosses Zwischenziel erreicht.<br />

Nicht zuletzt auch dank der kompetenten<br />

Betreuung Meissgeiers, ein wichtiges<br />

Puzzleteil auf dem Weg nach Brasilien.<br />

Schon bald werden sie die grosse Herausforderung<br />

unter die Füsse nehmen –und<br />

Meissgeier alle Hände voll zu tun haben,<br />

um die Kicker fitfürWM-Erfolgezumachen.<br />

Francisco Rodríguez<br />

Weiterer Bericht Seite 25<br />

Link: www.bielertagblatt.ch<br />

Eine Bildergalerie zum Länderspiel<br />

finden sie auf unserer Website<br />

Als Kellenberger von der Strafbank kam<br />

EHC Biel Im sechsten Heimspiel kam<br />

es im Eisstadion zur fünften<br />

Verlängerung, aber nicht zum<br />

fünften Penaltyschiessen. Inder<br />

62. Minute erzielte der von der<br />

Strafbank gekommene Steve<br />

Kellenberger via Pfosten das<br />

Siegestor zum 2:1.<br />

Siegestreffer: Steve Kellenberger markiert nach 71 Sekunden Verlängerung.<br />

Erst22Tore in 60 Minuten hat der EHC<br />

Biel in dieser Saison erzielt, erstneunmal<br />

im eigenen Stadion getroffen. Und die Bilanz<br />

der Luganesi war bis zu dieser 13.<br />

Rundenicht viel besser.Eswar das Duell<br />

der zusammen mit Lausanne harmlosesten<br />

NLA-Angriffsreihen. Ein Blick in das<br />

zerhackte erste Drittel, geprägt vonallen<br />

Unzulänglichkeiten, die ein Spiel negativ<br />

beeinflussen, genügte. Zwei Teams mit<br />

der Angst imNacken, den Anschluss ans<br />

untere Mittelfeld zu verpassen, lieferten<br />

sich ein Eishockeyspiel auf taktischem<br />

und bescheidenem Niveau. Auch die Stars<br />

und Leistungsträgerbeider Equipen blieben<br />

blass.Jacob Micflikier,der letzte Saison<br />

die meisten Skorerpunkte an der Seite<br />

von Patrick Kane und Tyler Seguin gebucht<br />

hatte und in der KHL wegen Verständigungsproblemen<br />

mit dem weissrussischen<br />

Coach nicht zurecht kam, fehlte<br />

jegliche Intensität. Und dies an der Seite<br />

immerhin von Metropolit und Walsky.<br />

Erstinder 40.Minute waretwas vonihm<br />

zu sehen, als er sich nicht ganz gentlemanartig<br />

vorMeili in Szene setzte.<br />

Bei den <strong>Bieler</strong>n, die noch ohne Rückkehrer<br />

Eric Beaudoin angetreten sind<br />

(siehe Titelseite), schienen noch gewisse<br />

Nachwehen aus der hohen Niederlagein<br />

Davosvorhanden zu sein. Bei Lugano die<br />

beiden Verlustgängegegen Fribourg-Gottéron.<br />

Wermacht den ersten Fehler? Oder<br />

bringt eine Strafe die Wende? Die erste gegen<br />

Kamber jedenfalls nicht. Zur Spielhälfte<br />

waren es die Fans, die Stimmung<br />

machten, auf den Rängen mit Unterstützungsrufen,<br />

auf den Sitzplätzen mit Applaus.Eswar,als<br />

müsse man sich beschäftigen.<br />

Die Ungeduld stieg, während auf<br />

dem Eisfeld die beiden Teams weiterhin<br />

geduldig an ihrer defensiv-destruktiven<br />

Marschroute festhielten. Nach vorne lief<br />

Keystone<br />

auch im zweiten Drittel herzlich wenig.<br />

Bei Lugano (17:9-Torschüsse) etwasmehr.<br />

<strong>Das</strong> (Privat)-Duell Clarence Kparghai gegen<br />

Dino Wieser war das Augenfälligste.<br />

Die beiden schenkten sich keinen Puck,<br />

während des Spielunterbruchs blieb aber<br />

Zeit füreinen Smalltalk.<br />

Nur eines war auch vor dem dritten<br />

Drittel klar: Mindestens ein Torwird an<br />

diesem Abend fallen. Und sei es im Penaltyschiessen.<br />

In bisher 80 Partien ging kein<br />

Spiel mit weniger als drei Toren vorAblauf<br />

der regulären Spielzeit zu Ende. Dann<br />

endlich fielen sie, die Tore: 7:47 vorSchluss<br />

durch Spylo, 13Sekunden später bereits<br />

durch McLean zum Ausgleich. Bell traf in<br />

der 56.Minute nur die Latte und bangeSekunden<br />

gabs fürBiel, als Kellenberger auf<br />

die Strafbank musste. Zum Glück! Zurück<br />

auf dem Eis,zog er in der Verlängerung alleine<br />

davonund sicherte Biel den zweiten<br />

Punkt.<br />

Beat Moning<br />

Interview/Übersicht Seite 25<br />

Link: www.bielertagblatt.ch<br />

Mehr zum EHC Biel in unserem<br />

Spezial-Dossier


24 Sport<br />

<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Der Künstler und der Perfektionist<br />

Eiskunstlauf Beat Schümperli und Xavier Schertenleib sind charakterlich sehr verschieden. Was die<br />

beiden verbindet, ist die Leidenschaft für den gleichen Sport.<br />

Eine schnelle, rhythmische Melodie<br />

erklingt aus den Boxen des<br />

Eisstadions.Rund zehn jungeEiskunstläufer<br />

betreten die Eisfläche<br />

und drehen ein paar Runden,<br />

um sich aufzuwärmen. Unter den<br />

wachsamen Blicken von Trainerin<br />

Nathalie Villard-Krieg und<br />

Jessica Moning zeigen die Athleten<br />

Pirouetten, Sprüngeund verschiedene<br />

Schrittkombinationen.<br />

Unter all den Eiskunstläuferinnen<br />

stechen vorallem die beiden<br />

einzigen jungen Männer heraus:<br />

Beat Schümperli und Xavier<br />

Schertenleib.<br />

«<strong>Das</strong> hätte Abzug gegeben»<br />

Schümperli wagt sich gerade an<br />

den doppelten Axel, einer der<br />

schwierigsten Sprünge imEiskunstlaufen.<br />

Er ist einer der wenigen<br />

aus der Gruppe, der diesen<br />

Sprung beherrscht. Bei diesem<br />

Versuch kommt er aber bei der<br />

Landung etwas ins Wanken. Gerade<br />

noch rechtzeitig gelingt es<br />

ihm, das Gleichgewicht zu halten.<br />

«An einem Wettkampf hätte das<br />

Abzug von den Preisrichtern gegeben»,<br />

sodie Einschätzung von<br />

Jessica Moning. Es sei immer<br />

schwierig abzuschätzen, ob man<br />

einen schweren Sprung zeigen<br />

will, bei dem es schneller zu Fehlernkommen<br />

könne, oder ob man<br />

sich lieber auf einfachere Elemente<br />

beschränke. Einige Meter<br />

entfernt von Schümperli übt<br />

Schertenleib sein aktuelles Kürprogramm.<br />

Voller Konzentration<br />

setzt er zu einer Pirouette an.<br />

Seine Bewegungen wirken exakt<br />

und präzise bis ins kleinste Detail.<br />

Genaudas sei es,was die beiden<br />

jungen Männer voneinander unterscheide,<br />

erklärt Jessica Moning.<br />

«Während Beat mehr der<br />

Xavier Schertenleib<br />

und Beat Schümperli<br />

• Seit sieben Jahren trainieren<br />

beide im Schlittschuhclub Biel.<br />

• Sie haben den Silbertest bestanden<br />

und sind in der Kategorie<br />

Nachwuchs SEV.<br />

• Beide werden im Januar 2014<br />

an der Schweizer Meisterschaft<br />

teilnehmen.<br />

nvb<br />

Beat Schümperli und Xavier Schertenleib (v. l.) zeigen sich im Training von ihrer besten Seite.<br />

Künstler ist, istXavier ein Perfektionist».<br />

Beat sei sehr mutig und<br />

traue sich auch an schwierigeFiguren<br />

ran, die er nicht immer<br />

ganz fehlerfrei hinkriege. Zudem<br />

improvisiere er auch gerne mal.<br />

Der etwas vorsichtigere Xavier<br />

hingegen führe seine Kür immer<br />

genau so aus, wie sie ihm beigebracht<br />

wurde, so die Trainerin.<br />

Die Freunde finden es toll<br />

Charakterlich sind sie zwar verschieden,<br />

doch die Leidenschaft<br />

fürs Eiskunstlaufen verbindetdie<br />

beiden jungen Männer. Warum<br />

sie sich ausgerechnet füreinen<br />

Sport entschieden haben, der<br />

sonsteher bei Mädchen Anklang<br />

findet, daran können sich beide<br />

nicht mehr genau erinnern. Früher<br />

habe es ab und zu doofe Sprüche<br />

gegeben. Mittlerweile hat sich<br />

dies aber geändert. «Die meisten<br />

meiner Freunde finden toll was<br />

ich mache. Ab und zu kommt<br />

auch mal einer ins Eisstadion und<br />

schaut zu»,soSchümperli.<br />

Bereits sieben Jahre ist esher,<br />

seit die beiden mit dem Eiskunstlaufen<br />

angefangen haben. Da<br />

Schümperli zu Hause jede freie<br />

Minute mit Tanzen verbrachte,<br />

hat seine Mutter beschlossen ihn<br />

fürs Eiskunstlaufen anzumelden.<br />

Ganz ähnlich erging es auch Schertenleib.Alles<br />

hat mit einem Anfängerkurs<br />

begonnen. Mit den Jahren<br />

sei dann die Faszination für die<br />

Sportart gewachsen. Bis heute haben<br />

der 14-jährigeSchümperli und<br />

der ein Jahr ältere Schertenleib an<br />

zahlreichen Wettkämpfen teilgenommen.<br />

Beide haben den Silbertest,<br />

der im Eiskunstlaufen die<br />

dritthöchste Auszeichnung ist.<br />

Schümperli möchte aber noch<br />

mehr erreichen: «Mein Ziel istes,<br />

an einem internationalen Wettkampf<br />

aufs Podestzufahren».Und<br />

Xavier hofft, dass er das Eiskunstlaufen<br />

noch lange auf hohem Niveau<br />

ausüben kann.<br />

Grosses Potenzial vorhanden<br />

Da der neuntklässler Schümperli<br />

und der Handelsmittelschüler<br />

Schertenleib im Sport-Kultur-<br />

Programm sind, können sie ein<br />

grosses Pensum an Gruppenund<br />

Einzeltrainings absolvieren.<br />

NebstSchule und Sport haben die<br />

beiden aber nicht mehr viel Zeit<br />

fürandere Aktivitäten. «Mein Tagesablauf<br />

istsehr strukturiert, für<br />

Schümperli wird Zweiter<br />

An der diesjährigen TrophéeRomand<br />

in Lausanne waren auch<br />

Teilnehmerinnen aus dem Ausland<br />

dabei. <strong>Das</strong> Niveau wardementsprechend<br />

hoch. Tiffanie Bärtschi,<br />

das 12-jährige Talent aus<br />

Neuenstadt zeigte an ihrem ersten<br />

Wettkampf der Saison eine<br />

tolle Leistung, alle Doppelsprünge<br />

ausser dem Axel gelangenihr,mit<br />

dem 6. Schlussrang in<br />

der Kategorie Jugend SEV konnte<br />

siesehr zufrieden sein. Ihre ältere<br />

Schwester wurde beim Nachwuchs<br />

<strong>16.</strong>Beat Schümperli wurde<br />

nach einer guten und ausdrucksstarken<br />

Kür Zweiter vor seinem<br />

Teamkollegen Xavier Schertenleib.<br />

Samanta Furrer wurde bei<br />

den Junioren nach einer tollen<br />

Aufholjagdinder KürVierte. Bei<br />

den Senioren wurde Manuela<br />

Vonlanthen Zweite, Marie Crelier<br />

Sechste.<br />

mt<br />

Peter Samuel Jaggi<br />

Freunde bleibtdanicht mehr viel<br />

Platz»,soSchertenleib.<br />

Doch die harte Arbeit zahlt sich<br />

aus, beide konnten sich für die<br />

Schweizer Meisterschaften qualifizieren.<br />

Jessica Moning zeigt sich<br />

sehr zufrieden mit ihren beiden<br />

Schützlingen. «In Beat und Xavier<br />

steckt grosses Potenzial.» Beide<br />

seien sehr fleissig und würden fast<br />

nie im Training fehlen. Dadurch<br />

konnten sie in letzter Zeit grosse<br />

Fortschritte erzielen.<br />

Schertenleib und Schümperli<br />

sind nun schon eine ganze Stunde<br />

auf dem Eis. Damit haben sie<br />

noch nicht mal die Hälfte des heutigen<br />

Trainings hinter sich. Nach<br />

einer kurzen Pause geht es direkt<br />

weiter mit Pirouetten und Sprüngen.<br />

An Wille und Ausdauer mangelt<br />

es den beiden bestimmt<br />

nicht.<br />

Nadja von Burg<br />

Info: Heute findet im Eisstadion<br />

von 13.30 bis 14.30 Uhr eine Gratisschnupperlektion<br />

für Schüler von<br />

vier bis elf Jahren statt. Helm und<br />

Handschuhe sind ein Muss.<br />

Link: www.bielertagblatt.ch<br />

Mehr zum Thema mit dem<br />

Suchwort «Eiskunstlaufen»<br />

Gustafsson<br />

ersetzt<br />

Tamfal<br />

Eishockey Die SCL Tigers<br />

ersetzen per sofort ihren<br />

tschechischen Headcoach<br />

Tomas Tamfal durch<br />

Bengt-Ake Gustafsson.<br />

Der Schwede trainierte<br />

die Emmentaler bereits<br />

zwischen 1999 und 2001.<br />

Tamfal coachte die Langnauer<br />

seit Beginn der neuen Saison.<br />

Der ambitionierte Absteiger kam<br />

bisher aber nicht wie erhofft auf<br />

Touren und istlediglich im Mittelfeld<br />

der Nationalliga Bklassiert.<br />

Die Emmentaler, die den sofortigen<br />

Wiederaufstieg anpeilen,<br />

reagierten nun auf den<br />

schlechten Start in die Meisterschaft<br />

und verpflichteten Bengt-<br />

AkeGustafsson als neuen Headcoach.<br />

Der Schwede spielte unter<br />

anderem bei den Washington<br />

Capitals in der NHL, ehe er ins<br />

Trainer-Business einstieg und<br />

zwischen 1997 und 2001 inder<br />

Schweizer Nationalmannschaft<br />

als Assistenztrainer von Ralph<br />

Krüger amtete. Ab 1999 besass<br />

der 55-Jährige ein Doppelmandat<br />

und fungierte zudem als<br />

Cheftrainer der SCL Tigers in<br />

der NLA. Gustafsson wurde 2005<br />

Headcoach der schwedischen<br />

Nationalmannschaft und holte<br />

mit dem Drei-Kronen-Team als<br />

erster Trainer überhauptimselben<br />

Jahr (2006) den Olympiasieg<br />

und den Weltmeistertitel.<br />

In der Saison 2010/2011 kehrte<br />

Gustafsson in die Schweiz<br />

zurück und betreute die ZSC<br />

Lions,scheiterte jedoch mit den<br />

Zürchern im Playoff-Viertelfinal.<br />

Zuletzt war der Schwede in der<br />

KHL bei Atlant Mytischtschi und<br />

in Deutschland bei den Nürnberg<br />

IceTigers tätig. In Langnau<br />

wird Gustafsson von seinem<br />

Landsmann Peter Andersson unterstützt.<br />

Auch er ist in der<br />

Schweiz kein Unbekannter.<br />

Der 51-jährige Schwede hatte<br />

beim EV Zug und bei den Kloten<br />

Flyers gespielt. Er betreute zuletzt<br />

den schwedischen Klub<br />

Modo als Assistenztrainer. Mit<br />

der Verpflichtung des neuen<br />

Trainerduos beendeten die Tigers<br />

auch das befristete Engagement<br />

von Urs Bärtschi, der in<br />

den letzten Wochen Tamfal assistiert<br />

hatte.<br />

si<br />

REGIONALSPORT<br />

NACHRICHTEN<br />

Basketball<br />

1. Liga national, Westgruppe: Lugano M23 -<br />

Grasshopper 103:38. Starwings M23 -Massagno<br />

M23 70:48. Rapid Biel -BCMoutier 60:57.<br />

Gordola -Baden 55:68. Birsfelden -Soleure<br />

86:62. -Rangliste: 1. Lugano 2/4. 2. Birsfelden<br />

2/4. 3. Baden 2/4. 4. Moutier 2/2. 5. Soleure<br />

2/2. 6. StarwingsM23 2/2. 7. Rapid Biel 2/2. 8.<br />

Massagno M23 2/0. 9. Gordola 2/0. 10. Grasshopper<br />

2/ 0.<br />

Handball<br />

Männer 2. LigaHauptrunde.Gruppe 1: Steffisburg<br />

2/Thun -Bern Muri 325:32. Club 72 Köniz<br />

-Langenthal/Solothurn 232:26. -Rangliste: 1.<br />

Bern Muri 31/2. 2. HG Bödeli 1/2. 3. Club 72<br />

Köniz 2/2. 4. Emme 0/0. 5. Büren 0/0. 6. Länggasse<br />

Bern 20/0. 7. Langenthal/Solothurn 2<br />

1/0. 8. Steffisburg 2/Thun 1/0.<br />

2. Liga Hauptrunde. Gruppe 2: Steffisburg<br />

3/Thun 2 - Biberist aktiv 37:35. Superböck<br />

Thun -Jegenstorf 25:20. -Rangliste: 1. Superböck<br />

Thun 1/2. 2. Steffisburg 3/Thun 21/2. 3.<br />

Jegenstorf2/2. 4. LänggasseBern 0/0. 5. Grauholz<br />

0/0. 6. Biel 20/0. 7. Lyss 20/0. 8. Biberist<br />

aktiv 2/0.<br />

3. Liga Hauptrunde. Gruppe 1: Ins 2-LänggasseBern<br />

324:24. Sense-HGO 25:25. -Rangliste:<br />

1. HGO 2/3. 2. Länggasse Bern 32/3. 3.<br />

Sense1/1. 4. Ins 22/1. 5. Münsingen 0/0. 6. Biberist<br />

aktiv 21/0. 7. Langenthal 2/Solothurn 3<br />

(Rückzug) 0/0.<br />

3. LigaHauptrunde.Gruppe 2: Herzogenbuchsee<br />

2-Visp 2/Visperterminen 33:33. Steffisburg<br />

´Harz´ 4-Langnau 25:22. -Rangliste: 1.<br />

Herzogenbuchsee 22/3. 2. Lyss ´5’ 1/2. 3. Steffisburg<br />

´Harz´ 41/2. 4. Visp 2/Visperterminen<br />

2/1. 5. Espace Handball 0/0. 6. Langnau 1/0. 7.<br />

Uni Bern-Handball 1/0.<br />

4. LigaQualifikation.Gruppe 1: Sutz-Lattrigen<br />

-Rotweiss Belp 29:23. Wabern -HGO 224:35.<br />

-Rangliste: 1. HGO22/4. 2. Sutz-Lattrigen 1/2.<br />

3. Rotweiss Belp 3/2. 4. Aarberg 0/0. 5. Grauholz<br />

20/0. 6. Büren ´Zwöi´ 0/0. 7. Wabern 2/0.<br />

4. LigaQualifikation.Gruppe 2: Emme 2-Club<br />

72 Köniz 220:18. -Rangliste: 1. Emme 21/2. 2.<br />

Lyss ´3´ 0/0. 3. Gerlafingen Regio 0/0. 4. Grenchen<br />

´s`Drü´ 0/0. 5. Wacker Thun ´Drü´ 0/0. 6.<br />

Club 72 Köniz 21/0.<br />

Frauen 2. Liga. Qualifikation: Herzogenbuchsee2-Visp/Visperterminen<br />

46:20. -Rangliste:<br />

1. Herzogenbuchsee 22/4. 2. Münsingen 1/2. 3.<br />

Bödeli 2/2. 4. Biel 0/0. 5. Rotweiss Thun 20/0.<br />

6. Rotweiss Thun 30/0. 7. Langenthal 0/0. 8.<br />

Uni Bern-Handball 0/0. 9. Visp/Visperterminen<br />

3/0. 10. Rotweiss Thun 4(Rückzug) 0/0.<br />

3. Liga Qualifikation: Solothurn Regio -HGO<br />

25:13. Emme -Espace Handball 19:14. -Rangliste:<br />

1. Solothurn Regio 1/2. 2. Emme 1/2. 3.<br />

Uni Bern-Handball 21/1. 4. Espace Handball<br />

2/1. 5. Langenthal 2/Huttwil 0/0. 6. Lyss 0/0. 7.<br />

Rotweiss Belp 0/0. 8. HGO1/0. 9. Münsingen 2<br />

(Rückzug) 0/0.<br />

Junioren U19 Qualifikation. Gruppe 1: Herzogenbuchsee<br />

- Visp/Visperterminen 37:26. -<br />

Rangliste: 1. Herzogenbuchsee 5/6. 2. Solothurn/Langenthal<br />

2/4. 3. Lyss 2Regio 1/2. 4.<br />

Visp/Visperterminen 1/0. 5. Biel Regio 1/0. 6.<br />

HBC Münsingen 2/0.<br />

Junioren U17 Qualifikation. Gruppe 2: Ins -<br />

Rotweiss Belp 28:10. -Rangliste: 1. Emme 2/4.<br />

2. Ins 4/4. 3. Münsingen 1/2. 4. Espace Handball<br />

2/2. 5. Rotweiss Belp 4/2. 6. Future Bern 2<br />

1/0.<br />

Junioren U15 Qualifikation.Gruppe 4: Future-<br />

Bern 3-Visp 2/Visperterminen 27:35. -Rangliste:<br />

1. Solothurn Regio 23/4. 2. Bödeli 3/4. 3.<br />

Future Bern 32/2. 4. Visp 2/Visperterminen 2<br />

3/2. 5. Club 72 Köniz ´Zwöi´ 1/0.<br />

Unihockey<br />

Männer GF 2. LigaGruppe 1. 4. Runde: Tornados<br />

Frutigen -Biel-Seeland 3:1. Bern Ost -<br />

Gruyères Oron-la-Ville 4:6. Aergera Giffers-<br />

Marly - Corcelles-Cormondrèche Resultat<br />

(noch) nicht gemeldet.W.W. Schüpfen-Busswil<br />

-Genève 4:7. Lions Konolfingen II -Oberland<br />

84 Interlaken 4:6. -Rangliste: 1. Tornados Frutigen<br />

4/12. 2. Unihockey Gruyères 4/12. 3. Giffers-Marly<br />

3/6. 4. Genève 4/6. 5. Oberl. 84 Interlaken<br />

4/6. 6. Biel-Seeland 4/5. 7. Bern Ost<br />

4/4. 8. Lions Konolfingen II 4/3. 9. Corcelles-<br />

Cormondrèche 3/2. 10. W.W. Schüpfen-Busswil<br />

4/1.<br />

KF 1. Liga Gruppe 1. 2. Runde: Tafers-Schmitten<br />

-Flamatt-Sense 10:4. Oekingen -Nuglar<br />

United 2:6. Tafers-Schmitten -Berner Hurricanes<br />

II4:10. Flamatt-Sense -Nuglar United 5:6.<br />

Oekingen -Kappelen 1:8. Mümliswil -Berner<br />

Hurricanes II11:6. Langenthal Aarwangen III -<br />

Blumenstein 5:7. Kappelen -T.S.Unterkulm 2:6.<br />

Blumenstein -Mümliswil 3:5. Langenthal Aarwangen<br />

III -Unterkulm 5:7. -Rangliste (je 4<br />

Spiele): 1. Mümliswil 7. 2. Berner Hurricanes II<br />

6. 3. Nuglar United 6. 4. Kappelen 5. 5. Blumenstein<br />

5. 6. Unterkulm 4. 7. Tafers-Schmitten 4.<br />

8. Oekingen 2. 9. Flamatt-Sense1.10. Langenthal<br />

Aarwangen 0.<br />

KF 5. Liga Gruppe 5. 2. Runde: Kerzers-Müntschemier<br />

II -Moosseedorf5:5. Heimiswil -Gurmels<br />

9:1. Moosseedorf-Gurmels 12:5. Heimiswil<br />

-Krauchthal II 5:3. Kappelen IV -Bern-West<br />

II 11:4. Krauchthal II -Grauholz-Zollikofen II 7:2.<br />

Bern-West II-Alterswil-St. Antoni II 8:7. Kappelen<br />

IV -Grauholz-Zollikofen II 8:6. -Rangliste:<br />

1. Heimiswil 3/6. 2. Kappelen IV 3/6. 3.<br />

Krauchthal II 4/6. 4. Bern-West II4/6. 5. Kerzers-Müntschemier<br />

II 3/5. 6. Moosseedorf<br />

Worblental IV 4/3. 7. Fribourg III 0/0. 8. Alterswil-St.<br />

Antoni II 3/0. 9. Grauholz-Zollikofen II<br />

4/0. 10. Unihockey Gurmels 4/0.<br />

Junioren U18 BGruppe 1. 3. Runde: Corcelles-<br />

Cormondrèche -Thun II 0:12. HornetsR.MoosseedorfWorblental<br />

-Schüpbach 0:8. Bern Capitals-Biel-Seeland<br />

3:5. Lions Konolfingen -Eggiwil<br />

1:8. -Rangliste (je 3Spiele): 1. Thun 9. 2.<br />

Schüpbach 9. 3. Eggiwil 6. 4. Biel-Seeland 6. 5.<br />

Lions Konolfingen 3. 6. Corcelles-Cormondrèche<br />

3. 7. Hornets Moosseedorf 0.8.Bern 0.<br />

Junioren U21 CGruppe 1. 4. Runde: Corcelles-<br />

Cormondrèche - Racoons Herzogenbuchsee<br />

7:14. Wohlen BE - Hornets R.Moosseedorf<br />

Worblental 3:7. W.W. Schüpfen-Busswil -Basel<br />

Regio 5:6. Bern Capitals -Biel-Seeland 5:4 n.V.<br />

-Rangliste (je 4Spiele): 1. Biel-Seeland 10. 2.<br />

Racoons Herzogenbuchsee 9. 3. Basel Regio 9.<br />

4. Bern 8. 5. Hornets Moosseedorf 6.6.Corcelles-Cormondrèche<br />

3. 7. W.W. Schüpfen-Busswil<br />

3. 8. Wohlen BE 0.<br />

Frauen KF 2. LigaGruppe 3. 1. Runde: W. B. Fribourg<br />

-Red Lions Ueberstorf 4:5. Düdingen -<br />

Krauchthal 3:3. Red Lions Ueberstorf -Wohlen<br />

BE 3:3. W. B. Fribourg -Krauchthal 6:2. Seedorf<br />

BE -Düdingen 1:3. W.W. Schüpfen-Busswil II -<br />

Alterswil-St. Antoni 1:6. Wohlen BE -Grolley<br />

8:2. Seedorf BE - W.W. Schüpfen-Busswil II<br />

16:2. Alterswil-St. Antoni -Grolley1:4. -Rangliste<br />

(je 2Spiele): 1. Wohlen BE 3. 2. Düdingen<br />

3. 3. Red Lions Ueberstorf 3.4.Seedorf BE2.5.<br />

W. B. Fribourg 2. 6. Alterswil-St. Antoni 2. 7.<br />

Grolley 2.8.Krauchthal 1. 9. W.W. Schüpfen-<br />

Busswil II 0.<br />

Junioren ARegional Gruppe 3. 1. Runde: Kappel<br />

II -Pieterlen 3:9. Deitingen -Mümliswil<br />

6:13. Vikings Grenchen -Kappel II 6:8. Deitingen<br />

-Pieterlen 2:15. Moutier -Niedergösgen<br />

5:7. Oensingen Lions -Mümliswil 4:11. Vikings<br />

Grenchen -Niedergösgen 15:5. Moutier -Oensingen<br />

Lions 7:5. -Rangliste (je 2Spiele): 1. Pieterlen4.2.Mümliswil<br />

4. 3. VikingsGrenchen 2.<br />

4. Moutier 2. 5. Kappel II 2. 6. Niedergösgen 2.<br />

7. Oensingen Lions 0. 8. Deitingen 0.<br />

Junioren BRegional Gruppe 3. 2. Runde: Vikings<br />

Grenchen -LaChaux-de-Fonds 6:5. Le Rouge et<br />

Or du Locle -Cornaux 5:6. Vikings Grenchen -<br />

Pieterlen 2:19. La Chaux-de-Fonds -Cornaux<br />

6:13. Le Rouge et Or du Locle -Orpund 3:2. Bözingen<br />

-Pieterlen 10:11. Moutier -Kappelen<br />

1:14. Orpund -Bevaix 4:10. Kappelen -Bözingen<br />

10:5. Moutier -Bevaix 5:18. -Rangliste (je 4<br />

Spiele): 1. Pieterlen 8. 2. Kappelen 6. 3. Bevaix 6.<br />

4. Cornaux 6. 5. VikingsGrenchen 6. 6. Bözingen<br />

2. 7. La Chaux-de-Fonds 2. 8. Le Rouge et Or du<br />

Locle 2. 9. Moutier 2. 10. Orpund 0.<br />

Volleyball<br />

REGIONALVERBAND JURA-SEELAND<br />

Frauen 2. Liga: VFM -Volleyboys Biel B3:0. Delémont<br />

-LaSuze3:1. -Rangliste: 1. VFM 2/6. 2.<br />

Delémont 3/6. 3. Volleyboys A1/3. 4. Courfaivre<br />

A1/3. 5. BMV 92 1/3. 6. Tramelan 2/3. 7. La<br />

Suze1/0. 8. Porrentruy 1/0. 9. CourfaivreB1/0.<br />

10. Nidau 0/0. 11. Volleyboys B3/0.<br />

Männer: La Suze-BMV 92 3:2. Nidau A-Nidau<br />

B0:3. -Rangliste: 1. La Suze2/5. 2. BMV 92 2/4.<br />

3. Porrentruy 1/3. 4. Nidau B1/3. 5. Volleyboys<br />

1/3. 6. Courtételle 1/0. 7. Delémont 1/0. 8.<br />

Moutier 2/0. 9. Nidau A1/0.<br />

Frauen 3. Liga: Glovelier -Courfaivre 0:3. Porrentruy<br />

M23 -Montfaucon 3:1. -Rangliste: 1.<br />

Moutier 2/6. 2. Courfaivre 2/6. 3. Porrentruy<br />

3/6. 4. Porrentruy M23 2/4. 5. VFM 1/2. 6. BMV<br />

92 1/2. 7. La Vendline 2/2. 8. Montfaucon 3/1.<br />

9. Glovelier 3/1. 10. Nidau 0/0. 11. La Suze1/0.<br />

Männer: La Vendline Loisirs -Sixième 70:3.<br />

Porrentruy -Tramelan 2:3. -Rangliste: 1. SMG<br />

Biel 2/6. 2. Sixième 73/5. 3. ValTerbi Loisirs 2/4.<br />

4. Tramelan 2/4. 5. Volleyboys 2/4. 6. Porrentruy<br />

3/1. 7. Nidau 0/0. 8. La Vendline Loisirs2/0.<br />

Frauen 5. Liga: ValTerbi Loisirs -Delémont 1:3.<br />

Courtételle -LaVendline 3:0. Nidau -LaVendline<br />

3:0. -Rangliste: 1. Courtételle 2/6. 2. Delémont<br />

3/6. 3. BMV92 1/3. 4. Nidau 1/3. 5. Glovelier<br />

1/3. 6. La Vendline 3/3. 7. ValTerbi Loisirs<br />

3/0. 8. Courfaivre 2/0.<br />

Eishockey<br />

Kobach fällt<br />

einen Monat aus<br />

Verteidiger Reto Kobach (33)<br />

wird dem in der Nationalliga A<br />

bisher überraschenden Ambri-<br />

Piottawegen einer Knieverletzung<br />

füreinen Monat fehlen.<br />

Ebenfalls müssen die Tessiner<br />

mindestens eine Woche auf den<br />

Stürmer Marco Pedretti(22), der<br />

eine Schulterverletzung erlitt,<br />

verzichten. si<br />

Fussball<br />

Weissrusse coacht<br />

Krasnodar<br />

Kuban Krasnodar,Gegner des<br />

FC St. Gallen in der Europa-League-Gruppenphase,<br />

hat nach<br />

der Entlassung des Rumänen<br />

Dorinel Munteanu den Weissrussen<br />

Viktor Gontscharenko<br />

als neuen Trainer vorgestellt.<br />

Der 36-Jährigearbeitete in den<br />

vergangenen Saisons erfolgreich<br />

in seiner Heimat fürBate Borissow.<br />

si


<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Sport 25<br />

Gelungener Abschluss inBern<br />

Fussball Die vorzeitig für die WM-Endrunde qualifizierte Schweiz hat sich mit einem Sieg <strong>vom</strong> Publikum<br />

in Bern verabschiedet. Xhaka traf gegen Slowenien zum 1:0-Endstand.<br />

In der abschliessenden Partie im<br />

Stade de Suisse blieben grosse<br />

Emotionen vorerst aus. Die vorzeitige<br />

WM-Qualifikation hatte<br />

zwar dazu beigetragen, gegenSlowenien<br />

die Nerven aller Beteiligten<br />

im Schweizer Lager zu<br />

schonen. Viele Plätze auf der Zuschauertribüne<br />

blieben leer.<br />

Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld<br />

hatte im Vorfeld stetsbetont,<br />

man wolle die Qualifikationsphase<br />

nicht einfach locker ausklingen<br />

lassen, sondern noch einmal<br />

Vollgas geben. Immerhin<br />

ging es darum, mit einem Sieg<br />

den möglichen Vorstoss in die<br />

Top-7der Welt zu realisieren und<br />

so für die Gruppenauslosung in<br />

Topf 1gesetzt zu werden. Damit<br />

wäre die Schweiz im kommenden<br />

Sommer in Brasilien im ersten<br />

Programmteil den grossen<br />

Fussballnationen aus dem Weg<br />

gegangen. Vonexistenzieller Bedeutung<br />

schien dieses Ziel allerdings<br />

nicht zu sein, denn Hitzfeld<br />

nutzte die gestrige Partie unter<br />

anderem, um den Ersatzleuten<br />

eine Einsatzmöglichkeit zu gewähren.<br />

Vertrauensbeweis<br />

Dies konnte auch als Vertrauensbeweis<br />

an seine Spieler verstanden<br />

werden. Doch langeZeit blieben<br />

diese ihrem Chef einiges<br />

schuldig. Die im Vergleich zum Albanien-Spiel<br />

auf sieben Positionen<br />

veränderte Schweizer Startelf<br />

konnte am Anfang nicht verbergen,<br />

dass ihr nach den zahlreichen<br />

Umstellungen die nötigen Automatismen<br />

fehlten. Gegen die kompakt<br />

stehenden Slowenen harzte<br />

es im Aufbau und vorne kamen<br />

viele Pässe nicht an. Mit fortschreitender<br />

Dauer der ersten<br />

Halbzeit fand aber die Hitzfeld-<br />

FUSSBALL<br />

WM-Qualifikation<br />

GRUPPE E<br />

Gestern spielten:<br />

Zypern -Albanien 0:0<br />

Schweiz -Slowenien 1:0<br />

Norwegen -Island 1:1<br />

1. Schweiz* 10 7 3 0 17:6 24<br />

2. Island** 10 5 2 3 17:15 17<br />

3. Slowenien 10 5 0 5 14:11 15<br />

4. Norwegen 10 3 3 4 10:13 12<br />

5. Albanien 10 3 2 5 9:11 11<br />

6. Zypern 10 1 2 7 4:15 5<br />

GRUPPE A<br />

Gestern spielten:<br />

Serbien -Mazedonien 5:1<br />

Schottland -Kroatien 2:0<br />

Belgien -Wales 1:1<br />

1. Belgien* 10 8 2 0 18:4 26<br />

2. Kroatien** 10 5 2 3 12:9 17<br />

3. Serbien 10 4 2 4 18:11 14<br />

4. Schottland 10 3 2 5 8:12 11<br />

5. Wales 10 3 1 6 9:20 10<br />

6. Mazedonien 10 2 1 7 7:16 7<br />

GRUPPE B<br />

Gestern spielten:<br />

Dänemark -Malta 6:0<br />

Bulgarien -Tschechien 0:1<br />

Italien -Armenien 2:2<br />

1. Italien* 10 6 4 0 19:9 22<br />

2. Dänemark 10 4 4 2 17:12 16<br />

3. Tschechien 10 4 3 3 13:9 15<br />

4. Bulgarien 10 3 4 3 14:9 13<br />

5. Armenien 10 4 1 5 12:13 13<br />

6. Malta 10 1 0 9 5:28 3<br />

GRUPPE C<br />

Gestern spielten:<br />

Irland -Kasachstan 3:1<br />

Schweden -Deutschland 3:5<br />

Färöer - Österreich 0:1<br />

1. Deutschland* 10 9 1 0 36:10 28<br />

2. Schweden** 10 6 2 2 19:14 20<br />

3. Österreich 10 5 2 3 20:10 17<br />

4. Irland 10 4 2 4 16:17 14<br />

5. Kasachstan 10 1 2 7 6:21 5<br />

6. Färöer 10 0 1 9 4:29 1<br />

GRUPPE D<br />

Gestern spielten:<br />

Ungarn -Andorra 2:0<br />

Rumänien -Estland 2:0<br />

Türkei -Holland 0:2<br />

1. Holland* 10 9 1 0 34:5 28<br />

2. Rumänien** 10 6 1 3 19:12 19<br />

3. Ungarn 10 5 2 3 21:20 17<br />

4. Türkei 10 5 1 4 16:9 16<br />

5. Estland 10 2 1 7 6:20 7<br />

6. Andorra 10 0 010 0:30 0<br />

GRUPPE F<br />

Gestern spielten:<br />

Portugal -Luxemburg 3:0<br />

Brasilien, wir kommen: Unmittelbar nach dem Schlusspfiff begab sich die Schweizer Mannschaft auf die<br />

Ehrenrunde – in standesgemässen T-Shirts.<br />

Keystone<br />

Truppe immer besser ins Spiel.<br />

Und auch die 22 000 Zuschauer<br />

erwachten und machten Stimmung.<br />

Nach der Pause waren die<br />

Schweizer das dominantere Team<br />

underarbeiteten sich erstklassige<br />

Chancen. Die Doppeleinwechslungen<br />

vonDerdiyok und Länderspielneuling<br />

Kasami brachte noch<br />

mehr Elan in die Offensive. Zur<br />

Freude des Publikums fiel in der<br />

74.Minute endlich das verdiente<br />

1:0. Eswar Xhaka, der sich ein<br />

Herz fasste und aus spitzem Winkel<br />

Slowenien-Goalie Handanovic<br />

in der entfernteren oberen<br />

Ecke erwischte. Ein schönes Tor<br />

des Gladbachers, der das Stadion<br />

vollends in Entzückung versetzte.<br />

Aserbaidschan -Russland 1:1<br />

Israel -Nordirland 1:1<br />

1. Russland* 10 7 1 2 20:5 22<br />

2. Portugal** 10 6 3 1 20:9 21<br />

3. Israel 10 3 5 2 19:14 14<br />

4. Aserbaidschan 10 1 6 3 7:11 9<br />

5. Nordirland 10 1 4 5 9:17 7<br />

6. Luxemburg 10 1 3 6 7:26 6<br />

GRUPPE G<br />

Gestern spielten:<br />

Griechenland -Liechtenstein 2:0<br />

Litauen -Bosnien-Herzegowina 0:1<br />

Lettland -Slowakei 2:2<br />

1. Bosnien-Herzeg.* 10 8 1 1 30:6 25<br />

2. Griechenland** 10 8 1 1 12:4 25<br />

3. Slowakei 10 3 4 3 11:10 13<br />

4. Litauen 10 3 2 5 9:11 11<br />

5. Lettland 10 2 2 6 10:20 8<br />

6. Liechtenstein 10 0 2 8 4:25 2<br />

GRUPPE H<br />

Gestern spielten:<br />

England -Polen 2:0<br />

Montenegro -Moldawien 2:5<br />

San Marino -Ukraine 0:8<br />

1. England* 10 6 4 0 31:4 22<br />

2. Ukraine** 10 6 3 1 28:4 21<br />

3. Montenegro 10 4 3 3 18:17 15<br />

4. Polen 10 3 4 3 18:12 13<br />

5. Moldawien 10 3 2 5 12:17 11<br />

6. San Marino 10 0 0 10 1:54 0<br />

GRUPPE I<br />

Gestern spielten:<br />

Spanien -Georgien 2:0<br />

Frankreich -Finnland 3:0<br />

1. Spanien* 8 6 2 0 14:3 20<br />

2. Frankreich** 8 5 2 1 15:6 17<br />

3. Finnland 8 2 3 3 5:9 9<br />

4. Georgien 8 1 2 5 3:10 5<br />

5. Weissrussland 8 1 1 6 7:16 4<br />

*= für die WM qualifiziert<br />

** =inder Barrage<br />

Schweiz -Slowenien 1:0 (0:0)<br />

Stade de Suisse. -22’014 Zuschauer. -SRKuipers<br />

(Ho). -Tor: 74. Xhaka 1:0.<br />

Schweiz: Sommer; Lang, Senderos, Djourou,<br />

Ziegler; Dzemaili, Inler; Barnetta (71. Kasami),<br />

Xhaka, Mehmedi (87. Fernandes); Seferovic<br />

(71. Derdiyok).<br />

Slowenien: Handanovic; Brecko, Ilic, Cesar,<br />

Struna; Pecnik (43. Matavz), Mertelj (79. Ljubijankic),<br />

Kurtic, Kirm; Kampl (86. Lazarevic); Novakovic.<br />

Bemerkungen: Schweiz ohne Von Bergen (gesperrt),<br />

Lichtsteiner, Shaqiri, Schwegler (alle<br />

verletzt), Slowenien ohne Birsa, Jokic, Ilicic<br />

(alle verletzt). 80. Kopfball von Ljubijankic gegen<br />

die Latte. Verwarnungen: 33. Kurtic, 37.<br />

Pecnik, 40. Xhaka, 42. Struna, 57. Mertelj, 90.<br />

Cesar (alle Foul).<br />

Die Schweizer besassen noch<br />

mehr Möglichkeiten, das 2:0 blieb<br />

ihnen aber verwehrt. Aufder Gegenseite<br />

vermochte sich FC-Basel-Torhüter<br />

Yann Sommer in seinem<br />

fünften Länderspiel mehrmals<br />

auszuzeichnen. Am Schluss<br />

hatte man die WM-Qualifikation<br />

doch noch so zu Ende gebracht,<br />

wie es sich für einen Leader gehört.<br />

14. Spiel ohne Niederlage<br />

Es war das 14. Länderspiel in<br />

Folge ohne Niederlage (10 Siege,<br />

4Unentschieden). «Wir fliegen<br />

nach Brasilien, liebe Fans»,sagte<br />

der Stadionspeaker und erntete<br />

für seine Aussage viel Jubel. Die<br />

Zypern -Albanien 0:0<br />

GSP, Nikosia. -SRBebek (Kro).<br />

Zypern: Giorgallides; Demetriou, Dossa Junior,<br />

Nikolaou, Vasiliou; Alexandrou (46. Aloneftis),<br />

Laban, Charalambous; Efrem, Mytidis (65. Pavlou),<br />

Sotiriou (86. Avraam).<br />

Albanien: Berisha; Cana, Kace, Lila, Agolli; Hyka<br />

(Luzern/72. Mehmeti), Mavraj; Roshi, Bulku<br />

(72. Abrashi/Grasshoppers), Rama; Salihi (87.<br />

Balaj).<br />

Norwegen -Island 1:1 (1:1)<br />

Ullevaal, Oslo. -SRTagliavento (It).<br />

Tore: 12. Sigthorsson 0:1. 30. Braaten 1:1.<br />

Norwegen: Jarstein; Elabdellaoui, Hangeland,<br />

Reginiussen, Högli; Skjelbred (86. Frode Johnsen),<br />

Johansen, Tettey, Elyounoussi; Braaten<br />

(74. Abdellaoue), Kamara (56. Valon Berisha).<br />

Island: Halldorsson; Birkir Saevarsson,Arnason,<br />

Ragnar Sigurdsson, Ari Skulason; Gudmundsson<br />

(92. Gislason), Gylfi Sigurdsson, Aron Gunnarsson,Bjarnason;<br />

Gudjohnsen (59. Finnbogason),<br />

Sigthorsson.<br />

England -Polen 2:0 (1:0)<br />

Wembley, London. -80’000 Zuschauer. -SR<br />

Skomina (Sln). -Tore: 41. Rooney 1:0. 88. Gerrard<br />

2:0.<br />

England: Hart; Smalling,Cahill, Jagielka, Baines;<br />

Townsend (86. Milner), Gerrard, Carrick (71.<br />

Lampard); Welbeck, Rooney, Sturridge (82.<br />

Wilshere).<br />

Frankreich -Finnland 3:0 (1:0)<br />

Stade de France, Paris. -Tore: 8. Ribéry 1:0. 78.<br />

Toivio (Eigentor) 2:0. 87. Benzema 3:0.<br />

Frankreich: Lloris; Debuchy, Koscielny, Abidal,<br />

Evra; Pogba, Matuidi (71. Cabaye); Nasri (71.<br />

Rémy), Valbuena, Ribéry;Giroud (81. Benzema).<br />

Spanien -Georgien 2:0 (1:0)<br />

Albacete. -Tore: 26. Negredo 1:0. 61. Mata 2:0.<br />

Spanien: Casillas; Moreno,Ramos,Piqué,Juanfran;<br />

Xavi(66. Koke), Busquets, Iniesta(72. Isco);<br />

Jesus Navas, Negredo, Pedro (58. Mata).<br />

Italien -Armenien 2:2 (1:1)<br />

Neapel. -Tore: 5. Movsisjan 0:1. 25. Florenzi 1:1.<br />

70. Mchitarjan 1:2. 76. Balotelli 2:2.<br />

Italien: Marchetti; Abate, Astori, Bonucci, Pasqual;<br />

Pirlo; Florenzi (60. Candreva), Aquilani (73.<br />

Rossi), Montolivo, Insigne; Osvaldo (54. Balotelli).<br />

Schweden -Deutschland 3:5 (2:1)<br />

Solna, Stockholm.-50’000 Zuschauer.-SRCollum<br />

(Scho).<br />

Tore:6.Hysen 1:0. 42. Kacaniklic 2:0. 45. Özil 2:1.<br />

53. Götze 2:2. 57. Schürrle 2:3. 66. Schürrle 2:4.<br />

69. Hysen 3:4. 76. Schürrle 3:5.<br />

Deutschland: Neuer;Lahm,Hummels,Jerome<br />

Boateng, Jansen; Schweinsteiger,Kroos; Müller<br />

(46. Götze), Özil (82. Draxler), Schürrle; Kruse<br />

(75. Höwedes).. - Bemerkungen: Schweden<br />

ohne Ibrahimovic (gesperrt) und Elmander und<br />

Lustig (beide verletzt), dafür Gerndt (YB) als Ersatz<br />

nachnominiert.<br />

EISHOCKEY<br />

NLA<br />

Gestern spielten:<br />

Ambri-Piotta -Zug 5:1<br />

Biel -Lugano n.V. 2:1<br />

Fribourg -Bern 3:1<br />

Genève-Servette -Lausanne 1:4<br />

Kloten Flyers -Rapperswil-JonaLakers 3:0<br />

ZSC Lions -Davos n.P. 2:3<br />

Am Freitag spielen:<br />

Lugano -Rapperswil-Jona Lakers 19.45<br />

Lausanne -Fribourg 19.45<br />

ZSC Lions -Biel 19.45<br />

Zug -Bern 19.45<br />

Am Samstag spielen:<br />

Bern -Lugano 19.45<br />

Biel -Zug 19.45<br />

Fribourg -ZSC Lions 19.45<br />

Genève-Servette -Davos 19.45<br />

Kloten Flyers -Lausanne 19.45<br />

Rapperswil-Jona Lakers -Ambri-Piotta 19.45<br />

1. Davos 13 9 2 0 2 48:29 31<br />

2. Kloten Flyers 13 7 3 0 3 46:32 27<br />

3. Ambri-Piotta 13 8 0 2 3 36:30 26<br />

4. Fribourg 13 7 2 0 4 38:35 25<br />

5. ZSC Lions 13 6 0 5 2 40:31 23<br />

6. Lausanne 13 5 1 2 5 31:29 19<br />

7. Servette 13 5 1 1 6 33:34 18<br />

8. Bern 13 4 2 2 5 35:37 18<br />

9. Biel 13 2 4 1 6 27:36 15<br />

10. Zug 13 3 1 3 6 36:46 14<br />

11. Lugano 13 2 2 1 8 28:36 11<br />

12. Rapperswil 13 1 1 2 9 31:54 7<br />

NLB. Basel -Thurgau 4:3 (2:1, 1:2, 0:0, 0:0) n.P.<br />

Olten -GCK Lions 4:3 (1:1, 2:2, 0:0, 1:0) n.V. Red<br />

Ice Martigny-Verbier -Ajoie 2:1 (1:0, 0:1, 0:0,<br />

1:0) n.V. Visp -LaChaux-de-Fonds 2:3 (0:1, 1:1,<br />

1:1). Rangliste: 1. Langenthal 24. 2. Red Ice<br />

Martigny-Verbier 20. 3. GCK Lions 20. 4. Olten<br />

20. 5. SCL Tigers 15. 6. La Chaux-de-Fonds 15.<br />

7. Ajoie 14. 8. Visp 13. 9. Basel 12. 10. Thurgau<br />

9.<br />

Biel -Lugano 2:1 (0:0, 0:0, 1:1, 1:0) n.V.<br />

Eisstadion. - 4155 Zuschauer. - SR Eichmann/Küng,<br />

Arm/Espinoza.<br />

Tore: 53. (52:13) Spylo (Peter, MacMurchy) 1:0.<br />

53. (52:26) McLean (Heikkinen) 1:1. 62. (61:11)<br />

Kellenberger (Kamber) 2:1.<br />

Strafen: 2mal 2Minuten gegen Biel, 1mal 2Minuten<br />

gegen Lugano.-PostFinance-Topskorer:<br />

Spylo, Metropolit.<br />

Biel: Meili; Bell, Jecker; Trutmann, Gossweiler;<br />

Cadonau, Gloor; Untersander, Moser; Wieser,<br />

Kellenberger,Tschantré;Spylo,Peter,MacMurchy;<br />

Martin Ulmer, Kamber, Herburger; Sutter,<br />

Ehrensperger, Füglister.<br />

Lugano: Manzato; Hirschi, Kparghai; Heikkinen,<br />

Blatter;Stefan Ulmer, Schlumpf;Fazzini; Walsky,<br />

Metropolit,Micflikier;Kostner,McLean,Walker;<br />

Simion, Sannitz, Reuille; Dal Pian, Balmelli,<br />

Kienzle.<br />

WM: Die Qualifizierten<br />

Europa (13 Startplätze/9 bisher<br />

vergeben): Schweiz, Italien,<br />

Holland, Belgien, Deutschland,<br />

Russland, Bosnien-Herzegowina,<br />

England, Spanien.<br />

Teilnehmer an der Barrage:<br />

Portugal, Griechenland, Kroatien,<br />

Ukraine (alle gesetzt),<br />

Frankreich, Schweden, Rumänien<br />

und Island (alle ungesetzt).<br />

Asien (4 oder 5/4): Australien,<br />

Japan, Iran, Südkorea. Barrage:<br />

Jordanien<br />

Südamerika (5 oder 6/3): Brasilien<br />

(Gastgeber), Argentinien,<br />

Kolumbien.<br />

Afrika (5/0): In den Barrage-<br />

Duellen wurden erst die Hinspiele<br />

absolviert.<br />

Nord-, Mittelamerika und Karibik/Concacaf<br />

(3 oder 4/2):<br />

USA, Costa Rica.<br />

Ozeanien (0 oder 1/0): Neuseeland<br />

(Barrage).<br />

si<br />

Spieler streiften sich derweil ein<br />

gelbes Quali-Shirt mit Brasilien-<br />

Schriftzug über und begaben sich<br />

mit einem grossen Dankestransparent<br />

zu den Fans.Auch die obligate<br />

Ola durfte an dieser letztlich<br />

gelungenen Abendvorstellung<br />

nicht fehlen.<br />

Noch wusste zu diesem Zeitpunktniemand,<br />

ob es im Hinblick<br />

auf die Gruppenauslosung <strong>vom</strong><br />

6. Dezember in Costa do Sauipe<br />

für Topf 1gereicht hatte. Denn<br />

die Schweiz war dabei auch auf<br />

Schützenhilfe angewiesen und diverse<br />

andere WM-Qualifikationsspiele<br />

liefen noch. Unabhängig<br />

von dieser zeigte sich Ottmar<br />

Hitzfeld an der gestrigen Medienkonferenz<br />

sehr zufrieden mit<br />

dem Abschluss der Qualifikationsphase.<br />

«Es freut mich besonders,dass<br />

wir uns erfolgreich bei<br />

den Zuschauern verabschieden<br />

konnten», sagte Hitzfeld. «Und<br />

schliesslich ist dieses Resultat<br />

auch wichtig für die Statistik.»<br />

Hitzfeld erwähnte nicht nur das<br />

«sensationelle Weitschusstor»<br />

von Xhaka, sondern sprach bei<br />

Sommers Einsatz von einer<br />

«Weltklasseleistung». Auch die<br />

Ersatzleute hätten bewiesen, dass<br />

in Brasilien mit ihnen zu rechnen<br />

ist. Undspätabends kam dann die<br />

freudigeBotschaft: Es hat fürden<br />

WM-Lostopf 1gereicht.<br />

Francisco Rodríguez<br />

Bemerkungen: Biel ohne Haas, Wetzel, Fey<br />

(alle verletzt) und Rouiller (überzählig), Lugano<br />

ohne Vauclair, Rüfenacht, Conne, Fritsche,<br />

Jordan Murray, Brady Murray (alle verletzt),<br />

Flückiger (krank), Campoli (überzählig)<br />

und Domenichelli (intern suspendiert). -57.<br />

Lattenschuss Bell. -60. (59:03) Timeout Lugano.<br />

Kloten Flyers -Rapperswil-Jona Lakers 3:0<br />

(0:0, 2:0, 1:0)<br />

Kolping Arena. -4574 Zuschauer. -SRKämpfer/Rochette,<br />

Kaderli/Tscherrig.<br />

Tore: 25. Steinmann (Schelling, Jenni) 1:0. 34.<br />

Stancescu (Du Bois, Bodenmann/Ausschluss<br />

Sejna) 2:0. 47. Blum (Bieber) 3:0.<br />

Strafen: 4mal 2plus 1mal 10 (Steinmann) Minuten<br />

gegen Kloten, 8mal 2Minuten gegen<br />

Rapperswil-Jona. -PostFinance-Topskorer:Bodenmann;<br />

Earl.<br />

Fribourg -Bern 3:1 (2:0, 1:1, 0:0)<br />

BCF-Arena. -6296 Zuschauer.-SRKoch/Massy,<br />

Kohler/Mauron.<br />

Tore: 4.Miettinen (Ngoy, Schilt) 1:0. 7. Monnet<br />

2:0. 33. Benjamin Plüss (Miettinen) 3:0. 35. Pascal<br />

Berger 3:1.<br />

Strafen: 3mal 2Minuten gegen Fribourg, 4mal<br />

2Minuten gegen Bern. -PostFinance-Topskorer:<br />

Miettinen; Ritchie.<br />

Genève-Servette -Lausanne 1:4 (1:1, 0:1, 0:2)<br />

Les Vernets. – 7135 Zuschauer (ausverkauft). –<br />

SR Stricker/Wirth, Bürgi/Wüst.<br />

Tore: 7.Kamerzin (Almond, Simek) 1:0. 8. Genazzi<br />

(Froidevaux) 1:1. 26. Lardi 1:2. 41. (40:20)<br />

Hytönen (Codey Burki, Gobbi) 1:3. 47. Froidevaux<br />

(Gobbi, Bang) 1:4. – Strafen: 2mal 2Minuten<br />

gegen Genève-Servette, 4mal 2Minuten<br />

gegen Lausanne. – PostFinance-Topskorer: Almond;<br />

Hytönen.<br />

Ambri-Piotta -Zug 5:1 (1:1, 3:0, 1:0)<br />

Valascia. - 4832 Zuschauer. - SR Kurmann/Mandioni,<br />

Fluri/Küng.<br />

Tore: 7.Reichert (Steiner, Chavaillaz) 1:0. 18.<br />

Sutter 1:1 (Eigentor Bianchi). 21. Park (Pestoni,<br />

Giroux) 2:1. 40. (39:03) Reichert (Pestoni,<br />

Trunz/Ausschluss Chiesa)3:1. 40. (39:25) Schlagenhauf<br />

(Grassi, Bianchi) 4:1. 49. Miéville (Pestoni/Ausschluss<br />

Lüthi) 5:1.<br />

Strafen: 6mal 2Minuten gegen Ambri-Piotta,<br />

8mal 2Minuten gegen Zug. -PostFinance-<br />

Topskorer: Steiner; Sutter.<br />

ZSC Lions -Davos 2:3 (0:0, 1:2, 1:0, 0:0) n.P.<br />

Hallenstadion. – 9710 Zuschauer. – SR Reiber/Wehrli,<br />

Müller/Rohrer.<br />

Tore: 23. Bastl 1:0. 33. Sciaroni 1:1. 40. (39:10)<br />

Paulsson (Grossmann, Lindgren/Ausschluss<br />

Shannon)1:2. 45. Kenins (Patrik Bärtschi, Seger)<br />

2:2. – Penaltyschiessen: Shannon 1:0, Guggisberg-;Kenins<br />

-, Paulsson 1:1; Patrik Bärtschi -,<br />

Lindgren -; Latendresse -, Gregory Hofmann -;<br />

Cunti -, Ambühl 1:2. – Strafen: 4mal 2Minuten<br />

gegen ZSCLions,3mal 2Minuten gegen Davos.<br />

– PostFinance-Topskorer: Cunti; Paulsson.<br />

NACHGEFRAGT<br />

«Da ist auch<br />

Glück dabei»<br />

EHC Biel Steve Kellenberger<br />

war amEnde der Partie gegen<br />

Lugano der gefeierte Held.<br />

Mit seinem fünften Saisontor<br />

machte erden 2:1-Sieg inder<br />

Verlängerung perfekt.<br />

Steve Kellenberger, was ging<br />

Ihnen durch den Kopf, als Sie<br />

in der 60. Minute eine Strafe<br />

kassierten?<br />

Steve Kellenberger: <strong>Das</strong>s es<br />

hoffentlich jetzt kein Torgibt.<br />

War eseine Strafe?<br />

Man kann sie geben, auch wenn<br />

der Luganesi unglücklich über<br />

meinen Stock fiel.<br />

Waswar das fürein Gefühl zwei<br />

Spielminuten später, als Sie das<br />

Siegestor markierten?<br />

Einfach die Erlösung, doch noch<br />

gewonnen zu haben. Ichhoffte,<br />

dass ich im richtigen Moment<br />

vonder Strafbank komme und<br />

dass mich ein Mitspieler sieht.<br />

Oliver (Kamber,die Red.) sah<br />

mich reflexartig. Sein Pass war<br />

genau.<br />

Wasgeht einem durch den Kopf,<br />

in einer solchen Situation alleine<br />

gegen den gegnerischen Torhüter<br />

zuziehen?<br />

Nichts,man läuft und schiesst.<br />

Ichhatte auch Glück. Der Puck<br />

ging zuerstanden Pfosten, dann<br />

beförderte ihn Manzato mit dem<br />

Hintern ins Tor.<br />

Blicken wir noch zurück. Nach<br />

dem 1:0 fiel 13 Sekunden später<br />

das 1:1. Ärgerlich?<br />

Da kann ich nur sagen, dass das<br />

nicht passieren darf. Aber es<br />

geht eben schnell. Ein Schuss,<br />

ein Ablenker –eskann halt passieren.<br />

Von der Tribüne aus betrachtet<br />

war esirgendwie ein komisches<br />

Spiel. Wieso?<br />

Weil Lugano sehr defensiv<br />

spielte und in der Mittelzone gut<br />

zumachte. Es warschwierig für<br />

uns,soeinen Wegnach vorne zu<br />

finden.<br />

War Biel noch etwas von der<br />

1:7-Niederlage in Davos verunsichert?<br />

Nein. Dort liefen wir in die Konter.<br />

<strong>Das</strong> haben wir heute vermieden.<br />

Wir waren, denke ich, gut fokussiert,<br />

trotz allem sehr konzentriert<br />

und defensiv geduldig.<br />

Ist Biel zu Hause eine Macht?<br />

Warten wir noch etwasab. Sicher<br />

ist, dass wir auch auswärts mehr<br />

«bringen» und punkten müssen,<br />

wenn wir weiter um eine Playoffteilnahme<br />

mitreden wollen.<br />

Interview: bmb<br />

Steve<br />

Kellenberger<br />

EHC Biel<br />

NACHRICHTEN<br />

Rollhockey<br />

RHC Diessbach<br />

im Cup-Einsatz<br />

<strong>Das</strong> Männerteam des RHC<br />

Diessbach startetheute mit dem<br />

Auswärtsspiel im Schweizer Cup<br />

beim Ligakonkurrenten SC<br />

Thunerstern in die neue Saison.<br />

Spielbeginn in Thun istum<br />

20.30 Uhr.Amkommenden Wochenende<br />

geht es dann fürdie<br />

amtierenden Schweizer Meister<br />

aus Diessbach auch in der NLA-<br />

Meisterschaft los.Sie sind am<br />

Samstag um 16 Uhr in Seedorf<br />

beim RHC Uri zu Gast. fri


26 Sport<br />

<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

Shaqiri fällt<br />

lange aus<br />

Fussball Xherdan Shaqiri wird<br />

Bayern München sechs bis<br />

sieben Wochen fehlen. Der<br />

Mittelfeldspieler zog sich<br />

beim 2:1-Sieg inAlbanien mit<br />

dem Schweizer Nationalteam<br />

einen Muskelbündelriss<br />

am hinteren rechten<br />

Oberschenkel zu.<br />

Trotz der Verletzung, die er bereits<br />

in der ersten Halbzeit erlitten<br />

hatte, kam Shaqiri am letzten<br />

Freitag im WM-Qualifikationsspiel<br />

in Tirana nach der Pause<br />

nochmals auf den Platz. Der<br />

22-jährige Basler schoss die<br />

Schweiz 1:0 in Führung, ehe er<br />

sich auswechseln liess.AmSonntag<br />

verliess Shaqiri das Nati-Camp<br />

und reiste nach München zurück.<br />

Die Untersuchungdurch Bayerns<br />

Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt<br />

ergab dann die fast<br />

zwei Monate Pause, die «Shaq»<br />

einlegen muss: «Die Diagnose ist<br />

bitter. Ich bin enttäuscht, versuche<br />

aber, soschnell wie möglich<br />

wieder fit zuwerden.» Shaqiri<br />

sprach von einem «blöden Zeitpunkt.<br />

Ich hatte eine super Woche:<br />

Erstunsere starkeLeistung in<br />

Leverkusen, als der Trainer mich<br />

von Beginn an gebracht hat. Und<br />

dann die WM-Qualifikation mit<br />

der Schweiz. Ich war in guter<br />

Form. Und jetzt das,schade. Aber<br />

ich schaue schon wieder nach<br />

vorne. Bald bin ich zurück!»<br />

Champions-League-Sieger Bayern<br />

München beklagt damit<br />

schon wieder den längerfristigen<br />

Ausfall eines Mittelfeldspielers.<br />

Auch der Spanier Thiago fällt<br />

nach einer Fussverletzung noch<br />

einige Wochen aus.Vor der Rückkehr<br />

ins Mannschaftstraining<br />

steht dagegen dessen Landsmann<br />

Javi Martineznach einer Leistenoperation.<br />

si<br />

NACHRICHTEN<br />

Automobil<br />

Edwards tödlich<br />

verunglückt<br />

Der britische Rennfahrer Sean<br />

Edwards istgestern nach Angaben<br />

seines Teamchefs Hans-<br />

Bernd Kamps bei einem privaten<br />

Fahrertraining auf dem<br />

Queensland Raceway in Willowbank<br />

(Au) tödlich verunglückt.<br />

Der 26-Jährige, der Sohn<br />

des ehemaligen Formel-1-Fahrers<br />

Guy Edwards,sass bei dem<br />

Unfall auf dem Beifahrersitz. Er<br />

sollte am kommenden Sonntag<br />

im Rahmen des DTM-Rennens<br />

in Hockenheim fürdas Porsche-<br />

Team das Saisonfinale im Porsche<br />

Carrera Cup bestreiten.<br />

Edwards hatte im Mai fürMercedes<br />

das 24-Stunden-Rennen auf<br />

dem Nürburgring gewonnen. si<br />

Rad<br />

David Millar hört<br />

Ende 2014 auf<br />

Der in den vergangenen Jahren<br />

als Anti-Doping-Aktivisthervorgetretene<br />

RadprofiDavid<br />

Millar will seine Karriere Ende<br />

2014 beenden. <strong>Das</strong> bestätigte<br />

der 36-jährige Schotteineinem<br />

Radsport-Magazin. Er<br />

brauche den Radsport «nicht<br />

mehr so wie früher»,sagte Millar.Der<br />

Zeitfahr-Spezialistgewann<br />

Etappen in allen grosse<br />

Rundfahrten. 2004 wurde er in<br />

Frankreich des Dopings mit<br />

EPO überführt. Nach seiner<br />

zweijährigen Sperre wandelte<br />

sich Millar zu einem glaubwürdigen<br />

Kämpfer gegenManipulation.<br />

Er erhob oft seine<br />

Stimme. si<br />

ZAHLEN &FAKTEN<br />

Den Puck im Visier: Steven Oleksy von den Washington Capitals (links) und Ryan Smyth von den Edmonton Oilers imZweikampf. Washington<br />

gewann die Partie mit 4:2.<br />

Eishockey<br />

Rasierklingen inder Fankurve<br />

Nach den Ausschreitungen am<br />

Rande eines Tessiner Eishockeyderbys<br />

zwischen dem HC Lugano<br />

und Ambri-Piotta imSeptember<br />

istamDienstag ein weiterer jungerMann<br />

vorübergehend festgenommen<br />

worden. Er soll die gegnerische<br />

Fankurve mit Rasierklingen<br />

präpariert haben, wie die<br />

Polizei mitteilte. Zudem habe er<br />

gemeinsam mit anderen Personen<br />

Viehmist auf den entsprechenden<br />

Plätzen verteilt. Gegen<br />

den 21-Jährigen aus Lugano wird<br />

wegen Körperverletzung, Gefährdung<br />

des Lebens vonanderen und<br />

Sachbeschädigung ermittelt. Er<br />

befindet sich gemäss Polizei inzwischen<br />

wieder auf freiem Fuss.<br />

Flyers testen Andreas Nödl<br />

Die Kloten Flyers haben auf den<br />

Ausfall von Topskorer Tommi<br />

Santala reagiert. Ab heute trainiert<br />

der Österreicher Andreas<br />

Nödl bei den Flyers mit. Bis Freitag<br />

soll entschieden werden, ob<br />

der rechte Flügel einen Vertrag,<br />

voraussichtlich bis zur Natinalmannschaftspause<br />

(2. bis 12. November),<br />

erhält. Der 26-Jährige<br />

hatte in der NHL von 2008 bis<br />

<strong>2013</strong> für die Philadelphia Flyers<br />

und die Carolina Hurricanes 195<br />

Spiele (15 Tore) absolviert, auf die<br />

neue Saison hin aber keinen Vertrag<br />

mehr erhalten. Nödl bestritt<br />

die Vorbereitung mit Lausanne,<br />

erhielt nach einem verletzungsbedingten<br />

Ausfall aber keinen<br />

Vertrag.<br />

Minnesota erneut erfolgreich<br />

Die Minnesota Wild befinden sich<br />

in der Erfolgsspur. Der 2:1-Auswärtssieg<br />

gegen die Buffalo Sabres<br />

war fürdas NHL-Team des<br />

Bündners Nino Niederreiter bereits<br />

der dritte in Serie. Niederreiter<br />

erhielt bei den Wild fast 18<br />

Minuten Einsatzzeit, blieb ohne<br />

Skorerpunktund stand beim einzigen<br />

Gegentreffer in der 36.Minute<br />

auf dem Eis. <strong>Das</strong> Siegestor<br />

für Minnesota schoss Jason Pominville<br />

zehn Sekunden vorEnde<br />

des Mitteldrittels im Powerplay.<br />

Der Kanadier, ein früherer Captain<br />

der Sabres,war erstimApril<br />

vonBuffalo zu Minnesota transferiert<br />

worden. Die Sabres haben<br />

keines ihrer bisher sieben Saisonspiele<br />

gewinnen können. Gleiches<br />

war ihnen zuletzt 1990 und 1999<br />

passiert.<br />

National Hockey League (NHL). Montag: Buffalo<br />

Sabres -Minnesota Wild (mit Nino Niederreiter)<br />

1:2. Boston Bruins -Detroit Red Wings<br />

2:3. Washington Capitals -Edmonton Oilers4:2.<br />

1. Liga. Gruppe 2. Thun -Basel-Kleinhüningen<br />

nach Redaktionsschluss.<br />

Fussball<br />

Bruno Metsu gestorben<br />

Derehemaligefranzösische Spieler<br />

und Trainer Bruno Metsu ist<br />

im Alter von59Jahren an Magenkrebs<br />

gestorben. Unvergesslich<br />

istMetsus Wirken als Nationalcoach<br />

Senegals.Erführte den krassen<br />

Aussenseiter an der WM<br />

2002 in Japan und Südkorea in<br />

die Viertelfinals.ImEröffnungsspiel<br />

siegte Senegal gegenFrankreich<br />

1:0,was zum schmachvollen<br />

Ausscheiden der als Titelverteidiger<br />

angetretenen Franzosen in<br />

der Gruppenphase führte. Metsu<br />

konvertierte später zum Islam<br />

und änderte seinen Namen in Abdulkarim.<br />

Twitter-Verbot für Italiener<br />

Italiens Nationalspieler dürfen<br />

während der Weltmeisterschaft in<br />

Brasilien im kommenden Jahr<br />

keine sozialen Netzwerkenutzen.<br />

«Während der WM werden wir<br />

noch härtere interne Regeln haben»,sagte<br />

NationaltrainerCesare<br />

Prandelli. Möglicherweise werde<br />

das Verbot fürsoziale Netzwerke<br />

wie Facebook und Twitter auch<br />

schon früher gelten. Auslöser für<br />

die Überlegungen Prandellis ist<br />

der Ärger um einen umstrittenen<br />

Tweet von Stürmer Mario Balotelli<br />

<strong>vom</strong> Wochenende. Der 23-<br />

Jährige hatte sich in dem Kurznachrichtendienst<br />

dagegen gewehrt,<br />

von der «Gazzetta dello<br />

Sport» als Symbol im Kampf gegen<br />

die Mafia bezeichnet zuwerden<br />

und dafürviel Kritik bekommen.<br />

Diego Costa neu für Spanien<br />

Der gebürtige Brasilianer Diego<br />

Costa, derzeit der erfolgreichste<br />

Torjägerder spanischen Liga, darf<br />

künftig für die spanische Nationalelf<br />

spielen. Der brasilianische<br />

Verband bescheinigte dem Weltmeister,dass<br />

der Stürmer vonAtletico<br />

Madrid kein offizielles Spiel<br />

fürBrasilien bestritten hat. Damit<br />

kann Costa, der seit mehr als<br />

sechs Jahren in Spanien aktiv ist<br />

und auch die spanische Staatsangehörigkeit<br />

besitzt, selbst darüber<br />

entscheiden, ob er lieber für<br />

Brasilien oder fürseine spanische<br />

Wahlheimat spielen will. Der 25-<br />

Jährigerangiert in der Torschützenliste<br />

der Primera Division mit<br />

zehn Treffern noch vorden Weltstars<br />

Lionel Messi (8) und Cristiano<br />

Ronaldo (7).<br />

Inter mit neuen Investoren<br />

Italiens traditionsreicher Fussballclub<br />

Inter Mailand fällt in die<br />

Hände einer Investorengruppe<br />

aus Indonesien.Ein dreiköpfiges<br />

Konsortium um den Unternehmer<br />

Erick Thohir soll <strong>vom</strong>bisherigen<br />

Besitzer Massimo Moratti<br />

einen 70-Prozent-Anteil übernehmen.<br />

«Alles ist unterschrieben»,<br />

sagte Moratti gestern vor<br />

Journalisten, ohne jedoch Details<br />

zu nennen. Italienische Medien<br />

hatten zuletzt berichtet, die<br />

Investoren könnten bis zu 350<br />

Millionen Euro fürbis zu 75 Prozent<br />

an dem finanziell klammen<br />

Club zahlen.<br />

Kein Geisterspiel für Saloniki<br />

Paok Saloniki hat sich erfolgreich<br />

gegen die Verurteilung zu einem<br />

Geisterspiel auf europäischer<br />

Bühne gewehrt. Die Berufungskammer<br />

der Uefa erkannte den<br />

Einspruch der Griechen gegendie<br />

Bestrafung nach den Ausschreitungen<br />

im Playoff-Rückspiel der<br />

Champions League gegenSchalke<br />

04 teilweise an. Paok muss nun<br />

das Europa-League-Heimspiel<br />

gegenMaccabi Haifa am 24.<strong>Oktober</strong><br />

nicht vor leeren Rängen bestreiten,<br />

aber eine Busse von<br />

30 000 Euro zahlen. Die Sperre<br />

für Salonikis Trainer Huub Stevens<br />

fürdrei Uefa-Partien hat Bestand.<br />

Schwegler unterstützt Stiftung<br />

Vorrund zwei Jahren hat der 26-<br />

jährige Schweizer Top-Fussballer<br />

Pirmin Schwegler ein Projekt<br />

initiiert zur Unterstützung der<br />

Berner Stiftung für krebskranke<br />

Kinder und Jugendliche. Sein<br />

Engagement lohnte sich: Im Inselspital<br />

überreichte der Eintracht-Frankfurt-Captain<br />

den<br />

Onkologen einen Check in der<br />

Höhe von 50 000 Schweizer<br />

Franken.<br />

Test-Länderspiele. In Cheonan: Südkorea -<br />

Mali 3:1 (1:1). In Peking: Brasilien -Sambia 2:0<br />

(0:0). In Schodino: Weissrussland -Japan 1:0<br />

(1:0).<br />

U19-EM-Qualifikation. Die erste Phase.<br />

Gruppe 9. 3. Spieltag. InPtuj: Schweiz -England<br />

0:1 (0:1). -InBakovci: Slowenien -Andorra7:0<br />

(3:0). -Rangliste (je 3Spiele): 1. England<br />

9. 2. Schweiz 6. 3. Slowenien 4. 4. Andorra<br />

0.-England und die Schweiz sind für<br />

die 2. Phase qualifiziert.<br />

Leichtathletik<br />

Läuft MoFarah Marathon?<br />

Der 30-jährige Brite Mo Farah<br />

beabsichtigternsthaft, am kommenden<br />

13.April in London seine<br />

Premiere im Marathon zu geben.<br />

Der Doppel-Olympiasieger und –<br />

Weltmeister über 5000 und<br />

10 000 merklärte zugunsten des<br />

Laufs über 42,195 km seinen Verzicht<br />

auf die Commonwealth Games<br />

des Jahres 2014,die <strong>vom</strong>23.<br />

Juli bis 3. AugustinGlasgowstattfinden<br />

werden.<br />

Tennis<br />

Keystone<br />

Vögele in zweiter Runde<br />

Stefanie Vögele (WTA 54) bezwang<br />

in der ersten Runde des<br />

Turniers in Luxemburg die Deutsche<br />

Mona Barthel (WTA 35) 1:6,<br />

6:4, 7:6 (7:3). Die 23-jährige Aargauerin<br />

trifft nun auf die Tschechin<br />

Karolina Pliskova(WTA66).<br />

DiePartie gegendie im Grossherzogtum<br />

als Nummer 6gesetzte<br />

Barthel dauerte über zwei Stunden.<br />

Anfänglich auf der Verliererstrasse,<br />

fing sich Vögele auf und<br />

entschied den zweiten Durchgang<br />

zu ihren Gunsten. Im dritten Satz<br />

führte die Halbfinalistin vonletzter<br />

Woche in Linz (Ö)bereits 4:1,<br />

ehe sie der gleichaltrigen Deutschen<br />

vier Games in Serie zugestehen<br />

musste. Im Tiebreak<br />

schliesslich kam Vögele nicht<br />

mehr ins Zittern (7:3). Vögele<br />

nahm damit gegenBarthel erfolgreich<br />

Revanche für die Niederlageinder<br />

zuvor einzigen Direktbegegnung.<br />

Ende Juli hatte die<br />

Schweizerin am Turnier in Washington<br />

in der ersten Runde klar<br />

in zwei Sätzen verloren. Timea<br />

Bacsinszky hingegen scheiterte in<br />

Luxemburg in ihrer Auftaktpartie<br />

an Sloane Stephens (WTA 12). Die<br />

Waadtländer Wildcard-Empfängerin,<br />

die in der Weltrangliste nur<br />

noch an Position 256 klassiert ist,<br />

unterlag der als Nummer 2gesetzten<br />

Amerikanerin in 78 Minuten<br />

3:6,3:6.<br />

Mouilleron-Le-Captif (Fr). ATP-Challenger<br />

(64’000 Euro/Hart). 1. Runde: Henri Laaksonen<br />

(Sz) s. Adrian Menendez-Maceiras (Sp) 5:7, 6:3,<br />

6:3. Maxime Teixeira(Fr) s. Stéphane Bohli (Sz)<br />

7:5, 6:4.<br />

Luxemburg. WTA-Turnier (235’000 Dollar/Indoor).<br />

1. Runde: Sloane Stephens (USA/2) s. Timea<br />

Bacsinszky (Sz/WC) 6:3, 6:3. Stefanie Vögele<br />

(Sz) s. Mona Barthel (De/6) 1:6, 6:4, 7:6<br />

(7:3). Karolina Pliskova(Tsch) s. LourdesDominguez<br />

(Sp) 5:7, 7:5, 6:1. -Vögele in der 2. Runde<br />

gegen Pliskova (WTA 66).<br />

Rad<br />

Peking-Rundfahrt, WorldTour. 5.und letzte<br />

Etappe, Peking -Peking (117 km): 1. Luka<br />

Mezgec (Sln) 2:23:56. 2. Nacer Bouhanni (Fr). 3.<br />

Moreno Hofland (Ho). 4. Matti Breschel (Dä). 5.<br />

Roberto Ferrari (It). 6. AlexejZatewitsch(Russ).<br />

Ferner: 36. Martin Kohler (Sz). 46. Mathias<br />

Frank (Sz), alle gleiche Zeit.Schlussklassement:<br />

1. Benat Intxausti (Sp) 19:35:46. 2. Daniel Martin<br />

(Irl) 0:10 zurück. 3.David Lopez Garcia (Sp)<br />

0:13. 4. RuiAlberto Faria De Costa(Por) 0:18. 5.<br />

Romain Bardet (Fr) 0:24. 6. Tony Martin (De),<br />

gleiche Zeit. Ferner: 13. Frank 0:31. 54. Kohler<br />

9:11. -138 klassiert.<br />

UCI World Tour. Schlussklassement (nach 28<br />

Rennen): 1. Joaquim Rodriguez (Sp) 607. 2.<br />

Chris Froome (Gb) 587. 3. Alejandro Valverde<br />

(Sp) 540. 4. Peter Sagan (Slk) 491. 5. Vincenzo<br />

Nibali (It) 474. 6. Daniel Martin (Irl) 432. 7. Fabian<br />

Cancellara(Sz)384. 8. NairoQuintana (Kol)<br />

366. 9. RuiCosta (Por)352. 10. Richie Porte (Au)<br />

327. Ferner die weiteren Schweizer: 80. Frank<br />

55. 126. Albasini 19. 162. Grégory Rast 6.181.<br />

Danilo Wyss 3. 183. Martin Kohler 3. Teams: 1.<br />

Movistar (Sp) 1610. 2. Sky (Gb) 1561. 3. Katjuscha<br />

(Russ) 1340. 4. RadioShack-Leopard (Lux)<br />

1056. 5. Astana(Kas)1045. Ferner:10. BMC Racing<br />

Team (USA/Sz) 731. Nationen: 1. Spanien<br />

1890. 2. Italien 1082. 3. Kolumbien 1011. 4.<br />

Grossbritannien 975. 5. Holland 806. Ferner:15.<br />

Schweiz 467.<br />

Skater 90<br />

vor dem<br />

Finaleinzug<br />

Inlinehockey In der NLB<br />

haben sich die Biel Skater 90<br />

in der ersten Partie des<br />

Halbfinals gegen Gerlafingen<br />

gleich mit 9:1 durchgesetzt.<br />

Kommendes Wochenende<br />

streben die <strong>Bieler</strong> mit<br />

einem Auswärtssieg<br />

den Finaleinzug an.<br />

Nach den zwei klaren Erfolgen<br />

über Langnau im Viertelfinal blieben<br />

die <strong>Bieler</strong> auch in der ersten<br />

Partie des Halbfinals gegenGerlafingen<br />

ungefährdet. Die Seeländer<br />

Aufstiegsfavoriten sorgten<br />

vonBeginn weg fürklare Verhältnisse<br />

und führten bereits nach<br />

dem ersten Drittel vorentscheidend<br />

mit 5:0.Dies notabene gegen<br />

ein Team, das während der Qualifikation<br />

insbesondere durch sein<br />

gutes Defensivspiel auffiel und<br />

deswegen in der Lageschien, den<br />

90ern Paroli zu bieten. Doch gegen<br />

das Startfurioso der Mannschaft<br />

von Trainer Dieter Lohr<br />

vermochten die Solothurner<br />

nichts auszurichten.<br />

Im Mitteldrittel glich sich das<br />

Spielgeschehen allerdings aus.<br />

Zum einen besannen sich die<br />

Gästeauf ihr kompromiss- und risikoloses<br />

Defensivspiel. Zum anderen<br />

agierten aber auch die <strong>Bieler</strong><br />

im Wissen um den klaren Vorsprung<br />

nicht mehr derart unwiderstehlich<br />

wie noch im Startabschnitt.<br />

Die Solothurner verpassten<br />

es indes insbesondere während<br />

dreier längerer 4gegen 2<br />

Überzahlspielen, noch einmal ins<br />

Spiel zurückzukehren. <strong>Das</strong> 1:1-<br />

Drittelsresultat entsprach so<br />

durchaus dem Gezeigten.<br />

Im letzten Abschnitt machten<br />

die Hausherren mit zwei Toren in<br />

den ersten 40 Sekunden nach<br />

Wiederanpfiff frühalles klar.Kurz<br />

vor Schluss war schliesslich<br />

Schneeberger mit seinem zweiten<br />

Torzum 9:1fürden Schlusspunkt<br />

besorgt. Den <strong>Bieler</strong>n winkt nun<br />

mit einem Auswärtssieg kommenden<br />

Samstag bereits die frühzeitigeFinalqualifikation.<br />

mw<br />

Biel Skater 90 -Gerlafingen 9:1 (5:0, 1:1, 3:0)<br />

Sahligut. – 98 Zuschauer. – SR Taschner/Bremenkamp<br />

.<br />

Tore:6.Lüthi (Ponti) 1:0. 7. Vasile (Rüfli) 2:0.11.<br />

Zürcher (Vasile) 3:0. <strong>16.</strong> Vasile (Rüfli) 4:0. 20.<br />

Schneeberger (Rüfli) 5:0. 29. David Widmer<br />

(Siegrist) 5:1. 40. Zimmermann 6:1. 41. Rüfli<br />

(Zimmermann) 7:1. 41. Zurbriggen (Bohnenblust)<br />

8:1. 56. Schneeberger (Zurbriggen) 9:1.<br />

Strafen: 9-mal 2Minuten gegen BS90; 2-mal 2<br />

Minuten plus 2-mal 10 Minuten (Kummer,<br />

Siegrist) gegen Gerlafingen.<br />

BS90: Sermet; Zürcher,Zimmermann; Bohnenblust,<br />

Girard; Bronner,Cédric Lüthi; Vasile,Rüfli;<br />

Schneeberger, Zurbriggen; Ponti, Jonas Lüthi.<br />

Gerlafingen: Heeb (21. Lange); Siegrist, Rolli,<br />

Lödding, Thüler, Frech, Kummer, Stämpfli, David<br />

Widmer, Knörr, Michael Widmer.<br />

NLB. Playoff-Halbfinals.Biel Skater 90 -Gerlafingen<br />

9:1. Rothenfluh -LaBroye 8:5.<br />

SPORT AMTV<br />

Mittwoch, <strong>16.</strong> <strong>Oktober</strong><br />

SRF2<br />

22.20 Sport aktuell:<br />

Fussball: WM-Qualifikation,<br />

Highlights aus<br />

Schweizer Sicht<br />

Interview mit<br />

Ottmar Hitzfeld<br />

Champions League Frauen,<br />

Sparta Prag -FCZürich<br />

Eurosport<br />

13.00 Tennis: WTA-Turnier<br />

in Luxemburg<br />

17.00 Fussball: Champions League<br />

Frauen,<br />

Sechzehntelfinal-Rückspiel,<br />

Wolfsburg -Pärnu/Est<br />

19.00 Fussball: Champions League<br />

Frauen,<br />

Sechzehntelfinal-Rückspiel,<br />

Potsdam -MTK Budapest<br />

21.25 Golf: PGA-Turnier<br />

in San Martin/USA


<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

TV/Radio 27<br />

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In einem Waldstück wird die Leiche eines Kindes gefunden.<br />

Durch ein in der Nähe abgestelltes Auto kommen<br />

die Kommissare Claudia Studer und Stefan Huber dem<br />

Mörder auf die Spur. Als auch Studers Patenkind Lukas<br />

(Nicolas Simon) verschwindet, wächst die Gewissheit,<br />

dass es sich um einen Serienmörder handelt.<br />

<br />

<br />

1998 fällt die dreijährige Katharina in einen Teich, ist<br />

fast 30 Minuten unter Wasser, bis die Eltern sie finden.<br />

Scheinbar ein hoffnungsloser Fall – doch ein junger Wiener<br />

Kardiologe (Ken Duken) gibt das Kind nicht auf.<br />

<br />

Die Weihnachtsfeier, eine der traditionell extravaganten<br />

Privatgesellschaften eines neureichen Kunsthändlers<br />

(Kevin Spacey) in Savannah, Georgia, wird gestört, als im<br />

Haus die Leiche eines Mannes gefunden wird.<br />

<br />

<br />

Alaska Johansson (Alina Levshin) wird in letzter Minute<br />

an ihrem Suizid gehindert, als ein Kind im Halloween-<br />

Kostüm in ihre Wohnung eindringt und Süssigkeiten<br />

verlangt. Etwas scheint mit dem Kind nicht zu stimmen.<br />

<br />

Ein junger Deutscher (Alexander Fehling) reist durch<br />

ein afrikanisches Land. Am Ufer eines Flusses begegnet<br />

er einem alten Fischer, der ihn in seinem Holzboot tief in<br />

die Wildnis mitnimmt.<br />

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Gesellschafterin für Senioren<br />

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Radio am Mittwoch


28 Die Letzte<br />

<strong>Bieler</strong> <strong>Tagblatt</strong>, Mittwoch, <strong>16.</strong><strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

PEOPLE<br />

Senta Berger<br />

Unbedingt wie<br />

Sophia Loren sein<br />

Die Schauspielerin Senta Berger<br />

hat als Teenager Sophia Loren<br />

nachgeeifert. «Ichwollte unbedingt<br />

auch so sein»,sagt sie.<br />

Um ihrem Schönheitsidol nahe<br />

zu kommen, habe sie sich mit<br />

15 Jahren extra die Haare gefärbt<br />

und mit einer Papierschere ihren<br />

besten Rolli zerschnitten –<br />

damit er wie bei ihrem Vorbild<br />

über die Schulter fiel, sagte<br />

Senta Berger bei der Vorstellung<br />

der ZDF-Terra-X-Folge «Die Geschichte<br />

der Schönheit» gestern<br />

in München. sda/Keystone<br />

Quentin Tarantino<br />

Belmondo ist<br />

«König des Kinos»<br />

Als «König des Kinos» hat US-<br />

Starregisseur Quentin Tarantino<br />

die französische Schauspiellegende<br />

Jean-Paul Belmondo gewürdigt.<br />

«Die Filme der Nouvelle<br />

Vague, Actionfilme, Krimis –Belmondo<br />

hat alles gemacht»,erklärte<br />

Tarantino.Der heute<br />

80-jährigeSchauspieler stehe für<br />

«Super-Coolness»,sagte der US-<br />

Regisseur am Montagabend bei<br />

der Eröffnung des Filmfestivals<br />

Lumière in Lyon. sda/Keystone<br />

Alina Buchschacher<br />

Glücklich zurück<br />

im Alltag<br />

Im Juni hat Alina Buchschacher<br />

die Krone der Miss Schweiz weitergereicht<br />

–und istfroh um die<br />

neue Normalitätinihrem Leben.<br />

Nächstes Ziel der 22-Jährigen ist<br />

die Lehrabschlussprüfung, anschliessend<br />

will sie sich weiterbilden.<br />

Sie denktaneine Karriere<br />

in der Immobilienbranche. sda<br />

Hunderte Hinweise<br />

Fall Maddie Der emotionale Auftritt der Eltern und die detaillierte Darstellung der<br />

Polizei haben gewirkt. Heute folgt ein Aufruf im deutschen Fernsehen.<br />

Der TV-Aufruf im Fall Maddie hat<br />

in Grossbritannien hunderte Hinweise<br />

gebracht. Fast 1000 Anrufe<br />

und E-Mails gingen bis gestern<br />

Nachmittag bei der Londoner Polizei<br />

Scotland Yard ein, nachdem<br />

diese am Montagabend in einer<br />

BBC-Sendung neue Erkenntnisse<br />

sowie Phantombilder vonGesuchten<br />

vorgestellt hatte. Gemäss der<br />

Polizei hatten mehrere Anrufer<br />

zum Phantombild eines Mannes<br />

denselben Namen genannt. Mit<br />

den Hinweisen wurde auch die<br />

Hoffnung auf Erfolg der Aktion in<br />

Deutschland geweckt.<br />

Heute wird der Aufruf in der<br />

ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY...<br />

ungelöst» gezeigt. Fürgestern war<br />

geplant, die niederländische Bevölkerung<br />

im TV-Fahndungsprogramm<br />

«Opsporing verzocht» zur<br />

Mithilfe aufzurufen. Zwei der gesuchten<br />

Männer könnten Zeugenaussagen<br />

zufolge Deutsch oder<br />

Niederländisch gesprochen haben.<br />

Zudem waren in der Zeit vonMaddies<br />

Verschwinden aus einer<br />

portugiesischen Ferienanlage im<br />

Frühjahr 2007 zahlreiche deutsche<br />

und niederländische Touristen<br />

vorOrt.<br />

In der ZDF-Sendung werden<br />

auch die Eltern von Maddie,<br />

Gerry und Kate McCann, sprechen.<br />

Fürdas Fernsehen wurden<br />

die Geschehnisse in einem Kurzfilm<br />

mit Schauspielern nachempfunden.<br />

Die damals dreijährige<br />

Madeleine war am Abend des<br />

3. Mai 2007 aus der Ferienwohnung<br />

in Praia da Luz an der portugiesischen<br />

Algarve verschwunden,<br />

während ihre Eltern mit<br />

«<strong>Das</strong> ist mir nicht einmal in den Sinn gekommen»<br />

Kate Winslet Die schwangere<br />

Schauspielerin Kate Winslet(hier<br />

mitKollegeJosh Brolin, links,und<br />

Regisseur Jason Reitman) lässt<br />

sich vonihrem Ungeborenen von<br />

einem möglichen zweiten Oscar-<br />

Gewinn ablenken. «<strong>Das</strong> ist mir<br />

nicht mal in den Sinn gekommen.<br />

Freunden in der Nähe beim Abendessen<br />

waren. Die Behörden in<br />

Portugal hatten ihre Ermittlungen2008<br />

ergebnislos eingestellt.<br />

Scotland Yard überprüfte diese.<br />

Nachdem Zeugenaussagen, Mobilfunkdaten<br />

und weiteres Material<br />

erneut betrachtetworden waren,<br />

habe sich der Schwerpunkt<br />

nun verschoben, erklärte der Untersuchungsleiter.<br />

Unter anderem wurde einer der<br />

einst Hauptverdächtigen als unschuldiger<br />

Vater identifiziert, der<br />

sein Kind aus einem Abendkindergarten<br />

abgeholt hatte. Die Polizei<br />

geht jetzt davon aus, dass Madeleine<br />

später aus dem Appartement<br />

verschwand als zunächstgedacht –<br />

wasdie Möglichkeit eröffnet, dass<br />

ihre Mutter einen möglichen Entführer<br />

beinahe noch angetroffen<br />

Ichbin so mit dem Babybeschäftigt»,<br />

erklärte die 38-Jährige bei<br />

derPremiere ihres Films «Labour<br />

Day» in London. Mit ihrem dritten<br />

hätte, als sie nach Madeleine<br />

und ihren beiden Geschwistern<br />

schauen wollte.<br />

Die Polizei sucht nun vorallem<br />

einen Mann, der mit einem Kind<br />

auf dem WegRichtung Strand gesichtet<br />

wurde. Identifiziert werden<br />

sollen zudem ein oder mehrere<br />

blonde Männer, die sich vor<br />

der Entführung in der Nähe des<br />

Appartements aufgehalten haben<br />

sollen. Vieles deute auf eine «geplante<br />

Entführung» hin, sagte ein<br />

Vertreter vonScotland Yard in der<br />

Sendung. Er rief Zuschauer und<br />

Öffentlichkeit auf, vorgefertigte<br />

Meinungen in dem von Spekulationen<br />

umgebenen Fall abzulegen<br />

und neu nachzudenken: «Wir haben<br />

versucht, alles wieder auf Null<br />

zu setzen, auf Anfang, und vondort<br />

neu zu beginnen.»<br />

sda<br />

Ehemann erwartet Winslet den<br />

ersten gemeinsamen Nachwuchs.<br />

Auszwei früheren Ehen hat sie bereits<br />

zwei Kinder. sda/Keystone<br />

19 Tage in<br />

der Wildnis<br />

überlebt<br />

USA Er ernährte sich von<br />

Eichhörnchen und Eidechsen<br />

und deckte sich nachts mit<br />

Blättern zu: Fast drei Wochen<br />

lang hat ein 72 Jahre alter<br />

Hobbyjäger in der<br />

kalifornischen Wildnis<br />

überlebt.<br />

Der Mann hatte sich im September<br />

in einer entlegenen Bergregion<br />

nahe Mendocino verlaufen.<br />

Wie durch ein Wunder sei er am<br />

Wochenende –fast unversehrt –<br />

gefunden worden. Gene Penaflor<br />

hatte nur ein paar Kratzer und<br />

war einige Kilos leichter geworden,<br />

wie US-Medien am Montag<br />

berichteten. Sein Vater habe alles<br />

getan, um zu überleben, sagte der<br />

Sohn des Geretteten, Gale Penaflor,der<br />

«Los Angeles Times».Er<br />

habe Eichhörnchen mit seinem<br />

Gewehr getötet und Frösche, Eidechsen<br />

und eine Schlangegefangen,<br />

die er über Feuer geröstet<br />

habe. Nachts habe er sich mit<br />

Blättern und Ästen zugedeckt, um<br />

sich vor der Kälte zu schützen.<br />

Während seines 19-tägigen Verschwindens<br />

fiel in der Bergregion<br />

bereits Schnee.<br />

Der gebürtige Philippiner, der<br />

in San Francisco lebt, war am<br />

24.September mit einem Freund<br />

beim Jagen gewesen. Er sei <strong>vom</strong><br />

Wegabgekommen, habe sich nach<br />

einem Sturz am Kopf gestossen<br />

und das Bewusstsein verloren,<br />

habe Penaflor nach seiner Rettung<br />

den Behörden gesagt. Als er aufwachte,<br />

habe er bei dichtem Nebel<br />

die Orientierung verloren und auf<br />

Hilfe gewartet. Sein Begleiter meldete<br />

den Mann als vermisst. Eine<br />

Woche lang suchten Rettungsteams<br />

die schwer zugängliche Region<br />

ab,ohne eine Spur zu finden.<br />

Die Rettung kam am Samstag,<br />

als Jägerschwache Hilferufe in einer<br />

Bergschlucht hörten. PerHelikopter<br />

wurde Penaflor in ein Spital<br />

gebracht, doch schon nach wenigen<br />

Stunden konnte er zu seiner<br />

Familie zurückkehren. «Er warin<br />

grossartiger Verfassung», sagte<br />

sein Sohn der «Los Angeles<br />

Times». Erhabe in der Wildnis<br />

ausreichend Wasser getrunken<br />

und alle wichtigen Körperfunktionen<br />

seien intaktgewesen. «Wir<br />

haben die Hoffnung nie aufgegeben»,fügte<br />

der 37 Jahre alte Sohn<br />

hinzu.<br />

sda<br />

WETTER <strong>Das</strong> detaillierte Regionalwetter auf www.bielertagblatt.ch<br />

Region Vormittag<br />

7°<br />

St-Imier<br />

Ins<br />

10° Min<br />

16° Max<br />

Tavannes<br />

Biel 10°<br />

Lyss<br />

9°<br />

Region Nachmittag<br />

Moutier<br />

Grenchen<br />

Tavannes<br />

14°<br />

St-Imier<br />

Biel 16°<br />

Lyss<br />

Wind Jura<br />

SW 15 km/h<br />

Ins<br />

16°<br />

Wind Biel<br />

SW 15 km/h<br />

Schweiz Heute<br />

Basel<br />

Moutier<br />

16°<br />

Zürich<br />

16°<br />

Grenchen<br />

Bern<br />

16°<br />

Interlaken<br />

15°<br />

Genf Sitten<br />

18° 17°<br />

Chur<br />

16°<br />

St.Moritz<br />

10°<br />

Bellinzona<br />

20°<br />

Tagsüber trocken, am Abend aus Westen Regen<br />

Allgemeine Lage: Von Frankreich erstreckt<br />

sich eine Hochdrucknase bis<br />

nach Deutschland und zur Schweiz.<br />

Tagsüber ist es trocken. Am Abend<br />

und in der Nacht auf Donnerstag<br />

ziehen Störungen über die Schweiz.<br />

Seeland: Am Mittwoch ist es<br />

tagsüber trocken. Im Seeland liegen<br />

einige Nebelfelder. Am Vormittag<br />

und über die Mittagszeit gibt es<br />

Aufhellungen. Am Nachmittag<br />

nimmt die Bewölkung aus Westen<br />

wieder zu. Am Abend setzt verbreitet<br />

Regen ein.<br />

Aussichten: Im Mittelland gibt es<br />

am Donnerstag nach Auflösung<br />

allfälliger Nebelfelder recht sonniges<br />

Wetter. Die Sonne setzt sich auch<br />

in den Bergen durch. Im Seeland<br />

gibt es Temperatur-Höchstwerte<br />

um 17 Grad. Am Freitag- und<br />

Samstagvormittag liegt im Seeland<br />

jeweils Nebel. Der Nebel löst sich<br />

im Tagesverlauf auf. Ausserhalb der<br />

Nebelgebiete ist es trotz Wolkenfeldern<br />

zeitweise sonnig und mild.<br />

Eine Störung bringt auf Sonntag aus<br />

Westen Regen.<br />

Profil Heute<br />

Basel Moutier Chasseral Biel Bern Thun Niesen Jungfrau Brig<br />

m ü.M.<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

Heute<br />

-5°<br />

-3°<br />

-1°<br />

2°<br />

5°<br />

9°<br />

13°<br />

16°<br />

Nebelgrenze<br />

nebelfrei<br />

0° Grenze<br />

2900 m<br />

Aussichten<br />

Norden<br />

Süden<br />

Do Fr Sa So Mo<br />

11° / 17° 7° / 17° 8° / 18° 9° / 17° 9° / 18°<br />

11° / 21° 11° / 19° 11° / 18° 12° / 17° 12° / 18°<br />

Rot: Stundengrenzwert 120µg/m 3<br />

Ozon O 3 in Biel-Bienne<br />

Stickstoffdioxid NO 2<br />

in Biel-Bienne<br />

Provisorische Ozondaten der Station Biel-Bienne des BECO. Provisorische Stickstoffdioxid Daten (NO 2<br />

) der BECO Station.<br />

Rot: Tagesgrenzwert 80µg/m 3<br />

120<br />

80<br />

80<br />

40<br />

40<br />

14.10. 16:00 15.10. 04:00 15.10. 16:00<br />

14.10. 16:00 15.10. 04:00 15.10. 16:00<br />

Sonne und Mond<br />

Aufgang:<br />

Untergang:<br />

07:52<br />

18:39<br />

Aufgang: 17:48 Untergang: 06:02<br />

27. Okt. 3. Nov. 10. Nov. 19. Okt.<br />

Nidsigend ab 23. Okt. um 11:13 Uhr<br />

Obsigend ab 6. Nov. um 07:38 Uhr<br />

Nidsigend ab 19. Nov. um 18:16 Uhr<br />

Die drei Seen Biel Neuenburg Murten<br />

Wind heute<br />

SW 3 Bf SW 3 Bf SW 3 Bf<br />

Wind morgen<br />

SW 3 Bf SW 3 Bf SW 2 Bf<br />

Werte Gestern<br />

Wasserstand<br />

Veränderung<br />

Strömung Aare<br />

Aegerten<br />

429.24 m 429.28 m 429.33 m<br />

-1 cm +1 cm +1 cm<br />

299.3 m 3 /sec. Veränderung: +44.9 m 3 /sec.

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