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T I M E<br />

O U T<br />

Historisches Machtzentrum<br />

Die Burg zu Wien<br />

Die Wiener Hofburg ist eine Stadt<br />

in der Stadt. 240 000 Quadratmeter<br />

verbauter Fläche bilden ein Labyrinth<br />

aus endlosen Gängen zwischen<br />

Büroräumen, Wohnungen und Hochkultur.<br />

700 Jahre wurde an dem Koloss<br />

gebaut, vom 13. Jahrhundert bis 1918<br />

war die Burg Regierungssitz der Herzöge<br />

und Erzherzöge vonÖsterreich,<br />

der römisch-deutschen Könige<br />

und Kaiser sowie der Kaiser von<br />

Österreich. Als Machtzentrum<br />

Österreichs stand sie im Mittelpunkt<br />

europäischer Politik.<br />

Herrscher und Hofadel wurden<br />

in ihrer Machtentfaltung und<br />

-erhaltung von einem Heer von<br />

Angestellten und Bediensteten<br />

gestützt, das die riesige Residenz<br />

bewirtschaftete und großteils<br />

auch bewohnte. Während<br />

der Regierungszeit von Franz<br />

Josef I. lebten und arbeiteten<br />

2000 Menschen in der Hofburg. Sie<br />

wurden vom Kaiser recht „gehätschelt“:<br />

alle bekamen gratis Essen, Wohnung<br />

und Heizmaterial. Entlassungen gab es<br />

so gut wie nie. Mit Sozialplänen, kostenloser<br />

medizinischer Versorgung und<br />

sogar einem Ganztageskindergarten war<br />

der Hof erstaunlich modern. Das wurde<br />

von manchen schamlos ausgenützt.<br />

Funktionierende Kontrolle hat es lange<br />

Zeit nicht gegeben. Riesige Mengen<br />

Lebensmittel verschwanden aus der<br />

Hofküche. Dabei waren die Menüs alles<br />

andere <strong>als</strong> klein. So mancher Hofbedienstete<br />

konnte zumindest seine<br />

Gattin mitversorgen. Viele Mittagessen<br />

gelangten gegen Bezahlung sogar aus der<br />

Burg hinaus. Eine Zeitlang hieß es, ganz<br />

Wien werde von der Burgküche aus ernährt.<br />

Vielleicht mit ein Grund, für die<br />

kulturelle Hochblüte der Stadt.<br />

Gemeinsam mit uralten Institutionen<br />

wie Spanischer Hofreitschule und Kaiserresidenz<br />

umfasst die Hofburg heute<br />

einige der bedeutendsten Zentren österreichischer<br />

Kultur. Zwischen Bundeskanzleramt<br />

im Leopoldinischen Trakt<br />

am äußersten Ende der Hofburg und<br />

der weltbesten graphischen Sammlung<br />

Albertina im Palais Erzherzog Albrecht<br />

am anderen Ende des gigantischen<br />

Komplexes liegen dicht nebeneinander<br />

Schatzkammer, Nationalbibliothek<br />

und Sisi-Museum. Ebenso Österreichisches<br />

Filmmuseum, Ephesosmuseum<br />

und Papyrussammlung. Sie zählt mit<br />

etwa 180.000 Objekten weltweit zu den<br />

größten ihrer Art. Im Oktober 2001<br />

wurde die Sammlung in die UNESCO-<br />

Liste „Memory ofthe World“ <strong>als</strong> Weltdokumentenerbe<br />

aufgenommen. Genau<br />

in der Mitte, im ältesten Bereich der<br />

Anlage, befindet sich die Hofburgkapelle.<br />

Fast jeden Sonntag<br />

geben hier die Wiener Sängerknaben<br />

ein Konzert. Das<br />

hat in Wien Tradition. Schon<br />

Franz Schubert hat hier <strong>als</strong><br />

Sängerknabe gesungen. Auch<br />

die Schauspieler Fritz Karl und<br />

Peter Weck gingen durch diese<br />

Schule und auch das singende<br />

Wiener Original Adi Hirschal.<br />

Die wohl bekannteste Ansicht<br />

der Hofburg bietet der<br />

Michaelertrakt. Eigentlich sind<br />

die Entwürfe dieses Traktes 160<br />

Jahre älter <strong>als</strong> das Bauwerk selbst. Die<br />

Verwirklichung der Entwürfe ließ deshalbsolange<br />

auf sich warten,weil genau<br />

hier bis 1888 das originale Hofburgtheater<br />

stand. Kaiser Franz Josef und der Hofadel<br />

haben das kleine Theater geliebt.<br />

Erst <strong>als</strong> auf der dam<strong>als</strong> neu entstehenden<br />

Ringstraße das heutige Burgtheater<br />

vollendet war, gab der Kaiser sein altes<br />

Hoftheater schweren Herzens auf und<br />

der Platz war nun frei für den Michaelertrakt<br />

mit seiner imposanten bronzenen<br />

Kuppel.<br />

❙<br />

Der Baustoff-Vierer 2013 im internationalen Einsatz<br />

3.März<br />

13-14.April<br />

4.Mai<br />

18-19.Mai<br />

24-26.Mai<br />

22-23.Juni<br />

5-11.August<br />

Brugge Boat Race; Brügge, Belgien<br />

Croatia Open; Zagreb, Kroatien<br />

Int. DRV Juniorenregatta München; München<br />

Int. Juniorenregatta Brünn; Brünn, Tschechien<br />

European Rowing Junior Championships; Minsk, Weißrussland<br />

Int. Juniorenregatta Ottensheim; Linz<br />

World Rowing Junior Championships; Trakai, Litauen<br />

www.rudern.at<br />

www.lia.at<br />

1-2 .2013 | 5

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