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<strong>Anmerkungen</strong> <strong>zum</strong> GnuRadio-Seminar 1<br />

am 9.2.13 Einstellung der<br />

Audioparameter und Empfang mit<br />

RTL-Stick<br />

Prof. Dr.-Ing. Michael Hartje, DK5HH<br />

12. Februar 2013<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung 2<br />

2 Audioeinstellungen unter Linux 2<br />

2.1 Audiosystem unter Linux . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.2 Einstellungen der Audiosysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.2.1 Einstellung der Ausgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.2.2 Einstellung der Aufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.2.3 Überprüfung der Audioeinstellung mit GnuRadio . . . . . . . . . . 3<br />

2.2.4 Messung des Frequenzganges der Sondkarte . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.3 Einstellungen für die Arbeit mit Funcube Dongle . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.4 Einstellungen mit ALSA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

3 DVB-T-Stick mit RTL2832U 11<br />

3.1 Technik der Sticks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3.1.1 EZCAP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3.1.2 Terratec NOXON . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3.2 Gnuradio-Blöcke für RTL2832U und Tuner . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3.3 Parametrierung des RTL-Dialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

3.3.1 RTL2832-Block . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

3.4 Empfangsergebnisse mit RTL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

4 Empfang mit FunCube Dongle 16<br />

5 Zusammenfassung 17<br />

1


1 Einleitung<br />

1 Einleitung<br />

Bei dem am 9. Februar 2013 durchgeführten Seminar in der Zeit von 14 bis 18:00 Uhr<br />

sind einige Punkte leider nicht angesprochen worden, die in der Ankündigung vorgesehen<br />

waren. Die folgenden Anregungen sollen daher einige Dinge nachreichen, um eine<br />

Vorbereitung auf einen möglichen zweiten Teil und eine Fortführung des Seminars zu<br />

ermöglichen.<br />

2 Audioeinstellungen unter Linux<br />

2.1 Audiosystem unter Linux<br />

Unter Linux gibt es verschiedene Audiosysteme, die für die jeweiligen internen und externen<br />

Soundkarten alle notwendigen Treiber bereithalten und zur Verfügung stellen. die<br />

Soundsysteme haben sich historisch entwickelt.<br />

1. OSS Ist das älteste System und wird derzeit praktisch nicht mehr verwendet.<br />

2. ALSA ist bei allen System als Grundlage immer noch ansprechbar.<br />

3. JAZZ Ist ein System mit sehr hoher Auösung und guter Echtzeitfähigkeit, wird<br />

jedoch fast gar nicht verwendet<br />

4. PULSE-Audio wird heute bei den modernen System von Debian und Ubuntu nicht<br />

nur installiert sondern auch als Standardsystem aktiviert. es erlaubt, die anderen<br />

Vorgenanntensysteme zu entwickeln und gemeinsam zu nutzen. Ferner hat es die<br />

Möglichkeit, sehr einfach Audiodaten über das Netzwerk zu verteilen.<br />

5. Port-Audio ist ein System, welches ebenfalls ein Netzwerk nutzen kann, um Audiosystemdaten<br />

zu verteilen und insbesondere eine gemeinsame Plattform, um die<br />

Audioaus- und -eingabe mit einer Schnittstelle für die Programme zu erlauben. Dadurch<br />

ist die Portierung von Gnuradio auf Macintosh und auf Windows vereinfacht.<br />

Bei der Übersetzung von Gnuradio wird es automatisch installiert und für einige<br />

Spezialaufgaben auch verwendet.<br />

2.2 Einstellungen der Audiosysteme<br />

Für den Betrieb ist die Einstellung des Audiosystems Voraussetzung um einen Ton am<br />

Lautsprecherausgang hören zu können. das sollte auf der Systemseite erfolgen.<br />

2.2.1 Einstellung der Ausgabe<br />

Über den Lautstärkeregler oder über den Aufruf des Audiomixers bei PulseAudio ist<br />

das der Lautstärkeregler (vgl Bild 1) zunächst sichergestellt, dass die Ausgabe aktiv ist<br />

und nicht etwa stumm geschaltet. Stummgeschaltet sind die beiden Regler Vorne links<br />

und Vorne rechts ausgegraut und nicht aktiv.<br />

2


2 Audioeinstellungen unter Linux<br />

Abbildung 1: Lautstärkeregler für die Ausgabe<br />

In einem Terminal können wir das Programm speaker-test aufrufen. Es gibt Rauschen<br />

auf den Lautsprecher aus und erlaubt somit, festzustellen wie laut oder leise die Ausgabe<br />

ist. Mit speaker-test -h wird eine Liste von Parametern ausgegeben, mit deren Hilfe eine<br />

Änderung der Tests möglich ist. Mit speaker-test -t sine kann ein 440-Hz-Ton erzeugt<br />

werden, auch einzelne Lautsprecher können getestet werden.<br />

2.2.2 Einstellung der Aufnahme<br />

Die Einstellung der Aufnahme ist bei angesteckten FunCubeDongle (FCD) möglich. Die<br />

Einstellungen sind erreichbar über den Reiter Eingabegerät (vgl. Bild 2) In diesem<br />

Dialog werden alle als Eingabe möglichen Soundkarten dargestellt. erst wenn der FCD<br />

angesteckt ist, wird er in der Liste angezeigt. Auch hier ist wieder darauf zu achten, dass<br />

der FCD nicht stumm geschaltet wird, sondern aktiv ist. ferner sollte darauf geachtet<br />

werden, die Lautstärkeregler auf 100 % einzustellen.<br />

Bei Verwendung der RTL-Sticks ist diese Einstellung nicht möglich und daher ohne<br />

Bedeutung.<br />

2.2.3 Überprüfung der Audioeinstellung mit GnuRadio<br />

Mit einer einfachen Schaltung kann mittels GnuRadio die Einstellung der Systemlautstärke<br />

und der Anpassung an Gnuradio überprüft werden.<br />

Das Bild 3 zeigt einen Tongenerator, der einen Ton erzeugt. Dieser wird über eine Soundkarte<br />

ausgegeben. Besonders einfach wird es, wenn dieser ausgegebene Ton wieder auf<br />

3


2 Audioeinstellungen unter Linux<br />

Abbildung 2: Einstellung der Eingabe für den angesteckten FunCube Dongle<br />

Abbildung 3: Schaltbild GnuRadio Tontester<br />

4


2 Audioeinstellungen unter Linux<br />

Abbildung 4: Einstellungen des Eingabereglers bei voller noch unverzerrter Ausgabelautstärke<br />

den Eingang einer Soundkarte direkt mit einem Kabel ausgeschaltet wird, dieser Eingang<br />

geht dann auf ein Oszilloskop und einen Spektrumanalysator (GnuRadio-Elemente). Die<br />

Amplitude des Tongenerators wird mittels eines Sliders so eingestellt, dass keine Verzerrungen<br />

bei der Ausgabe entstehen. Dabei ist mit Sicherheit auch die Empndlichkeit der<br />

Eingabe so anzupassen, dass keien Verzerrungen bei der Eingabe entstehen, wenn volle<br />

Lautstärke eingestellt wird. Das Bild 2 zeigt die Einstellungen des Lautstärkeregler bei<br />

der Eingabe. Deutlich ist zu erkennen, dass der Empnglichkeitswert stark herabgeregelt<br />

ist. Dies ist notwendig um eine Übersteuerung des Eingangs zu vermeiden. Der hier<br />

entstehende Pegel ist willkürlich gewählt und sollte lediglich eine ausreichende Reserve<br />

gegen Übersteuerung der Eingabe ermöglichen. Die gemessene Spannung an der Eingabe<br />

entspricht daher nicht dem maximalen Wert.<br />

Eventuell ist zunächst die Konguration des Soundsystems so einzustellen, dass die<br />

richtige Soundkarte (Stereo-Duplex in meinem Fall) eingestellt wird, wie es im Bild 5zu<br />

sehen ist.<br />

Eventuell muss auch noch die Aufnahme mit der richtigen Soundkarte eingestellt werden<br />

(Bild 6):<br />

mit der dargestellten GnuRadio-Tontester-Applikation lassen sich alle Pegel überprüfen<br />

und auf Verzerrungsfreiheit sowohl im Zeitbereich (T_...), als auch im Frequenzbereich<br />

(F_...) darstellen und einschätzen. Wenn die richtige Einstellung gefunden worden ist,<br />

sieht das Spektrum der Eingabe (Bild 7) sauber und ohne nennenswerte Verzerrungen<br />

und Oberschwingungen aus. Deutlich sichtbar ist ein Ton bei 440 Hz mit einer Amplitude<br />

von etwa -20 dB, mögliche Verzerrungsprodukte liegen am unteren Rand kleiner als -100<br />

dB. Die Soundkarte arbeitet mit einer Auösung von 16 Bit, was einem Dynamikumfang<br />

A von<br />

5


2 Audioeinstellungen unter Linux<br />

Abbildung 5: Einstellung der Soundkartenkonguration auf die Eingabe mit der Soundkarte<br />

Abbildung 6: Einstellung der Aufnahmereiter auf die richtige Soundkarte<br />

6


2 Audioeinstellungen unter Linux<br />

Abbildung 7: Spektrum gemessen am Mikrophoneingang bei starker Abregelung der Eingangsempndlichkeit<br />

aber bei voller Ausgabelautstärke des Tons bei 440<br />

Hz<br />

A = 20 lg 2 Auflösungsbits − 1 = 20 lg 2 16 − 1 = 20 lg 65535 = 96, 3 dB (1)<br />

entspricht. Die hier gezeigte Messung stellt also eine gute Einstellung für eine verzerrungsfreie<br />

Übertragung zwischen Ausgabe und Eingabe dar.<br />

Gegebenenfalls kann die direkte Verbindung mit dem Kabel auch durch eine Kombination<br />

aus Lautsprecher und Mikrofon ersetzt werden. (Der Ton könnte unangenehm laut<br />

sein). Wahrscheinlich tauchen dann am unteren Bildschirmrand deutlich höhere Störamplituden<br />

aus dem Umgebungsgeräusch auf.<br />

wenn alles richtig eingestellt ist, werden wir feststellen, dass bei Ûa = 2 V pp , also der<br />

Spannung von Spitze zu Spitze eine Eektivspannung von<br />

U eff = U a<br />

2 √ 2 = 2 = 0, 707 V (2)<br />

2, 828<br />

nicht überschritten werden sollte, um keine Verzerrungen am Ausgang, also eine Übersteuerung<br />

des Ausgangsverstärkers zu bewirken. Damit haben wir für unsere Einstellungen<br />

des ausgangsseitigen Audiosystems einen wichtigen Wert gefunden, den wir später<br />

wieder verwenden können.<br />

Die Amplituden können wir uns sowohl in den Oszilloskopbildern von Eingang und<br />

Ausgang ansehen und damit die richtigen Werte gleich festhalten.<br />

7


2 Audioeinstellungen unter Linux<br />

Abbildung 8: Frequenzgang des Rauschens am Ausgang<br />

2.2.4 Messung des Frequenzganges der Sondkarte<br />

Es besteht auch die Möglichkeit, den Frequenzgang der Soundkarte zu überprüfen. Dazu<br />

wechseln wir den Tongenerator mit der Kosinusschwingung gegen einen Rauschgenerator<br />

aus. Die Samplerate setzen wir auf 48 kHz um die Bandbreite der Soundkarte auch messen<br />

zu können.<br />

Weist das Rauschen über das gesamte Frequenzband eine gleichmäÿige Amplitude auf,<br />

können Abweichungen auf einen ungleichen Frequenzgangs hinweisen. Mit einer Einstellung<br />

von Average können wir aus dem rauschenden Frequenzspektrum mit einer sehr<br />

ruhige Linie einer sehr glatten Darstellung erzeugen. vgl. Bild 8, 9<br />

Deutlich sichtbar ist im Bild 9 der Amplitudenabfall bei 18 kHz mit etwa 40 dB/<br />

kHz, was eindeutig auf ein internes Filter in der Soundkarte schlieÿen läÿt. Dies ist ein<br />

notwendiges Filter gegen Aliasingsignale der Soundkarte bei der Abtastung. Damit wird<br />

dem Nyquist-Theorem entsprochen. Die Soundkarte ist also für den betrieb mit einer<br />

Abtastrate von 44,1 kHz konzipiert, auch wenn sie andere Abtastraten verträgt und<br />

ausführen kann. Es bleibt hier oen, ob dieses Filter im Eingang oder im Ausgang oder<br />

in beiden Teilen wirkt.<br />

2.3 Einstellungen für die Arbeit mit Funcube Dongle<br />

Um dann später mit dem FCD arbeiten zu können, sind die gerade gemachten Einstellungen<br />

für die Auswahl von der Soundkarte entsprechend zu überprüfen. Die Eingabe<br />

muss dann auf FCD gestellt werden. es sollte auch darauf geachtet werden, dass die<br />

Aufnahmeamplitude des FCD auf 100 % eingestellt ist.<br />

8


2 Audioeinstellungen unter Linux<br />

Abbildung 9: Frequenzgang des Rauschens am Eingang<br />

Wenn wir diese Einstellung beim Betrieb des FCD vergessen, werden wir später beim<br />

Empfang mit FCD nicht in der Lage sein, auf die Emfangssignale zu zugreifen. Stattdessen<br />

wird dann die Soundkarte und dort irgendetwas in der Nähe des Rauschpegels ein gelesen.<br />

2.4 Einstellungen mit ALSA<br />

Das ALSA-System ist auf das Betriebssystem Linux beschränkt; PulseAudio oder PortAudio<br />

ist hingegen auch auf anderen Systemen verfügbar. Bei den neueren Installationen von<br />

Linux wird in der Regel ALSA ebenfalls installiert, es wird jedoch PulseAudio verwendet.<br />

Aus meiner Sicht ist es daher durchaus sinnvoll, diese Einstellung zu belassen und<br />

mit PulseAudio zu arbeiten. Der Vollständigkeit halber sei allerdings hier auch kurz auf<br />

ALSA eingegangen, da es unter Linux eine Standardinstallation ist.<br />

Angesteckte Soundkarten, und dazu kann dann auch der FunCube Dongle gehören,<br />

lassen sich mithilfe der beiden Kommandos<br />

aplay −l<br />

und<br />

arecord −l<br />

untersuchen. Dabei werden alle aktiven Soundkarten mit ihren Subdevices gelistet:<br />

# aplay −l<br />

∗∗∗∗ L i s t of PLAYBACK Hardware Devices<br />

9


2 Audioeinstellungen unter Linux<br />

∗∗∗∗ card 0 : I n t e l [HDA I n t e l ] , device 0 : ALC883 Analog [ ALC883 Analog ]<br />

Subdevices : 1/1<br />

Subdevice #0: subdevice #0<br />

card 0 : I n t e l [HDA I n t e l ] , device 1 : ALC883 D i g i t a l [ ALC883 D i g i t a l ]<br />

Subdevices : 1/1<br />

Subdevice #0: subdevice #0<br />

card 2 : default_1 [C−Media USB Headphone Set ] , device 0 : USB Audio [USB Audi<br />

Subdevices : 1/1 Subdevice #0:<br />

subdevice #0<br />

und die Eingabeseite<br />

# arecord −l<br />

∗∗∗∗ L i s t of CAPTURE Hardware Devices<br />

∗∗∗∗ card 0 : I n t e l [HDA I n t e l ] , device 0 : ALC883 Analog [ ALC883 Analog ]<br />

Subdevices : 1/1<br />

Subdevice #0: subdevice #0<br />

card 0 : I n t e l [HDA I n t e l ] , device 2 : ALC883 Analog [ ALC883 Analog ]<br />

Subdevices : 1/1<br />

Subdevice #0: subdevice #0<br />

card 1 : d e f a u l t [ FUNcube Dongle V1. 0 ] , device 0 : USB Audio [USB Audio ]<br />

Subdevices : 1/1<br />

Subdevice #0: subdevice #0<br />

card 2 : default_1 [C−Media USB Headphone Set ] , device 0 : USB Audio [USB Audi<br />

Subdevices : 1/1<br />

Subdevice #0: subdevice #0<br />

card 3 : CX8811 [ Conexant CX8811 ] , device 0 : CX88 D i g i t a l [ CX88 D i g i t a l ]<br />

Subdevices : 1/1<br />

Subdevice #0: subdevice #0<br />

Im Unterschied ist deutlich zu erkennen, dass der FunCube Dongle zwar bei den Eingaben<br />

(arecord) nicht jedoch bei den Ausgaben (Ergebnisse von aplay) auftaucht. Will<br />

man nun im GnuRadio die Soundkarten <strong>zum</strong> Beispiel mit dem Textstring plughw:1,0<br />

für die Eingabe vom FunCube Dongle oder mit plughw:2,0 die Ausgabe über die USB-<br />

Soundkarte ermöglichen, so sind diese Parameterstrings jeweils bei den Parameterdialogen<br />

der Sounddevices einzugeben. (violettes Feld)<br />

Bei der Ausführung ist darauf zu achten, dass es keinen Konikt mit PulseAudio gibt.<br />

Gegebenenfalls kann man PulseAudio mit einem Spezialbefehl suspendieren. Dann wird<br />

die Soundkarte nur mit ALSA angesprochen.<br />

Meine Empfehlung lautet, dass die Rolle der Textfeld freilassen und damit die vor<br />

eingestellte Version von PulseAudio zu verwenden. Damit ist es notwendig, über die<br />

zuvor erklärten Dialoge die Amplituden einzustellen.<br />

10


3 DVB-T-Stick mit RTL2832U<br />

3 DVB-T-Stick mit RTL2832U<br />

Es gibt eine Vielzahl von DVB-T-Sticks mit unterschiedlichen Tunern, die sich zur Kombination<br />

mit GnuRadio eignen. Für den Tuner Elonics 4000 (E4000) gibt es sogar mehrere<br />

Treiber zur Auswahl. Bei meinem Stick EZCAP 667 hat sich als besonders geeignet der<br />

Treiber E4000 (DVB) erwiesen. Der Treiber E4000 (Osmo-SDR) war hingegen sehr unempndlich.<br />

Auch hier werden wir zunächst mit dem vorhandenen Stick einige Experimente durch<br />

führen müssen, um den richtigen Tuner auszuwählen und die benötigten Parameter zu<br />

ermitteln.<br />

3.1 Technik der Sticks<br />

Derzeit sind die Sticks mit RTL2832U unterstützt. Hoentlich ist der vorhandene Stick<br />

mit einem RTL2832 ausgestattet. Nachprüfen kann man die VID:PID mit Hilfe des Komandos<br />

lsusb<br />

Die einstehende Liste erzeugt dann Informationen, aus denen man die angeschlossenen<br />

USB-Geräte erkennen kann. Da sollte dann eine Zeile mit DVB oder so ähnlich auf den<br />

DVB-T-Stick und seine Eigenschaften hinweisen. Dann sollte eine Recherche erfolgen,<br />

und die Technik des Sticks überprüfen, ob die unterstützten Tuner und der Realtek<br />

RTL2832U enthalten ist.<br />

3.1.1 EZCAP<br />

Der von EZCAP hergestellte Stick enthält einen E4000 Tuner und ist in meinen Beispielen<br />

eingesetzt.<br />

3.1.2 Terratec NOXON<br />

Der Terratec NOXON hat verschiedene Tuner. Genauers ndet sich auf dieser Seite:<br />

http://linux.terratec.de/noxon_en.html oder http://linux.terratec.de/tv_en.<br />

html für weitere Produkte. Dort kann man die VID:PID der unterschiedlichen Sticks und<br />

den Stand der Unterstützung nden.<br />

3.2 Gnuradio-Blöcke für RTL2832U und Tuner<br />

Wenn wir einen unterstützten Stick einsetzen, können wir aus mehreren GRC-Blöcken<br />

mit unterschiedlichen Parametern und Treibern wählen..<br />

Derzeit gibt es im GnuRadio 3 verschiedene Treiberblöcke, die grundsätzlich in der<br />

Lage sind die RTL-Sticks zu steuern. Ein besonders exibler Treiberbaustein in GRC<br />

mit sehr vielen Einstellmöglichkeiten ist für die ersten Schritte zwar sehr aufwendig zu<br />

parametrieren, erlaubt aber die besten Möglichkeiten, die geeignetens Parameter zu suchen.<br />

Als Anschluÿblöcke existieren derzeit in den Sources<br />

11


3 DVB-T-Stick mit RTL2832U<br />

1. RTL2832 Source ist eine speziell für den RTL zugeschnittener Block<br />

2. OsmoSDR Source ist ein Universalblock, der sowohl den RTL, als auch FCD, als<br />

auch weitere Quellen aus dem Netzwerk ansprechen kann. er kann ferner die USRP<br />

und DVB-T-Sticks mit MSi2500-Decoder ansprechen. Die Eigenschaften werden<br />

über Parameter gesteuert.<br />

3. RTLSDR Source ein Spezialblock der praktisch dem Block OsmoSDR sehr ähnlich<br />

ist.<br />

In den Beispieldateien sind alle 3 Quellen eingestellt und parametriert; jedoch ist nur<br />

eine aktiv gestellt.<br />

Da die RTL-Stick als Samplerate zwischen 1000 und 3200 ks/s eingestellt werden müssen,<br />

wählen wir für die erste Auswahl eine vielfache der gewünschten Audio-Abtastrate.<br />

Beispiel:<br />

gewünschte Audioabtastrate f Audio = 32 kHz<br />

und damit wird dann die einzustellende Abtastrate für den RTL-Stick<br />

f RT L = f Audio · K Decim = 32 kHz · 64 = 2048 kHz<br />

Ich habe mich in meinem Beispiel für einen Faktor 48 entschieden und komme damit<br />

auf eine Samplerate von<br />

f RT L = 1536 kHz (3)<br />

Dies kann dann durch eine Abtastratewandlung (Decimation) in den Einstellungen der<br />

Blöcke, die zwischen der RTL-Source und der Audio-Sink liegen, mit einer Faktorzerlegung<br />

auf die einzelnen Blöcke aufgeteilt werden. Der Faktor 48 kann zerlegt werden wie<br />

folgt:<br />

48 = 12 · 4 = 3 · 4 · 4 = 3 · 2 · 2 · 2 · 2 (4)<br />

Damit können wir eine beliebige Kombination in den einzelnen Blöcken so verteilen,<br />

das nachher das Produkt immer wieder 48 ergibt, wenn wir den Weg zwischen RTL und<br />

Audio verfolgen.<br />

In meinem Beispiel my_FM.grc ist im ersten Tiefpasslter eine Decimation von 12<br />

eingestellt, der FM-Demodulator reduziert um den Faktor 4. Das Produkt aus beiden<br />

sind die gewünschten 48.<br />

3.3 Parametrierung des RTL-Dialog<br />

3.3.1 RTL2832-Block<br />

Der Parameterdialog für diesen Block bietet die meisten Einstellmöglichkeiten von allen<br />

drei Blöcken. Das Bild<br />

darauf möchte ich im folgenden kurz eingehen:<br />

Samplerate Der ausgerechnete Wert.<br />

12


3 DVB-T-Stick mit RTL2832U<br />

Abbildung 10: Parameterdialog RTL2832<br />

Frequency als Frequenz ist die Mittenfrequenz eingetragen (in diesem Falle 438,875<br />

MHz). oder in kleinen Grenzen die Frequenz verändern zu können ist ein Schieber<br />

eingestellt, der zwischen -100 und +100 geändert werden kann und dessen Wert<br />

hier in Kilohertz addiert wird.<br />

Relative_gain wird auf ON geschaltet, um die interne AGC zu nutzen<br />

Gain wird auf einen Regler gain gelegt, dessen Wert zwischen 0 und 100 durch den<br />

Flieÿkommateiler 100.0 auf den Bereich zwischen null und eins abgebildet wird.<br />

Gain wird also zwischen 0 und 1 verändert der Maximalwert liegt bei 0.5<br />

Gain_mode kann die Werte nominal, sensitve, linear annehmen. Es empehlt sich<br />

hier für einen empndlichen Empfang den Wert sensitive zu verwenden. Durch<br />

Veränderung des Reglers Gain in den Werten zwischen 0 und 1 wird auch der<br />

Wert von Gain_mode beeinusst. Dadurch entstehen gelegentlich Meldungen mit<br />

folgendem Inhalt:<br />

[e4k] Gain mode:nominal<br />

im Falle einer Abregelung auf kleine Werte nahe 0 (Stellung 10 des Reglers gain)<br />

Custom_Tuner muss für meinen Stick auf Elonics E4000 (DVB) gestellt werden.<br />

Crystal_frequency beinhaltet bei mir eine Frequenzkorrektur - in anderen Parameterdialogen<br />

wird diese in ppm angegeben<br />

13


3 DVB-T-Stick mit RTL2832U<br />

Abbildung 11: Restabweichung nach der Frequenzkorrektur<br />

Die Frequenzkorrektur wird wie folgt bestimmt.<br />

1. Wir wählen die Empfangsfrequenz für eine möglichst in genau bekannte Sollfrequenz<br />

aus. ( in diesem Falle ist das 438,875 MHz)<br />

2. bei Empfang können wir mit dem Cursor auf die Amplitude gehen und stellen<br />

eine Abweichung zwischen der gewünschten Frequenz in der Mitte (bei 0) und der<br />

Empfangsfrequenz (<strong>zum</strong> Beispiel +24 kHz) fest.<br />

3. damit errechnen wir den Korrekturwert.<br />

k = − ∆f 24 kHz<br />

= −<br />

= −54, 7 ppm (5)<br />

f soll 438, 875 MHz<br />

k f = k · f Qnenn = −54, 7 10 −6 · 28, 8 MHz = −1574 Hz (6)<br />

Die vollständige Gleichung für die Korrektur der Referenz von 28,8 MHz kann wie folgt<br />

berechnet werden:<br />

(<br />

k Q = f Qnenn 1 − ∆f )<br />

(<br />

)<br />

24 kHz<br />

= 28, 8 MHz · 1 −<br />

(7)<br />

f soll 438, 875 MHz<br />

Es ist danach zu beobachten, dass noch eine Restabweichung übrig bleibt, wie diese in<br />

Bild 11 dargestellt wird.<br />

14


3 DVB-T-Stick mit RTL2832U<br />

Abbildung 12: Empfang DB0HFT mit breiter Frequenzgangdarstellung 50 kHz tiefer ist<br />

DB0OZ auf 438,825 MHz mit etwas geringerer Amplitude zu erkennen<br />

Diese Restabweichung beträgt im dargestellten Fall etwa -3,2 kHz. Die Auösung der<br />

Korrektur ist jedoch begrenzt, so dass eine zusätzliche Korrektur keine Veränderung der<br />

Restabweichung bewirkt. Wir müssen gegebenenfalls, um eine exakte Frequenzanzeige zu<br />

erhalten diese Restabweichung der Zeile Frequency ergänzen.<br />

Damit sollte es jedoch gelingen, eine präzise Frequenzeinstellung auf wenige 100 Hz<br />

genau zu erzielen.<br />

In gleicher Weise geht man vor mit den beiden anderen Dialogen (RTLSDR und OsmoSDR)<br />

3.4 Empfangsergebnisse mit RTL<br />

Mit dem RTL-Stick lassen sich nun mit der Beispieldatei myFM.grc Die folgenden<br />

Empfangsergebnisse bei Einstellung der Parameter RTL-gain und IF-gain erzielen.<br />

Durch die Einstellung einer längeren Zeitkonstante für den aktivierten Mode Average<br />

mit einem α = 0.02 wird die Überlagerung der Empgfangssignale geglättet. Der kleine<br />

Peak bei 425 kHz, also bei 439,300 MHz, ist eine nicht weiter beschreibbares Nebensignal.<br />

der Amplituden Umfang der Darstellung wurde auf den möglichen Dynamikumfang von<br />

etwa 50 dB bei einer Auösung von 8 Bit eingestellt.<br />

In Bild 13 ist Maximalwert und Momentanwert des mit eingeschaltetem Modus Average<br />

gemittelten Empfangsspannung über der Frequenz um um die Emfangssollfrequenz<br />

15


4 Empfang mit FunCube Dongle<br />

Abbildung 13: Empfang DB0HFT mit schmaler Frequenzgangdarstellung mit zusäzlicher<br />

Korrektur der Restabweichung um +4 KHz<br />

herum dargestellt. Die Breite auf der Höhe -30 dB lässt zunächst erwarten, dass es sich<br />

um Produkte aus der Modulation handelt. Eine genaue Untersuchung hat jedoch ergeben,<br />

dass es sich dabei um eine ungenaue und verrauschte Ozillatorfrequenz des Empfängers<br />

handelt.<br />

Es sollte auch noch einmal auf die Darstellung im Bild11 eingegangen werden. Deutlich<br />

erkennbar ist das Signal von DB0HFT bei -3 kHz.Mit eine Amplitude von -30 dB sind<br />

bei Frequenz 0 kHz und bei + 3 kHz zwei weitere Signale zu erkennen.<br />

Das Signal bei 0 kHz entsteht durch einen nicht vollständigen Abgleich der Balance<br />

zwischen den beiden Signalpfaden I und Q. Das Signal bei + 3 kHz ist eine Spiegelfrequenz<br />

und ebenfalls auf einen nicht vollständigen Abgleich zwischen den beiden Signalfaden I<br />

und Q zurückzuführen.<br />

Mir sind leider keine Möglichkeit bekannt, diesen Abgleich einzustellen oder zu verbessern.<br />

Dass es beim FCD anders; dort lassen sich mit vier verschiedenen Parametern<br />

Amplituden- und Phasenlage der Signale I und Q zueinander einstellen.<br />

4 Empfang mit FunCube Dongle<br />

dieser Abschnitt wird in einer späteren Version eingefügt.<br />

16


5 Zusammenfassung<br />

5 Zusammenfassung<br />

Im vorliegenden Dokument wurden die Audioeinstellungen unter Linux und der Empfang<br />

mit einem DVB-T-DAB-Stick mit Realtek RTL2832U beschrieben.<br />

• Die einzelnen Einstellungen für das Audiosystem sind in Dialogen dargestellt und<br />

erläutert.<br />

• der Empfang mit dem RTL-Stick wird erläutert, die Frequenzkorrektur berechnet<br />

und eingestellt<br />

• Erste Ergebnisse des Empfangs werden anhand einer Beispieldatei myFM.grc erläutert.<br />

Die fehlenden Abschnitte über den Empfang mit dem FUNcube Dongle werden nachgereicht.<br />

17

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