Kleine Gartenfibel», vollständiger Text - Hauert Günther
Kleine Gartenfibel», vollständiger Text - Hauert Günther
Kleine Gartenfibel», vollständiger Text - Hauert Günther
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Gartenlexikon<br />
Auswaschung ist die Verlagerung von leichtlöslichen<br />
Nährstoffen in tiefere Bodenschichten<br />
und letztlich u.U. ins Grundwasser. Der<br />
Gefahr der Auswaschung unterliegt besonders<br />
Stickstoff in Nitratform, aber auch Kalium.<br />
Bodenleben besteht zu 40 % aus Pilzen und<br />
Algen, zu weiteren 40 % aus Bakterien und<br />
Strahlenpilzen, zu 12 % aus Regenwürmern<br />
und zu 8 % aus der übrigen Fauna. Eine<br />
Handvoll guter Gartenerde enthält ebenso<br />
viele Bodenlebewesen, wie Menschen auf der<br />
Erde leben.<br />
Calzium (Ca) ist ein wichtiger Nährstoff für<br />
alle Pflanzen. Sein Gehalt im Boden ist ausschlaggebend<br />
für den pH-Wert. Bei zu niedrigen<br />
pH-Werten muss dem Boden Calzium in<br />
Form von Kalk zugeführt werden.<br />
Calziummangel führt z.B. zu Stippigkeit an<br />
Äpfeln oder auch zur Blütenendfäule bei<br />
Tomaten.<br />
Düngung soll genau die Nährstoffe ersetzen,<br />
die dem Boden durch die Pflanzen entzogen<br />
wurden. Da aber die Pflanzenarten unterschiedliche<br />
Nährstoffansprüche stellen, muss<br />
gezielte Pflanzenernährung kulturbezogen<br />
erfolgen.<br />
Eisen (Fe) ist zu 5 % in der Erdrinde enthalten<br />
und daher meist ausreichend im Boden vorhanden.<br />
Bei besonders hohen pH-Werten<br />
kann es so fest im Boden gebunden sein, dass<br />
es von den Pflanzenwurzeln nicht aufgenommen<br />
werden kann. Eisenmangel – häufig sind<br />
Weinreben und Rosen betroffen – ist an gelben<br />
Blattflächen mit auffallend dunkelgrünen<br />
Blattadern zu erkennen.<br />
Flora ist die Gesamtheit des pflanzlichen<br />
Lebens, Fauna die Gesamtheit der Tierwelt.<br />
Gründüngung dient der Verbesserung der<br />
Bodenbeschaffenheit. Hier haben Leguminosen<br />
wegen ihrer stickstoffbindenden<br />
Bakterien die größte Bedeutung.<br />
Humus ist die organische Substanz der<br />
Böden. Dazu gehören alle in und auf dem<br />
Boden befindlichen abgestorbenen pflanzlichen<br />
und tierischen Stoffe sowie deren<br />
Umwandlungsprodukte. Der Humusgehalt<br />
des Bodens ist mit ausschlaggebend für die<br />
Bodenfruchtbarkeit.<br />
Immobilisierung ist die Festlegung von<br />
Nährstoffen im Boden, so dass sie von den<br />
Pflanzen nicht mehr aufgenommen werden<br />
können. Häufige Ursache sind zu hohe<br />
pH-Werte.<br />
Jungpflanzenernährung sollte salzarm<br />
durchgeführt werden. Hierzu empfehlen sich<br />
salzarme organisch-mineralische Produkte,<br />
wie <strong>Hauert</strong> Hornoska Spezial ® . Rein mineralische<br />
Produkte müssen zur Jungpflanzenanzucht<br />
sehr genau und möglichst niedrig<br />
dosiert werden.<br />
Kalium (K), einer der Hauptnährstoffe für die<br />
Pflanzen, ist ausschlaggebend für die Frostund<br />
Trockenheitsresistenz, festigt das Pflanzengewebe<br />
und reguliert den Wasserhaushalt.<br />
Kaliummangel ist am Vergilben und späteren<br />
Braunwerden und Vertrocknen der Blätter,<br />
ausgehend vom Blattrand, bzw. der Blattspitze,<br />
zu erkennen. Besonders wichtig ist die<br />
ausreichende Kaliumversorgung bei Fruchtgemüse,<br />
wie z.B. Tomaten und Beerenobst.<br />
Liebig, Justus von (1803 – 1873) ist der<br />
Begründer der Mineralstofftheorie und einer<br />
der bedeutendsten Forscher der Agrikulturchemie<br />
(Pflanzenernährung).<br />
Magnesium (Mg) ist als Hauptnährstoff ein<br />
wichtiger Baustein der Photosynthese und<br />
maßgeblich beteiligt an der Bildung des Blattgrüns<br />
(Chlorophyll). Magnesiummangel, in<br />
der Praxis selten, ist bei Nadelgehölzen an der<br />
Gelbspitzigkeit der Nadeln erkennbar.<br />
Magnesiumhaltiges Bittersalz wird gerne zur<br />
Düngung von Nadelgehölzen verwendet.<br />
Nitrat ist die leichtlösliche pflanzenverfügbare<br />
Form des Stickstoffs. Wenn Nitrat nicht<br />
von den Pflanzenwurzeln aufgenommen<br />
wird, kann es leicht ausgewaschen werden<br />
und ins Grundwasser gelangen, weil seine<br />
Bindung an Bodenteilchen nur schwach<br />
ausgeprägt ist. Nitrathaltige Düngemittel<br />
sind Blaukorn und Kalkammonsalpeter.<br />
Organische Düngemittel sind z.B. Biorga<br />
Hornmehl und Hornspäne, die Stickstoff<br />
liefern, oder aber es sind Mischungen aus<br />
Horn und pflanzlichen Rohstoffen.<br />
Phosphat (P O ) als phosphorhaltiger Hauptnährstoff<br />
ist maßgeblich an der Fruchtbildung<br />
2 5<br />
und Blütenentwicklung beteiligt, fördert das<br />
Wurzelwachstum und wird aufgrund der<br />
festen Bindung im Boden kaum ausgewaschen.<br />
pH-Wert ist die Maßeinheit für die Bodenreaktion.<br />
Ein Wert von 7 bedeutet neutrale<br />
Bodenreaktion, Werte über 7 findet man in<br />
alkalischen, unter 7 in sauren Böden. Der<br />
pH-Wert ist ebenso der Maßstab für den<br />
Kalkgehalt des Bodens. Die meisten Pflanzen<br />
lieben einen schwachsauren bis neutralen<br />
Boden (pH-Wert 6,0 – 7,0).<br />
Resistenz ist die Abwehrfähigkeit der Pflanzen<br />
gegen Krankheiten und Schädlingsbefall.<br />
Durch richtige Pflanzenernährung wird die<br />
Resistenz erhöht.<br />
Spurenelemente, wie sie von Pflanzen benötigt<br />
werden, sind vor allem Eisen,<br />
Mangan, Zink, Kupfer, Bor und Molybdän.<br />
Obwohl der absolute Bedarf an<br />
Spurenelementen bei Pflanzen gering ist, so<br />
haben sie doch wichtige Funktionen zu<br />
erfüllen. Ihr Mangel kann ebenso gravierende<br />
Folgen haben wie ein Mangel an<br />
Hauptnährstoffen.<br />
Stickstoff (N) ist der Motor des Wachstums<br />
und muß als Hauptnährstoff unter<br />
Beteiligung von Bakterien im Boden in<br />
pflanzenverfügbaren Nitratstickstoff umgewandelt<br />
werden. Stickstoffmangel führt zu<br />
Kümmerwuchs und gelben Blättern,<br />
Stickstoffüberschuß dagegen erhöht die<br />
Anfälligkeit für Schädlingsbefall und führt<br />
u.U. zur Belastung des Grundwassers mit<br />
Nitratstickstoff.<br />
Trockenheit, also mangelnde Wasserversorgung,<br />
ist für Pflanzen um so schwerer zu<br />
ertragen, je weniger sie ausreichend mit<br />
Nährstoffen versorgt sind. So übersteht eine<br />
gut mit Rasendünger versorgte Grünfläche<br />
die sommerliche Hitze besser als eine ungenügend<br />
gedüngte Grünfläche.<br />
Überdüngung führt zu erhöhter<br />
Salzkonzentration in der Bodenlösung, was<br />
die Wasseraufnahme der Pflanzen behindert<br />
und im Extremfall zu Verbrennungen an<br />
den Pflanzen führt. Typische<br />
Überdüngungssymptome sind braune und<br />
verbrannte Blattränder.<br />
Vorratsdüngung heißt, den Boden für<br />
einen längeren Zeitraum mit Nährstoffen zu<br />
bevorraten. Zur Vorratsdüngung sollten<br />
grundsätzlich nur organische, bzw. organisch-mineralische<br />
Düngemittel, nicht aber<br />
rein mineralische Düngemittel verwendet<br />
werden.<br />
Wirtschaftsdünger sind z.B. Gülle und<br />
Kuhmist, aber auch Hühnerdung.<br />
Zeigerpflanzen sind Pflanzen, deren<br />
Wachstum an einen bestimmten pH-Wert<br />
gebunden ist und deren Vorkommen und<br />
Gedeihen daher diesen pH-Bereich anzeigt.<br />
So sind z.B. Ampfer und Hederich säureanzeigende,<br />
Flughafer und Ackersenf dagegen<br />
kalkanzeigende Pflanzen.<br />
30<br />
31<br />
HAU_Gartenratgeber_Lay03_0113.indd Abs1:30-Abs1:31 31.01.13 16:05