PIC UP Magazin 01/11 - C.a.picard Gmbh & Co. KG

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DEUTSCHLAND INTERVIEW MIT UDO PFEIFFER Udo Pfeiffer (59 Jahre) ist seit dem 22.11.2010 neuer kaufmännischer Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung im Hause Carl Aug. Picard GmbH & Co. KG. Nach seinem Studium zum Diplom-Kaufmann war er zunächst als Controller tätig. Durch seine Tätigkeiten in unterschiedlichsten Unternehmen und Unternehmensstrukturen hat er einen umfangreichen Erfahrungshorizont gewonnen, von mittelständischen, familiengeführten Firmen bis hin zu Großkonzernen hat er alle Facetten von Unternehmen kennen gelernt. UDO PFEIFFER HAT DEM PICUP-MAGAZIN EIN INTERVIEW GEGEBEN. PICUP: Würden Sie uns bitte ein kurzes Statement zur Familie geben. Udo Pfeiffer: Ich bin verheiratet und habe einen Sohn (30 Jahre). Mein Hauptwohnsitz ist heute in Hamburg. Geboren bin ich in Hagen. Mitte der 1960er Jahre zog ich mit meinen Eltern nach Buxtehude, wo ich aufwuchs. PICUP: Herr Pfeiffer, Ihr privater Mittelpunkt liegt in der Umgebung von Hamburg. Was sagt Ihre Familie dazu, dass Sie nun in Remscheid beruflich tätig sind? Udo Pfeiffer: Ich bin immer und gerne in ganz Deutschland beruflich tätig gewesen. Daher war ich in der glücklichen Lage, mir einen Freundeskreis im gesamten Bundesgebiet aufbauen zu können. Ich kann sagen, mein privater Mittelpunkt ist nicht nur in Hamburg sonder n in Gesamtdeutschland. Freunde habe ich zum Beispiel auch hier im Bergischen Land. Alle Freundschaften pflege ich gerne und herzlich. PICUP: Bereits zum dritten Mal sind Sie wieder beruflich tätig im Bergischen Land. Was macht den Reiz des Bergischen Landes für Sie aus? Udo Pfeiffer: Zum Ersten die Menschen, der Lebensraum und ihre Mentalität. Der Bergische redet nicht viel, besonders nicht viel „Tünkrom“ (Tüd- 4 delkram = dummes Zeug), wie der Hamburger sagt, sondern kommt schnell auf den Punkt. Da sind sich die Hamburger und die Bergischen sehr ähnlich. Beide lieben eher das Understatement. Als Zweites die Landschaft. Als Norddeutscher ist man die Weite des Landes gewohnt. Hier im Bergischen die Berge und Täler, der Wald, das Wasser, das fasziniert mich immer wieder. Die durch die Landschaft gewachsene industriehistorische Struktur - erst die Textilindustrie, dann die Metallverarbeitung – ist für diese Region typisch und für mich daher interessant. PICUP: Die Firma C.A.Picard ist in der nunmehr fünften Generation ein Familienunternehmen. Was ist für Sie das Besondere eines familiengeführten Unternehmens? Udo Pfeiffer: Ich bin bereits seit ca. 30 Jahren immer wieder in familiengeführten Unternehmen tätig. Bei börsennotierten Unternehmen ist das oberste Management zuerst auf den Aktienkurs – und damit auch auf die Selbstdarstellung ausgerichtet. Anders ist es in familiengeführten Unternehmen. Der Manager möchte keine große Außendarstellung, da gibt es nicht so viel „Alphawolf-Gehabe“.
Das Management eines Familienbetriebes arbeitet immer mit den Mitarbeitern zusammen. Man kennt sich und redet miteinander. Man hört sich zu. Die Hierarchien sind flach. Das macht für mich den ganz besonderen Reiz eines Unternehmens in Familienbesitz aus. PICUP: Sie haben in Ihrem Berufsleben schon einige Firmen als Geschäftsführer geleitet und gelenkt. Wo sehen Sie die besonderen Herausforderungen bei C.A.Picard? Udo Pfeiffer: Wie man an der Küste sagt: „Es muss immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel sein.“ Ich sehe meine Aufgabe darin, das aufgewühlte Wasser, bedingt auch durch den Weggang meines Vorgängers, wieder zur Ruhe zu bringen. Die besondere Aufmerksamkeit liegt dabei im Extruderbereich in Monschau. Aber auch in Remscheid wird es hier und da eine Veränderung geben, um noch besser für die Zukunft aufgestellt zu sein. PICUP: Sie haben sehr kurzfristig die vakante Stelle als Geschäftsführer in unserem Unternehmen besetzt. Worin liegt Ihr Hauptaugenmerk speziell bei unserer Firma? Udo Pfeiffer: Ich möchte die Firma so strukturieren, dass die Picard-Gruppe auch in Zukunft als ein innovatives, marktführendes Unternehmen Bestand hat. www.capicard.de Ich bin nicht als Sanierer in die Firma gekommen. Firma Picard ist nicht sanierungsbedürftig, allerdings gibt es in Monschau schon Handlungsbedarf. Ich sehe mich hier eher als Change- Manager, der einige Sachen zwar verändert aber nicht neu erfindet. PICUP: Die Firma C.A.Picard ist seit über 130 Jahre im Besitz der Familie Picard. Bei vielen Mitarbeitern haben bereits die Väter und Großväter unserem Unternehmen angehört. Auf Grund dieser ganz speziellen familiären Atmosphäre haben wir Mitarbeiter bisher alle Krisen meistern können und jeden technischen Fortschritt begrüßt. Mit welcher Unternehmensphilosophie nehmen Sie nun Ihre Aufgaben im Hause Picard in Angriff? Udo Pfeiffer: In dieser ganz speziellen Situation, „Picard als Großfamilie“, sehe ich die besondere Stärke der Picard-Gruppe, die ich gerne aufgreife und weiterführen möchte. Um etwas zu bewegen, muss ich die „Mannschaft“ hinter mir haben. Alleine kann ich gar nichts bewegen. Nur gemeinsam sind wir stark. Übrigens gilt das nicht nur für mich, sondern auch für meinen Kollegen Josef Posniak. PICUP: Obwohl Picard ein eher kleines mittelständisches Unternehmen ist, sind wir mit Tochterfirmen Besuchen Sie uns auf unseren Messeständen Siehe Seite 23 DEUTSCHLAND weltweit vertreten. Wie bzw. Wo sehen Sie Ihre Aufgabe auf dem Internationalen Parkett? Udo Pfeiffer: Auch unsere ausländischen Tochtergesellschaften sind Teil der Picard-Familie im zuvor beschriebenen Sinne und wollen und müssen auch so behandelt werden. Das heißt natürlich auch, dass es gewisse Regeln gibt, für uns und auch für unsere Tochterfirmen. Hierbei sehe ich meine Aufgabe in dem noch zu verbessernden Lernprozess gestaltend mit einzuwirken. – Es gilt eigentlich ganz einfach: jeder sollte so handeln, wie auch er gern behandelt werden möchte – wobei unsere ausländischen Tochtergesellschaften nicht nur Familie sondern darüber hinaus sogar unsere größten „Kunden“ sind …., und der sollte bekanntlich König sein – oder ? Herr Pfeiffer, wir danken recht herzlich für das Gespräch. � Sylke Frost MAGAZIN VON C.A.PICARD INTERNATIONAL 5
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