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Monatsprogramm des Audi Forum Ingolstadt Februar 2014

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Alois Nebel<br />

➜ Regie: Tomáš Luňák<br />

➜ Mit Miroslav Krobot, Marie Ludvíková u. a.<br />

➜ CZ/D 2010, 85 Min., ab 12 Jahre<br />

Dieser außergewöhnliche Animationsfilm nach der<br />

gleichnamigen tschechischen Graphic Novel von<br />

Jaroslav Rudiš erzählt die Geschichte <strong>des</strong> Bahnhofsvorstehers<br />

Alois Nebel. Ihn bedrängen die Schatten<br />

der Vergangenheit, die Teil der Geschichte seiner<br />

Heimat sind – die Vertreibung der Sudetendeutschen<br />

nach dem Ende <strong>des</strong> 2. Weltkrieges. Lange ist<br />

es nur der Nebel, in den Alois versinkt, bis er durch<br />

die Begegnung mit einem geheimnisvollen Fremden<br />

beginnt, sich seinen Dämonen zu stellen, und den<br />

Aufbruch wagt. Mit der alten Technik der Rotoskopie<br />

wird schauspielerische Lebendigkeit ins Poetische<br />

verstärkt. In kunstvoll komponierten Bildern ersteht<br />

die morbide Welt <strong>des</strong> Spätsozialismus im tschechischen<br />

Altvatergebirge wieder auf, bis sie dramatisch<br />

untergeht. Ein ästhetisches Experiment, das Maßstäbe<br />

setzt. Großartig! Ausgezeichnet mit dem Euro-<br />

Imagine<br />

➜ Regie: Andrzej Jakimowski<br />

➜ Mit Edward Hogg, Alexandra Maria Lara u. a.<br />

➜ PL/F 2012, 105 Min., ab 0 Jahre<br />

Blau ist eine warme Farbe<br />

Ian ist blind, verfügt aber über eine besondere Fähigkeit<br />

– über viele Jahre hat er gelernt, seine Umwelt<br />

quasi mit den Ohren zu sehen. Er wird nach<br />

Lissabon an eine weltbekannte, doch konservative<br />

Augenklinik gerufen, wo er anderen blinden Menschen<br />

verbesserte Techniken für die Bewältigung<br />

<strong>des</strong> Alltags vermitteln soll. Doch was Ian seinen<br />

jungen Patienten bietet, ist weniger ein Orientierungskurs<br />

als vielmehr eine völlig neue Art, in der<br />

Welt zu sein und das unlösbare Rätsel unserer<br />

Gegenwart durch Imagination und Neugier mit<br />

Sinn zu füllen. Ian verblüfft die Schüler mit seinen<br />

aufregenden und riskanten Methoden. Doch das<br />

ist mitunter auch schon mal lebensgefährlich.<br />

Unter den Patienten ist auch die junge und scheue<br />

Eva, die spürt, dass ihr Ian etwas wiedergeben<br />

kann, dass sie längst verloren geglaubt hatte.<br />

Only Lovers Left Alive<br />

Der Undergroundmusiker Adam versteckt sich in einer<br />

➜ Regie: Jim Jarmusch<br />

heruntergekommenen Villa in Detroit vor den Zumutungen<br />

der modernen Welt, während seine große Lie-<br />

➜ Mit Tom Hiddleston, Tilda Swinton u. a.<br />

➜ D/GB 2013, 123 Min., ab 12 Jahre<br />

be Eve Tausende Kilometer entfernt Zuflucht in der<br />

romantischen Kasbah von Tanger gefunden hat. Als<br />

sie spürt, dass ihr lebensüberdrüssiger Gefährte seiner<br />

Unsterblichkeit ein Ende setzen will, macht sie<br />

sich sofort auf den Weg zu ihm. Die Liebe von Adam<br />

und Eve hat schon Jahrhunderte überdauert, aber ihr<br />

ausschweifen<strong>des</strong> Idyll wird jäh zerstört von Eves wilder<br />

Schwester Ava. Mal tieftraurig, mal entspannt lakonisch,<br />

dann wieder von absurder Komik und immer<br />

wieder überraschend, betört dieser Film mit einem<br />

ganz eigenen Kosmos und Bildern, wie sie nur einem<br />

Jim Jarmusch gelingen: ein zeitlos großartiges Werk.<br />

Inside Llewyn Davis<br />

schen Verlierer atmosphärisch dicht daher, brilliert<br />

mit lakonischer Situationskomik und bietet<br />

➜ Regie: Ethan und Joel Coen<br />

➜ Mit Oscar Isaac, John Goodman u. a.<br />

mit Oscar Isaac einen enorm starken Hauptdarsteller<br />

– der freilich fast von einer Katze an die<br />

➜ USA 2013, 105 Min., ab 6 Jahre<br />

Wand gespielt wird. In Cannes gab es dafür den<br />

Die chronisch coolen Coens können es noch Großen Preis der Jury und tosenden Beifall.<br />

immer. Auch bei ihrem mittlerweile sechzehnten<br />

Streich gelingt ihnen ein cleverer Coup großartiger<br />

Originalität. Diesmal erzählen die mit allen<br />

Genre-Wassern gewaschenen Regie-Brüder vom<br />

jungen Folk-Musiker Llewyn Davis, der anno<br />

1961 verzweifelt den Durchbruch versucht. Wie<br />

Drecksau<br />

➜ Regie: Jon S. Baird<br />

➜ Mit James McAvoy, Jamie Bell u. a.<br />

➜ GB 2013, 101 Min., ab 16 Jahre<br />

Vorsicht: Kultverdacht! Wenn ein Roman <strong>des</strong> schottischen<br />

Autors Irvine Welsh verfilmt wird, klingt<br />

das zunächst nach einer fast unlösbaren Aufgabe.<br />

Immerhin gehören Welshs Geschichten nicht<br />

unbedingt zum Mainstream oder sind als leichte<br />

Zwischenmahlzeit konsumierbar. Eher trifft schon<br />

das Gegenteil zu, wie dieser bitterböse, respektlose<br />

und nicht selten herrlich überdrehte Misanthropentrip<br />

beweist. Die durchgeknallte Drogengroteske im<br />

»Trainspotting«-Stil wartet mit vielen originellen<br />

Einfällen, einem tollen 1990er-Jahre-Soundtrack<br />

Jury-Präsident Steven Spielberg nicht nur den Film<br />

➜ Regie: Abdellatif Kechiche<br />

als Meisterwerk aus, sondern verlieh diesen Preis<br />

➜ Mit Léa Seydoux, Adèle Exarchopoulos u. a. erstmalig auch an die beiden Hauptdarstellerinnen<br />

für ihre grandiose schauspielerische Leistung.<br />

➜ F/B 2012, 179 Min., ab 16 Jahre<br />

Mädchen gehen mit Jungs aus – das stellt die<br />

15-jährige Adèle zunächst nicht infrage. Doch<br />

das ändert sich schlagartig, als sie Emma trifft.<br />

Die Künstlerin mit den blauen Haaren lässt sie<br />

ungeahnte Sehnsüchte entdecken, bringt sie dazu,<br />

sich selbst zu finden, als Frau und als Erwachsene.<br />

Atemberaubend, intensiv und hautnah erzählt Abdellatif<br />

Kechiche diese universelle Liebesgeschich-<br />

päischen Filmpreis 2012 als bester Animationsfilm. te. Mit der Goldenen Palme von Cannes zeichnete<br />

gewohnt, kommt auch diese Story vom idealisti-<br />

und einem berserkerhaft agierenden Antihelden auf.<br />

22 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 23 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong>

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