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Bären - CargoLine

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Bis Transsylvanien ist es weit. Sehr weit.<br />

1.400 Kilometer von Nürnberg bis in die<br />

rumänische Region Bistritz. Seit gut sechs<br />

Jahren schaffen Mitarbeiter der Johanniter<br />

Unfallhilfe aus Laufen zu Weihnachten zigtausende<br />

Kisten Medikamente, Verbandsmaterialien,<br />

Lebensmittel und Möbel in die<br />

Heimat Graf Draculas. Ein abgelegener<br />

Landstrich, der von mitteleuropäischen<br />

Standards meilenweit entfernt ist. Wer hier<br />

hingelangen will, benötigt einen Menge<br />

Sprit und der ist teuer. Doch bislang war es<br />

für die Johanniter einfacher, 100.000 Sachspenden<br />

zu erhalten, als 2.000 Euro bares<br />

Geld für Benzin. Ein Problem, das die Spedition<br />

Amm löste. Der <strong>CargoLine</strong>r transportiert<br />

die Kisten kostenlos. Seit drei Jahren<br />

rollen seine Trucks gen Osten. Erst Ende<br />

April lieferte ein Konvoi auch Baumaterial,<br />

Kinderfahrräder und sogar ein altes Feuerwehrauto<br />

nach Bistritz.<br />

Für Betriebsinhaber Ralf Amm ist das Charity-Projekt<br />

mittlerweile fester Bestandteil<br />

seines Lebens. Einen der Transporter fährt er<br />

stets persönlich. Zudem leistet er vor Ort<br />

finanzielle Hilfe – sei es für einzelne Schulen<br />

oder ein Jugendprojekt in Piatra<br />

Fintinele. So entsteht mit<br />

seiner Unterstützung in unberührter<br />

Berglandschaft eine<br />

Sozialstation, die im extrem<br />

armen Rumänien ihresgleichen<br />

sucht: Hier verbringen behinderte Kinder<br />

und Waisen ihre Ferien, finden internationale<br />

Jugendbegegnungen, Workcamps und<br />

ökologische Aktionen statt.<br />

Amm reist mit seinem PS-starken Truck<br />

mehrmals im Jahr in die Karpaten, auch<br />

wenn er sich dabei vorkommt wie auf einer<br />

Zeitreise. „Es ist wie in Deutschland vor 100<br />

Jahren mit Pferdefuhrwerken“, bemerkt er.<br />

„Aber wir werden sehr herzlich aufgenommen.“<br />

Ähnlich Positives berichten auch die<br />

Speditionen Hinterberger aus Altötting und<br />

Wackler aus Göppingen, die sich ebenfalls<br />

stark in Rumänien engagieren.<br />

++ Englmayer aus<br />

Wels (Österreich) unterstützt<br />

Menschen<br />

mit geistiger Behinderung.<br />

++<br />

Der „gute Unternehmensbürger“<br />

Das Prinzip uneigennütziger Hilfe von Unternehmen<br />

ist nicht neu: Christliche Nächstenliebe<br />

und Philanthropie waren schon immer<br />

eine Triebfeder humanen Handelns, lange<br />

bevor es der industrielle Aufschwung in<br />

Form der bismarckschen Sozialgesetzgebung<br />

verlangte. Bekanntestes Beispiel ist die Fuggerei<br />

in Augsburg, eine von der Handelsfamilie<br />

Fugger im Jahre 1521 den Armen der<br />

Stadt gestiftete Siedlung.<br />

Heute engagiert sich besonders der deutsche<br />

Mittelstand verstärkt für soziale Einrichtungen,<br />

Sport und Bildungsangebote. Derartige<br />

Aktivitäten sind enorm wichtig und direkt<br />

vor Ort erfolgreich. Kaum<br />

ein Verein kann ohne solche<br />

Hilfe seine Aufgaben erfüllen.<br />

Jedoch ist das Engagement<br />

sehr von der persönlichen<br />

Einstellung der Inhaber<br />

sowie einzelner Führungskräfte<br />

abhängig und wird<br />

nicht immer systematisch betrieben oder auf<br />

seine Wirkung hin überprüft. Anders in<br />

Großbetrieben: Für sie gehört soziales und<br />

ökologisches Engagement – neben<br />

der Qualitätssicherung und<br />

Umweltzertifizierung – oftmals<br />

seit Jahren zum Managementkonzept.<br />

Dabei geht es nicht nur<br />

um Werbung für das Unternehmen,<br />

sondern vor allem um seine Glaubwürdigkeit.<br />

Mittlerweile wurde diese Form unternehmerischer<br />

Verantwortung auch wissenschaftlich<br />

untersucht und klassifiziert: Dabei unterteilt<br />

sich das „Corporate Citizenship“ genannte<br />

Engagement von Unternehmen unter anderem<br />

in „Corpo-<br />

rate Giving“:<br />

Es fungiert als<br />

Oberbegriff für<br />

das ethisch motivierte,selbstlose<br />

Überlassen<br />

++ Nellen & Quack<br />

aus Mönchengladbach<br />

führt ein- bis zweimal<br />

im Jahr auf eigene<br />

Kosten Hilfstransporte<br />

nach Tschernobyl<br />

durch. ++<br />

++ Koch International<br />

aus Osnabrück leistet<br />

Hilfe für Sozialprojekte,<br />

anstatt Weihnachtspräsente<br />

zu verschicken.<br />

++<br />

von Geld oder Sachmitteln sowie von Unternehmensleistungen,<br />

-produkten und -logistik.<br />

Eine Gegenleistung wird in diesem<br />

Fall nicht erwartet. Lachende Kinderaugen<br />

sind der größte Lohn.<br />

Unter „Social Sponsoring“ hingegen<br />

versteht man das Sponsoring<br />

im sozialen Bereich als klassische<br />

Marketingmaßnahme, wobei<br />

das Unternehmen von einem<br />

Imagetransfer profitiert. Und mit<br />

„Corporate Volunteering“ wiederum bezeichnet<br />

man die Investition von Zeit oder Wissen<br />

von Mitarbeitern in soziale Projekte sowie<br />

die Unterstützung ihrer ehrenamtlichen<br />

Tätigkeiten in und außerhalb der Arbeitszeit.<br />

XXXXXXX<br />

Fokus<br />

Über allem thront der Begriff der „Corporate<br />

Social Responsibility“ (CSR). Er beschreibt<br />

alle Aktivitäten von<br />

++ Köster & Hapke<br />

Unternehmen zur nachhalti-<br />

aus Hannover untergen<br />

Entwicklung von Gesellstützt<br />

ortsansässige<br />

schaft und Umwelt. Das geht<br />

Vereine und Organi-<br />

weit über bestehende gesetzsationen<br />

im Sport<br />

liche Regelungen und Aufla-<br />

und bei der Verkehrsgen<br />

zum Umweltschutz sosicherheit.<br />

++<br />

wie zur Arbeitssicherheit hinaus.<br />

Tragendes Prinzip ist dabei die Freiwilligkeit.<br />

Eine Standardisierung oder Verpflichtung<br />

auf bestimmte CSR-Maßnahmen gibt<br />

es nicht. Allerdings bilden die Grundsätze<br />

des Global Compact der Vereinten Nationen,<br />

die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen<br />

sowie die Erklärung der Interna-<br />

Hilfe für einen guten<br />

Zweck: Geschäftsführer<br />

Jörn Peter Struck<br />

(rechts) und Günter<br />

Schwarz, Beiratsvorsitzender<br />

von <strong>CargoLine</strong>,<br />

überreichen Anja Eli-<br />

Klein, PR-Managerin<br />

der <strong>Bären</strong>herz Stiftung,<br />

den Erlös aus der<br />

Versteigerung zweier<br />

Wechselbrücken.<br />

5

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