Rede - Wolfgang Kirsch - DZ Bank AG
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Ausführungen von <strong>Wolfgang</strong> <strong>Kirsch</strong>,<br />
Vorstandsvorsitzender der <strong>DZ</strong> BANK <strong>AG</strong>,<br />
anlässlich der ordentlichen<br />
Hauptversammlung am 29. Mai 2013<br />
1. Rahmenbedingungen ............................................................6<br />
2. Geschäftliche Entwicklung ...................................................21<br />
3. Kapitalsituation ...................................................................36<br />
4. Ihre Investition in die Zukunft der <strong>DZ</strong> BANK Gruppe /<br />
Genossenschaftlichen FinanzGruppe ...................................45<br />
5. Fazit ....................................................................................55<br />
Es gilt das gesprochene Wort!<br />
- 1 -
Meine sehr geehrten Aktionäre und Aktionärsvertreter, sehr<br />
geehrte Geschäftspartner der<br />
<strong>DZ</strong> BANK, meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
herzlich willkommen zu unserer diesjährigen<br />
Hauptversammlung.<br />
Ich möchte heute mit Ihnen darüber sprechen, wie wir gemeinsam<br />
die Zukunft der Genossenschaftlichen FinanzGruppe gestalten<br />
können. Der Philosoph Karl Popper hat einmal gesagt: „Unsere<br />
Einstellung der Zukunft gegenüber muss sein: Wir sind jetzt<br />
verantwortlich für das, was in der Zukunft geschieht.“<br />
Aber um die Zukunft gestalten zu können, müssen wir zunächst<br />
Schlüsse aus der Vergangenheit ziehen. Und genau dazu dient eine<br />
Hauptversammlung. Hier berichtet der Vorstand Ihnen, sehr<br />
geehrte Aktionäre und Aktionärsvertreter, über die Entwicklungen<br />
des vergangenen Geschäftsjahres und seine Rahmenbedingungen.<br />
2012 war für uns ein erfolgreiches Geschäftsjahr, mit einer guten<br />
Geschäftsentwicklung trotz des weiterhin herausfordernden<br />
regulatorischen Umfeldes und der fortwährenden Finanzkrise.<br />
- 2 -
Seit annähernd 6 Jahren versuchen Politiker und Aufseher, ein<br />
Regelwerk zu schaffen, das die erforderlichen Lehren aus dieser<br />
epochalen Krise zieht und sie in Zukunft zu verhindern hilft.<br />
Entscheidend bei der Gestaltung unserer künftigen<br />
Regulierungsarchitektur ist die nach vorne gerichtete,<br />
perspektivische Betrachtung, die zeigt, welche Auswirkungen die<br />
zukünftige <strong>Bank</strong>enregulierung in ihrer ganzen Komplexität auf die<br />
Finanzmärkte, die <strong>Bank</strong>en und - in der Folge auch für die<br />
Realwirtschaft -haben wird.<br />
An verschiedenen Stellen sehen wir - bei allen berechtigten Sorgen,<br />
die uns umtreiben - für unsere Organisation durchaus positive<br />
Entwicklungen. So dürfen wir zuversichtlich sein, dass viele unserer<br />
begründeten Anliegen bezüglich der Besonderheiten unserer<br />
Verbundstrukturen von der Aufsicht berücksichtigt werden, so zum<br />
Beispiel ganz aktuell beim Trennbankengesetz.<br />
Dennoch gilt für die Regulierung insgesamt nach wie vor, dass sie<br />
für uns als Vorstände strategisch wenig berechenbar ist und damit<br />
die Geschäftsplanung unsicher gestaltet. So befinden wir uns unter<br />
anderem aktuell im Übergang zu einer neuen<br />
Regulierungsbehörde, der Europäischen Zentralbank.<br />
- 3 -
Welche Anforderungen diese an uns stellen wird, wissen wir<br />
derzeit noch nicht.<br />
Politik und Aufsicht sehen durchaus: Die genossenschaftliche<br />
<strong>Bank</strong>ensäule hat sich in der Finanzkrise bislang gut behauptet und<br />
stabilisierend gewirkt: Mitglieder-, Kunden- und Einlagenzuwachs<br />
belegen eindrucksvoll das Ansehen, das unser Sektor genießt. So<br />
konnten wir seit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2007 über 1 Million<br />
neue Mitglieder gewinnen. Inzwischen haben wir über 17,3<br />
Millionen Mitglieder. Dagegen besitzen nur rund 8,8 Millionen<br />
Menschen in Deutschland Aktien oder Aktienfondsanteile. Wir<br />
genießen heute eine Reputation, die unsere Gründungsväter<br />
Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen nicht<br />
ansatzweise ahnen konnten, als sie unsere Organisation aus der<br />
Taufe hoben.<br />
Genossenschaftliche <strong>Bank</strong>en gelten Vielen denn auch als positive<br />
Ausnahme im <strong>Bank</strong>geschäft. So schreibt die „Zeit“ sogar schon<br />
vom „Raiffeisen-Wunder“ und wir alle wissen, wie kritisch die<br />
Presse den <strong>Bank</strong>en im Moment gegenübersteht.<br />
- 4 -
Und selbst Bundesbankpräsident Jens Weidmann bescheinigt uns,<br />
dass wir „von allen Säulen des deutschen <strong>Bank</strong>ensystems am<br />
besten durch die Krise gekommen sind“.<br />
Meine Damen und Herren,<br />
die genossenschaftlichen <strong>Bank</strong>en verfügen über ein in der<br />
Realwirtschaft fundiertes und dadurch weitgehend<br />
krisenresistentes Geschäftsmodell, wir erzielen aktuell stabile<br />
Geschäftsergebnisse und genießen gesellschaftliche Anerkennung.<br />
Eigentlich, so sollten wir meinen, ist alles gut und die Zukunft kann<br />
kommen.<br />
Doch wir ahnen, dass die Umfeldverhältnisse auch uns<br />
herausfordern werden und geschäftliche Anpassungen notwendig<br />
sind. Denn das gesamte regulatorische Maßnahmenpaket, mit dem<br />
wir konfrontiert sind, setzt die Erträge im <strong>Bank</strong>geschäft stark unter<br />
Druck, erhöht zugleich kräftig die Kosten und verzerrt den<br />
Wettbewerb.<br />
- 5 -
Denken Sie beispielsweise an EMIR (European Market Infrastructure<br />
Regulation) mit ihrem hohen Implementierungsaufwand und<br />
insgesamt voraussichtlich deutlich höheren Transaktionskosten für<br />
die Risikoabsicherung durch Derivate oder das in vielen Teilen<br />
redundante europäische Meldewesen (FINREP/COREP).<br />
Noch grundlegender ist die Herausforderung dauerhaft künstlich<br />
niedrig gehaltener Zinsen. Die Folge wird ein massiver<br />
Verdrängungswettbewerb unter den <strong>Bank</strong>en sein. Denn der Markt<br />
ist weitgehend verteilt und einzelne <strong>Bank</strong>en können nur zu Lasten<br />
anderer <strong>Bank</strong>en wachsen. Das gilt gerade für einen reifen<br />
<strong>Bank</strong>enmarkt wie Deutschland mit seinen demografischen<br />
Herausforderungen. Wir werden eine noch größere Tendenz zu<br />
<strong>Bank</strong>oligopolen erleben und auch in unserem Sektor dürfte sich<br />
das Fusionstempo wieder beschleunigen.<br />
1. Rahmenbedingungen<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
Die <strong>DZ</strong> BANK Gruppe blickt – ich erwähnte es bereits – auf ein<br />
unter dem Strich erfreuliches Geschäftsjahr 2012 zurück.<br />
- 6 -
Das ist beim Blick auf unsere Branche und ihre Herausforderungen<br />
keinesfalls selbstverständlich. Denn 2012 war in vielerlei Hinsicht<br />
ein Jahr der Angst für viele Marktteilnehmer oder doch zumindest<br />
ein Jahr großer Sorge. Es markierte den bisherigen Höhepunkt der<br />
europäischen Staatsschuldenkrise.<br />
Auf die prekären Zuspitzungen an den Kapitalmärkten in der<br />
ersten Jahreshälfte folgten im weiteren Verlauf spürbare<br />
Anzeichen einer Entspannung. Daran hat das beherzte<br />
Eingreifen der Notenbanken, insbesondere der Europäischen<br />
Zentralbank, und der EU maßgeblichen und Respekt<br />
gebietenden Anteil. Wir haben uns damit Zeit gekauft. Nicht<br />
mehr und nicht weniger.<br />
Ob aber aus fundamentaler Sicht der Wendepunkt bereits<br />
erreicht ist, erscheint zweifelhaft. Denn die Unsicherheit über<br />
die dauerhafte Tragfähigkeit der Staatsverschuldung und die<br />
Nachhaltigkeit der verabschiedeten Strukturmaßnahmen<br />
besteht fort. Auch wenn viele Länder mittlerweile dem<br />
Beispiel der deutschen Schuldenbremse folgen, fehlt noch<br />
immer eine europäische Reformagenda.<br />
- 7 -
Dabei ist evident, dass wir nur durch die Beförderung von<br />
Wachstum in Europa aus dieser Krise herauskommen werden und<br />
dazu bedarf es umfangreicher Strukturreformen. Den Spardruck<br />
durch kreative Buchführung zu lockern, indem man zwischen<br />
„guten“ und „schlechten“ Schulden unterscheidet, ist sicher nicht<br />
zweckdienlich.<br />
Für die Notenbanken gilt: Sie müssen die von ihnen<br />
bereitgestellte Liquidität eines Tages wieder einsammeln –<br />
und das in einer klugen Balance zwischen Wachstumsrisiken<br />
und Inflationsgefahren. Hinzu kommen politische<br />
Unwägbarkeiten - wie in Italien, aber auch in Frankreich. Und<br />
nicht zuletzt steht in Deutschland in diesem Herbst die<br />
nächste Bundestagswahl an.<br />
Das konjunkturelle Umfeld in Europa präsentiert sich vor<br />
diesem Hintergrund uneinheitlich:<br />
Die Konsolidierungspolitik in der Eurozone wird sich auch in<br />
diesem Jahr noch dämpfend auf die Konjunktur in Europa<br />
auswirken, besonders in den Krisenländern Südeuropas.<br />
- 8 -
Italien, Spanien, Portugal und Griechenland stecken weiterhin<br />
in der zähen wirtschaftlichen Rezession, auch wenn<br />
mittlerweile einzelne, zarte Anzeichen für eine Erholung zu<br />
erkennen sind.<br />
Jedoch werden die Austeritätsprogramme im kommenden<br />
Jahr etwas zurückgenommen, was sich in den<br />
Wachstumsdaten positiv niederschlagen sollte. Der Ausblick<br />
für 2014 ist denn auch etwas günstiger. Deutschland wird<br />
bereits in diesem Jahr von einer beschleunigten<br />
Wachstumsdynamik insbesondere in Asien und Amerika<br />
profitieren und ab 2014 dann auch von einer allmählichen<br />
Erholung des Euroraums.<br />
Insgesamt bleibt in Europa das heterogene Bild bestehen - mit<br />
guten Nachrichten über die relative Stärke des<br />
Wirtschaftsstandortes Deutschlands und überwiegend<br />
schlechten Nachrichten in den meisten anderen europäischen<br />
Ländern.<br />
Das belegt auch der Blick auf die Arbeitslosigkeit und hier<br />
insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit.<br />
- 9 -
Deutschland hat aktuell die niedrigste<br />
Jugendarbeitslosenquote in ganz Europa mit 7,6 Prozent. Hier<br />
wächst eine Generation nahezu unbelastet vom Risiko der<br />
Arbeitslosigkeit heran.<br />
Ganz anders sieht das in den südeuropäischen Krisenländern<br />
aus: Spanien und Griechenland blicken bei den unter 25-<br />
Jährigen auf Arbeitslosenquoten von deutlich über 50%, in<br />
Italien und Portugal liegen sie nicht weit darunter. Ohne<br />
Aussicht auf einen Arbeitsplatz droht großen Teilen einer<br />
Generation die Perspektivlosigkeit, mit schwerwiegenden<br />
Folgen auch für die Gesellschaft.<br />
Dagegen kommen für nahezu ganz Europa positive<br />
Meldungen von den Kapitalmärkten. Die Renditeaufschläge<br />
der Staatsanleihen einiger Peripheriestaaten zu den<br />
Bundesanleihen zeigen es: Trotz der politischen Turbulenzen<br />
im Umfeld der Wahlen in Italien und trotz der Unsicherheiten<br />
im Zusammenhang mit der Beinahe-Pleite Zyperns verhalten<br />
sich die Kapitalmärkte relativ ruhig.<br />
- 10 -
Noch vor ein oder zwei Jahren wären solche Ereignisse dazu<br />
angetan gewesen, an den Kapitalmärkten für massive<br />
Unruhe, ja Panik zu sorgen. Doch EZB-Präsident Mario Draghi<br />
hat im vergangenen Sommer sehr direkt gesagt, alles tun zu<br />
wollen, um den Euro und die Eurozone zu retten. Deshalb<br />
sehen die Marktteilnehmer das Austrittsrisiko einzelner<br />
Staaten oder gar das Risiko, dass die EWU auseinanderbricht,<br />
nun als deutlich geringer an. Die Renditeaufschläge reagieren<br />
daher auch kaum noch auf erneute Negativmeldungen aus<br />
dem Süden Europas. So können sich Spanien und auch Italien<br />
aktuell sehr gut refinanzieren.<br />
In engem Zusammenhang zur Nachfrage nach Anleihen der<br />
Peripheriestaaten stehen die extrem niedrigen Renditen in<br />
Deutschland. Ein Grund für das niedrige Renditeniveau ist die<br />
weiterhin sehr expansive Geldpolitik der Europäischen<br />
Zentralbank (wie auch der anderen großen Zentralbanken),<br />
die die Geldmarktzinsen niedrig hält und durch die<br />
außergewöhnlich hohe Liquidität im <strong>Bank</strong>ensystem auch<br />
Einfluss auf die Renditen am Kapitalmarkt nimmt.<br />
- 11 -
Wir haben erst Anfang dieses Monats eine weitere<br />
Zinssenkung der Europäischen Zentralbank gesehen, der<br />
wichtigste Leitzins liegt jetzt bei 0,5 Prozent. Ein Ende der<br />
Niedrigzinsphase ist vorerst nicht abzusehen – mit allen<br />
Konsequenzen für diejenigen, die die Krise als Sparer erleben.<br />
Der BVR hat hier gemeinsam mit den anderen<br />
Spitzenverbänden zu Recht mehrfach kritisch Position<br />
bezogen.<br />
Auch die Aktienmärkte profitieren in den letzten Quartalen<br />
von der expansiven Geldpolitik der Notenbanken und dem<br />
dadurch bedingten Niedrigzinsumfeld und beschleunigen den<br />
Aufwärtstrend. Die wesentlichen globalen Aktienindizes<br />
haben in diesem Jahr neue Allzeithochs erreicht - in den USA -<br />
dem Ausgangspunkt der Krise - sogar noch früher als beim<br />
deutschen Leitindex DAX, der durch die europäische<br />
Schuldenkrise gebremst war. Anleger sind in dem eben<br />
beschriebenen Niedrigzinsumfeld aus Mangel an<br />
Anlagealternativen bereit, wieder erhöhte (Kurs-)risiken<br />
einzugehen.<br />
- 12 -
Gleichzeitig mit dieser Entwicklung sehen wir, dass die großen<br />
amerikanischen Investmentbanken sich offensichtlich von der<br />
Finanzkrise erholt haben. Es ist nur noch wenig davon zu<br />
spüren, dass die Krise an der Wall Street ihren Ursprung hatte.<br />
Der Economist titelte Anfang dieses Monats gar: „Wall Street<br />
is back“. Ob diese Tendenz in Verbindung mit dem im<br />
Vergleich zu Europa nachlassenden Regulierungselan in den<br />
Vereinigten Staaten der Stabilität des Finanzsystems dient,<br />
darf zumindest bezweifelt werden.<br />
Das Thema Finanzmarktregulierung begleitet uns nun seit<br />
über einem halben Jahrzehnt, auch auf der<br />
Hauptversammlung. Im Kern möchte ich hierzu Folgendes<br />
hervorheben:<br />
Erstens: Die Finanzkrise hat gezeigt: Verstärkte<br />
Regulierung im Finanzsektor ist richtig und wichtig.<br />
Der <strong>Bank</strong>ensektor hat massive Fehlentwicklungen und<br />
Fehlallokationen, Gehaltsexzesse und auch Betrugsfälle<br />
hervorgebracht, lange Zeit verging kaum eine Woche ohne<br />
entsprechende Schlagzeile.<br />
- 13 -
Es ist daher nur nachvollziehbar und richtig, dass Regulatoren<br />
solchen Tendenzen entgegensteuern und sie für die Zukunft<br />
vermeiden wollen. Stabile und krisenresistente Finanzmärkte<br />
sind eine wesentliche Voraussetzung für Wachstum und<br />
Wohlstand.<br />
Wir unterstützen daher die grundsätzliche Weiterentwicklung<br />
der <strong>Bank</strong>enregulatorik im Sinne des Entwicklungspfades von<br />
Basel III. Deren Auswirkungen – durchaus im Sinne von<br />
Erfolgen – sind bereits heute sichtbar. <strong>Bank</strong>en arbeiten daran,<br />
ihre Kapitalbasis zu stärken: Denken Sie alleine an die<br />
zahlreichen Meldungen zu Kapitalmaßnahmen bei anderen<br />
<strong>Bank</strong>en in den letzten Wochen.<br />
Zweitens: Wir appellieren an Entscheidungsträger in<br />
Politik und Aufsicht, die Regulierungsaktivitäten in sich<br />
schlüssig, international abgestimmt und berechenbar<br />
umzusetzen.<br />
Aktuell sehen wir uns einer „Regulierungsvielfalt“ gegenüber,<br />
die selbst für Experten nur noch sehr schwer zu durchdringen<br />
ist.<br />
- 14 -
So wurde in Deutschland die Aufsicht gestärkt, auf<br />
europäischer Ebene steht der Start der <strong>Bank</strong>enunion<br />
unmittelbar bevor. Damit übernimmt die EZB die<br />
<strong>Bank</strong>enaufsicht für große und systemrelevante <strong>Bank</strong>en in der<br />
Eurozone – und somit auch für uns. Daneben sind die BaFin<br />
und die EBA weiterhin in die <strong>Bank</strong>enaufsicht eingebunden.<br />
Beim Stresstest und auch dem „asset quality review“ - ich<br />
komme darauf später noch zu sprechen - wird sich die hohe<br />
Interdependenz der Aufsichtsbehörden zeigen.<br />
In Deutschland existiert bereits seit 2011 ein<br />
Restrukturierungsgesetz, das die Sanierung und Abwicklung<br />
von <strong>Bank</strong>en regelt – die EU arbeitet noch an einem<br />
entsprechenden Vorhaben.<br />
Bei den verschärften Eigenkapitalvorschriften nach Basel<br />
III/CRD IV treibt die Bundesregierung einen nationalen<br />
Gesetzesentwurf zur Umsetzung der Vorgaben voran, ohne<br />
dass die europäische Richtlinie bereits in Kraft getreten wäre.<br />
Für die Kreditbranche erhöht dieses zweigleisige Vorgehen die<br />
Planungsunsicherheit erheblich.<br />
- 15 -
Und nach wie vor kann niemand sagen, wie dieses<br />
regulatorische Regelwerk insgesamt in seinem Zusammenspiel<br />
letztlich wirkt.<br />
Drittens: Grundlegende berechtigte Interessen, die wir<br />
gemeinsam mit dem BVR und den Regionalverbänden<br />
vorbringen, werden im Rahmen der Regulierung<br />
zunehmend berücksichtigt. Wir müssen und werden uns<br />
für unsere Belange weiter engagiert einsetzen.<br />
Es zeigt sich, dass wir durchaus erfolgreich sind, wenn wir<br />
gemeinsam unseren Anliegen Gehör verschaffen. Nehmen sie<br />
beispielsweise das „Gesetz zur Abschirmung von Risiken und<br />
zur Planung der Sanierung und Abwicklung von<br />
Kreditinstituten und Finanzgruppen“. Sie kennen es aus der<br />
Presse auch als Trennbankengesetz. Hier konnten wir mit dem<br />
BVR erreichen, dass der Gesetzesbeschluss des Deutschen<br />
Bundestages Verbundstrukturen besser berücksichtigt. Und<br />
wir setzen unsere Bemühungen daran, das auch bei der noch<br />
ausstehenden Trennbanken-Regelung auf europäischer Ebene<br />
zu erreichen.<br />
- 16 -
Es war uns sehr wichtig, dass die Mittelstandsfinanzierung<br />
nicht zu stark mit Eigenkapitalhinterlegung belastet wird.<br />
Dieses zentrale Anliegen hat erfreulicherweise Eingang in das<br />
CRD IV-Regulierungspaket gefunden.<br />
Wir begrüßen es zudem, dass die Einlagensicherung mit dem<br />
Start der <strong>Bank</strong>enunion zunächst national bleibt. Aktuell<br />
beraten die EU-Staaten und das Europaparlament allerdings<br />
über den Vorschlag, die nationalen Sicherungssysteme zu<br />
vereinheitlichen. Das ist für uns keine Option, zumal sie den<br />
Weg ebnen würde für eine mögliche spätere Einführung des<br />
gemeinsamen europäischen Sicherungsfonds.<br />
Zusammen mit dem BVR setzen wir uns daher weiterhin dafür<br />
ein, dass unser System der Einlagen- und Institutssicherung<br />
unverändert erhalten bleibt. Die Sicherungseinrichtung des<br />
BVR gewährleistet die Stabilität der Genossenschaftlichen<br />
FinanzGruppe und das Vertrauen in die Bonität aller ihrer<br />
Mitglieder in einem besonders hohen Maße.<br />
- 17 -
Diese Stabilität und dieses Vertrauen sind von entscheidender<br />
Bedeutung für das erfolgreiche Wirken der deutschen<br />
Genossenschaftsbanken im Wettbewerb. Die stärkeren<br />
Vorstöße - auch von EU-Konservativen - für eine einheitliche<br />
Einlagensicherung erfüllen uns daher mit Sorge. Es wird viel<br />
zu viel über eine Vergemeinschaftung von Risiken gesprochen<br />
und viel zu wenig über das präventive Organisationsprinzip,<br />
das hinter unserer Sicherungseinrichtung steht.<br />
Bei der Finanztransaktionssteuer ist nun offensichtlich doch<br />
noch nicht das letzte Wort gesprochen. Die vielen Argumente<br />
gegen die ordnungspolitisch fragwürdige Maßnahme haben<br />
Gehör gefunden. Wir können das nur unterstützen, denn<br />
unter anderem würden auch Verbundgeschäfte von einer<br />
Finanztransaktionssteuer maßgeblich negativ beeinflusst.<br />
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen: Wir sehen die<br />
Notwendigkeit von Regulierung.<br />
- 18 -
Wir sehen aber auch, trotz positiver Signale für die<br />
Genossenschaftliche FinanzGruppe, dass nach wie vor einzelne<br />
Regulierungsvorhaben in die falsche Richtung weisen und die<br />
Komplexität der nationalen und internationalen Maßnahmen die<br />
gesamte <strong>Bank</strong>enbranche herausfordern.<br />
Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Wettbewerb<br />
in der <strong>Bank</strong>enbranche immer weiter zunimmt – auch durch den<br />
Nicht-Marktaustritt staatlich gestützter Akteure. Die Erträge<br />
geraten unter Druck. Allein für das laufende Jahr erwartet die<br />
Boston Consulting Group für das Privatkundengeschäft in<br />
Deutschland einen Ertragsrückgang von 2,8 Milliarden Euro oder<br />
fast 5 Prozent. Die sinkenden Margen verschärfen den<br />
Verdrängungswettbewerb unter den <strong>Bank</strong>en; wir werden<br />
strukturelle Veränderungen und eine fortgesetzte Konsolidierung<br />
erleben. Erschwerend wirkt auch hier das aktuelle<br />
Niedrigzinsumfeld.<br />
Das ist die Wettbewerbssituation, der wir uns gegenübersehen. Wir<br />
müssen uns einstellen auf die regulatorischen, marktbedingten und<br />
operationellen Herausforderungen, die vor uns liegen.<br />
- 19 -
Die Ausgangssituation hierfür ist gut: Wenn der BVR Anfang Juli<br />
die konsolidierten Zahlen unserer Gruppe präsentiert, dann sollten<br />
wir bezüglich unserer fundamentalen Ertragskraft innerhalb der<br />
deutschen <strong>Bank</strong>enlandschaft ganz oben stehen.<br />
Wir alle nutzen diese Ertragsstärke zur Kapitalstärkung. Damit<br />
sind wir in der Lage, unsere Kunden bei Ihren Investitionen<br />
und Wachstumsplänen auch künftig zu begleiten. Aber auch<br />
nur ein Halten unserer Position bedeutet für uns alle mehr<br />
Vertrieb zur Potentialausschöpfung und stärkere<br />
Industrialisierung der Prozesse unseres <strong>Bank</strong>betriebs. An<br />
Projekten und Ideen zu diesen Themen besteht kein Mangel.<br />
Damit komme ich zur geschäftlichen Entwicklung der<br />
<strong>DZ</strong> BANK.<br />
- 20 -
2. Geschäftliche Entwicklung<br />
In dem gerade beschriebenen Umfeld hat sich das<br />
Geschäftsmodell der <strong>DZ</strong> BANK Gruppe als verbundfokussierte<br />
Zentralbank / Allfinanzgruppe abermals bestätigt und wir<br />
sehen ein gutes Ergebnis.<br />
Die <strong>DZ</strong> BANK Gruppe konnte 2012 ihr Ergebnis vor Steuern<br />
von 324 Millionen Euro im Vorjahr auf jetzt 1,32 Milliarden<br />
Euro deutlich steigern.<br />
In der <strong>DZ</strong> BANK <strong>AG</strong> erzielten wir ein Vorsteuerergebnis in<br />
Höhe von 608 Millionen Euro nach IFRS gegenüber 522<br />
Millionen Euro im Vorjahr. Wir nutzen konsequent die sich<br />
uns bietenden Wachstumschancen in allen Geschäftsfeldern.<br />
Zu den Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung im<br />
Einzelnen:<br />
- 21 -
Der Zinsüberschuss lag mit 3,26 Milliarden Euro knapp 4<br />
Prozent über dem bereits guten Vorjahreswert von rund 3,14<br />
Milliarden Euro. Diese Steigerung ist auf eine gute<br />
Entwicklung im Geldmarktgeschäft und auf die<br />
Geschäftsausweitung im Firmenkundengeschäft der <strong>DZ</strong> BANK<br />
<strong>AG</strong> zurückzuführen, das den positiven Trend des Vorjahres<br />
fortsetzen konnte.<br />
Auch bei der Team<strong>Bank</strong> und der Bausparkasse Schwäbisch<br />
Hall waren deutliche Steigerungen des Zinsergebnisses zu<br />
verzeichnen.<br />
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft belief sich auf 527<br />
Millionen Euro nach 395 Millionen Euro im Vorjahr.<br />
Ursächlich dafür waren insbesondere eine höhere, aber noch<br />
immer auf normalem Niveau befindliche Zuführung zur<br />
Einzelrisikovorsorge der <strong>DZ</strong> BANK <strong>AG</strong> sowie der gestiegene<br />
Risikovorsorgebedarf im Osteuropageschäft der VR LEASING,<br />
insbesondere in Ungarn.<br />
- 22 -
Der Provisionsüberschuss stieg um 6,3 Prozent auf 1,02<br />
Milliarden Euro. Er ist insbesondere auf die erfreuliche<br />
Geschäftsentwicklung bei Union Investment zurückzuführen.<br />
Neben den höheren „Assets under Management“ führten<br />
dort angesichts der guten Kapitalmarktentwicklung auch<br />
gestiegene erfolgsabhängige Verwaltungsvergütungen zur<br />
Verbesserung des Provisionsergebnisses.<br />
Das Handelsergebnis hat sich um 261 Millionen Euro auf 659<br />
Millionen Euro kräftig verbessert.<br />
Hierfür sind neben guten Beiträgen aus dem Kundengeschäft<br />
gestiegene Bewertungen der Wertpapierhandelsbestände und<br />
positive Ergebniseffekte aus unseren ABS-Beständen<br />
maßgeblich.<br />
Das Ergebnis aus Finanzanlagen verminderte sich von minus<br />
333 Millionen Euro auf minus 442 Millionen Euro. Hierfür<br />
waren Verluste aus Verkäufen von ABS-Papieren ursächlich,<br />
denen jedoch die Freisetzung von dort gebundenem<br />
Eigenkapital gegenübersteht.<br />
- 23 -
Hinzu kommen negative Ergebniseffekte aus einer<br />
Wertberichtigung auf die VBLI und aus der Beendigung der<br />
Equity-Methode bei unserer ÖV<strong>AG</strong>-Beteiligung.<br />
Das sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten,<br />
das sich insbesondere aus dem auf Abbau gestellten<br />
Staatenportfolio der DG HYP ergibt, erreichte minus 276<br />
Millionen Euro nach rund minus einer Milliarde Euro im<br />
Vorjahr. Dieses Portfolio ist der Fair Value-Option zugeordnet<br />
und somit nach IFRS zu Marktwerten zu bewerten.<br />
Die zum Teil merklich geringeren Spreadausweitungen bei<br />
den Anleihen der Euro-Krisenländer im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr wirkten sich hier entsprechend positiv aus.<br />
An dieser Stelle sei auch angemerkt, dass sich unsere<br />
Neubewertungsrücklage im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr<br />
deutlich um rund 1,1 Milliarden Euro verbessert hat.<br />
Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft belief sich auf 532<br />
Millionen Euro nach 348 Millionen Euro im Vorjahr.<br />
- 24 -
Wir profitieren hier von gestiegenen Beitragseinnahmen, einem<br />
deutlich höheren Ergebnis aus Kapitalanlagen sowie einer<br />
geringeren Schadenbelastung aus dem Rückversicherungsgeschäft.<br />
Die Verwaltungsaufwendungen lagen mit rund 2,86<br />
Milliarden Euro um 4,9 Prozent über dem Vorjahreswert von<br />
2,72 Milliarden Euro. Er reflektiert zum einen das erfreuliche<br />
Wachstum in vielen Bereichen der <strong>DZ</strong> BANK Gruppe, so<br />
beispielsweise auch einen Anstieg der durchschnittlichen<br />
Mitarbeiterzahl um über 1,4 Prozent.<br />
Zum anderen spiegeln die Verwaltungsaufwendungen aber<br />
leider auch die wachsenden Kosten der Regulierung wider,<br />
die eine dezentral verfasste Gruppe wie uns überproportional<br />
belasten. Rund die Hälfte des Anstiegs ist diesem Faktor<br />
zuzuschreiben.<br />
Wir überprüfen ständig unsere Kostenstrukturen und setzten<br />
bereits 2009 in der <strong>DZ</strong> BANK <strong>AG</strong> das „Programm 2011“ auf.<br />
2012 haben wir hier im Haus zudem das<br />
Kapitalmarktgeschäft überprüft.<br />
- 25 -
Töchter wie die DG HYP und die VR LEASING konnten<br />
substantielle Kostensenkungen erfolgreich auf den Weg<br />
bringen.<br />
Insofern gehen wir davon aus, dass sich der Anstieg der<br />
Verwaltungsaufwendungen in den nächsten Jahren<br />
abdämpft. Sicher ist aber auch, dass die ständige<br />
Überprüfung der Effizienz und unserer Kostenstrukturen in<br />
der <strong>DZ</strong> BANK Gruppe eine unserer vorrangigen Aufgaben<br />
bleiben wird. Die Cost-Income-Ratio liegt für 2012 bei 60,7<br />
Prozent nach 79,1 Prozent im Vorjahr.<br />
Bei den Verbundunternehmen hat die Bausparkasse<br />
Schwäbisch Hall sowohl im Bausparneugeschäft als auch in<br />
der Baufinanzierung neue Bestmarken erreicht. Im<br />
Geschäftsfeld Bausparen schloss sie eine Million neue<br />
Verträge mit einem Bausparvolumen von 32,8 Milliarden Euro<br />
ab und steigerte damit ihren Marktanteil auf 30,2 Prozent.<br />
Die R+V Gruppe erzielte das bislang beste Ergebnis ihrer<br />
Unternehmensgeschichte.<br />
- 26 -
Sie verzeichnete bei den verdienten Beiträgen ein Plus von 5,3<br />
Prozent auf 11,8 Milliarden Euro und setzte damit ihren<br />
Wachstumskurs fort. Der Beitragszuwachs fiel in allen Sparten<br />
erneut beeindruckend aus. Das Kapitalanlageergebnis stieg<br />
um mehr als 57 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro.<br />
Die Union Investment steigerte die „Assets under<br />
Management“ zum 31.12.2012 um 11,9 Prozent von 170,3<br />
auf 190,5 Milliarden Euro. Im institutionellen Geschäft konnte<br />
die Fondsgesellschaft mit einem Nettoneugeschäft von 8,8<br />
Milliarden Euro an die starken Absatzjahre 2009 und 2010<br />
anknüpfen. Im Privatkundengeschäft gelang mit<br />
Nettomittelzuflüssen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro die<br />
Wende.<br />
Die Team<strong>Bank</strong> konnte 2012 an die erfolgreiche Entwicklung<br />
des Vorjahres anknüpfen. Der „easyCredit“-Bestand lag mit<br />
6,2 Milliarden Euro 6,5 Prozent höher als im Vorjahr. Der<br />
Marktanteil unseres Sektors in diesem Geschäft liegt<br />
inzwischen bei 18,2 Prozent.<br />
- 27 -
Die <strong>DZ</strong> PRIVATBANK konnte die verwalteten Anlagemittel im<br />
Geschäft mit vermögenden Privatkunden auf insgesamt 13,5<br />
Milliarden Euro steigern. Im Rahmen der Marktinitiative<br />
Private <strong>Bank</strong>ing konnten wir in Deutschland Bruttoneugelder<br />
im Volumen von über 2 Milliarden Euro einwerben. Auch bei<br />
Dienstleistungen für Investmentfonds waren deutliche<br />
Zuwächse zu verzeichnen.<br />
Die DG HYP ist in ihrem Kerngeschäft als gewerblicher<br />
Immobilienfinanzierer mit Deutschland als Heimatmarkt<br />
inzwischen sehr gut etabliert und arbeitet hierin profitabel.<br />
Ihre gute Geschäftsentwicklung ist auch darauf<br />
zurückzuführen, dass sie mit ihrer Einbettung in die<br />
genossenschaftliche FinanzGruppe zu den wenigen Anbietern<br />
gehört, die langfristige Finanzierungen darstellen können.<br />
Besonders erfreulich entwickelte sich das gemeinsam mit den<br />
Kreditgenossenschaften dargestellte Neugeschäft, das um<br />
rund 19 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zulegte. Insgesamt<br />
erreicht die DG HYP 2012 ein Ergebnis vor Steuern und vor<br />
Bildung von 340g-Reserven in Höhe von 75 Millionen Euro.<br />
- 28 -
Die VR LEASING befindet sich in einem umfassenden und<br />
schmerzhaften Prozess der Neuausrichtung auf die<br />
Bedürfnisse der Volksbanken und Raiffeisenbanken, den das<br />
neue Vorstandsteam mit großem Fleiß vorantreibt und den<br />
wir nach Kräften unterstützen. Dem stehen die bereits<br />
kommunizierten Belastungen aus der Bereinigung des<br />
Osteuropa-Geschäfts der VR LEASING und der Refokussierung<br />
des Geschäftsmodells gegenüber, die in dem jetzt vorgelegten<br />
Jahresabschluss umfassend verarbeitet sind.<br />
Das Ergebnis der DVB <strong>Bank</strong> entwickelte sich in einem<br />
bekanntermaßen schwierigen Marktumfeld erfreulich stabil.<br />
Das Neugeschäftsvolumen erreichte im vergangenen Jahr 4,6<br />
Milliarden Euro nach 5,6 Milliarden Euro im<br />
Vorjahreszeitraum.<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
zu der guten Entwicklung der <strong>DZ</strong> BANK Gruppe hat die <strong>DZ</strong><br />
BANK <strong>AG</strong> durch attraktive Leistungen in ihren operativen<br />
Geschäftsfeldern einen wichtigen Beitrag geleistet.<br />
- 29 -
Sie blickt auf ein erfolgreiches Jahr insbesondere im<br />
Firmenkundengeschäft zurück. Das zugesagte Volumen im<br />
Firmenkundenkreditgeschäft stieg um mehr als 20 Prozent auf<br />
9,9 Milliarden Euro.<br />
Auch unsere gemeinsame Marktbearbeitung mit den<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken im Mittelstand beginnt<br />
Früchte zu tragen, insbesondere bei der Finanzierung<br />
erneuerbarer Energien. Im Förderkreditgeschäft verzeichnen<br />
wir einen Zuwachs des Neugeschäfts um 20 Prozent auf 7,3<br />
Milliarden Euro.<br />
Auch hier waren Förderungen erneuerbarer Energien und des<br />
privaten Wohnungsbaus maßgeblich. Mit unserer<br />
Werbekampagne der genossenschaftlichen FinanzGruppe<br />
„Deutschland – made by Mittelstand“ werden wir unsere<br />
Firmenkundeninitiative 2013 weiter forcieren.<br />
Im Privatkundengeschäft vereinigen wir mit unserer Marke<br />
„AKZENT Invest“ rund 14 Prozent des Marktes für Zertifikate<br />
in Deutschland auf uns und sind Nummer vier im<br />
Gesamtmarkt.<br />
- 30 -
Bei Kapitalschutzzertifikaten sind wir mit einem Marktanteil<br />
von mehr als 50 Prozent unverändert Nummer eins. Unser<br />
Gesamtabsatz lag angesichts der Zurückhaltung der Anleger<br />
2012 mit 4,3 Milliarden Euro naturgemäß unter dem<br />
Vorjahreswert von 5,2 Milliarden Euro. Gute Erfolge erzielen<br />
wir mit unseren Plattformen „Eniteo.de“ und „VR<br />
ProfiBroker“.<br />
Unser Marktanteil bei Flowprodukten, also den fortwährend<br />
vertriebenen Zertifikatstrukturen für Selbstentscheider, liegt<br />
mittlerweile bei 8,8 Prozent. Wir sind damit Nummer drei im<br />
Markt.<br />
Im verbundfokussierten Kapitalmarktgeschäft mit den<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken konnten wir unsere gute<br />
Position im Anleihe-Emissionsgeschäft mit einem begleiteten<br />
Emissionsvolumen von 22 Milliarden Euro weiter festigen.<br />
Zudem haben wir unser Beratungsangebot für die<br />
Genossenschaftsbanken, etwa im Depot A-Geschäft und im<br />
Devisenhandel, weiter ausgebaut.<br />
- 31 -
Die 2012 auf den Weg gebrachte Fokussierung unseres<br />
Kapitalmarktgeschäfts verläuft ebenfalls plangemäß. Wir<br />
erwarten hierdurch einen Abbau unserer risikogewichteten<br />
Aktiva um weitere 2 Milliarden Euro, was 200 Millionen Euro<br />
Kernkapital entspricht. Für die aktuell vorzunehmenden<br />
Personalanpassungen wurde mit der Arbeitnehmervertretung<br />
ein entsprechender Interessenausgleich abgeschlossen.<br />
Im Transaction <strong>Bank</strong>ing verzeichnen wir 2012 im SEPA-<br />
Zahlungsverkehr gute Steigerungen bei den Transaktionen<br />
von rund 30 Prozent auf nunmehr 155 Millionen. Zudem<br />
stößt unser neues Beratungsprodukt „ProfiZV“, mit dem wir<br />
die Genossenschaftsbanken im Firmenkunden-<br />
Zahlungsverkehr unterstützen, auf rege Nachfrage.<br />
Die Gewinn- und Verlustrechnung der<br />
<strong>DZ</strong> BANK <strong>AG</strong> nach IFRS zeigt einen Zinsüberschuss, der im<br />
Jahr 2012 um 13 Prozent gestiegen ist.<br />
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft betrug in der <strong>DZ</strong> BANK<br />
<strong>AG</strong> minus 152 Millionen Euro im Berichtsjahr gegenüber<br />
minus 26 Millionen Euro in 2011.<br />
- 32 -
Einer Nettozuführung zur Einzelrisikovorsorge in Höhe von<br />
minus 184 Millionen Euro, in der eine außerplanmäßige<br />
Zuführung für Adressrisiken der <strong>DZ</strong> Polska enthalten ist, stand<br />
eine Auflösung in der Portfoliorisikovorsorge von +32<br />
Millionen Euro gegenüber, die im Wesentlichen durch<br />
Bestandsveränderungen begründet ist.<br />
Der Provisionsüberschuss der <strong>DZ</strong> BANK <strong>AG</strong> blieb konstant bei<br />
262 Millionen Euro; der Rückgang im Wertpapiergeschäft<br />
wurde durch gestiegene Ergebnisbeiträge aus dem<br />
Kreditgeschäft und Zahlungsverkehr kompensiert.<br />
Das Handelsergebnis in Höhe von 615 Millionen Euro ist<br />
neben guten Beiträgen aus dem Kundengeschäft des<br />
Weiteren auf einen Anstieg in den Bewertungen der<br />
Wertpapierhandelsbestände und auf positive Ergebniseffekte<br />
aus unseren ABS-Beständen zurückzuführen.<br />
Das Ergebnis aus Finanzanlagen in Höhe von minus 168<br />
Millionen Euro ist insbesondere durch das Ergebnis aus der<br />
Optimierung des ABS-Portfolios belastet.<br />
- 33 -
Der Verwaltungsaufwand der <strong>DZ</strong> BANK <strong>AG</strong> stieg um 5,8<br />
Prozent auf 888 Millionen Euro. Grund hierfür ist vor allem<br />
ein Anstieg der Personal- und Sachaufwendungen veranlasst<br />
durch Marktinitiativen sowie insbesondere Projektkosten und<br />
Regulatorik.<br />
Das erste Quartal des Geschäftsjahres 2013 verlief operativ<br />
zufriedenstellend – wir sehen einen guten Jahresauftakt. Das<br />
Ergebnis vor Steuern der <strong>DZ</strong> BANK Gruppe beläuft sich auf<br />
777 Millionen Euro gegenüber 697 Millionen Euro im Vorjahr.<br />
Das ist sehr erfreulich, insbesondere in dem aktuell<br />
herausfordernden Umfeld, stellt sich doch die Situation der<br />
<strong>Bank</strong>en als sehr heterogen dar, wie die jüngst veröffentlichten<br />
Quartalszahlen aus unserer Branche belegen.<br />
Wir sehen sehr gute Geschäftsergebnisse wie bei der Aareal<br />
<strong>Bank</strong> und Deutschen <strong>Bank</strong>, aber auch starke<br />
Gewinnrückgange wie zum Beispiel bei der LBBW und der<br />
Commerzbank.<br />
In der <strong>DZ</strong> BANK Gruppe erzielten alle Konzerngesellschaften<br />
einen positiven Ergebnisbeitrag.<br />
- 34 -
Auch wenn positive Ergebniseffekte aus gestiegenen<br />
Bewertungen bei Wertpapierportfolien der Euro-Peripherie<br />
das Ergebnis insbesondere bei der DG HYP begünstigten, ist<br />
das Ergebnis eben auch – und das ist der weitaus wichtigere<br />
Aspekt – Ausdruck für die Solidität unseres Geschäftsmodells.<br />
Der Jahresauftakt stimmt meine Vorstandskollegen und mich<br />
zuversichtlich. Im Normalbetrieb, also ohne vergleichbar<br />
schwere Verwerfungen an den Märkten wie im Rahmen der<br />
europäischen Staatschuldenkrise, sollten wir 2013 ein<br />
Ergebnis erreichen können, das über dem des vergangenen<br />
Jahres liegt. Die eingangs erwähnte Konjunkturprognose<br />
unserer Volkswirte insbesondere für Deutschland bestätigt<br />
uns in diesem vorsichtigen Optimismus.<br />
Damit, meine sehr geehrten Damen und Herren, komme ich<br />
zu meinem Bericht über die Kapitalsituation der <strong>DZ</strong> BANK.<br />
- 35 -
3. Kapitalsituation<br />
Sehr geehrte Aktionäre und Aktionärsvertreter,<br />
die strategische und geschäftliche Entwicklung der <strong>DZ</strong> BANK in den<br />
letzten Jahren bestätigen die Nachhaltigkeit und Substanz unseres<br />
Geschäftsmodells. Hierbei hatte – und hat weiterhin – die<br />
Optimierung der Kapitalsituation der <strong>DZ</strong> BANK höchste Priorität in<br />
der Arbeit des Vorstandes.<br />
Das Geschäftsjahr 2012 hat hierbei weitere deutliche Fortschritte<br />
gebracht. Allein im vergangenen Geschäftsjahr haben wir in der <strong>DZ</strong><br />
BANK Gruppe durch die Thesaurierung von Gewinnen und die<br />
Kapitalfreisetzung insbesondere aus ABS-Verkäufen rund 2,3<br />
Milliarden Euro an zusätzlichem Eigenkapital gemäß der<br />
Rechnungslegung nach HGB gebildet.<br />
Gleichzeitig sieht sich unsere Branche, wie eingangs erwähnt,<br />
einem drastisch veränderten regulatorischen Umfeld gegenüber.<br />
Seit Anfang dieses Jahres wirkt insbesondere die europäische<br />
Umsetzung von Basel III als faktischer regulatorischer Standard.<br />
- 36 -
Voraussichtlich Ende 2013 erfolgt die formale Gültigkeit. Zudem<br />
wird dann die aufsichtsrechtliche Kapitalbetrachtung von HGB auf<br />
IFRS umgestellt. Beide Effekte führen zu signifikant höheren<br />
Kapitalanforderungen im <strong>Bank</strong>geschäft. Die <strong>DZ</strong> BANK ist angesichts<br />
ihrer Kapital- und Konzernstruktur hiervon in besonderem Maß<br />
betroffen.<br />
Die <strong>DZ</strong> BANK als Spitzeninstitut der genossenschaftlichen<br />
FinanzGruppe stellt sich diesen wachsenden Anforderungen aktiv<br />
und mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein.In dieser<br />
Einschätzung fühlen wir uns durch eine Vielzahl von<br />
Rückkopplungen mit unseren Eigentümern in diesen Tagen<br />
bestätigt.<br />
Denn seit Ausbruch der Finanzkrise haben wir neben den im Jahr<br />
2009 durchgeführten Kapitalmaßnahmen unsere<br />
Kapitalausstattung insbesondere durch das sorgsame Management<br />
unserer Risiko-Aktiva, die weitere Fokussierung unserer<br />
Geschäftsaktivitäten auf die genossenschaftliche FinanzGruppe und<br />
die Thesaurierung von Gewinnen kräftig verbessert.<br />
- 37 -
Insgesamt konnten wir durch eine Vielzahl von Maßnahmen seit<br />
2008 unsere Kernkapitalquote von 7,4 auf effektiv 14,9 Prozent<br />
verdoppeln. Die höheren Kapitalanforderungen im Rahmen der<br />
ersten Basel III-Umsetzungen (CRD III) – auch Basel 2,5 genannt –<br />
haben wir hierin bereits per Ende 2011 im Gegenwert von circa<br />
einem Prozentpunkt verarbeitet, was für uns einem Betrag von<br />
rund einer Milliarde Euro entspricht. Unsere Funktion als<br />
Spitzeninstitut für die Volksbanken und Raiffeisenbanken konnten<br />
wir dabei jederzeit reibungslos und ohne Abstriche erfüllen.<br />
Mit der europäischen Umsetzung von Basel III, der sogenannten<br />
Capital Requirements Regulation (CRR), wird uns über die<br />
Einführung der „harten Kernkapitalquote“ nun ein Teil dieser<br />
substantiell ausgebauten Kapitalbasis wieder abgezogen, etwa Tier<br />
1-Anleihen, die keine Berücksichtigung mehr finden.<br />
Zusätzlich fallen weitere Kapitalpositionen weg und die<br />
Eigenmittelanforderungen werden erhöht. Es zeichnet sich ab, dass<br />
davon zukünftig auch Verbriefungen betroffen sein könnten.<br />
- 38 -
Damit nicht genug: Die Umstellung der Beaufsichtigung auf den<br />
Rechnungslegungsstandard IFRS führt zu weiteren Belastungen<br />
durch den Entfall von gemäß HGB anerkannten<br />
Kapitalbestandteilen sowie die gemäß IFRS umfangreiche<br />
Berücksichtigung von Marktbewertungen. Auf Pro-Forma-Basis lag<br />
unsere harte Kernkapitalquote Ende 2012 somit bei rund 7 Prozent<br />
und damit deutlich oberhalb der regulatorischen Mindestquote<br />
gemäß Basel III von 4,5 Prozent per Ende 2013.<br />
Die detaillierte Ausgestaltung der CRR ist nicht abschließend<br />
festgelegt. Und es gibt mit Januar 2014 oder Juli 2014 auch noch 2<br />
Szenarien, wann sie letztlich in Kraft treten wird.<br />
Darüber hinaus arbeiten wir weiterhin gemeinsam mit der<br />
Bausparkasse Schwäbisch Hall darauf hin, dass bereits gebildete<br />
und versteuerte Reserven in signifikantem Umfang perspektivisch<br />
als hartes Kernkapital Anerkennung finden werden.<br />
- 39 -
Meine Damen und Herren,<br />
es ist geradezu symptomatisch für unsere Situation, wenn die<br />
Bundesbank den deutschen <strong>Bank</strong>en aktuell „wenig Probleme mit<br />
der Kapital- und Liquiditätsausstattung“ attestiert, wir aber<br />
gleichzeitig davon ausgehen müssen, dass Politik und Aufsicht bei<br />
verschiedenen regulatorischen Maßnahmen den Trend erkennen<br />
lassen, im Rahmen von Basel III vereinbarte und mit<br />
Übergangsfristen versehene Kapitalanforderungen vorzuziehen.<br />
Und das, ohne uns eine sichere Planungsgrundlage zu geben.<br />
So hat die EBA vor knapp 14 Tagen entschieden, den<br />
nächsten Stresstest auf 2014 zu verschieben. Welche<br />
Maßstäbe sie dann anlegen wird, ist noch nicht bekannt.<br />
Mit dem Übergang der <strong>Bank</strong>enaufsicht auf die EZB wird diese<br />
(in Zusammenarbeit mit den nationalen Aufsichtsbehörden<br />
und nach Empfehlungen der EBA) einen „asset quality<br />
review“ durchführen - mit welchen Anforderungen und<br />
Auswirkungen (auf die Kapitalquoten) ist noch ungewiss.<br />
- 40 -
Und bei Stichworten wie „SIFIS“, „Sanierungsplänen“ und<br />
„Trennbankensystem“ ist bei aller Unklarheit eines klar: Im<br />
Ergebnis werden sie uns – wie anderen <strong>Bank</strong>en auch –<br />
weitere Belastungen auf der Kapitalseite bescheren.<br />
Wenn wir uns darauf einstellen, dann wollen wir agieren und nicht<br />
reagieren. Wir wollen und brauchen nicht durch „spontane“<br />
aufsichtsrechtliche Vorgaben zu einer Kapitalmaßnahme<br />
gezwungen werden.<br />
Das entspräche nicht dem bisherigen Vorgehen dieses Vorstandes.<br />
Wir bereiten uns besser in Ruhe und mit der gebotenen Sorgfalt<br />
darauf vor, dass wir unsere fortlaufende Substanzstärkung aus<br />
eigener Kraft zu gegebener Zeit auch durch Kapitalmaßnahmen<br />
aus dem Kreis unserer Eigentümer flankieren. Dazu bedarf es eines<br />
trittfesten regulatorischen Umfeldes.<br />
- 41 -
Wir gehen davon aus, dass wir im 2. Halbjahr 2013 mit den<br />
konkreten Informationsveranstaltungen beginnen werden und mit<br />
Veröffentlichung des Emissionsprospektes mit unseren Zahlen per<br />
31.12.2013 die Kapitalerhöhung zum 2. Quartal 2014 abschließen.<br />
Es ist in unserer Organisation allen klar, dass wir in solchen Zeiten<br />
dann besonders erfolgreich sind, wenn wir zusammenstehen und<br />
uns nicht auseinander dividieren lassen – schon gar nicht durch<br />
regulatorische Rahmenbedingungen der Zukunft. Wir tun dies in<br />
der gemeinsamen Überzeugung, dass wir unsere Geschicke wie<br />
bisher selbst gestalten wollen und dafür auch unsere Kräfte zu<br />
mobilisieren bereit sind.<br />
Es ist dafür erforderlich, dass die Aufsicht einen rechtlichen<br />
Rahmen schafft, der unseren Eigentümern die „straffreie“<br />
Bereitstellung von Eigenkapital überhaupt ermöglicht. Dabei geht<br />
es unter anderem um die Freistellung der Zentralbank-Beteiligung<br />
vom Kapitalabzug und ihre Nichtberücksichtigung für die<br />
Großkreditobergrenze. Ein Verordnungsentwurf hierzu liegt vor,<br />
die Kapitalmaßnahme setzt das Inkraftreten dieser Regelungen<br />
voraus.<br />
- 42 -
Einen Mangel an Eigenkapital gibt es in der genossenschaftlichen<br />
FinanzGruppe insgesamt nicht. Es liegt aggregiert bei rund 70<br />
Milliarden Euro hartem Kapital nach IFRS in Form von Grundkapital<br />
und Rücklagen.<br />
Vor dem Hintergrund des geschilderten regulatorischen Umfeldes<br />
sowie der Substanzstärke der genossenschaftlichen Organisation<br />
erscheint uns eine Ausschöpfung des vollen genehmigten Kapitals<br />
von nominal 500 Millionen Euro - das heißt zufließend etwa 1,4<br />
Milliarden Euro - erforderlich.<br />
Man könnte an dieser Stelle sicherlich die Diskussion über die<br />
historisch gewachsene, unterschiedliche Verteilung des<br />
Anteilsbesitzes an der <strong>DZ</strong> BANK in der Genossenschaftlichen<br />
FinanzGruppe führen. Sowohl auf Ebene der einzelnen Primärbank<br />
als auch auf der Ebene der Regionen und Spezialinstituts - Gruppen<br />
gibt es deutliche Abweichungen vom durchschnittlichen Anteil der<br />
<strong>DZ</strong> BANK Beteiligungen an der Bilanzsumme in Höhe von 1,6 bis<br />
1,7 Prozent.<br />
In erster Linie ist jedoch wichtig, dass jeder seinen Beitrag leisten<br />
wird.<br />
- 43 -
Darüber hinaus wäre es wünschenswert, wenn die anstehende<br />
Kapitalerhöhung zu einem Ausgleich, zu mehr Harmonisierung<br />
beitragen würde. Doch die letztendliche Entscheidung liegt bei<br />
Ihnen, den Eigentümern der<br />
<strong>DZ</strong> BANK.<br />
Meine Damen und Herren,<br />
„Wir sind jetzt verantwortlich für das, was in Zukunft<br />
geschieht.“ Ich habe es bereits zu Beginn meiner <strong>Rede</strong> gesagt<br />
und ich möchte es nochmal betonen: Wir können die vor uns<br />
liegenden Herausforderungen meistern. Und wir schaffen das<br />
im Interesse aller Beteiligten, wenn jeder seinen Beitrag leistet.<br />
Der Vorstand der <strong>DZ</strong> BANK ist hierbei fest davon überzeugt,<br />
dass Ihre <strong>DZ</strong> BANK strategisch und betriebswirtschaftlich eine<br />
attraktive Investition darstellt.<br />
- 44 -
4. Ihre Investition in die Zukunft der <strong>DZ</strong> BANK Gruppe /<br />
Genossenschaftlichen FinanzGruppe<br />
Die <strong>DZ</strong> BANK ist Ihr genossenschaftliches Spitzeninstitut. Nach der<br />
Umsetzung der strategischen Neuausrichtung als<br />
verbundfokussierte Allfinanzgruppe in den letzten Jahren können<br />
wir mit Gewissheit sagen: Jeder Mitarbeiter kennt seine Aufgabe,<br />
in deren Erfüllung er zur Fortentwicklung der Genossenschaftlichen<br />
FinanzGruppe beiträgt.<br />
Wir nehmen durchaus eine sehr positive Resonanz wahr, wenn wir<br />
uns mit Ihnen – unseren Eigentümern und Kunden – über die<br />
Entwicklung der <strong>DZ</strong> BANK austauschen. Gleichwohl vernehmen wir<br />
auch vereinzelte Stimmen der Skepsis über die Umsetzbarkeit von<br />
Kapitalmaßnahmen.<br />
Wir glauben, dass wir gute Argumente für eine Unterstützung des<br />
erfolgreichen Weges der <strong>DZ</strong> BANK haben:<br />
- 45 -
Wir unterstützen Ihr Geschäft.<br />
Wir richten uns konsequent auf Sie aus.<br />
Wir liefern stabile Werte.<br />
Wir streben Dividendenwachstum an.<br />
Erstens: Wir unterstützen Ihr Geschäft.<br />
Unsere Provisionszahlungen und Bonifikationen an die<br />
Genossenschaftliche FinanzGruppe beliefen sich auf 1,78<br />
Milliarden Euro und bewegen sich damit auf dem hohen Niveau<br />
des Vorjahres. Das belegt nachdrücklich: Ihre Vertriebsstärke und<br />
unser Produkt- und Markenangebot sind der Schlüssel zum Erfolg.<br />
Sämtliche Gesellschaften der <strong>DZ</strong> BANK Gruppe richten sich<br />
permanent darauf aus, die Primärbanken in ihrem subsidiären<br />
Marktauftritt zu unterstützen.<br />
Im Privatkundengeschäft – sei es bei der R+V Versicherung, bei der<br />
Team<strong>Bank</strong> oder BSH – wachsen wir deutlich. Auch die<br />
Marktinitiative Private <strong>Bank</strong>ing schlägt sich in steigenden „Assets<br />
under Management“ nieder. Wir überführen hierbei auch Kunden<br />
in die Genossenschaftliche FinanzGruppe wie z.B. in der jüngsten<br />
Übernahme des Privatkundenportfolios von Hauck und Aufhäuser<br />
in Luxemburg.<br />
- 46 -
Auch im Firmenkundengeschäft hat das Wachstum zugenommen.<br />
Initiativen im Bereich der Erneuerbaren Energien – eingebettet in<br />
den Marktantritt „Deutschland - made by Mittelstand“ – führen zu<br />
zweistelligem Wachstum z.B. im Metageschäft. Ein anderes Beispiel<br />
ist unser Auslandsgeschäft: Nach der Neustrukturierung<br />
unterstützen nun dezentrale Fachberater zu allen Themen und<br />
Produkten dieses Segments.<br />
Im Kapitalmarktgeschäft und Transaction <strong>Bank</strong>ing unterstützen wir<br />
mit Dienstleistungen wie beispielsweise mit den zukunftsträchtigen<br />
Onlineplattformen „VR Profi Broker“ oder „Eniteo.de“ – ich hatte<br />
es bereits erwähnt. Im Kapitalmarktgeschäft profitieren die<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken auch von den zahlreichen<br />
Neuemissionen, die die <strong>DZ</strong> BANK als Konsortialführer begleitet.<br />
Und im Transaction <strong>Bank</strong>ing wird unser Beratungsprodukt<br />
„ProfiZV“ stark nachgefragt, ebenso wie das<br />
Dienstleistungsangebot der <strong>DZ</strong> BANK für die Kunden der<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken auf dem Gebiet des Mobile<br />
Payment. Hierunter fällt zum Beispiel „i-Zettel“.<br />
- 47 -
Zweitens: Wir richten uns konsequent auf Sie aus.<br />
Die letzten Jahre haben für viele Wettbewerber eine grundsätzliche<br />
Neuausrichtung – oft auch als Rückbesinnung auf die<br />
Realwirtschaft bezeichnet – erforderlich gemacht. Manchen wird<br />
dies nicht gelingen, weil ihnen die strategische Substanz fehlt. Die<br />
<strong>DZ</strong> BANK hat diese Substanz. Gleichzeitig ist es uns gelungen, in<br />
den letzten Jahren die verbundfernen Randbereiche konsequent<br />
zurückzuführen.<br />
Lassen Sie mich an dieser Stelle beispielhaft einige Maßnahmen<br />
nennen:<br />
Verbund-Ausrichtung der DG HYP,<br />
Verbund-Ausrichtung der VR Leasing,<br />
Optimierung des Kapitalmarktgeschäfts und der<br />
Liquiditätssteuerung in der <strong>DZ</strong> BANK <strong>AG</strong>,<br />
Rückführung der Abbauportfolien an ABS-Papieren und des<br />
PIIGS-Portfolio jeweils um knapp zwei Drittel seit 2009,<br />
Rückführung des Portfolios an Auslandsbeteiligungen der <strong>DZ</strong><br />
BANK (z.B. jüngst der Verkauf der Takarek <strong>Bank</strong>).<br />
- 48 -
Gleichzeitig leisten wir unseren Beitrag zur Bündelung der<br />
Kräfte im Verbund durch die gemeinsamen Initiativen mit der<br />
WGZ BANK, zum Beispiel der <strong>DZ</strong> PRIVATBANK, der VR<br />
Unternehmerberatung und der VR Equitypartner.<br />
Gemeinsam mit dem BVR, der WGZ, allen Regionalverbänden und<br />
den Rechenzentralen arbeiten wir mit „BeratungsQualität“ und<br />
„webErfolg“ an zwei strategischen, zukunftsorientierten<br />
Kernprojekten. Damit gehen wir im Privatkundengeschäft die<br />
„richtigen“ Themen an. „Richtig“ deshalb, weil sie essentielle -<br />
und durch Finanzkrise und zunehmende Digitalisierung veränderte<br />
- Kundenbedarfe adressieren und weil wir mit ihnen - zum Teil sehr<br />
große - Lücken unserer Organisation zu diesen Bedarfen und zum<br />
Wettbewerb schließen werden.<br />
Erstmals sitzt bei beiden Projekten die gesamte Organisation am<br />
Tisch - übrigens im Lenkungskreis „webErfolg“ mit seinen 26<br />
Mitgliedern ist das sogar wörtlich zu nehmen. Die <strong>DZ</strong> BANK<br />
Gruppe unterstützt beide Projekt in ihren strategischen Zielen und<br />
operativ vollumfänglich.<br />
- 49 -
Nun gilt es, dass ALLE die Projektergebnisse konsequent und<br />
homogen umsetzen – in den Primärbanken und in Ihrer <strong>DZ</strong> BANK<br />
Gruppe. So sind rund 70 Mitarbeiter - viele in Vollzeit - in den<br />
zahlreichen Teilprojekten und in den Projekt-Lenkungsfunktionen<br />
hoch motiviert engagiert. Die <strong>DZ</strong> BANK Gruppe finanziert einen<br />
Großteil der Projektkosten und richtet ihre Kapazitäten - auch zu<br />
Lasten rein unternehmensbezogener Vorhaben - auf die<br />
gemeinsamen Projektergebnisse aus. Die <strong>DZ</strong> BANK arbeitet somit<br />
weiterhin konsequent an der Umsetzung ihrer Strategie als<br />
„verbundfokussierte Zentralbank/Allfinanzgruppe“.<br />
Das zeigt auch der Allfinanzbeirat deutlich. Das Gremium verfolgt<br />
ein klares Ziel: die Genossenschaftsbanken bei der Entwicklung und<br />
Vermarktung der gemeinsamen Produkte und Leistungen der <strong>DZ</strong><br />
BANK Gruppe noch früher einzubinden. Gleichzeitig stellt es eine<br />
stärkere Vernetzung mit den Fachräten des BVR sicher. Insgesamt<br />
erreichen wird damit auch eine enge Verzahnung von Initiativen<br />
innerhalb der Genossenschaftlichen FinanzGruppe.<br />
- 50 -
Meine Damen und Herren,<br />
der Allfinanzbeirat ist ein wichtiger Impulsgeber für Produkt- und<br />
Vertriebsfragen und steht für ein hohes Maß an gegenseitiger<br />
Verbindlichkeit. Das Gremium wurde im Jahr 2010 gegründet.<br />
Seither hat es 8 Sitzungen gegeben, die allesamt von einem sehr<br />
konstruktiven Miteinander geprägt waren. Gemeinsam arbeiten wir<br />
unter anderem an zukunftsweisenden Themen. Hierzu zählen unter<br />
anderem<br />
- die Chancen und Risiken, die aus Web 2.0 für die<br />
Genossenschaftliche FinanzGruppe erwachsen,<br />
- die Herausforderungen und Perspektiven der gemeinsamen<br />
Marktbearbeitung oder<br />
- die Zukunft des Zahlungsverkehrs,<br />
um nur einige zu nennen.<br />
Die konsequente Ausrichtung zeigt Wirkung: Die Zufriedenheit der<br />
Genossenschaftsbanken mit den Leistungen der <strong>DZ</strong> BANK Gruppe<br />
hat in den letzten vier Jahren deutlich zugenommen, wie unsere<br />
regelmäßige Kundenzufriedenheitsbefragung nachweist: 71<br />
Prozent der Genossenschaftsbanken bestätigen, dass wir unsere<br />
Geschäftspolitik nach ihren Bedürfnissen ausrichten.<br />
Drittens: Wir liefern stabile Werte.<br />
- 51 -
Vor rund 6 Wochen hat Moodys sein Rating für die<br />
Genossenschaftliche FinanzGruppe bestätigt. Darüber hinaus sind<br />
wir die einzige <strong>Bank</strong>, die in der Finanzkrise eine Upgrade von einer<br />
Ratingagentur bekommen hat, als vergangenes Jahr<br />
Standard&Poors unser Langfristrating von A+ auf AA- angepasst<br />
hat. Insgesamt blickt die Genossenschaftliche FinanzGruppe damit<br />
auf eines der besten und stabilsten Ratings in Deutschland und in<br />
ganz Europa.<br />
Die Entwicklung des Aktienkurses der <strong>DZ</strong> BANK bestätigt die<br />
Nachhaltigkeit unseres Geschäftsmodell. In für die <strong>Bank</strong>enbranche<br />
herausfordernden Zeiten hebt sich die <strong>DZ</strong> BANK hiermit<br />
eindrucksvoll von anderen Instituten ab. Der zum Stichtag 1.<br />
Oktober 2012 ermittelte Unternehmenswert der <strong>DZ</strong> BANK <strong>AG</strong><br />
betrug 8,90 Euro im Vergleich zu 8,80 Euro je Aktie in 2010. Im<br />
Marktvergleich zeigt unsere Aktie eine hohe Wertstabilität. Sie fußt<br />
auf einem soliden und diversifizierten Geschäftsmodell.<br />
Zugegeben: Als nicht börsennotiertes Institut mag der Vergleich<br />
hinken – die Grundaussage hat gleichwohl Bestand.<br />
Seit Beginn der Finanzkrise haben bereits zahlreiche <strong>Bank</strong>en<br />
Kapitalmaßnahmen ergriffen. Und auch ganz aktuell – ich hatte es<br />
- 52 -
ereits zu Beginn meiner <strong>Rede</strong> angesprochen – ist unser Umfeld<br />
wieder geprägt von Kapitalerhöhungen.<br />
Die <strong>DZ</strong> BANK hat dieses Instrument bislang nur in geringem<br />
Umfang eingesetzt. Das gilt sowohl für die absolute Höhe der<br />
Maßnahme als auch für ihren Anteil am Eigenkapital. Der Treiber<br />
für unsere Kapitalerhöhung waren gestiegene regulatorische<br />
Anforderungen.<br />
Viertens: Wir streben Dividendenwachstum an.<br />
Die <strong>DZ</strong> BANK und ihre Tochtergesellschaften haben eine stabile<br />
Ausschüttungspolitik über die letzten Jahre betrieben.<br />
Im Vordergrund stand immer der Ausgleich zwischen sich<br />
verschärfenden Thesaurierungsnotwendigkeiten aufgrund des<br />
regulatorischen Umfeldes sowie Ihren berechtigten Interessen als<br />
Aktionäre der <strong>DZ</strong> BANK. Gerade auch seitens der Rating-Agenturen<br />
wird die auf Thesaurierung ausgerichtete Geschäftspolitik der<br />
gesamten Genossenschaftlichen FinanzGruppe sehr positiv<br />
gewürdigt.<br />
- 53 -
Die <strong>DZ</strong> BANK <strong>AG</strong> weist für 2012 auf HGB-Basis ein Ergebnis vor<br />
Steuern und vor Dotierung der § 340 g Reserve in Höhe von 341<br />
Millionen Euro aus. Im Vorjahr waren es 76 Millionen Euro.<br />
Nach Abwägung aus Aktionärsinteressen und Kapitalbildung<br />
schlagen wir Ihnen, sehr geehrte Aktionäre und Aktionärsvertreter,<br />
die Ausschüttung einer Dividende von 10 Cent je Aktie für das<br />
Geschäftsjahr 2012 vor – und befinden uns damit wieder auf dem<br />
Niveau früherer Jahre.<br />
Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass die <strong>DZ</strong> BANK Gruppe<br />
perspektivisch ein Ergebnis von 1,5 – 2 Mrd. EUR vor Steuern und<br />
ca. 1 Mrd. EUR nach Steuern wird erzielen können; die<br />
Ergebnisentwicklung in den letzten Jahren – trotz<br />
Sonderbelastungen – ist hierfür der Beleg. Wir möchten unsere<br />
Aktionäre hieran teilhaben lassen und so planen wir für die<br />
nächsten 5 Jahre eine schrittweise Verdopplung unserer Dividende<br />
in Richtung von 20 Cent je Aktie. Wie schnell wir dieses Ziel<br />
erreichen, hängt natürlich auch von den regulatorischen<br />
Rahmenbedingungen ab.<br />
- 54 -
Lassen sie mich erneut und abschließend betonen: Der Vorstand<br />
der <strong>DZ</strong> BANK ist fest davon überzeugt, dass Ihre <strong>DZ</strong> BANK<br />
strategisch und betriebswirtschaftlich eine attraktive Investition<br />
darstellt – eine Investition in die gemeinsame Zukunft der<br />
Genossenschaftlichen FinanzGruppe. Wir stehen mit dieser<br />
Meinung nicht alleine. Viele Begegnungen und Gespräche in den<br />
letzten Wochen bestätigen mich in der Botschaft: Unsere<br />
Organisation steht geschlossen hinter dieser Kapitalmaßnahme.<br />
Damit komme ich zum Schluss meiner Ausführungen.<br />
5. Fazit<br />
Die <strong>DZ</strong> BANK Gruppe sieht sich gut positioniert für das Jahr<br />
2013, das ein herausforderndes Jahr werden wird. Wir gehen<br />
davon aus, dass wir unsere gute operative Entwicklung<br />
fortsetzen können, denn sie fußt auf einem stabilen<br />
strategischen Fundament. Wir stellen uns den<br />
Herausforderungen, die wir in Zukunft bewältigen müssen,<br />
insbesondere im Hinblick auf die Regulatorik.<br />
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Zu diesem Zweck streben wir auch eine gemeinschaftliche<br />
Stärkung der Kapitalbasis aus eigener Kraft an.<br />
Meine sehr verehrten Damen und Herren,<br />
im Namen der gesamten <strong>DZ</strong> BANK gilt mein Dank dem<br />
Aufsichtsrat und hierbei insbesondere dem Vorsitzenden des<br />
Aufsichtsrates, Herrn Gottschalk, unseren regionalen<br />
<strong>Bank</strong>enbeiräten, dem Allfinanzbeirat und dem Konzern-<br />
Koordinationskreis, unseren motivierten Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern und natürlich Ihnen, unseren Aktionären und<br />
Aktionärsvertretern sowie unseren Geschäftspartnern.<br />
Meine Damen und Herren,<br />
unser Anspruch, unsere Geschicke aus eigener Kraft zu gestalten,<br />
hat sich schon in der Vergangenheit als wesentliche Stärke der<br />
genossenschaftlichen <strong>Bank</strong>en erwiesen. So viel lässt sich aus<br />
unserer Geschichte ableiten.<br />
Zusammen mit der hohen Kohäsion, der Einigkeit in Vielfalt, die wir<br />
– auch im Vergleich zu den anderen Säulen der Kreditwirtschaft -<br />
erreicht haben, kennzeichnet sie eine große Fähigkeit unserer<br />
Organisation:<br />
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Auf lange Phasen des Stillstands, des Nebeneinander und auch<br />
Gegeneinander lassen wir – oft unter dem Druck äußerer Ereignisse<br />
- Abschnitte folgen, in denen wir in kurzer Zeit sehr grundlegende,<br />
richtungweisende Entscheidungen treffen.<br />
Viele beneiden die Genossenschaftliche FinanzGruppe um ihre<br />
Marktstellung und ihre Reputation. Die <strong>DZ</strong> BANK Gruppe stellt eine<br />
leistungsfähige Allfinanzgruppe dar, die mit einer in ihrer Vielfalt<br />
und Dezentralität sehr erfolgreichen Primärstufe hervorragend<br />
zusammengeht.<br />
Dieses auf Subsidiarität basierende Zusammenwirken bedingt sich<br />
sogar und fußt unverändert auf den grundlegenden und zutiefst<br />
marktwirtschaftlichen Ansätzen eines Schulze-Delitzsch, Haas,<br />
Korthaus und Raiffeisen: Eigenverantwortung als Unternehmer,<br />
Hilfe zur Selbsthilfe und das Zusammenstehen in schwierigen<br />
Zeiten. Das sind Überzeugungen, die uns Orientierung geben in<br />
dem verschärften regulatorischen Umfeld, dem wir uns auf Jahre<br />
hinaus gegenübersehen und das uns bis an die Grenzen fordern<br />
wird.<br />
Einen Weg zurück wollen wir nicht und wir werden ihn uns auch<br />
nicht leisten können.<br />
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Vielmehr gilt: Der kluge Kaufmann wägt und wagt. Wir kennen die<br />
ein oder andere Stellschraube, die uns trotz aller Pluralität<br />
insgesamt noch leistungsfähiger werden lässt. Wir stehen dabei auf<br />
dem sicheren Boden einer glücklichen Geschichte – übrigens auch<br />
und gerade im Verhältnis zum Staat. Das ist nicht wenig. Es sollte<br />
uns Mut geben im Blick nach vorn.<br />
Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.<br />
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