Einleitung und Überblick - Filme für eine Welt
Einleitung und Überblick - Filme für eine Welt
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anderswo daheim<br />
<strong>Einleitung</strong><br />
<strong>Einleitung</strong> zum Unterrichtsmaterial<br />
Das Fremde zwischen Chance oder Bedrohung<br />
Der Umgang mit dem «Fremden» ist von Ambivalenz gekennzeichnet. Das Fremde weckt Neugier,<br />
fasziniert <strong>und</strong> dient als Projektionsfläche <strong>für</strong> positive Zuschreibungen <strong>und</strong> Wünsche – nicht zuletzt<br />
deshalb begeben wir uns auf Reisen. Andererseits löst die Konfrontation mit «Fremdem» <strong>und</strong><br />
«Fremden» Ängste, Vorurteile <strong>und</strong> daraus resultierend manchmal Aggression <strong>und</strong> Gewalt aus.<br />
Aber «Fremd ist der Fremde nur in der Fremde.» Das Zitat von Karl Valentin macht deutlich, dass<br />
das Fremde bzw. das Fremdsein nicht an sich existiert, sondern stets nur in Bezug auf ein Umfeld.<br />
Das Fremde ist k<strong>eine</strong> Eigenschaft, sondern <strong>eine</strong> Zuschreibung, die ein WIR/IHR definiert. Diese<br />
soziale Konstruktion von WIR/IHR kann anhand kultureller, ethnischer, nationalstaatlicher aber<br />
auch z.B. jugendkultureller Gruppenzugehörigkeit vorgenommen werden. Die daraus entstehende<br />
Wahrnehmung von «Differenz» gegenüber den/dem «Anderen/Fremden» führt mitunter auch zur<br />
Dramatisierung von Unterschieden. Um Stigmatisierungen, Ausgrenzung <strong>und</strong> Vorurteilen entgegenwirken<br />
zu können, müssen die zugr<strong>und</strong>e liegenden Prozesse auf individueller, aber auch auf<br />
kollektiver <strong>und</strong> struktureller Ebene verstanden <strong>und</strong> reflektiert werden.<br />
Wo fühlen wir uns zu Hause, wo fühlen wir uns fremd? Was gibt uns das Gefühl von Heimat, was<br />
von Fremdheit? Wer gehört dazu, wer nicht, <strong>und</strong> aus welchem Gr<strong>und</strong>? Wann finden wir Fremdes<br />
spannend <strong>und</strong> wann <strong>für</strong>chten wir uns davor? Bereits kl<strong>eine</strong> Kinder machen Erfahrungen im Spannungsfeld<br />
von Fremdem <strong>und</strong> Vertrautem. Sie sind mit Prozessen von Gruppenzugehörigkeit <strong>und</strong><br />
Ausgrenzung konfrontiert <strong>und</strong> lernen die Gesellschaft als Gruppe von ganz verschiedenen Individuen<br />
mit unterschiedlichen Voraussetzungen, Meinungen <strong>und</strong> Interessen kennen. Die heutige<br />
Gesellschaft ist in kultureller <strong>und</strong> sozialer Hinsicht sehr heterogen. Die Heterogenität kann sowohl<br />
<strong>eine</strong> große Bereicherung (kreatives Potenzial, Vielfalt, Spannung), aber auch Probleme – z.B. beim<br />
Aufeinanderprallen von unterschiedlichen Wertesystemen – beinhalten.<br />
Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung<br />
Heranwachsende sind zunehmend mit komplexen, globalen Herausforderungen <strong>und</strong> Entwicklungen<br />
konfrontiert, die sie beschäftigen <strong>und</strong> die sie verstehen wollen. Die gesellschaftliche Leitidee<br />
<strong>eine</strong>r nachhaltigen Entwicklung (NE) versteht sich als Antwort auf solche komplexen Phänomene.<br />
NE ist <strong>eine</strong> Zukunftsvision, um globalen Herausforderungen sinnvoll begegnen zu können.<br />
Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung (BNE) trägt dazu bei, dass Kinder <strong>und</strong> Jugendliche Kompetenzen<br />
erwerben, die ihnen ermöglichen, <strong>eine</strong> zukunftsfähige <strong>Welt</strong> <strong>und</strong> Gesellschaft mitzugestalten.<br />
D.h. dass sie sich mit Inhalten aus verschiedenen Perspektiven auseinandersetzen, vernetztes<br />
Denken üben, partizipative <strong>und</strong> lösungsorientierte Prozesse erproben, ihre Wertvorstellungen am<br />
Gemeinwohl messen <strong>und</strong> ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten erkennen <strong>und</strong> umsetzen. Die verschiedenen<br />
Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung wie beispielsweise Gesellschaft, Umwelt,<br />
Wirtschaft, Politik, Ges<strong>und</strong>heit sollen dabei so gestaltet werden, dass die Gr<strong>und</strong>bedürfnisse aller<br />
Menschen jetzt <strong>und</strong> in Zukunft befriedigt werden können.
anderswo daheim<br />
<strong>Einleitung</strong> 2<br />
Zu <strong>eine</strong>r umfassenden Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung, verstanden als gesamtgesellschaftliche<br />
Perspektive, können – kombiniert <strong>und</strong> sich ergänzend – verschiedene Lernanlässe aus den<br />
Bereichen Umweltbildung, Globales Lernen, Menschenrechtsbildung, politische Bildung, Ges<strong>und</strong>heitsbildung,<br />
Wirtschaftsbildung o.ä. beitragen. Gr<strong>und</strong>sätzlich kann praktisch jedes Thema «durch<br />
<strong>eine</strong> BNE-Brille» betrachtet <strong>und</strong> mit entsprechenden Methoden so aufbereitet werden, dass es<br />
Kompetenzen der Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung fördert.<br />
Die vorliegende DVD ist dem Bereich Globales Lernen zugeordnet <strong>und</strong> versteht sich als Beitrag zur<br />
Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung mit Fokus Gesellschaft. Tragfähige Gesellschaftsmodelle sind<br />
<strong>eine</strong> Voraussetzung <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung, ebenso wie <strong>eine</strong> regenerationsfähige <strong>und</strong> intakte<br />
Umwelt <strong>und</strong> <strong>eine</strong> dem Gemeinwohl dienende Wirtschaft. Gerechtigkeit <strong>und</strong> Solidarität zwischen<br />
verschiedenen Generationen, Nationalitäten, Religionen oder Ethnien bilden ein F<strong>und</strong>ament <strong>für</strong><br />
den kreativen Umgang mit Herausforderungen der Zukunft.<br />
Die Akzeptanz des Fremden <strong>und</strong> der Umgang sowohl mit den positiven Aspekten als auch mit den<br />
Herausforderungen muss erlernt werden. Hierzu bietet die vorliegende DVD <strong>eine</strong> Auswahl an<br />
<strong>Filme</strong>n mit didaktischen Impulsen, Aktivitäten <strong>und</strong> Methoden <strong>für</strong> den Unterricht. Damit trägt sie<br />
zum Erwerb von Kompetenzen <strong>für</strong> die Mitgestaltung <strong>eine</strong>r nachhaltigen Entwicklung bei.<br />
Methoden <strong>und</strong><br />
Kompetenzen<br />
Bei den didaktischen Impulsen im vorliegenden Unterrichtsmaterial kommen vielfältige Methoden<br />
<strong>und</strong> unterschiedliche Lehr- <strong>und</strong> Lernformen zum Zug, die der Förderung verschiedener überfachlicher<br />
Kompetenzen dienen: Sach- <strong>und</strong> Methodenkompetenz, Sozialkompetenz, Selbst- oder personale<br />
Kompetenz. Als Orientierungsrahmen dienen die Kompetenzen des Globalen Lernens (als<br />
Teil von BNE) gemäß dem Dossier «Handeln <strong>für</strong> die Zukunft» (Schweiz 2009). Sie fördern bei den<br />
Lernenden insbesondere die Fähigkeiten zum vernetzten Denken (komplexe Zusammenhänge<br />
erkennen) <strong>und</strong> kritischen Beurteilen (Wertediskurs, Umgang mit Wertepluralismus <strong>und</strong> Konstruktion<br />
eigener Wertesysteme, kritisches Hinterfragen von Stereotypen), den Perspektivenwechsel<br />
<strong>und</strong> das Erkennen von Handlungsspielräumen (Zivilcourage, Partizipation).<br />
Die didaktischen Impulse sollen Schüler/-innen nicht die «richtige Haltung» gegenüber dem Anderen,<br />
Fremden vorgeben. Im Vordergr<strong>und</strong> steht der Ansatz <strong>eine</strong>r kritischen Hinterfragung von Einstellungen<br />
<strong>und</strong> Haltungen.<br />
Der folgende Spider zeigt fünf zentrale Kompetenzen <strong>für</strong> Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung:<br />
Denken in Zusammenhängen<br />
Vorausschauendes<br />
Denken<br />
Kritisches<br />
Beurteilen<br />
Handlungsspielräume<br />
erkennen<br />
Kommunikation<br />
<strong>und</strong> Teamarbeit
anderswo daheim<br />
<strong>Einleitung</strong> 3<br />
Wie aus der Darstellung ersichtlich ist, sind die Kompetenzen alle miteinander verknüpft <strong>und</strong><br />
werden nicht isoliert, sondern stets in ihrem Zusammenspiel betrachtet. Zudem können sie in der<br />
Spider-Darstellung unterschiedlich gewichtet werden.<br />
In den verschiedenen <strong>Filme</strong>n <strong>und</strong> didaktischen Impulsen der DVD werden die Kompetenzen unterschiedlich<br />
aufgearbeitet: Während beim <strong>eine</strong>n Film das kritische Beurteilen <strong>und</strong> Hinterfragen von<br />
Stereotypen im Vordergr<strong>und</strong> steht, geht es beim anderen eher um die Entwicklung von kreativen<br />
Zukunftsvisionen. Vielfältige Methoden wie Rechercheaufträge, Rollenspiele, soziometrische<br />
Übungen, Gruppenarbeiten oder die Planung von Aktionen unterstützen den Erwerb der verschiedenen<br />
Kompetenzen.<br />
<strong>Überblick</strong> über BNE-Kompetenzen, die durch die Arbeit mit der DVD gefördert werden<br />
Die folgende Zusammenstellung basiert auf den Kompetenzen <strong>für</strong> Bildung <strong>für</strong> <strong>eine</strong> nachhaltige<br />
Entwicklung, wie sie von der Stiftung Bildung <strong>und</strong> Entwicklung <strong>und</strong> der Stiftung Umweltbildung<br />
Schweiz erarbeitet worden sind («Handeln <strong>für</strong> die Zukunft», Schweiz 2009). Sie nimmt Bezug auf<br />
die fünf im obigen Spider genannten Kompetenzen. Die Liste ist nicht abschließend, sondern soll<br />
als Anregung dienen.<br />
Kompetenzen/<br />
Fähigkeitsbereiche<br />
Die Lernenden üben sich in der Fähigkeit …<br />
Denken in<br />
Zusammenhängen<br />
zum systemischen Denken: Sie sind in der Lage,<br />
• das Thema «Heterogenität/Multikulturalität/Fremdheit» <strong>und</strong><br />
die filmische Darstellung dieses Themas auf verschiedenen<br />
Ebenen zu reflektieren <strong>und</strong> in Bezug zu persönlichen Erfahrungen<br />
zu setzen.<br />
• sich mit wirtschaftlichen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Ursachen <strong>und</strong><br />
Folgen von Migration auseinanderzusetzen.<br />
• Mechanismen des Dazugehörens <strong>und</strong> Ausgeschlossenseins zu<br />
analysieren <strong>und</strong> die Folgen <strong>für</strong> die Betroffenen nachzuvollziehen.<br />
Kritisches Beurteilen<br />
zum Umgang mit Wertesystemen <strong>und</strong> Wertepluralismus: Sie<br />
sind in der Lage,<br />
• unterschiedliche Werthaltungen <strong>und</strong> Wertvorstellungen.<br />
bezüglich dem «Fremden» zueinander in Beziehung zu setzen<br />
• sich mit Vorurteilen <strong>und</strong> Klischeebildern kritisch auseinanderzusetzen<br />
<strong>und</strong> diese zu relativieren.<br />
• das Konzept «Heimat» <strong>und</strong> s<strong>eine</strong> Konstruktion zu analysieren<br />
<strong>und</strong> kritisch zu hinterfragen.<br />
• Diversität <strong>und</strong> heterogene Gesellschaft als etwas Ambivalentes<br />
mit Chancen <strong>und</strong> Herausforderungen zu erkennen.
anderswo daheim<br />
<strong>Einleitung</strong> 4<br />
Vorausschauendes<br />
Denken<br />
zur Kreativität <strong>und</strong> Innovation: Sie sind in der Lage,<br />
• Zukunftsvisionen oder kreative Lösungen zum Thema<br />
«Zusammenleben in <strong>eine</strong>r nachhaltigen, heterogenen Gesellschaft»<br />
zu entwickeln.<br />
• eigene Ideen <strong>für</strong> <strong>eine</strong> von Diversity/Vielfalt geprägte Gesellschaft<br />
zu generieren.<br />
• das Potenzial unterschiedlicher Kulturen, <strong>Welt</strong>anschauungen<br />
<strong>und</strong> Auffassungen kreativ <strong>und</strong> konstruktiv zu nutzen <strong>und</strong> den<br />
Risiken vorzubeugen.<br />
Kommunikation<br />
<strong>und</strong> Teamarbeit<br />
zur Partizipation: Sie sind in der Lage,<br />
• die Perspektive anderer (z.B. Migrant/-innen) einzunehmen<br />
• zusammen mit anderen Entscheidungen fair auszuhandeln <strong>und</strong><br />
gemeinsam umzusetzen.<br />
• Strategien <strong>und</strong> Instrumente zur Mitwirkung an gesellschaftlichen<br />
<strong>und</strong> politischen Prozessen auf individueller <strong>und</strong> kollektiver<br />
Ebene kennen zu lernen.<br />
• mit Dilemmata <strong>und</strong> persönlichen Interessenkonflikten konstruktiv,<br />
reflexiv <strong>und</strong> kritisch umgehen zu können.<br />
Handlungsspielräume<br />
erkennen<br />
Möglichkeiten zu erkennen, um zu handeln: Sie sind in der Lage,<br />
• <strong>eine</strong>n respektvollen Umgang mit Mitmenschen zu pflegen.<br />
• konkrete Handlungsmöglichkeiten <strong>für</strong> sich zu entwickeln, um<br />
Stigmatisierung, Ausgrenzung <strong>und</strong> Vorurteilen entgegenzuwirken.<br />
• ihre Verantwortung als Individuum, Mitglied <strong>eine</strong>r Gruppe <strong>und</strong><br />
Teil der Gesellschaft bewusst wahrzunehmen.<br />
• die Folgen ihres Verhaltens einschätzen <strong>und</strong> ihr Verhalten.<br />
gezielt verändern zu könbelleen, um zu <strong>eine</strong>m friedlichen<br />
Zusammenleben verschiedener Gruppen, Religionen, Ethnien<br />
beizutragen.<br />
Zusätzlich zu den genannten BNE-Kompetenzen beinhaltet die DVD auch <strong>eine</strong> medienpädagogische<br />
Seite. Die Arbeit mit den <strong>Filme</strong>n <strong>und</strong> Unterrichtsmaterialien trägt auch zur Förderung von<br />
Medienkompetenz, speziell im Bereich Film bei: Die Lernenden befassen sich mit audiovisuellen<br />
Ausdrucksmöglichkeiten <strong>und</strong> Filmsprache, sie üben sich in der Filmanalyse <strong>und</strong> -interpretation.<br />
Sie sind in der Lage,<br />
• Bild, Ton, Kameraeinstellung, Schnitt usw. als bewusste filmische Gestaltungselemente wahrzunehmen.<br />
• den Aufbau <strong>eine</strong>s Films mit Höhe- <strong>und</strong> Wendepunkten nachzuvollziehen.<br />
• Form <strong>und</strong> Inhalt <strong>eine</strong>s Films zueinander in Beziehung zu setzen.<br />
• das Verhältnis von Bild- <strong>und</strong> Tonebene zu untersuchen.<br />
• die Rolle der Dramaturgie <strong>und</strong> der Figurengestaltung zu erkennen.
anderswo daheim<br />
<strong>Einleitung</strong> 5<br />
Lehrplanbezug (Schweiz)<br />
Die Hauptthemen des Films (Heterogenität <strong>und</strong> Diversität in der Gesellschaft, Zusammenleben,<br />
Vorurteile <strong>und</strong> Klischees, Migration, Zukunftsgestaltung) werden in den meisten Lehrplänen in den<br />
Zielbereichen der fächerübergreifenden Unterrichtsgegenstände bzw. in den allgemeinbildenden<br />
Fächern erwähnt.<br />
Im Fachunterricht können die Reflexion der Werthaltungen <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>sätze der Mitgestaltung<br />
des Zusammenlebens in <strong>eine</strong>r kulturell heterogenen Gesellschaft primär im Fach ‚Natur Mensch<br />
Gesellschaft‘ aufgegriffen werden, insbesondere in den Themenbereichen ‚Räume, Zeiten, Gesellschaften‘<br />
<strong>und</strong> ‚Ethik, Religionen, Gemeinschaft‘ (Lebensweisen <strong>und</strong> Lebensräume von Menschen<br />
erschließen <strong>und</strong> vergleichen, Ich <strong>und</strong> die Gemeinschaft, Leben <strong>und</strong> Zusammenleben gestalten <strong>und</strong><br />
sich engagieren, Werte <strong>und</strong> Normen klären <strong>und</strong> Entscheidungen verantworten, Menschenrechte<br />
<strong>und</strong> Demokratie).<br />
Materialien auf der DVD<br />
<strong>Filme</strong><br />
Die DVD enthält neun Kurz-, Animations- <strong>und</strong> Dokumentarfilme mit zugehörigen Unterrichtsmaterialien<br />
<strong>für</strong> unterschiedliche Altersstufen von der Unterstufe bis zur Sek<strong>und</strong>arstufe II. Die <strong>Filme</strong> <strong>und</strong><br />
Unterrichtsmaterialien beleuchten verschiedenste Aspekte von Diversität, heterogener Gesellschaft<br />
<strong>und</strong> Erfahrungen mit dem/den Fremden:<br />
• Die Begegnung mit anderen Kulturen im unmittelbaren Lebensumfeld, die daraus resultierenden<br />
Verunsicherungen, Ängste, Projektionen <strong>und</strong> Konflikte sind Thema in den <strong>Filme</strong>n «Abi – Leere<br />
Teller», «Abi – Pinguine», «Heimatland», «Match Factor» <strong>und</strong> «Eli der Unbesiegbare».<br />
• Die <strong>Filme</strong> «Eine Giraffe im Regen» <strong>und</strong> «Amsterdam» ermöglichen im Unterschied dazu den Perspektivenwechsel:<br />
Vor welchen Herausforderungen stehen Menschen (oder Giraffen), wenn sie ihre<br />
Heimat verlassen <strong>und</strong> in ein <strong>für</strong> sie fremdes Land kommen?<br />
• «Europaland» zeigt am Beispiel von Jugendlichen aus Kamerun, wie ein fremder Kontinent zur<br />
Projektionsfläche <strong>für</strong> Wünsche <strong>und</strong> Hoffnungen in Abgrenzung zur kritisch reflektierten Lebenswirklichkeit<br />
im eigenen Land wird.<br />
• Zugehörigkeit <strong>und</strong> Fremdheit wird wesentlich über Nationalstaatlichkeit konstruiert bzw. definiert.<br />
Die Inszenierung von Nationalstolz <strong>und</strong> Patriotismus am einzigen Grenzübergang zwischen Pakistan<br />
<strong>und</strong> Indien, die im Dokumentarfilm «Wagah» gezeigt wird, gibt Anlass zum Nachdenken über<br />
die Funktion von nationalen Symbolen, die willkürliche Ziehung von Grenzen aufgr<strong>und</strong> von<br />
Zuschreibungen <strong>und</strong> Inszenierungen von «Heimat».<br />
Didaktisches Begleitmaterial<br />
Zu jedem Film finden Sie als PDF-Dokument<br />
• <strong>eine</strong> Themenübersicht mit Stichworten<br />
• <strong>eine</strong> kurze Inhaltsangabe<br />
• Kompetenzbereiche, die durch die Arbeit mit dem Film <strong>und</strong> den vorgeschlagenen Aktivitäten gefördert<br />
werden<br />
• mehrere didaktische Impulse <strong>und</strong> Methoden, sie sind in der Regel ins sich geschlossen <strong>und</strong> können<br />
unabhängig voneinander bearbeitet werden<br />
• je nach Film Hintergr<strong>und</strong>informationen<br />
• Arbeitsblätter <strong>und</strong> Kopiervorlagen<br />
• je nach Film medienpädagogische Impulse (Filmanalyse, Filmsprache)
anderswo daheim<br />
<strong>Einleitung</strong> 6<br />
Übersicht über <strong>Filme</strong> <strong>und</strong> Themen<br />
Nr.<br />
Filmtitel<br />
Filmgenre, Land<br />
Sprache,<br />
Untertitel (UT)<br />
Dauer<br />
(Min.)<br />
Alter<br />
Stichworte zu den<br />
Filmthemen<br />
1<br />
Abi – Leere Teller<br />
Kurzfilm,<br />
Niederlande 2009<br />
Niederländisch (OF),<br />
Deutsch, Französisch<br />
8’<br />
ab 6<br />
Unterschiedliche<br />
Essgewohnheiten,<br />
Heterogenität,<br />
Missverständnisse<br />
2<br />
Abi – Pinguine<br />
Kurzfilm,<br />
Niederlande 2009<br />
Niederländisch (OF),<br />
Deutsch, Französisch<br />
8’<br />
ab 8<br />
Angst vor dem Fremden,<br />
Mut zur Begegnung,<br />
Heterogenität,<br />
Zusammenleben<br />
3<br />
Eine Giraffe im<br />
Regen<br />
Animationsfilm,<br />
Belgien | Frankreich<br />
2007<br />
Ohne Worte<br />
12’<br />
ab 8<br />
Flucht <strong>und</strong> Migration,<br />
Erfahrungen von<br />
Fremdheit, Solidarität<br />
<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaft<br />
4<br />
Heimatland<br />
Animationsfilm,<br />
Schweiz 2010<br />
Ohne Worte<br />
7’<br />
ab 12<br />
Angst vor dem Fremden,<br />
Vorurteile, Klischees,<br />
Heimat, Überzeichnung<br />
<strong>und</strong> Karikatur als<br />
Stilmittel<br />
5<br />
Wagah<br />
Dokumentarfilm,<br />
Deutschland |<br />
Indien | Pakistan<br />
2008<br />
Hindi-Urdu-Farsi (OF)<br />
UT: d, f<br />
13’<br />
ab 12<br />
Nationalismus,<br />
Grenzen/Abgrenzung,<br />
Pakistan-Indien-<br />
Konflikt<br />
6<br />
Eli der<br />
Unbesiegbare<br />
Kurzfilm,<br />
Australien 2011<br />
Englisch (OF)<br />
UT: d, f<br />
14’<br />
ab 14<br />
Identitätssuche,<br />
Gruppenzugehörigkeit,<br />
Jugendgangs, Gewalt,<br />
Rassismus<br />
7<br />
Amsterdam<br />
Kurzfilm,<br />
Frankreich 2010<br />
Französisch (OF)<br />
UT: d<br />
19’<br />
ab 14<br />
Irreguläre Migration,<br />
unterschiedliche<br />
Lebenswelten von<br />
Jugendlichen<br />
8<br />
Europaland<br />
Dokumentarfilm,<br />
Schweiz | Kamerun<br />
2010<br />
Französisch-Englisch<br />
(OF)<br />
UT: d, f, e<br />
29’<br />
ab 16<br />
Bilder im Kopf,<br />
Klischeebilder von<br />
Europa – im Spiegel<br />
mit unseren Bildern von<br />
Afrika, Armut als<br />
Migrationsgr<strong>und</strong><br />
9<br />
Match Factor<br />
Kurzfilm,<br />
Deutschland 2008<br />
Englisch-Deutsch (OF)<br />
UT: d, f<br />
17’<br />
ab 16<br />
Vorurteile (Islam), Bilder<br />
im Kopf, Kommunikation,<br />
Begegnung