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Einleitung und Überblick - Filme für eine Welt

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anderswo daheim<br />

<strong>Einleitung</strong><br />

<strong>Einleitung</strong> zum Unterrichtsmaterial<br />

Das Fremde zwischen Chance oder Bedrohung<br />

Der Umgang mit dem «Fremden» ist von Ambivalenz gekennzeichnet. Das Fremde weckt Neugier,<br />

fasziniert <strong>und</strong> dient als Projektionsfläche <strong>für</strong> positive Zuschreibungen <strong>und</strong> Wünsche – nicht zuletzt<br />

deshalb begeben wir uns auf Reisen. Andererseits löst die Konfrontation mit «Fremdem» <strong>und</strong><br />

«Fremden» Ängste, Vorurteile <strong>und</strong> daraus resultierend manchmal Aggression <strong>und</strong> Gewalt aus.<br />

Aber «Fremd ist der Fremde nur in der Fremde.» Das Zitat von Karl Valentin macht deutlich, dass<br />

das Fremde bzw. das Fremdsein nicht an sich existiert, sondern stets nur in Bezug auf ein Umfeld.<br />

Das Fremde ist k<strong>eine</strong> Eigenschaft, sondern <strong>eine</strong> Zuschreibung, die ein WIR/IHR definiert. Diese<br />

soziale Konstruktion von WIR/IHR kann anhand kultureller, ethnischer, nationalstaatlicher aber<br />

auch z.B. jugendkultureller Gruppenzugehörigkeit vorgenommen werden. Die daraus entstehende<br />

Wahrnehmung von «Differenz» gegenüber den/dem «Anderen/Fremden» führt mitunter auch zur<br />

Dramatisierung von Unterschieden. Um Stigmatisierungen, Ausgrenzung <strong>und</strong> Vorurteilen entgegenwirken<br />

zu können, müssen die zugr<strong>und</strong>e liegenden Prozesse auf individueller, aber auch auf<br />

kollektiver <strong>und</strong> struktureller Ebene verstanden <strong>und</strong> reflektiert werden.<br />

Wo fühlen wir uns zu Hause, wo fühlen wir uns fremd? Was gibt uns das Gefühl von Heimat, was<br />

von Fremdheit? Wer gehört dazu, wer nicht, <strong>und</strong> aus welchem Gr<strong>und</strong>? Wann finden wir Fremdes<br />

spannend <strong>und</strong> wann <strong>für</strong>chten wir uns davor? Bereits kl<strong>eine</strong> Kinder machen Erfahrungen im Spannungsfeld<br />

von Fremdem <strong>und</strong> Vertrautem. Sie sind mit Prozessen von Gruppenzugehörigkeit <strong>und</strong><br />

Ausgrenzung konfrontiert <strong>und</strong> lernen die Gesellschaft als Gruppe von ganz verschiedenen Individuen<br />

mit unterschiedlichen Voraussetzungen, Meinungen <strong>und</strong> Interessen kennen. Die heutige<br />

Gesellschaft ist in kultureller <strong>und</strong> sozialer Hinsicht sehr heterogen. Die Heterogenität kann sowohl<br />

<strong>eine</strong> große Bereicherung (kreatives Potenzial, Vielfalt, Spannung), aber auch Probleme – z.B. beim<br />

Aufeinanderprallen von unterschiedlichen Wertesystemen – beinhalten.<br />

Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung<br />

Heranwachsende sind zunehmend mit komplexen, globalen Herausforderungen <strong>und</strong> Entwicklungen<br />

konfrontiert, die sie beschäftigen <strong>und</strong> die sie verstehen wollen. Die gesellschaftliche Leitidee<br />

<strong>eine</strong>r nachhaltigen Entwicklung (NE) versteht sich als Antwort auf solche komplexen Phänomene.<br />

NE ist <strong>eine</strong> Zukunftsvision, um globalen Herausforderungen sinnvoll begegnen zu können.<br />

Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung (BNE) trägt dazu bei, dass Kinder <strong>und</strong> Jugendliche Kompetenzen<br />

erwerben, die ihnen ermöglichen, <strong>eine</strong> zukunftsfähige <strong>Welt</strong> <strong>und</strong> Gesellschaft mitzugestalten.<br />

D.h. dass sie sich mit Inhalten aus verschiedenen Perspektiven auseinandersetzen, vernetztes<br />

Denken üben, partizipative <strong>und</strong> lösungsorientierte Prozesse erproben, ihre Wertvorstellungen am<br />

Gemeinwohl messen <strong>und</strong> ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten erkennen <strong>und</strong> umsetzen. Die verschiedenen<br />

Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung wie beispielsweise Gesellschaft, Umwelt,<br />

Wirtschaft, Politik, Ges<strong>und</strong>heit sollen dabei so gestaltet werden, dass die Gr<strong>und</strong>bedürfnisse aller<br />

Menschen jetzt <strong>und</strong> in Zukunft befriedigt werden können.


anderswo daheim<br />

<strong>Einleitung</strong> 2<br />

Zu <strong>eine</strong>r umfassenden Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung, verstanden als gesamtgesellschaftliche<br />

Perspektive, können – kombiniert <strong>und</strong> sich ergänzend – verschiedene Lernanlässe aus den<br />

Bereichen Umweltbildung, Globales Lernen, Menschenrechtsbildung, politische Bildung, Ges<strong>und</strong>heitsbildung,<br />

Wirtschaftsbildung o.ä. beitragen. Gr<strong>und</strong>sätzlich kann praktisch jedes Thema «durch<br />

<strong>eine</strong> BNE-Brille» betrachtet <strong>und</strong> mit entsprechenden Methoden so aufbereitet werden, dass es<br />

Kompetenzen der Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung fördert.<br />

Die vorliegende DVD ist dem Bereich Globales Lernen zugeordnet <strong>und</strong> versteht sich als Beitrag zur<br />

Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung mit Fokus Gesellschaft. Tragfähige Gesellschaftsmodelle sind<br />

<strong>eine</strong> Voraussetzung <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung, ebenso wie <strong>eine</strong> regenerationsfähige <strong>und</strong> intakte<br />

Umwelt <strong>und</strong> <strong>eine</strong> dem Gemeinwohl dienende Wirtschaft. Gerechtigkeit <strong>und</strong> Solidarität zwischen<br />

verschiedenen Generationen, Nationalitäten, Religionen oder Ethnien bilden ein F<strong>und</strong>ament <strong>für</strong><br />

den kreativen Umgang mit Herausforderungen der Zukunft.<br />

Die Akzeptanz des Fremden <strong>und</strong> der Umgang sowohl mit den positiven Aspekten als auch mit den<br />

Herausforderungen muss erlernt werden. Hierzu bietet die vorliegende DVD <strong>eine</strong> Auswahl an<br />

<strong>Filme</strong>n mit didaktischen Impulsen, Aktivitäten <strong>und</strong> Methoden <strong>für</strong> den Unterricht. Damit trägt sie<br />

zum Erwerb von Kompetenzen <strong>für</strong> die Mitgestaltung <strong>eine</strong>r nachhaltigen Entwicklung bei.<br />

Methoden <strong>und</strong><br />

Kompetenzen<br />

Bei den didaktischen Impulsen im vorliegenden Unterrichtsmaterial kommen vielfältige Methoden<br />

<strong>und</strong> unterschiedliche Lehr- <strong>und</strong> Lernformen zum Zug, die der Förderung verschiedener überfachlicher<br />

Kompetenzen dienen: Sach- <strong>und</strong> Methodenkompetenz, Sozialkompetenz, Selbst- oder personale<br />

Kompetenz. Als Orientierungsrahmen dienen die Kompetenzen des Globalen Lernens (als<br />

Teil von BNE) gemäß dem Dossier «Handeln <strong>für</strong> die Zukunft» (Schweiz 2009). Sie fördern bei den<br />

Lernenden insbesondere die Fähigkeiten zum vernetzten Denken (komplexe Zusammenhänge<br />

erkennen) <strong>und</strong> kritischen Beurteilen (Wertediskurs, Umgang mit Wertepluralismus <strong>und</strong> Konstruktion<br />

eigener Wertesysteme, kritisches Hinterfragen von Stereotypen), den Perspektivenwechsel<br />

<strong>und</strong> das Erkennen von Handlungsspielräumen (Zivilcourage, Partizipation).<br />

Die didaktischen Impulse sollen Schüler/-innen nicht die «richtige Haltung» gegenüber dem Anderen,<br />

Fremden vorgeben. Im Vordergr<strong>und</strong> steht der Ansatz <strong>eine</strong>r kritischen Hinterfragung von Einstellungen<br />

<strong>und</strong> Haltungen.<br />

Der folgende Spider zeigt fünf zentrale Kompetenzen <strong>für</strong> Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung:<br />

Denken in Zusammenhängen<br />

Vorausschauendes<br />

Denken<br />

Kritisches<br />

Beurteilen<br />

Handlungsspielräume<br />

erkennen<br />

Kommunikation<br />

<strong>und</strong> Teamarbeit


anderswo daheim<br />

<strong>Einleitung</strong> 3<br />

Wie aus der Darstellung ersichtlich ist, sind die Kompetenzen alle miteinander verknüpft <strong>und</strong><br />

werden nicht isoliert, sondern stets in ihrem Zusammenspiel betrachtet. Zudem können sie in der<br />

Spider-Darstellung unterschiedlich gewichtet werden.<br />

In den verschiedenen <strong>Filme</strong>n <strong>und</strong> didaktischen Impulsen der DVD werden die Kompetenzen unterschiedlich<br />

aufgearbeitet: Während beim <strong>eine</strong>n Film das kritische Beurteilen <strong>und</strong> Hinterfragen von<br />

Stereotypen im Vordergr<strong>und</strong> steht, geht es beim anderen eher um die Entwicklung von kreativen<br />

Zukunftsvisionen. Vielfältige Methoden wie Rechercheaufträge, Rollenspiele, soziometrische<br />

Übungen, Gruppenarbeiten oder die Planung von Aktionen unterstützen den Erwerb der verschiedenen<br />

Kompetenzen.<br />

<strong>Überblick</strong> über BNE-Kompetenzen, die durch die Arbeit mit der DVD gefördert werden<br />

Die folgende Zusammenstellung basiert auf den Kompetenzen <strong>für</strong> Bildung <strong>für</strong> <strong>eine</strong> nachhaltige<br />

Entwicklung, wie sie von der Stiftung Bildung <strong>und</strong> Entwicklung <strong>und</strong> der Stiftung Umweltbildung<br />

Schweiz erarbeitet worden sind («Handeln <strong>für</strong> die Zukunft», Schweiz 2009). Sie nimmt Bezug auf<br />

die fünf im obigen Spider genannten Kompetenzen. Die Liste ist nicht abschließend, sondern soll<br />

als Anregung dienen.<br />

Kompetenzen/<br />

Fähigkeitsbereiche<br />

Die Lernenden üben sich in der Fähigkeit …<br />

Denken in<br />

Zusammenhängen<br />

zum systemischen Denken: Sie sind in der Lage,<br />

• das Thema «Heterogenität/Multikulturalität/Fremdheit» <strong>und</strong><br />

die filmische Darstellung dieses Themas auf verschiedenen<br />

Ebenen zu reflektieren <strong>und</strong> in Bezug zu persönlichen Erfahrungen<br />

zu setzen.<br />

• sich mit wirtschaftlichen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Ursachen <strong>und</strong><br />

Folgen von Migration auseinanderzusetzen.<br />

• Mechanismen des Dazugehörens <strong>und</strong> Ausgeschlossenseins zu<br />

analysieren <strong>und</strong> die Folgen <strong>für</strong> die Betroffenen nachzuvollziehen.<br />

Kritisches Beurteilen<br />

zum Umgang mit Wertesystemen <strong>und</strong> Wertepluralismus: Sie<br />

sind in der Lage,<br />

• unterschiedliche Werthaltungen <strong>und</strong> Wertvorstellungen.<br />

bezüglich dem «Fremden» zueinander in Beziehung zu setzen<br />

• sich mit Vorurteilen <strong>und</strong> Klischeebildern kritisch auseinanderzusetzen<br />

<strong>und</strong> diese zu relativieren.<br />

• das Konzept «Heimat» <strong>und</strong> s<strong>eine</strong> Konstruktion zu analysieren<br />

<strong>und</strong> kritisch zu hinterfragen.<br />

• Diversität <strong>und</strong> heterogene Gesellschaft als etwas Ambivalentes<br />

mit Chancen <strong>und</strong> Herausforderungen zu erkennen.


anderswo daheim<br />

<strong>Einleitung</strong> 4<br />

Vorausschauendes<br />

Denken<br />

zur Kreativität <strong>und</strong> Innovation: Sie sind in der Lage,<br />

• Zukunftsvisionen oder kreative Lösungen zum Thema<br />

«Zusammenleben in <strong>eine</strong>r nachhaltigen, heterogenen Gesellschaft»<br />

zu entwickeln.<br />

• eigene Ideen <strong>für</strong> <strong>eine</strong> von Diversity/Vielfalt geprägte Gesellschaft<br />

zu generieren.<br />

• das Potenzial unterschiedlicher Kulturen, <strong>Welt</strong>anschauungen<br />

<strong>und</strong> Auffassungen kreativ <strong>und</strong> konstruktiv zu nutzen <strong>und</strong> den<br />

Risiken vorzubeugen.<br />

Kommunikation<br />

<strong>und</strong> Teamarbeit<br />

zur Partizipation: Sie sind in der Lage,<br />

• die Perspektive anderer (z.B. Migrant/-innen) einzunehmen<br />

• zusammen mit anderen Entscheidungen fair auszuhandeln <strong>und</strong><br />

gemeinsam umzusetzen.<br />

• Strategien <strong>und</strong> Instrumente zur Mitwirkung an gesellschaftlichen<br />

<strong>und</strong> politischen Prozessen auf individueller <strong>und</strong> kollektiver<br />

Ebene kennen zu lernen.<br />

• mit Dilemmata <strong>und</strong> persönlichen Interessenkonflikten konstruktiv,<br />

reflexiv <strong>und</strong> kritisch umgehen zu können.<br />

Handlungsspielräume<br />

erkennen<br />

Möglichkeiten zu erkennen, um zu handeln: Sie sind in der Lage,<br />

• <strong>eine</strong>n respektvollen Umgang mit Mitmenschen zu pflegen.<br />

• konkrete Handlungsmöglichkeiten <strong>für</strong> sich zu entwickeln, um<br />

Stigmatisierung, Ausgrenzung <strong>und</strong> Vorurteilen entgegenzuwirken.<br />

• ihre Verantwortung als Individuum, Mitglied <strong>eine</strong>r Gruppe <strong>und</strong><br />

Teil der Gesellschaft bewusst wahrzunehmen.<br />

• die Folgen ihres Verhaltens einschätzen <strong>und</strong> ihr Verhalten.<br />

gezielt verändern zu könbelleen, um zu <strong>eine</strong>m friedlichen<br />

Zusammenleben verschiedener Gruppen, Religionen, Ethnien<br />

beizutragen.<br />

Zusätzlich zu den genannten BNE-Kompetenzen beinhaltet die DVD auch <strong>eine</strong> medienpädagogische<br />

Seite. Die Arbeit mit den <strong>Filme</strong>n <strong>und</strong> Unterrichtsmaterialien trägt auch zur Förderung von<br />

Medienkompetenz, speziell im Bereich Film bei: Die Lernenden befassen sich mit audiovisuellen<br />

Ausdrucksmöglichkeiten <strong>und</strong> Filmsprache, sie üben sich in der Filmanalyse <strong>und</strong> -interpretation.<br />

Sie sind in der Lage,<br />

• Bild, Ton, Kameraeinstellung, Schnitt usw. als bewusste filmische Gestaltungselemente wahrzunehmen.<br />

• den Aufbau <strong>eine</strong>s Films mit Höhe- <strong>und</strong> Wendepunkten nachzuvollziehen.<br />

• Form <strong>und</strong> Inhalt <strong>eine</strong>s Films zueinander in Beziehung zu setzen.<br />

• das Verhältnis von Bild- <strong>und</strong> Tonebene zu untersuchen.<br />

• die Rolle der Dramaturgie <strong>und</strong> der Figurengestaltung zu erkennen.


anderswo daheim<br />

<strong>Einleitung</strong> 5<br />

Lehrplanbezug (Schweiz)<br />

Die Hauptthemen des Films (Heterogenität <strong>und</strong> Diversität in der Gesellschaft, Zusammenleben,<br />

Vorurteile <strong>und</strong> Klischees, Migration, Zukunftsgestaltung) werden in den meisten Lehrplänen in den<br />

Zielbereichen der fächerübergreifenden Unterrichtsgegenstände bzw. in den allgemeinbildenden<br />

Fächern erwähnt.<br />

Im Fachunterricht können die Reflexion der Werthaltungen <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>sätze der Mitgestaltung<br />

des Zusammenlebens in <strong>eine</strong>r kulturell heterogenen Gesellschaft primär im Fach ‚Natur Mensch<br />

Gesellschaft‘ aufgegriffen werden, insbesondere in den Themenbereichen ‚Räume, Zeiten, Gesellschaften‘<br />

<strong>und</strong> ‚Ethik, Religionen, Gemeinschaft‘ (Lebensweisen <strong>und</strong> Lebensräume von Menschen<br />

erschließen <strong>und</strong> vergleichen, Ich <strong>und</strong> die Gemeinschaft, Leben <strong>und</strong> Zusammenleben gestalten <strong>und</strong><br />

sich engagieren, Werte <strong>und</strong> Normen klären <strong>und</strong> Entscheidungen verantworten, Menschenrechte<br />

<strong>und</strong> Demokratie).<br />

Materialien auf der DVD<br />

<strong>Filme</strong><br />

Die DVD enthält neun Kurz-, Animations- <strong>und</strong> Dokumentarfilme mit zugehörigen Unterrichtsmaterialien<br />

<strong>für</strong> unterschiedliche Altersstufen von der Unterstufe bis zur Sek<strong>und</strong>arstufe II. Die <strong>Filme</strong> <strong>und</strong><br />

Unterrichtsmaterialien beleuchten verschiedenste Aspekte von Diversität, heterogener Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> Erfahrungen mit dem/den Fremden:<br />

• Die Begegnung mit anderen Kulturen im unmittelbaren Lebensumfeld, die daraus resultierenden<br />

Verunsicherungen, Ängste, Projektionen <strong>und</strong> Konflikte sind Thema in den <strong>Filme</strong>n «Abi – Leere<br />

Teller», «Abi – Pinguine», «Heimatland», «Match Factor» <strong>und</strong> «Eli der Unbesiegbare».<br />

• Die <strong>Filme</strong> «Eine Giraffe im Regen» <strong>und</strong> «Amsterdam» ermöglichen im Unterschied dazu den Perspektivenwechsel:<br />

Vor welchen Herausforderungen stehen Menschen (oder Giraffen), wenn sie ihre<br />

Heimat verlassen <strong>und</strong> in ein <strong>für</strong> sie fremdes Land kommen?<br />

• «Europaland» zeigt am Beispiel von Jugendlichen aus Kamerun, wie ein fremder Kontinent zur<br />

Projektionsfläche <strong>für</strong> Wünsche <strong>und</strong> Hoffnungen in Abgrenzung zur kritisch reflektierten Lebenswirklichkeit<br />

im eigenen Land wird.<br />

• Zugehörigkeit <strong>und</strong> Fremdheit wird wesentlich über Nationalstaatlichkeit konstruiert bzw. definiert.<br />

Die Inszenierung von Nationalstolz <strong>und</strong> Patriotismus am einzigen Grenzübergang zwischen Pakistan<br />

<strong>und</strong> Indien, die im Dokumentarfilm «Wagah» gezeigt wird, gibt Anlass zum Nachdenken über<br />

die Funktion von nationalen Symbolen, die willkürliche Ziehung von Grenzen aufgr<strong>und</strong> von<br />

Zuschreibungen <strong>und</strong> Inszenierungen von «Heimat».<br />

Didaktisches Begleitmaterial<br />

Zu jedem Film finden Sie als PDF-Dokument<br />

• <strong>eine</strong> Themenübersicht mit Stichworten<br />

• <strong>eine</strong> kurze Inhaltsangabe<br />

• Kompetenzbereiche, die durch die Arbeit mit dem Film <strong>und</strong> den vorgeschlagenen Aktivitäten gefördert<br />

werden<br />

• mehrere didaktische Impulse <strong>und</strong> Methoden, sie sind in der Regel ins sich geschlossen <strong>und</strong> können<br />

unabhängig voneinander bearbeitet werden<br />

• je nach Film Hintergr<strong>und</strong>informationen<br />

• Arbeitsblätter <strong>und</strong> Kopiervorlagen<br />

• je nach Film medienpädagogische Impulse (Filmanalyse, Filmsprache)


anderswo daheim<br />

<strong>Einleitung</strong> 6<br />

Übersicht über <strong>Filme</strong> <strong>und</strong> Themen<br />

Nr.<br />

Filmtitel<br />

Filmgenre, Land<br />

Sprache,<br />

Untertitel (UT)<br />

Dauer<br />

(Min.)<br />

Alter<br />

Stichworte zu den<br />

Filmthemen<br />

1<br />

Abi – Leere Teller<br />

Kurzfilm,<br />

Niederlande 2009<br />

Niederländisch (OF),<br />

Deutsch, Französisch<br />

8’<br />

ab 6<br />

Unterschiedliche<br />

Essgewohnheiten,<br />

Heterogenität,<br />

Missverständnisse<br />

2<br />

Abi – Pinguine<br />

Kurzfilm,<br />

Niederlande 2009<br />

Niederländisch (OF),<br />

Deutsch, Französisch<br />

8’<br />

ab 8<br />

Angst vor dem Fremden,<br />

Mut zur Begegnung,<br />

Heterogenität,<br />

Zusammenleben<br />

3<br />

Eine Giraffe im<br />

Regen<br />

Animationsfilm,<br />

Belgien | Frankreich<br />

2007<br />

Ohne Worte<br />

12’<br />

ab 8<br />

Flucht <strong>und</strong> Migration,<br />

Erfahrungen von<br />

Fremdheit, Solidarität<br />

<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaft<br />

4<br />

Heimatland<br />

Animationsfilm,<br />

Schweiz 2010<br />

Ohne Worte<br />

7’<br />

ab 12<br />

Angst vor dem Fremden,<br />

Vorurteile, Klischees,<br />

Heimat, Überzeichnung<br />

<strong>und</strong> Karikatur als<br />

Stilmittel<br />

5<br />

Wagah<br />

Dokumentarfilm,<br />

Deutschland |<br />

Indien | Pakistan<br />

2008<br />

Hindi-Urdu-Farsi (OF)<br />

UT: d, f<br />

13’<br />

ab 12<br />

Nationalismus,<br />

Grenzen/Abgrenzung,<br />

Pakistan-Indien-<br />

Konflikt<br />

6<br />

Eli der<br />

Unbesiegbare<br />

Kurzfilm,<br />

Australien 2011<br />

Englisch (OF)<br />

UT: d, f<br />

14’<br />

ab 14<br />

Identitätssuche,<br />

Gruppenzugehörigkeit,<br />

Jugendgangs, Gewalt,<br />

Rassismus<br />

7<br />

Amsterdam<br />

Kurzfilm,<br />

Frankreich 2010<br />

Französisch (OF)<br />

UT: d<br />

19’<br />

ab 14<br />

Irreguläre Migration,<br />

unterschiedliche<br />

Lebenswelten von<br />

Jugendlichen<br />

8<br />

Europaland<br />

Dokumentarfilm,<br />

Schweiz | Kamerun<br />

2010<br />

Französisch-Englisch<br />

(OF)<br />

UT: d, f, e<br />

29’<br />

ab 16<br />

Bilder im Kopf,<br />

Klischeebilder von<br />

Europa – im Spiegel<br />

mit unseren Bildern von<br />

Afrika, Armut als<br />

Migrationsgr<strong>und</strong><br />

9<br />

Match Factor<br />

Kurzfilm,<br />

Deutschland 2008<br />

Englisch-Deutsch (OF)<br />

UT: d, f<br />

17’<br />

ab 16<br />

Vorurteile (Islam), Bilder<br />

im Kopf, Kommunikation,<br />

Begegnung

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