Rote Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen der ... - Info Flora
Rote Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen der ... - Info Flora
Rote Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen der ... - Info Flora
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ierlich fortgeführt werden, denn wie die Resultate zeigen hat sich die Gefährdungssituation<br />
nicht verbessert, son<strong>der</strong>n sogar verschärft. Die hauptsächlichen Gefährdungsursachen<br />
wie zu intensive Landwirtschaft (aber auch Aufgabe <strong>der</strong> Nutzung), falsche forstliche<br />
Nutzung, Siedlungs- <strong>und</strong> Strassenbau, Eingriffe in den Wasserhaushalt, Emissionen toxischer<br />
Stoffe o<strong>der</strong> unverhältnismässige touristische Erschliessungen bestehen nach wie<br />
vor. Die Vollzugsorgane müssen je<strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> Lage sein, ihnen mit aktuellen <strong>Info</strong>rmationen<br />
begegnen zu können.<br />
Nicht nur <strong>Info</strong>rmationen zur indigenen <strong>Flora</strong> sind von Bedeutung, auch aktuelle Kenntnisse<br />
zur Biologie, Verbreitung <strong>und</strong> Ausbreitungspotential von Neophyten sind notwendig,<br />
um möglichen Gefährdungen <strong>der</strong> einheimischen <strong>Flora</strong> durch eingeschleppte<br />
Arten rechtzeitig begegnen zu können. Diese Bemühungen müssen in Zukunft ebenfalls<br />
verstärkt werden (für weitere <strong>Info</strong>rmationen siehe www.cps-skew.ch).<br />
Der B<strong>und</strong> hat sich analog den Empfehlungen <strong>der</strong> IUCN zum Ziel gesetzt, alle 10 Jahre<br />
die <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong>n für alle Organismengruppen zu revidieren. Dem ZDSF/CRSF kommt<br />
bei diesem Vorhaben eine zentrale Bedeutung zu: es agiert als zentrale <strong>und</strong> nationale<br />
Sammelstelle floristischer <strong>Info</strong>rmationen, die es in seiner Datenbank zur Auswertung<br />
fortlaufend speichert. Der Zeitraum bis zur nächsten Ausgabe <strong>der</strong> <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> muss<br />
sinnvoll genutzt werden, damit dieses wichtige Instrument rechtzeitig aktualisiert werden<br />
kann <strong>und</strong> stattfindende Verän<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Tendenzen dokumentiert sind, um<br />
die notwendigen Massnahmen definieren <strong>und</strong> ergreifen zu können.<br />
Nur mit zahlreichen <strong>und</strong> aktuellen Daten kann eine <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> erfolgreich aktualisiert<br />
werden. Bei <strong>der</strong> vorliegenden Revision hat sich gezeigt, dass ein Vorgehen basierend<br />
auf den momentan vorhandenen Daten <strong>und</strong> ausschliesslich mittels eines Expertensystems<br />
relativ rasch an seine Grenzen stösst. Zu vielen Taxa konnten (insbeson<strong>der</strong>e regional)<br />
keine genauen Aussagen gemacht werden. Zukünftige <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>n müssen sich<br />
wie<strong>der</strong> mehr auf aktuell erhobene Felddaten stützen können, diese werden u. a. aus<br />
folgenden Bestrebungen hervorgehen: nationale Inventare (Trocken-/Magerwiesen <strong>und</strong><br />
-weiden, Auen, Moore, etc.), Biodiversitätsmonitoring <strong>der</strong> Schweiz, populationsbiologische<br />
Forschungsarbeiten, regionale (kantonale) Inventare, Umweltverträglichkeitsberichte,<br />
etc. Diese Vorhaben müssen aber – insbeson<strong>der</strong>e für seltenere <strong>und</strong><br />
gefährdete Arten – durch gezielte Kartierungen ergänzt werden (z. B. in Form <strong>der</strong> «Merkblätter<br />
Artenschutz», vgl. KÄSERMANN & MOSER 1999; für weitere Hinweise zu Vollzugshilfen<br />
siehe www.umwelt-schweiz.ch o<strong>der</strong> www.buwal.ch).<br />
Dem existierenden Netz an freiwilligen Mitarbeitern, die dem ZDSF/CRSF ihre F<strong>und</strong>meldungen<br />
zutragen, kommt eine grosse Bedeutung zu. Es ist aber klar, dass sich die<br />
Bemühungen nicht nur auf diesen Aspekt beschränken können, wie bereits erwähnt<br />
sind gezielte Kartierungen <strong>und</strong> die Integration möglichst vieler Datenquellen eine<br />
Notwendigkeit. Auch muss eine vermehrte Forschungs- <strong>und</strong> Ausbildungstätigkeit an<br />
den Universitäten (<strong>und</strong> auch auf an<strong>der</strong>en Schulstufen) angeregt <strong>und</strong> unterhalten werden,<br />
damit langfristig genügend <strong>und</strong> gut ausgebildetes Personal für diese Arbeiten zur<br />
Verfügung steht.<br />
36 BUWAL/ZDSF/CJBG: <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> <strong>Farn</strong>- <strong>und</strong> Blütenpflanzen 2002