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e mission - carus AG

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T H E<br />

F R A M E W O R K<br />

P A P E R<br />

c.a.r.u.s. Information Technology ag C58627<br />

Fünf Millionen Deutsche besitzen derzeit<br />

Aktien. Aber mit den dramatischen<br />

Geschehnissen, vor allem an den<br />

Technologiebörsen in den letzten zwei<br />

Jahren, haben traditionelle Institutionen<br />

und Namen drastisch an Prestige<br />

eingebüßt. e_<strong>mission</strong> sprach mit Skontroführer<br />

Christian Kalischer von der<br />

FTF Fairtrade Finance <strong>AG</strong> an der Börse<br />

Hamburg/Hannover über das Bild vom<br />

„Börsenmakler“ gestern und heute.<br />

In der Eingangshalle tobt der Bürgerkrieg.<br />

Teenager in „Sackhosen“, Turnschuhen<br />

wie Treckerreifen und einer<br />

„krass uncoole Veranstaltung“-Attitüde<br />

treiben den ehrwürdigen Portier in<br />

einen drohenden Herztod. Lehrstellenbörse<br />

im verbundenen Gebäude von<br />

Handelskammer und Börse in Hamburg.<br />

Durch eine Glaswand gelangen<br />

wir auf das „Parkett“ und mitten in eine<br />

bizarre Situation. Dort wo unser aller<br />

Kinoklischee turbulente Rufschlachten<br />

um globale Unternehmen, Schweinehälften<br />

und gefrorenen Orangensaft<br />

erwartet – Stille – Leere – fast sakrale<br />

Ruhe – während draußen, hinter der<br />

Glaswand unsere „Zukunft“ bunte Broschüren<br />

in Corporate Papiertüten zum<br />

heimischen Papierkorb schleppt.<br />

Christian Kalischer ist ein „alter Hase“<br />

und ein freundlicher Gastgeber. Seit<br />

1981 lässt ihn die Börse nicht los. Damals<br />

betreute er als Student die sogenannten<br />

„Kassa Orders“. In einem Ringbuch<br />

war für jedes Wertpapier eine Seite<br />

vorgesehen. Die Händler stellten sich<br />

brav an und gaben ihre Orders auf. Aus<br />

denen ermittelte dann der Student<br />

Kalischer um genau 12.00 Uhr den<br />

Kassa-Kurs für den ganzen Tag, damit<br />

sein Chef ihn fixieren konnte. Tempi<br />

passati – der erfolgreiche Börsenprofi<br />

versucht gar nicht erst sein Bedauern<br />

über die vergangenen Börsenzeiten zu<br />

verbergen. Diese Art von Handel lief<br />

nur über Zuruf. 100–120 Händler tummelten<br />

sich dort täglich und die eherne<br />

e_<strong>mission</strong><br />

Regel war: Es gilt das gesprochene<br />

Wort. Keine schriftlichen Bestätigungen,<br />

keine Kaufverträge. Man kannte<br />

sich, man hatte seinen Ehrenkodex und<br />

seine eigene Terminologie, die alles<br />

schnell, effizient und sicher machte –<br />

von Mensch zu Mensch. Als dann die<br />

Elektronisierung kam, häuften sich<br />

erstmals die Missverständnisse. Nicht<br />

dass die Maschinen dümmer gewesen<br />

wären, aber die Leute, die sie bedienten<br />

waren nicht mehr die Alten. Die<br />

Schnittstelle von Mensch zu Maschine<br />

und das leichtfertige „Verlassen“ auf<br />

die Qualitäten der Technik führte zu<br />

unbefriedigenden Übergangszeiten.<br />

Das verbliebene dezente Stimmengewirr,<br />

in den Büros der Fairtrade Finance<br />

<strong>AG</strong> am Rande des alten „Parketts“,<br />

kommt heute aus den Fernsehern. n-tv,<br />

Bloomberg und all die anderen vermitteln<br />

einen letzten Hauch von Geschäftigkeit.<br />

Kalischers Kollegen sitzen<br />

schweigend und hochkonzentriert vor<br />

jeweils drei bis vier Bildschirmen. Xontro<br />

heißt das softwaregestützte Ordermanagement-System,<br />

welches die permanente<br />

Verfolgung der Kursverläufe<br />

der betreuten Aktien ermöglicht. Bildschirme<br />

mit jeweils 4–6 verschiedenen<br />

Tabellen und Schaubildern pro Screen.<br />

Endlose Zahlenkolonnen in denen sich<br />

wie von Geisterhand ständig Werte<br />

verändern.<br />

HERR ÜBER FRISTEN, BUDGETS UND PRODUKTE<br />

c.a.r.u.s. entdeckt „UP“: Softwareentwicklung in kleinen Schritten R SEITE 5<br />

MEDICA SPEZIAL<br />

Willkommen in einer neuen Verantwortung R SEITE I–VIII<br />

Fortsetzung auf Seite 3<br />

Insight Technology<br />

NAS, iSCSI ODER SAN – DAS IST HIER DIE FR<strong>AG</strong>E! R SEITE 7<br />

BEEINDRUCKENDE PRACHTSTRASSEN UND SUMPFIGE LÖCHER<br />

In harten Zeiten umso wichtiger: Prozess zu „Unternehmensgrundsätzen“<br />

bei c.a.r.u.s. R SEITE 8<br />

H E R A U S G E B E R<br />

C . A . R . U . S .<br />

M A R K E T I N G<br />

Mit Medica Spezial<br />

BAHRAIN? BAHRAIN –<br />

IST ZUMINDEST F1-FANS<br />

JETZT BEKANNT<br />

Nr. 4 November 2002<br />

Es galt das gesprochene Wort<br />

INTERVIEW MIT SKONTROFÜHRER CHRISTIAN KALISCHER VON DER FTF FAIRTRADE FINANCE <strong>AG</strong><br />

AN DER BÖRSE HAMBURG/HANNOVER<br />

Auch wenn die Formel 1<br />

durch die Ferrari-Dominanz<br />

recht langweilig geworden ist,<br />

gab es um die schnelle Truppe eine<br />

aktuelle Meldung – die Grundsteinlegung<br />

der ersten F1-Wüstenpiste im<br />

Emirat Bahrain.<br />

Dies ist ein „Ländle" mit 600.000 Einwohner<br />

und 250.000 Gastarbeitern,<br />

auf einem rund 16 x 40 km großen<br />

Eiland, das durch eine 27 km lange<br />

Brücke mit dem Festland – Saudi<br />

Arabien – verbunden ist. Im Süden<br />

befindet sich eine große amerikanische<br />

Navy-Base. Die Temperaturen<br />

schwanken zwischen 55 °C im Sommer<br />

und 20–30 °C im Winter. Damit<br />

ist eigentlich schon alles gesagt.<br />

Eigentlich.<br />

Dieses Ländle versucht – ähnlich wie<br />

Dubai oder Singapur – sich zu einem<br />

Freizeit-, Einkaufs- und Dienstleistungszentrum<br />

zu entwickeln. Dabei ist<br />

faszinierend zu beobachten, mit welchem<br />

Speed und welcher Zielbeharrlichkeit<br />

das Steinwüstenland den<br />

Spagat zwischen mittelalterlichen<br />

Zwängen (Saudi) und der absoluten<br />

Neuzeit (F1 und MTV) angeht. Das<br />

zeigt, dass Menschen unglaublich<br />

anpassungsfähig sein können, wenn<br />

es um das (komfortable) Überleben<br />

geht.<br />

Natürlich sind die politischen Verhältnisse<br />

nach westlichen Maßstäben<br />

noch „optimierungswürdig". Daher ist<br />

es um so faszinierender zu sehen,<br />

wie sich etwas bewegt und verändert<br />

und wie die Menschen bereit und in<br />

der Lage sind, Freiräume, die kurzfristig<br />

auftauchen, zügig durch Initiative<br />

und Kreativität zu füllen.<br />

Übrigens: in Bahrain zahlt man keine<br />

Steuern. Öl gibt es hier nicht genug,<br />

um das zu erklären. Es ist wohl mehr<br />

Innovationsdruck und Entwicklungswille<br />

in Richtung Marktwirtschaft, was<br />

die weiße Steinwüste belebt.<br />

Sollte uns das zu denken geben?<br />

In diesem Sinne bis zur nächsten<br />

(e_)<strong>mission</strong>.<br />

www.<strong>carus</strong>-it.com


inhalt<br />

e_<strong>mission</strong><br />

wirtschaft<br />

ES GALT DAS GESPROCHENE WORT Interview mit Skontroführer Christian Kalischer von der FTF Fairtrade Finance <strong>AG</strong> an der Börse Hamburg/Hannover Seite 3<br />

retail<br />

SCHÖNE OBERFLÄCHLICHKEIT MIT SUBSTANZIELLEM WERT<br />

cClearTouch: Investitionsschutz durch Integration einer modernen Benutzeroberfläche in ein bewährtes IBM-Kassensystem Seite 4<br />

software<br />

HERR ÜBER FRISTEN, BUDGETS UND PRODUKTE c.a.r.u.s. entdeckt „UP“: Softwareentwicklung in kleinen Schritten Seite 5<br />

call center<br />

ABSTELLGLEIS ODER INFOEXPRESS Das Call Center am Scheideweg Seite 6<br />

health – medica spezial<br />

Seite I DAS MEDICA SPEZIAL 2002:<br />

8 SEITEN EXTRA MIT NEUEN FEATURES FÜRS KRANKENHAUS-MAN<strong>AG</strong>EMENT<br />

Seite I DAS HEALTH-TEAM FÜR DIE MEDICA<br />

Seite II BITTE 1MAL FINDEN AUF KNOPFDRUCK<br />

Umfassendes Dokumentenmanagement-Archivsystem für Krankenhäuser: IBM und c.a.r.u.s. = Business-Partner für Content Management<br />

Seite II IM GESPRÄCH – DR. LASSAHN<br />

Seite III POLITISCHE SICHERHEIT UND UNTERNEHMERISCHE VERANTWORTUNG<br />

Auf der Medica 2002 präsentiert sich cMIC mit erweitertem Funktionsspektrum<br />

Seite IV/V KONTROLLORGAN UND ENTSCHEIDUNGSHELFER Medizin-Controlling und DRGs<br />

Seite VI OP-MAN<strong>AG</strong>EMENT IM UKE: „EIN DV-PROJEKT MIT DEN KLINIKEN FÜR DIE KLINIKEN“<br />

Neues OP-Dokumentations- und OP-Planungssystem von c.a.r.u.s. im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />

Seite VII DAS VERFLIXTE 7. JAHR Eine Beziehung, bislang ganz ohne Seitensprünge: c.a.r.u.s. und das St. Elisabeth-Krankenhaus in Dorsten<br />

Seite VIII SCHNUPPERANGEBOT: WISSEN IST MACHT – JETZT cMIC TESTEN<br />

systems<br />

INSIGHT TECHNOLOGY: NAS, iSCSI oder SAN – DAS IST HIER DIE FR<strong>AG</strong>E! Seite 7<br />

cKÖPFE: OLAV SCHECKER: NEUER MANN FÜR iSERIES Midrange Spezialist wechselt von der alego <strong>AG</strong> zu c.a.r.u.s. Seite 7<br />

spirit<br />

BEEINDRUCKENDE PRACHTSTRASSEN UND SUMPFIGE LÖCHER In harten Zeiten umso wichtiger: Prozess zu „Unternehmensgrundsätzen“ bei<br />

c.a.r.u.s. Seite 8<br />

EDITORIAL: VON MENSCHEN UND MASCHINEN Wie geht „verkaufen“ in schwierigen Zeiten Seite 9<br />

cultur<br />

OSIRIS – eine Ausstellung des Künstlers Pedda Borowski Seite 9<br />

BUCHTIPP: SCHÖNER SCHEIN, POMPÖSE PLEITEN Das wahre Gesicht der Wirtschaft Seite 10<br />

IMPRESSUM Seite 10<br />

DIE C.A.R.U.S.SEN TEIL 4 Seite 11<br />

KREUZWORTRÄTSEL Seite 12<br />

c.a.r.u.s. HMS GmbH<br />

Halle 16, Stand H 28<br />

Seite I–VIII<br />

Seite III–V<br />

Seite 9<br />

Seite 10<br />

2


3 Nr. 4 November 2002 wirtschaft<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

„Ein Makler ist ja eigentlich jemand der zwischen zwei<br />

Parteien ein Geschäft vermittelt, aber das gibt es nicht<br />

mehr“, resümiert Kalischer. Wenn heute eine Order<br />

reinkommt, in das „Buch“, macht der Makler den Kurs<br />

und ist immer selber Käufer und Verkäufer. Damit ist<br />

er immer 100 % im Risiko, im Obligo, für jedes Geschäft<br />

was über die Börse läuft. „Das ist die dramatische Veränderung<br />

des gesamten Geschäfts“, so Kalischer.<br />

Wo ist er, der adrenalinstrotzende Michael Douglas,<br />

der die Geschicke der Weltwirtschaft sinister aus dem<br />

Hintergrund dealt? An der Hamburger Börse findet<br />

dies jedenfalls nicht statt. Hier arbeiten hoch spezialisierte<br />

Profis in einem fast aussterbendem Berufszweig,<br />

dessen Ersatz, die elektronischen Systeme,<br />

durchaus mit Skepsis gesehen werden dürfen. Dort<br />

werden zum Teil sogenannte Quotemachines eingesetzt,<br />

die „letztlich verhindern, dass überhaupt<br />

Umsatz gemacht wird“, meint der Skontroführer. Oder<br />

man muss, wie an der Deutschen Börse, seltsame<br />

Institutionen wie die Designated Sponsors erfinden.<br />

Besonders nach dem Gemetzel der letzten Monate<br />

sind die rein elektronischen Systeme in Bedrängnis<br />

geraten. Hochfliegende Pläne wie z.B. der Xetra Best,<br />

oder andere elektronische Plattformen, wo Bankkunden<br />

direkt, unter Umgehung der Börse miteinander,<br />

IM WORTLAUT<br />

e_<strong>mission</strong>: Wie ist denn Ihre Einschätzung zum IT-Markt<br />

im Augenblick?<br />

C. Kalischer: Aktienmäßig ist er tot. Da ist soviel Porzellan<br />

zerschlagen worden. Das kann man den Unternehmen<br />

selber ja nicht vorwerfen, die haben ja nicht gesagt:<br />

„Ich bin das 81.000fache meines Börsenwertes wert.“<br />

Das ist ja die Gier – und die Strategie von Banken hat<br />

letztlich dazu geführt. Sicher, es gibt noch einige interessante<br />

Unternehmen in dieser Branche und vor allen Dingen<br />

auch Unternehmen, die die jetzige dramatische Zeit<br />

überleben werden – aber da muss ja auch noch ein bisschen<br />

mehr kommen bis der Privatkunde und auch die<br />

großen Fonds wieder Vertrauen fassen und sagen, der<br />

und der, die schaffen das und mit der Branche geht das<br />

wieder aufwärts, aber ich glaube diesen Punkt haben wir<br />

noch nicht erreicht.<br />

e_<strong>mission</strong>: Prognose?<br />

C. Kalischer: Ihr hängt doch genauso wie wir alle an der<br />

direkten wirtschaftlichen Entwicklung. Wenn das Verbrauchervertrauen<br />

maßgeblich steigt, wenn die Investitionstätigkeit<br />

wieder zunimmt, wird das mit denen [den<br />

Unternehmen] genauso wieder nach oben gehen wie<br />

mit allen anderen auch.<br />

Und ich nehme auch an, dass die meisten Leute die gleichen<br />

Fehler wieder machen, also die kaufen wieder wie<br />

die Gestörten, zu irgendwelchen Kursen die dann nicht<br />

mehr realistisch sind. Ich glaube, im Moment ist es deutlich<br />

zu früh, um da zu investieren. Es sei denn man weiß,<br />

dass es da ein Unternehmen gibt, das als Pennystock<br />

gehandelt wird und ist sicher, dass es nicht untergeht.<br />

Dann lohnt es sich da mal ein bisschen von hinzulegen...<br />

e_<strong>mission</strong>: Wenn Sie Unternehmen beraten sollten, ob<br />

sie sich über IPOs Gedanken machen können/sollten...<br />

Was würden Sie denen raten?<br />

C. Kalischer: [...] In dem Moment wo die ersten Dinger<br />

wieder richtig aufgehen, will heißen, dass die zum Wert X<br />

rauskommen und nach einem halben Jahr sind die fünf<br />

mal X. Dann werden immer mehr Unternehmen nachziehen.<br />

Was will ich denn? Ich will Geld aufnehmen an der<br />

Börse und die Leute, die mir das Geld, das Risikokapital<br />

Der Charme einstiger Bedeutung –<br />

hier handeln die „Assecurandeure“<br />

mit ihrer Bank oder anderen Finanzdienstleistern<br />

handeln können, finden gar nicht mehr oder nur stark<br />

verkrüppelt statt.<br />

Wo geht der Weg also für den Börsenmakler hin?<br />

Besonders an einer Regionalbörse? Anfang der neunziger<br />

Jahre setzte die große Konzentrationswelle<br />

unter dem Kommando der Großbanken – „Alle Mann<br />

nach Frankfurt“ – die Regionalbörsen stark in Zugzwang.<br />

Wo sind da die Zukunftsoptionen für Regionalbörsen<br />

und besonders für deren Makler? Augenmaß,<br />

Erfahrung, Instinkt, Vertrauen, persönliche<br />

Beziehung, Menschenkenntnis, Fingerspitzengefühl,<br />

die Fähigkeit auch nicht unmittelbar miteinander ver-<br />

zur Verfügung stellen, müssen belohnt werden. Und<br />

wenn es sich ergibt und das Vertrauen plötzlich wieder<br />

da ist – das hat manchmal ganz irrationale Gründe [...],<br />

und wenn wir drei, vier, fünf gut gelaufene IPOs hier<br />

haben, dann wird wieder eine Überzeichnung kommen<br />

und dann geht es wieder nach oben. Und ich bin dringender<br />

und verschärfter Hoffnung, dass es im nächsten<br />

Jahr passiert – aber (lacht) das ist natürlich auch Eigennutz.<br />

e_<strong>mission</strong>: Sehen sie den Bereinigungsprozess in der<br />

IT-Branche schon beendet?<br />

C. Kalischer: Glaube ich nicht. Weil wir jetzt ja auch noch<br />

die Erfahrung gemacht haben, dass die Leute irgendwelche<br />

Zahlen veröffentlichen, die einfach nicht stimmen.<br />

Der Betrugsfaktor ist unheimlich groß [...]. Die Tatsache,<br />

dass Wirtschaftsprüfer das mitgemacht haben, spricht ja<br />

auch dafür, dass die das nicht nur aus Versehen zwei<br />

oder drei Mal gemacht haben. Auch diverse Unternehmen,<br />

die gar nicht börsennotiert sind, aber die werden<br />

uns mit beeinflussen, weil die die Banken immer mehr<br />

unter Druck bringen. Ich glaube, es hat noch nie Zeiten<br />

gegeben, wo es den Banken so schlecht ging, wie jetzt ...<br />

e_<strong>mission</strong>: Am Schluss noch die Gretchenfrage an<br />

jeden Börsenprofi: Was soll der Kleinanleger jetzt tun?<br />

C. Kalischer: Füße still halten. Bloß nix verkaufen. Wer<br />

jetzt nicht verkauft hat, der darf nicht verkaufen. Es ist<br />

nicht gesagt, das wir nicht noch mal 500 Punkte fallen,<br />

aber prozentual zu seinem Einstand ist das dann nicht<br />

mehr viel. Im Gegenteil, ich bin der Meinung, man muss<br />

sich jetzt sehr sorgsam Gedanken machen, muss analysieren<br />

und sich Aktien suchen/kaufen, die nachweislich<br />

unterbewertet sind, die gute Unternehmenskonzepte<br />

haben, die stark kapitalisiert sind ... Bei Aktien, die vom<br />

Konsum abhängig sind, da muss man natürlich noch<br />

vorsichtig sein. Es gibt auch im Neuen Markt immer noch<br />

Spielchen, die man da mitmachen kann. [...] aber das ist<br />

was für Nervenstarke und es muss den Leuten immer<br />

klar sein, dass das Geld dann auch mal weg sein darf.<br />

e_<strong>mission</strong>: In Anlehnung an unsere großen Kollegen:<br />

Herr Kalischer, wir danken für dieses Gespräch.<br />

KLEINES MAKLER - A-Z (AUSZUG):<br />

Courtage Vermittlungsgebühr für die Abwicklung<br />

einer Kauf- oder Verkaufsorder.<br />

Designated Sponsors Banken oder Finanzdienstleister,<br />

die im elektronischen Handel verbindliche Preislimits<br />

für den An- und Verkauf von Aktien (Quotes) zur<br />

Verfügung stellen und damit temporäre Ungleichgewichte<br />

zwischen Angebot und Nachfrage in weniger<br />

liquiden Aktien überbrücken.<br />

Handelsüberwachungsstelle Börsenorgan. Wird von<br />

einer Wertpapierbörse unter Beachtung von Maßnahmen/Regeln<br />

der Börsenaufsichtsbehörde eingerichtet<br />

und betrieben. Sie überwacht Börsenhandel und<br />

Börsengeschäftsabwicklung.<br />

Kassakurs Kurs am Kassamarkt, der fortlaufend oder<br />

im Zuge der Einheitskursfeststellung ermittelt wird.<br />

Für Aktien wird der Kassakurs nicht mehr berechnet.<br />

Kurs Der Preis, der sich durch Angebot und Nachfrage<br />

für Wertpapiere an den Börsen bildet.<br />

Kursfeststellung Bei Wertpapieren, deren Kurse<br />

amtlich festgestellt werden, sorgen Kursmakler für<br />

die Kurse. Sie haben alle Anleger gleich zu behandeln.<br />

Sie suchen den Preis, zu dem der höchste Umsatz<br />

zustande kommt. Der Skontroführer (Kursmakler)<br />

stellt alle offenen Kauf- und Verkaufsaufträge gegenüber.<br />

Obligo Kaufmännischer Sprachgebrauch: Verpflichtung,<br />

Verbindlichkeit<br />

Order Willensbekundung eines Kunden zu kaufen<br />

bzw. zu verkaufen.<br />

Orderbuch Im zentralen O. einer Börse werden Aufträge<br />

gespeichert und auf ihre Durchführbarkeit<br />

untersucht und ggf. durchgeführt.<br />

Parkettbörse Traditioneller Börsentypus, bei dem<br />

sich Marktteilnehmer zu festen Zeiten physisch an<br />

einem Ort treffen, um Eigengeschäfte oder Kundenaufträge<br />

persönlich abzuwickeln.<br />

Skontroführer (bis Juli 2002: Kursmakler) sind die<br />

wichtigsten Teilnehmer „auf dem Parkett“. Ihre Aufgabe<br />

ist es, Kauf- und Verkaufswünsche zu vermitteln<br />

und den richtigen Preis festzusetzen.<br />

Überzeichnung Wird eine Neue<strong>mission</strong> besonders<br />

stark nachgefragt und stehen nicht ausreichend<br />

Aktien zur Verfügung, spricht man von Überzeichnung.<br />

Xetra (Exchange Electronic Trading)<br />

Das computergestützte Börsenhandelssystem, das<br />

1997 in Deutschland das Ibis-System abgelöst hat. Mit<br />

X. könnten Aktien rund um die Uhr gehandelt werden.<br />

bundene Geschehnisse bei Bedarf blitzschnell in<br />

Bezug zu setzen. All das was immer noch die<br />

Besonderheit des menschlichen Denkens und Handelns<br />

ausmacht und scheinbar so unmöglich in eine<br />

Software zu programmieren ist – all das ist die<br />

Daseinsberechtigung von Menschen, also Maklern an<br />

Börsen. Und das dies oft regional noch effektiver<br />

funktioniert als global, das haben mittlerweile auch<br />

die Großbanken wieder für sich entdeckt. Die Renaissance<br />

des menschlichen Kontaktes zum jeweiligen<br />

Geschäftspartner, wie er momentan in so vielen Bereichen<br />

zu spüren ist, greift auch hier. Nachdem sich die<br />

„Webmania“ als Irrweg erwiesen hat, geht es darum,<br />

das Vertrauen welches global verloren wurde, regional<br />

wieder mühevoll aufzubauen. Vertrauen aber ist ein<br />

Gefühl und Gefühle wirken immer noch am stärksten<br />

von Mensch zu Mensch.<br />

Und was ist eine „Lehrstellenbörse“ anderes als<br />

Direktwerbung für Vertrauen, von Angesicht zu<br />

Angesicht – vielleicht also doch nicht so bizarr, jene<br />

Situation.<br />

Kontakt: contact.ir@<strong>carus</strong>-it.com


Retail<br />

Schöne Oberflächlichkeit mit<br />

substanziellem Wert<br />

cCLEARTOUCH: INVESTITIONSSCHUTZ DURCH INTEGRATION EINER<br />

MODERNEN BENUTZEROBERFLÄCHE IN EIN BEWÄHRTES IBM-KASSENSYSTEM<br />

Wie entsteht eine wirklich gute, moderne Benutzeroberfläche<br />

für ein bewährtes Kassensystem? Indem<br />

sich endlich einmal erfahrene Techniker mit klasse<br />

Kommunikationsdesignern zusammensetzen und<br />

ein klares Design samt übersichtlicher Bedienerführung<br />

entwickeln. Wenn diese Anwendung dann noch<br />

unkompliziert auf ein bewährtes Legacy-System<br />

gesetzt wird, und sich forthin logisch-intuitiv und<br />

schön komfortabel durch sanftes Berühren arbeiten<br />

lässt, dann muss es sich um das junge Produkt<br />

„cClearTouch“ von c.a.r.u.s. handeln. Europaweit<br />

sind bereits 2 000 Lizenzen für Kassenarbeitsplätze<br />

an die Firma Tchibo vergeben worden. Desweiteren<br />

rechnet der Distributor in Nordamerika mit einem<br />

Potential von weiteren 30 000 Kassenarbeitsplätzen<br />

an denen cClearTouch im US-Markt zum Einsatz<br />

kommen kann. Der Hit daran: cClearTouch bewährt<br />

sich selbst im härtesten Verkaufsalltag, weil es die<br />

altbewährte „Logik“ des Legacy-Systems weiter<br />

nutzt und trotzdem durch seine überzeugende Klarheit<br />

Fehler vermeiden hilft. Und weil wirklich jeder<br />

ohne viel Schulungsaufwand ganz einfach und<br />

ergebnisorientiert daran „herum-touchen“ kann.<br />

NUR TASTATUR & KASSIERERDISPLAY<br />

ERSETZEN – DER REST BLEIBT<br />

Wem das jetzt zu schnell ging, für den nochmal<br />

zurück zum Anfang: Das Produkt „cClearTouch“ von<br />

c.a.r.u.s. ist, in der vorliegenden Form, derzeit konkurrenzlos<br />

im internationalen Retailmarkt.<br />

„cClearTouch“ kombiniert nämlich Neu & Alt auf<br />

cClearTouch Visual Editor<br />

geniale Weise: Das sichere, robuste und seit Jahren<br />

im bewährten Einsatz befindliche GSA-Kassensystem<br />

von IBM (bestehend aus IBM Kassen-Betriebssystem<br />

4690, 2-zeiligem Display, Tastatur und Barcode-Scanner)<br />

wird größtenteils beibehalten. Ersetzt<br />

werden dabei nur die Tastatur sowie das Kassiererdisplay<br />

und zwar durch einen Touch-Screen-Flachbildschirm.<br />

Auch wenn cClearTouch zunächst, insbesondere für<br />

das GSA-System von IBM, als neue Bildschirmoberfläche<br />

lose oben „draufgesetzt“ wurde, ist es grundsätzlich<br />

an kein bestimmtes Kassensystem gebunden.<br />

Der cClearTouch wurde mit Hilfe von UP entwickelt.<br />

UP ist ein äußerst strukturiertes Verfahren für die optimal<br />

durchorganisierte Softwareentwicklung. Mehr<br />

spannende Infos zu UP lesen Sie in unserem Extrabericht<br />

auf Seite 5.<br />

Geliefert wird cClearTouch an Distributoren oder<br />

Endkunden inklusive eines leicht handhab-baren<br />

Visual Editors. Dieser ist für alle Windows-Systeme<br />

zur kundenindividuellen Ankoppelung der von<br />

c.a.r.u.s. vorgefertigt gelieferten Bildschirmmasken<br />

bzw. der von c.a.r.u.s. designten Bildschirmoberfläche<br />

an das bestehende System und einer GUI-<br />

Engine (GUI = Grafical User Interface = Grafische<br />

Benutzeroberfläche) zur Erzeugung der Touch-<br />

Oberfläche auf dem Kassensystem nutzbar.<br />

SELBST-<br />

ERKLÄREND &<br />

INVESTIONS-<br />

SCHÜTZEND<br />

Der Vorteil für Kunden:<br />

Sie schützen ihre<br />

einmal getätigten<br />

Investitionen, da der<br />

Großteil des alten<br />

Systems beibehalten<br />

wird – und nicht etwa<br />

das gesamte Kassensystem<br />

in allen Filialen<br />

ausgetauscht und<br />

durch ganz neue Softund<br />

Hardware ersetzt<br />

werden muss. Mit<br />

allen Kosten und vor<br />

allem Risiken mit<br />

e_<strong>mission</strong><br />

denen dies normalerweise verbunden ist. So braucht<br />

sich außerdem niemand an komplett neue Funktionen<br />

zu gewöhnen. Die neue Oberfläche ist so „naturbelassen“,<br />

eindeutig und klar aufgemacht, dass nur<br />

sehr geringer Schulungsaufwand beim Kunden nötig<br />

sein wird. cClearTouch ist selbsterklärend und nutzt<br />

die alten Vorgänge.<br />

So wird moderneres, leichteres und komfortableres<br />

Arbeiten schnell und vor allem ganz einfach möglich.<br />

Und das natürlich zu weitaus geringeren Kosten als<br />

der Ersatz des gesamten Systems erfordert hätte.<br />

FEHLER VERMEIDEN,<br />

DATEN ZENTRAL EINSTEUERN<br />

Aktuelle oder komplexe Sonderfälle in den Kassenabläufen<br />

wie Rabatte, Storno, Warenrückgabe oder<br />

neue Artikel, die früher kompliziert und „entfremdet“<br />

über die Tastatur einzugeben waren, lassen sich<br />

jetzt auch ganz leicht vom Kunden selbst – und das<br />

vernetzt über alle Filialen – logisch und optisch in den<br />

Masken nachvollziehbar, bearbeiten. Zentral gesteuert<br />

und von einem einzigen Konfigurationsarbeitsplatz<br />

aus, lassen sich so in allen vernetzten Filialen<br />

automatisch neue, aktuelle Abläufe auf einmal<br />

programmieren.<br />

INTUITIVES DESIGN<br />

Bleibt noch zu erwähnen, dass sich die grafische<br />

Benutzeroberfläche von cClearTouch besonders<br />

durch ihr harmonisches, ganzheitliches und vor allem<br />

gleichbleibend strukturiertes Design auszeichnet.<br />

Das schlägt sich in der Praxis positiv nieder. Nicht zu<br />

unterschätzen sind dabei auch die weichen Linien –<br />

Rundungen statt Ecken – und die ergonomisch an die<br />

menschliche Hand angepasste Oberfläche. Die Navigation<br />

ist so konzipiert, dass der Benutzer die Tasten<br />

an der linken Seite des Screens (Sonderfunktionen)<br />

einfach mit dem linken Daumen bedienen kann.<br />

Rechts am Touchscreen befinden sich die „Standardfunktionen“,<br />

welche der Kassierer mit dem rechten<br />

Zeigefinger berühren kann, um die „Buchungen“<br />

durchzuführen. So lassen sich auch komplexe Abläufe<br />

ganz leicht steuern und intuitiv richtig umsetzen.<br />

Wer jetzt noch zögert, der sollte sich bei cClearTouch<br />

– wie bei so vielem anderen auch – auf den besten<br />

Ratgeber überhaupt verlassen: auf seine Intuition.<br />

Kontakt: contact.retail@<strong>carus</strong>-it.com<br />

4


5 Nr. 4 November 2002 software<br />

Herr über Fristen, Budgets und Produkte<br />

c.a.r.u.s. ENTDECKT „UP“: SOFTWAREENTWICKLUNG IN KLEINEN SCHRITTEN<br />

Mit „cClearTouch“ hat die c.a.r.u.s. IT <strong>AG</strong> erstmals ein<br />

Projekt komplett nach „UP“ (engl.: „Unified<br />

Process“) durchgeführt. Dieser „vereinheitlichte<br />

Prozess“ garantiert die standardisierte und für alle<br />

im Team Beteiligten übersichtlich fixierte Softwareentwicklung.<br />

Im Interview berichten Jan Kellermann, Gesamtleiter<br />

Entwicklung bei c.a.r.u.s., und Stefan Köhler, Leiter<br />

c.a.r.u.s. Retail, über ihre Erfahrungen mit „UP“<br />

als die effektive Herangehensweise für alle, die<br />

erfolgreich, rasch und gut planbar Software entwickeln<br />

wollen.<br />

e_<strong>mission</strong>: Was macht den „Unified Process“ so interessant<br />

für Softwareentwickler?<br />

Stefan Köhler: Die Softwareentwicklung hat eine<br />

große Vision: Softwareprodukte auf dieselbe Art und<br />

Weise entwickeln zu können, wie es etwa ein Ingenieur<br />

im Brückenbau macht – also entsprechend einer<br />

strukturierten und einheitlichen Vorgehensweise. Eine<br />

Art roter Faden, der sich von der Festlegung der Projektanforderungen<br />

bis zur Auslieferung des Produktes<br />

durch das gesamte Projekt zieht, aber dennoch Luft für<br />

etwaige Änderungen lässt. Mit „UP“ kommt die Softwareentwicklung<br />

diesem Traum ein Stück näher.<br />

Jan Kellermann: Allerdings dürfen wir die Analogie zu<br />

den klassischen Ingenieursdisziplinen nicht zu weit<br />

führen. Verfahren für das Erstellen einer Brücke haben<br />

eben eine Brücke zum Ziel. Software hat einen eigenen<br />

Charakter, und dass sie „soft” ist macht ihre Erstellung<br />

eher “hard”.<br />

e_<strong>mission</strong>: Gab es denn vorher keinen „Roten Faden“?<br />

Stefan Köhler: Die konventionellen Vorgänger von<br />

„UP“ folgen dem Wasserfallmodell. Das Problem dieses<br />

Ansatzes besteht darin, dass Risiken in die Zukunft verschoben<br />

werden, so dass es immer teurer wird, Fehler<br />

früherer Phasen rückgängig zu machen. Der „Unified<br />

Process“ ist eine iterative Vorgehensweise. Er besteht<br />

aus vier Entwicklungsphasen, die letztlich in der zu entwickelnden<br />

Gesamtlösung enden.<br />

Jan Kellermann: Jede Phase umfasst Arbeitsschritte<br />

aus allen Disziplinen, wenn auch mit unterschiedlichem<br />

Gewicht. In der Vorbereitungsphase (sog.<br />

„Inception”) steht die Modellierung der Geschäftsprozesse<br />

und die Analyse der Anforderungen im Vordergrund.<br />

Weniger Gewicht haben in dieser Phase die<br />

technische Analyse und der Entwurf sowie die Implementierung.<br />

Ziel der Vorbereitungsphase ist im Grunde<br />

die Feststellung der Machbarkeit und die Abgrenzung<br />

des Systemumfangs. In der zweiten Phase (Ausarbeitung,<br />

„Elaboration”) steht die Erstellung der Systemarchitektur<br />

im Vordergrund. Gleichzeitig werden Implementierungen<br />

vorgenommen, wenn es darum geht, die<br />

Tragfähigkeit der technischen Konzepte zu ermitteln.<br />

Auch in der zweiten Phase werden Prozesse modelliert<br />

und Anforderungen spezifiziert. Typisch für die<br />

anschließende Umsetzungs- und Konstruktionsphase<br />

(sog. „Construction“) ist die Unterteilung in jeweils<br />

mehrwöchige Iterationen. In der Konstruktionsphase<br />

liegt der Schwerpunkt der Tätigkeiten bei der Implementierung<br />

der verschiedenen Aufgaben. Es wird<br />

jedoch nicht davon ausgegangen, dass ein Bereich<br />

„abgeschlossen” sein muss, ehe man zum nächsten<br />

Bereich übergeht. Mit der Auslieferung des Produktes<br />

(sog. „Transition“/Auslieferungsphase) findet der Entwicklungsprozess<br />

seinen Abschluss.<br />

Stefan Köhler: Damit ist „UP“ wirklichkeitsgetreuer als<br />

seine konventionellen Vorgänger.<br />

Denn in „echten“ Projekten gibt es eben eine Parallelität<br />

von Ereignissen, z. B. können sich die Produktanforderungen<br />

ändern. „UP“ unterstützt die Softwareentwicklung<br />

in kleinen Schritten. Eventuelle Änderungen<br />

während eines Projektes werden förmlich<br />

erwartet und können so in jede Iteration eingeplant<br />

werden. Damit erlaubt „UP“ mehr Flexibilität beim<br />

Umgang mit Problemen und Änderungen und insgesamt<br />

eine bessere Planung.<br />

Jan Kellermann: Ja, die kurzen, detailliert geplanten<br />

Abschnitte erlauben nach jeder Iteration ein Feedback<br />

für die Projektmitarbeiter und für den Auftraggeber.<br />

Die Kontrolle über Zeit, Budget und Anforderungserfüllung<br />

ist jederzeit gewährleistet. So können auch<br />

teure Überraschungen nach jahrelanger Entwicklung<br />

vermieden werden. Außerdem wird die Spannung im<br />

Projekt aufrecht erhalten, und es gibt nicht den typischen<br />

Fall: „Wir haben ja noch soviel Zeit“ und am Ende<br />

des Projektes gibt es Stress. „UP“ macht einen Softwareentwicklungsprozess<br />

disziplinierter umsetzbar<br />

und besser beherrschbar.<br />

e_<strong>mission</strong>: Der Ruf nach Disziplin weckt den Eindruck,<br />

dass Softwareentwickler demnach dem klassischen<br />

Bild von „Lieschen Müller“ entsprechen: also zu disziplinierende<br />

Chaoten sind, mit Pizzakartons auf den<br />

Rechnern und Kette rauchend. Muss in diesem Bereich<br />

besonders zur Ordnung gerufen werden?<br />

Stefan Köhler: Weniger die fehlende Disziplin ist das<br />

Problem, als vielmehr der Riesenumfang, den man bei<br />

normal großen Projekten heutzutage vor sich hat. Dies<br />

führt zu einer Paralyse, wenn man versucht zunächst<br />

in der Analyse und in der Folge im Entwurf das gesamte<br />

System, sozusagen in einem Rutsch, in den Griff zu<br />

bekommen.<br />

e_<strong>mission</strong>: Wie ist der „Unified Process“ eigentlich<br />

entstanden?<br />

Jan Kellermann: In ihren Anfängen unterlag die Softwareentwicklung<br />

immensen Einschränkungen, die im<br />

wesentlichen durch Kapazitätsprobleme, fehlende<br />

Werkzeuge und wenig entwickelte Programmierparadigmen<br />

geprägt waren. Es wurden Verfahren entwickelt,<br />

mit denen man in diesem eingeschränkten<br />

technischen Umfeld Erfolg haben konnte. Mit der<br />

zunehmenden Komplexität der Programme konnten<br />

„UNIFIED PROCESS“ – PRAXISNAHES UND<br />

DISZIPLINIERTES VORGEHEN BEI DER<br />

SOFTWAREENTWICKLUNG<br />

Der „Unified Process“ ist ein zunehmend weit verbreitetes<br />

Vorgehen für die Entwicklung neuer<br />

objektorientierter Software. Ziel von „UP“ ist es,<br />

Qualitätssoftware zu entwickeln, die einerseits den<br />

Bedürfnissen des Endverbrauchers entspricht, und<br />

die sich andererseits plan- und budgetmäßig schreiben<br />

lässt. Zu diesem Zweck hilft „UP“ bei der<br />

Beschreibung der Prozesse in der Softwareentwikklung<br />

und sorgt damit für ein diszipliniertes Herangehen<br />

bei der Verteilung von Aufgaben und Verpflichtungen<br />

im Rahmen des Softwareentwicklungsmanagements.<br />

Das iterative Vorgehen von<br />

„UP“, d. h. die Abfolge von Näherungslösungen an<br />

das Endprodukt, ermöglicht es, den sich ändernden<br />

Kundenwünschen nachzugehen und entsprechend<br />

den neuen Forderungen die endgültige Systemstruktur<br />

des Produkts zu gestalten.<br />

diese Verfahren aber nicht mehr mithalten. Dies führte<br />

Mitte der 60er Jahre zu der Softwarekrise, die auf der<br />

ersten NATO Software Engineering Conference (1968) in<br />

Garmisch thematisiert wurde. In dieser Zeit wurde auch<br />

der Begriff des „Software Engineering” geprägt, um<br />

deutlich zu machen, welche Defizite es beim Entwurf,<br />

der Herstellung und dem Support von Software gab.<br />

Stefan Köhler: Nun wurde nach dem Allheilmittel<br />

gegen das „Monster“ aus verfehlten Fristen, verpulverten<br />

Budgets und defektbeladenen Produkten<br />

gesucht – die sog. „Silver Bullet”, ein Ausdruck, den<br />

Frederik Brooks in seinem wegweisenden Buch „The<br />

Mythical Man-Month” 1979 prägte.<br />

Jan Kellermann: „UP“ versucht nun nicht die „Silver<br />

Bullet” zu sein. „UP“ liefert nach dem Prinzip „Best<br />

Practices“ Ansätze für Arbeitsweisen, Artefakte und<br />

Hilfestellungen, um die Hauptgründe für gescheiterte<br />

Softwareprojekte zu vermeiden – damit das heute Bestmögliche<br />

bei der Softwareentwicklung erreicht wird.<br />

Stefan Köhler: Somit wissen wir bei c.a.r.u.s., dass „UP“<br />

noch lange nicht das Ende der Fahnenstange ist, aber<br />

wir haben schon immer pragmatische und umsetzbare<br />

Verfahren geliebt. So war es ganz natürlich, dass Jan<br />

Kellermann „UP“ bei c.a.r.u.s. ausprobiert hat.<br />

e_<strong>mission</strong>: Dabei hört sich der „Unified Process“ mit<br />

seinen einzelnen akribisch geplanten Phasen und der<br />

Delegation der Mitarbeiter sehr aufwendig an. Handelt<br />

es sich nicht doch um ein neues „Monster“ in der IT-<br />

Branche, das in „DIN-Norm-Manier“ und einem<br />

riesigen Planungsaufwand sein Unwesen treibt?<br />

Stefan Köhler: Nein, „UP“ ist so angelegt, dass es auf<br />

die individuellen Bedürfnisse angepasst werden kann.<br />

e_<strong>mission</strong>: Aktuell hat c.a.r.u.s. den cClearTouch nach<br />

„UP“ entwickelt: Gab es vorher schon Projekte mit „UP“?<br />

Fortsetzung auf Seite 6


software<br />

Jan Kellermann: Wir haben schon vorher bestimmte<br />

Elemente aus „UP“ und „Extreme Programming“<br />

innerhalb unserer Projekte ausprobiert und immer<br />

wieder einzelne Elemente auf ihre Tauglichkeit für<br />

c.a.r.u.s. geprüft. In Rumänien und für einen Teil<br />

unserer internen Projekte haben wir einzelne Elemente<br />

von „UP“ schon eine ganze Weile im Einsatz.<br />

Stefan Köhler: Und nach den guten Erfahrungen, die<br />

wir dabei gesammelt haben, war cClearTouch nun das<br />

erste Projekt, das wir komplett nach „UP“ durchgeführt<br />

haben.<br />

e_<strong>mission</strong>: Welchen Vorteil bietet „UP“ genau in der<br />

Softwareentwicklung?<br />

Stefan Köhler: Eine Besonderheit von „UP“ ist, dass<br />

auch Verfahrensanweisungen Bestandteil dieser<br />

Methodik sind. Dadurch können die Projektmitar-<br />

call center<br />

Abstellgleis oder Infoexpress<br />

e_<strong>mission</strong><br />

DAS CALL CENTER AM SCHEIDEWEG – ZWISCHEN ENDL<strong>AG</strong>ER FÜR KUNDENANFR<strong>AG</strong>EN UND PROFESSIONELLEN KONTAKTMAN<strong>AG</strong>ERN<br />

In der guten alten Zeit griff man zum Telefonhörer und<br />

wählte über das Adressbuch eine Telefonnummer. Und<br />

wenn der gewünschte Ansprechpartner nicht erreichbar<br />

war, gab es ein Besetztzeichen oder zumindest<br />

einen Anrufbeantworter. Das war gestern. Welcome<br />

today. Das Besetztzeichen ist nahezu ausgestorben und<br />

Anrufbeantworter sind modernes Antiquariat. Jederman<br />

ist immer und überall erreichbar. Und wenn es bei<br />

Ihrem Anruf um Unterstützung und Dienstleistung<br />

geht, haben Sie immer häufiger mit einem Call Center<br />

zu tun. Call Center – oft eine eigenständige GmbH –<br />

nehmen Ihren Anruf entgegen und wenn das nicht<br />

möglich ist, so werden Sie auf dem Rangierbahnhof<br />

(sprich: Warteschleife) der automatischen Anrufverteilung<br />

geparkt. Bei einigen Call Centern können Sie<br />

heute sogar aussuchen, welchen Musikstil Sie als Warteschleifenmusik<br />

hören möchten. Interaktiv können<br />

Sie die Hitparade des Call Centers mitbestimmen! Wie?<br />

Sie mögen das nicht? Das ist nicht relevant für Sie?<br />

Deshalb rufen Sie nicht an? Sie interessieren sich nicht<br />

für CRM, Service Level, Most Idle Time, CTI, ACD,<br />

direct to ear, IVR, VoIP, Agent, VCC, Unified Messaging<br />

...? Sie möchten einfach nur Informationen, Hilfe<br />

bei einem Problem oder eventuell etwas kaufen?<br />

Call Center treten Ihnen in vielfältiger Form entgegen.<br />

Nicht nur für die Annahme von Anrufen. Call Center<br />

sind selber aktiv.<br />

Sie bekommen andauernd Anrufe von Agenturen, die<br />

Ihnen Produkte für die Erschließung Ihres noch brachliegenden<br />

Potentials anbieten? Eine freundliche<br />

geschulte Stimme lädt Sie ein (!) an einem Interview<br />

teilzunehmen, dessen Ergebnis auch speziell für Sie,<br />

beiter besser geführt werden. Da die Projektvorgänge<br />

in sich transparenter und wiederholbarer werden,<br />

wird ein Projekt für alle Beteiligten besser zugänglich,<br />

kann besser navigiert und in „schlanke Arbeitsprozesse“<br />

umgesetzt werden.<br />

e_<strong>mission</strong>: Und aus Kundensicht? Welchen Mehrwert<br />

erhält ein Kunde mit einer nach „UP“ entwickelten<br />

Software?<br />

Stefan Köhler: Konkret erreichen wir mit „UP“ transparente,<br />

ausgereifte und aufeinander abgestimmte<br />

Dokumente. Das iterative Vorgehen erlaubt eine<br />

deutlich höhere Flexibilität, auch schon während der<br />

Laufzeit des Projektes. Damit erhält der Kunde ein<br />

schnelleres Feedback über den Projektstatus.<br />

Jan Kellermann: Richtig, und der Kunde hat jederzeit<br />

Einblick in die Zwischenergebnisse seines Projektes.<br />

für Ihre Branche, für Ihr Geschäftsmodell von entscheidender<br />

Bedeutung ist? Auch hier haben Sie es mit<br />

Call Centern zu tun. Tele- und Direktmarketing, Power<br />

Dialing, Address Verification, Interview. Begriffe, die<br />

ehrliche, dynamisch zupackende Produkte und Erfolge<br />

signalisieren (sollen).<br />

Im Ergebnis hat das Call Center Geschäft einen Punkt<br />

erreicht, an dem heute extensiv geschultes Personal in<br />

Direktmarketing (Outbound) Call Centern andere Call<br />

Center anruft, um von diesem ebenso gut geschulten<br />

Personal professionell abgewiesen zu werden.<br />

Wo hier der Mehrwert ist, fragen Sie? Nun, der deutsche<br />

Sprachraum wird täglich um einige Anglizismen<br />

erweitert. Das meinen Sie nicht? Sie wollen es wirklich<br />

wissen?<br />

Call Center helfen ein komplexes Informationsgeflecht<br />

zu entwirren. Unternehmen und seine Mitarbeiter<br />

werden heute auf vielfältigen Kommunikationskanälen<br />

frequentiert. Es ist für kein Unternehmen mehr<br />

wirtschaftlich, die in der Produktion eingesetzten<br />

Kräfte lange telefonieren zu lassen oder sich mit hunderten<br />

von Mails zu befassen. Entwickler müssen entwickeln,<br />

Tester müssen testen. Der Anspruch Kommunikation<br />

zu kanalisieren und Informationen verwertbar<br />

zu machen muss zwangsläufig zu einer Organisationseinheit<br />

führen. Heißt sie nun Call Center, Kundenkontakt<br />

Center oder Customer Care Service Unit.<br />

Wenn Sie darüber nachdenken, Kommunikationsdienstleistungen<br />

(Direktmarketing, Hilfe, Terminvereinbarungen,<br />

Eskalationsmanagement etc.) mit einem<br />

Partner durchzuführen oder einfach garantierte<br />

Erreichbarkeit sicherstellen wollen, achten Sie auf<br />

So kann er frühzeitig verifizieren, ob seine Anforderungen<br />

in der richtigen Art und Weise umgesetzt<br />

werden. Außerdem sind durch die definierten Prozesse,<br />

die alle Aspekte der Softwareentwicklung<br />

berücksichtigen, zuverlässigere und schnellere Entwicklungs-<br />

und damit auch Auslieferungszeiten<br />

möglich.<br />

e_<strong>mission</strong>: Wird „UP“ zukünftig fester Bestandteil<br />

bei der Entwicklung neuer c.a.r.u.s. Produkte sein?<br />

Jan Kellermann: Nach den Erfahrungen, die wir mit<br />

„UP“ insbesondere bei cClearTouch gemacht haben,<br />

wird c.a.r.u.s. jetzt jedes neue Projekt nach „UP“<br />

durchführen.<br />

Kontakt: contact.de@<strong>carus</strong>-it.com<br />

folgende grundlegenden Punkte:<br />

• Erstellen Sie einen genauen Anforderungskatalog –<br />

kein Call Center ist in der Lage Qualität anzubieten<br />

und faire Preise zu nennen, wenn nicht geklärt ist,<br />

welches die Aufgaben im Detail sind<br />

• Branchenkenntnisse der Mitarbeiter und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

• Nachvollziehbares Reporting mit variabler Frequenz<br />

(Ausführlich nach Ihren Vorgaben und nicht nach<br />

den Vorgaben der Telefonanlage)<br />

• Möglichkeiten der Qualitätskontrolle durch Sie. Eine<br />

ISO-Zertifizierung ist ein erster guter Schritt, sagt<br />

aber noch nicht viel über die Sprachqualität und<br />

Motivation der Mitarbeiter<br />

• Erreichbarkeits- und Servicezeiten<br />

• Oft sind kleine bewegliche Teams speziell im Serviceund<br />

Eskalationsbereich effizienter<br />

• Gut geschulte und motivierte Mitarbeiter sind wichtiger<br />

als die allerneuste Telekommunikationstechnik.<br />

Sprechen Sie mit den Menschen, erspüren Sie das<br />

Betriebsklima. Das ist fast mehr Wert, als das Zahlenmaterial<br />

der Geschäftsführung<br />

• Stellenwert Ihres Auftrages im Gesamtgeschäft des<br />

Partners<br />

• Nachvollziehbare detaillierte Rechnungsstellungen<br />

Berücksichtigen Sie die grundlegenden Regeln für die<br />

Auswahl eines Partners. Dann klappt’s auch mit dem<br />

Anruf und Ihre Kunden werden mehr noch als von der<br />

Geschwindigkeit vom Inhalt der Gespräche begeistert<br />

sein.<br />

Kontakt: contact.callcenter@<strong>carus</strong>-it.com<br />

6


T H E<br />

F R A M E W O R K<br />

P A P E R<br />

c.a.r.u.s. Information Technology ag C58627<br />

e_<strong>mission</strong><br />

Das Medica Spezial 2002:<br />

8 Seiten Extra mit neuen Features<br />

für das Krankenhaus-Management<br />

Diese 8-seitige Sonderausgabe zur<br />

Medica 2002 nimmt so einiges vorweg,<br />

was das c.a.r.u.s. Health Team allen<br />

Interessierten auf der Medica 2002<br />

vom 20. bis 23. November in Düsseldorf<br />

(Halle 16, Stand H 28) live präsentieren<br />

wird:<br />

Da wäre zum einem die neue strategische<br />

Ausrichtung von c.a.r.u.s.<br />

Health, mehr dazu später, sowie die<br />

neuen Features im cMIC, unserem<br />

Management Information Cube. Hier<br />

haben unsere Entwicklungs-Teams<br />

insbesondere einen speziellen OP-<br />

Würfel (OP-Controlling) geschaffen.<br />

Im Zusammenspiel mit unserem OP-<br />

Management optimiert dieser das<br />

OP-Controlling eines Krankenhauses<br />

deutlich. Das OP-Management ist bei<br />

unserem renommierten Referenzkunden,<br />

dem Universitätskrankenhaus<br />

Eppendorf (UKE, Bericht auf Seite VI),<br />

kürzlich eingeführt worden.<br />

Ein weiteres Highlight ist die ganz<br />

neue und in Deutschland bislang einzigartige<br />

Möglichkeit, durch ein weiteres<br />

von uns jüngst entwickeltes<br />

cMIC-Modul nun auch eine fachabteilungsbezogene<br />

Erlösbetrachtung nach<br />

DRG durchzuführen (Bericht auf<br />

Seite III).<br />

Zusammen mit unserem strategischen<br />

Partner IBM präsentieren wir Ihnen<br />

den IBM Content Manager, integriert<br />

in unsere cHMS Suite. Denn wir wissen,<br />

dass Langzeitarchivierung von<br />

Dokumenten sowie Recherche in<br />

elektronischen Daten im modernen<br />

Krankenhaus immer wichtiger wird.<br />

Der IBM Content Manager trägt dazu<br />

bei, das Dokumenten-Management-<br />

Archivsystem im Krankenhaus zu<br />

revolutionieren (Bericht auf Seite II).<br />

OP-MAN<strong>AG</strong>EMENT UND<br />

OP-CONTROLLING MIT<br />

SOFTWARELÖSUNGEN<br />

VON c.a.r.u.s.<br />

Erfahrungen aus dem<br />

Klinikum Innsbruck<br />

Vortrag auf der Medica<br />

21.11.2002 von 10:30 bis 11:30 Uhr<br />

in Halle 8, 2. OG, Raum D<br />

Franz Mannsberger<br />

(Klinikum Innsbruck)<br />

Dr. Matthias Rath<br />

(Geschäftsführer<br />

der c.a.r.u.s. HMS GmbH)<br />

Dr. Manfred Ramme<br />

(DRG- und Controlling-Experte<br />

bei c.a.r.u.s.)<br />

Unser gesamtes, in jahrelangen Beratungs-<br />

und Entwicklungsprozessen<br />

erworbenes Wissen um praxisorientierte<br />

IT-Prozesse in Krankenhäusern,<br />

hat unsere aktuelle strategische Ausrichtung<br />

und Positionierung im<br />

Gesundheitsmarkt nun zu unseren<br />

Gunsten verändert: Zu Recht können<br />

wir uns heute als souveräner Anbieter<br />

von Krankenhauskomplettsystemen<br />

bezeichnen. Dies zeigt u. a. die langjährige<br />

Partnerschaft mit unserem Kunden,<br />

dem St. Elisabeth-Krankenhaus in<br />

Dorsten, über die wir in dieser Ausgabe<br />

berichten (Bericht auf Seite VII).<br />

Als ehemaliger Spezialanbieter klinischer<br />

Subsysteme etablieren wir uns<br />

mit diesen und weiteren Erfahrungen<br />

im Rücken, jetzt im Markt als Komplettanbieter<br />

für den gesamten medizinischen<br />

und administrativen IT-<br />

Bereich eines Krankenhauses.<br />

Berichte und weitere Infos zum letzten<br />

Thema finden Sie auch in der 2. Ausgabe<br />

der e_<strong>mission</strong> 2002, dokumentiert<br />

an einem weiteren Kunden, dem<br />

Fachkrankenhaus Großhansdorf.<br />

Wir freuen uns auf zahlreiche gute<br />

Gespräche, spannende Kontakte und<br />

transparente Fachdiskussionen – mit<br />

Ihnen auf der Medica 2002.<br />

Willkommen in einer neuen<br />

Verantwortung!<br />

Dr. Matthias Rath<br />

(für das c.a.r.u.s. Health Team)<br />

Kontakt: contact.health@<strong>carus</strong>-it.com<br />

BITTE 1MAL FINDEN AUF KNOPFDRUCK Umfassendes Dokumentenmanagement-Archivsystem<br />

für Krankenhäuser: IBM und c.a.r.u.s. =<br />

Business-Partner für Content Management R SEITE II<br />

POLITISCHE SICHERHEIT UND UNTERNEHMERISCHE<br />

VERANTWORTUNG Auf der Medica 2002 präsentiert sich cMIC mit<br />

erweitertem Funktionsspektrum R SEITE III<br />

OP-MAN<strong>AG</strong>EMENT IM UKE: „EIN PROJEKT MIT DEN KLINIKEN FÜR DIE<br />

KLINIKEN“ Neues OP-Dokumentations- und OP-Planungssystem von<br />

c.a.r.u.s. im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf R SEITE VI<br />

WISSEN IST MACHT – JETZT cMIC TESTEN R SEITE VIII<br />

H E R A U S G E B E R<br />

C . A . R . U . S .<br />

M A R K E T I N G<br />

Medica Spezial<br />

Nr. 4 November 2002<br />

Das Health-Team<br />

für die Medica<br />

c.a.r.u.s. HMS GmbH<br />

Halle 16, Stand H 28<br />

Dr. Matthias Rath<br />

Geschäftsführer<br />

Gesamtverantwortlich für<br />

die c.a.r.u.s. HMS GmbH<br />

Horst Siewing<br />

Vertriebsleiter/Prokurist<br />

Dr. Volker Mann<br />

Vertriebsbeauftragter<br />

Siegfried Beckmann<br />

Vertriebsbeauftragter<br />

Dr. Manfred Ramme<br />

Projektleitung und –beratung<br />

(Controlling/Management-<br />

Informationssystem – cMIC)<br />

Ulrich Schmidt<br />

Produktmanager<br />

Pamela Braun<br />

Vertriebsassistentin


health<br />

Bitte 1mal finden auf Knopfdruck<br />

UMFASSENDES DOKUMENTENMAN<strong>AG</strong>EMENT-ARCHIVSYSTEM FÜR KRANKENHÄUSER:<br />

IBM UND c.a.r.u.s. = BUSINESS-PARTNER FÜR CONTENT MAN<strong>AG</strong>EMENT<br />

„Ich brauche sofort alle Infos zum Patienten Müller.“<br />

So oder so ähnlich könnte die Vorgabe des Chefarztes<br />

an einen seiner Mitarbeiter lauten. In Zeiten der<br />

elektronischen Daten- und Informationsflut von<br />

Internet, Intranet und E-Business wird eine effiziente<br />

Verarbeitung und der rasche, kostengünstige<br />

Zugriff auf Daten per Knopfdruck, insbesondere im<br />

Krankenhaus, immer wichtiger.<br />

REVOLUTIONÄRE DATENVERWALTUNG<br />

IM KRANKENHAUSARCHIV<br />

Mit dem „IBM Content Manager“, dem elektronischen<br />

Dokumentenverwaltungs- und Archivsystem<br />

von IBM mit erweiterter und zertifizierter SAP-<br />

Archiv-Link-Schnittstelle und Integrationsfähigkeit<br />

in vorgelagerte Systeme sowie in unterschiedlichste<br />

E-Business-Anwendungen, wird die elektronische<br />

Daten- und Dokumentenverwaltung im Krankenhaus<br />

revolutioniert. IBM Content Management ist – neben<br />

den neuen Modulen des c.a.r.u.s. Management Information<br />

Cube – daher einer der großen Schwerpunkte<br />

der c.a.r.u.s. Präsentation auf der Medica 2002.<br />

STRATEGISCHE AUSRICHTUNG AUF<br />

GESUNDHEITSWESEN<br />

IBM ist weltweit der größte Anbieter für Content-<br />

Management Lösungen: Über 9000 Installationen,<br />

darunter die weltweit größten Archive und über 15<br />

Jahre Erfahrung im Umfeld der Archivierung.<br />

DAS KANN DAS ARCHIVSYSTEM<br />

„IBM CONTENT MAN<strong>AG</strong>ER“<br />

• Sichere, allgemeine Archive via<br />

IBM Tivoli Storage Manager<br />

• Archivierung von PC-Dokumenten, Druckdateien,<br />

digitalen Fotos, Videosequenzen und Audiodateien<br />

• Revisionssichere Speicherung auf einem digitalen<br />

Medium<br />

• Datenindizierung und Verknüpfung mit operativen<br />

Anwendungen<br />

• Verfügbarkeit der Daten für berechtigte<br />

Interessen<br />

• Indizierung der Daten für anonymisierten Abruf<br />

von Dokumenten zu Forschungszwecken<br />

• cHMS Suite als medizinisches<br />

Dokumentationssystem<br />

• Einlesen von Papierdokumenten via Scanner:<br />

Daten stehen digital zur Verfügung<br />

• Entstehung von digitalen und Bilddokumenten an<br />

unterschiedlichen Orten<br />

• Zuordnung der Dokumente auf entsprechende<br />

Vorgänge<br />

• Verwalteter Zugriff auf Vorgänge und zugeordnete<br />

Dokumente<br />

• View zur Übersicht über Patienten-Voraufenthalte<br />

und Dokumente anderer Fachabteilungen<br />

Aber was genau meint eigentlich „Content Management“?<br />

Content Management bedeutet, „alle Dokumente<br />

mit geschäftsrelevanten Informationen in<br />

elektronischer Form verfügbar zu halten und diese<br />

im richtigen Kontext in die Geschäftsprozesse einzubinden,<br />

um sie für den betrieblichen Wertschöpfungsprozess<br />

optimal nutzbar zu machen.“ So weit,<br />

so branchenübergreifend gut. Zurück zum Krankenhaus:<br />

Im Rahmen der seit 1993 bestehenden engen Partnerschaft<br />

zwischen c.a.r.u.s. und IBM, speziell auch<br />

im Gesundheitswesen (seit 1995), verfügen die beiden<br />

Geschäftspartner inzwischen auch in Sachen<br />

Patientendatenarchivierung – fallbezogene medizinische<br />

ebenso wie kaufmännische und administrative<br />

Daten – im Krankenhaus über reichlich Erfahrung<br />

und Referenzen.<br />

Michael Woydich, Director of IBM Public Sector<br />

EMEA Central Region, über Ziele und Strategie der<br />

Kooperation rund um das Archivprodukt: „Eine für<br />

das Gesundheitswesen wichtige Kernfunktion stellt<br />

IBM mit dem Archivierungsprodukt „IBM Content<br />

Manager“ bereit. Der „IBM Content Manager“ ist<br />

eine zentrale Säule der IBM Softwarestrategie und<br />

wird als strategisches Produkt weltweit angeboten.<br />

Er fungiert als Infrastrukturkomponente und<br />

Middleware für die jeweiligen Datenbanksysteme,<br />

wie etwa die unseres langjährigen Partners c.a.r.u.s.,<br />

als Basis für die Ausrichtung im Gesundheitswesen.<br />

So setzen verschiedene Krankenhäuser, Krankenkassen<br />

und Berufsgenossenschaften das Produkt<br />

heute bereits erfolgreich ein.“<br />

Neugierig geworden? Mehr Infos dazu auf der Medica<br />

2002 (Halle 16, Stand H28), direkt beim c.a.r.u.s.<br />

Medica-Team oder per E-Mail über<br />

contact.health@<strong>carus</strong>-it.com<br />

e_<strong>mission</strong><br />

IM GESPRÄCH: DR. LASSAHN<br />

e_<strong>mission</strong>: Hr. Dr. Lassahn, Sie haben das neueste<br />

Modul „Medizinischer Fallabschluss“ aus<br />

der cHMS Suite bestellt? Was hat Sie dazu<br />

bewogen?<br />

Dr. Lassahn: Spätestens mit Umstellung auf die<br />

DRGs im Optionsjahr 2003 wollen wir die<br />

Ergebnisse der prozessbegleitenden medizinischen<br />

Dokumentation validieren, kontrollieren<br />

und freigeben, bevor diese Daten an ein<br />

Abrechnungsverfahren übermittelt werden.<br />

Dazu ist der „Medizinische Fallabschluss“<br />

genau das richtige Werkzeug.<br />

e_<strong>mission</strong>: Das Modul wurde u.a. zusammen<br />

mit dem Kunden Universitätsklinikum Kiel entwickelt.<br />

Passt dieses Modul auch für Ihre Einrichtung?<br />

Dr. Lassahn: Einerseits sind unsere Vorstellungen<br />

eingeflossen, die schon früher in Workshops<br />

des cHMS-Produktmanagements eingebracht<br />

werden konnten. Andererseits wird sich<br />

jede Einrichtung künftig die Frage stellen, wer<br />

am Ende eines Aufenthaltes die medizinische<br />

Dokumentation im Sinne einer „Freigabe“ verantwortlich<br />

abschließt. Wir haben diese Frage,<br />

ähnlich wie Kiel, für uns organisatorisch bereits<br />

beantwortet.<br />

e_<strong>mission</strong>: Wie lautet Ihre Antwort?<br />

Dr. Lassahn: Ohne gezielte Kontrolle im Ablauf<br />

kann die Datenqualität nicht gut sein! Die Prüfkriterien<br />

müssen intern festgelegt werden. Das<br />

Ergebnis der Prüfung muss DKR-konform mit der<br />

Krankenakte abgeglichen sein. Deshalb würde<br />

ich mich der Forderung mancher Kunden nach<br />

inhaltlichen Plausibilitätsprüfungen auch nicht<br />

anschließen, denn das kann EDV nicht allein<br />

leisten. Was sie aber leisten kann ist: den Prüfungs-<br />

und Freigabe-Workflow zu unterstützen.<br />

e_<strong>mission</strong>: Die neu entwickelte Softwarelösung<br />

ermöglicht einen mehrstufigen Freigabeprozess<br />

unter Einbeziehung des Medizin-<br />

Controllings. Sogar eine History-Funktion ist<br />

implementiert.<br />

Dr. Lassahn: Genau diese Funktionalität haben<br />

wir gesucht. Wir beschäftigen uns, wie andere<br />

auch, mit der Frage, wie man die Datenqualität<br />

kontinuierlich erhöhen kann (i.S. „rightcoding“).<br />

Dieses gilt im übrigen für jegliche<br />

Dokumentation. Ohne Strategien zur Steigerung<br />

der Qualität wird diese sinken. Die Dimensionen<br />

A:Vollständigkeit und B:Richtigkeit müssen<br />

aus unserer Sicht kontrolliert werden. Wir<br />

haben den Workflow seit 1.1.2001 auf dem<br />

Papier eingeführt und können diesen nun ITmäßig<br />

umstellen. Das wird den Prozess<br />

beschleunigen und die Transparenz erhöhen.<br />

e_<strong>mission</strong>: Vielen Dank für das Gespräch und<br />

Ihr Vertrauen in die c.a.r.u.s. Produkte.<br />

II


III Nr. 4 November 2002 health<br />

Politische Sicherheit und unternehmerische<br />

Verantwortung<br />

AUF DER MEDICA 2002 PRÄSENTIERT SICH cMIC MIT ERWEITERTEM FUNKTIONSSPEKTRUM<br />

Mit der jüngst gewählten rot-grünen Regierung ist<br />

es sicher: Das DRG-Vergütungssystem kommt in<br />

seiner geplanten Form.<br />

Daher sollten sich Krankenhäuser, die es bisher noch<br />

nicht getan haben, spätestens jetzt mit den neuen<br />

Funktionsweisen der Module des Management<br />

Information Cube (cMIC) von c.a.r.u.s. Health vertraut<br />

machen.<br />

Auf der Medica 2002 präsentiert sich die neue Version<br />

des bewährten cMIC mit einem erweiterten<br />

Anwendungsspektrum.<br />

Neben funktionellen Erweiterungen sind nun fünf<br />

Module lieferbar:<br />

• OP-Controlling<br />

(Schnitt-Naht-Zeiten, Haupteingriff, Kosten)<br />

• DRG-Controlling:<br />

(DRG-Erlöse, CMI, PCCL, usw.)<br />

• Medizin-Controlling (auf Abteilungsebene)<br />

(interne Verlegungen, Erlösanteile der behandelnden<br />

Fachabteilungen)<br />

• Innerbetriebliche Leistungsverrechnung:<br />

(Radiologie-, Laborleistungen usw. nach anfordernder<br />

und erbringender Abteilung)<br />

• DRG-basiertes Erlös- und Kosten-Controlling<br />

Das neue cMIC – fünf Module für optimales Medizin-Controlling<br />

DRG kommt, und zwar sehr bald: Mit der optionalen<br />

Einführung 2003 wird das Fallpauschalensystem 2004<br />

zum verpflichtenden Abrechnungssystem für Krankenhäuser.<br />

Vor diesem Hintergrund, ökonomisch-unternehmerischer<br />

Strukturen im Krankenhaus, entwickelte<br />

c.a.r.u.s. Health schon vor einem Jahr den auf DRG<br />

basierenden Management Information Cube (cMIC).<br />

cMIC ist den unabhängig voneinander arbeitenden<br />

Krankenhausinformationssystemen (KIS) übergeordnet.<br />

Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

bewährt sich cMIC als Unterstützungs-Tool zur<br />

Steuerung der erforderlichen Arbeits- und Entscheidungsprozesse.<br />

DAS cMIC 2002 –<br />

MEDIZIN-CONTROLLING AUF ALLEN EBENEN<br />

„Das neue OP-Controlling-Modul greift auf die<br />

Daten der operativen Systeme eines Krankenhauses<br />

zu. Da gerade der OP-Bereich aus Kostensicht<br />

der sensibelste im gesamten Krankenhaus ist, lässt<br />

sich hier durch eine gezielte Steuerung ein Gros<br />

der Kosten einsparen”, so Dr. Manfred Ramme,<br />

c.a.r.u.s. BIETET IT-LÖSUNG<br />

FÜR § 21 KHEntgG<br />

Mit der DRG-Einführung werden die Krankenhäuser<br />

zukünftig verpflichtet die DRG-Daten<br />

der behandelten Fälle in einem definierten<br />

Datenformat gemäß § 21 an die DRG-Datenstelle<br />

zu liefern.<br />

Dieses Datenformat bietet uns die Möglichkeit<br />

Ihnen ein zusätzliches cMIC-Modul anzubieten,<br />

das auf den Daten genau dieses Datensatzes<br />

basiert.<br />

Dadurch, dass der Datensatz von jedem KIS<br />

Anbieter zur Verfügung gestellt werden muß,<br />

kann dieser auch zur Datenlieferung für die<br />

DRG-Kostenkalkulation in dem neuen cMIC<br />

Erlös- und Kostencontrolling eingesetzt werden.<br />

Dieses Modul stellen wir unmittelbar mit<br />

der endgütligen Definition des § 21-Datensatzes<br />

zur Verfügung.<br />

Experte für Management-Informationssysteme<br />

und Beratung bei c.a.r.u.s. Health.<br />

„Auch kann der Kunde bei cMIC jetzt über eine<br />

DV-gestützte innerbetriebliche Leistungsverrechnung<br />

verfügen. Das neu integrierbare Modul<br />

„Innerbetriebliche Leistungsverrechnung liefert<br />

Informationen über die von den einzelnen Abteilungen<br />

erbrachten Teilleistungen bzw. -kosten bei<br />

der Behandlung der Patienten. Dies ist für die leistungsgerechte<br />

Verteilung der Erlöse zwischen den<br />

Abteilungen von Bedeutung.<br />

Doch das ist noch nicht alles, was der cMIC 2.0 zu<br />

bieten hat:<br />

„Bis dato konnten die Krankenhäuser ihre DRG-<br />

Erlöse pro Patientenfall lediglich in ihrer Gesamtsumme<br />

für das Krankenhaus erfassen.<br />

Unser Modul „Medizin-Controlling“ mit Schwerpunkt<br />

„Abteilungen“ berücksichtigt jetzt auch die<br />

internen Verlegungsfälle. Dadurch kann der<br />

Gesamtertrag anteilig auf die behandelnden Fachabteilungen<br />

umgelegt werden.” So stellt Dr. Manfred<br />

Ramme die in Deutschland derzeit einzigartige<br />

Funktionalität des neuen cMIC heraus.<br />

Damit verfügt cMIC ab sofort also über insgesamt<br />

fünf leistungsstarke Module für die unterschiedlichen<br />

Anwendungen des Krankenhauscontrollings.<br />

Kontakt: contact.health@<strong>carus</strong>-it.com


health<br />

Medizin-Controlling und DRGs<br />

KONTROLLORGAN UND ENTSCHEIDUNGSHELFER<br />

Als medizinisch nicht vertretbar kritisierte jüngst<br />

die Bundesärztekammer den DRG-Fahrplan in<br />

Deutschland. Dieser werde nicht die effizientesten<br />

Krankenhäuser, sondern zunächst die Kliniken<br />

belohnen, die am schnellsten in das DRG-System<br />

übergehen. Um Schnelligkeit und Effizienz sicherzustellen,<br />

erweitern die deutschen Krankenhäuser<br />

ihre Managementstrukturen. Das Medizin-Controlling<br />

ist Ergebnis der Synthese medizinischen<br />

und betriebswirtschaftlichen Fachwissens. Aber<br />

auch dieses neue Berufsfeld sieht sich mit dem<br />

bekannten Paradoxon konfrontiert: Datenflut bei<br />

gleichzeitigem Informationsmangel.<br />

VOM KRANKENHAUS ZUM<br />

DATA WAREHOUSE<br />

Nachdem die Deutsche Krankenhausgesellschaft das<br />

Scheitern der Verhandlungen mit den Spitzenverbänden<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung und dem<br />

PKV erklärt hat, liegt die Ausgestaltung des Fallpauschalensystems<br />

nunmehr in den Händen des Bundesministeriums<br />

für Gesundheit. Das BMG hat laut<br />

Gesetz jetzt Gelegenheit, die Einführungsmodalitäten<br />

für das Jahr 2003 im Zuge einer Rechtsverordnung zu<br />

regeln. Wie auch immer die deutsche Fallpauschalenabrechnung<br />

aussehen wird: Allein mit detaillierter<br />

Leistungsdokumentation ist es innerhalb der Krankenhäuser<br />

nicht getan. Die vorhandenen Daten zu<br />

analysieren, ist Aufgabe der Medizin-Controller. Die<br />

wollen nicht nur die Erlöse pro Patient kalkulieren<br />

können, sondern auch Informationsschnittstelle für<br />

das Management und die medizinischen Fachbereiche<br />

sein. Dazu bedarf es effizienter Werkzeuge, die<br />

Daten extrahieren, sortieren, verdichten und mit<br />

denen gezielte Abfragen möglich sind.<br />

Dr. Manfred Ramme, DRG- und Controlling-<br />

Experte bei c.a.r.u.s.<br />

TRANSPARENTER BEHANDLUNGSFALL<br />

Business Intelligence und Data Warehouse sind im<br />

Krankenhausumfeld noch relativ neu. Bislang wurde<br />

nach Tagessätzen abgerechnet. Die Suche nach Rationalisierungspotenzial<br />

und damit auch das kostenbewusste<br />

Arbeiten ging häufig im Tagesbetrieb unter.<br />

Jetzt zwingt das Gesundheitsstrukturgesetz zum<br />

Handeln: Ab 1. Januar 2003 soll zunächst auf freiwilliger<br />

Basis und ein Jahr später für alle Krankenhäuser<br />

verbindlich nach einheitlichen Pauschalen,<br />

den so genannten Diagnosis Related Groups (DRGs),<br />

abgerechnet werden. Dabei wird vorerst auf das australische<br />

DRG-System zurückgegriffen bis genügend<br />

Kalkulationsdaten für eine „deutsche Version“ vorhanden<br />

sind.<br />

Mit den DRGs, so Bundesgesundheitsministerin Ulla<br />

Schmidt beim Deutschen Ärztetag, würden die<br />

Anstrengungen des Krankenhauses zu Effizienz und<br />

Qualitätssicherung belohnt. Dem Medizin-Controller<br />

kommt in diesem Zusammenhang eine wichtige<br />

Rolle zu: Er überwacht die Struktur-, Prozess- und<br />

Ergebnisqualität der Leistungserstellungsprozesse.<br />

Er ist betriebswirtschaftlicher Berater für die Mediziner<br />

und medizinischer Berater für die Verwaltungsabteilungen.<br />

Die von ihm sichergestellte Prozessorientierung<br />

soll zu höherer Wirtschaftlichkeit<br />

beitragen. Analyse-Tools helfen ihm unter anderem,<br />

die Deckungsbeiträge von DRGs zu ermitteln.<br />

KOSTENINTENSIVE HILFSMITTEL<br />

Der Markt für Analyse-Tools ist belebt, das Interesse<br />

der Krankenhäuser groß. Die gewünschte Leistungsfähigkeit<br />

kollidiert dabei nicht selten mit minimalen<br />

Budgets für IT-Investitionen. Je spezialisierter die<br />

Krankenhäuser, um so höher das Erlösrisiko und<br />

gleichzeitig das Einsparungspotenzial, das Controlling-Tools<br />

erschließen können. Einem Krankenhaus<br />

für Neonatologie zum Beispiel kann durch einen einzigen<br />

Dokumentationsfehler, der unentdeckt bleibt,<br />

rund 50.000 Euro an Erlösen fehlen. Für das gleiche<br />

Geld, das ein „vergessenes“ Geburtsgewicht kostet,<br />

könnte ein Krankenhaus mittlerer Größe schon ein<br />

Management-Informationssystem einführen. „Wie<br />

schnell sich eine solche Lösung amortisiert, hängt<br />

allerdings auch davon ab, über welche Erfahrung das<br />

KKH schon in der medizinischen Dokumentation<br />

verfügt“, erklärt Dr. Manfred Ramme, DRG- und<br />

Controlling-Experte bei c.a.r.u.s.<br />

Um die gewünschte Qualität sicherzustellen und<br />

Business Intelligence (BI) trotzdem auch für kleinere<br />

Krankenhäuser monetär interessant zu halten,<br />

kooperieren die Norderstedter mit dem BI- und Data<br />

Warehouse-Spezialisten Cognos. Die Tools des Part-<br />

e_<strong>mission</strong><br />

IV<br />

ners sind in die c.a.r.u.s. Lösung cMIC (c.a.r.u.s.<br />

Management Information Cube) eingebunden und<br />

stehen den Nutzern als sogenannte „embedded versions“<br />

zur Verfügung. Im Hinblick auf den Funktionsumfang<br />

kommen diese Werkzeuge einer Vollversion<br />

gleich, deren Administrierbarkeit und die Möglichkeit,<br />

strukturelle Änderungen vorzunehmen, sind<br />

reduziert. „Nur so kommen wir in eine Preisklasse,<br />

die für Krankenhäuser auch rentabel ist“, erklärt<br />

Ramme, „kleinere Häuser könnten sich ein Analyse-<br />

Tool ansonsten überhaupt nicht leisten.“<br />

30 Dimensionen und 40 Kennzahlen im Bereich des<br />

Medizin-Controlling sind in der Lösung cMIC bereits<br />

vorkonfiguriert, diese kann auf alle gängigen Krankenhausinformationssysteme<br />

und auch auf eine IT-<br />

Landschaft aus Einzelmodulen verschiedener Dritthersteller<br />

aufgesetzt werden. cMIC ist in der Lage, aus<br />

diesem „Sammelsurium“ die wichtigen Informationen<br />

zu extrahieren und unterstützt alle gängigen Datenbankformate.<br />

„Voraussetzung ist nur, dass uns die<br />

Datenbankstrukturen zugänglich gemacht werden“,<br />

erklärt Ramme. Relevant bei der Einführung einer<br />

Business Intelligence-Lösung sei die Wahl der richtigen<br />

Aggregationsstufe (optimales Maß an Verdichtung<br />

der Daten) damit man sich nicht verzettle. Jede<br />

einzelne Laborleistung ist gar nicht interessant, sondern<br />

die Summe der Laborleistungen für einen<br />

bestimmten Patienten in einer bestimmten Gruppe.<br />

Mit Hilfe des Cognos ETL-Werkzeugs (Extrahieren,<br />

Transformieren, Laden) 'Decision Stream' werden die<br />

relevanten Daten aus den verschiedenen Systemen in<br />

einem Datenwürfel (Cube) zusammengefasst. Dahinter<br />

ist der Powerplay Transformer, Powerplay für<br />

Windows und für das Web angesiedelt. Werkzeuge,<br />

mit denen der User die drei- oder auch mehrdimensionalen<br />

Würfel ansehen und darin recherchieren<br />

kann. Die Cognos-Lösung Impromptu ermöglicht<br />

relationale Abfragen auf das Data Warehouse.<br />

TEIL- ODER VOLLKOSTENRECHNUNG?<br />

Die am Markt erhältlichen Lösungen für Krankenhäuser<br />

unterscheiden sich nach Voll- und Teilkostenrechnung.<br />

c.a.r.u.s. bietet beides an, empfiehlt aber<br />

unter Kosten-/Nutzenaspekten zum Einstieg den<br />

Teilkostenansatz. „Ermittle man Deckungsbeiträge<br />

auf Basis der Vollkostenrechnung und habe vor,<br />

unrentable DRGs zu streichen, würden die gleichzeitig<br />

„wegrationalisierten“ Fixkosten umverteilt werden<br />

müssen“, so Ramme. Bei der Teilkostenrechnung<br />

hingegen werden nur die variablen Kosten den DRGs<br />

gegenübergestellt. So werde sehr transparent, was<br />

beim Wegfall der Leistungen auch an Erlösen fehle.<br />

Die Deckungsbeitragsrechnung auf Teilkostenbasis<br />

sei in der Lage, dem Krankenhaus sehr viel wert-


V Nr. 4 November 2002 health<br />

vollere Informationen zu geben. Wenn ein Klinikum<br />

zum Beispiel feststelle, dass der Kostenblock Essen zu<br />

teuer sei, helfe es ihm rein gar nichts, wenn es die<br />

Gesamtkosten auf die einzelnen Fälle aufteile. Es<br />

müsse sich vielmehr die Frage stellen, wie die<br />

Küchenausgaben zu senken seien. „Viele Häuser sind<br />

auf die Vollkostenvariante fixiert und haben einfach<br />

keinen Blick dafür, dass die Teilkostenrechnung für<br />

die Steuerung des klinischen Bereiches die relevantere<br />

Lösung ist“, erklärt Ramme. Natürlich klinge das<br />

nach reinem Verkaufsargument, sei aber ehrliche und<br />

in langjähriger Aktivität im Klinikumfeld gewachsene<br />

Überzeugung.<br />

FEHLER AUFDECKEN<br />

Die Einführung eines Management-Informationssystems<br />

an sich sei „keine große Sache“. Kliniken und<br />

Krankenhäuser, die das integrierte Gesamtsystem<br />

von c.a.r.u.s. nutzen, müßten mit 5 bis 10 Manntagen<br />

rechnen, danach folge der Plausibilitätscheck der<br />

Daten. In diesem Stadium werde dann oft das Ausmaß<br />

der Datenqualität offensichtlich. Häufig seien<br />

Leistungskataloge inkonsistent oder die Datenerfassung<br />

werde unterschiedlich gehandhabt.<br />

„Solche Fehler zu beseitigen ist ein organisatorisches<br />

und menschliches Problem“, sagt Ramme, der auch<br />

über eine Ausbildung im Bereich systemischer Organisationsberatung<br />

verfügt. Als Management-Consultant<br />

leitet er Seminare und bringt seine Erfahrungen<br />

auch in cMIC-Projekte ein.<br />

Wird das Management-Informationssystem auf die<br />

Systeme von Drittherstellern aufgesetzt, hängt die<br />

Dauer der Implementierung davon ab, ob cMIC die<br />

Daten aus diesen Systemen „abholen“ muss oder<br />

diese die Informationen automatisch herausschreiben.<br />

Die zweite Variante, die unter anderem durch die<br />

ABAP-Programmierung bei SAP möglich sei, ermögliche<br />

ebenfalls kurze Projektlaufzeiten. „Bei der<br />

anderen Variante müssen wir das Datenmodell sehr<br />

genau kennen“, sagt Ramme. „Und das ist in der<br />

Regel ein Prozess, der Vorteile für das Laden des Data<br />

Warehouse bietet, aber im Vorfeld etwas mehr Zeit in<br />

Anspruch nimmt.“<br />

AKTUELLE PROBLEMATIK<br />

Business Intelligence im Krankenhaus hat vor dem<br />

Hintergrund der DRGs eine hohe Aktualität, mit der<br />

Einführung der Fallpauschalen aber nicht ausgedient.<br />

Der permanenten Prozessoptimierung kommt auch in<br />

Zukunft eine große Bedeutung zu; Diagnosestatistiken,<br />

OP-Statistiken oder automatisierte Berichte bleiben<br />

auch nach 2004 wichtig. Bis dahin stelle der<br />

Medizin-Controller mit Hilfe von cMIC unter anderem<br />

fest, ob die Clinical Pathways eingehalten werden,<br />

welche Fälle profitabel und wo Kooperationen<br />

mit anderen Häusern anzustreben sind.<br />

Neben der finanziellen Seite, die im Zeitalter der<br />

DRGs an Wichtigkeit zunimmt, bietet ein Data Warehouse<br />

auch zahlreiche Funktionen für den klinischen<br />

Bereich, darunter Statistiken über die<br />

Anzahl der Fälle, die Behandlungsvarianten,<br />

Operationen und Prozeduren je<br />

Behandlungsfall oder das Verlegungsmanagement<br />

im Krankenhaus. Mit<br />

Hilfe eines Management-Informationssystems<br />

werde schnell klar, auf welchem<br />

Wege Patienten am besten durch<br />

die verschiedenen Leistungsabteilungen<br />

geroutet würden, das Erbringen<br />

gleicher Leistungen an unterschiedlichen<br />

Orten werde erkannt, Rationalisierung<br />

sei möglich.<br />

AMERIKA – WIR KOMMEN ...<br />

Was in Amerika längst Usus ist, wird<br />

sich nach Ansicht von Manfred Ramme<br />

auch in Deutschland durchsetzen: Das<br />

Krankenhaus wird transparent gemacht<br />

und die Patienten können sich ihren<br />

Partner gezielt aussuchen. Zur Entscheidungsfindung<br />

würden dann auch<br />

Detailinformationen aus dem Web herangezogen.<br />

Für die Veröffentlichung im Internet<br />

könne mit Hilfe von cMIC ein separater<br />

Cube mit anonymisierten Daten auf<br />

dem Web-Server vorgehalten werden,<br />

so dass keine unberechtigten Zugriffe<br />

auf personalisierte Datensätze möglich<br />

sind. Das Produkt habe zudem ein sehr<br />

ausgereiftes Benutzerkonzept, mit dem<br />

die Kennzahlen und die Tiefe des<br />

Abstiegs in die Datendetails für jeden<br />

Benutzer definiert und der Zugang mit<br />

Passwort geschützt werden könne. In<br />

der nächsten Version unterstütze cMIC<br />

auch das automatische Versenden von<br />

SMS oder E-Mail, wenn im System<br />

hinterlegte Kennzahlen unter- oder<br />

überschritten werden oder im Web oder<br />

Internet neue Statistiken zur Verfügung<br />

stehen. Die Geschäftsführung könne<br />

bei Unterschreitung des Quartalsbudgets<br />

von zum Beispiel fünf Prozent<br />

automatisiert eine E-Mail zugeschickt<br />

bekommen oder der Medizin-Controller<br />

eine SMS, sobald die Anzahl der Diagnosen<br />

pro Fall in einer Fachabteilung<br />

einen bestimmten Grenzwert unterschreitet.<br />

Hierzulande gibt es schon Kliniken, die<br />

Statistiken via Web publizieren und<br />

dort sogar ihre Mortalitätsraten offenlegen.<br />

„Und das ist wohl einer der<br />

härtesten Qualitätsindikatoren: ob der<br />

Patient die Behandlung schlicht<br />

überlebt oder nicht.“<br />

Kontakt:<br />

contact.health@<strong>carus</strong>-it.com<br />

Mit wenigen Klicks lässt sich in cMIC die Entwicklung<br />

der DRG-Erlöse nach MDCs in Bezug<br />

auf die Krankenhaustage verfolgen.<br />

Mit cMIC hat der User den Anteil bestimmter<br />

MDCs an den gesamten Krankenhausfällen ständig<br />

im Blick.<br />

Übersichtlich zeigt cMIC die aktuellen Fallzahlen.<br />

Hier die zehn häufigsten DRGs, als Tabelle<br />

und Säulendiagramm. Auch andere Darstellungsformen<br />

sind einfach zu konfigurieren.


health<br />

Seit Januar 2002 ist die c.a.r.u.s. HMS GmbH Vertragspartner<br />

des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf<br />

(UKE). Ausgewählt wurde c.a.r.u.s. vom UKE im<br />

Rahmen eines europaweiten Vergabeverfahrens<br />

unter 18 Mitbewerbern. Konkreter Projektauftrag<br />

des renommierten Unikrankenhauses an c.a.r.u.s. ist<br />

die Einführung eines einheitlichen DV-Systems zur<br />

OP-DOkumentation und OP-PLAnung der operativen<br />

Kliniken und der Klinik für Anästhesiologie.<br />

UKE-intern läuft das Projekt unter dem Namen<br />

DOPLA. Bis zum 1. Quartal 2003 soll die erste Einführungsphase<br />

abgeschlossen sein. Bis dahin gilt es, das<br />

neue System in die vielschichtige DV-Landschaft des<br />

UKE zu integrieren. Rechtzeitig zur Einführung des<br />

neuen DRG-Systems soll das Vorgängersystem durch<br />

die c.a.r.u.s OP-Managent Software (vormals OpDIS)<br />

abgelöst werden, um die Anforderungen an die OP-<br />

Dokumentation, die Diagnosen- und Prozedurenerfassung<br />

sowie die externe Qualitätssicherung und die<br />

Berichtsschreibung sicher zu stellen. Außerdem wird<br />

mit dem c.a.r.u.s. OP-Management künftig auch die<br />

OP-Pflege-Dokumentation unterstützt. Im Jahr 2003<br />

soll dann mit der zweiten Einführungsphase u.a. die<br />

OP-Planung umgesetzt werden.<br />

GANZ NAH AM KLINIKALLT<strong>AG</strong><br />

Kontakt- und Koordinationspartner für c.a.r.u.s. ist<br />

die „Planungsgruppe für Medizinische Informationsverarbeitung“<br />

(PMI) des UKE. DOPLA-Projektmanager<br />

Jens-Peter Cropp über die Hintergründe der Einführung:<br />

„Ein effektiver Einsatz von Ressourcen wird<br />

immer wichtiger, um mehr Wirtschaftlichkeit bei<br />

einer stetigen Verbesserung der Behandlungsqualität<br />

zu erreichen und das bei gleichzeitig dramatisch<br />

anwachsenden administrativen Anforderungen. Um<br />

hier alle Reserven voll ausschöpfen zu können und<br />

Wettbewerbsvorteile zu erzielen, brauchen die operativen<br />

Kliniken eine flexible Datenerfassung und -auswertung.<br />

Unser gemeinsames Ziel ist es daher, Seite<br />

an Seite mit dem UKE-Rechenzentrum und c.a.r.u.s.,<br />

im Hause ein einheitliches DV-System einzuführen,<br />

das sich eng am Klinikalltag und den Erfordernissen<br />

der chirurgischen Mitarbeiter orientiert. Für rund 500<br />

Mitarbeiter aller chirurgischen Fächer wird dieses<br />

System zu ihrem DV-Arbeitsplatz werden – also muss<br />

es praxisnah, klar, effizient sein und ohne überflüssigen<br />

Schnickschnack reibungslos funktionieren.“<br />

DOPLA: WICHTIGER BAUSTEIN VON<br />

Für Cropp ist DOPLA und damit die Kooperation mit<br />

c.a.r.u.s. „ein weiteres Teilprojekt“ und ein „wichtiger<br />

Baustein im Rahmen der Realisierung des von der PMI<br />

e_<strong>mission</strong><br />

OP-Management im UKE: „Ein DV-Projekt<br />

mit den Kliniken für die Kliniken“<br />

NEUES OP-DOKUMENTATIONS- UND OP-PLANUNGSSYSTEM VON c.a.r.u.s.<br />

IM UNIVERSITÄTSKLINIKUM HAMBURG-EPPENDORF<br />

unter Mitarbeit von Medizinern entworfenen, ganzheitlichen,<br />

mittel- bis langfristig geplanten<br />

DV-Rahmenkonzepts (Eppendorfer Medizinisches<br />

Informationssystem)“. Cropp über das c.a.r.u.s.<br />

OP-Management: „Grundsätzlich deckt das System<br />

alle aktuellen Anforderungen im Bereich der chirurgischen<br />

Dokumentation und der OP-Planung ab. Wichtig<br />

für uns ist es, dieses Basissystem an die spezifischen<br />

Erfordernisse der jeweiligen chirurgischen Fachgebiete<br />

anzupassen. Das geht natürlich nicht alles<br />

sofort, sondern nur schrittweise und verlangt allen<br />

Beteiligten viel ab. Letztlich lebt unser Projekt vom<br />

Engagement aller unmittelbar beteiligten Projektmitarbeiter<br />

und natürlich von denjenigen die tagtäglich<br />

mit dem System arbeiten. Ihre konstruktive Kritik und<br />

ihr Drive führt uns weiter. Dies motiviert wiederum<br />

jene, die nicht nur im Rechenzentrum des UKE, sondern<br />

auch bei unserem Partner c.a.r.u.s., zur ständigen<br />

Verbesserung der Software entsprechend dem<br />

Wunsch unserer Kunden beitragen.“<br />

BEDÜRFNISSE MITTELS<br />

SOFTWARE REFLEKTIEREN<br />

Frank Lüneburg, leitender Projektberater auf Seiten<br />

von c.a.r.u.s., ergänzt: „Bemerkenswert an der<br />

Zusammenarbeit mit dem UKE ist die äußerst strukturierte<br />

Projektabwicklung und das koordinierte<br />

Vorgehen der Planungsabteilung, die sich selbst als<br />

flexibler, kundenorientierter und kommunikativer<br />

v. l.: Prof. Dr. med. Norbert Michael Meenen (Leitender Oberarzt<br />

der Klinik und Poliklinik für Unfall- undWiederherstellungschirurgie),<br />

Jens-Peter Cropp (Planungsgruppe für<br />

Medizinische Informationsverarbeitung, PMI; DOPLA-Projektmanager),<br />

Prof. Dr. med. Thomas Standl (Leitender Oberarzt<br />

der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie)<br />

UKE AUF EINEN BLICK<br />

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)<br />

umfasst 15 medizinische und theoretische Zentren.<br />

Mit 1.495 Betten ist es eines der größten Krankenhäuser<br />

in Hamburg. Jährlich nimmt das Klinikum etwa<br />

52.000 Patienten stationär auf. Hinzu kommen<br />

200.000 ambulante Behandlungen und rund 50.000<br />

Notfälle.<br />

Von den mehr als 6.000 Beschäftigten des UKE sind<br />

etwa 1.300 Ärzte und Naturwissenschaftler. Im Pflegedienst<br />

arbeiten insgesamt 3.000 Personen, rund<br />

1.000 Mitarbeiter sind in den Laboren oder Untersuchungsbereichen<br />

beschäftigt, zirka 1.000 Mitarbeiter<br />

in Verwaltung und Betriebsdiensten.<br />

VI<br />

Dienstleister der am Projekt beteiligten 14 Kliniken<br />

begreift. Hier wurden die Fäden straff und gleichzeitig<br />

offen und service-orientiert in der Hand gehalten,<br />

so dass wir effizient mit allen einzubindenden Ebenen<br />

und Ansprechpartnern arbeiten und deren<br />

Bedürfnisse in Form von Software reflektieren konnten.<br />

Dadurch, dass die PMI die nötigen Managementaufgaben<br />

bei diesem Projekt generalstabsmäßig<br />

wahrgenommen hat, konnten wir als Dienstleister<br />

den ehrgeizig projektierten Zeitplan von nur 6<br />

Monaten für die Einführungsphase 1, mit dem Produktivstart<br />

am 7. Juli 2002, in vier Abteilungen der<br />

Chirurgischen Klinik einhalten. Der Erfolg eines solchen<br />

Projektes wird ja schließlich immer auch an der<br />

real benötigten Einführungszeit gemessen.“<br />

VON ANFANG AN: MIT DEN KLINIKEN<br />

FÜR DIE KLINIKEN<br />

Jens-Peter Cropp weiter: „Unsere Devise als PMI ist<br />

es, gemeinsam mit unseren Kunden, den an der<br />

Krankenversorgung Beteiligten und Hand in Hand<br />

mit unserem Dienstleister c.a.r.u.s., ein System für<br />

die Chirurgie einzuführen, in das von Anfang an und<br />

dann im fortlaufenden, persönlichen Kontakt und<br />

über klare Abstimmungs- und Kommunikationsprozesse<br />

sukzessive die jeweiligen Visionen, Ideen,<br />

Wünsche, Interessen und Anforderungen aller<br />

Beteiligten integriert werden. Nur wenn diejenigen<br />

von Anfang an aktiv beteiligt sind, die später auch<br />

mit einem solchen System arbeiten, findet ein solches<br />

Projekt bei den grenzwertig belasteten Klinikmitarbeitern<br />

die notwendige Akzeptanz.“<br />

ENTWICKLUNGSPARTNERSCHAFT MIT c.a.r.u.s.<br />

Entscheidend für c.a.r.u.s. Health als Dienstleister<br />

und damit für das c.a.r.u.s. OP-Management als Teil


VII Nr. 4 November 2002 health<br />

der c.a.r.u.s. HMS Suite war seitens des UKE, so<br />

Cropp, u.a. die „gezeigte Offenheit, die Bereitschaft<br />

zur gemeinsamen Diskussion und zur kooperativen<br />

Entwicklungsarbeit im Rahmen des Projektes“.<br />

Cropp weiter: „Was wir hier brauchen, ist eine flexible<br />

Software, und um diese anzupassen, brauchen<br />

wir einen ebenso flexiblen wie innovativen und vor<br />

allem zuverlässigen Dienstleister. Einen, der nicht<br />

auf dem hohen Ross sitzt und am liebsten fertige<br />

Produkte von der Stange verkaufen möchte, sondern<br />

einen, der in der Lage ist, seine eigene Software<br />

und seine eigene Rolle kritisch im Sinne des Kunden<br />

zu hinterfragen und diese im Hinblick auf eine langfristige<br />

Kooperation gemeinsam mit dem Kunden zu<br />

verbessern. Das nennen wir Entwick-lungspartnerschaft<br />

mit c.a.r.u.s. Überzeugt haben uns diesbezüglich<br />

die Besuche bei den Referenzkunden von<br />

c.a.r.u.s., vor allem natürlich die Stimmen der Uni-<br />

kliniken, die Präsentationen der Firma im UKE und<br />

die Besuche von uns bei c.a.r.u.s. Wichtig war auch<br />

neben der wirtschaftlichen Solidität der Firma die<br />

Tatsache, dass c.a.r.u.s. nicht nur Health als<br />

Geschäftsbereich, sondern auch Retail und Telco<br />

betreibt. Hinzu kommt, dass die Firma mit IBM<br />

einen mächtigen Systempartner hinter sich hat. Das<br />

alles schafft eine gute Basis für eine ausgewogene<br />

und langfristige Partnerschaft.<br />

Das verflixte 7. Jahr<br />

EINE BEZIEHUNG, BISLANG GANZ OHNE SEITENSPRÜNGE: c.a.r.u.s. UND DAS ST. ELISABETH-KRANKENHAUS IN DORSTEN<br />

Es ist ein offenes Geheimnis: Die IT-Branche ist, was<br />

„feste Beziehungen“ angeht, eher kurzlebig gestrickt.<br />

Will man nun jemandem weismachen, ein<br />

gewisser Kunde habe sieben Jahre lang sukzessive<br />

die Installation der gesamten cHMS Suite samt permanenter<br />

Aufstockung der IBM Servertechnologie<br />

RS/6000 (heute: IBM pSeries) in seinem<br />

Krankenhaus ausschließlich und in „ehe-ähnlicher<br />

Gemeinschaft“ mit ein und demselben IT-Dienstleister,<br />

nämlich mit c.a.r.u.s., vorangetrieben, klingt das<br />

eher nach einer Romantik-Schnulze im Stil der<br />

50er Jahre, als nach der IT-Branchen-Realität. Es<br />

stimmt aber trotzdem. So geschehen im<br />

St. Elisabeth-Krankenhaus im westfälischen<br />

Dorsten. Aber, wird nun vielleicht das verflixte<br />

7. Jahr seine Schatten über die Beziehung werfen?<br />

VON ANFANG AN ALLES MITERLEBT<br />

Angefangen hat alles 1995, als Andreas Hauke, damals<br />

noch Leiter der EDV im St. Elisabeth-Krankenhaus<br />

Dorsten, während einer Fachmesse auf c.a.r.u.s. stieß.<br />

Damals standen die Norderstedter Softwareentwickler<br />

und IBM Geschäftspartner für Hardware noch ziemlich<br />

am Anfang ihres Weges hin zu neuen IT-Lösungen<br />

und -Produkten für das Gesundheitswesen.<br />

Zunächst noch in einer Kooperation mit der IBM,<br />

dann zunehmend eigenständig, begann man mit der<br />

IT-Ausstattung des auf Allgemeinversorgung hin ausgerichteten<br />

Krankenhauses. Andreas Hauke, heute<br />

Geschäftsführer, über den Start der Beziehung: „Wir<br />

haben in Sachen Produktentwicklung als Testkrankenhaus<br />

mit c.a.r.u.s. eigentlich von Anfang an alle<br />

Entwicklungen mitgemacht. Beginnend in 1995,<br />

haben wir unser Augenmerk zunächst primär auf die<br />

Ausstattung des OP-Bereiches gerichtet. Mit nur<br />

einem IBM RS/6000 (heute: IBM pSeries)<br />

als Server und dem damals völlig neuen c.a.r.u.s. Programm<br />

für die Stationskommunikation, OrDIS (heute:<br />

Stationsmanagement und Medizinisches Informationssystem),<br />

haben wir 1997 als Pilotkrankenhaus<br />

begonnen. Für c.a.r.u.s. war dies die erste Installation<br />

ihrer Software in einem Krankenhaus überhaupt – so<br />

wurde alles unserem Stationsalltag und unseren<br />

Anforderungen entsprechend Stück für Stück modifiziert<br />

und aktualisiert. Wir alle mussten zunächst ein<br />

Gefühl für die neue Software bekommen. Seitens der<br />

damit befassten Krankenschwestern mussten auch<br />

Berührungsängste abgebaut werden. Da wir aber von<br />

Beginn an eng mit den Pflegeteams und den verantwortlich<br />

eingebundenen Ärzten und Oberärzten<br />

zusammengearbeitet haben, die ihre Anforderungen<br />

im Rahmen von Projektteams einbrachten, fanden<br />

sich alle Seiten mehr und mehr in diesem basisnahen<br />

Programm wieder. Anfangs landeten wir auch mal in<br />

Sackgassen – und zwar immer dann, wenn sich das<br />

komplexe Leistungsgeschehen mittels EDV nicht so<br />

schnell und leicht abbilden ließ. Aber wir haben rasch<br />

begriffen, dass c.a.r.u.s. in diesen komplexen Entwicklungsschritten<br />

genau der richtige Partner war.“<br />

SUKZESSIVE FOLGEN ALLE STATIONEN<br />

Als die erste Station im St. Elisabeth ausgerüstet war,<br />

wurde ein zweiter IBM RS/6000 Server (heute: IBM<br />

pSeries) angeschafft und sukzessive wurden<br />

die unterschiedlichen Funktionsbereiche, also<br />

die Ambulanz und die übrigen Stationen mit den<br />

Anwendungen aus der cHMS Suite ausgestattet.<br />

Ergänzend zu den medizinischen Anwendungen kam<br />

in einem weiteren Schritt noch die Einbindung der<br />

Verwaltung hinzu. Andreas Hauke hierzu: „Anfang<br />

2001 haben wir uns entschlossen, auch unsere Administration<br />

durch c.a.r.u.s. und c.a.r.u.s. Partner-Produkte<br />

ausstatten zu lassen. Seitdem läuft unsere<br />

Patientenverwaltung auf Ampuls (heute: Patientenmanagement),<br />

unsere Buchhaltung/Kostenrechnung<br />

und die Anlagenbuchhaltung auf DIAMANT®/2,<br />

unsere Materialwirtschaft mit Aescu Data (AMOR 2)<br />

und die ambulante Abrechnung läuft über Medical<br />

Office®.“<br />

ALLE INFOS AUS cHMS<br />

Mitte 2001 folgte dann die Anschaffung eines Hochverfügbarkeits-Clusters<br />

sowie des kompletten cHMS,<br />

des Management-Steuerungs- und Informationssystems,<br />

das nun ein umfassendes Medizin-Controlling<br />

ermöglicht. Andreas Hauke dazu: „Unser Ziel war,<br />

auch in Zusammenhang mit der näher rückenden<br />

DRG-Einführung, in nur einem Gesamtsystem sämtliche<br />

Daten der Patientendokumentation und -abrech-<br />

nung, also im medizinischen<br />

Bereich und der<br />

Verwaltung, fehlerfrei<br />

und zeitnah zu erfassen<br />

und weiterzuleiten. Hierzu<br />

nutzten wir die cHMS<br />

Suite von c.a.r.u.s. Dabei<br />

war insbesondere für<br />

DRG das cMIC-Modul<br />

äußerst hilfreich. So<br />

konnten wir unser Leis-<br />

Andreas Hauke,<br />

tungsgeschehen endlich<br />

Geschäftsführer<br />

schnell und zeitnah,<br />

inklusive der Prozedurenverschlüsselung,<br />

überprüfen sowie Benchmarking-Planzahlen<br />

aus dem Programm ableiten – kurz<br />

gesagt, unser gesamtes Medizin-Controlling darüber<br />

laufen lassen.“<br />

BLOSS EINER FÜR ALLES<br />

Heute sind im St. Elisabeth-Krankenhaus vier IBM<br />

RS/6000 (heute: IBM pSeries) installiert und<br />

insgesamt 150 Arbeitsplätze in unterschiedlichen<br />

Bereichen mit c.a.r.u.s. Produkten ausgestattet. So<br />

kann jederzeit ermittelt werden, wo das Krankenhaus<br />

in Sachen Codierqualität und Erlössituation steht.<br />

Und was genau schätzt Hauke eigentlich am c.a.r.u.s.<br />

Team? „Mir war es von Beginn an wichtig, nur einen<br />

verantwortlichen Dienstleister für all die unterschiedlichen<br />

DV-Bereiche, auch für Hard- und Software,<br />

unseres Hauses zu haben. Einer, der den Gesundheitsmarkt<br />

und die Krankenhausanforderungen speziell an<br />

Management-Informationssysteme für Administration<br />

und medizinische Bereiche genau kennt. Das alles<br />

ist bei c.a.r.u.s. gegeben.“<br />

Kunde und Dienstleister gehen demnach beide davon<br />

aus, die Kooperation auch über das verflixte 7. Jahr<br />

hinaus erfolgreich weiterführen zu können. Hauke<br />

dazu schmunzelnd: „Um etwaigen, und womöglich aus<br />

dem verflixten 7. Jahr resultierenden Abnutzungserscheinungen<br />

rechtzeitig vorzubeugen, haben wir uns<br />

ganz einfach entschieden, ab sofort noch mehr und<br />

noch enger mit diesem Partner zusammenzuarbeiten.“<br />

Eben ganz so, wie im richtigen Leben, oder besser, wie<br />

in einer echt guten Beziehung.


health<br />

Schnupperangebot<br />

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Norderstedt einschl. Übernahme der An- und Abreisekosten zur<br />

Einweisung in die Grundfunktionen des Systems<br />

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Wissen<br />

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VIII


7 Nr. 4 November 2002 systems<br />

NAS, iSCSI oder SAN –<br />

das ist hier die Frage!<br />

Alle bekannten IT-Marktforscher wie z. B. IDC sind<br />

der Meinung, dass das Datenvolumen in den Unternehmen<br />

stetig überproportional wächst. Die Speicherung<br />

dieser steigenden Datenmenge erfordert einen<br />

erhöhten administrativen Aufwand und damit steigende<br />

Kosten. Die Empfehlung der Hersteller zur Eindämmung<br />

dieses Problems ist schnell gefunden –<br />

Storage Consolidation heißt das Zauberwort.<br />

Denn damit kann man<br />

• die Datenverfügbarkeit erhöhen<br />

• die Informationen optimal nutzen<br />

• die Komplexität reduzieren<br />

• die Flexibilität erhöhen<br />

• die operativen Kosten senken<br />

• die Risiken minimieren<br />

• die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen<br />

Ist man als Verantwortlicher IT-Leiter zu der Überzeugung<br />

gelangt, dass es für das Unternehmen vorteilhaft<br />

ist, den Speicher zu konsolidieren, steht man<br />

erst am Anfang der Aufgabe.<br />

Je nachdem, wen<br />

man fragt, welche Technologie<br />

einzusetzen sei,<br />

erhält man NAS, iSCSI<br />

oder SAN als Antwort.<br />

Dabei sind diese Technologien als „Konsolidierungsarten“<br />

grundweg verschieden und nicht wirklich miteinander<br />

vergleichbar. So arbeiten iSCSI und SAN<br />

„block-“, dem hingegen NAS aber „fileorientiert“.<br />

Dieser Beitrag soll – in alphabetischer Reihenfolge –<br />

Basisinformationen liefern und die Entscheidung für<br />

eine Lösung erleichtern.<br />

Kontakt: Olav.Schecker@<strong>carus</strong>-it.com<br />

iSCSI<br />

IP TCP iSCSI SCSI Daten<br />

steht für IP-basierendes SCSI oder „SCSI over IP“.<br />

Dabei werden die SCSI-Datenpakete und SCSI-Commands<br />

so moduliert (man spricht dabei von Encapsulation),<br />

dass diese über ein IP-Netz (z. B. Ethernet)<br />

übertragen werden können. Der Empfänger<br />

demoduliert das iSCSI-Paket und arbeitet das SCSI-<br />

Paket ab. Auf diese Art können Speicherkapazitäten<br />

zentral mehreren Servern zur Verfügung gestellt<br />

werden. Für den Server ist diese Zwischenschicht<br />

völlig transparent, d. h. es sieht so aus, als wäre die<br />

Festplatte direkt an dem System angeschlossen.<br />

Physikalisch benötigt man ein externes Gerät, welches<br />

– mit Festplatten ausgerüstet oder als Gateway<br />

organisiert – an ein LAN angeschlossen wird. Über<br />

dieses LAN ist es den einzelnen Servern möglich,<br />

auf Kapazitäten des Subsystems zuzugreifen. Man<br />

kombiniert so die Vorteile unterschiedlicher Technologien,<br />

bzw. vermeidet deren Nachteile. Die Vorteile<br />

liegen hier auf der Hand: Mehrere Server teilen<br />

sich die Kapazitäten und nutzen gegebenenfalls die<br />

gleichen Daten. Da<br />

selbst kleinste Unternehmen<br />

mit einem Netzwerk<br />

ausgerüstet sind,<br />

können diese bestehenden<br />

Ressourcen genutzt<br />

werden und der für den Netzbetrieb notwendige<br />

Skill ist meist auch vorhanden. Es stehen somit<br />

keine weiteren Investitionen an und zudem werden<br />

die Längenbegrenzungen von SCSI (25 m) eliminiert,<br />

so dass sich sehr gut Disaster Recovery Szenarien<br />

abbilden lassen.<br />

Der Nachteil ist möglicherweise in der Performance<br />

Olav Schecker:<br />

Neuer Mann<br />

für iSeries<br />

MIDRANGE SPEZIALIST WECHSELT VON<br />

DER ALEGO <strong>AG</strong> ZU c.a.r.u.s.<br />

Olav Schecker (40) verstärkt ab sofort das iSeries-<br />

Team der c.a.r.u.s. IT <strong>AG</strong>. Der IBM Premier Partner<br />

aus Norderstedt weitet damit seine Aktivitäten im<br />

INSIGHT TECHNOLOGY<br />

zu finden. IP läuft als Prozess auf dem System – beansprucht<br />

also CPU-Zeit. Zudem sind drei zusätzliche<br />

Zyklen (iSCSI, TCP, IP) notwendig, um die Daten so<br />

aufzubereiten, dass sie über das Netz transportiert<br />

werden können. Dieser Protokoll-Overhead kann sich<br />

bei einem stark frequentierten System durchaus<br />

bemerkbar machen. Letztlich nutzt dieses System im<br />

Allgemeinen das Ethernet als Medium. „Carrier Sense<br />

Multiple Access Collision Detection“ nennt sich das<br />

Verfahren, welches dem Ethernet zu Grunde liegt. D. h.<br />

wenn viele Teilnehmer in dem Netz kommunizieren,<br />

reduziert sich automatisch der Datendurchsatz, da es<br />

mit zunehmender Nutzeranzahl immer häufiger zur<br />

Datenkollision kommt. Um dieses zu minimieren, kann<br />

das Netz, in welchem das iSCSI-System zur Verfügung<br />

steht, von dem „normalen“ LAN abgekoppelt sein. In<br />

diesem Fall hätte man jedoch ein SAN im erweiterten<br />

Sinn realisiert, denn es wird ein reines Storage Netz<br />

betrieben.<br />

Ein typisches Einsatzgebiet für iSCSI ist in kleineren<br />

Betrieben zu finden, die mit möglichst geringem Aufwand<br />

einen zentralen Speicherpool zur Verfügung stellen<br />

wollen. Wobei auch hier zu differenzieren ist. Für<br />

Videostreaming Applikationen z.B. ist eine iSCSI-<br />

Lösung aufgrund der großen zu übertragenden Files<br />

und dem relativ hohen Protokoll-Overhead unter<br />

Umständen ungeeignet.<br />

Die Erläuterungen zu NAS und SAN sowie eine tabellarische<br />

Übersicht der Vorteile von iSCSI, NAS und SAN<br />

finden Sie in der nächsten e_<strong>mission</strong>.<br />

Wenn Sie bereits heute weitere Informationen zu diesem<br />

Themenkomplex haben möchten, wenden Sie sich<br />

an Björn Robbe von der c.a.r.u.s. Information Technology<br />

GmbH Hannover unter 0511. 62 62 61-17 oder per<br />

E-Mail: Bjoern.Robbe@<strong>carus</strong>-it.com<br />

cköpfe<br />

Midrange-Segment aus. Schecker wird als Business<br />

Development Manager das Systemgeschäft mit<br />

mittelständischen Unternehmen weiterentwickeln.<br />

Zusätzlich bringt er langjährige Erfahrung im<br />

Bereich IT-Solutions ein, speziell mit IBM Websphere<br />

und Lotus Notes Groupware.<br />

Schecker war zuletzt bei den Consultingunternehmen<br />

Sercon und alego <strong>AG</strong> zuständig für die<br />

Geschäftsentwicklung bei Groupware und IT-Solutions.<br />

Die IT-Anforderungen mittelständischer<br />

Unternehmen kennt der diplomierte Ingenieur für<br />

Informationstechnik auch aus seiner früheren Tätigkeit<br />

als EDV-Leiter in einem norddeutschen Krankenhaus.


spirit<br />

Beeindruckende Prachtstraßen und<br />

sumpfige Löcher<br />

IN HARTEN ZEITEN UM SO WICHTIGER: PROZESS ZU „UNTERNEHMENSGRUNDSÄTZEN“ BEI c.a.r.u.s.<br />

Unternehmensethik als Managementziel rückt, auch<br />

in Europa, immer stärker in den Fokus von Unternehmen,<br />

wenn es um Leistungserbringung und Existenzsicherung<br />

geht. Wie kann ein Mittelständler in<br />

diesen schwierigen Zeiten so ein Thema anfassen?<br />

Die Continental <strong>AG</strong>, erneuerte 2001 ihr Unternehmensleitbild,<br />

leitete hieraus ihre angepassten Führungsgrundsätze<br />

ab und startete unternehmensweite<br />

Workshops. Diese hatten zum Ziel, das neue<br />

Leitbild sowie die Führungsgrundsätze bis „zum<br />

letzten Mitarbeiter“ zu kommunizieren, sie verständlich<br />

zu machen und Maßnahmen zur praktischen<br />

Ausgestaltung zu beschließen. „Was soll das<br />

alles?“, fragen altgediente Traditionalisten regelmäßig.<br />

„Wieviel Umsatz machen wir dadurch mehr?“<br />

Nun, der Engpass an qualifizierten Nachwuchstalenten<br />

hat sich trotz des unternehmerfreundlichen<br />

Arbeitsmarktes kaum entspannt. Unternehmen, die<br />

nicht bereits heute beginnen, wesentliche Kriterien<br />

der Nachwuchstalente (z.B. Arbeitsklima und<br />

Balance zwischen Berufs- und Privatleben) in ihre<br />

Unternehmenskultur zu integrieren „... werden in<br />

den nächsten Jahren zu den Verlierern im War for<br />

Talents gehören“ meint Prof. Dr. Manfred Kirchgeorg<br />

(in „Personalwirtschaft“ (2001)).<br />

INTEGRATION VON „URGESTEIN“<br />

UND „NEWCOMERN“<br />

Auch die c.a.r.u.s. Gruppe ist in den vergangenen<br />

Jahren stark gewachsen und sieht eines ihrer Ziele<br />

in der Gewinnung und Bindung von Nachwuchstalenten.<br />

In verschiedenen Einzelgesprächen, initiiert<br />

durch die Personalleiterin Maria Tefov, kristallisierten<br />

sich Themen heraus, die von Mitarbeitern und<br />

Führungskräften des Unternehmens als unausgegoren,<br />

unklar oder überholt empfunden wurden – im<br />

Besonderen die Entwicklung der c.a.r.u.s. <strong>AG</strong> von<br />

einer „Keller-Software-Schmiede“ zu einem komplexen<br />

Mittelstandsunternehmen. Das „Urgestein“<br />

der Mitarbeiter kennt das Unternehmen seit der<br />

Frühphase, andere stiegen während des rasanten<br />

Wachstums der letzten 5 Jahre ein und die „Newcomer“<br />

stießen erst in den letzen 2 Jahren hinzu. Alle<br />

drei Gruppen haben aus unterschiedlichen Erfahrungen<br />

unterschiedliche Erwartungen an das Unternehmen<br />

und Sichtweisen zu c.a.r.u.s. entwickelt.<br />

Dies veranlasste den Vorstand und die Personalabteilung<br />

ein Projekt zu starten, welches sich mit dem<br />

Thema „Kultur und Führung bei c.a.r.u.s.“ befasst.<br />

Einführung der Unternehmensgrundsätze<br />

Beschluss der Unternehmensgrundsätze<br />

Gemeinsame Überarbeitung und Anpassung des<br />

Prototyps mit Mitarbeitern und Führungskräften<br />

Erarbeitung eines Prototyps „Unternehmensgrundsätze“<br />

VON DER FÜHRUNGSDEFINITION ZUR<br />

WEITERENTWICKLUNG DES UNTERNEHMENS<br />

Der Personalmanagementfachmann Oswald Neuberger<br />

mahnte aber schon 1990: „Will man sich auf<br />

dem Gebiet der Führung orientieren, so trifft man<br />

auf unübersichtliches Gelände: Es gibt beeindrukkende<br />

Prachtstraßen, die aber ins Nichts führen,<br />

kleine Schleichwege zu faszinierenden Aussichtspunkten,<br />

Nebellöcher und sumpfige Stellen.“ Das<br />

heißt, es gibt insbesondere in Unternehmen kein<br />

richtig oder falsch, wenn Führungsdefinitionen<br />

gefragt sind. Es gibt eine Definition von Führung im<br />

Unternehmen, die entsprechend der Ideologie seiner<br />

Unternehmensmitglieder, der Unternehmensstruktur<br />

und dem Zeitgeist passend und erfolgreich<br />

e_<strong>mission</strong><br />

„FÜHRUNG BEDEUTET<br />

NICHT HERRSCHAFT,<br />

SONDERN DIE KUNST<br />

MENSCHEN DAZU ZU<br />

BRINGEN, DASS SIE<br />

FÜR EIN GEMEINSA-<br />

MES ZIEL ARBEITEN.“<br />

(DANIEL GOLEMAN, 1997)<br />

sein kann. Hieraus ergibt sich eine stetige Entwicklung<br />

des Führungsbildes, der Führungsinstrumente<br />

im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung des<br />

Unternehmens.<br />

STÄRKEN GEZIELTER ERLEBBAR MACHEN<br />

c.a.r.u.s. beschloss sich diesen Themen erneut zu<br />

stellen. Das wesentliche Ziel ist es, die Unternehmenskultur,<br />

im Sinne der Versteh- und Lebbarkeit,<br />

für alle Mitarbeiter weiterzuentwickeln und transparenter<br />

zu gestalten. Somit wird die Möglichkeit<br />

der Identifikation mit dem Unternehmen erhöht,<br />

gegenseitige Erwartungen werden klarer und können<br />

erfüllt werden – Abschied von der Start-up-<br />

Kultur, hin zu der (er)lebbaren Ethik eines gewichtigen<br />

mittelständischen Unternehmens.<br />

Mit einem Team, aus einigen Führungskräften und<br />

dem Vorstand, wird derzeit ein Prototyp möglicher<br />

Unternehmensgrundsätze entworfen. Dieser wird<br />

in der nächsten Stufe des Projekts den Mitarbeitern<br />

und Führungskräften vorgestellt, um in der folgenden<br />

Phase gemeinsam ergänzt und überarbeitet zu<br />

werden. Das Verfahren ist als Top-Down-Bottom-<br />

Up-Verfahren entwickelt worden, um zum einen<br />

schnell Ergebnisse zu erzielen. Zum anderen sollen<br />

alle Mitarbeiter die Möglichkeit der Einflussnahme<br />

haben und die Chance nutzen, durch gezieltes<br />

Hinterfragen, gemeinsam eine einheitliche Unternehmenskultur<br />

zu entwickeln. Bis zum Ende des<br />

Jahres 2002 werden erste Ergebnisse präsentiert.<br />

Kontakt: contact.de@<strong>carus</strong>-it.com<br />

8


9 Nr. 4 November 2002 spirit<br />

Von Menschen und Maschinen<br />

WIE GEHT „VERKAUFEN“ IN SCHWIERIGEN ZEITEN<br />

Was Krankenhäuser und Feinkostgeschäfte gemeinsam<br />

haben, was Messen vom Internet unterscheidet<br />

und warum man in beides investieren sollte (nicht<br />

unbedingt in die Feinkostgeschäfte, aber in Messen<br />

und Internet)<br />

Wer in Lüneburg wohnt und einen Single Malt von<br />

einem Colamixgetränk aus der Dose unterscheiden<br />

kann, oder Manchego nicht für den neuen Kleintransporter<br />

von Mitsubishi hält, der kennt sehr wahrscheinlich<br />

das Feinkostgeschäft Tschorn oder auch<br />

„Spar am Sand“. Trotz Internetkrise, IT-Flaute und<br />

Börsen-Apokalypse – dort muss ich immer noch<br />

Schlange stehen, wenn ich die leckere französische<br />

Feigenmarmelade kaufen will, die es nirgends anders<br />

gibt. Woher weiß ich, dass es die dort gibt? Weil ich<br />

einmal durch einen längeren Blick ins Konfitürenregal<br />

für einen Augenblick mein Interesse an dieser Produktgruppe<br />

durchschimmern ließ. Sogleich war ein<br />

außerordentlich gut informierter „Fachverkäufer“<br />

neben mir und erzählte mir von Geschichte und Wirken<br />

der kleinen Manufaktur, welche diese formidablen<br />

Brotaufstriche kreiert. Heute stehen selten weniger<br />

als drei dieser Gläser gleichzeitig in meinem Kühl-<br />

OSIRIS –<br />

Die Essenz des Größenrausches<br />

PEDDA BOROWSKI BEI c.a.r.u.s. NOCH BIS ZUM 21.11.2002<br />

Wer ihn sieht, denkt ein wenig an Gerárd Depardieu.<br />

Wer ihn erlebt, denkt ein wenig an Gerárd Depardieu.<br />

Intensität, Kompromisslosigkeit, Lebenslust und<br />

hemmungslose Liebe zum Schönen sind treffende<br />

Attribute für Pedda Borowski (46) – wie wohl auch<br />

für sein Filmdouble. Genau wie jener, hat er auf seinen<br />

künstlerischen Stationen in Bielefeld, Düsseldorf,<br />

Hamburg, Paris, Manchester, Amsterdam und<br />

Kairo die Tiefen und Untiefen seiner Umgebung und<br />

seiner selbstgesetzten Themen radikal ausgelotet. Ein<br />

warmer, unmittelbarer Gesprächspartner aber ein<br />

eigenwilliger Künstler. Dabei geht es ihm nicht um die<br />

allgegenwärtige totale Auflösung seiner Motive in<br />

das abstrakte Ungefähre, sondern um die Konturierung<br />

der Essenzen. In der Osiris Ausstellung sind es<br />

die Symbole des politischen Designs der Ägypter,<br />

dessen Protagonisten und seine Entdecker. Eine Serie<br />

schrank. Und die Moral? Mutiges Investment in Personal<br />

lohnt sich, selbst in Krisenbranchen (oder hält<br />

jemand Lebensmittel für einen Boom-Markt?). Menschen<br />

kaufen von Menschen. Ein alter Gemeinplatz<br />

aber nicht minder stichhaltig. Kürzlich begab ich mich<br />

nach Großhansdorf, in eines der Krankenhäuser unter<br />

unseren Kunden, um Fotos von unseren Systemen vor<br />

Ort zu machen. Zwei Dinge blieben<br />

haften. 1. Die Klage auf allen<br />

Stationen: „Zu wenig Leute!“<br />

2. Alle waren extrem freundlich<br />

und hilfsbereit gegen uns<br />

betriebsfremde „Störenfriede“.<br />

Und die Moral? Mutiges Investment<br />

in Personal genießt heute<br />

keine hohe Popularität! Dabei<br />

werden Menschen nur durch<br />

Menschen gesund gemacht.<br />

Unsere Technik kann da nur<br />

untergeordnet helfen.<br />

Wir gehen heuer wieder auf die<br />

Medica, obwohl die großen Messen<br />

in diesem Jahr brutale<br />

Bedeutungsverluste hinnehmen<br />

mussten und in den Sparszenarios der Manager ganz<br />

oben standen. Natürlich wird da selten was verkauft,<br />

wir glauben auch nicht an den Weihnachtsmann! Aber<br />

hier begegnen Menschen Menschen, um irgendwann<br />

vielleicht einmal Geschäfte miteinander zu machen.<br />

Alles was wir dort herausgeben, kann man sich als<br />

Info mehr oder weniger auch im Internet abholen –<br />

und das ist gut so. Aber die Erinnerung<br />

an ein Gesicht, an einen<br />

„Draht“ den man zu jemandem hatte,<br />

an den kleinen Tipp außerhalb der<br />

Funktionsbeschreibungen, die kann<br />

der Schlüssel zu einer nachhaltigen<br />

Kundenbeziehung sein.<br />

Menschen kaufen von Menschen.<br />

Menschen reden mit Menschen.<br />

Alles andere ist Beiwerk. Dazu müssen<br />

Menschen miteinander in Kontakt<br />

treten und überall wo das gut<br />

funktioniert folgt fast von selbst<br />

Erfolg – wie immer der für den<br />

Einzelnen aussehen mag.<br />

Lars Ch. Stricker Kontakt:<br />

Lars.Stricker@<strong>carus</strong>-it.com<br />

Leiter c.a.r.u.s. Marketing<br />

eindrücklicher Monotypien von<br />

morbider Faszination und brutaler<br />

Anziehung. Körper, Körperteile,<br />

heilige Tiere und Symbole,<br />

sowie die Köpfe ihrer<br />

Erforscher formen sich im lichtdurchfluteten<br />

Glassaal des<br />

c.a.r.u.s. Cultur Centrums, durch<br />

die eigenwillige Hängung des<br />

Künstlers, zu einem bedrückend<br />

schönen „Memento Mori“. Die<br />

Essenz des Größenrausches der<br />

Ägyptischen Hochkultur in<br />

einem High-Tech Tempel –<br />

„Honi soit qui mal y pense“.<br />

Kontakt:<br />

contact.cultur@<strong>carus</strong>-it.com<br />

EDITORIAL<br />

cultur


cultur<br />

Schöner Schein – pompöse Pleiten<br />

DAS WAHRE GESICHT DER WIRTSCHAFT<br />

Mal eine ganz andere als die sonst übliche stromlinienförmige<br />

Sicht auf die „New“ und „Old Economy“<br />

wagen diese beiden Bücher: Denn beide Wirtschaftswelten<br />

haben es faustdick hinter den Ohren – statt<br />

der sonst üblichen Erfolgsratgeber liefern die beiden<br />

Autoren in ihren Werken einen kritischen Blick auf<br />

die „peinlichen Kapitel“ der neuen wie der alten<br />

Wirtschaftgeschichte. An enthüllenden Beispielen<br />

enttarnen sie das wahre Gesicht der Ökonomie.<br />

Thomas Frank: Das falsche Versprechen der New Economy<br />

DEMASKIERUNG DER NEW ECONOMY<br />

Lohnzurückhaltung, Aktienabsturz, Massenentlassungen,<br />

... – ist das die „New Ecomony“? Der Autor<br />

Thomas Frank legt den Finger in die Wunde. Er zeigt<br />

auf, dass Firmenchefs immer mehr verdienen, während<br />

von den Angestellten Lohnzurückhaltung<br />

gefordert wird. Das Ergebnis dieser Entwicklung: die<br />

Kluft zwischen Arm und Reich ist größer geworden.<br />

Eine wenig schmeichelhafte Bilanz für die<br />

„New Economy“.<br />

Thomas Frank: Das falsche Versprechen der New<br />

Economy – Wider die neoliberale Schönfärberei<br />

Erschienen im Campus Verlag GmbH, Frankfurt/Main<br />

420 Seiten, geb.<br />

€ 25,50<br />

ISBN 3-593-36810-2<br />

Wertung:<br />

Karsten Schmeh: Die 55 größten Flops der<br />

Wirtschaftsgeschichte<br />

FASZINATION MISSERFOLG<br />

Die Wirtschaftsgeschichte ist voll von gigantischen<br />

Flops, unglaublichem Managerpech und sogar krimineller<br />

Unternehmensenergie. Spannend sind diese<br />

Geschichten allemal, denn wenn es um das Scheitern<br />

ambitionierter Projekte geht, schreibt das Leben einfallsreichere<br />

Geschichten, als es jeder Dichter könnte.<br />

Leider wurden die Flops gegenüber den Erfolgsgeschichten<br />

bisher sträflich vernachlässigt. Höchste<br />

Zeit also, die peinlichen Kapitel der Wirtschaftsgeschichte<br />

ins literarische Visier zu nehmen.<br />

Karsten Schmeh: Die 55 größten Flops der Wirtschaftsgeschichte<br />

– Krimis, Krisen, Kuriositäten<br />

Erschienen im Wirtschaftsverlag Carl Ueberreuter<br />

GmbH, Frankfurt<br />

272 Seiten, Hardcover<br />

€ 24,90<br />

ISBN 3-8323-0864-4<br />

Wertung:<br />

Wertung:<br />

Gehört in jeden Bücherschrank<br />

Lesenswert<br />

Geschmackssache<br />

e_<strong>mission</strong><br />

IMPRESSUM e_<strong>mission</strong><br />

Herausgeber:<br />

c.a.r.u.s. Information Technology <strong>AG</strong><br />

Bornbarch 9, 22848 Norderstedt<br />

Fon: +49. (0)40. 514 35–0<br />

contact.e_<strong>mission</strong>@<strong>carus</strong>-it.com<br />

Chefredaktion:<br />

Lars Ch. Stricker<br />

Redaktion:<br />

Stefanie Knees;<br />

Fachbüro für gute Worte GmbH:<br />

Gilda Mempel, Bettina Goedecke,<br />

Hamburg<br />

Art Direction:<br />

Christian Tönsmann<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Irina Hesselink, Jan Kellermann,<br />

Stefan Köhler, Mann beißt Hund,<br />

Volker Neubauer, Björn Robbe,<br />

Maria Tefov, Karl-Heinz Witt<br />

Layout:<br />

Der Plan, Michael Schwarzbach/<br />

Martina Stille GbR, Bielefeld<br />

Illustrationen:<br />

Artworks, Michael Hellmich, Bielefeld<br />

Fotos:<br />

Pedda Borowski, campus verlag GmbH,<br />

c.a.r.u.s. IT <strong>AG</strong>, c.a.r.u.s. HMS GmbH,<br />

IBM Deutschland GmbH,<br />

St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten,<br />

Universitätsklinikum Eppendorf<br />

Druck:<br />

Wulff Druck GmbH, Norderstedt<br />

Erscheinungsweise: 4mal im Jahr<br />

© c.a.r.u.s. Information Technology <strong>AG</strong> 2002<br />

Nachdruck, Vervielfältigung und Aufnahme<br />

im Internet oder in Online-Dienste nur<br />

nach schriftlicher Genehmigung.<br />

Alle verwendeten Warenzeichen sind eingetragene<br />

Marken der jeweiligen Unternehmen<br />

und werden mit Genehmigung<br />

verwendet.<br />

Die vorliegende Veröffentlichung dient<br />

ausschließlich der allgemeinen Information.<br />

Änderungen in Produkten und<br />

Leistungen bleiben vorbehalten.<br />

10


11 Nr. 4 November 2002 cultur


cultur<br />

Senkrecht<br />

1) Raschelt jetzt auch bei c.a.r.u.s. im Linux Stroh 2) Kunde in 67 waagerecht<br />

3) Vorname des Namensgebers des Turing-Tests 4) Fläschchen, mit<br />

dem Medizin eingeträufelt werden kann 5) Dieses ist ein keines Beweises<br />

bedürfender Grundsatz 6) Nordamerikanischer Landvermesser,<br />

Philosoph und Freigeist, bewies im 19. Jahrhundert im Selbstversuch,<br />

dass das Leben in den Wäldern von unvergleichlicher Schönheit, aber<br />

wirtschaftlich ein Desaster ist 8) Diese Droge macht in der schönen<br />

neuen Welt glücklich 9) Medizinischer Brustkorb 10) Kunstwort aus<br />

Modulator und Demodulator 11) c.a.r.u.s. Power Unit? Nein, allgemein<br />

wird eine zentrale Prozessoreinheit im PC so genannt 12) Das inflationär<br />

benutzte Präfix der vergangenen Jahre vor lateral, Media, Kulti und<br />

Millionär 13) Verpackungskünstler 17) Ehem. Stadtrat für das Berliner<br />

Gesundheitswesen; Chirurg, Begründer der 9 Senkrecht Chirurgie, Ent-<br />

1 2 3 4 ® 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

14 15 16 17<br />

64<br />

18 19<br />

20 21 22<br />

23 24 25 26 27<br />

28 29 30 31 32<br />

33 34<br />

35 36 37 38 39 40 41 42<br />

43 44 45 46<br />

47 48 49 50 51<br />

52 53 54<br />

55 56 57 58 59 60<br />

61 62 63<br />

64 65 66<br />

67 68<br />

Waagerecht<br />

1) Position im Gesundheitswesen, mit der Patientenwohl und Kosten in<br />

Einklang gebracht werden? Körperhaltung, bei der die Beine eine gerade<br />

Linie bilden 7) Himmelsrichtung im Frostschutzmittel 11) Damit<br />

Daten für das Krankenhauscontrolling nicht mehr gewürfelt werden<br />

müssen, gibt es diesen c.a.r.u.s. Management Information Cube (Abk.)<br />

14) Messeinheit für Beleuchtungsstärke 15) Diese Gegend in Manhattan<br />

liegt South of Houston Street 16) Steht in 59 senkrecht in der Regel auf<br />

den Türen nach draußen 18) Abteilung in 67 waagerecht 19) In der Art<br />

einer Bau- oder Schaltungseinheit; Das c.a.r.u.s. Hospital Management<br />

System ist so aufgebaut 20) Das ist das, wenn der Ball im Netz zappelt;<br />

oder jemand, der die notwendige marktwirtschaftliche Ausrichtung<br />

von Krankenhäusern leugnet 21) In Anschriften ist es das c aus c/o<br />

22) Den unaufhaltsamen Aufstieg dieses Arturo beschrieb Bertold<br />

wickler des Druckdifferenzverfahrens (Nachname) 21) Create More Efficient<br />

Data? Auch! Dennoch steht diese Abkürzung eher für das cHMS<br />

Medizinische Informationssystem und das Management der Leistungsstellen<br />

23) Und wenn man sich auf den Kopf stellt: Auch ein Kreuzworträtsel<br />

ist nichts anderes als die Anwendung dieser Wissenschaft des<br />

Verbergens und Verschleierns 26) Sieger des Geschwindigkeitswettkampfes<br />

in Buxtehude 27) Weltreligion 29) An der Entwicklung dieses<br />

c.a.r.u.s. Systems für Labororganisation sind Ärzte, Chemiker, Physiker,<br />

MTA und erfahrene Softwareentwickler beteiligt (Abk.) 31) Remote<br />

Access Server (Abk.) 32) Im Lied heißt es „In der Badewanne bin ich<br />

das“; sonst auch auf Schiffsbrücken zu finden 36) Röhrenförmiges<br />

Instrument zur Injektion, Instillation und Ablassen von Körperflüssigkeiten<br />

38) Wenn Computer denken können (sollen), nennt man das<br />

abgekürzt so 39) Weltweite Staatengemeinschaft (Abk.) 40) Laubbaum<br />

Brecht 24) Zauberer sollten eher so heißen, da sie doch nur etwas vortäuschen;<br />

alte Bezeichnung für Schauspieler 25) Badeort an der Küste<br />

Floridas 28) Bezeichnung im Amerikanischen für eingetragen (Abk.)<br />

30) Anfangswort einer altsprachlichen Mönchsregel des Benediktinerordens,<br />

die dazu auffordert, außer zu arbeiten, auch anderes zu tun<br />

33) Morgengebet des kath. Breviers (Pl) 34) Ort/Raum für Analysen,<br />

Experimente und sonstige wissenschaftliche Arbeit 35) Ohne Komplikationen,<br />

amerikanisches in Ordnung 37) Griech. Gott der Heilkunst,<br />

von Zeus in die Unterwelt verdammt, weil er versucht hatte, Tote zum<br />

Leben zu erwecken 41) Griechische Luft 43) Für Allgemeingebildete<br />

einfach ein Irrgarten, für Mediziner (man verzeihe die Verallgemeinerung)<br />

das Innenohr (siehe Corti) und für die klassisch Gebildeten steht<br />

es eng in Zusammenhang mit Minotaurus 46) Dieses System dient der<br />

Widerstandsfähigkeit 49) Berauschend, betäubend 52) Man kann<br />

Lösung<br />

48<br />

4<br />

–<br />

11<br />

35<br />

49<br />

6<br />

31<br />

7<br />

14<br />

56<br />

46<br />

60<br />

57<br />

e_<strong>mission</strong> 12<br />

im Wappen Kanadas 42) Fluss in der Bremsflüssigkeit 44) Engl. Abk. für<br />

Ribonukleinsäure 45) Branche, der die UMTS Lizenzen schwer in der<br />

Geld-Börse liegen (Abk.) 47) Medizinfachleute erfahren dort interessante<br />

c.a.r.u.s. Anregungen 48) Vor Jahrzehnten der Modestoff für<br />

Hemden, heute eher technische Multifaser (Polyacryl) für bunte Himmelsstürmer<br />

50) Ehemals war diese Opposition hauptsächlich außerhalb<br />

hoher Häuser auf den Straßen aktiv 51) Lettlands Hauptstadt 54) Kurzbezeichnung<br />

des c.a.r.u.s. Koordinations- und Dokumentationssystems<br />

für Operationen 56) Diese Hyperverbindung führt im Internet zu neuen<br />

Informationen 59) Staatengemeinschaft in Amerika (Abk.) 60) Wer so<br />

viel mal klüger ist, ist ein Besserwisser 62) Ansteckender Wahnsinn?<br />

Bovine spongiforme Enzephalopathie (Abk.) 63) Stadt in Belgien,<br />

„Hausstrecke“ eines fünffachen Autorennen Weltmeisters 66) Staatengemeinschaft<br />

in Europa (Abk.)<br />

sagen, dass der Einsatz von c.a.r.u.s. HMS Produkten so etwas ist für<br />

die knappen Finanzen in Kliniken; ganz klassisch meint es allerdings<br />

die (Heil)Behandlung einer Krankheit 53) Köpfe tun es hin und wieder,<br />

mehr als ein Viertel der Menschen tun es und Mediziner warnen davor,<br />

tun es gelegentlich aber auch 55) Gibt es am Klavier und im Auto immer<br />

in Fußnähe 57) In jeder Generation enthalten, materielle Träger der<br />

Vererbung (Pl.) 58) Titel für einen nicht britischen Grafen (engl.)<br />

61) Neherd dnu nednew Eis se eiw Eis nellow: Es ist neben diesem und<br />

jenem das, was c.a.r.u.s. so besonders macht 64) Für unsere Molekularbiologen:<br />

Kleinste genetische Einheit, einem Nucleotid entsprechend<br />

65) In der Regel wird bei diesem Ereignis eine Flasche Champagner<br />

gegen den Bug geschleudert 67) Gesundheitseinrichtung zur stationären<br />

medizinischen Betreuung 68) Netzwerk für IT-Speicherlösungen<br />

(engl. Abk.)

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