Das Magazin 3|2013 (PDF, 2.2 MB) - Deutsche BKK
Das Magazin 3|2013 (PDF, 2.2 MB) - Deutsche BKK
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<strong>Das</strong> Kundenmagazin für Versicherte der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> · Ausgabe 3 | 2013<br />
<strong>Das</strong><strong>Magazin</strong><br />
THEMEN DIESER AUSGABE:<br />
DEPRESSIONEN – Wenn das Leben<br />
nur noch grau ist<br />
IMPFSCHUTZ – Impfungen<br />
für Erwachsene<br />
PRÄVENTION – Mit Hautscreening<br />
Hautkrebs vorbeugen
INHALTSVERZEICHNIS AUSGABE 3/2013<br />
EDITORIAL<br />
Bildtexte<br />
ADHS: Mit Ruhe und Struktur die Hyperaktivität<br />
besiegen. Wir helfen Ihnen dabei.<br />
Initiative Herzbewusst: Mit Bewegung und gesunder<br />
Ernährung vor Herzinfarkt schützen.<br />
Wir beraten Sie gern.<br />
Keine Chance für Bakterien: Mit sparsamen<br />
Einsatz von Antibiotika Resistenzen vermeiden.<br />
Wir haben wichtige Informationen für Sie.<br />
Auf dem Weg zur Traumfigur: Mit dem richtigen<br />
Maß an Bewegung und Ernährung Geld für<br />
Pillen sparen. Wir zeigen Ihnen wie es geht.<br />
4<br />
DEPRESSIONEN<br />
Wenn das Leben<br />
nur noch grau ist.<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> stellt<br />
„Versorgungskonzept<br />
Depression“ vor.<br />
10<br />
HÖRSCHÄDEN<br />
Besonders Kinder und<br />
Jugendliche hören zu<br />
viel und zu laute Musik.<br />
Wir haben einen Experten<br />
befragt, welche<br />
Schäden dadurch entstehen<br />
können.<br />
14<br />
IMPFSCHUTZ<br />
Impfschutz ist nicht<br />
nur für Kinder wichtig.<br />
Wir sagen Ihnen, welche<br />
Impfungen Erwachsene<br />
auffrischen lassen<br />
müssen.<br />
30<br />
HAUTSCREENING<br />
Neben Sonnenschutz ist<br />
Hautscreening die beste<br />
Methode, Hautkrebs vorzubeugen.<br />
Nutzen Sie<br />
die Präventionsangebote,<br />
wir sagen Ihnen wie das<br />
geht.<br />
IM FOKUS<br />
Wenn das Leben nur noch grau ist 4<br />
NEWS<br />
Nachrichten rund um die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> 8<br />
GESUNDHEIT<br />
<strong>Das</strong> Ohr vergisst nicht 10<br />
Ist Ihr Impfschutz noch wirksam? 14<br />
Die Pille danach – Notfallhilfe auf Rezept 20<br />
Altersblindheit vermeiden 26<br />
Gesundheitsrisiko Sitzen 29<br />
Haut zeigen für Ihre Gesundheit 30<br />
Zweitmeinung/Internet-Myomportal 33<br />
Wechselwirkung Milch – Medikamente 34<br />
SERVICE<br />
SEPA, IBAN und BIC 12<br />
Energy-Drinks – Gefahr aus der Dose 13<br />
Mit Gesundheitskosten Steuern sparen 18<br />
In Würde Altwerden –<br />
Interview mit Henning Scherf 22<br />
Medikamentenfälschungen 24<br />
Lebensmittel von A-Z: Joghurt 25<br />
Jobstarter: Mehr Leistung von Anfang an 28<br />
AUS DEN REGIONEN<br />
Buntes aus den Filialen 16<br />
POLITIK<br />
Zuviel Operationen in Deutschland? 32<br />
Preisrätsel 35<br />
HERAUSGEBER:<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong>, Willy-Brandt-Platz 8, 38440 Wolfsburg<br />
Marketing und Kommunikation, Stefanie Winkler<br />
Chefredaktion: Sabine Bruns<br />
Gestaltung: www.schwanke-raasch.de<br />
Mitarbeit: Wolfgang Reich, Kathrin Schreiter, Lydia Krüger,<br />
Uta Engelhardt, Sabine Sell, Janina Thom, Doris Glimpel<br />
Fotos: <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong>, fotolia, Ralf Mohr<br />
Druck: Evers Druck, Meldorf<br />
Anzeigenberatung und -verkauf: Verlagsvertretung Ollmann,<br />
Tel.: (0 40) 5 28 59 55<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> für die Versicherten der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> dient<br />
der Förderung der Gesundheit der <strong>BKK</strong>-Versicherten im Rahmen<br />
der gesetzlichen Aufklärungspflicht der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong>.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> übernimmt keine Verantwortung<br />
für die Qualität der in den Anzeigen beworbenen Produkte.<br />
38439 Wolfsburg<br />
Service-Hotline (0 18 02) 18 08 65*<br />
info@deutschebkk.de<br />
www.deutschebkk.de<br />
*6 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz,<br />
maximal 42 Cent pro Minute für Anrufe aus Mobilfunk netzen.<br />
Wichtig – bitte unbedingt die Vorwahl mitwählen!<br />
Vertrauen ist gut, eine<br />
zweite Meinung ist oft besser<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Achim Kolanoski,<br />
Vorstandsvorsitzender der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong><br />
einen schlechten Tag hat jeder<br />
einmal. Auch wenn man im Volksmund<br />
schnell mal sagt „Mensch,<br />
bin ich depressiv heute“ – die<br />
echte Depression ist eine ernsthafte<br />
Erkrankung. Und vor allem<br />
ist sie lebensgefährlich. Umso<br />
wichtiger ist es, sich rechtzeitig<br />
Hilfe zu suchen. Deshalb widmen<br />
wir die Titelgeschichte des <strong>Magazin</strong>s<br />
diesem wichtigen Thema.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> kümmert sich<br />
im Rahmen ihres „Versorgungskonzeptes<br />
Depression“ speziell<br />
um Betroffene. Mehr dazu erfahren<br />
Sie auf den Seiten 4 bis 6.<br />
Ein weiteres Thema, das uns<br />
am Herzen liegt: Impfungen. Laut Robert Koch-Institut gehören<br />
Impfungen zu den „wichtigsten und wirksamsten präventiven<br />
Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen“. Während<br />
in Entwicklungsländern jede Impfaktion z.B. gegen Polio (Kinderlähmung)<br />
als großer Fortschritt gefeiert wird, sinkt in Deutschland<br />
die so genannte Durchimpfungsrate für viele Krankheiten. Nicht<br />
nur Kinder werden seltener geimpft – auch Erwachsene vernachlässigen<br />
Auffrischungsimpfungen, z.B. gegen Tetanus und Diph -<br />
therie. Diese Impfmüdigkeit gefährdet nicht nur die eigene Gesundheit,<br />
sondern auch die anderer Menschen. So brach 2006 in<br />
Nordrhein-Westfalen eine Masern-Epidemie mit 2.000 Erkrankten<br />
aus. Mein Tipp: Lassen Sie beim nächsten Hausarztbesuch Ihren<br />
Impfausweis überprüfen – Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken.<br />
In kaum einem anderen Land wird so viel operiert wie in Deutschland.<br />
18,3 Millionen Fälle zählte das Statistische Bundesamt für<br />
das Jahr 2011. Seit sieben Jahren steigt die Zahl stetig an. Insbesondere<br />
die Zahl für die Krankenhäuser lukrativer Operationen<br />
ist angestiegen. Beispielsweise kostet eine Wirbelsäulen-OP im<br />
Durchschnitt 12.000 Euro. Davon könnten andere Behandlungsmethoden<br />
für viele Patienten bezahlt werden – über mehrere Jahre.<br />
Häufig hilft es, sich mit einer Zweitmeinung Sicherheit zu verschaffen,<br />
ob eine OP wirklich die beste Therapie ist. Die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>BKK</strong> bietet dazu viele Möglichkeiten. Bitte nutzen Sie sie!<br />
Ich wünsche Ihnen alles Gute – vor allem Gesundheit.<br />
Ihr<br />
Achim Kolanoski<br />
2 DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />
3
IM FOKUS DEPRESSIONEN<br />
DEPRESSIONEN IM FOKUS<br />
Wenn das Leben<br />
nur noch grau ist<br />
Innere Leere, Antriebslosigkeit, Verzweiflung – rund vier<br />
Millionen Menschen leiden in Deutschland an Depressionen.<br />
Die Krankheit kann Betroffene im schlimmsten Fall bis in<br />
den Selbstmord treiben.<br />
Und es kann jeden treffen: Erfolgreiche<br />
Fußballer, umjubelte Rockstars oder treusorgende<br />
Familienväter. Problematisch ist,<br />
dass nach Schätzungen von Experten nur<br />
rund zehn Prozent der Patienten eine wirksame<br />
Behandlung bekommen. Die Gründe<br />
dafür sind vielfältig. Nicht selten haben sie<br />
mit Unwissenheit und Vorurteilen zu tun:<br />
Viele Erkrankte empfinden ihre Depression<br />
als persönliches Versagen, und sie gehen<br />
aus Scham nicht zum Arzt. Für manche Betroffene<br />
sind psychische Erkrankungen gar<br />
mit einem Tabu belegt. Ein verhängnisvoller<br />
Irrglaube, denn Fakt ist: Je schneller Menschen<br />
mit Depressionen geholfen wird,<br />
desto größer sind ihre Chancen auf Heilung.<br />
Oftmals wird die Erkrankung jedoch gar<br />
nicht erkannt, vielfach werden Ausweichdiagnosen<br />
gestellt. Und selbst wenn ein<br />
Arzt die richtige Diagnose stellt, erhalten<br />
nur eine geringe Zahl der Betroffenen eine<br />
erfolgreiche Behandlung. Häufig müssen<br />
Patienten wochenlange Wartezeiten in Kauf<br />
nehmen, bevor sie einen Termin beim<br />
Psychotherapeuten oder einen Therapieplatz<br />
erhalten. Die Folgen sind fatal: Obwohl<br />
die Patientenzahlen rückläufig sind, nehmen<br />
sich jedes Jahr etwa 10.000 Menschen<br />
in Deutschland das Leben, davon 90 Prozent<br />
in Verbindung mit einer psychischen<br />
Erkrankung – meist einer Depression.<br />
Daran erkennen Sie eine Depression<br />
Auch wenn eine Depression in den meisten<br />
Fällen auf verschiedene individuelle Ursachen<br />
zurückzuführen ist und sich vielfältig äußern<br />
kann, gibt es doch einige charakteristische Anzeichen:<br />
Zum einen Gefühle tiefer Traurigkeit<br />
und innerer Leere. Depressionskranke fühlen<br />
sich vollkommen mut-, freud-, antriebs- und<br />
kraftlos und verlieren die Freude an normalerweise<br />
als schön empfundenen Dingen.<br />
Daher stammt auch die Bezeichnung „Depression“<br />
– sie leitet sich vom lateinischen<br />
Wort deprimere = niederdrücken ab. Zum<br />
anderen haben Betroffene wenig Energie<br />
und Entschlusskraft, selbst einfache Alltagserledigungen<br />
und Entscheidungen fal-<br />
len ihnen schwer. Auch die Konzentrationsfähigkeit<br />
ist reduziert, sodass Tätigkeiten<br />
als anstrengend und überfordernd empfunden<br />
werden, die vor der Erkrankung mühelos<br />
bewältigt wurden. Dadurch kommt es<br />
häufig zu einem starken Verlust an Selbstvertrauen<br />
sowie Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen.<br />
Auch Angst zustände, Gedanken<br />
an den Tod oder Selbsttötung können<br />
in schwerwiegenderen Fällen auftreten.<br />
Physische Anzeichen sind massive Schlafstörungen,<br />
Appetitverlust, körperliche<br />
Unruhe oder Lethargie und vermindertes<br />
sexuelles Verlangen. Häufig leiden die<br />
Betroffenen auch an Magen-, Kopf- und<br />
Rückenschmerzen, Schwindel oder Engegefühle<br />
in der Brust, für die keine organischen<br />
Ursachen zu finden sind. Oftmals sind die<br />
Beschwerden zu bestimmten Tageszeiten<br />
besonders schlimm. Als typisch gilt das<br />
„Morgentief“ mit einer leichten Besserung<br />
gegen Abend. Bestehen diese Symptome<br />
länger als zwei Wochen, sprechen Experten<br />
nicht mehr von einer Verstimmung – zum<br />
Beispiel als Reaktion auf eine belastende<br />
Lebenssituation – sondern von einer<br />
Depression.<br />
Verschiedene Formen<br />
Die Symptome, wie sie oben beschrieben<br />
sind, kennzeichnen die so genannte monopolare<br />
Form der Depression. Es gibt jedoch<br />
noch eine weitere: Eine der am häufigsten<br />
vorkommenden ist die bipolare Form der<br />
Depression – auch manisch-depressive Erkrankung<br />
genannt. Sie ist durch den Wechsel<br />
zwischen zwei völlig unterschiedlichen<br />
Krankheitsphasen gekennzeichnet. In den<br />
depressiven Phasen leiden die Betroffenen<br />
an Symptomen, wie sie auch für die monopolare<br />
Form der Depression typisch sind<br />
(siehe oben). Die so genannten manischen<br />
Phasen äußern sich genau gegensätzlich:<br />
Häufige Symptome sind starke euphorische<br />
Stimmungen, „aufgekratzte“, der Situation<br />
nicht angemessene Fröhlichkeit und Energiegeladenheit,<br />
bis hin zu übersteigerter<br />
Gereiztheit und sogar Aggressivität. Betroffene<br />
haben häufig ein überschäumendes<br />
Redebedürfnis, sie sprechen sehr schnell,<br />
lassen sich leicht ablenken und die eigene<br />
Leistungskraft wird massiv überschätzt.<br />
Typisch sind zudem Kontrollverluste, zum<br />
Beispiel beim Umgang mit Geld, mögliche<br />
negative Folgen des eigenen Handelns werden<br />
ausgeblendet. Auch Wahnvorstellun-<br />
gen, ein übersteigertes Sendungsbewusstsein,<br />
Größenwahn sowie Sinnestäuschungen,<br />
wie etwa das Hören von Stimmen,<br />
können Symptome einer manischen Phase<br />
sein. Der Wechsel zwischen den Phasen ist<br />
für Betroffene und deren soziales Umfeld<br />
eine große Belastung. <strong>Das</strong> Risiko für Suizidversuche<br />
und Suchterkrankungen ist bei<br />
manisch-depressiv Erkrankten besonders<br />
hoch. Umso wichtiger ist hier eine schnelle<br />
Diagnose und Therapie.<br />
Die Ursachen sind vielfältig<br />
Häufig haben Depressionen mehr als eine<br />
Ursache: Körperliche und – so wird vermutet<br />
– genetische Einflüsse treten mit psychischen<br />
und psychosozialen Auslösern in<br />
Wechselwirkung und können sich gegenseitig<br />
verstärken. Außerdem ist der Hirnstoffwechsel<br />
aus dem Lot geraten: Die Botenstoffe<br />
Serotonin bzw. Noradrenalin liegen<br />
nicht mehr in der optimalen Konzentration<br />
vor. Ist das Gleichgewicht dieser Botenstoffe<br />
gestört, werden die Impulse zwischen<br />
den Hirnzellen nicht mehr richtig übertragen.<br />
Dies schlägt sich in den Gefühlen und<br />
Gedanken der Erkrankten nieder. Studien<br />
haben weiterhin gezeigt, dass durch chronischen<br />
Stress, ein akutes psychisches Trauma<br />
oder eine Infektion die Ausschüttung<br />
des Stresshormons Cortisol erhöht ist.<br />
Diese erhöhte Konzentration kann Verhaltensänderungen<br />
verursachen, wie sie auch<br />
für Depressionen typisch sind. Experten<br />
vermuten, dass auch eine genetische Veranlagung<br />
die Anfälligkeit für Depressionen<br />
erhöhen kann, die dann häufig durch den<br />
Stress belastender Lebensumstände, wie<br />
chronischer Arbeitsüberlastung oder einschneidende<br />
Lebensereignisse, ausgelöst<br />
werden. So können etwa der Verlust eines<br />
nahestehenden Menschen, der plötzliche<br />
Verlust des Arbeitsplatzes oder die Geburt<br />
eines Kindes das Depressionsrisiko erhöhen<br />
bzw. die Erkrankung auslösen. Zu solchen<br />
Be- und Entlastungs-Faktoren zählen auch<br />
Konflikte im Freundes- oder Familienkreis.<br />
Auch Charaktereigenschaften, wie extreme<br />
Leistungsorientierung, hohes Verantwortungsbewusstsein<br />
und eine stark selbst -<br />
kritische, perfektionistische Haltung, können<br />
die Anfälligkeit für Depressionen erhöhen.<br />
Nicht zuletzt kann sich hinter leichteren<br />
Formen der Krankheit auch ein jahreszeitlich<br />
bedingter Lichtmangel verbergen –<br />
die so genannte Winterdepression.<br />
Hilfe im Notfall: Die Telefonseelsorge ist<br />
deutschlandweit täglich 24 Stunden unter<br />
0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222<br />
kostenfrei und anonym erreichbar. Weitere<br />
Infos gibt es unter www.telefonseelsorge.de.<br />
Allgemeine Informationen über Depressionen gibt<br />
es z.B. unter www.kompetenznetz-depression.de<br />
Therapie – je eher, desto besser<br />
Es gibt unterschiedliche Formen von Depressionen<br />
und dementsprechend verschiedene<br />
Therapien. Die Mehrzahl der Patienten<br />
kann damit effektiv behandelt werden und<br />
wieder ein erfülltes Leben führen. Allerdings<br />
ist das Rückfallrisiko im Vergleich mit<br />
Menschen, die nie an einer Depression ge -<br />
litten haben, deutlich erhöht. Die Neigung,<br />
Depressionen zu entwickeln, bleibt lebenslang<br />
bestehen. Für eine erfolgreiche Behandlung<br />
ist eine möglichst frühzeitige, individuelle<br />
Diagnose entscheidend. Nicht behandelte,<br />
schwere Depressionen bergen die<br />
Gefahr von Suiziden (Selbsttötungen) bzw.<br />
Suizidversuchen und können zudem andere<br />
körperliche Erkrankungen negativ beeinflussen.<br />
Wer bei sich selbst, bei Verwandten<br />
oder Freunden Anzeichen einer Depression<br />
bemerkt, die länger als zwei Wochen anhalten<br />
und durch äußere Umstände nicht beeinflussbar<br />
sind, sollte daher nicht zögern,<br />
mit einem Arzt zu sprechen – beziehungsweise<br />
offen das Gespräch mit dem Betroffenen<br />
zu suchen und diesen darin zu bestärken,<br />
einen Arzt aufzusuchen. Eine individuelle<br />
und möglichst frühe Diagnose von<br />
Depressionen macht eine erfolgreiche<br />
Behandlung sehr wahrscheinlich und vermindert<br />
die Gefahr von Rückfällen.<br />
Die Diagnose einer Depression beinhaltet<br />
eine ausführliche „Bestandsaufnahme“<br />
(Anamnese) der medizinischen und biographischen<br />
Vorgeschichte des Patienten,<br />
Foto: emiliau<br />
4<br />
DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />
5
IM FOKUS DEPRESSIONEN<br />
seines körperlichen und psychischen Zustandes<br />
sowie dessen Lebenssituation. Die<br />
Behandlung der Depression sollte individuell<br />
auf den Patienten abgestimmt sein. Bei<br />
leichten Formen können unter Umständen<br />
bereits Sport- und Bewegungstherapie, Entspannungsverfahren,<br />
Gesprächstherapien,<br />
pflanzliche Heilmittel oder Antidepressiva<br />
helfen. Saisonale depressive Erkrankungen,<br />
die in der dunklen Jahreszeit auftreten,<br />
sprechen möglicherweise auf eine Licht -<br />
therapie an.<br />
In den meisten Fällen baut die Behandlung<br />
der Depression jedoch auf drei Grundpfeilern<br />
auf: Der Behandlung mit Antidepressiva,<br />
psychotherapeutischen Verfahren und<br />
zusätzlichen therapeutischen Maßnahmen<br />
wie körperbezogenen Therapien. Die besten<br />
Erfolge bringt eine personalisierte Depressionsbehandlung,<br />
die die individuell beste<br />
Kombination aus den drei Bereichen vereint.<br />
Bei schweren Depressionen, bei denen<br />
ambulante psychotherapeutische und medikamentöse<br />
Behandlungsmethoden nicht<br />
ausreichen, kann die Betreuung im Rahmen<br />
eines stationären Aufenthalts in einer Klinik<br />
für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik<br />
nötig werden. Dies gilt insbesondere<br />
bei akuter Suizidgefahr, bei lang<br />
anhaltenden Krankheitsverläufen, die sich<br />
ambulant nicht bessern, wenn bisherige<br />
Therapien nicht helfen, bei schwerwiegenden<br />
sozialen Problemen oder bei weiteren<br />
schweren körperlichen Erkrankungen.<br />
Antidepressiva sind bei mittelschweren und<br />
schweren Depressionen meist ein unverzichtbarer<br />
und gut wirksamer Bestandteil<br />
der Therapie. Sie bringen die Hirnboten -<br />
stoffe wieder ins Gleichgewicht und normalisieren<br />
die Signalübertragung zwischen<br />
den Nervenzellen. Wichtig zu wissen: Die<br />
Wirkung setzt nicht immer sofort ein, sondern<br />
häufig erst nach rund zwei Wochen.<br />
Entgegen verbreiteter Vorurteile machen<br />
Antidepressiva nicht abhängig und verändern<br />
auch nicht die Persönlichkeit. Es kann<br />
jedoch vorkommen, dass ein verabreichtes<br />
Antidepressivum allein nicht gut genug<br />
wirkt, so dass der Arzt einen anderen Wirkstoff<br />
verschreiben muss. Wichtig ist, das<br />
Medikament wie verordnet und ausreichend<br />
lange zu nehmen – oftmals über mehrere<br />
Monate hinweg. In vielen Fällen bleibt es bei<br />
einer depressiven Episode. Trotzdem sollte<br />
jeder, der schon einmal an Depressionen<br />
erkrankt war, auf mögliche Anzeichen einer<br />
erneuten Depressionsphase achten und<br />
sich in diesem Fall rasch in ärztliche Behandlung<br />
begeben. Mit einer frühzeitigen<br />
Therapie lassen sich Stärke und Dauer weiterer<br />
depressiver Phasen erheblich verringern<br />
(siehe auch neues Therapieprogramm<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong>).<br />
Psychotherapie –<br />
Gespräche helfen heilen<br />
Bei der Behandlung mit psychotherapeu -<br />
tischen Verfahren erfolgt die Therapie<br />
zumeist in Form von regelmäßigen Gesprächen.<br />
Bei leichten Depressionen kann<br />
diese Form der Behandlung bereits ausreichen.<br />
Bei mittleren und schweren Depressionen<br />
ist sie für den Behandlungserfolg<br />
ebenso wichtig wie die Therapie mit Anti -<br />
depressiva. Jedoch ist nicht jede psychotherapeutische<br />
Methode für jeden Patien-<br />
ten gleich gut geeignet. Manchmal braucht<br />
es etwas Zeit, bis das richtige Verfahren gemeinsam<br />
mit den behandelnden Ärzten und<br />
Therapeuten gefunden ist. Patienten sollten<br />
sich daher nicht scheuen, verschiedene<br />
Verfahren auszuprobieren. Der Erfolg der<br />
psychotherapeutischen Behandlung hängt<br />
maßgeblich davon ab, ob sich der Patient<br />
mit dem gewählten Verfahren und dem<br />
Therapeuten wohlfühlt.<br />
<strong>Das</strong> Therapieprogramm<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong><br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> bietet Versicherten, die<br />
an Depressionen leiden, ab sofort ein neues<br />
Therapieprogramm. <strong>Das</strong> „Versorgungskonzept<br />
Depressionen“ ermöglicht rückfallgefährdeten<br />
Versicherten eine sofortige, individuelle<br />
und gezielte Hilfe durch telefonische<br />
Betreuung und therapeutische Sitzungen.<br />
Lange Krankschreibungen oder wiederholte<br />
Klinikaufenthalte sollen so künftig<br />
der Vergangenheit angehören.<br />
<strong>Das</strong> Programm umfasst<br />
folgende Leistungen:<br />
kontinuierliches telefonisches Coaching<br />
durch ausgebildete Psychotherapeuten<br />
(Montag bis Freitag, von 8 bis 18 Uhr)<br />
Kriseninterventionshotline (Montag bis<br />
Freitag, von 18 bis 22 Uhr)<br />
regelmäßige ambulante psychotherapeutische<br />
Sitzungen in der Nähe des<br />
Wohnortes<br />
Mit dem „Versorgungskonzept Depressionen“<br />
hat die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> als erste Krankenkasse<br />
ein Programm zur lückenlosen<br />
Hilfe bei Depressionen aufgebaut. Ermöglicht<br />
wird dies durch ein deutschlandweites<br />
Netzwerk aus Fachärzten und psychotherapeutischen<br />
Einrichtungen.<br />
Ziel ist es, stationären Aufenthalten der an<br />
Depressionen leidenden Versicherten vorzubeugen<br />
und lange Krankschreibungen zu<br />
verhindern. Teilnehmen können alle Versicherten<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong>, die aufgrund<br />
von Depressionen bereits stationär behandelt<br />
wurden und rückfallgefährdet sind.<br />
Die Teilnahme ist freiwillig und kostenlos.<br />
Bei einer Anmeldung sind die Teilnehmer<br />
ein Jahr an diese Therapieform gebunden.<br />
Eine Richtlinien-Therapie ist dann erst<br />
wieder im Anschluss möglich. <br />
Anfragen zum „Versorgungskonzept<br />
Depressionen“ beantwortet das psychiatrische<br />
Fallmanagement der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong><br />
unter 0 53 61 18 34 42<br />
6 DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />
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oder bildet Hohlräume (z.B. an Nacken und Taille). Dies ist<br />
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Druckstellen und schlechten Schlaf.<br />
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8<br />
Gesundheitsoffensive<br />
der <strong>Deutsche</strong>n Post DHL<br />
Prävention statt Therapie – unter diesem Motto startet die<br />
<strong>Deutsche</strong> Post DHL die Gesundheitsoffensive „Fit für mich“<br />
mit Joey Kelly als Botschafter. Bis Ende des Jahres testen rund<br />
1.500 Zusteller in vier Pilotregionen die Initiative. Dort stehen den<br />
Mitarbeitern des Bereiches Brief von <strong>Deutsche</strong> Post DHL externe<br />
Gesundheitstrainer mit Rat und Tat zur Seite, um sie mit Übungen<br />
und Beratungen zu unterstützen. Außerdem erhalten die Zusteller<br />
einen speziell für sie entwickelten Schuh und auf Wunsch individuell<br />
angepasste orthopädische Einlagen. Die Testphase der Initiative<br />
läuft bis Dezember an den Standorten Berlin-Wilmersdorf, Brandenburg,<br />
Wolfsburg und Rheine. Der gesamte Pilot wird durch die<br />
Charité Berlin und die RWTH Aachen wissenschaftlich begleitet,<br />
um zu bewerten, wie die Maßnahmen ankommen und welchen<br />
Nutzen sie für den einzelnen bringen. Wichtigstes Ziel der Initiative<br />
ist es deutlich zu machen, dass man fit immer für sich selbst und<br />
nicht für andere oder etwa das Unternehmen ist. Für die eigene<br />
Gesundheit präventiv etwas zu tun, z.B. durch Bewegung und gesunde<br />
Er nährung, dazu soll „Fit für mich“ motivieren. Damit pilotiert<br />
die <strong>Deutsche</strong> Post DHL ein umfassendes und auf die täglichen<br />
Belange konzentriertes betriebliches Gesundheitsprogramm, das<br />
die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> als Betriebskrankenkasse von <strong>Deutsche</strong> Post<br />
DHL gemeinsam mit der UKPT unterstützt. <br />
Wichtige Änderung bei<br />
PlusProgrammen: Gesetzgeber<br />
wünscht Archivierung der<br />
Therapiedokumentationen<br />
Ein Plus an Lebensqualität, das ist das Ziel der PlusProgramme.<br />
Mit strukturierten Behandlungsmaßnahmen verhelfen die Plus-<br />
Programme vielen chronisch kranken Menschen zu diesem<br />
„Mehr“ an Lebensqualität. Durch die exakten Therapievorgaben<br />
können z.B. keine Untersuchungen vergessen werden und die<br />
regelmäßigen Kontrollen und Gespräche mit dem Arzt binden die<br />
Patienten eng in die Behandlung ein. Zusätzliche Schulungen verhelfen<br />
chronisch Kranken zu mehr Sicherheit im Alltag und damit<br />
zu einer besseren Einschätzung ihrer persönlichen Situation.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> bietet folgende PlusProgramme an:<br />
Diabetes Typ I + II<br />
Koronare Herzkrankheit inkl. Modul Herzinsuffizienz<br />
Asthma und COPD<br />
Brustkrebs<br />
Menschen, die an einer dieser Erkrankungen leiden, empfehlen<br />
wir dringend an den PlusProgrammen teilzunehmen, weil nur so<br />
sichergestellt wird, dass sie medizinisch optimal begleitet werden.<br />
Ein Grund dafür ist, dass ihr behandelnder Arzt ihre Therapie<br />
lückenlos dokumentiert und so eine qualitativ hochwertige Behandlung<br />
gewährleistet ist. Anhand der Dokumentation lässt sich<br />
jederzeit der Behandlungserfolg verfolgen bzw. die Behandlung<br />
modifizieren, falls dies erforderlich sein sollte.<br />
Mit ihrer Teilnahmeerklärung an den PlusProgrammen haben sie<br />
bereits der Datenerhebung und Weiterleitung zugestimmt. Diese<br />
Daten stehen unter einem besonderen Datenschutz. Um ihre Betreuung<br />
im Rahmen der PlusProgramme weiter zu verbessern<br />
und auch künftig dauerhaft wissenschaftlich auswerten zu können,<br />
hat nun der Gesetzgeber die Aufbewahrung der relevanten<br />
Daten für einen Zeitraum von 15 Jahren ab Teilnahmebeginn<br />
verfügt. Die Richtlinien und die tragenden Gründe sind im<br />
Internet unter www.g-ba.de einsehbar. <br />
Sind Sie chronisch krank und interessieren sich für eines unserer<br />
PlusProgramme? Gern informieren wir Sie unter 0 18 02 36 79 62*<br />
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maximal 42 Cent pro Minute für Anrufe aus Mobilfunk netzen.<br />
DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />
Foto: momius<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> Charity Tour zugunsten der DKMS<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> organisierte gemeinsam mit dem Radtreff<br />
Campus Bonn e.V. (RCB) eine Fahrradtour am 6. und 7. Juli.<br />
In zwei Tagen wurde die Strecke von Stuttgart über Darmstadt<br />
nach Bonn zurückgelegt. Startgebühren und Spenden fließen<br />
direkt an die DKMS <strong>Deutsche</strong> Knochenmarkspenderdatei. Der RCB<br />
kann so die Patenschaft für rund 100 Spender übernehmen.<br />
Schirmherr der Charity Tour 2013 ist Dietmar Welslau, Personalchef<br />
der Telekom Deutschland. Die Gesamtstrecke von 400 Kilometern<br />
radelten rund 35 trainierte Fahrerinnen und Fahrer des<br />
RCB, aber auch Vorstände und das eine oder andere bekannte Gesicht<br />
begleitete Teilabschnitte der Tour per Rad.<br />
„Wir möchten regional mit dieser Veranstaltung auf die DKMS hinweisen,<br />
aber auch zugleich die Gesundheit fördern. Die Telekom<br />
Deutschland hat sich das Motto ‚Selbst etwas tun und anderen helfen‘<br />
auf die Fahne geschrieben“, erklärte Schirmherr Dietmar<br />
Welslau. In diesem Jahr war die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> der Hauptpartner<br />
der Tour. Filialleiter Rheinland Thorsten Krumphaar: „Wir unterstützen<br />
die DKMS bereits seit Jahren aktiv und freuen uns, dass<br />
wir mit dieser Aktion gleichzeitig gesundheitsbewusstes Verhalten<br />
fördern können.“ An beiden Abenden der Tour fand zudem ein gut<br />
MÜNCHENER VEREIN Versicherungsgruppe auch 2013<br />
wieder „Beliebtester Versicherer Deutschlands“<br />
Im zweiten Jahr in Folge erzielt die<br />
MÜNCHENER VEREIN Versicherungsgruppe<br />
erneut Platz 1 in der Kundenbefragung<br />
„Beliebtester Versicherer 2013“<br />
des Nachrichtensenders n-tv zusammen<br />
mit dem <strong>Deutsche</strong>n Institut für Servicequalität<br />
(DISQ). Als einziger Versicherer<br />
erreichte das Münchner Unternehmen<br />
„sehr gut“ im Gesamturteil Kundenzufriedenheit<br />
und konnte auch mit Platz 1 in der<br />
25<br />
JAHRE<br />
ERFAHRUNG<br />
150<br />
FACHÄRZTE<br />
Schirmherr und Sponsoren bei der Vorstellung der <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> Charity Tour 2013<br />
besuchtes Rahmenprogramm in Darmstadt und Bonn statt.<br />
Von diesem Einsatz war DKMS-Geschäftsführerin Claudia Rutt<br />
begeis tert: „Es geht der DKMS darum, möglichst vielen Blutkrebs-<br />
Patienten auf der Welt das Leben zu retten. Dabei ist uns die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> ein langjähriger Wegbegleiter.“ <br />
Ich<br />
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Teilkategorie „Preis/Leistungsverhältnis“<br />
2013 wieder voll überzeugen.<br />
Seit Ende 2012 haben die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong><br />
und der MÜNCHENER VEREIN eine Kooperation<br />
geschlossen. Die Versicherungsprodukte<br />
der Versicherungsgruppe können die<br />
Versicherten der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> zu Sonderkonditionen<br />
abschließen. Die erneute<br />
Auszeichnung des MÜNCHENER VEREIN<br />
beweist einmal mehr die weitsichtige Vertragspolitik<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> zugunsten<br />
ihrer Versicherten. Besonders im Bereich<br />
der Zusatzversicherungen wie zum Beispiel<br />
Pflege, Zahngesundheit und Krankenhaus<br />
können Versicherte auf eine individuelle<br />
Absicherung mit sehr gutem Preis-Leis -<br />
tungs-Verhältnis vertrauen. Weitere, speziell<br />
auf den Bedarf der Versicherten der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> ausgerichtete Produkte<br />
sind derzeit in der Planung. <br />
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sicherungen finden Sie im Internet unter<br />
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HÖRSCHÄDEN VORBEUGEN GESUNDHEIT<br />
<strong>Das</strong> Ohr vergisst nicht<br />
Längst schon sind sie fester Bestandteil des Alltags in<br />
Deutschland: Jugendliche, die Stöpsel im Ohr oder<br />
Kopfhörer auf den Ohren haben.<br />
Während Discobesuche schon seit Jahrzehnten<br />
zum Freizeitrepertoire von Jugendlichen<br />
gehörten und sich in der Vergangenheit<br />
extreme Lärmbelastungen hauptsächlich<br />
auf das Wochenende beschränkten, hat<br />
sich die Lärmbilanz vieler Jugendlicher in<br />
den letzten Jahren grundlegend gewandelt.<br />
Musikalische Mobilität war zwar schon mit<br />
dem Walkman möglich, aber erst die kleinen<br />
MP3-Player und Handys, die auch Musik abspielen<br />
können, haben dazu geführt, dass<br />
immer mehr Jugendliche unterwegs regelmäßig<br />
laute Musik hören. <strong>Das</strong> wird langfris -<br />
Foto: Benicce<br />
tig dazu führen, dass Hörprobleme und Hörschäden<br />
bei vielen Jugendlichen früher als<br />
üblich auftreten werden.<br />
Eine Generation mit Hörschäden<br />
wächst heran<br />
Dabei bergen die beliebten Kopfhörer, vor<br />
allem aber die Stöpsel, die im Ohr getragen<br />
werden, große Gefahren, auf die der international<br />
renommierte HNO-Experte Prof.<br />
Dr. Thomas Lenarz von der Medizinischen<br />
Hochschule Hannover hinweist: „Bauartbedingt<br />
fehlen bei den Ohrstöpseln die tiefen<br />
Frequenzen. Um dieses Manko bzw. dieses<br />
Schallempfinden auszugleichen, wird die<br />
Lautstärke erhöht. Bei großen Stereolautsprechern<br />
haben sie eher das Gefühl, dass<br />
es laut genug ist, weil die Bässe und die<br />
tiefen Frequenzen sehr viel besser über -<br />
tragen werden. Besser als Ohrstöpsel sind<br />
Kopfhörer, weil hier die tiefen Frequenzen<br />
besser wiedergegeben werden. Allerdings<br />
kommen auch Kopfhörer nicht an große<br />
Boxen heran.“<br />
»<br />
„Bei 90 Dezibel kann man sich nicht mehr<br />
unterhalten. Mit dieser Faustregel lässt<br />
sich die Lärmbelastung grob einschätzen.“<br />
Jugendliche hören dabei mit ihrem MP3-<br />
Player oder ihrem Handy in einer Lautstärke<br />
von bis zu 100 Dezibel – das ist beispielsweise<br />
der Lärm, den ein Presslufthammer<br />
in einem Meter Entfernung erzeugt. Dabei<br />
macht das Ohr bei gleicher Lautstärke<br />
keinen Unterschied zwischen Musik oder<br />
Press lufthammer. In der Europäischen Union<br />
ist der Lärmpegel von MP3-Playern zwar<br />
auf 100 Dezibel begrenzt. Doch bereits dieser<br />
Wert liegt deutlich über den 85 Dezibel,<br />
die in der Arbeitswelt als Grenzwert gelten,<br />
über dem Lärm als gesundheitsschädlich<br />
gilt. Dazu kommt noch, dass Jugendliche<br />
wissen, wie man die Pegelbegrenzung des<br />
MP3-Players am Computer austricksen<br />
kann. So lässt sich ein Pegel von bis zu 120<br />
Dezibel und mehr erreichen – dies entspricht<br />
dem Lärm eines Flugzeugtriebwerkes!<br />
Untersuchungen haben gezeigt, dass<br />
die Lautstärke in der gehört wird, zum einen<br />
vom Musikstil abhängt und bei Hip-Hop<br />
zum Beispiel besonders hoch ist. Zum anderen<br />
beeinflussen die Hintergrundgeräusche<br />
auch die Abhörlautstärke. Bei typischem<br />
Ver kehrslärm wird dann deutlich lauter ge -<br />
hört, besonders bei Ohrstöpseln, die mehr<br />
Umgebungslärm durchlassen als geschlossene<br />
Kopfhörer. Vor allem am Wochenende<br />
kommen noch weitere Belastungen für das<br />
jugendliche Ohr hinzu: Partys, Diskobesuche<br />
und Pop- oder Rockkonzerte. Je nach<br />
der Nähe zu den Lautsprecherboxen sind<br />
die Ohren dann einem Lärmpegel von 110<br />
Dezibel und mehr ausgesetzt. Und das oft<br />
über Stunden hinweg.<br />
Lärmdauer und -pegel beeinflussen<br />
die dauerhaften Schäden im Ohr<br />
Die Gefährdung des Hörvermögens hängt<br />
dabei von zwei Faktoren ab: Der Dauer des<br />
Lärms und dem Lärmpegel. „Eine ständige<br />
Belastung von 90 Dezibel für acht Stunden<br />
ist sehr wahrscheinlich schädigend, dies<br />
entspricht 93 Dezibel für vier Stunden und<br />
96 Dezibel für zwei Stunden. Bei 100 Dezibel<br />
dürfte man nur maximal 60 Minuten pro<br />
Woche Musik hören, wenn man Hörschäden<br />
vermeiden will. Diese treten vermutlich<br />
schon auf, wenn ein Jugendlicher jede Woche<br />
fünf Stunden lang Musik in einer Laut -<br />
stärke von 90 Dezibel hört. 85 Dezibel ist<br />
sehr wahrscheinlich die Belastungsgrenze,<br />
die man vor allem bei längerfristiger Lärmbelastung<br />
nicht überschreiten sollte“, benennt<br />
Prof. Lenarz den kritischen Wert.<br />
„Bei 90 Dezibel kann man sich nicht mehr<br />
unterhalten. Mit dieser Faustregel lässt sich<br />
die Lärmbelastung grob einschätzen.“<br />
Dabei gibt es zwei Mechanismen, durch die<br />
Hörschäden entstehen. Zum einen können<br />
die feinen Härchen an den Sinneszellen im<br />
Innenohr beschädigt werden, die ankommende<br />
Schallwellen in elektrische Impulse<br />
umwandeln und diese dann an das Gehirn<br />
weiterleiten. „Durch starke Druckwellen, also<br />
etwa durch Kurzzeitschallereignisse wie<br />
Explosionen, knallartige Geräusche oder<br />
wummernde Bässe, werden diese Härchen<br />
verbogen oder umgeknickt, wie Bäume, die<br />
durch einen Sturm entwurzelt werden“, beschreibt<br />
Prof. Lenarz mechanische Schädigungen<br />
des Ohres. „Die Härchen stehen<br />
nicht mehr auf, ihre Verbindung untereinander<br />
wird zerstört und die Verbindung mit<br />
Foto: mapoli-photo<br />
der Zellmembran reißt ab. Es mag noch<br />
weitere direkte Schäden an den Membranen<br />
der Zellen geben, das ist aber wahrscheinlich<br />
eher sekundär.“<br />
Der zweite Mechanismus ist eine metabolische<br />
Erschöpfung. „Die Sinneszellen im Ohr<br />
brauchen sehr viel Energie, und wenn diese<br />
Sinneszellen permanent überreizt werden,<br />
dann brauchen sie sehr viel mehr Energie<br />
als nachgeliefert werden kann. Hält die<br />
Lärmbelastung an, kommt es zu einer<br />
Durchblutungsminderung des Ohrs. <strong>Das</strong> ist<br />
der Bereitstellung von Sauerstoff und damit<br />
von Energie im Ohr abträglich. Es kommt<br />
sozusagen zu einer Übersäuerung, zu Stoffwechselprozessen,<br />
bei denen bestimmte<br />
toxische Substanzen entstehen, vor allem<br />
freie Radikale, die zu einer Schädigung von<br />
Zellmembranen führen. Diese Wirkung kann<br />
nachhängen, also über die eigentliche<br />
Lärm belastung hinausgehen. Es kann dauern,<br />
bis die schädlichen Substanzen aus<br />
dem Innenohr beseitigt sind“, benennt Prof.<br />
Lenarz eine weitere Ursache für Hörschäden,<br />
die den meisten Laien ziemlich unbekannt<br />
sein dürfte.<br />
Durch eine Überforderung des Ohres entstehen<br />
Hörschäden, die sich meist als<br />
Dumpfheitsgefühl äußern: Schleichend werden<br />
hochfrequente Schallereignisse nicht<br />
mehr gehört, man muss öfter nachfragen<br />
und den Fernseher oder das Radio lauter<br />
stellen. In geräuscherfüllter Umgebung<br />
kann man Sprache nicht mehr so gut wie<br />
früher verstehen, die anderen müssen dann<br />
lauter sprechen, oder man meidet solche<br />
Situationen sogar.<br />
Bei Jugendlichen, die zu lang und zu laut<br />
Wie laut ist was?<br />
40 dB (A*) - Leise Unterhaltung<br />
50 dB (A) - Normale Unterhaltung<br />
70 dB (A) – Büro- und Haushaltslärm,<br />
laute Unterhaltung<br />
80 dB (A) - Straßenlärm bei<br />
starkem Verkehr<br />
85 dB (A) - Lärm an Maschinen, im<br />
Straßenbau, am Flughafen (ab dieser<br />
Lautstärke Gehörschutz bei gewerblichen<br />
Tätigkeiten vorgeschrieben)<br />
90 dB (A) - LKW-Lärm, laute Fabrikhalle<br />
100 dB (A) - Presslufthammer<br />
120 dB (A) - Flugzeugtriebwerk,<br />
lautes Rockkonzert<br />
* Gibt an, dass die unterschiedlichen Frequenzen durch Filter<br />
entspechend der Empfindlichkeit des Gehörs bewertet werden.<br />
Musik hören, wird es mit Sicherheit zu einem<br />
früheren Eintreten der Schwerhörigkeit<br />
kommen. Es wird geschätzt, dass es in<br />
20 bis 30 Jahren doppelt so viele Schwerhörige<br />
wie jetzt geben wird. Der 45- oder<br />
50-Jährige, der wegen eines Hörschadens<br />
schon ein Hörgerät tragen muss, dürfte<br />
dann gesellschaftliche Normalität sein.<br />
Für heutige Jugendliche eine ziemlich<br />
uncoole Vorstellung. Da hilft nur eins:<br />
Sein Ohr vor zu großer Lärmbelastung zu<br />
schützen. Und zwar möglichst frühzeitig.<br />
Denn das Ohr vergisst nicht. <br />
PROF. PROF. H.C. DR. MED THOMAS LENARZ ist Klinikdirektor<br />
der Hals-Nasen-Ohrenklinik der Medizinischen Hochschule<br />
Hannover und ein international renommierter Experte.<br />
So schützen Sie das<br />
jugendliche Gehör<br />
Tipps vom Experten Prof. Lenarz<br />
Schaffen Sie bei Ihren Kindern ein<br />
Bewusstsein dafür, welche Schäden bei<br />
zu lautem Hören auftreten können.<br />
Verbote nutzen nur wenig.<br />
Überlegen Sie gemeinsam, wie sich die<br />
jugendspezifische Lärmbelastung (Disco,<br />
Party, MP3-Player) auf ein unschädliches<br />
Maß reduzieren lässt, etwa durch eine<br />
geringere Lautstärke oder durch<br />
Hörschutzstöpsel in der Disco.<br />
<strong>Das</strong> Gehör braucht regelmäßige Ruhepausen.<br />
Legen Sie Phasen der Stille ein,<br />
in der die Stereoanlage, der Fernseher<br />
und der MP3-Player aus bleiben.<br />
Eltern sollten sich ihrer Vorbildfunktion<br />
bewusst sein – auch in Sachen Lärm.<br />
Wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind<br />
schlechter hört, sollten Sie sofort einen<br />
Ohrenarzt aufsuchen.<br />
Klagt Ihr Kind über Pfeifen oder<br />
Rauschen im Ohr, gilt das Gleiche. >>><br />
10 DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />
11
SERVICE NEUERUNGEN IM ZAHLUNGSVERKEHR<br />
GEFÄHRLICHE ENERGY-DRINKS SERVICE<br />
❯❯ FRAGE UND ❮❮ ANTWORT<br />
Jan Sperhake, Musiker aus Göttingen: „Heute<br />
würde ich früher auf Gehörschutz achten.“<br />
❯❯ <strong>Magazin</strong>: Was ist die Ursache für Ihren<br />
Hörschaden?<br />
❮❮ Von 2000 bis 2005 war ich öfter mit einer<br />
Bluesrockband auf Tour, und als Pianist<br />
wird man auf der Bühne meist neben das<br />
Schlagzeug gesetzt. Da sind dann die eigenen<br />
Ohren auf einer Höhe mit den Becken<br />
des Schlagzeugs, und wenn der Drummer<br />
da richtig reinhaut, habe ich nach einiger<br />
Foto: kpw-photo<br />
JAN SPERHAKE (41) arbeitete nach seinem Studium mehrere<br />
Jahre als Profi-Musiker (Gesang, Gitarre und Keyboards),<br />
bevor er nach der Geburt seiner jüngsten Tochter vor gut vier<br />
Jahren in den Journalismus wechselte. Seit seiner Zeit als<br />
Profi-Musiker leidet er unter einem dauerhaften, irreversiblen<br />
Hörschaden: Pfeifen und Rauschen auf beiden Ohren.<br />
Zeit gemerkt, dass das massiv auf die<br />
Ohren geht. Vor allem auf dem linken Ohr<br />
traten Störgeräusche auf, da ich rechts<br />
neben dem Schlagzeug gesessen habe.<br />
❯❯ <strong>Magazin</strong>: Wie macht sich das im Alltag<br />
bemerkbar?<br />
❮❮ Wenn ich arbeite und mich auf etwas<br />
konzentriere, stört es mich nicht. <strong>Das</strong> mag<br />
auch von Person zu Person anders sein.<br />
Sobald aber Stille um mich ist, merke ich es<br />
massiv. Ich frage mich natürlich, wie das in<br />
zehn Jahren sein wird.<br />
❯❯ <strong>Magazin</strong>: Was würden Sie aus heutiger<br />
Sicht anders machen?<br />
❮❮ Ich würde mehr und vor allem eher auf<br />
Ohrenschutz setzen. Da ich früher auch sehr<br />
viel als Sänger gearbeitet habe, fand ich<br />
Ohrenschutz unpraktisch, weil er durch die<br />
Kieferbewegungen beim Singen doch sehr<br />
SEPA, IBAN und BIC<br />
Europas Bürger müssen sich in den nächsten<br />
Monaten mit neuem Vokabular vertraut machen<br />
Ab 1. Februar 2014 wird der bargeldlose<br />
Zahlungsverkehr für Euro-Zahlungen<br />
innerhalb Europas mit dem neuen einheitlichen<br />
System SEPA (Single Euro<br />
Payments Area) abgewickelt.<br />
Im Bankwesen werden dann ausschließlich<br />
die International Bank Account Number<br />
(IBAN) und der Business Identifier Code<br />
(BIC) verwendet. Schon jetzt kann die IBAN<br />
eingesetzt werden, aber erst zum 1. Februar<br />
2014 wird das zum Muss.<br />
Die Internationale Bankkontonummer<br />
(IBAN, International Bank Account Number)<br />
ersetzt Kontonummer und Bankleitzahl.<br />
In Deutschland hat die IBAN 22 Stellen,<br />
am Anfang steht das Länderkennzeichen<br />
(„DE“). Es folgen zwei Prüfziffern, die<br />
Bankleitzahl mit acht Stellen und die Kontonummer<br />
mit zehn Stellen.<br />
Der BIC hat 11 Stellen und macht die Bank<br />
weltweit eindeutig identifizierbar. Der BIC<br />
wird vorläufig nur für Zahlungen ins Ausland<br />
benötigt.<br />
gestört hat. Dazu kam noch, dass die Ohrstöpsel<br />
früher die Höhen weggenommen haben<br />
und man auf der Bühne nur noch Teile<br />
gehört hat. Mittlerweile gibt es Hightech-<br />
Geräte, die für jedes Ohr individuell angepasst<br />
werden, die regelrecht angegossen<br />
werden und die bestimmte Frequenzen herausfiltern,<br />
wenn diese einen gesundheitsgefährdenden<br />
Grenzwert überschreiten.<br />
❯❯ <strong>Magazin</strong>: Ihr Hörschaden hätte das<br />
berufliche Aus sein können ...<br />
❮❮ In der Tat. Heute leite ich noch einen<br />
Musikclub, und wenn ich dort den Ton abmische,<br />
kann ich das nur noch bei akustischen<br />
Konzerten machen. Ab einem gewissen<br />
Lautstärkepegel – etwa bei Rockkonzerten,<br />
bei denen die Band richtig „aufdreht“ – kann<br />
ich nicht mehr präzise arbeiten, weil ich die<br />
Frequenzen nicht mehr sauber trennen<br />
kann. Da lasse ich dann lieber die Finger von.<br />
❯❯ <strong>Magazin</strong>: Wie sehen Sie bei Jugendlichen<br />
die „Knöpfe im Ohr“?<br />
❮❮ Aus zwei Gründen als großes Problem.<br />
Zum einen, weil es für das Gehör nicht gut<br />
sein kann, wenn die Schallquelle so dicht am<br />
Trommelfell sitzt und so laut gehört wird,<br />
wie das oft der Fall ist. Zum anderen finde<br />
ich es sozial ziemlich schwach, sich so von<br />
der Außenwelt abzuschotten. <br />
Was ist für die Versicherten zu tun?<br />
Die technischen Vorbereitungen für die<br />
Umstellung laufen bereits seit Längerem<br />
auf Hochtouren. Die Kunden sollen davon<br />
so wenig wie möglich zu spüren bekommen.<br />
Sie können sich also beruhigt zurücklehnen.<br />
Am Überweisungsweg selbst ändert<br />
sich nämlich nichts. Deshalb werden<br />
die bestehenden Bankverbindungen soweit<br />
möglich in automatischen Prozessen umgestellt,<br />
ohne die Kunden damit zu behelligen.<br />
Kunden, die uns eine Einzugsermächtigung<br />
erteilt haben, erhalten von der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> ein Schreiben mit den<br />
neuen SEPA-Daten für ihre Unterlagen.<br />
Unsere eigenen IBAN und BIC veröffentlichen<br />
wir jetzt auf vielen unserer Schreiben.<br />
Ab dem Herbst 2013 werden die Nummern<br />
dann verstärkt aktiv bekannt gegeben. <strong>Das</strong><br />
ist rechtzeitig genug, um sie am Stichtag<br />
einsetzen zu können. <br />
Wer bereits jetzt mit IBAN und BIC arbeiten<br />
möchte, kann die Nummern auf der<br />
Homepage der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> abrufen:<br />
www.deutschebkk.de Stichwort: IBAN<br />
Gefahr aus<br />
der Dose<br />
Sie versprechen den ultimativen Kick: Energy-<br />
Drinks wirken vor allem durch ihre Inhaltsstoffe<br />
wie Zucker, Koffein und Taurin aufputschend.<br />
Doch die süßen Muntermacher sind keinesfalls<br />
unge fährlich. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> hat sich<br />
den Doseninhalt genau angesehen.<br />
Sie heißen „Red Bull“, „Flying Power“ oder<br />
„Monster“ und sie versprechen Spaß, Ausdauer<br />
und Leistung. Doch die Dosen haben<br />
es in sich: Nach dem Tod einer 14-Jährigen<br />
ermittelt die US-Lebensmittelaufsicht gegen<br />
den Energy-Drink-Hersteller „Mons -<br />
ter“. <strong>Das</strong> Mädchen war 2011 an einer „Herz -<br />
rhythmusstörung durch Vergiftung mit<br />
Koffein“ gestorben. Es hatte in den letzten<br />
24 Stunden vor seinem Tod zwei 0,7-Liter-<br />
Dosen Monster-Energy-Drink getrunken –<br />
das entspricht der Koffein-Dosis von sieben<br />
Flaschen Coca-Cola in derselben<br />
Größe. Der US-amerikanischen Behörde für<br />
Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit<br />
wurden in den vergangenen Jahren vier<br />
weitere Todesfälle im Zusammenhang mit<br />
„Monster“ gemeldet. Seit November 2012<br />
steht in den USA noch ein weiterer Energy-<br />
Drink unter Verdacht. Nach dem Genuss<br />
von „5-hour energy“ sind Dutzende von<br />
Menschen ins Krankenhaus gekommen<br />
und dreizehn davon gestorben.<br />
Gefährlicher Cocktail<br />
Ob die Getränke aber tatsächlich für die<br />
Todesfälle verantwortlich sind, ist noch<br />
nicht zweifelsfrei bewiesen. Fest steht<br />
aber, dass die Energy-Drinks ungesund<br />
sind. „Ernährungsphysiologisch sind sie<br />
keinesfalls zu empfehlen“, sagt Birgit<br />
Leuchtmann-Wagner, Ernährungsexpertin<br />
bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong>. „Die Vitaminmenge<br />
der Drinks ist zu vernachlässigen und erzielt<br />
nicht die positiven Effekte, die in der<br />
Werbung versprochen werden“, sagt sie.<br />
„Außerdem enthalten sie künstliche Zusatzstoffe,<br />
die gesundheitsgefährdende Aus -<br />
wirkungen haben können.“<br />
Neben<br />
Wasser und<br />
Zucker beziehungsweise<br />
Süßstoff beinhalten<br />
die Getränke<br />
vor allem Koffein, Taurin,<br />
Inosit und Glucuronolacton.<br />
Ein aufputschendes<br />
Gemisch, das – in hohen Dosen getrunken<br />
– zu Herzrhythmusstörungen,<br />
Schlafstörungen, Übelkeit und Übermüdung<br />
führen kann. Doch hochriskant werden<br />
Energy-Drinks vor allem in Kombination mit<br />
Alkohol oder Aufputschmitteln wie Amphetaminen<br />
(Speed) – die Wirkung wird dadurch<br />
gefährlich verstärkt. Denn Alkohol<br />
stellt die Gefäße weit, was die Pumpleistung<br />
des Herzens verringert, zugleich treibt das<br />
Koffein den Herzmuskel zu Höchstleistungen<br />
an. Vor allem bei hohem Blutdruck,<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder gar Vorschädigungen<br />
des Herzens kann das zu<br />
fatalen Folgen führen.<br />
Kalorienreich und teuer<br />
In Deutschland müssen Getränke mit einem<br />
Koffeingehalt, der 150 Milligramm<br />
pro Liter übersteigt – dazu zählen auch<br />
Energy-Drinks – einen Warnhinweis tragen:<br />
„Erhöhter Koffeingehalt“, gefolgt von<br />
einer Angabe des Koffeingehaltes in<br />
Auf einen Blick – das ist drin:<br />
Wasser, Zucker oder Süßstoff, Kohlen -<br />
säure, Koffein, Taurin (Eiweiß-Abbauprodukt),<br />
Inosit (sekundärer Botenstoff),<br />
Glucuronolacton (Zuckersäure),<br />
Aromastoffe, Farbstoffe <br />
Weitere Informationen und Präventions-<br />
Tipps finden Sie im Internet z.B. unter<br />
www.wdr5.de Suchbegriff: energy-drinks<br />
Foto:<br />
mipan<br />
Klammern, ausgedrückt in Milligramm je<br />
100 Milliliter. Ab Dezember 2014 muss der<br />
Hinweis durch den Zusatz „Für Kinder und<br />
Schwangere oder stillende Frauen nicht<br />
empfohlen“ erweitert werden. Verbraucherschützer<br />
fordern sogar, dass der Verkauf<br />
von Energy-Drinks an Personen unter<br />
18 Jahren verboten werden soll.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> rät Eltern, ihre Kinder<br />
rechtzeitig über die Risiken der Energy-<br />
Drinks aufzuklären. Zwei gute Argumente<br />
können die Warnungen unterstützen: Zum<br />
einen enthalten die süßen Muntermacher<br />
im Durchschnitt zehn Prozent Zucker. So<br />
stecken in einer Viertel-Liter-Dose zehn<br />
bis zwölf Zuckerwürfel – das ist nicht nur<br />
ungesund, sondern auch nicht gut für die<br />
Figur. Zum anderen sind die Energy-Drinks<br />
zum Teil extrem teuer: So kann ein Liter<br />
hochgerechnet bis zu sechs Euro kosten.<br />
Argumente, die bei jungen Konsumenten<br />
sicher ein offenes Ohr finden. <br />
12<br />
DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />
13
GESUNDHEIT IMPFSCHUTZ AUFFRISCHEN<br />
IMPFSCHUTZ AUFFRISCHEN GESUNDHEIT<br />
Ist Ihr Impfschutz<br />
noch wirksam?<br />
Impfungen haben dazu<br />
geführt, dass viele Krankheiten,<br />
die früher gefährlich<br />
waren oder sogar zum Tod<br />
führen konnten, ihren<br />
Schrecken verloren haben.<br />
Impfungen gehören schon für Säuglinge<br />
und Kleinkinder zum medizinischen Vorbeugungsprogramm.<br />
Doch während viele Eltern<br />
sehr sorgsam darauf achten, dass ihre Kinder<br />
die empfohlenen Impfungen bekommen,<br />
sind sie als Erwachsene in eigener<br />
Sache oft viel nachlässiger: Ihr Impfschutz<br />
ist längst nicht mehr vollständig und sollte<br />
dringend aufgefrischt werden.<br />
Bei folgenden Erkrankungen empfiehlt die<br />
STIKO (Ständige Impfkommission des<br />
Robert Koch-Institutes) eine regelmäßige<br />
Auffrischung des Impfschutzes:<br />
Tetanus: Krämpfe und Lähmungserscheinungen<br />
sind typisch für eine Infektion mit<br />
dem Tetanuserreger. Tetanus verläuft<br />
oft tödlich. Impfungsempfehlung zur Auffrischung:<br />
Alle zehn Jahre.<br />
Keuchhusten (Pertussis): Diese hochansteckende<br />
Infektionskrankheit der Atemwege<br />
wird durch Husten und Niesen per Tröpfcheninfektion<br />
übertragen. Impfungsempfehlung<br />
zur Auffrischung: Alle zehn Jahre.<br />
Diphtherie: Die Infektion der oberen Atemwege<br />
mit dem Diptherie-Bakterium (ansteckend)<br />
kann zu lebensgefährlichen<br />
Komplikationen und Spätfolgen führen.<br />
Impfungsempfehlung zur Auffrischung:<br />
Alle zehn Jahre.<br />
Poliomyelitis (Polio oder Kinderlähmung):<br />
<strong>Das</strong> Poliovirus befällt bei Ungeimpften<br />
die muskelsteuernden Nervenzellen des<br />
Rückenmarks. Dies kann zu bleibenden<br />
Lähmungserscheinungen führen, in<br />
schlimmster Konsequenz sogar bis zum<br />
Tod. Gegen Kinderlähmung ist man nur<br />
nach einer vollständigen Grundimmunisierung<br />
und mindestens einer Auffrischungsimpfung<br />
geschützt.<br />
Foto: Monkey Business<br />
Foto: Dmitry Naumov<br />
dung mit durchaus tödlichem Ausgang<br />
kommen kann. Impfempfehlung: Jährlich<br />
im Herbst vor Beginn der Grippesaison.<br />
Pneumokokken: Dabei handelt es sich um<br />
Bakterien, die schwere Erkrankungen der<br />
Atemwege hervorrufen können. Neben einer<br />
Lungenentzündung können auch Blutvergiftungen<br />
oder Hirnhautentzündungen<br />
ausgelöst werden. Impfempfehlung:<br />
Ab 60 Jahren alle sechs Jahre.<br />
Minimale Beschwerden<br />
Ängste vor Nebenwirkungen oder Komplikationen<br />
nach einer Impfung sind so gut<br />
wie unbegründet. Zwar gibt es typische<br />
Beschwerden wie Rötungen, Schwellungen<br />
und Schmerzen an der Impfstelle, und auch<br />
Allgemeinreaktionen wie Fieber, Kopf- und<br />
Gliederschmerzen und Unwohlsein sind<br />
möglich. Doch diese Reaktionen sind letztlich<br />
positiv, da sie Ausdruck der erwünschten<br />
Auseinandersetzung des Immunsys -<br />
tems mit dem Impfstoff sind. In der Regel<br />
klingen sie nach wenigen Tagen komplett<br />
ab. Diese kurze Zeit möglicher Nebenwirkungen<br />
wird aber durch den langjährigen<br />
Impfschutz um ein Vielfaches aufgewogen.<br />
Wirklich schwerwiegende so genannte<br />
unerwünschte Arzneimittelwirkungen nach<br />
Impfungen sind hingegen sehr selten.<br />
Die STIKO empfiehlt, dass jeder Erwachsene<br />
möglichst vollständig gegen Wundstarrkrampf<br />
(Tetanus), Keuchhusten (Pertussis),<br />
Diphtherie und Kinderlähmung (Polio) ge -<br />
impft sein sollte. Zur Aufrechterhaltung des<br />
Schutzes sollte alle zehn Jahre eine Auf -<br />
frischung gegen Wundstarrkrampf, Keuch-<br />
Influenza (Grippe): Eine „echte Grippe“<br />
wird durch Viren hervorgerufen. Da jedes<br />
Jahr andere Grippeviren auftreten, muss<br />
die Grippeimpfung jährlich erneuert und der<br />
Impfstoff entsprechend angepasst werden.<br />
Insbesondere Personen über 60 Jahre<br />
und/oder chronisch Kranken und HIV-positiven<br />
Patienten wird die jährliche Grippeschutzimpfung<br />
empfohlen, weil es während<br />
einer Grippe zu Komplikationen wie zum<br />
Beispiel einer bakteriellen Lungenentzünhusten<br />
und Diphtherie erfolgen. Hier reicht<br />
ein einziger Pieks, da es sich um eine Kombiimpfung<br />
handelt. Bei Bedarf kann auch<br />
gleichzeitig gegen Polio geimpft werden.<br />
Die Impfung gegen Keuchhusten wird auch<br />
wieder bei Erwachsenen empfohlen, da in<br />
letzter Zeit verstärkt zu beobachten ist,<br />
dass sich ältere Erwachsene bei ihren Kindern<br />
oder Enkelkindern anstecken. Vor<br />
allem für Ältere ist diese Erkrankung gefährlich,<br />
weil sie bei Hustenanfällen ersticken<br />
können, insbesondere, wenn eine<br />
Herzschädigung zum Beispiel in Form<br />
einer Herzschwäche, vorliegt.<br />
Unwissenheit oder Nachlässigkeit?<br />
<strong>Das</strong> Robert Koch-Institut fand heraus, dass<br />
der Anteil der erwachsenen Personen in<br />
Deutschland, die einen ausreichenden Impfschutz<br />
zum Beispiel gegen Tetanus haben<br />
(Impfung innerhalb der letzten 10 Jahre)<br />
nur bei 73 % liegt. Dabei nimmt mit zunehmenden<br />
Alter der Prozentsatz der Personen<br />
mit ausreichendem Impfschutz ab und<br />
liegt bei Menschen, die 65 Jahre oder älter<br />
sind, bei den Frauen bei 63 % und bei den<br />
Männern bei 67 %. Neben dem Alter spielt<br />
auch der Bildungsgrad eine Rolle: Sowohl<br />
bei Frauen als auch Männern sind in allen<br />
Altersgruppen Personen, die der unteren<br />
Bildungsgruppe angehören, am wenigsten<br />
gegen Tetanus geimpft. Dabei ist gerade<br />
mit dem Tetanuserreger nicht zu spaßen,<br />
denn laut WHO führt eine Infektion nicht<br />
geimpfter Personen abhängig vom Alter<br />
und Gesundheitszustand bei 10 – 70 % der<br />
Infizierten zum Tode. Und das Tetanusvirus<br />
Impfungen für die Kleinen<br />
Für Säuglinge und Kleinkinder hat der<br />
Gesetzgeber in den ersten beiden Jahren<br />
mehrere Impfungen vorgesehen, unter<br />
anderem gegen Diphterie, Keuchhusten,<br />
Tetanus, Kinderlähmung, Hepatitis B,<br />
Haemophilus influenzae Typ b, Masern,<br />
Mumps, Röteln, Windpocken, Hirnhaut -<br />
entzündung und Pneumokokken. Eltern,<br />
die Mitglied bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> sind,<br />
werden rechtzeitig an die kostenfreien<br />
Impftermine für ihre Kinder erinnert, die<br />
dann auch unbedingt wahrgenommen<br />
werden sollten. Auf der Internetseite der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> findet sich ein Link zum<br />
Impfkalender für Säuglinge und Kleinkinder<br />
(www.deutschebkk.de, Stichwort Impfkalender)<br />
des Robert Koch-Instituts. <br />
Foto: racamani<br />
Impfschutz im Ausland<br />
Für ihre Versicherten, die eine Fernreise planen,<br />
bietet die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> eine kostenlose Auslands-<br />
Impfschutzberatung an. Dazu müssen Sie nur Ihre<br />
Reiseroute nennen, um gezielte Informationen zu<br />
bekommen, zum Beispiel eine Liste der Krankheiten,<br />
die im Reisegebiet vorherrschen, sowie eine<br />
Empfehlung für den richtigen Impfschutz.<br />
Schriftlich können Sie über die Internetseite der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> Kontakt aufnehmen. Oder Sie rufen<br />
unter der Hotline (0 18 02) 00 06 06 an (6 Cent<br />
pro Anruf aus dem deutschen Festnetz; maximal<br />
42 Cent pro Minute aus Mobilfunknetzen). Für eine<br />
vorgeschriebene Impfung bei einer privaten Reise<br />
übernimmt die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> die Kosten. <br />
lauert überall. Insbesondere Menschen,<br />
die gerne heimwerken oder gärtnern sind<br />
hochgradig gefährdet, sich mit dem Virus<br />
zu infizieren. Selbst ein kleiner Splitter oder<br />
ein Pieks durch den Dorn einer Gartenrose<br />
können die gefährliche Infektion auslösen.<br />
Sicher geschützt ist nur, wer einen ausreichenden<br />
Impfschutz hat.<br />
Angst vor dem kleinen Piekser dürfte wohl<br />
kaum der Grund dafür sein, dass der Impfstatus<br />
bei Erwachsenen schlechter ist als<br />
bei Kindern und Säuglingen, eher Nachlässigkeit.<br />
Dabei kann jeder Arztbesuch gleichzeitig<br />
dazu genutzt werden, den eigenen<br />
Impfstatus zu überprüfen und gegebenenfalls<br />
aufzufrischen. Ein Blick in den hoffentlich<br />
vorhandenen Impfpass zeigt einem sofort,<br />
wie lange die letzten Impfungen zu -<br />
rückliegen. Wer keinen Impfpass hat, kann<br />
seinen Hausarzt ansprechen, denn dieser<br />
sollte alle Impftermine in der Patientenakte<br />
dokumentiert haben. <br />
Tipps und Informationen zum Thema<br />
Impfen finden Sie auf der Internetseite<br />
des Robert Koch-Institutes unter<br />
www.rki.de Infektionsschutz Impfen<br />
14<br />
DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />
15
AUS DEN REGIONEN<br />
Filiale Bonn umge -<br />
zogen: Erste gemeinsame<br />
Filiale mit dem<br />
Münchener Verein<br />
eröffnet<br />
Eröffnung mit viel Prominenz<br />
von <strong>Deutsche</strong> Post DHL, Telekom<br />
sowie Münchener Verein<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> ist mit ihrer Bonner<br />
Filiale in die Friedrich-Ebert-Allee 65 umgezogen.<br />
Seit Ende Mai stehen den Versicherten<br />
dort die Türen offen. Dies ist zudem<br />
die erste gemeinsame Filiale mit dem<br />
Münchener Verein, dem Kooperationspartner<br />
aus dem Bereich der privaten Krankenversicherungen.<br />
Versicherte können sich<br />
jetzt unkompliziert und schnell zu einem<br />
umfassenden Schutz aus gesetzlicher und<br />
privater Versicherung beraten lassen. „Wir<br />
freuen uns über die neuen Räume. Sie sind<br />
mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr<br />
gut erreichbar und befinden sich in direkter<br />
Nachbarschaft zu unseren vielen Versicherten<br />
bei Post, Postbank und Telekom“, so<br />
Thorsten Krumphaar, Filialleiter <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>BKK</strong> Bonn. Neu ist, dass die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong><br />
zum ersten Mal ihre Filiale mit dem Münchener<br />
Verein teilt. Die Kooperation mit dem<br />
Privatversicherer besteht seit dem 1. Januar<br />
2013. „Damit erweitern wir das Leis tungs -<br />
spektrum für unsere Kunden – neben unseren<br />
gesetzlichen Leistungen können sie sich<br />
bei Interesse über Zusatzleistungen aus den<br />
Bereichen Zahn, Pflege, ambulante und<br />
stationäre Behandlungen schlau machen.“<br />
Vom 27. bis 29. Mai fanden die offiziellen<br />
Eröffnungstage statt. Interessierte und<br />
Versicherte konnten sich zu Gesundheitsthemen<br />
informieren, ihr Gesundheits wissen<br />
bei einem Gewinnspiel testen und sich zu<br />
den Versicherungs leis tungen von <strong>Deutsche</strong>r<br />
<strong>BKK</strong> und dem Münchener Verein beraten<br />
lassen. Für das leibliche Wohl wurden<br />
gesunde Naschereien gereicht. <br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> Business Cup –<br />
Kicken für den guten Zweck<br />
Toller Sport, viel Spaß und eine Spende für die Krzysztof-Nowak-Stiftung über 1.000<br />
Euro – das war der Business Cup 2012. In Kooperation mit der Volksbank BraWo Socca -<br />
Five Arena fand das Firmenfußballturnier der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> zum dritten Mal in Wolfsburg<br />
statt. Auch diesmal konnte sich das Autohaus Wolfsburg nach einem spannenden<br />
Finale gegen die VfL Traditionself durchsetzen und den großen Pokal nach Hause bringen.<br />
Spieler und Besucher beteiligten sich für den guten Zweck zudem an Tombola, Torwandschießen<br />
und Anfeuern. Nun fand auch die Scheckübergabe statt. Als Übergabeort war das<br />
Stadion des VFL vereinbart worden und in der tollen Kulisse übergab Lukas Haß von der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> den Spendenscheck an Roy Präger (links) zu Gunsten der Krzysztof-Nowak-<br />
Stiftung. Die nach dem 2005 verstorbenen VfL Wolfsburg-Fußballprofi benannte Stiftung<br />
fördert und unterstützt Menschen, die wie er an ALS leiden und Hilfe benötigen. ALS ist<br />
eine fortschreitende Erkrankung der Nerven, die für die Muskeln zuständig sind. <br />
25 Jahre Filiale Gifhorn –<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> feiert mit tollen Aktionen<br />
<strong>Das</strong> Team der Filiale Gifhorn<br />
Die Mitarbeiter der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> beraten seit 25 Jahren in der Filiale in der Gifhorner<br />
Innenstadt ihre Versicherten. Dieses Jubiläum wurde mit einem Aktionstag<br />
rund um das Thema Gesundheit in und vor der Filiale gefeiert. Interaktive Stationen,<br />
ein Gewinnspiel, Aktionen für Kids – das Programm brachte Unterhaltung für alle Alters -<br />
klassen. Für die Kleinen boten die Mitarbeiter der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> Kinderschminken und<br />
Luftballonweitflug an. Währenddessen kurbelten Eltern oder Großeltern den Kaffee- und<br />
Kuchen-Verkauf zu Gunsten der Initiative „Helfen vor Ort“ an. Für alle, die schon immer<br />
mal testen wollten, was sich im alkoholisierten Zustand verändert, stellte die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>BKK</strong> einen Parcours mit der „Rauschbrille“ bereit. Bei einem Gewinnspiel verloste die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> als Hauptpreis einen iPod und viele weitere Preise. <br />
Azubis spenden für Kinder<br />
Mitarbeiter spenden<br />
25,5 Liter Blut<br />
Abgezapft ist es:<br />
Die Mitarbeiter der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> im<br />
DRK-Bus.<br />
Um den Bedarf an Blutkonserven im Klinikum<br />
Wolfsburg besser zu decken, spendeten<br />
57 Mitarbeiter/innen der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>BKK</strong> 25,5 Liter Blut. Die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>BKK</strong> geht mit gutem Beispiel voran und<br />
kann mit ihrer Spende etwa 150 Menschen<br />
das Leben retten. Denn seit Jahren<br />
geht die Zahl der Blutspender im Bereich<br />
des DRK-Kreisverbandes Wolfsburg zurück<br />
– auch wenn jeder irgendwann auf Spenderblut<br />
angewiesen sein kann. Es dauert nur<br />
wenige Minuten und der Aufwand ist gering.<br />
Die Wirkung dafür umso größer: „Mit<br />
einer einzigen Blutspende können Sie drei<br />
Menschen das Leben retten. Denn dem gespendeten<br />
Blut wird nur das entnommen,<br />
was der Patient braucht. Benötigt er nur<br />
Blutplasma, bekommt er auch lediglich nur<br />
das. Bestandteile wie die roten Blutkörperchen<br />
oder Blutplättchen stehen dann noch<br />
Zukunftstag bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> in Wolfsburg<br />
Nadine Weiss vom Marketing erklärt, worauf es bei einem guten Plakat ankommt.<br />
AUS DEN REGIONEN <br />
Nach der Eröffnung der Azubifiliale „<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> in Motion“<br />
am Standort Stuttgart, starteten die Azubis mit der ersten<br />
Aktion gleich voll durch. Mit einem reichlichen Frühstücksbuffet,<br />
das von selbstgebackenem Kuchen über herzhaft belegte Brötchen<br />
und anderen Leckereien reichte, sollten die spendenfreudigen<br />
Kolleginnen und Kollegen angelockt werden – und das funktionierte<br />
wunderbar! Neben dem Frühlingsfrühstück an einem Verkaufsstand<br />
am Haupteingang waren die Azubis außerdem mit einem<br />
mobilen Wagen im ganzen Haus unterwegs. Die Aktion fand<br />
so großen Anklang, dass das Buffet sehr schnell ausverkauft war.<br />
Der Erlös der Frühstücksaktion beläuft sich auf stolze 555 Euro!<br />
Schnell stand fest, dass die Azubis alle Einnahmen an „Ein Herz<br />
für Kinder“ spenden wollen. Die Azubis sagen dazu: „Vielen Dank<br />
dafür an die großzügigen Spender!“ Besonders gefreut haben sich<br />
die Auszubildenden über die zahlreichen Helfer, die mit Kuchen -<br />
spenden, beim Verkauf oder Vorbereiten der Brötchen aktiv mitwirkten.<br />
Ein besonderer Dank geht außerdem an den Kantinenchef,<br />
der stets mit Rat und Tat zur Seite stand. <br />
anderen Menschen zur Verfügung. Eine<br />
wirklich gute Sache“, erklärt Nadine Zielinsky,<br />
Auszubildende bei der Krankenkasse<br />
und zugleich Leiterin der Azubifiliale<br />
„<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> in Motion“ in Wolfsburg. <br />
22 Mädchen und Jungen aus Wolfsburg eroberten die Zentrale<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> in Wolfsburg. Die Kids der Klassen fünf bis<br />
neun besuchten nach einer Führung durch das Gebäude drei<br />
Abteilungen: Sie lernten bei der SchmeXpedition etwas über eine<br />
gesunde Lebensweise, ließen sich von den Azubis erklären, was<br />
sie bei einer Ausbildung erwartet und gestalteten ein Werbeplakat<br />
selbst. Achim Kolanoski, Vorstandsvorsitzender der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>BKK</strong>, begrüßte die Kids und nahm sich Zeit, um altersgerecht zu<br />
erklären, was innerhalb einer Krankenkasse so passiert. „Die Berufsbilder<br />
sind hier ganz unterschiedlich – neben dem klassischen<br />
Sozialversicherungsfachangestellten haben wir hier Mathematiker,<br />
Apotheker, Krankenpfleger, IT-Spezialisten, Wirtschaftswissenschaftler<br />
und viele mehr.“ Besonders Eigeninitiative und Antrieb<br />
schätze er an vielen Kolleginnen und Kollegen: „Meiner Erfahrung<br />
nach ist es leichter, wenn man selbst vorwärts will.“ <br />
16 DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />
17
SERVICE MIT GESUNDHEITSKOSTEN STEUERN SPAREN<br />
MIT GESUNDHEITSKOSTEN STEUERN SPAREN SERVICE<br />
Foto: GordonGrand<br />
Mit Gesundheitskosten<br />
Steuern sparen<br />
Von Krankenversicherung bis Kuraufenthalt: Vor allem die Ausgaben rund um die Gesundheit<br />
belasten die Rentner finanziell mitunter sehr. In der Steuererklärung können diese Kosten<br />
aber die Steuerlast senken. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> erklärt, wie’s gemacht wird.<br />
Eine finanzielle Entlastung erhalten Senioren<br />
einerseits für ihre Versicherungsbeiträge,<br />
andererseits können Krankheitskosten<br />
als außergewöhnliche Belastungen geltend<br />
gemacht werden.<br />
Vorsorge zählt<br />
Wer eine gesetzliche Rente, eine Betriebsrente<br />
oder auch eine Pension bezieht, muss<br />
in der Regel weiterhin Beiträge zu Krankenund<br />
Pflegeversicherung zahlen. Hinzu kommen<br />
oft Beiträge zu Krankenzusatzversicherungen,<br />
für Unfall-, Haftpflicht- und Lebensversicherungen.<br />
Diese Kosten belasten<br />
das Konto oft erheblich. Die gute Nachricht:<br />
In der Steuererklärung sind diese<br />
Beiträge zu Personenversicherungen prin -<br />
zipiell als Sonderausgaben abzugsfähig.<br />
„Relevant ist vor allem die Anlage ‘Vorsorgeaufwand’“,<br />
sagt Bernhard Lauscher,<br />
Pressesprecher des Lohnsteuerhilfevereins<br />
Vereinigte Lohnsteuerhilfe. „Dort werden<br />
die Beiträge für Versicherungspolicen – also<br />
auch die Kosten für die Basiskranken- und<br />
Pflegeversicherung – eingetragen.“<br />
Wichtig zu wissen: Grundsätzlich gilt für<br />
den Abzug von Versicherungsbeiträgen eine<br />
Höchstgrenze von 1.900 Euro für Allein-<br />
stehende beziehungsweise 3.800 Euro für<br />
Eheleute. Die Beiträge zur Basiskrankenund<br />
zur sozialen Pflegeversicherung werden<br />
als Erstes und stets in voller Höhe<br />
berücksichtigt. Bleiben diese Beiträge unter<br />
der Höchstgrenze von 1.900 beziehungsweise<br />
3.800 Euro, kann mit anderen Versicherungsbeiträgen<br />
nur noch bis zu dieser<br />
Summe aufgefüllt werden. Liegen Basiskranken-<br />
und Pflegeversicherungsbeiträge<br />
aber darüber, werden sie auch über der<br />
Höchstgrenze hinaus vollständig abgesetzt.<br />
Alle anderen Versicherungsbeiträge fallen<br />
dann allerdings unter den Tisch.<br />
Der bundesweit vertretene Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuer hilfe e.V. berät in mehr als<br />
2.800 Beratungsstellen rund 800.000 Mitglieder. Im Rahmen der gesetzlichen Beratungsbefugnis<br />
nach § 4 Nr. 11 StBerG werden Einkommensteuererklärungen für Arbeitnehmer, Beamte und Rentner<br />
erstellt. Telefon-Kontakt 0800 181 76 16, Internet www.vlh.de Die Stiftung Warentest hat die Spezialbroschüre<br />
Steuererklärung für Rentner 2012/2013 herausgegeben. Die Schrift kostet 14,90 Euro.<br />
Für Rentner gibt es eine Besonderheit:<br />
Die Finanzbeamten führen eine so genannte<br />
Günstigerprüfung durch. Hintergrund: Bis<br />
BERNHARD LAUSCHER, Pressesprecher des Lohnsteuerhilfevereins<br />
Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V.<br />
Ende 2004 konnten Senioren deutlich<br />
höhere Versicherungskosten steuerlich absetzen.<br />
Um die Betroffenen jetzt nicht<br />
schlechter zu stellen, muss das Finanzamt<br />
bis zum Jahr 2019 automatisch prüfen, ob<br />
die neue oder die alte Regelung für den jeweiligen<br />
Steuerzahler günstiger ist. Nach<br />
der alten Regelung konnten alleinstehende<br />
Rentner bis zu 5.068 Euro, Rentnerehepaare<br />
bis zu 10.136 Euro geltend machen. Seit<br />
2011 werden die Beiträge aber Jahr für Jahr<br />
verringert. So liegt der Vorsorgehöchstbe-<br />
Zumutbare Belastung in Prozent<br />
Gesamtbetrag<br />
der Einkünfte in Euro<br />
Alleinstehende ohne Kinder<br />
Ehegatten ohne Kinder<br />
Stpfl. mit 1 oder 2 Kindern<br />
Stpfl. mit 3 oder mehr Kindern<br />
Foto: goodluz<br />
bis 15.340<br />
5 Prozent<br />
4 Prozent<br />
2 Prozent<br />
1 Prozent<br />
trag im Jahr 2012 bei nur noch 4.401 Euro<br />
beziehungsweise 8.802 Euro.<br />
Brille, Kur und Zahnersatz<br />
Kosten bei Krankheit, Pflegebedürftigkeit,<br />
Behinderung oder einer krankheits-, pflegeoder<br />
behinderungsbedingten Heimunterbringung<br />
zählen zu den außergewöhnlichen<br />
Belastungen – sie senken ebenfalls die Steuerlast.<br />
Auch die Ausgaben für Kuren und<br />
andere Rehamaßnahmen sowie für Medikamente<br />
und medizinische Hilfsmittel fallen<br />
unter diesen Punkt.<br />
„Bis zu einer bestimmten Grenze müssen<br />
Steuerzahler allerdings die Kosten selbst<br />
tragen. <strong>Das</strong> Finanzamt berücksichtigt die<br />
Ausgaben nur, soweit die so genannte zumutbare<br />
Belastung überschritten ist“, erklärt<br />
Steuerexperte Lauscher. Falls die Kinder<br />
ihre Ausbildung schon abgeschlossen<br />
haben oder schon 25 Jahre und älter sind,<br />
beläuft sich die zumutbare Belastung auf<br />
vier bis sieben Prozent der Einkünfte (siehe<br />
Tabelle). Bis zu dieser Höhe müssen die<br />
Krankheitskosten ohne steuerliche Erleichterungen<br />
getragen werden.<br />
Lauscher rät: „Um die Hürde der zumutbaren<br />
Belastung zu überwinden, macht es<br />
Sinn, außergewöhnliche Belastungen nicht<br />
über mehrere Jahre zu verteilen, sondern<br />
sie zu bündeln. Zum Beispiel, indem man<br />
größere Aufwendungen wie den Kauf einer<br />
neuen Brille und die geplante Zahnsanierung<br />
in einem Kalenderjahr bezahlt.“<br />
Es gibt auch außergewöhnliche Belastungen<br />
„besonderer Art“. Sie werden auf Seite<br />
3 des Mantelbogens der Steuererklärung<br />
ausdrücklich abgefragt: Wer zum Beispiel<br />
eine Person im Haushalt pflegt, die in Pflegestufe<br />
III eingestuft ist, kann einen Pflegepauschbetrag<br />
in Höhe von 924 Euro beantragen.<br />
Eine Alternative: Der Angehörige<br />
kann die Ausgaben für diese Pflege auch<br />
einzeln auflisten. Dann fallen die Kosten<br />
aber unter die allgemeinen „außergewöhn -<br />
liche Belastungen“ – und können somit<br />
helfen, über die Grenze der zumutbaren<br />
Belastung zu kommen. <br />
15.341 bis 51.130<br />
6 Prozent<br />
5 Prozent<br />
3 Prozent<br />
1 Prozent<br />
über 51.130<br />
7 Prozent<br />
6 Prozent<br />
4 Prozent<br />
2 Prozent<br />
18 DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />
19
GESUNDHEIT DIE PILLE DANACH<br />
Anzeige<br />
Wichtige Informationen zum Pflegeschutz<br />
Notfallhilfe auf Rezept<br />
<strong>Das</strong> kann passieren: <strong>Das</strong> Kondom platzt, die Antibabypille wird vergessen oder an Verhütung<br />
gar nicht erst gedacht: Wer schnell handelt, kann eine ungewollte Schwangerschaft noch<br />
abwenden. Mit der „Pille danach“ – in Deutschland gibt es sie weiterhin auf Rezept.<br />
Wenn es mit der Verhütung aus irgendeinem<br />
Grund nicht geklappt hat, kann man<br />
natürlich hoffen, dass nichts passiert ist. Er,<br />
oder in diesem Fall sie, kann aber auch zur<br />
„Pille danach“ greifen. Dieses Arzneimittel<br />
hat erst vor Kurzem für Schlagzeilen gesorgt:<br />
SPD und Linke wollten die Rezeptpflicht<br />
aufheben, um die Verhinderung<br />
einer Schwangerschaft im Fall der Fälle für<br />
Frauen einfacher zu machen. Doch die Bundesregierung<br />
hält an der alten Regelung<br />
fest. Die „Pille danach“ ist in Deutschland –<br />
anders als in weltweit aktuell 78 Ländern –<br />
weiterhin nicht frei erhältlich. Um das Medikament<br />
in der Apotheke kaufen zu können,<br />
müssen Frauen also ein Rezept vom Arzt<br />
vorlegen. Europaweit ist das sonst nur noch<br />
in Italien und Polen so.<br />
Wie wirkt die „Pille danach“?<br />
<strong>Das</strong> Medikament unterdrückt oder ver -<br />
zögert den Eisprung. Zusätzlich wird das<br />
Sekret des Gebärmutterhalses zäher und<br />
der pH- Wert der Gebärmutterschleimhaut<br />
erhöht. Dadurch verlieren die Spermien an<br />
Beweglichkeit. So verhindert es eine Befruchtung,<br />
wenn es vor dem Eisprung zum<br />
ungeschützten Geschlechtsverkehr gekommen<br />
ist – denn um den Eisprung herum ist<br />
die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft<br />
am höchsten. Der Wirkmechanismus<br />
ist im Einzelnen nicht geklärt. Wichtig: Die<br />
„Pille danach“ unterscheidet sich ganz klar<br />
von der Abtreibungspille: Sie beendet nicht<br />
eine schon bestehende Schwangerschaft.<br />
Und: Sie kann auch nicht als normales<br />
Verhütungsmittel verwendet werden. Denn<br />
das Medikament ist ein hochwirksames Hormonpräparat,<br />
das nur im Notfall eingenommen<br />
werden sollte – so liegt die Dosis zum<br />
Beispiel von Levonorgestrel beim 15-fachen<br />
der üblichen Tagesdosis von Antibabypillen.<br />
Auch ist die Sicherheit der „Pille danach“<br />
nicht mit der anderer hormoneller Verhü-<br />
Politischer Wirbel um die „Notfallverhütung“<br />
Der Gesundheitsausschuss des Bundestages hat beschlossen, dass die<br />
„Pille danach“ rezeptpflichtig bleiben soll. Die Regierungsfraktionen<br />
Union und FDP begründeten ihre Entscheidung mit zwei Argumenten.<br />
Zum einen gebe es hierzulande nur zwei Präparate: <strong>Das</strong> gut verträg -<br />
liche Ulipristal und das weniger gut verträgliche Levonorgestrel. Aus<br />
rechtlichen Gründen könne aber nur Levonorgestrel freigegeben werden<br />
– das sei die schlechtere Alternative. Zum anderen sei es wichtig,<br />
die Pille danach weiterhin nur mit einem ausführlichen Beratungsgespräch<br />
auszugeben. Die Entscheidung der Bundesregierung steht im<br />
Gegensatz zu einer Richtlinie der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO), die ausdrücklich empfiehlt, die „Pille danach“ frei zugänglich<br />
zu machen. So könnten ungewollte oder unerwünschte Schwangerschaften<br />
und Schwangerschaftsabbrüche vermieden werden. <br />
Foto: shootingankauf<br />
tungsmittel zu vergleichen. <strong>Das</strong> liegt auch<br />
an ihrem Einsatz: <strong>Das</strong> Medikament mit dem<br />
Wirkstoff Levonorgestrel muss spätestens<br />
nach 72 Stunden, also drei Tagen nach dem<br />
ungeschützten Sex, eingenommen werden.<br />
Danach lässt seine Wirkung stark nach.<br />
Ulipristalacetat wirkt etwas länger, muss<br />
aber spätestens nach 120 Stunden, das sind<br />
fünf Tage, geschluckt werden. Je kürzer<br />
die Zeitspanne zwischen ungeschütztem<br />
Geschlechtsverkehr und Einnahme, desto<br />
niedriger das Risiko einer Schwangerschaft.<br />
Nicht ohne Nebenwirkungen<br />
Ganz ohne Nebenwirkungen bleibt die<br />
Einnahme der „Pille danach“ nicht: Es<br />
kann zu Übelkeit und Erbrechen, Schwindel,<br />
Schmerzen im Unterbauch und Kopfschmerzen<br />
kommen. Mitunter verschiebt<br />
sich die nächste Monatsblutung oder fällt<br />
stärker als sonst aus. Auch Zwischenblutungen<br />
sind möglich. Bleibt die Periode ganz<br />
aus, sollte man einen Frauenarzt aufsuchen<br />
und einen Schwangerschaftstest machen<br />
lassen. Denn: Eine 100-prozentige Garantie<br />
gibt es auch trotz „Pille danach“ nicht. <strong>Das</strong><br />
liegt zum einen an der nachlassenden Wirkung,<br />
zum anderen kann die gleichzeitige<br />
Einnahme beispielsweise von Antibiotika,<br />
Antidepressiva, Mitteln gegen Epilepsie<br />
und Arzneien mit Johanniskraut die Wirksamkeit<br />
mindern. <br />
Foto: Alexander Raths<br />
Pflegefall: Je besser die Absicherung, desto größer die Wahlmöglichkeiten<br />
<strong>Das</strong> Thema Pflege und pflegebedürftige Angehörige ist in der<br />
Mitte der Gesellschaft angekommen. Die individuelle Lebenserwartung<br />
steigt laufend an. Eine Frau, die heute ihren 65.<br />
Geburtstag feiert, hat statistisch eine Lebenserwartung von<br />
über 85 Jahren. Damit ist auch der Bedarf für Pflege gestiegen.<br />
Und er steigt weiter: Bis zum Jahr 2030 rechnet das statistische<br />
Bundesamt mit 3,4 Millionen Pflegebedürftigen, ein<br />
Drittel mehr als heute.<br />
Aktuell sind ca. 2,5 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig.<br />
Drei Viertel von ihnen sind 65 Jahre oder älter. <strong>Das</strong><br />
bedeutet: Von diesen Menschen ist jeder achte pflegebedürftig.<br />
Bei den über 75-Jährigen ist es sogar jeder fünfte. Nicht immer<br />
reichen die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung dafür<br />
aus, alle anfallenden Kosten zu decken. In diesem Fall können auf<br />
die Angehörigen hohe Ausgaben zukommen, denn sie sind unter<br />
Umständen zahlungspflichtig.<br />
1999<br />
2011<br />
2030<br />
ca. 2,1 Mio.<br />
ca. 2,5 Mio.<br />
ca. 3,4 Mio.<br />
Die Anzahl der Pflegebedürftigen in Deutschland wird weiter ansteigen.<br />
Schon ab<br />
17,77 € *<br />
im Monat<br />
Wenn ein Angehöriger in der Familie oder auch in einer Wohngemeinschaft<br />
gepflegt werden kann, entstehen dennoch erhebliche<br />
Kosten, denn meist sind sowohl größere Investitionen nötig als<br />
auch Unterstützung z.B. durch einen ambulanten Pflegedienst.<br />
Wenn dies nicht möglich ist und ein Platz in einem Pflegeheim<br />
benötigt wird, liegen die Kosten noch höher – je nach Heim und<br />
Pflegestufe zwischen 2.500 und 3.500 Euro monatlich.<br />
Jedoch: „Die Pflegeversicherung ist schon heute nur eine Teilkaskoversicherung“,<br />
wie es der Kölner Wirtschaftswissenschaftler<br />
Dominik Enste in der Wochenzeitung Die Zeit formuliert hat. In<br />
der Pflegestufe 3 beträgt die monatliche Leistung der gesetzlichen<br />
Pflegeversicherung 1.550 Euro. Es kommt also schnell zu einer Lücke<br />
von über 1.000 Euro monatlich. Außerdem gilt: „Kinder haften<br />
für ihre Eltern.“ <strong>Das</strong> zuständige Sozialamt übernimmt zwar<br />
zunächst die Lücke bei den Kosten, aber es holt sich das Geld von<br />
den Kindern des Betroffenen zurück. Eine Zusatzversicherung<br />
schafft Sicherheit und schließt die finanzielle Lücke im Pflegefall.<br />
Je besser die finanziellen Mittel im Pflegefall sind, umso größer<br />
sind die Wahlmöglichkeiten, wie der Pflegebedürftige diesen<br />
Lebensabschnitt gestalten will – sei es in der familiären Umgebung,<br />
in einer Wohngemeinschaft oder in einem Heim seiner<br />
Wahl. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> hat sich bewusst für eine Kooperation<br />
mit der MÜNCHENER VEREIN Versicherungsgruppe entschieden<br />
und empfiehlt die DEUTSCHE PRIVATPFLEGE PLUS ihres Partners.<br />
Kooperationspartner der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong><br />
Schon für den Pflegefall geschützt?<br />
Jetzt mit Eigenvorsorge optimal absichern. Informieren Sie sich<br />
über die DEUTSCHE PRIVATPFLEGE PLUS oder sichern Sie sich<br />
eine persönliche Beratung – kostenlos und unverbindlich.<br />
Service-Telefon 0800 44 55 699 (Mo. - Fr. von 8 - 18 Uhr )<br />
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Tarifliches Eintrittsalter 55 Jahre, „Förder-Absicherung“ Pflegebahrtarif 490 + Aufstockung<br />
auf DEUTSCHE PRIVATPFLEGE PLUS 495.<br />
20<br />
DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013
SERVICE ALTERSREISE<br />
ALTERSREISE SERVICE<br />
In Würde Altwerden<br />
Er lebt in Deutschlands<br />
berühmtester WG: Henning<br />
Scherf, der ehemalige und<br />
langjährige Bürgermeister<br />
von Bremen. Seit seinem<br />
Ausscheiden aus der aktiven<br />
Politik setzt er sich für die Interessen<br />
von alten Menschen<br />
ein und beschäftigt sich mit<br />
den Facetten des Altwerdens.<br />
❯❯ <strong>Magazin</strong>: Herr Scherf, was war Ihre<br />
Motivation dafür, mehrere Bücher über<br />
das Altern zu schreiben?<br />
❮❮ Ich bin als Kriegskind und mit mehreren<br />
Geschwistern bei meiner Großmutter aufgewachsen,<br />
weil unsere Mutter Typhus hatte.<br />
Wir haben schon als Kinder gelernt, welche<br />
große und wunderbare Lebenshilfe ein<br />
älterer Mensch ist. Ohne Großmutter wären<br />
wir überhaupt nicht über den Krieg hinweg<br />
gekommen. Seit langem praktizieren wir ein<br />
Zusammenleben über Generationen hinweg<br />
– bis hin zum Tod in vertrauter Umgebung.<br />
<strong>Das</strong> ist für alle Beteiligten eine große Chance.<br />
<strong>Das</strong> ist zugleich die Basis für unser eigenes<br />
Gebrechlichwerden und eine gute Perspektive<br />
für unsere Zukunft.<br />
❯❯ <strong>Magazin</strong>: Vor dem Hintergrund dieser<br />
eigenen Erfahrungen, denken Sie, dass herkömmliche<br />
Altenheime zu einer menschenwürdigen<br />
Versorgung einer größer werdenden<br />
Zahl alter Menschen geeignet sind?<br />
❮❮ Ich glaube, dass traditionelle Altenheime<br />
eine Sackgasse sind. Die ja zudem auch von<br />
der Immobilienwirtschaft entdeckt worden<br />
sind, die ein Haus nach dem anderen auf die<br />
grüne Wiese stellt. <strong>Das</strong> ist nicht das, was<br />
sich die Alten wünschen. Wir möchten gern<br />
alt werden mit denen, die uns ein Leben<br />
lang begleitet haben und die uns nicht allein<br />
lassen, wenn wir schwach werden oder<br />
Kompetenzen verlieren. Wir möchten auch<br />
in dieser vertrauten Umgebung alt werden<br />
und sterben. Traditionelle Altenheime sind<br />
nur auszuhalten als ein Angebot für den absoluten<br />
Notfall. Als Regelangebot gehen sie<br />
völlig an den Interessen der Alten vorbei.<br />
Stattdessen sollten wir unsere finanziellen<br />
und vor allem auch personellen Ressourcen<br />
DR. JUR. HENNING SCHERF (Jg. 1938) war lange Bildungsund<br />
Justizsenator und von 1995 bis 2005 Bürgermeister von<br />
Bremen. Seine Popularität wurde durch seine Bürgernähe und<br />
Bescheidenheit stark gefördert. Seit 2005 ist er Präsident<br />
des <strong>Deutsche</strong>n Chorverbandes.<br />
darauf konzentrieren, dass alte Menschen<br />
in vertrauter Umgebung und Nachbarschaft<br />
leben können.<br />
❯❯ <strong>Magazin</strong>: Sie haben sich für Ihr Buch<br />
„Altersreise“ ausführlich in Wohngemeinschaften<br />
und in Mehrgenerationenprojekten<br />
umgeschaut. Welche Erfahrungen<br />
haben Sie dort gemacht?<br />
❮❮ Es gibt ganz unterschiedliche Projekte<br />
und damit verschiedene Erfahrungen. In<br />
meinem letzten Buch „Altersreise“ geht es<br />
um pflegebedürftige Menschen, die nicht<br />
mehr allein leben können, in der Regel<br />
Demenzkranke. Ich wollte herausfinden und<br />
erfahren, ob es funktioniert, wenn solche<br />
Menschen zu zehnt zusammenziehen, welche<br />
Hilfen sie brauchen, was an Aufmerksamkeit.<br />
Ich bin sehr überrascht worden,<br />
denn ein solches Zusammenleben funktioniert,<br />
wenn es überschaubar ist und in die<br />
Nachbarschaft integriert ist, wenn jeder<br />
Platz hat für seine eigenen Möbel, Teppiche<br />
und Bücher, wenn jeder seine Tiere, die er<br />
liebt, mitnehmen kann. Wenn ein Garten da<br />
ist, in dem man noch arbeiten kann. Es geht,<br />
wenn nicht alle bettlegrig sind. Es geht,<br />
wenn sie ihr Essen noch selber zubereiten<br />
und es nicht fertig geliefert vorgesetzt bekommen,<br />
wenn sie den Tisch selber decken.<br />
Wichtig ist auch ein Pflegemix aus hauptamtlichen<br />
und ehrenamtlichen Kräften.<br />
Wichtig sind auch Angehörige, die sich um<br />
www.herder.de Suchwort: Altersreise<br />
Auf der Homepage des Verlages finden Sie<br />
weitere Infos und Bestellmöglichkeiten.<br />
ihre Eltern oder Großeltern kümmern und<br />
sie nicht einfach abschieben. In ein traditionelles<br />
Pflegeheim nehmen sie letztlich nur<br />
einen Koffer mit – wie in ein Krankenhaus.<br />
❯❯ <strong>Magazin</strong>: Was ist z.B. in einer Alten-WG<br />
anders als in einem Pflegeheim?<br />
❮❮ In der Alten-WG wird gewohnt und gelebt<br />
und nicht in erster Linie gepflegt. In einer<br />
Alten-WG wird mitgeholfen, es ist wichtig<br />
herauszufinden, was die alten Menschen<br />
noch können. Es gibt eine freie selbstbestimmte<br />
Wahl meiner Pflegekräfte, und<br />
ich bin nicht umgekehrt Gegenstand von<br />
großen Pflegestrukturen. Ich bin bis zuletzt,<br />
so lange es trotz meines Kompetenzverlus<br />
tes geht, selbstbestimmt.<br />
❯❯ <strong>Magazin</strong>: Sind solche WG´s und Projekte<br />
ein Ausweg aus der von Ihnen beklagten<br />
Pflegemisere?<br />
❮❮ Ja. Wir sind ja mit unserem traditionellen<br />
Pflegeangebot weltweit ein singuläres Ereignis.<br />
Es gibt ja kein anderes Land, das die<br />
Altenpflege so organisiert wie wir mit diesen<br />
Riesenangeboten an Pflegeeinrichtungen.<br />
Unsere Misere hat ja zwei Ursachen:<br />
eine finanzielle und eine personelle. Wenn<br />
wir aus dieser Misere herauskommen wollen,<br />
müssen wir einen Paradigmenwechsel<br />
vornehmen. Ich setzte da ganz klar auf Integrationskonzepte,<br />
die ja auch zum Ziel haben,<br />
etwas zu machen, damit wir Pflege so<br />
lange wie möglich vermeiden, weil die alten<br />
Menschen noch weitgehend selbstbestimmt<br />
leben können. Dabei ist Prävention ein ganz<br />
wichtiger Schwerpunkt.<br />
❯❯ <strong>Magazin</strong>: Geht es allein um mehr Geld?<br />
❮❮ Nein, es geht besonders um den älter<br />
werdenden Menschen und um seine<br />
Wünsche. Viele Ältere wollen nicht allein<br />
sein, wollen weiter strukturierende Alltagskontakte<br />
haben. Ich wünsche mir Orte, an<br />
denen wir mit unserer verbleibenden Kompetenz<br />
etwas tun können. Demenzkranke<br />
Menschen können noch Kartoffeln schälen<br />
oder Gemüse putzen, sie können noch beim<br />
Kochen oder Backen mit anpacken, obwohl<br />
sie vielleicht nicht mehr reden können oder<br />
fast alles vergessen. Ich habe Menschen<br />
erlebt, die bei der Gartenarbeit oder mit<br />
ihrem Hund oder ihrer Katze glücklich<br />
waren. Wenn man ihnen so etwas Liebes<br />
und Wichtiges wegnimmt, dann fangen sie<br />
an zu weinen, weil sie in die Einsamkeit geschubst<br />
werden. Ich wünsche mir, dass uns<br />
solche einfachen Alltagsdinge bis zum Tod<br />
erhalten bleiben, die ja auch gar nicht so<br />
gigantisch kompliziert sind. Tiere beispielsweise<br />
sind für alte Menschen eine wunderbare<br />
Erfahrung, weil sie dort Zuneigung<br />
und Liebe von einem Lebewesen spüren,<br />
dem es egal ist, ob sie vielleicht gehbehindert<br />
sind oder etwas schräg riechen.<br />
❯❯ <strong>Magazin</strong>: Wie sieht die Grundlage für ein<br />
zufriedenes Altern aus? Was muss man als<br />
Einzelner dafür tun?<br />
❮❮ Man muss alle Sinne, so weit sie noch<br />
zur Verfügung stehen, offen halten und sich<br />
einlassen auf die Welt, darf sich nicht verkriechen<br />
oder verstecken. Man sollte teil -<br />
haben an der Umwelt, immer wieder einmal<br />
eine kleine Aufgabe übernehmen und sich<br />
nicht nur mit den eigenen Gebrechen beschäftigen<br />
und nur klagen, dass es wieder<br />
weniger wird und schlechter geht. Ich rate<br />
älteren Menschen: Tut etwas gegen eure<br />
drohende Einsamkeit. Nehmt die vielen<br />
Angebote an, die es gibt. <strong>Das</strong> sind oft alltägliche,<br />
scheinbar banale Dinge, die vor der<br />
Tür liegen. In dem Maße wie mir das gelingt,<br />
gelingt mir auch das Altern. Ich erlebe das<br />
Alter als chancenreich. Heute kann ich<br />
selbst entscheiden, was ich machen will. Ich<br />
kann mich auf neue Dinge einlassen. So bin<br />
ich heute zum Beispiel beim Chor gelandet.<br />
Dazu habe ich viele Kontakte mit Kindern.<br />
Ich gehe jede Woche mindestens einmal in<br />
eine Grundschule und lese dort vor. Ich habe<br />
das Malen entdeckt, jetzt, wo es wieder<br />
schön wird, sitzen wir in Bremen im Bürgerpark<br />
und aquarellieren. Natürlich wird das<br />
irgendwann einmal weniger werden, ich<br />
werde nicht mehr alles so gut können. Doch<br />
dann werde ich mich auf das konzentrieren,<br />
was ich dann noch kann. Ich hoffe, dass es<br />
dann Menschen um mich herum gibt, die<br />
meine Lebenserfahrungen hören wollen. Ich<br />
hoffe, dass meine neun Enkelkinder weiterhin<br />
Spaß an mir haben. Ich hole mir über sie<br />
die Neugierde am Leben und auf das, was<br />
jetzt passiert.<br />
Foto: Lisa F. Young<br />
❯❯ <strong>Magazin</strong>: Wie steht es grundsätzlich<br />
mit der Eigenverantwortung, um gesund<br />
zu altern?<br />
❮❮ Wir haben schon ein erhebliches Maß an<br />
Eigenverantwortung für unser Wohlbefinden<br />
im Alter. Aber ich habe es schon auch<br />
selbst in der Hand, mich vernünftig zu<br />
ernähren. Ich muss kein Fast Food in mich<br />
hineinstopfen, keine Süßigkeiten, und ich<br />
habe es auch selbst in der Hand, wie viel<br />
Alkohol ich trinke. Bewegung ist ebenfalls<br />
sehr wichtig. Und das gilt auch dann, wenn<br />
ich dazu Hilfsgeräte wie einen Rollator<br />
brauche. Solange ich mich bewege, tue<br />
ich etwas für meine Gesundheit und mein<br />
Wohlbefinden im Alter.<br />
❯❯ <strong>Magazin</strong>: Sie plädieren dafür, sich nicht<br />
nur mit der Frage der Altersvorsorge auseinanderzusetzen,<br />
sondern vor allem mit<br />
dem Prozess des Älterwerdens.<br />
❮❮ Natürlich ist Altersvorsorge ein wichtiges<br />
Thema. Ich bin ganz klar dafür, dass wir<br />
faire finanzielle Bedingungen für alte Menschen<br />
organisieren. Ich beklage die Altersarmut,<br />
die man nicht übersehen darf. Aber<br />
dieses riesige Thema einer alternden Gesellschaft<br />
darf nicht auf dieses einzige Thema<br />
Rente reduziert werden. Mir liegt genauso<br />
daran, dass die Lebenschancen, die<br />
das Alter bietet, nicht übersehen oder gering<br />
geschätzt, sondern genutzt werden.<br />
❯❯ <strong>Magazin</strong>: Muss man sich mit der Altersplanung<br />
nicht schon in der Mitte des Lebens<br />
beschäftigen?<br />
❮❮ Natürlich. Wir waren noch keine 50 Jahre<br />
alt, als wir uns entschieden haben, in<br />
unsere WG einzuziehen. Wir haben uns<br />
frühzeitig Gedanken gemacht, wie wir den<br />
zweiten Teil unseres Lebens gestalten wollen.<br />
Wir sind dann hier mitten in der Stadt in<br />
einem alten Haus gelandet, das wir nach<br />
unseren Vorstellungen umgebaut haben.<br />
❯❯ <strong>Magazin</strong>: Sie waren selbst lange als Politiker<br />
tätig. Was muss aus Ihrer Sicht durch die<br />
Politik an den Rahmenbedingungen verändert<br />
werden, wenn die Versorgung durch<br />
große Altenheime dazu führt, dass alte Menschen<br />
dort oft nur noch eine Nummer sind?<br />
❮❮ Wir haben damals gemeinsam die Pflegeversicherung<br />
eingeführt, und ich dachte,<br />
dass dies im Prinzip richtig ist. Heute ist daraus<br />
vielfach ein Finanzierungskonzept für<br />
Immobilienspekulanten geworden. <strong>Das</strong> hat<br />
keiner von uns gewollt. Wir müssen die Pflegeversicherung<br />
jetzt nicht wieder abschaffen,<br />
sondern sie so umbauen, dass alles das,<br />
was wir hier besprochen haben, nämlich Altwerden<br />
und auch Sterben in vertrauter Umgebung,<br />
möglich wird. <strong>Das</strong> Geld muss also in<br />
die ambulante Betreuung und nicht wie jetzt<br />
in die stationären Einrichtungen auf der<br />
grünen Wiese fließen. Die Kommunalpolitik<br />
muss begreifen, dass es hier eine der wenigen<br />
Chancen gibt, Dorfstrukturen und<br />
Stadtstrukturen beizubehalten und gegen<br />
den Leerstand anzugehen, indem man ein<br />
Dorf oder ein Städtchen gerade für eine<br />
alternde Gesellschaft umbaut. Wir müssen<br />
dafür sorgen, dass nicht immer nur Supermärkte<br />
auf der grünen Wiese entstehen,<br />
wo man nicht mehr hinkommt, wenn man<br />
als alter Mensch nicht mehr Auto fährt,<br />
sondern man muss alles daran setzen, dass<br />
Tante-Emma-Läden, die reihenweise dicht<br />
machen, weil sie gegen die Supermärkte<br />
nicht mehr ankommen, weiter offen bleiben.<br />
<strong>Das</strong>s es einen Fahrdienst gibt, der Mobilität<br />
für die Alten schafft, damit diese nicht immer<br />
nur Zuhause bleiben müssen. <strong>Das</strong> alles<br />
sind ganz große Handlungsfelder, auf<br />
denen wir noch nicht gut sind. <br />
Foto: Gina Sanders<br />
22<br />
DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />
23
SERVICE MEDIKAMENTENFÄLSCHUNGEN<br />
LEBENSMITTEL VON A-Z SERVICE<br />
Drin, was draufsteht?<br />
Foto: fotoknips<br />
Online-Apotheken erfreuen<br />
sich zunehmender Beliebtheit.<br />
Da sie Medikamente in größeren<br />
Mengen einkaufen, können sie die<br />
erzielten Rabatte an ihre Kunden weitergeben.<br />
Doch Vorsicht: Schneller als erwartet<br />
kann man dabei auch ein gefälschtes<br />
Arzneimittel geliefert bekommen.<br />
Für gefälschte Medikamente ist das Internet<br />
ein wichtiger Vertriebsweg. Experten<br />
der Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />
gehen davon aus, dass in Industrieländern<br />
etwa ein Prozent aller im Handel befindlichen<br />
Medikamente gefälscht sind. Bei Arzneimitteln,<br />
die über unseriöse Anbieter im<br />
Internet bestellt werden, deren Adresse<br />
zum Beispiel verschleiert ist, soll der Anteil<br />
von Fälschungen nach Schätzungen der<br />
WHO hingegen bei etwa 50 Prozent liegen,<br />
möglicherweise sogar noch höher. Bei<br />
einer Stichprobe der EAASM, einer Allianz<br />
für den sicheren Zugang zu Arzneimitteln<br />
in Europa, waren immerhin 63 Prozent der<br />
untersuchten Medikamente gefälscht. In<br />
Entwicklungs- und Schwellenländern dürfte<br />
der Anteil gefälschter Arzneimittel insgesamt<br />
bei rund 30 Prozent liegen. Dort<br />
gehören beispielsweise Mittel gegen<br />
Malaria zu den am häufigsten gefälschten<br />
Medikamenten.<br />
Extrem hohe Gewinnspannen<br />
Längst schon beschränken sich Fälschungen<br />
nicht nur auf Lifestyle-Produkte wie<br />
Potenzpillen, angebliche Schlankmacher<br />
oder Dopingmittel, sondern zunehmend<br />
werden auch lebenswichtige Medikamente<br />
gegen Krebs, HIV, Tuberkulose oder Malaria<br />
gefälscht. Gefälschte Malariamittel etwa<br />
führen zu Resistenzen bei der Anopheles-<br />
Mücke, die diese Krankheit auslöst, und in<br />
der Folge zur Wirkungslosigkeit bisher erfolgreicher<br />
Gegenmittel – eine fatale Entwicklung.<br />
Gefälschte Medikamente haben<br />
bereits ein geschätztes Marktvolumen von<br />
75 Milliarden US-Dollar. Tendenz steigend,<br />
denn die Gewinnspannen sind enorm und<br />
sollen deutlich höher als beim Drogen- oder<br />
Waffenhandel sein – bei einem geringen<br />
Risiko, entdeckt zu werden.<br />
Original oder Fälschung?<br />
Die Fälschung ist eine Kopie:<br />
Im besten Falle sind die richtigen Wirkstoffe<br />
in der richtigen Dosierung enthalten. Allerdings<br />
können Hilfsstoffe anders als beim<br />
Original zusammengesetzt sein. Zudem ist<br />
unsicher, ob die Kopie nach den strengen<br />
Hygieneregeln der deutschen Pharmaindus -<br />
trie hergestellt worden ist. Durch eine gefälschte<br />
Verpackung kann zudem verschleiert<br />
werden, dass das Verfalldatum des Originalmedikaments<br />
bereits überschritten ist.<br />
Die Fälschung enthält eine zu geringe<br />
Dosis des Wirkstoffs:<br />
Vor allem bei Antibiotika kann dies sogar<br />
lebensbedrohliche Folgen haben. Grundsätzlich<br />
sind durch die Unterdosierung – wie<br />
beim Malaria-Erreger – Resistenzen möglich,<br />
sodass auch das Originalmedikament mit<br />
korrekter Dosierung zumindest an Wirkung<br />
verliert, wenn nicht sogar komplett wirkungslos<br />
wird, wenn es später innerhalb der<br />
Therapie eingesetzt wird.<br />
Die Fälschung enthält eine zu hohe<br />
Dosis des Wirkstoffs: Die Einnahme kann<br />
zu einem unkalkulierbaren Risiko werden.<br />
Die Fälschung enthält unwirksame<br />
Substanzen: Damit kann die erwartete<br />
Wirkung des Medikaments nicht eintreten.<br />
Dies ist unter anderem bei Impfstoffen sehr<br />
gefährlich, weil man sich in einer trügerischen<br />
Sicherheit wiegt.<br />
Die Fälschung enthält giftige Stoffe:<br />
In gefälschten Medikamenten hat man<br />
schon Schuhputzmittel, Talkum, bleihaltige<br />
Straßenfarbe, Nickel, Borsäure, Lösungsmittel<br />
und sogar Arsen gefunden.<br />
Wirksamer Schutz ist möglich<br />
Für einen Laien ist eine gute Fälschung<br />
kaum zu erkennen, denn dies geht nur im<br />
Labor mit den entsprechenden Analysegeräten.<br />
Dennoch gibt es einige Tipps, wie<br />
man sich vor Fälschungen schützen kann:<br />
Vor einer Fernreise sollten Sie sich in<br />
Deutschland mit allen notwendigen Medikamenten<br />
eindecken. Der vielleicht günstigere<br />
Kauf am Urlaubsort ist mit einem hohen Risiko<br />
behaftet, denn in Asien und Afrika sind<br />
gut 30 Prozent aller Arzneimittel gefälscht.<br />
Ein fehlender Beipackzettel oder Tabletten,<br />
die lose verkauft werden, sind ein deutlicher<br />
Hinweis auf eine Fälschung.<br />
Bei einer deutschen Versandapotheke<br />
kaufen Sie Medikamente ohne Risiko. Bei<br />
verschreibungspflichtigen Präparaten muss<br />
das Rezept per Post eingeschickt werden.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> kooperiert mit den<br />
Online-Apotheken Mycare und Aponeo.<br />
Den Einkauf bei Versandapotheken außerhalb<br />
des Europäischen Wirtschaftsraums<br />
(dazu gehören neben den EU-Ländern noch<br />
Liechtenstein, Norwegen und Island) sollten<br />
Sie vermeiden, denn die Einfuhr von Medikamenten<br />
ist verboten.<br />
Achten Sie bei Internetapotheken auf ein<br />
vollständiges Impressum mit Adresse und<br />
einer Telefonnummer für Rückfragen.<br />
Vorsicht ist auch beim beliebten Kauf der<br />
Pille in südlichen Urlaubsländern geboten.<br />
Sonst könnte es womöglich ein ungewolltes<br />
verspätetes „Mitbringsel“ geben. <br />
Eine Liste aller behördlich zugelassener<br />
Versandapotheken finden Sie im Internet<br />
unter www.dimdi.de<br />
Mehr als saure Milch<br />
Seine cremige Beschaffenheit und seine<br />
vielen Verwendungsmöglichkeiten machen<br />
Joghurt zu einem beliebten Lebensmittel.<br />
Bekömmlich und gesund ist er<br />
außerdem. Joghurt entsteht, wenn Milch<br />
gesäuert und „dick gelegt“ wird. Dafür werden<br />
spezielle Mikroorganismen zugesetzt,<br />
die zunächst den Milchzucker (Lactose)<br />
in Milchsäure umwandeln. Dabei wird die<br />
Milch sauer, der pH-Wert sinkt und das<br />
Eiweiß in der Milch verändert sich. Es<br />
entsteht Joghurt.<br />
Dieses Sauermilchprodukt enthält alle Bestandteile,<br />
die auch in Milch zu finden sind.<br />
Sein hoher Kalziumgehalt ist gut für Knochen<br />
und Zähne. Seine Inhaltsstoffe Kalium<br />
und Magnesium halten Muskeln und Nerven<br />
funktionstüchtig. Außerdem reguliert Kalium<br />
den Wasser- sowie den Säure-Basen-<br />
Haushalt des Körpers. Nichtzuletzt sind die<br />
Milchsäurebakterien des Joghurts wichtig<br />
für eine gesunde Darmflora. Joghurt wird in<br />
verschiedenen Fettstufen angeboten. Den<br />
höchsten Fettgehalt hat der Sahnejoghurt<br />
mit mindestens 10 Prozent, es folgt Vollmilchjogurt<br />
mit 3,5 Prozent, fettarmer Jog -<br />
hurt mit 1,5 Prozent und schließlich Magermilchjoghurt<br />
mit 0,3 Prozent Fett.<br />
Im Handel erhält man sowohl naturbelassenen<br />
Joghurt als auch Joghurt mit Früchten<br />
und Joghurt mit Fruchtzubereitungen. Mancher<br />
Joghurt verspricht sogar mit seinem<br />
Obstzusatz einen besonders hohen Gesundheitswert.<br />
Doch Vorsicht: Eine aktuelle Untersuchung<br />
von Öko-Test hat ergeben, dass<br />
alle 20 getesteten Erdbeerjoghurts Kalorienbomben<br />
sind. Der Zuckergehalt in den<br />
250-Gramm-Bechern entspricht bis zu zehn<br />
Stück Würfelzucker – das sind noch zwei<br />
Stück mehr, als 250 Milliliter Cola enthalten.<br />
Für den Verbraucher ist das oft nicht<br />
zu erkennen, weil die Angabe des Zucker -<br />
anteils fehlt – sie ist erst ab 2014 für alle<br />
Hersteller Pflicht.<br />
Fruchtjoghurt muss nur sechs Prozent<br />
Frucht enthalten, das entspricht in einem<br />
150-Gramm-Becher etwa einer Erdbeere. In<br />
Joghurt mit Fruchtzubereitung müssen sogar<br />
nur 3,5 Prozent echte Früchte sein. Dieses<br />
Produkt ist ein marmeladenähnlicher<br />
Mix, der zum großen Teil aus Zucker und<br />
Bindemitteln besteht. Färbende Lebens -<br />
mitteln wie Rote-Beete-Saft oder Aromen<br />
sorgen dazu für Geschmack und Farbe.<br />
Nur wenn im Kleingedruckten „natürliches<br />
Erdbeer-Aroma“ steht, muss das tatsächlich<br />
aus Erdbeeren stammen, ein „natürliches<br />
Aroma“ oder ein „Erdbeeraroma“ hingegen<br />
kann auch aus Sägespänen hergestellt<br />
werden. Verbraucherschützer raten,<br />
Naturjoghurt zu kaufen und selbst frisches<br />
Obst hineinzuschneiden.<br />
J<br />
Foto: sil007<br />
Foto: ElinaManninen<br />
Übrigens: Die Lebensmittelindustrie verspricht<br />
allzu gern, die Produkte noch gesünder<br />
zu machen. Probiotischer Joghurt wird<br />
zum Beispiel mit extra Milchsäurebakterien<br />
versetzt und auf der Packung die positiven<br />
Wirkungen hervorgehoben. Inwieweit diese<br />
Lebensmittel die körpereigene Abwehr<br />
stärken, ist allerdings wissenschaftlich nicht<br />
sicher geklärt. Die meisten Ernährungsexperten<br />
sind sich einig: Wer sich ausgewogen<br />
ernähren möchte, kann auch zu ganz normalem<br />
Joghurt greifen. <br />
Weitere Infos, Tipps und Rezepte finden Sie<br />
im Internet z.B. unter www.chefkoch.de<br />
Suchbegriff: Joghurt selbstgemacht<br />
Himbeertraum<br />
ZUTATEN FÜR 6 PORTIONEN:<br />
750 g Himbeeren, frisch oder tiefgefroren<br />
500 g Joghurt 1,5 %<br />
150 g Cremafine zum Schlagen<br />
Vanillezucker<br />
150 g Baiser<br />
Zitronenmelisse<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Joghurt und die geschlagene Cremafine<br />
verrühren und mit Vanillezucker abschmecken.<br />
<strong>Das</strong> Baiser zerkrümeln.<br />
In kleinen Dessertschälchen das Baiser mit<br />
den Himbeeren und der Joghurtcreme einschichten<br />
und mit Zitronenmelisse garnieren. <br />
PRO PORTION: 252 kcal<br />
4,6 g Fett<br />
✁<br />
24<br />
DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013
GESUNDHEIT VORSORGE FÜR DIE AUGEN<br />
VORSORGE FÜR DIE AUGEN GESUNDHEIT<br />
Altersblindheit vermeiden<br />
Bei fast allen Menschen<br />
lässt im Alter die Sehkraft<br />
allmählich nach – dies ist ein<br />
ganz normaler Alterungs -<br />
prozess. Hinter manchen<br />
Sehschwächen kann sich jedoch<br />
eine ernstzunehmende<br />
Augenkrankheit verbergen.<br />
Die drei häufigsten Augenerkrankungen im<br />
Alter sind die Altersabhängige Makuladegeneration<br />
(AMD), das Glaukom, auch Grüner<br />
Star genannt und der Graue Star. Es ist<br />
wichtig, diese Krankheiten früh zu erkennen<br />
und zu behandeln, denn sie können zum<br />
Teil zum vollständigen Verlust des Seh -<br />
vermögens führen.<br />
Altersabhängige Makuladegeneration<br />
Die Altersabhängige Makuladegeneration<br />
(AMD) ist in Industrienationen die häufigste<br />
Ursache für den Verlust der zentralen Sehschärfe<br />
im höheren Alter. Gut die Hälfte der<br />
über 80-Jährigen ist davon betroffen. Die<br />
AMD führt auch im späten Stadium nicht<br />
zur vollständigen Erblindung. Den Betroffenen<br />
fallen jedoch Alltagsbeschäftigungen<br />
wie Lesen, Auto- und Radfahren, das Entziffern<br />
von Schildern oder das Erkennen von<br />
Personen mit Fortschreiten der Erkrankung<br />
immer schwerer. In Deutschland leiden<br />
rund 4 Millionen Menschen an AMD. Die Erkrankung<br />
tritt meist nach dem 50. Lebensjahr<br />
auf, mit fortschreitendem Alter nimmt<br />
die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken<br />
immer mehr zu. Man unterscheidet zwei<br />
Formen: die trockene und die feuchte AMD.<br />
An der trockenen Form leiden rund 85 Prozent<br />
der Betroffenen. Hierbei werden Abbauprodukte<br />
des Stoffwechsels nicht richtig<br />
entsorgt und es bilden sich kleine, gelbliche<br />
Ablagerungen (Drusen) unter der Netzhaut.<br />
Dadurch sterben nach und nach Sehzellen<br />
ab, was zu einer allmählichen Sehverschlechterung<br />
führt. Wird im fortgeschrittenem<br />
Stadium auch der Bereich des schärfs -<br />
ten Sehens – die Makula – angegriffen,<br />
kommt es zu einem deutlichen Sehverlust.<br />
Wirksame Behandlungsmethoden gibt es<br />
bislang noch nicht. Der Krankheitsverlauf<br />
ist schleichend und bleibt daher häufig<br />
unbemerkt.<br />
Seltener, aber wesentlich aggressiver ist die<br />
feuchte Makuladegeneration. Diese schreitet<br />
in der Regel sehr schnell voran. Hierbei<br />
wuchern hinter der Netzhaut unkontrolliert<br />
neue Blutgefäße. Aus diesen Gefäßen tritt<br />
Flüssigkeit aus, die die lichtempfindlichen<br />
Zellen der Makula schädigen. Solche Ansammlungen<br />
von Gefäßflüssigkeiten und<br />
Einblutungen werden als „graue“ oder „blinde“<br />
Flecken wahrgenommen. <strong>Das</strong> Bild auf<br />
der Netzhaut wird verzerrt, so dass der Betroffene<br />
gerade Linien gebogen wahrnimmt.<br />
Foto: pix4U<br />
Foto: sergey02<br />
Von dieser Form der AMD sind etwa 15 Prozent<br />
der Patienten betroffen. Innerhalb kurzer<br />
Zeit kann die Sehleistung massiv abnehmen<br />
– bis hin zur Altersblindheit.<br />
Typische Anzeichen selbst erkennen<br />
Lesen wird zunehmend schwieriger:<br />
Buchstaben verschwimmen und Linien<br />
erscheinen verzerrt oder fehlen.<br />
Gerade Linien scheinen gebogen.<br />
<strong>Das</strong> Sehen wird zunehmend verschwommen<br />
und unscharf.<br />
Bilder erscheinen verzerrt, Farben<br />
schwächer.<br />
Gesichter verschwimmen, der Gesichtsausdruck<br />
ist schwer zu erkennen.<br />
In der Mitte des Sehfeldes wird ein<br />
dunkler Fleck wahrgenommen, der sich<br />
mit der Zeit weiter ausdehnt.<br />
Diagnose und Behandlung<br />
Der Berufsverband <strong>Deutsche</strong>r Augenärzte<br />
rät, ab dem 40. Lebensjahr, spätestens<br />
aber ab dem 50. Lebensjahr einmal im<br />
Jahr die Augen untersuchen zu lassen. So<br />
können frühe Veränderungen des Sehens<br />
festgestellt werden, die den Betroffenen<br />
„Blinder Fleck“ durch Makuladegeneration<br />
Foto: BeTa-Artworks<br />
suchungen wahrnehmen. Obwohl eine<br />
AMD derzeit nicht heilbar ist, kann der<br />
Krankheitsverlauf durch eine frühzeitige<br />
Therapie verzögert oder sogar aufgehalten<br />
werden. Dies gilt insbesondere für die<br />
trockene Verlaufsform. Die feuchte AMD<br />
ist heute – sofern sie im Frühstadium erkannt<br />
wird – gut behandelbar: Zu den<br />
Therapien zählen die Injektion von Medikamenten<br />
in das Auge, verschiedene Laser -<br />
therapien sowie chirurgische Verfahren.<br />
Grüner Star (Glaukom)<br />
<strong>Das</strong> Glaukom – auch Grüner Star genannt –<br />
führt zu einer Degeneration des Sehnervs.<br />
Seheindrücke können so nicht mehr zum<br />
Sehzentrum im Gehirn weitergeleitet werden.<br />
Dies geschieht schleichend und es vergeht<br />
häufig viel Zeit, bis Betroffene einen<br />
Augenarzt aufsuchen. Dann ist es jedoch<br />
häufig bereits zu spät und der Sehnerv irreparabel<br />
geschädigt. Aus diesem Grund ist<br />
eine Früherkennung extrem wichtig. In den<br />
meisten Fällen ist ein er höhter Augeninnendruck<br />
die Ursache. Er kommt zustande,<br />
wenn das Kammerwasser im Augen inneren<br />
nicht richtig abfließen kann, während immer<br />
neues gebildet wird. Die Flüssigkeit<br />
staut sich im Auge und der Druck steigt an.<br />
Als Folge sterben die empfindlichen Fasern<br />
des Sehnervs nach und nach ab. Es kommt<br />
jedoch vor, dass auch Durchblutungsstörungen<br />
an Sehnerv und Netzhaut eine<br />
Rolle spielen. Denn es gibt auch Glaukom-<br />
Patienten, mit einem normalen Augeninnendruck.<br />
Durch das geschädigte Nervengewebe<br />
kommt es zu den typischen Gesichtsfeldausfällen<br />
(siehe Beispielbild un-<br />
Gesichtsfeldausfall bei Erkrankung durch „Grünen Star“<br />
(noch) nicht auffallen würden. Bei der AMD<br />
spielen auch erbliche Einflüsse eine große<br />
Rolle. Menschen, bei denen Angehörige an<br />
einer AMD leiden, sollten unbedingt und<br />
frühzeitig die empfohlenen Vorsorgeunterten).<br />
<strong>Das</strong> Tückische daran: Oft bemerken<br />
Patienten diese Gesichtsfeldeinschränkungen<br />
erst, wenn der Sehnerv schon stark<br />
geschädigt ist, da das Gehirn diese Sehschwäche<br />
lange ausgleichen kann. Der Grüne<br />
Star kann unbehandelt innerhalb eines<br />
Jahres zur völligen Erblindung führen.<br />
Diagnose und Behandlung<br />
<strong>Das</strong> Risiko, am Grünen Star zu erkranken,<br />
steigt mit dem Alter. Augenärzte empfehlen,<br />
ab dem 40. Lebensjahr einmal im Jahr<br />
zum Augenarzt zu gehen. <strong>Das</strong> gilt vor allem<br />
für Personen, in deren Verwandtschaft<br />
schon mal ein Glaukom vorkam, oder die<br />
an starker Kurzsichtigkeit leiden. Der Arzt<br />
untersucht den Augeninnendruck und das<br />
Gesichtsfeld. Ist der Sehnerv erst einmal<br />
geschädigt, ist er nicht mehr zu heilen –<br />
allerdings lässt sich mit Augentropfen,<br />
Tabletten, Laser oder chirurgischen Eingriffen<br />
eine weitere Schädigung verhin dern<br />
oder verlangsamen.<br />
Grauer Star (Katarakt)<br />
Unter dem Begriff Grauer Star oder Katarakt<br />
werden Augenkrankheiten zusammengefasst,<br />
die eine Trübung der Augenlinse<br />
hervorrufen. Fast jeder ältere Mensch leidet<br />
heute am Grauen Star; die Krankheit ist<br />
weltweit die häufigste Ursache für Erblindung.<br />
Die Betroffenen leiden unter Sehstörungen,<br />
die immer weiter zunehmen<br />
und starke Blendungserscheinungen hervorrufen.<br />
Der Patient sieht im fortgeschrittenen<br />
Stadium nur noch wie durch ein<br />
Milchglas.<br />
Diagnose und Behandlung<br />
Der Augenarzt untersucht bei der Vorsorgeuntersuchung<br />
die Sehschärfe des Patienten.<br />
Mit einer Spaltlampe ist auch eine<br />
leichte Trübung bereits gut zu erkennen.<br />
Medikamentös lässt sich der Katarakt nicht<br />
behandeln, wohl aber mit einer Operation.<br />
Der Eingriff ist heute ein sehr sicheres Verfahren<br />
und dauert bei örtlicher Betäubung<br />
lediglich 15 bis 20 Minuten. Dabei wird die<br />
getrübte Linse entfernt und durch eine<br />
Kunstlinse ersetzt. Die Chancen auf Wiederherstellung<br />
der vollen Sehkraft sind<br />
sehr gut, sofern keine weiteren Augenkrankheiten<br />
vorliegen. Bislang ist nicht bekannt,<br />
wie sich der Graue Star verhindern<br />
lässt. Sicher ist nur, dass sehr viele Faktoren<br />
eine Rolle spielen können. In den allermeisten<br />
Fällen handelt es sich aber um<br />
einen normalen, nicht aufzuhaltenden<br />
Alterungsprozess.<br />
Foto: dondoc-foto<br />
„Milchglaseffekt“ und<br />
Farbtrübung beim<br />
„Grauen Star“<br />
<strong>Das</strong> tut Ihren Augen gut<br />
Grundsätzlich gilt: Eine gesunde Lebensweise<br />
tut auch den Augen gut. Tabakkonsum<br />
ist Gift für die Augen – verzichten Sie auf<br />
Zigaretten und vermeiden Sie den Aufenthalt<br />
in verrauchten Räumen. Gleiches gilt<br />
für Sonneneinstrahlung – schützen Sie Ihre<br />
Augen bei hoher Sonneneinstrahlung mit<br />
einer hochwertigen Sonnenbrille. Weitere<br />
Risikofaktoren sind Bluthochdruck und<br />
Übergewicht. Gesunde Ernährung mit viel<br />
Obst und Gemüse kann dazu beitragen, die<br />
Netzhaut zu schützen. Auch die Einnahme<br />
von bestimmten Nährstoffen und Vitaminen<br />
(Zeaxanthin und Omega-3-Fettsäuren)<br />
kann nach heutigem Stand der Wissenschaft<br />
vorbeugend wirken.<br />
Wichtig, zu wissen<br />
Vorsicht sollten Sie walten lassen, wenn Sie<br />
feststellen, dass Ihre Sehkraft abnimmt. Dadurch<br />
kann auch die Fähigkeit zur Teilnahme<br />
am Straßenverkehr beeinträchtigt sein. Ge -<br />
mäß Fahrerlaubnisverordnung (FEV) müssen<br />
Autofahrer fahrtüchtig sein. Dazu zählt auch<br />
gutes Sehen: Wer weiß, dass er mangelnde<br />
Sehkraft hat, ist gesetzlich dazu verpflichtet,<br />
entsprechende Abhilfe zu schaffen. Selbst<br />
das Gefühl schwindender Sehkraft verpflichtet<br />
dazu. Wer dies ignoriert, dem kann bei<br />
einem Unfall wenigstens eine Mitschuld angelastet<br />
werden. Inklusive aller juristischer<br />
Folgen wie zum Beispiel Mithaftung. <br />
Tipps und Informationen zum Thema<br />
im Internet z.B. unter www.augen.de<br />
und www.altersblindheit-vermeiden.de<br />
oder www.dbsv.org und www.augeninfo.de<br />
26<br />
DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />
27
SERVICE JOBSTARTER<br />
GESUNDHEITSRISIKO SITZEN GESUNDHEIT<br />
Nicht Sitzenbleiben!<br />
Wer den ganzen Tag sitzt,<br />
lebt gefährlich – denn der<br />
Blutzucker steigt, gutes HDL-<br />
Cholesterin sinkt, und das<br />
Risiko eines frühen Herz -<br />
todes nimmt zu.<br />
Die Zahlen sind erschreckend:<br />
Schon Grundschulkinder sitzen rund neun<br />
Stunden täglich. Erwachsene verbringen<br />
durchschnittlich 11,5 Stunden pro Tag auf<br />
Stuhl, Sessel und Sofa. <strong>Das</strong> hat eine aktu -<br />
elle Untersuchung ergeben. Kanadische<br />
Forscher der Universität Montreal haben<br />
sich nun in einer Studie intensiv mit dem<br />
Zusammenhang von langem Sitzen und<br />
gesundheitlichen Problemen beschäftigt.<br />
Tausende junger Menschen wechseln in den kommenden<br />
Wochen von der Schulbank in den Job. Vielleicht sind ja<br />
auch Ihre Söhne und Töchter dabei. Bevor die Ausbildung<br />
losgehen kann, gilt es noch eine wichtige Entscheidung zu<br />
treffen. Die der richtigen Krankenkasse, denn mit dem Ausbildungsbeginn<br />
endet die kostenfreie Familienversicherung für<br />
Ihre Kinder. Jeder Auszubildende muss sich selbst versichern.<br />
Hier sind Sie als Eltern gefragt, unterstützen<br />
Sie Ihre Kinder bei diesen vielen neuen<br />
Verantwortungen, die mit dem Jobstart auf<br />
sie zukommen. Wenn Sie zum Beispiel gute<br />
Erfahrungen mit der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> gemacht<br />
haben, sollten Sie ein gutes Wort für<br />
uns einlegen, damit auch Ihre Söhne und<br />
Töchter die richtige Krankenkassenwahl<br />
treffen.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> – Ihrer Gesundheit<br />
und dem Geldbeutel zuliebe<br />
Wir kümmern uns nicht nur im Krankheitsfall<br />
um unsere Versicherten, sondern sorgen<br />
auch mit sinnvollen Präventionsmaßnahmen<br />
dafür, dass sie lange gesund und fit bleiben.<br />
Übrigens gibt es auch einen speziellen Azubi-BonusPlus,<br />
bei dem Azubis für eine gesundheitsbewusste<br />
Lebensweise bis zu 150<br />
Euro pro Jahr zurückbekommen können.<br />
Gerade in der Ausbildung, wenn das Geld<br />
noch besonders knapp ist, zahlt es sich aus,<br />
bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> versichert zu sein.<br />
QR-Code scannen und gewinnen<br />
Damit die Mitgliedschaft so einfach wie möglich<br />
zu handhaben ist, hat die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong><br />
ihre mobilen Seiten und das Internet den<br />
Surfgewohnheiten der jungen Generation<br />
angepasst. So bieten wir den einfachen Weg<br />
über den QR-Code, um per Smartphone die<br />
Beitrittserklärung bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong><br />
anzufordern. Tragen Sie in unsere Mail einfach<br />
die persönliche E-Mail ein und Sie erhalten<br />
alle Unterlagen direkt auf Ihren Server.<br />
Einfach nur ausfüllen und ab an die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>BKK</strong>. Den Rest machen wir für Sie. Wer<br />
sich bei uns reinscannt, hat mit etwas Glück<br />
übrigens auch noch die Chance einen Preis<br />
zu gewinnen. Per Zufallsclick verlosen wir<br />
drei Nike Sporttaschen im Gesamtwert von<br />
je 150 Euro inklusive Sporthandtuch, Trinkflasche<br />
und je einem Gutschein von Sport-<br />
Scheck im Wert von 100 Euro, mit dem man<br />
sich tolle Sport- oder Fitnessbekleidung kaufen<br />
kann. Alternativ können Sie auch die<br />
Postkarte hinten im <strong>Magazin</strong> verwenden.<br />
Umfassender Versicherungsschutz<br />
und mehr als Standard<br />
Natürlich bieten wir umfassenden Versicherungsschutz,<br />
aber Standard kann jeder.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> bietet durch spezielle<br />
Verträge mit modernen Dienstleistern der<br />
Gesundheitsbranche hochkarätige Zusatzangebote,<br />
die mehr als Standard sind. Genannt<br />
seien hier nur unsere Angebote<br />
Zweitmeinung, die z.B. bei Sportverletzungen<br />
im orthopädischen Bereich gerade für<br />
junge Versicherte sehr wichtig sein können.<br />
Hochmoderne Spitzenmedizin wie Cyber -<br />
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zahlreiche zuzahlungsfreie Medikamente<br />
sowie die vielen Präventionsangebote<br />
mit Kursen zu Bewegung, Ernäh rung und<br />
Stressbewältigung runden das Angebot ab.<br />
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tung – besonders für Berufsstarter<br />
Jedes Jahr testen unabhängige Institute<br />
die Krankenkassen in Deutschland. Bei diesen<br />
Bewertungen erreicht die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>BKK</strong> regelmäßig die vorderen Plätze. Bereits<br />
zum wiederholten Mal sind wir von<br />
Focus Money als „Top Krankenkasse“, mit<br />
„Top Service“ und für „Top Zusatzleistungen“<br />
ausgezeichnet worden. Deshalb sollten<br />
Sie uns weiterempfehlen – ganz besonders<br />
an Ihre Kinder zum Berufsstart. Denn<br />
Sie wissen doch: Wenn’s drauf ankommt,<br />
zählt nur die Leistung. <br />
Foto: pressmaster<br />
Die Untersuchungen zeigen: Bereits nach<br />
zwei Stunden ununterbrochenem Sitzen<br />
gingen die Zuckerwerte ihrer Probanden<br />
nach oben und die Werte an günstigem<br />
HDL-Cholesterin nach unten.<br />
Schwache Muskultur<br />
Auch auf die Muskulatur wirkt sich der<br />
Bewegungsmangel aus: Die Bauch-, Beinund<br />
Gesäßmuskeln werden immer<br />
schwächer, die Rückenmuskeln verkürzen<br />
sich. <strong>Das</strong> wiederum belastet die Schulterund<br />
Nackenpartie, Wirbelsäule, Bandscheiben<br />
und Gelenke.<br />
Außerdem schränkt das lange Sitzen die<br />
Ausschüttung von Lipoproteinlipase (LPL)<br />
in den Blutgefäßen ein. Dieses Enzym ist<br />
an der Fettverdauung beteiligt, ein Mangel<br />
führt zu Übergewicht und zu erhöhten<br />
Blutfettwerten.<br />
Alarmierend ist vor allem die Anfälligkeit<br />
für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wissenschaftler<br />
am Pennington Biomedical Re -<br />
search Center in Louisiana haben über<br />
Foto: nyul<br />
13 Jahre den Gesundheitszustand und<br />
Lebensstil von 17.000 Testpersonen erfasst:<br />
Die Dauersitzer zeigten dabei ein um 50<br />
Prozent höheres Herztodrisiko als die<br />
Wenigsitzer. Nicht zuletzt leidet die Psyche<br />
unter dem Dauersitzen. Einerseits steigt die<br />
Müdigkeit, andererseits wird Stress schlechter<br />
abgebaut – Ängste und Depressionen<br />
treten häufiger auf.<br />
Kleine Aktionen helfen<br />
Doch Vielsitzer können schon mit wenigen<br />
Aktionen gegen die Gefahren antreten:<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> rät, sich im Büroalltag<br />
Bewegung über kleine Angewohnheiten<br />
zu organisieren:<br />
Nutzen Sie die Treppe, nicht den<br />
Fahrstuhl.<br />
Halten Sie, wenn möglich, Konferenzen<br />
im Stehen ab.<br />
Gehen Sie zum Kollegen ins Nachbarzimmer<br />
statt anzurufen.<br />
Gewöhnen Sie sich an, beim Telefonieren<br />
zu stehen.<br />
Stellen Sie Aktenordner, die Sie häufig<br />
brauchen, nicht in unmittelbare<br />
Reichweite.<br />
Und: Setzen Sie sich nicht gleich<br />
Zuhause vor den Fernseher oder PC. <br />
28<br />
DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />
29
GESUNDHEIT HAUTSCREENING<br />
Haut zeigen für<br />
Ihre Gesundheit<br />
Hautkrebs ist die weltweit am häufigsten auftretende Krebs -<br />
erkrankung. Die Tendenz ist steigend – sowohl hierzulande,<br />
als auch weltweit.<br />
Die Zahl der Neuerkrankungen am sogenannten<br />
„Schwarzen Hautkrebs“ hat sich<br />
seit den 1980er Jahren mehr als verdreifacht.<br />
Die Hauptursache dieser deutlichen<br />
Zunahme sehen Experten in einem veränderten<br />
Freizeitverhalten und der damit einhergehenden<br />
zunehmenden UV-Belastung.<br />
Auch der weit verbreitete Wunsch nach<br />
„gesunder“ Bräune ist ein Grund für den<br />
alarmierenden Anstieg – denn übermäßige<br />
natürliche oder künstliche UV-Bestrahlung<br />
ist und bleibt der größte Risikofaktor für die<br />
Entstehung von Hautkrebs. Besonders gefährdet<br />
sind blasse Menschen mit Sommersprossen,<br />
blonden bis rötlichen Haaren und<br />
blauen Augen. Auch wer sich häufig in der<br />
Sonne aufhält oder bereits mehrfach Sonnenbrände<br />
hatte, sollte seinen Körper genau<br />
beobachten. Menschen mit vielen Muttermalen<br />
bzw. „Leberflecken“ haben ebenfalls<br />
ein erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu<br />
erkranken. Wird Hautkrebs jedoch rechtzeitig<br />
erkannt, sind die Heilungschancen sehr<br />
gut, deshalb sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen<br />
wichtig. Seit dem 1. Juli 2008<br />
haben gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren<br />
alle zwei Jahre Anspruch auf eine Früherkennungsuntersuchung<br />
auf Hautkrebs – das<br />
so genannte „Hautkrebs-Screening“. Der<br />
Begriff „Screening“ kommt aus dem Englischen<br />
und bedeutet so viel wie „Filteruntersuchung“.<br />
Dabei sollen Vorstufen, Frühstadien<br />
und Risikofaktoren einer Erkrankung<br />
festgestellt werden. Beim Hautkrebs-Screening<br />
wird gezielt nach den drei häufigsten<br />
Hautkrebserkrankungen gesucht. Die Untersuchung<br />
können Ärzte vornehmen, die<br />
an einer speziellen Fortbildung teilgenommen<br />
und eine entsprechende Genehmigung<br />
erhalten haben. Dazu gehören u.a. Haus -<br />
ärzte sowie Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />
(Dermatologen).<br />
Wichtig: Fragen Sie Ihren Arzt vorher,<br />
ob er die erforderliche Zertifizierung der<br />
Kassen ärztlichen Vereinigungen hat. Nur<br />
dann kann er die Leistung über die Versichertenkarte<br />
abrechnen.<br />
Wie läuft die Untersuchung ab?<br />
Hautkrebs kann am ganzen Körper entstehen<br />
und nicht nur an Stellen, die besonders<br />
der Sonne ausgesetzt sind. Deswegen wird<br />
beim Hautkrebs-Screening die gesamte<br />
Fotos (2): Fly_dragonfly, Abb. im Kreis: wikipedia.org<br />
Haut untersucht. Dabei werden standardisierte<br />
Untersuchungsmethoden angewendet<br />
und die Untersuchungsergebnisse dokumentiert.<br />
Die Untersuchung dauert rund<br />
zwanzig Minuten und umfasst eine gründ -<br />
liche Untersuchung der Haut, außerdem bekommen<br />
Sie Tipps, wie Sie durch richtiges<br />
Verhalten Ihr Hautkrebsrisiko reduzieren<br />
können. Zuerst erkundigt sich Ihr Arzt nach<br />
Ihrem gesundheitlichen Befinden und eventuell<br />
bestehenden Vorerkrankungen. Außerdem<br />
stellt er Risikofaktoren fest. Dann folgt<br />
die Untersuchung. Hierfür legen Sie Ihre<br />
Kleidung ab. Der Arzt schaut Ihre Kopfhaut,<br />
die Ohren, Augen und die Lider genau an.<br />
Mit einem Spatel werden Mundschleimhäute,<br />
Lippen und das Zahnfleisch untersucht.<br />
Es folgt die Kontrolle von Hals, Oberkörper,<br />
Armen und Händen. Auch die Brust, die<br />
After- und Darmregion sowie die äußeren<br />
Genitalien werden angeschaut, da auch hier<br />
Hautkrebs auftreten kann. Die Beine und<br />
Füße werden inklusive der Zehenzwischen -<br />
räume und der Sohlen inspiziert.<br />
Die häufigsten Krebsarten<br />
Der bekannteste Hautkrebs ist das maligne<br />
Melanom, auch als „schwarzer Hautkrebs“<br />
bezeichnet. Sehr viel häufiger ist jedoch der<br />
„helle Hautkrebs“. Dazu zählen der Basalzell-<br />
und der Stachelzellkrebs.<br />
<strong>Das</strong> maligne Melanom ist der bösartigste<br />
Hauttumor, da er häufig Tochtergeschwüls -<br />
te (Metastasen) bildet. Melanome entstehen<br />
meist aus gutartigen Leberflecken, können<br />
sich aber auch neu bilden. Sie können auf<br />
den ersten Blick harmlosen Pigmentmalen<br />
30 DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />
ähneln. Meist erscheinen sie als bräun -<br />
liche, partiell schwarz bis rötlich oder<br />
graubläuliche Hautveränderungen. Melanome<br />
treten zu 80 Prozent an normalerweise<br />
bekleideten Körperstellen auf und<br />
entstehen auch am behaarten Kopf, unter<br />
Finger- und Fußnägeln als auch an den<br />
Fußsohlen. Selten zeigen sie Symptome<br />
wie Juckreiz oder Blutungen.<br />
Der Basalzellkrebs ist der häufigste bösartige<br />
Tumor der Haut. Die Ursache ist häufig<br />
eine langjährige intensive Sonnenbestrahlung.<br />
Besonders betroffen sind deshalb Personen,<br />
die sich intensiv der UV-Strahlung<br />
aussetzen. Auch Menschen mit heller Haut,<br />
blonden oder roten Haaren und blauen, grünen<br />
oder grauen Augen tragen ein erhöhtes<br />
Risiko. Er kann überall am Körper auftreten.<br />
Meist beginnt er als sehr kleiner, porzellanfarbener<br />
Knoten, durchzogen mit winzigen<br />
Blutgefäßen. Später sinkt die Oberfläche<br />
dieses Knotens in der Mitte ein. Es entsteht<br />
eine Mulde mit wallartigem Rand. Der Basalzellkrebs<br />
kann aber auch andere Formen<br />
annehmen. Am häufigsten tritt er auf den<br />
sogenannten Sonnenterrassen auf. <strong>Das</strong><br />
sind die Körperstellen, die häufig der UV-<br />
Strahlung ausgesetzt sind, wie z.B. Nase,<br />
Ohren, Unterlippen, Nacken und Hände. Bei<br />
Männern mit Glatze ist gegebenenfalls auch<br />
die Kopfhaut besonders gefährdet.<br />
Der Stachelzellkrebs ist der zweithäufigste<br />
Hautkrebs. Besonders häufig betroffen sind<br />
Personen, die sich viel im Freien aufhalten<br />
oder regelmäßig Sonnenbäder nehmen.<br />
Aber auch Menschen mit heller Haut, blonden<br />
oder roten Haaren und blauen, grünen<br />
oder grauen Augen haben ein erhöhtes Risiko.<br />
Bei diesem Hautkrebs gibt es eine Vorstufe,<br />
die solare Keratose. Sie tritt ebenfalls<br />
an Körperstellen auf, die häufig der Sonne<br />
ausgesetzt sind. Typisch für die solare<br />
Keratose ist eine schuppige oder krustige<br />
Erhebung auf der Hautoberfläche, die sich<br />
wie Sandpapier anfühlt. Sie ist nicht bösartig<br />
und lässt sich sehr gut behandeln.<br />
So untersuchen Sie sich selbst<br />
Hilfreich bei der Selbstuntersuchung zur<br />
Beurteilung von Pigmentmalen ist die so -<br />
genannte A-B-C-D-Regel:<br />
A wie Asymmetrie: Auffällig ist ein Mal,<br />
das in seiner Form nicht gleichmäßig rund<br />
oder oval ist.<br />
B wie Begrenzung: Die Begrenzung eines<br />
Pigmentmals sollte scharf und regelmäßig<br />
sein. Eine unscharfe Begrenzung sollte<br />
Foto: Volker Skibbe<br />
HAUTSCREENING GESUNDHEIT<br />
ebenso Anlass zur Vorsicht sein wie unregelmäßige<br />
Ausfransungen.<br />
C wie Colour (Farbe): Hat ein Muttermal<br />
mehrere Farbtönungen, muss es genau<br />
beobachtet werden.<br />
D wie Durchmesser: Ein Pigmentmal, dessen<br />
Durchmesser größer ist als zwei Millimeter,<br />
sollte in jedem Fall beobachtet werden.<br />
Sollten Sie mit Hilfe der A-B-C-D-Regel etwas<br />
Auffälliges entdecken, wenden Sie sich<br />
vorsichtshalber an einen Arzt. Auch wenn<br />
ein Pigmentmal brennt, juckt oder blutet,<br />
sollten Sie es untersuchen lassen. Auch<br />
dunkle Verfärbungen an Fußsohlen oder<br />
unter den Nägeln, die plötzliche Ablösung<br />
eines Nagels oder eine langwierige<br />
schmerzlose Nagelwallentzündung können<br />
verdächtige Anzeichen sein. Gehen Sie lieber<br />
einmal zu viel zum Arzt als einmal zu<br />
wenig. Die Abklärung eines konkreten Verdachtes<br />
ist stets auch Kassenleistung.<br />
Vorbeugung<br />
Um das Risiko einer Hautkrebserkrankung<br />
zu minimieren, sollten Sie die Mittagssonne<br />
meiden. Schützen Sie sich mit Sonnenhut,<br />
Sonnenbrille und einer Sonnencreme mit<br />
hohem Lichtschutzfaktor (z.B. ab LSF 20<br />
aufwärts). Cremen Sie stets alle unbedeckten<br />
Körperstellen ein.<br />
Auch beim Schwimmen sollten Sie in jedem<br />
Fall eine wasserfeste Sonnencreme verwenden.<br />
Tragen Sie die Creme nach jedem<br />
Abtrocknen erneut auf. Aber Achtung:<br />
Durch das Nachcremen wird die Schutzwirkung<br />
nicht verlängert, sie bleibt nur erhalten.<br />
Verzichten Sie auf das „Vorbräunen“<br />
im Solarium, diese zusätzliche UV-Belas -<br />
tung schadet der Haut eher, als sie nutzt. <br />
Foto: Elena Schweitzer<br />
31<br />
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<strong>BKK</strong>_07_13
POLITIK ZUVIEL OPERATIONEN?<br />
Hilfe für Krankenhäuser<br />
Ab August stellen die Krankenkassen den Krankenhäusern<br />
zusätzliche 1,1 Milliarden Euro zur Verfügung. Kurz vor Ende<br />
der Legislaturperiode beschloss die Bundesregierung ein<br />
finanzielles Hilfeprogramm für 2013 und 2014.<br />
Die Monate zuvor klagten die Krankenhäuser<br />
zunehmend über Finanzlücken. Ohne<br />
weitere Gelder seien Klinikschließungen<br />
mit gravierenden Auswirkungen auf die<br />
Versorgung der Patienten zu befürchten.<br />
Gleichzeitig wurden verschiedene Studien<br />
zu Operationszahlen und Behandlungsfehlern<br />
in deutschen Krankenhäusern veröffentlicht.<br />
In Zeitung, Funk und Fernsehen konnte<br />
man Berichte von Menschen lesen und<br />
hören, die unnötig operiert oder offensichtlich<br />
falsch behandelt wurden. <strong>Das</strong> Krankenhaus<br />
als Wirtschaftsunternehmen, das<br />
schaut, welche Operation am meisten Gewinn<br />
verspricht – und nicht, welche medizinisch<br />
notwendig ist? Masse statt Klasse?<br />
Wie bei vielen Debatten über die zunehmende<br />
Ökonomisierung des Gesundheitswesens<br />
lohnt sich auch bei den Krankenhäusern<br />
ein differenzierter Blick – auch<br />
über den deutschen Tellerrand.<br />
Foto: G. Poznyakov<br />
Deutschland ist Spitzenreiter<br />
bei Operationen<br />
Fakt ist, dass Deutschland im internationalen<br />
Vergleich bei der Zahl der Krankenhausbehandlungen<br />
mit über 50 Prozent über<br />
dem Durchschnitt Spitzenreiter ist. <strong>Das</strong> belegen<br />
die neuesten Zahlen der Organisation<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung (OECD). Wir sind Weltmeister<br />
besonders bei Knieoperationen und bei<br />
Herz-Kreislauf-Untersuchungen. Im Ranking<br />
der Anzahl der Krankenhausbetten liegen<br />
wir auf dem dritten Platz. Sind die <strong>Deutsche</strong>n<br />
besonders krank? Auch in anderen<br />
Ländern wird die Gesellschaft immer älter,<br />
die chronischen Krankheiten nehmen zu<br />
und zahlreiche Operationen sind heute erst<br />
durch den medizinisch-technischen Fortschritt<br />
möglich. Aber Fakt ist auch: Die steigenden<br />
Kosten der Kliniken in Deutschland<br />
sind nicht allein durch den demografischen<br />
Wandel erklärbar. Der Wettbewerb und der<br />
wirtschaftliche Druck auf die Krankenhäuser<br />
haben in den letzten Jahren zugenommen.<br />
Immer mehr (gewinnbringende) Operationen<br />
sind die Folge.<br />
Klasse statt Masse<br />
Deutschland hat im internationalen Vergleich<br />
eines der besten Gesundheitssysteme<br />
der Welt – das soll so bleiben. Dafür investiert<br />
die Gesetzliche Krankenversicherung<br />
über 60 Milliarden Euro jährlich in die<br />
Krankenhausversorgung. Jedes Jahr steigen<br />
die Ausgaben. Im Gegenzug haben Patienten<br />
und Krankenkassen ein Recht auf<br />
eine gesicherte Qualität der medizinischen<br />
Leistungen. Die OECD empfiehlt veränderte<br />
Vergütungsstrukturen für die Krankenhäuser:<br />
Klasse statt Masse. Die Behandlungs-<br />
und Ergebnisqualität wird zum Maßstab<br />
der Krankenhausvergütung. Aus Sicht<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> ist es dringend notwendig,<br />
dass gleich nach der Bundestagswahl<br />
im Herbst diese Weichen für strukturelle<br />
Veränderungen in den Krankenhäusern gestellt<br />
werden. Spezialisierung der Krankenhäuser,<br />
Qualitätsverbesserung in der Patientenversorgung,<br />
Abbau der Überversorgung<br />
in Ballungsgebieten und mehr vertragliche<br />
Möglichkeiten der Krankenkassen<br />
bei planbaren Operationen sind unsere<br />
grundlegenden Forderungen. Es muss<br />
Schluss sein mit Finanzspritzen der Bundesregierung<br />
nach dem Gießkannenprinzip<br />
ohne strukturelle Änderungen. Wir wollen<br />
stattdessen unsere Versicherten bei der<br />
Wahl unterstützen, welches Krankenhaus<br />
die beste Qualität, z.B. bei anstehenden<br />
Knie-, Hüftgelenk- und Rückenoperationen,<br />
bietet. Bis es zu den notwendigen strukturellen<br />
Änderungen kommt, empfehlen wir<br />
unser kostenloses qualifiziertes Zweitmeinungsverfahren.<br />
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Weitere Infos, Adressen und Ansprechpartner<br />
unter www.deutschebkk.de<br />
Suchbegriff Zweitmeinung<br />
Foto: Alex Tihonov<br />
Operationen – viel zu<br />
oft und viel zu schnell<br />
Man kann dieses Thema gar nicht oft genug aufgreifen,<br />
denn die Zahlen und Erfahrungen aus den Untersuchungs -<br />
berichten sind beeindruckend.<br />
Inzwischen belegt eine Studie der OECD,<br />
dass Menschen in Deutschland deutlich<br />
häufiger operiert werden, als in anderen<br />
Ländern. Und dies lässt sich nicht damit<br />
erklären, dass wir älter werden. Besonders<br />
bei orthopädischen Diagnosen an Knie,<br />
Schulter und Hüfte sowie bei Wirbelsäulenbeschwerden<br />
sollen Patienten viel zu oft<br />
und zu schnell operiert werden. In 80 Prozent<br />
aller Fälle, in denen Menschen eine orthopädische<br />
Operation angeraten wurde,<br />
hat die Zweitmeinung diese Diagnose widerlegt.<br />
Diese Patienten wurden mit konservativen<br />
Behandlungsmethoden von ihren<br />
Schmerzen befreit und konnten somit auf<br />
die Operation verzichten. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong><br />
bietet ihren Versicherten das kostenfreie<br />
Zweitmeinungsverfahren an. Nutzen Sie<br />
dieses Angebot zu Ihrem eignen Besten,<br />
denn jede Operation ist auch ein Risiko und<br />
In Deutschland erfährt etwa jede dritte<br />
Frau während einer regelmäßigen Kontrolluntersuchung<br />
bei ihrem Frauenarzt,<br />
dass sie Myome hat. Viele Frauen erschreckt<br />
das zunächst. Dazu gibt es aber in<br />
den meisten Fällen gar keinen Grund.<br />
Zunächst einmal: Myome sind gutartige<br />
Muskelgewebsknoten, die nur sehr selten<br />
Beschwerden verursachen und deshalb<br />
meist nicht behandlungsbedürftig sind.<br />
Treten zum Beispiel Blutungsstörungen<br />
auf, die durch die Gebärmutter verursacht<br />
sind, wird in Deutschland immer noch<br />
häufig die Gebärmutter entfernt. Dies geschieht<br />
neun Mal so häufig wie in den USA,<br />
Kanada oder Frankreich, Holland oder der<br />
Schweiz. 30.000 Mal pro Jahr erfolgt ein<br />
solcher Eingriff sogar, wenn die Gebärmutter<br />
gar keine Blutung verursacht. Es ist unwahrscheinlich,<br />
dass diese Operationshäufung<br />
in der physischen Besonderheit von<br />
deutschen Frauen begründet liegt.<br />
ZWEITMEINUNG VOR OP / WWW.UTERUS-MYOMATOSUS.NET GESUNDHEIT<br />
zu häufige Behandlungsformen wie zum<br />
Beispiel die Arthroskopie beschleunigen<br />
den Gelenkersatz eher als das sie ihn verhindern.<br />
Aus den Reaktionen unserer Versicherten<br />
auf unsere Artikel zum Thema<br />
Zweitmeinung in „<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>“ oder auf<br />
die Reaktionen nach zwei von uns durchgeführten<br />
Informationsveranstaltungen in<br />
Hannover und Kassel wissen wir, dass Sie<br />
einen großen Bedarf haben, sich von einem<br />
zweiten Experten untersuchen oder Ihre<br />
Unterlagen begutachten zu lassen. Die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> hilft Ihnen vor einer geplanten<br />
Operation. Bei einer Wirbelsäulenoperation<br />
vermitteln wir Ihnen den Kontakt zu<br />
einem interdisziplinären Schmerzzentrum.<br />
Für alle anderen orthopädischen Indikationen<br />
erhalten Sie ein schriftliches Gutachten<br />
von einem Spezialisten. Meist kommen diese<br />
Experten zu dem Ergebnis, dass eine<br />
Ob eine Operation notwendig ist, hängt<br />
zum Beispiel von der Lage und Größe der<br />
Myome und auch oft vom Alter der Frau<br />
und der Frage nach einem Kinderwunsch<br />
ab. Per se gibt die Diagnose aber keinen<br />
Anlass in Panik zu verfallen oder sich unbedingt<br />
und schnell operieren zu lassen.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> möchte Ihnen heute das<br />
Uterus-Myomatosus-Internetportal vor -<br />
stellen. Informieren Sie sich hier ausführlich<br />
über Myome, Therapieformen, Kliniken,<br />
die Myomentfernungen durchführen und<br />
vor allem darüber, dass es in vielen Fällen<br />
besser ist, die kleinen Muskelgewebsknoten<br />
einfach da zu lassen, wo sie sind. Es<br />
gibt in der Regel keinen Grund in Panik einer<br />
Operationsempfehlung Ihres Gynäkologen<br />
zu folgen. Insbesondere wenn dieser<br />
Operation nicht erforderlich ist. Natürlich<br />
kann es auch in einigen seltenen Fällen vorkommen,<br />
dass sich die Meinungen der Ärzte<br />
decken, dann haben Sie für den bevorstehenden<br />
Eingriff eine doppelte Absicherung<br />
erhalten. Auch das schafft Sicherheit. <br />
Myome? Kein Grund zur Panik<br />
Foto: tomas del amo<br />
Wenn Sie die Zweitmeinung nutzen möchten<br />
rufen sie uns an, wir beraten Sie gern und<br />
ermöglichen Ihnen eine fundierte Zweitbe -<br />
gutachtung. Infos unter 0 18 02 18 08 65*<br />
*6 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz;<br />
max. 42 Cent pro Minute für Anrufe aus Mobilfunknetzen.<br />
gleich die gesamte Gebärmutter entfernen<br />
will. Bedenken Sie immer: Eine solche Operation<br />
kann für Sie schwerwiegende Folgen<br />
haben, die oft erst nach zwei bis drei Jahren<br />
auftreten können.<br />
So gesehen, empfehlen wir Ihnen das Internetportal<br />
ebenfalls als Zweitmeinung. Denn<br />
auch bei den gynäkologischen Operationen<br />
gibt es das Bestreben mehr Frauen zu operieren<br />
als nötig. Unser Tipp: Lesen Sie<br />
nach, was die Ärzte des Internetportals zu<br />
Myomen und den Therapieempfehlungen<br />
zu sagen haben und vor allem, lassen Sie<br />
sich von Ihrem Frauenarzt keinesfalls zur<br />
Operation drängen. Myome wachsen in der<br />
Regel sehr langsam und Sie haben alle Zeit<br />
sich eingehend über Ihren Gesundheitszustand<br />
und mögliche Therapieformen zu<br />
informieren. <br />
32<br />
DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />
33
GESUNDHEIT WECHSELWIRKUNG LEBENSMITTEL – MEDIKAMENTE<br />
Medikamente und Milch<br />
Speisen und Getränke können die Wirkung auf bestimmte Medikamente beeinflussen.<br />
Dabei kann deren Wirkung erhöht, herabgesetzt oder gänzlich ausgeschaltet werden.<br />
Es sind zurzeit mehr als 300 Arzneistoffe – also rund 50.000 Medikamente – bekannt,<br />
bei denen Wechselwirkungen mit Lebensmitteln auftreten können. Im zweiten Teil<br />
unserer Serie geht es dieses Mal um Milch und Milchprodukte.<br />
Milch ist gesund, das weiß bei uns fast jedes<br />
Kind. Der weiße „Powertrunk“ enthält<br />
eine Vielzahl wichtiger Nährstoffe: Milch -<br />
eiweiß, Milchfett, Milchzucker, Vitamine,<br />
Mineralstoffe und Spurenelemente. Damit<br />
zählt Milch zu den wertvollsten Lebensmitteln<br />
überhaupt. So wertvoll diese Inhaltsstoffe<br />
jedoch auch sind, sie können mit einigen<br />
Arzneimitteln Wechselwirkungen eingehen<br />
und deren Wirksamkeit beeinträchtigen<br />
oder sogar völlig außer Kraft setzen.<br />
Milch und Antibiotika<br />
<strong>Das</strong> in Milch – und somit auch in Milch -<br />
produkten wie Käse, Quark oder Joghurt –<br />
enthaltene Kalzium verbindet sich mit dem<br />
Wirkstoff der Antibiotika. Eine Wirkstoffaufnahme<br />
über den Darm ist dann nicht<br />
mehr gewährleistet, da diese Moleküle zu<br />
groß sind, um über die Darmschleimhaut<br />
resorbiert zu werden. So wird der Wirkstoff<br />
größtenteils „unverarbeitet“ wieder ausgeschieden<br />
und Krankheitserreger, die mit<br />
dem Antibiotikum bekämpft werden sollen,<br />
können sich weiter ausbreiten. Darüber<br />
Foto: liveostockimages<br />
hinaus besteht die Gefahr, dass sich die<br />
Erreger so auf das Arzneimittel einstellen<br />
und resistent werden – das kann sehr gefährlich<br />
sein. Von diesem Phänomen sind<br />
jedoch nicht alle Antibiotika betroffen. Besondere<br />
Vorsicht gilt bei der Einnahme von<br />
Ciprofloxacin, Norfloxacin und Doxycyclin<br />
(Wirkstoffklassen: Tetracycline und Gyrasehemmer).<br />
Milch und Milchprodukte sollten<br />
während einer Therapie mit den genannten<br />
Wirkstoffen erst mit einem zeitlichen Abstand<br />
von rund zwei Stunden konsumiert<br />
werden. Wer ganz auf Nummer sicher gehen<br />
möchte, kann für die Dauer der Therapie<br />
mit Antibiotika komplett auf Milch und<br />
Milchprodukte verzichten.<br />
Milch und Mittel gegen Osteoporose<br />
Osteoporose-Patienten wird ein reichlicher<br />
Verzehr von Milch- und Milchprodukten<br />
empfohlen, da diese reich an Kalzium und<br />
weiteren Nährstoffen sind. Außerdem enthalten<br />
sie Eiweiße, die wichtig für den Zellenaufbau<br />
von Muskeln und Knochen sind.<br />
Doch auch wenn die Milch als ideale Ergänzung<br />
in der Ernährung von Osteoporose-<br />
Patienten angesehen wird, sollten Sie unbedingt<br />
darauf verzichten, Medikamente,<br />
die bei Störungen des Knochenstoffwechsels<br />
helfen – sogenannte Bisphosphonate –<br />
gleichzeitig mit Milch einzunehmen. Ähnlich<br />
wie bei den Antibiotika gehen die Mittel<br />
gegen Osteoporose mit dem Kalzium der<br />
Milch Verbindungen ein, die der Körper nur<br />
teilweise verarbeiten kann. Ganz auf Milchprodukte<br />
verzichten brauchen Betroffene<br />
jedoch nicht. Auch hier gilt: Erfolgt der<br />
Verzehr von Milchprodukten mit einem<br />
Abstand von zwei bis drei Stunden zur<br />
Einnahme der Bisphosphonate, ist dies<br />
unproblematisch.<br />
Milch und Fluoride bzw. Fluortabletten<br />
Auch andere Mittel zum Knochenaufbau<br />
(sogenannte Fluoride) gehen bei gleichzeitigem<br />
bzw. zeitnahem Verzehr von Milch<br />
Wechselwirkungen mit dem für die Knochen<br />
wichtigen Kalzium ein. In diesem Fall<br />
bilden sich im Körper schwer lösliche Salze,<br />
durch die die Aufnahme der Fluor-Teilchen<br />
vermindert wird. Ähnlich verhält es sich bei<br />
Fluor-Präparaten zur Stärkung des Zahnschmelzes.<br />
Die Kalzium-Moleküle bewirken,<br />
dass der Zahnschmelz lediglich einen kleinen<br />
Teil des Fluors aufnehmen kann. Daher<br />
raten Experten, auch bei der Verwendung<br />
fluorhaltiger Zahnpasta auf den Verzehr<br />
von Milchprodukten, unmittelbar vor, oder<br />
nach dem Zähneputzen zu verzichten.<br />
Vorsicht auch bei Mineralwasser<br />
Auch wenn Milch und Milchprodukte mit<br />
einigen Arzneimitteln Wechselwirkungen<br />
eingehen, die Sie keinesfalls ignorieren<br />
sollten, ist es in den meisten Fällen nicht<br />
notwendig, ganz auf den Verzehr von<br />
Milchprodukten zu verzichten. Ein zeitlicher<br />
Abstand von rund zwei bis drei Stunden ist<br />
häufig ausreichend, damit das Medikament<br />
seine volle Wirkung entfalten kann. Und<br />
auch die positiven Eigenschaften der Milch<br />
können auf den Körper wirken. Wichtig ist,<br />
auch an kleinere Mengen Milch, wie z.B.<br />
den Schuss Milch im Kaffee oder den<br />
Klecks Sahne auf dem Obstkuchen, zu denken.<br />
Auch kalziumhaltige Mineralwasser<br />
können dazu führen, dass Medikamente<br />
bereits im Darm mit dem Kalzium Verbindungen<br />
eingehen, die nicht löslich sind!<br />
Als Regel gilt: Je mineralstoffreicher ein<br />
Wasser ist, desto weniger eignet es sich,<br />
um Tabletten einzunehmen. Es ist genau<br />
wie bei der Milch: Zu viel Kalzium, Kalium<br />
oder Magnesium verhindern die Wirkung<br />
der Tabletten.<br />
Für die Einnahme von Arzneimitteln ist im<br />
Allgemeinen ein Glas Leitungswasser am<br />
besten geeignet. Wenn Sie unsicher sind,<br />
ob die Medikamente, die Sie einnehmen,<br />
Wechselwirkungen hervorrufen, wenden<br />
Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. <br />
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18225 Ostseebad Kühlungsborn<br />
Tel: 0800-123 00 30 (kostenfrei)<br />
Fax: 04921-8997-6240<br />
info@upstalsboom.de<br />
www.upstalsboom.de/bkk<br />
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