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Das Magazin 3|2013 (PDF, 2.2 MB) - Deutsche BKK

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<strong>Das</strong> Kundenmagazin für Versicherte der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> · Ausgabe 3 | 2013<br />

<strong>Das</strong><strong>Magazin</strong><br />

THEMEN DIESER AUSGABE:<br />

DEPRESSIONEN – Wenn das Leben<br />

nur noch grau ist<br />

IMPFSCHUTZ – Impfungen<br />

für Erwachsene<br />

PRÄVENTION – Mit Hautscreening<br />

Hautkrebs vorbeugen


INHALTSVERZEICHNIS AUSGABE 3/2013<br />

EDITORIAL<br />

Bildtexte<br />

ADHS: Mit Ruhe und Struktur die Hyperaktivität<br />

besiegen. Wir helfen Ihnen dabei.<br />

Initiative Herzbewusst: Mit Bewegung und gesunder<br />

Ernährung vor Herzinfarkt schützen.<br />

Wir beraten Sie gern.<br />

Keine Chance für Bakterien: Mit sparsamen<br />

Einsatz von Antibiotika Resistenzen vermeiden.<br />

Wir haben wichtige Informationen für Sie.<br />

Auf dem Weg zur Traumfigur: Mit dem richtigen<br />

Maß an Bewegung und Ernährung Geld für<br />

Pillen sparen. Wir zeigen Ihnen wie es geht.<br />

4<br />

DEPRESSIONEN<br />

Wenn das Leben<br />

nur noch grau ist.<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> stellt<br />

„Versorgungskonzept<br />

Depression“ vor.<br />

10<br />

HÖRSCHÄDEN<br />

Besonders Kinder und<br />

Jugendliche hören zu<br />

viel und zu laute Musik.<br />

Wir haben einen Experten<br />

befragt, welche<br />

Schäden dadurch entstehen<br />

können.<br />

14<br />

IMPFSCHUTZ<br />

Impfschutz ist nicht<br />

nur für Kinder wichtig.<br />

Wir sagen Ihnen, welche<br />

Impfungen Erwachsene<br />

auffrischen lassen<br />

müssen.<br />

30<br />

HAUTSCREENING<br />

Neben Sonnenschutz ist<br />

Hautscreening die beste<br />

Methode, Hautkrebs vorzubeugen.<br />

Nutzen Sie<br />

die Präventionsangebote,<br />

wir sagen Ihnen wie das<br />

geht.<br />

IM FOKUS<br />

Wenn das Leben nur noch grau ist 4<br />

NEWS<br />

Nachrichten rund um die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> 8<br />

GESUNDHEIT<br />

<strong>Das</strong> Ohr vergisst nicht 10<br />

Ist Ihr Impfschutz noch wirksam? 14<br />

Die Pille danach – Notfallhilfe auf Rezept 20<br />

Altersblindheit vermeiden 26<br />

Gesundheitsrisiko Sitzen 29<br />

Haut zeigen für Ihre Gesundheit 30<br />

Zweitmeinung/Internet-Myomportal 33<br />

Wechselwirkung Milch – Medikamente 34<br />

SERVICE<br />

SEPA, IBAN und BIC 12<br />

Energy-Drinks – Gefahr aus der Dose 13<br />

Mit Gesundheitskosten Steuern sparen 18<br />

In Würde Altwerden –<br />

Interview mit Henning Scherf 22<br />

Medikamentenfälschungen 24<br />

Lebensmittel von A-Z: Joghurt 25<br />

Jobstarter: Mehr Leistung von Anfang an 28<br />

AUS DEN REGIONEN<br />

Buntes aus den Filialen 16<br />

POLITIK<br />

Zuviel Operationen in Deutschland? 32<br />

Preisrätsel 35<br />

HERAUSGEBER:<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong>, Willy-Brandt-Platz 8, 38440 Wolfsburg<br />

Marketing und Kommunikation, Stefanie Winkler<br />

Chefredaktion: Sabine Bruns<br />

Gestaltung: www.schwanke-raasch.de<br />

Mitarbeit: Wolfgang Reich, Kathrin Schreiter, Lydia Krüger,<br />

Uta Engelhardt, Sabine Sell, Janina Thom, Doris Glimpel<br />

Fotos: <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong>, fotolia, Ralf Mohr<br />

Druck: Evers Druck, Meldorf<br />

Anzeigenberatung und -verkauf: Verlagsvertretung Ollmann,<br />

Tel.: (0 40) 5 28 59 55<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> für die Versicherten der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> dient<br />

der Förderung der Gesundheit der <strong>BKK</strong>-Versicherten im Rahmen<br />

der gesetzlichen Aufklärungspflicht der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong>.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> übernimmt keine Verantwortung<br />

für die Qualität der in den Anzeigen beworbenen Produkte.<br />

38439 Wolfsburg<br />

Service-Hotline (0 18 02) 18 08 65*<br />

info@deutschebkk.de<br />

www.deutschebkk.de<br />

*6 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz,<br />

maximal 42 Cent pro Minute für Anrufe aus Mobilfunk netzen.<br />

Wichtig – bitte unbedingt die Vorwahl mitwählen!<br />

Vertrauen ist gut, eine<br />

zweite Meinung ist oft besser<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Achim Kolanoski,<br />

Vorstandsvorsitzender der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong><br />

einen schlechten Tag hat jeder<br />

einmal. Auch wenn man im Volksmund<br />

schnell mal sagt „Mensch,<br />

bin ich depressiv heute“ – die<br />

echte Depression ist eine ernsthafte<br />

Erkrankung. Und vor allem<br />

ist sie lebensgefährlich. Umso<br />

wichtiger ist es, sich rechtzeitig<br />

Hilfe zu suchen. Deshalb widmen<br />

wir die Titelgeschichte des <strong>Magazin</strong>s<br />

diesem wichtigen Thema.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> kümmert sich<br />

im Rahmen ihres „Versorgungskonzeptes<br />

Depression“ speziell<br />

um Betroffene. Mehr dazu erfahren<br />

Sie auf den Seiten 4 bis 6.<br />

Ein weiteres Thema, das uns<br />

am Herzen liegt: Impfungen. Laut Robert Koch-Institut gehören<br />

Impfungen zu den „wichtigsten und wirksamsten präventiven<br />

Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen“. Während<br />

in Entwicklungsländern jede Impfaktion z.B. gegen Polio (Kinderlähmung)<br />

als großer Fortschritt gefeiert wird, sinkt in Deutschland<br />

die so genannte Durchimpfungsrate für viele Krankheiten. Nicht<br />

nur Kinder werden seltener geimpft – auch Erwachsene vernachlässigen<br />

Auffrischungsimpfungen, z.B. gegen Tetanus und Diph -<br />

therie. Diese Impfmüdigkeit gefährdet nicht nur die eigene Gesundheit,<br />

sondern auch die anderer Menschen. So brach 2006 in<br />

Nordrhein-Westfalen eine Masern-Epidemie mit 2.000 Erkrankten<br />

aus. Mein Tipp: Lassen Sie beim nächsten Hausarztbesuch Ihren<br />

Impfausweis überprüfen – Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken.<br />

In kaum einem anderen Land wird so viel operiert wie in Deutschland.<br />

18,3 Millionen Fälle zählte das Statistische Bundesamt für<br />

das Jahr 2011. Seit sieben Jahren steigt die Zahl stetig an. Insbesondere<br />

die Zahl für die Krankenhäuser lukrativer Operationen<br />

ist angestiegen. Beispielsweise kostet eine Wirbelsäulen-OP im<br />

Durchschnitt 12.000 Euro. Davon könnten andere Behandlungsmethoden<br />

für viele Patienten bezahlt werden – über mehrere Jahre.<br />

Häufig hilft es, sich mit einer Zweitmeinung Sicherheit zu verschaffen,<br />

ob eine OP wirklich die beste Therapie ist. Die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>BKK</strong> bietet dazu viele Möglichkeiten. Bitte nutzen Sie sie!<br />

Ich wünsche Ihnen alles Gute – vor allem Gesundheit.<br />

Ihr<br />

Achim Kolanoski<br />

2 DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />

3


IM FOKUS DEPRESSIONEN<br />

DEPRESSIONEN IM FOKUS<br />

Wenn das Leben<br />

nur noch grau ist<br />

Innere Leere, Antriebslosigkeit, Verzweiflung – rund vier<br />

Millionen Menschen leiden in Deutschland an Depressionen.<br />

Die Krankheit kann Betroffene im schlimmsten Fall bis in<br />

den Selbstmord treiben.<br />

Und es kann jeden treffen: Erfolgreiche<br />

Fußballer, umjubelte Rockstars oder treusorgende<br />

Familienväter. Problematisch ist,<br />

dass nach Schätzungen von Experten nur<br />

rund zehn Prozent der Patienten eine wirksame<br />

Behandlung bekommen. Die Gründe<br />

dafür sind vielfältig. Nicht selten haben sie<br />

mit Unwissenheit und Vorurteilen zu tun:<br />

Viele Erkrankte empfinden ihre Depression<br />

als persönliches Versagen, und sie gehen<br />

aus Scham nicht zum Arzt. Für manche Betroffene<br />

sind psychische Erkrankungen gar<br />

mit einem Tabu belegt. Ein verhängnisvoller<br />

Irrglaube, denn Fakt ist: Je schneller Menschen<br />

mit Depressionen geholfen wird,<br />

desto größer sind ihre Chancen auf Heilung.<br />

Oftmals wird die Erkrankung jedoch gar<br />

nicht erkannt, vielfach werden Ausweichdiagnosen<br />

gestellt. Und selbst wenn ein<br />

Arzt die richtige Diagnose stellt, erhalten<br />

nur eine geringe Zahl der Betroffenen eine<br />

erfolgreiche Behandlung. Häufig müssen<br />

Patienten wochenlange Wartezeiten in Kauf<br />

nehmen, bevor sie einen Termin beim<br />

Psychotherapeuten oder einen Therapieplatz<br />

erhalten. Die Folgen sind fatal: Obwohl<br />

die Patientenzahlen rückläufig sind, nehmen<br />

sich jedes Jahr etwa 10.000 Menschen<br />

in Deutschland das Leben, davon 90 Prozent<br />

in Verbindung mit einer psychischen<br />

Erkrankung – meist einer Depression.<br />

Daran erkennen Sie eine Depression<br />

Auch wenn eine Depression in den meisten<br />

Fällen auf verschiedene individuelle Ursachen<br />

zurückzuführen ist und sich vielfältig äußern<br />

kann, gibt es doch einige charakteristische Anzeichen:<br />

Zum einen Gefühle tiefer Traurigkeit<br />

und innerer Leere. Depressionskranke fühlen<br />

sich vollkommen mut-, freud-, antriebs- und<br />

kraftlos und verlieren die Freude an normalerweise<br />

als schön empfundenen Dingen.<br />

Daher stammt auch die Bezeichnung „Depression“<br />

– sie leitet sich vom lateinischen<br />

Wort deprimere = niederdrücken ab. Zum<br />

anderen haben Betroffene wenig Energie<br />

und Entschlusskraft, selbst einfache Alltagserledigungen<br />

und Entscheidungen fal-<br />

len ihnen schwer. Auch die Konzentrationsfähigkeit<br />

ist reduziert, sodass Tätigkeiten<br />

als anstrengend und überfordernd empfunden<br />

werden, die vor der Erkrankung mühelos<br />

bewältigt wurden. Dadurch kommt es<br />

häufig zu einem starken Verlust an Selbstvertrauen<br />

sowie Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen.<br />

Auch Angst zustände, Gedanken<br />

an den Tod oder Selbsttötung können<br />

in schwerwiegenderen Fällen auftreten.<br />

Physische Anzeichen sind massive Schlafstörungen,<br />

Appetitverlust, körperliche<br />

Unruhe oder Lethargie und vermindertes<br />

sexuelles Verlangen. Häufig leiden die<br />

Betroffenen auch an Magen-, Kopf- und<br />

Rückenschmerzen, Schwindel oder Engegefühle<br />

in der Brust, für die keine organischen<br />

Ursachen zu finden sind. Oftmals sind die<br />

Beschwerden zu bestimmten Tageszeiten<br />

besonders schlimm. Als typisch gilt das<br />

„Morgentief“ mit einer leichten Besserung<br />

gegen Abend. Bestehen diese Symptome<br />

länger als zwei Wochen, sprechen Experten<br />

nicht mehr von einer Verstimmung – zum<br />

Beispiel als Reaktion auf eine belastende<br />

Lebenssituation – sondern von einer<br />

Depression.<br />

Verschiedene Formen<br />

Die Symptome, wie sie oben beschrieben<br />

sind, kennzeichnen die so genannte monopolare<br />

Form der Depression. Es gibt jedoch<br />

noch eine weitere: Eine der am häufigsten<br />

vorkommenden ist die bipolare Form der<br />

Depression – auch manisch-depressive Erkrankung<br />

genannt. Sie ist durch den Wechsel<br />

zwischen zwei völlig unterschiedlichen<br />

Krankheitsphasen gekennzeichnet. In den<br />

depressiven Phasen leiden die Betroffenen<br />

an Symptomen, wie sie auch für die monopolare<br />

Form der Depression typisch sind<br />

(siehe oben). Die so genannten manischen<br />

Phasen äußern sich genau gegensätzlich:<br />

Häufige Symptome sind starke euphorische<br />

Stimmungen, „aufgekratzte“, der Situation<br />

nicht angemessene Fröhlichkeit und Energiegeladenheit,<br />

bis hin zu übersteigerter<br />

Gereiztheit und sogar Aggressivität. Betroffene<br />

haben häufig ein überschäumendes<br />

Redebedürfnis, sie sprechen sehr schnell,<br />

lassen sich leicht ablenken und die eigene<br />

Leistungskraft wird massiv überschätzt.<br />

Typisch sind zudem Kontrollverluste, zum<br />

Beispiel beim Umgang mit Geld, mögliche<br />

negative Folgen des eigenen Handelns werden<br />

ausgeblendet. Auch Wahnvorstellun-<br />

gen, ein übersteigertes Sendungsbewusstsein,<br />

Größenwahn sowie Sinnestäuschungen,<br />

wie etwa das Hören von Stimmen,<br />

können Symptome einer manischen Phase<br />

sein. Der Wechsel zwischen den Phasen ist<br />

für Betroffene und deren soziales Umfeld<br />

eine große Belastung. <strong>Das</strong> Risiko für Suizidversuche<br />

und Suchterkrankungen ist bei<br />

manisch-depressiv Erkrankten besonders<br />

hoch. Umso wichtiger ist hier eine schnelle<br />

Diagnose und Therapie.<br />

Die Ursachen sind vielfältig<br />

Häufig haben Depressionen mehr als eine<br />

Ursache: Körperliche und – so wird vermutet<br />

– genetische Einflüsse treten mit psychischen<br />

und psychosozialen Auslösern in<br />

Wechselwirkung und können sich gegenseitig<br />

verstärken. Außerdem ist der Hirnstoffwechsel<br />

aus dem Lot geraten: Die Botenstoffe<br />

Serotonin bzw. Noradrenalin liegen<br />

nicht mehr in der optimalen Konzentration<br />

vor. Ist das Gleichgewicht dieser Botenstoffe<br />

gestört, werden die Impulse zwischen<br />

den Hirnzellen nicht mehr richtig übertragen.<br />

Dies schlägt sich in den Gefühlen und<br />

Gedanken der Erkrankten nieder. Studien<br />

haben weiterhin gezeigt, dass durch chronischen<br />

Stress, ein akutes psychisches Trauma<br />

oder eine Infektion die Ausschüttung<br />

des Stresshormons Cortisol erhöht ist.<br />

Diese erhöhte Konzentration kann Verhaltensänderungen<br />

verursachen, wie sie auch<br />

für Depressionen typisch sind. Experten<br />

vermuten, dass auch eine genetische Veranlagung<br />

die Anfälligkeit für Depressionen<br />

erhöhen kann, die dann häufig durch den<br />

Stress belastender Lebensumstände, wie<br />

chronischer Arbeitsüberlastung oder einschneidende<br />

Lebensereignisse, ausgelöst<br />

werden. So können etwa der Verlust eines<br />

nahestehenden Menschen, der plötzliche<br />

Verlust des Arbeitsplatzes oder die Geburt<br />

eines Kindes das Depressionsrisiko erhöhen<br />

bzw. die Erkrankung auslösen. Zu solchen<br />

Be- und Entlastungs-Faktoren zählen auch<br />

Konflikte im Freundes- oder Familienkreis.<br />

Auch Charaktereigenschaften, wie extreme<br />

Leistungsorientierung, hohes Verantwortungsbewusstsein<br />

und eine stark selbst -<br />

kritische, perfektionistische Haltung, können<br />

die Anfälligkeit für Depressionen erhöhen.<br />

Nicht zuletzt kann sich hinter leichteren<br />

Formen der Krankheit auch ein jahreszeitlich<br />

bedingter Lichtmangel verbergen –<br />

die so genannte Winterdepression.<br />

Hilfe im Notfall: Die Telefonseelsorge ist<br />

deutschlandweit täglich 24 Stunden unter<br />

0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222<br />

kostenfrei und anonym erreichbar. Weitere<br />

Infos gibt es unter www.telefonseelsorge.de.<br />

Allgemeine Informationen über Depressionen gibt<br />

es z.B. unter www.kompetenznetz-depression.de<br />

Therapie – je eher, desto besser<br />

Es gibt unterschiedliche Formen von Depressionen<br />

und dementsprechend verschiedene<br />

Therapien. Die Mehrzahl der Patienten<br />

kann damit effektiv behandelt werden und<br />

wieder ein erfülltes Leben führen. Allerdings<br />

ist das Rückfallrisiko im Vergleich mit<br />

Menschen, die nie an einer Depression ge -<br />

litten haben, deutlich erhöht. Die Neigung,<br />

Depressionen zu entwickeln, bleibt lebenslang<br />

bestehen. Für eine erfolgreiche Behandlung<br />

ist eine möglichst frühzeitige, individuelle<br />

Diagnose entscheidend. Nicht behandelte,<br />

schwere Depressionen bergen die<br />

Gefahr von Suiziden (Selbsttötungen) bzw.<br />

Suizidversuchen und können zudem andere<br />

körperliche Erkrankungen negativ beeinflussen.<br />

Wer bei sich selbst, bei Verwandten<br />

oder Freunden Anzeichen einer Depression<br />

bemerkt, die länger als zwei Wochen anhalten<br />

und durch äußere Umstände nicht beeinflussbar<br />

sind, sollte daher nicht zögern,<br />

mit einem Arzt zu sprechen – beziehungsweise<br />

offen das Gespräch mit dem Betroffenen<br />

zu suchen und diesen darin zu bestärken,<br />

einen Arzt aufzusuchen. Eine individuelle<br />

und möglichst frühe Diagnose von<br />

Depressionen macht eine erfolgreiche<br />

Behandlung sehr wahrscheinlich und vermindert<br />

die Gefahr von Rückfällen.<br />

Die Diagnose einer Depression beinhaltet<br />

eine ausführliche „Bestandsaufnahme“<br />

(Anamnese) der medizinischen und biographischen<br />

Vorgeschichte des Patienten,<br />

Foto: emiliau<br />

4<br />

DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />

5


IM FOKUS DEPRESSIONEN<br />

seines körperlichen und psychischen Zustandes<br />

sowie dessen Lebenssituation. Die<br />

Behandlung der Depression sollte individuell<br />

auf den Patienten abgestimmt sein. Bei<br />

leichten Formen können unter Umständen<br />

bereits Sport- und Bewegungstherapie, Entspannungsverfahren,<br />

Gesprächstherapien,<br />

pflanzliche Heilmittel oder Antidepressiva<br />

helfen. Saisonale depressive Erkrankungen,<br />

die in der dunklen Jahreszeit auftreten,<br />

sprechen möglicherweise auf eine Licht -<br />

therapie an.<br />

In den meisten Fällen baut die Behandlung<br />

der Depression jedoch auf drei Grundpfeilern<br />

auf: Der Behandlung mit Antidepressiva,<br />

psychotherapeutischen Verfahren und<br />

zusätzlichen therapeutischen Maßnahmen<br />

wie körperbezogenen Therapien. Die besten<br />

Erfolge bringt eine personalisierte Depressionsbehandlung,<br />

die die individuell beste<br />

Kombination aus den drei Bereichen vereint.<br />

Bei schweren Depressionen, bei denen<br />

ambulante psychotherapeutische und medikamentöse<br />

Behandlungsmethoden nicht<br />

ausreichen, kann die Betreuung im Rahmen<br />

eines stationären Aufenthalts in einer Klinik<br />

für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik<br />

nötig werden. Dies gilt insbesondere<br />

bei akuter Suizidgefahr, bei lang<br />

anhaltenden Krankheitsverläufen, die sich<br />

ambulant nicht bessern, wenn bisherige<br />

Therapien nicht helfen, bei schwerwiegenden<br />

sozialen Problemen oder bei weiteren<br />

schweren körperlichen Erkrankungen.<br />

Antidepressiva sind bei mittelschweren und<br />

schweren Depressionen meist ein unverzichtbarer<br />

und gut wirksamer Bestandteil<br />

der Therapie. Sie bringen die Hirnboten -<br />

stoffe wieder ins Gleichgewicht und normalisieren<br />

die Signalübertragung zwischen<br />

den Nervenzellen. Wichtig zu wissen: Die<br />

Wirkung setzt nicht immer sofort ein, sondern<br />

häufig erst nach rund zwei Wochen.<br />

Entgegen verbreiteter Vorurteile machen<br />

Antidepressiva nicht abhängig und verändern<br />

auch nicht die Persönlichkeit. Es kann<br />

jedoch vorkommen, dass ein verabreichtes<br />

Antidepressivum allein nicht gut genug<br />

wirkt, so dass der Arzt einen anderen Wirkstoff<br />

verschreiben muss. Wichtig ist, das<br />

Medikament wie verordnet und ausreichend<br />

lange zu nehmen – oftmals über mehrere<br />

Monate hinweg. In vielen Fällen bleibt es bei<br />

einer depressiven Episode. Trotzdem sollte<br />

jeder, der schon einmal an Depressionen<br />

erkrankt war, auf mögliche Anzeichen einer<br />

erneuten Depressionsphase achten und<br />

sich in diesem Fall rasch in ärztliche Behandlung<br />

begeben. Mit einer frühzeitigen<br />

Therapie lassen sich Stärke und Dauer weiterer<br />

depressiver Phasen erheblich verringern<br />

(siehe auch neues Therapieprogramm<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong>).<br />

Psychotherapie –<br />

Gespräche helfen heilen<br />

Bei der Behandlung mit psychotherapeu -<br />

tischen Verfahren erfolgt die Therapie<br />

zumeist in Form von regelmäßigen Gesprächen.<br />

Bei leichten Depressionen kann<br />

diese Form der Behandlung bereits ausreichen.<br />

Bei mittleren und schweren Depressionen<br />

ist sie für den Behandlungserfolg<br />

ebenso wichtig wie die Therapie mit Anti -<br />

depressiva. Jedoch ist nicht jede psychotherapeutische<br />

Methode für jeden Patien-<br />

ten gleich gut geeignet. Manchmal braucht<br />

es etwas Zeit, bis das richtige Verfahren gemeinsam<br />

mit den behandelnden Ärzten und<br />

Therapeuten gefunden ist. Patienten sollten<br />

sich daher nicht scheuen, verschiedene<br />

Verfahren auszuprobieren. Der Erfolg der<br />

psychotherapeutischen Behandlung hängt<br />

maßgeblich davon ab, ob sich der Patient<br />

mit dem gewählten Verfahren und dem<br />

Therapeuten wohlfühlt.<br />

<strong>Das</strong> Therapieprogramm<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong><br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> bietet Versicherten, die<br />

an Depressionen leiden, ab sofort ein neues<br />

Therapieprogramm. <strong>Das</strong> „Versorgungskonzept<br />

Depressionen“ ermöglicht rückfallgefährdeten<br />

Versicherten eine sofortige, individuelle<br />

und gezielte Hilfe durch telefonische<br />

Betreuung und therapeutische Sitzungen.<br />

Lange Krankschreibungen oder wiederholte<br />

Klinikaufenthalte sollen so künftig<br />

der Vergangenheit angehören.<br />

<strong>Das</strong> Programm umfasst<br />

folgende Leistungen:<br />

kontinuierliches telefonisches Coaching<br />

durch ausgebildete Psychotherapeuten<br />

(Montag bis Freitag, von 8 bis 18 Uhr)<br />

Kriseninterventionshotline (Montag bis<br />

Freitag, von 18 bis 22 Uhr)<br />

regelmäßige ambulante psychotherapeutische<br />

Sitzungen in der Nähe des<br />

Wohnortes<br />

Mit dem „Versorgungskonzept Depressionen“<br />

hat die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> als erste Krankenkasse<br />

ein Programm zur lückenlosen<br />

Hilfe bei Depressionen aufgebaut. Ermöglicht<br />

wird dies durch ein deutschlandweites<br />

Netzwerk aus Fachärzten und psychotherapeutischen<br />

Einrichtungen.<br />

Ziel ist es, stationären Aufenthalten der an<br />

Depressionen leidenden Versicherten vorzubeugen<br />

und lange Krankschreibungen zu<br />

verhindern. Teilnehmen können alle Versicherten<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong>, die aufgrund<br />

von Depressionen bereits stationär behandelt<br />

wurden und rückfallgefährdet sind.<br />

Die Teilnahme ist freiwillig und kostenlos.<br />

Bei einer Anmeldung sind die Teilnehmer<br />

ein Jahr an diese Therapieform gebunden.<br />

Eine Richtlinien-Therapie ist dann erst<br />

wieder im Anschluss möglich. <br />

Anfragen zum „Versorgungskonzept<br />

Depressionen“ beantwortet das psychiatrische<br />

Fallmanagement der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong><br />

unter 0 53 61 18 34 42<br />

6 DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />

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oder bildet Hohlräume (z.B. an Nacken und Taille). Dies ist<br />

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8<br />

Gesundheitsoffensive<br />

der <strong>Deutsche</strong>n Post DHL<br />

Prävention statt Therapie – unter diesem Motto startet die<br />

<strong>Deutsche</strong> Post DHL die Gesundheitsoffensive „Fit für mich“<br />

mit Joey Kelly als Botschafter. Bis Ende des Jahres testen rund<br />

1.500 Zusteller in vier Pilotregionen die Initiative. Dort stehen den<br />

Mitarbeitern des Bereiches Brief von <strong>Deutsche</strong> Post DHL externe<br />

Gesundheitstrainer mit Rat und Tat zur Seite, um sie mit Übungen<br />

und Beratungen zu unterstützen. Außerdem erhalten die Zusteller<br />

einen speziell für sie entwickelten Schuh und auf Wunsch individuell<br />

angepasste orthopädische Einlagen. Die Testphase der Initiative<br />

läuft bis Dezember an den Standorten Berlin-Wilmersdorf, Brandenburg,<br />

Wolfsburg und Rheine. Der gesamte Pilot wird durch die<br />

Charité Berlin und die RWTH Aachen wissenschaftlich begleitet,<br />

um zu bewerten, wie die Maßnahmen ankommen und welchen<br />

Nutzen sie für den einzelnen bringen. Wichtigstes Ziel der Initiative<br />

ist es deutlich zu machen, dass man fit immer für sich selbst und<br />

nicht für andere oder etwa das Unternehmen ist. Für die eigene<br />

Gesundheit präventiv etwas zu tun, z.B. durch Bewegung und gesunde<br />

Er nährung, dazu soll „Fit für mich“ motivieren. Damit pilotiert<br />

die <strong>Deutsche</strong> Post DHL ein umfassendes und auf die täglichen<br />

Belange konzentriertes betriebliches Gesundheitsprogramm, das<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> als Betriebskrankenkasse von <strong>Deutsche</strong> Post<br />

DHL gemeinsam mit der UKPT unterstützt. <br />

Wichtige Änderung bei<br />

PlusProgrammen: Gesetzgeber<br />

wünscht Archivierung der<br />

Therapiedokumentationen<br />

Ein Plus an Lebensqualität, das ist das Ziel der PlusProgramme.<br />

Mit strukturierten Behandlungsmaßnahmen verhelfen die Plus-<br />

Programme vielen chronisch kranken Menschen zu diesem<br />

„Mehr“ an Lebensqualität. Durch die exakten Therapievorgaben<br />

können z.B. keine Untersuchungen vergessen werden und die<br />

regelmäßigen Kontrollen und Gespräche mit dem Arzt binden die<br />

Patienten eng in die Behandlung ein. Zusätzliche Schulungen verhelfen<br />

chronisch Kranken zu mehr Sicherheit im Alltag und damit<br />

zu einer besseren Einschätzung ihrer persönlichen Situation.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> bietet folgende PlusProgramme an:<br />

Diabetes Typ I + II<br />

Koronare Herzkrankheit inkl. Modul Herzinsuffizienz<br />

Asthma und COPD<br />

Brustkrebs<br />

Menschen, die an einer dieser Erkrankungen leiden, empfehlen<br />

wir dringend an den PlusProgrammen teilzunehmen, weil nur so<br />

sichergestellt wird, dass sie medizinisch optimal begleitet werden.<br />

Ein Grund dafür ist, dass ihr behandelnder Arzt ihre Therapie<br />

lückenlos dokumentiert und so eine qualitativ hochwertige Behandlung<br />

gewährleistet ist. Anhand der Dokumentation lässt sich<br />

jederzeit der Behandlungserfolg verfolgen bzw. die Behandlung<br />

modifizieren, falls dies erforderlich sein sollte.<br />

Mit ihrer Teilnahmeerklärung an den PlusProgrammen haben sie<br />

bereits der Datenerhebung und Weiterleitung zugestimmt. Diese<br />

Daten stehen unter einem besonderen Datenschutz. Um ihre Betreuung<br />

im Rahmen der PlusProgramme weiter zu verbessern<br />

und auch künftig dauerhaft wissenschaftlich auswerten zu können,<br />

hat nun der Gesetzgeber die Aufbewahrung der relevanten<br />

Daten für einen Zeitraum von 15 Jahren ab Teilnahmebeginn<br />

verfügt. Die Richtlinien und die tragenden Gründe sind im<br />

Internet unter www.g-ba.de einsehbar. <br />

Sind Sie chronisch krank und interessieren sich für eines unserer<br />

PlusProgramme? Gern informieren wir Sie unter 0 18 02 36 79 62*<br />

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DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />

Foto: momius<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> Charity Tour zugunsten der DKMS<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> organisierte gemeinsam mit dem Radtreff<br />

Campus Bonn e.V. (RCB) eine Fahrradtour am 6. und 7. Juli.<br />

In zwei Tagen wurde die Strecke von Stuttgart über Darmstadt<br />

nach Bonn zurückgelegt. Startgebühren und Spenden fließen<br />

direkt an die DKMS <strong>Deutsche</strong> Knochenmarkspenderdatei. Der RCB<br />

kann so die Patenschaft für rund 100 Spender übernehmen.<br />

Schirmherr der Charity Tour 2013 ist Dietmar Welslau, Personalchef<br />

der Telekom Deutschland. Die Gesamtstrecke von 400 Kilometern<br />

radelten rund 35 trainierte Fahrerinnen und Fahrer des<br />

RCB, aber auch Vorstände und das eine oder andere bekannte Gesicht<br />

begleitete Teilabschnitte der Tour per Rad.<br />

„Wir möchten regional mit dieser Veranstaltung auf die DKMS hinweisen,<br />

aber auch zugleich die Gesundheit fördern. Die Telekom<br />

Deutschland hat sich das Motto ‚Selbst etwas tun und anderen helfen‘<br />

auf die Fahne geschrieben“, erklärte Schirmherr Dietmar<br />

Welslau. In diesem Jahr war die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> der Hauptpartner<br />

der Tour. Filialleiter Rheinland Thorsten Krumphaar: „Wir unterstützen<br />

die DKMS bereits seit Jahren aktiv und freuen uns, dass<br />

wir mit dieser Aktion gleichzeitig gesundheitsbewusstes Verhalten<br />

fördern können.“ An beiden Abenden der Tour fand zudem ein gut<br />

MÜNCHENER VEREIN Versicherungsgruppe auch 2013<br />

wieder „Beliebtester Versicherer Deutschlands“<br />

Im zweiten Jahr in Folge erzielt die<br />

MÜNCHENER VEREIN Versicherungsgruppe<br />

erneut Platz 1 in der Kundenbefragung<br />

„Beliebtester Versicherer 2013“<br />

des Nachrichtensenders n-tv zusammen<br />

mit dem <strong>Deutsche</strong>n Institut für Servicequalität<br />

(DISQ). Als einziger Versicherer<br />

erreichte das Münchner Unternehmen<br />

„sehr gut“ im Gesamturteil Kundenzufriedenheit<br />

und konnte auch mit Platz 1 in der<br />

25<br />

JAHRE<br />

ERFAHRUNG<br />

150<br />

FACHÄRZTE<br />

Schirmherr und Sponsoren bei der Vorstellung der <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> Charity Tour 2013<br />

besuchtes Rahmenprogramm in Darmstadt und Bonn statt.<br />

Von diesem Einsatz war DKMS-Geschäftsführerin Claudia Rutt<br />

begeis tert: „Es geht der DKMS darum, möglichst vielen Blutkrebs-<br />

Patienten auf der Welt das Leben zu retten. Dabei ist uns die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> ein langjähriger Wegbegleiter.“ <br />

Ich<br />

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Teilkategorie „Preis/Leistungsverhältnis“<br />

2013 wieder voll überzeugen.<br />

Seit Ende 2012 haben die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong><br />

und der MÜNCHENER VEREIN eine Kooperation<br />

geschlossen. Die Versicherungsprodukte<br />

der Versicherungsgruppe können die<br />

Versicherten der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> zu Sonderkonditionen<br />

abschließen. Die erneute<br />

Auszeichnung des MÜNCHENER VEREIN<br />

beweist einmal mehr die weitsichtige Vertragspolitik<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> zugunsten<br />

ihrer Versicherten. Besonders im Bereich<br />

der Zusatzversicherungen wie zum Beispiel<br />

Pflege, Zahngesundheit und Krankenhaus<br />

können Versicherte auf eine individuelle<br />

Absicherung mit sehr gutem Preis-Leis -<br />

tungs-Verhältnis vertrauen. Weitere, speziell<br />

auf den Bedarf der Versicherten der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> ausgerichtete Produkte<br />

sind derzeit in der Planung. <br />

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GESUNDHEIT HÖRSCHÄDEN VORBEUGEN<br />

HÖRSCHÄDEN VORBEUGEN GESUNDHEIT<br />

<strong>Das</strong> Ohr vergisst nicht<br />

Längst schon sind sie fester Bestandteil des Alltags in<br />

Deutschland: Jugendliche, die Stöpsel im Ohr oder<br />

Kopfhörer auf den Ohren haben.<br />

Während Discobesuche schon seit Jahrzehnten<br />

zum Freizeitrepertoire von Jugendlichen<br />

gehörten und sich in der Vergangenheit<br />

extreme Lärmbelastungen hauptsächlich<br />

auf das Wochenende beschränkten, hat<br />

sich die Lärmbilanz vieler Jugendlicher in<br />

den letzten Jahren grundlegend gewandelt.<br />

Musikalische Mobilität war zwar schon mit<br />

dem Walkman möglich, aber erst die kleinen<br />

MP3-Player und Handys, die auch Musik abspielen<br />

können, haben dazu geführt, dass<br />

immer mehr Jugendliche unterwegs regelmäßig<br />

laute Musik hören. <strong>Das</strong> wird langfris -<br />

Foto: Benicce<br />

tig dazu führen, dass Hörprobleme und Hörschäden<br />

bei vielen Jugendlichen früher als<br />

üblich auftreten werden.<br />

Eine Generation mit Hörschäden<br />

wächst heran<br />

Dabei bergen die beliebten Kopfhörer, vor<br />

allem aber die Stöpsel, die im Ohr getragen<br />

werden, große Gefahren, auf die der international<br />

renommierte HNO-Experte Prof.<br />

Dr. Thomas Lenarz von der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover hinweist: „Bauartbedingt<br />

fehlen bei den Ohrstöpseln die tiefen<br />

Frequenzen. Um dieses Manko bzw. dieses<br />

Schallempfinden auszugleichen, wird die<br />

Lautstärke erhöht. Bei großen Stereolautsprechern<br />

haben sie eher das Gefühl, dass<br />

es laut genug ist, weil die Bässe und die<br />

tiefen Frequenzen sehr viel besser über -<br />

tragen werden. Besser als Ohrstöpsel sind<br />

Kopfhörer, weil hier die tiefen Frequenzen<br />

besser wiedergegeben werden. Allerdings<br />

kommen auch Kopfhörer nicht an große<br />

Boxen heran.“<br />

»<br />

„Bei 90 Dezibel kann man sich nicht mehr<br />

unterhalten. Mit dieser Faustregel lässt<br />

sich die Lärmbelastung grob einschätzen.“<br />

Jugendliche hören dabei mit ihrem MP3-<br />

Player oder ihrem Handy in einer Lautstärke<br />

von bis zu 100 Dezibel – das ist beispielsweise<br />

der Lärm, den ein Presslufthammer<br />

in einem Meter Entfernung erzeugt. Dabei<br />

macht das Ohr bei gleicher Lautstärke<br />

keinen Unterschied zwischen Musik oder<br />

Press lufthammer. In der Europäischen Union<br />

ist der Lärmpegel von MP3-Playern zwar<br />

auf 100 Dezibel begrenzt. Doch bereits dieser<br />

Wert liegt deutlich über den 85 Dezibel,<br />

die in der Arbeitswelt als Grenzwert gelten,<br />

über dem Lärm als gesundheitsschädlich<br />

gilt. Dazu kommt noch, dass Jugendliche<br />

wissen, wie man die Pegelbegrenzung des<br />

MP3-Players am Computer austricksen<br />

kann. So lässt sich ein Pegel von bis zu 120<br />

Dezibel und mehr erreichen – dies entspricht<br />

dem Lärm eines Flugzeugtriebwerkes!<br />

Untersuchungen haben gezeigt, dass<br />

die Lautstärke in der gehört wird, zum einen<br />

vom Musikstil abhängt und bei Hip-Hop<br />

zum Beispiel besonders hoch ist. Zum anderen<br />

beeinflussen die Hintergrundgeräusche<br />

auch die Abhörlautstärke. Bei typischem<br />

Ver kehrslärm wird dann deutlich lauter ge -<br />

hört, besonders bei Ohrstöpseln, die mehr<br />

Umgebungslärm durchlassen als geschlossene<br />

Kopfhörer. Vor allem am Wochenende<br />

kommen noch weitere Belastungen für das<br />

jugendliche Ohr hinzu: Partys, Diskobesuche<br />

und Pop- oder Rockkonzerte. Je nach<br />

der Nähe zu den Lautsprecherboxen sind<br />

die Ohren dann einem Lärmpegel von 110<br />

Dezibel und mehr ausgesetzt. Und das oft<br />

über Stunden hinweg.<br />

Lärmdauer und -pegel beeinflussen<br />

die dauerhaften Schäden im Ohr<br />

Die Gefährdung des Hörvermögens hängt<br />

dabei von zwei Faktoren ab: Der Dauer des<br />

Lärms und dem Lärmpegel. „Eine ständige<br />

Belastung von 90 Dezibel für acht Stunden<br />

ist sehr wahrscheinlich schädigend, dies<br />

entspricht 93 Dezibel für vier Stunden und<br />

96 Dezibel für zwei Stunden. Bei 100 Dezibel<br />

dürfte man nur maximal 60 Minuten pro<br />

Woche Musik hören, wenn man Hörschäden<br />

vermeiden will. Diese treten vermutlich<br />

schon auf, wenn ein Jugendlicher jede Woche<br />

fünf Stunden lang Musik in einer Laut -<br />

stärke von 90 Dezibel hört. 85 Dezibel ist<br />

sehr wahrscheinlich die Belastungsgrenze,<br />

die man vor allem bei längerfristiger Lärmbelastung<br />

nicht überschreiten sollte“, benennt<br />

Prof. Lenarz den kritischen Wert.<br />

„Bei 90 Dezibel kann man sich nicht mehr<br />

unterhalten. Mit dieser Faustregel lässt sich<br />

die Lärmbelastung grob einschätzen.“<br />

Dabei gibt es zwei Mechanismen, durch die<br />

Hörschäden entstehen. Zum einen können<br />

die feinen Härchen an den Sinneszellen im<br />

Innenohr beschädigt werden, die ankommende<br />

Schallwellen in elektrische Impulse<br />

umwandeln und diese dann an das Gehirn<br />

weiterleiten. „Durch starke Druckwellen, also<br />

etwa durch Kurzzeitschallereignisse wie<br />

Explosionen, knallartige Geräusche oder<br />

wummernde Bässe, werden diese Härchen<br />

verbogen oder umgeknickt, wie Bäume, die<br />

durch einen Sturm entwurzelt werden“, beschreibt<br />

Prof. Lenarz mechanische Schädigungen<br />

des Ohres. „Die Härchen stehen<br />

nicht mehr auf, ihre Verbindung untereinander<br />

wird zerstört und die Verbindung mit<br />

Foto: mapoli-photo<br />

der Zellmembran reißt ab. Es mag noch<br />

weitere direkte Schäden an den Membranen<br />

der Zellen geben, das ist aber wahrscheinlich<br />

eher sekundär.“<br />

Der zweite Mechanismus ist eine metabolische<br />

Erschöpfung. „Die Sinneszellen im Ohr<br />

brauchen sehr viel Energie, und wenn diese<br />

Sinneszellen permanent überreizt werden,<br />

dann brauchen sie sehr viel mehr Energie<br />

als nachgeliefert werden kann. Hält die<br />

Lärmbelastung an, kommt es zu einer<br />

Durchblutungsminderung des Ohrs. <strong>Das</strong> ist<br />

der Bereitstellung von Sauerstoff und damit<br />

von Energie im Ohr abträglich. Es kommt<br />

sozusagen zu einer Übersäuerung, zu Stoffwechselprozessen,<br />

bei denen bestimmte<br />

toxische Substanzen entstehen, vor allem<br />

freie Radikale, die zu einer Schädigung von<br />

Zellmembranen führen. Diese Wirkung kann<br />

nachhängen, also über die eigentliche<br />

Lärm belastung hinausgehen. Es kann dauern,<br />

bis die schädlichen Substanzen aus<br />

dem Innenohr beseitigt sind“, benennt Prof.<br />

Lenarz eine weitere Ursache für Hörschäden,<br />

die den meisten Laien ziemlich unbekannt<br />

sein dürfte.<br />

Durch eine Überforderung des Ohres entstehen<br />

Hörschäden, die sich meist als<br />

Dumpfheitsgefühl äußern: Schleichend werden<br />

hochfrequente Schallereignisse nicht<br />

mehr gehört, man muss öfter nachfragen<br />

und den Fernseher oder das Radio lauter<br />

stellen. In geräuscherfüllter Umgebung<br />

kann man Sprache nicht mehr so gut wie<br />

früher verstehen, die anderen müssen dann<br />

lauter sprechen, oder man meidet solche<br />

Situationen sogar.<br />

Bei Jugendlichen, die zu lang und zu laut<br />

Wie laut ist was?<br />

40 dB (A*) - Leise Unterhaltung<br />

50 dB (A) - Normale Unterhaltung<br />

70 dB (A) – Büro- und Haushaltslärm,<br />

laute Unterhaltung<br />

80 dB (A) - Straßenlärm bei<br />

starkem Verkehr<br />

85 dB (A) - Lärm an Maschinen, im<br />

Straßenbau, am Flughafen (ab dieser<br />

Lautstärke Gehörschutz bei gewerblichen<br />

Tätigkeiten vorgeschrieben)<br />

90 dB (A) - LKW-Lärm, laute Fabrikhalle<br />

100 dB (A) - Presslufthammer<br />

120 dB (A) - Flugzeugtriebwerk,<br />

lautes Rockkonzert<br />

* Gibt an, dass die unterschiedlichen Frequenzen durch Filter<br />

entspechend der Empfindlichkeit des Gehörs bewertet werden.<br />

Musik hören, wird es mit Sicherheit zu einem<br />

früheren Eintreten der Schwerhörigkeit<br />

kommen. Es wird geschätzt, dass es in<br />

20 bis 30 Jahren doppelt so viele Schwerhörige<br />

wie jetzt geben wird. Der 45- oder<br />

50-Jährige, der wegen eines Hörschadens<br />

schon ein Hörgerät tragen muss, dürfte<br />

dann gesellschaftliche Normalität sein.<br />

Für heutige Jugendliche eine ziemlich<br />

uncoole Vorstellung. Da hilft nur eins:<br />

Sein Ohr vor zu großer Lärmbelastung zu<br />

schützen. Und zwar möglichst frühzeitig.<br />

Denn das Ohr vergisst nicht. <br />

PROF. PROF. H.C. DR. MED THOMAS LENARZ ist Klinikdirektor<br />

der Hals-Nasen-Ohrenklinik der Medizinischen Hochschule<br />

Hannover und ein international renommierter Experte.<br />

So schützen Sie das<br />

jugendliche Gehör<br />

Tipps vom Experten Prof. Lenarz<br />

Schaffen Sie bei Ihren Kindern ein<br />

Bewusstsein dafür, welche Schäden bei<br />

zu lautem Hören auftreten können.<br />

Verbote nutzen nur wenig.<br />

Überlegen Sie gemeinsam, wie sich die<br />

jugendspezifische Lärmbelastung (Disco,<br />

Party, MP3-Player) auf ein unschädliches<br />

Maß reduzieren lässt, etwa durch eine<br />

geringere Lautstärke oder durch<br />

Hörschutzstöpsel in der Disco.<br />

<strong>Das</strong> Gehör braucht regelmäßige Ruhepausen.<br />

Legen Sie Phasen der Stille ein,<br />

in der die Stereoanlage, der Fernseher<br />

und der MP3-Player aus bleiben.<br />

Eltern sollten sich ihrer Vorbildfunktion<br />

bewusst sein – auch in Sachen Lärm.<br />

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind<br />

schlechter hört, sollten Sie sofort einen<br />

Ohrenarzt aufsuchen.<br />

Klagt Ihr Kind über Pfeifen oder<br />

Rauschen im Ohr, gilt das Gleiche. >>><br />

10 DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />

11


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❯❯ FRAGE UND ❮❮ ANTWORT<br />

Jan Sperhake, Musiker aus Göttingen: „Heute<br />

würde ich früher auf Gehörschutz achten.“<br />

❯❯ <strong>Magazin</strong>: Was ist die Ursache für Ihren<br />

Hörschaden?<br />

❮❮ Von 2000 bis 2005 war ich öfter mit einer<br />

Bluesrockband auf Tour, und als Pianist<br />

wird man auf der Bühne meist neben das<br />

Schlagzeug gesetzt. Da sind dann die eigenen<br />

Ohren auf einer Höhe mit den Becken<br />

des Schlagzeugs, und wenn der Drummer<br />

da richtig reinhaut, habe ich nach einiger<br />

Foto: kpw-photo<br />

JAN SPERHAKE (41) arbeitete nach seinem Studium mehrere<br />

Jahre als Profi-Musiker (Gesang, Gitarre und Keyboards),<br />

bevor er nach der Geburt seiner jüngsten Tochter vor gut vier<br />

Jahren in den Journalismus wechselte. Seit seiner Zeit als<br />

Profi-Musiker leidet er unter einem dauerhaften, irreversiblen<br />

Hörschaden: Pfeifen und Rauschen auf beiden Ohren.<br />

Zeit gemerkt, dass das massiv auf die<br />

Ohren geht. Vor allem auf dem linken Ohr<br />

traten Störgeräusche auf, da ich rechts<br />

neben dem Schlagzeug gesessen habe.<br />

❯❯ <strong>Magazin</strong>: Wie macht sich das im Alltag<br />

bemerkbar?<br />

❮❮ Wenn ich arbeite und mich auf etwas<br />

konzentriere, stört es mich nicht. <strong>Das</strong> mag<br />

auch von Person zu Person anders sein.<br />

Sobald aber Stille um mich ist, merke ich es<br />

massiv. Ich frage mich natürlich, wie das in<br />

zehn Jahren sein wird.<br />

❯❯ <strong>Magazin</strong>: Was würden Sie aus heutiger<br />

Sicht anders machen?<br />

❮❮ Ich würde mehr und vor allem eher auf<br />

Ohrenschutz setzen. Da ich früher auch sehr<br />

viel als Sänger gearbeitet habe, fand ich<br />

Ohrenschutz unpraktisch, weil er durch die<br />

Kieferbewegungen beim Singen doch sehr<br />

SEPA, IBAN und BIC<br />

Europas Bürger müssen sich in den nächsten<br />

Monaten mit neuem Vokabular vertraut machen<br />

Ab 1. Februar 2014 wird der bargeldlose<br />

Zahlungsverkehr für Euro-Zahlungen<br />

innerhalb Europas mit dem neuen einheitlichen<br />

System SEPA (Single Euro<br />

Payments Area) abgewickelt.<br />

Im Bankwesen werden dann ausschließlich<br />

die International Bank Account Number<br />

(IBAN) und der Business Identifier Code<br />

(BIC) verwendet. Schon jetzt kann die IBAN<br />

eingesetzt werden, aber erst zum 1. Februar<br />

2014 wird das zum Muss.<br />

Die Internationale Bankkontonummer<br />

(IBAN, International Bank Account Number)<br />

ersetzt Kontonummer und Bankleitzahl.<br />

In Deutschland hat die IBAN 22 Stellen,<br />

am Anfang steht das Länderkennzeichen<br />

(„DE“). Es folgen zwei Prüfziffern, die<br />

Bankleitzahl mit acht Stellen und die Kontonummer<br />

mit zehn Stellen.<br />

Der BIC hat 11 Stellen und macht die Bank<br />

weltweit eindeutig identifizierbar. Der BIC<br />

wird vorläufig nur für Zahlungen ins Ausland<br />

benötigt.<br />

gestört hat. Dazu kam noch, dass die Ohrstöpsel<br />

früher die Höhen weggenommen haben<br />

und man auf der Bühne nur noch Teile<br />

gehört hat. Mittlerweile gibt es Hightech-<br />

Geräte, die für jedes Ohr individuell angepasst<br />

werden, die regelrecht angegossen<br />

werden und die bestimmte Frequenzen herausfiltern,<br />

wenn diese einen gesundheitsgefährdenden<br />

Grenzwert überschreiten.<br />

❯❯ <strong>Magazin</strong>: Ihr Hörschaden hätte das<br />

berufliche Aus sein können ...<br />

❮❮ In der Tat. Heute leite ich noch einen<br />

Musikclub, und wenn ich dort den Ton abmische,<br />

kann ich das nur noch bei akustischen<br />

Konzerten machen. Ab einem gewissen<br />

Lautstärkepegel – etwa bei Rockkonzerten,<br />

bei denen die Band richtig „aufdreht“ – kann<br />

ich nicht mehr präzise arbeiten, weil ich die<br />

Frequenzen nicht mehr sauber trennen<br />

kann. Da lasse ich dann lieber die Finger von.<br />

❯❯ <strong>Magazin</strong>: Wie sehen Sie bei Jugendlichen<br />

die „Knöpfe im Ohr“?<br />

❮❮ Aus zwei Gründen als großes Problem.<br />

Zum einen, weil es für das Gehör nicht gut<br />

sein kann, wenn die Schallquelle so dicht am<br />

Trommelfell sitzt und so laut gehört wird,<br />

wie das oft der Fall ist. Zum anderen finde<br />

ich es sozial ziemlich schwach, sich so von<br />

der Außenwelt abzuschotten. <br />

Was ist für die Versicherten zu tun?<br />

Die technischen Vorbereitungen für die<br />

Umstellung laufen bereits seit Längerem<br />

auf Hochtouren. Die Kunden sollen davon<br />

so wenig wie möglich zu spüren bekommen.<br />

Sie können sich also beruhigt zurücklehnen.<br />

Am Überweisungsweg selbst ändert<br />

sich nämlich nichts. Deshalb werden<br />

die bestehenden Bankverbindungen soweit<br />

möglich in automatischen Prozessen umgestellt,<br />

ohne die Kunden damit zu behelligen.<br />

Kunden, die uns eine Einzugsermächtigung<br />

erteilt haben, erhalten von der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> ein Schreiben mit den<br />

neuen SEPA-Daten für ihre Unterlagen.<br />

Unsere eigenen IBAN und BIC veröffentlichen<br />

wir jetzt auf vielen unserer Schreiben.<br />

Ab dem Herbst 2013 werden die Nummern<br />

dann verstärkt aktiv bekannt gegeben. <strong>Das</strong><br />

ist rechtzeitig genug, um sie am Stichtag<br />

einsetzen zu können. <br />

Wer bereits jetzt mit IBAN und BIC arbeiten<br />

möchte, kann die Nummern auf der<br />

Homepage der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> abrufen:<br />

www.deutschebkk.de Stichwort: IBAN<br />

Gefahr aus<br />

der Dose<br />

Sie versprechen den ultimativen Kick: Energy-<br />

Drinks wirken vor allem durch ihre Inhaltsstoffe<br />

wie Zucker, Koffein und Taurin aufputschend.<br />

Doch die süßen Muntermacher sind keinesfalls<br />

unge fährlich. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> hat sich<br />

den Doseninhalt genau angesehen.<br />

Sie heißen „Red Bull“, „Flying Power“ oder<br />

„Monster“ und sie versprechen Spaß, Ausdauer<br />

und Leistung. Doch die Dosen haben<br />

es in sich: Nach dem Tod einer 14-Jährigen<br />

ermittelt die US-Lebensmittelaufsicht gegen<br />

den Energy-Drink-Hersteller „Mons -<br />

ter“. <strong>Das</strong> Mädchen war 2011 an einer „Herz -<br />

rhythmusstörung durch Vergiftung mit<br />

Koffein“ gestorben. Es hatte in den letzten<br />

24 Stunden vor seinem Tod zwei 0,7-Liter-<br />

Dosen Monster-Energy-Drink getrunken –<br />

das entspricht der Koffein-Dosis von sieben<br />

Flaschen Coca-Cola in derselben<br />

Größe. Der US-amerikanischen Behörde für<br />

Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit<br />

wurden in den vergangenen Jahren vier<br />

weitere Todesfälle im Zusammenhang mit<br />

„Monster“ gemeldet. Seit November 2012<br />

steht in den USA noch ein weiterer Energy-<br />

Drink unter Verdacht. Nach dem Genuss<br />

von „5-hour energy“ sind Dutzende von<br />

Menschen ins Krankenhaus gekommen<br />

und dreizehn davon gestorben.<br />

Gefährlicher Cocktail<br />

Ob die Getränke aber tatsächlich für die<br />

Todesfälle verantwortlich sind, ist noch<br />

nicht zweifelsfrei bewiesen. Fest steht<br />

aber, dass die Energy-Drinks ungesund<br />

sind. „Ernährungsphysiologisch sind sie<br />

keinesfalls zu empfehlen“, sagt Birgit<br />

Leuchtmann-Wagner, Ernährungsexpertin<br />

bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong>. „Die Vitaminmenge<br />

der Drinks ist zu vernachlässigen und erzielt<br />

nicht die positiven Effekte, die in der<br />

Werbung versprochen werden“, sagt sie.<br />

„Außerdem enthalten sie künstliche Zusatzstoffe,<br />

die gesundheitsgefährdende Aus -<br />

wirkungen haben können.“<br />

Neben<br />

Wasser und<br />

Zucker beziehungsweise<br />

Süßstoff beinhalten<br />

die Getränke<br />

vor allem Koffein, Taurin,<br />

Inosit und Glucuronolacton.<br />

Ein aufputschendes<br />

Gemisch, das – in hohen Dosen getrunken<br />

– zu Herzrhythmusstörungen,<br />

Schlafstörungen, Übelkeit und Übermüdung<br />

führen kann. Doch hochriskant werden<br />

Energy-Drinks vor allem in Kombination mit<br />

Alkohol oder Aufputschmitteln wie Amphetaminen<br />

(Speed) – die Wirkung wird dadurch<br />

gefährlich verstärkt. Denn Alkohol<br />

stellt die Gefäße weit, was die Pumpleistung<br />

des Herzens verringert, zugleich treibt das<br />

Koffein den Herzmuskel zu Höchstleistungen<br />

an. Vor allem bei hohem Blutdruck,<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder gar Vorschädigungen<br />

des Herzens kann das zu<br />

fatalen Folgen führen.<br />

Kalorienreich und teuer<br />

In Deutschland müssen Getränke mit einem<br />

Koffeingehalt, der 150 Milligramm<br />

pro Liter übersteigt – dazu zählen auch<br />

Energy-Drinks – einen Warnhinweis tragen:<br />

„Erhöhter Koffeingehalt“, gefolgt von<br />

einer Angabe des Koffeingehaltes in<br />

Auf einen Blick – das ist drin:<br />

Wasser, Zucker oder Süßstoff, Kohlen -<br />

säure, Koffein, Taurin (Eiweiß-Abbauprodukt),<br />

Inosit (sekundärer Botenstoff),<br />

Glucuronolacton (Zuckersäure),<br />

Aromastoffe, Farbstoffe <br />

Weitere Informationen und Präventions-<br />

Tipps finden Sie im Internet z.B. unter<br />

www.wdr5.de Suchbegriff: energy-drinks<br />

Foto:<br />

mipan<br />

Klammern, ausgedrückt in Milligramm je<br />

100 Milliliter. Ab Dezember 2014 muss der<br />

Hinweis durch den Zusatz „Für Kinder und<br />

Schwangere oder stillende Frauen nicht<br />

empfohlen“ erweitert werden. Verbraucherschützer<br />

fordern sogar, dass der Verkauf<br />

von Energy-Drinks an Personen unter<br />

18 Jahren verboten werden soll.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> rät Eltern, ihre Kinder<br />

rechtzeitig über die Risiken der Energy-<br />

Drinks aufzuklären. Zwei gute Argumente<br />

können die Warnungen unterstützen: Zum<br />

einen enthalten die süßen Muntermacher<br />

im Durchschnitt zehn Prozent Zucker. So<br />

stecken in einer Viertel-Liter-Dose zehn<br />

bis zwölf Zuckerwürfel – das ist nicht nur<br />

ungesund, sondern auch nicht gut für die<br />

Figur. Zum anderen sind die Energy-Drinks<br />

zum Teil extrem teuer: So kann ein Liter<br />

hochgerechnet bis zu sechs Euro kosten.<br />

Argumente, die bei jungen Konsumenten<br />

sicher ein offenes Ohr finden. <br />

12<br />

DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />

13


GESUNDHEIT IMPFSCHUTZ AUFFRISCHEN<br />

IMPFSCHUTZ AUFFRISCHEN GESUNDHEIT<br />

Ist Ihr Impfschutz<br />

noch wirksam?<br />

Impfungen haben dazu<br />

geführt, dass viele Krankheiten,<br />

die früher gefährlich<br />

waren oder sogar zum Tod<br />

führen konnten, ihren<br />

Schrecken verloren haben.<br />

Impfungen gehören schon für Säuglinge<br />

und Kleinkinder zum medizinischen Vorbeugungsprogramm.<br />

Doch während viele Eltern<br />

sehr sorgsam darauf achten, dass ihre Kinder<br />

die empfohlenen Impfungen bekommen,<br />

sind sie als Erwachsene in eigener<br />

Sache oft viel nachlässiger: Ihr Impfschutz<br />

ist längst nicht mehr vollständig und sollte<br />

dringend aufgefrischt werden.<br />

Bei folgenden Erkrankungen empfiehlt die<br />

STIKO (Ständige Impfkommission des<br />

Robert Koch-Institutes) eine regelmäßige<br />

Auffrischung des Impfschutzes:<br />

Tetanus: Krämpfe und Lähmungserscheinungen<br />

sind typisch für eine Infektion mit<br />

dem Tetanuserreger. Tetanus verläuft<br />

oft tödlich. Impfungsempfehlung zur Auffrischung:<br />

Alle zehn Jahre.<br />

Keuchhusten (Pertussis): Diese hochansteckende<br />

Infektionskrankheit der Atemwege<br />

wird durch Husten und Niesen per Tröpfcheninfektion<br />

übertragen. Impfungsempfehlung<br />

zur Auffrischung: Alle zehn Jahre.<br />

Diphtherie: Die Infektion der oberen Atemwege<br />

mit dem Diptherie-Bakterium (ansteckend)<br />

kann zu lebensgefährlichen<br />

Komplikationen und Spätfolgen führen.<br />

Impfungsempfehlung zur Auffrischung:<br />

Alle zehn Jahre.<br />

Poliomyelitis (Polio oder Kinderlähmung):<br />

<strong>Das</strong> Poliovirus befällt bei Ungeimpften<br />

die muskelsteuernden Nervenzellen des<br />

Rückenmarks. Dies kann zu bleibenden<br />

Lähmungserscheinungen führen, in<br />

schlimmster Konsequenz sogar bis zum<br />

Tod. Gegen Kinderlähmung ist man nur<br />

nach einer vollständigen Grundimmunisierung<br />

und mindestens einer Auffrischungsimpfung<br />

geschützt.<br />

Foto: Monkey Business<br />

Foto: Dmitry Naumov<br />

dung mit durchaus tödlichem Ausgang<br />

kommen kann. Impfempfehlung: Jährlich<br />

im Herbst vor Beginn der Grippesaison.<br />

Pneumokokken: Dabei handelt es sich um<br />

Bakterien, die schwere Erkrankungen der<br />

Atemwege hervorrufen können. Neben einer<br />

Lungenentzündung können auch Blutvergiftungen<br />

oder Hirnhautentzündungen<br />

ausgelöst werden. Impfempfehlung:<br />

Ab 60 Jahren alle sechs Jahre.<br />

Minimale Beschwerden<br />

Ängste vor Nebenwirkungen oder Komplikationen<br />

nach einer Impfung sind so gut<br />

wie unbegründet. Zwar gibt es typische<br />

Beschwerden wie Rötungen, Schwellungen<br />

und Schmerzen an der Impfstelle, und auch<br />

Allgemeinreaktionen wie Fieber, Kopf- und<br />

Gliederschmerzen und Unwohlsein sind<br />

möglich. Doch diese Reaktionen sind letztlich<br />

positiv, da sie Ausdruck der erwünschten<br />

Auseinandersetzung des Immunsys -<br />

tems mit dem Impfstoff sind. In der Regel<br />

klingen sie nach wenigen Tagen komplett<br />

ab. Diese kurze Zeit möglicher Nebenwirkungen<br />

wird aber durch den langjährigen<br />

Impfschutz um ein Vielfaches aufgewogen.<br />

Wirklich schwerwiegende so genannte<br />

unerwünschte Arzneimittelwirkungen nach<br />

Impfungen sind hingegen sehr selten.<br />

Die STIKO empfiehlt, dass jeder Erwachsene<br />

möglichst vollständig gegen Wundstarrkrampf<br />

(Tetanus), Keuchhusten (Pertussis),<br />

Diphtherie und Kinderlähmung (Polio) ge -<br />

impft sein sollte. Zur Aufrechterhaltung des<br />

Schutzes sollte alle zehn Jahre eine Auf -<br />

frischung gegen Wundstarrkrampf, Keuch-<br />

Influenza (Grippe): Eine „echte Grippe“<br />

wird durch Viren hervorgerufen. Da jedes<br />

Jahr andere Grippeviren auftreten, muss<br />

die Grippeimpfung jährlich erneuert und der<br />

Impfstoff entsprechend angepasst werden.<br />

Insbesondere Personen über 60 Jahre<br />

und/oder chronisch Kranken und HIV-positiven<br />

Patienten wird die jährliche Grippeschutzimpfung<br />

empfohlen, weil es während<br />

einer Grippe zu Komplikationen wie zum<br />

Beispiel einer bakteriellen Lungenentzünhusten<br />

und Diphtherie erfolgen. Hier reicht<br />

ein einziger Pieks, da es sich um eine Kombiimpfung<br />

handelt. Bei Bedarf kann auch<br />

gleichzeitig gegen Polio geimpft werden.<br />

Die Impfung gegen Keuchhusten wird auch<br />

wieder bei Erwachsenen empfohlen, da in<br />

letzter Zeit verstärkt zu beobachten ist,<br />

dass sich ältere Erwachsene bei ihren Kindern<br />

oder Enkelkindern anstecken. Vor<br />

allem für Ältere ist diese Erkrankung gefährlich,<br />

weil sie bei Hustenanfällen ersticken<br />

können, insbesondere, wenn eine<br />

Herzschädigung zum Beispiel in Form<br />

einer Herzschwäche, vorliegt.<br />

Unwissenheit oder Nachlässigkeit?<br />

<strong>Das</strong> Robert Koch-Institut fand heraus, dass<br />

der Anteil der erwachsenen Personen in<br />

Deutschland, die einen ausreichenden Impfschutz<br />

zum Beispiel gegen Tetanus haben<br />

(Impfung innerhalb der letzten 10 Jahre)<br />

nur bei 73 % liegt. Dabei nimmt mit zunehmenden<br />

Alter der Prozentsatz der Personen<br />

mit ausreichendem Impfschutz ab und<br />

liegt bei Menschen, die 65 Jahre oder älter<br />

sind, bei den Frauen bei 63 % und bei den<br />

Männern bei 67 %. Neben dem Alter spielt<br />

auch der Bildungsgrad eine Rolle: Sowohl<br />

bei Frauen als auch Männern sind in allen<br />

Altersgruppen Personen, die der unteren<br />

Bildungsgruppe angehören, am wenigsten<br />

gegen Tetanus geimpft. Dabei ist gerade<br />

mit dem Tetanuserreger nicht zu spaßen,<br />

denn laut WHO führt eine Infektion nicht<br />

geimpfter Personen abhängig vom Alter<br />

und Gesundheitszustand bei 10 – 70 % der<br />

Infizierten zum Tode. Und das Tetanusvirus<br />

Impfungen für die Kleinen<br />

Für Säuglinge und Kleinkinder hat der<br />

Gesetzgeber in den ersten beiden Jahren<br />

mehrere Impfungen vorgesehen, unter<br />

anderem gegen Diphterie, Keuchhusten,<br />

Tetanus, Kinderlähmung, Hepatitis B,<br />

Haemophilus influenzae Typ b, Masern,<br />

Mumps, Röteln, Windpocken, Hirnhaut -<br />

entzündung und Pneumokokken. Eltern,<br />

die Mitglied bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> sind,<br />

werden rechtzeitig an die kostenfreien<br />

Impftermine für ihre Kinder erinnert, die<br />

dann auch unbedingt wahrgenommen<br />

werden sollten. Auf der Internetseite der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> findet sich ein Link zum<br />

Impfkalender für Säuglinge und Kleinkinder<br />

(www.deutschebkk.de, Stichwort Impfkalender)<br />

des Robert Koch-Instituts. <br />

Foto: racamani<br />

Impfschutz im Ausland<br />

Für ihre Versicherten, die eine Fernreise planen,<br />

bietet die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> eine kostenlose Auslands-<br />

Impfschutzberatung an. Dazu müssen Sie nur Ihre<br />

Reiseroute nennen, um gezielte Informationen zu<br />

bekommen, zum Beispiel eine Liste der Krankheiten,<br />

die im Reisegebiet vorherrschen, sowie eine<br />

Empfehlung für den richtigen Impfschutz.<br />

Schriftlich können Sie über die Internetseite der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> Kontakt aufnehmen. Oder Sie rufen<br />

unter der Hotline (0 18 02) 00 06 06 an (6 Cent<br />

pro Anruf aus dem deutschen Festnetz; maximal<br />

42 Cent pro Minute aus Mobilfunknetzen). Für eine<br />

vorgeschriebene Impfung bei einer privaten Reise<br />

übernimmt die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> die Kosten. <br />

lauert überall. Insbesondere Menschen,<br />

die gerne heimwerken oder gärtnern sind<br />

hochgradig gefährdet, sich mit dem Virus<br />

zu infizieren. Selbst ein kleiner Splitter oder<br />

ein Pieks durch den Dorn einer Gartenrose<br />

können die gefährliche Infektion auslösen.<br />

Sicher geschützt ist nur, wer einen ausreichenden<br />

Impfschutz hat.<br />

Angst vor dem kleinen Piekser dürfte wohl<br />

kaum der Grund dafür sein, dass der Impfstatus<br />

bei Erwachsenen schlechter ist als<br />

bei Kindern und Säuglingen, eher Nachlässigkeit.<br />

Dabei kann jeder Arztbesuch gleichzeitig<br />

dazu genutzt werden, den eigenen<br />

Impfstatus zu überprüfen und gegebenenfalls<br />

aufzufrischen. Ein Blick in den hoffentlich<br />

vorhandenen Impfpass zeigt einem sofort,<br />

wie lange die letzten Impfungen zu -<br />

rückliegen. Wer keinen Impfpass hat, kann<br />

seinen Hausarzt ansprechen, denn dieser<br />

sollte alle Impftermine in der Patientenakte<br />

dokumentiert haben. <br />

Tipps und Informationen zum Thema<br />

Impfen finden Sie auf der Internetseite<br />

des Robert Koch-Institutes unter<br />

www.rki.de Infektionsschutz Impfen<br />

14<br />

DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />

15


AUS DEN REGIONEN<br />

Filiale Bonn umge -<br />

zogen: Erste gemeinsame<br />

Filiale mit dem<br />

Münchener Verein<br />

eröffnet<br />

Eröffnung mit viel Prominenz<br />

von <strong>Deutsche</strong> Post DHL, Telekom<br />

sowie Münchener Verein<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> ist mit ihrer Bonner<br />

Filiale in die Friedrich-Ebert-Allee 65 umgezogen.<br />

Seit Ende Mai stehen den Versicherten<br />

dort die Türen offen. Dies ist zudem<br />

die erste gemeinsame Filiale mit dem<br />

Münchener Verein, dem Kooperationspartner<br />

aus dem Bereich der privaten Krankenversicherungen.<br />

Versicherte können sich<br />

jetzt unkompliziert und schnell zu einem<br />

umfassenden Schutz aus gesetzlicher und<br />

privater Versicherung beraten lassen. „Wir<br />

freuen uns über die neuen Räume. Sie sind<br />

mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr<br />

gut erreichbar und befinden sich in direkter<br />

Nachbarschaft zu unseren vielen Versicherten<br />

bei Post, Postbank und Telekom“, so<br />

Thorsten Krumphaar, Filialleiter <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>BKK</strong> Bonn. Neu ist, dass die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong><br />

zum ersten Mal ihre Filiale mit dem Münchener<br />

Verein teilt. Die Kooperation mit dem<br />

Privatversicherer besteht seit dem 1. Januar<br />

2013. „Damit erweitern wir das Leis tungs -<br />

spektrum für unsere Kunden – neben unseren<br />

gesetzlichen Leistungen können sie sich<br />

bei Interesse über Zusatzleistungen aus den<br />

Bereichen Zahn, Pflege, ambulante und<br />

stationäre Behandlungen schlau machen.“<br />

Vom 27. bis 29. Mai fanden die offiziellen<br />

Eröffnungstage statt. Interessierte und<br />

Versicherte konnten sich zu Gesundheitsthemen<br />

informieren, ihr Gesundheits wissen<br />

bei einem Gewinnspiel testen und sich zu<br />

den Versicherungs leis tungen von <strong>Deutsche</strong>r<br />

<strong>BKK</strong> und dem Münchener Verein beraten<br />

lassen. Für das leibliche Wohl wurden<br />

gesunde Naschereien gereicht. <br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> Business Cup –<br />

Kicken für den guten Zweck<br />

Toller Sport, viel Spaß und eine Spende für die Krzysztof-Nowak-Stiftung über 1.000<br />

Euro – das war der Business Cup 2012. In Kooperation mit der Volksbank BraWo Socca -<br />

Five Arena fand das Firmenfußballturnier der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> zum dritten Mal in Wolfsburg<br />

statt. Auch diesmal konnte sich das Autohaus Wolfsburg nach einem spannenden<br />

Finale gegen die VfL Traditionself durchsetzen und den großen Pokal nach Hause bringen.<br />

Spieler und Besucher beteiligten sich für den guten Zweck zudem an Tombola, Torwandschießen<br />

und Anfeuern. Nun fand auch die Scheckübergabe statt. Als Übergabeort war das<br />

Stadion des VFL vereinbart worden und in der tollen Kulisse übergab Lukas Haß von der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> den Spendenscheck an Roy Präger (links) zu Gunsten der Krzysztof-Nowak-<br />

Stiftung. Die nach dem 2005 verstorbenen VfL Wolfsburg-Fußballprofi benannte Stiftung<br />

fördert und unterstützt Menschen, die wie er an ALS leiden und Hilfe benötigen. ALS ist<br />

eine fortschreitende Erkrankung der Nerven, die für die Muskeln zuständig sind. <br />

25 Jahre Filiale Gifhorn –<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> feiert mit tollen Aktionen<br />

<strong>Das</strong> Team der Filiale Gifhorn<br />

Die Mitarbeiter der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> beraten seit 25 Jahren in der Filiale in der Gifhorner<br />

Innenstadt ihre Versicherten. Dieses Jubiläum wurde mit einem Aktionstag<br />

rund um das Thema Gesundheit in und vor der Filiale gefeiert. Interaktive Stationen,<br />

ein Gewinnspiel, Aktionen für Kids – das Programm brachte Unterhaltung für alle Alters -<br />

klassen. Für die Kleinen boten die Mitarbeiter der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> Kinderschminken und<br />

Luftballonweitflug an. Währenddessen kurbelten Eltern oder Großeltern den Kaffee- und<br />

Kuchen-Verkauf zu Gunsten der Initiative „Helfen vor Ort“ an. Für alle, die schon immer<br />

mal testen wollten, was sich im alkoholisierten Zustand verändert, stellte die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>BKK</strong> einen Parcours mit der „Rauschbrille“ bereit. Bei einem Gewinnspiel verloste die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> als Hauptpreis einen iPod und viele weitere Preise. <br />

Azubis spenden für Kinder<br />

Mitarbeiter spenden<br />

25,5 Liter Blut<br />

Abgezapft ist es:<br />

Die Mitarbeiter der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> im<br />

DRK-Bus.<br />

Um den Bedarf an Blutkonserven im Klinikum<br />

Wolfsburg besser zu decken, spendeten<br />

57 Mitarbeiter/innen der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>BKK</strong> 25,5 Liter Blut. Die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>BKK</strong> geht mit gutem Beispiel voran und<br />

kann mit ihrer Spende etwa 150 Menschen<br />

das Leben retten. Denn seit Jahren<br />

geht die Zahl der Blutspender im Bereich<br />

des DRK-Kreisverbandes Wolfsburg zurück<br />

– auch wenn jeder irgendwann auf Spenderblut<br />

angewiesen sein kann. Es dauert nur<br />

wenige Minuten und der Aufwand ist gering.<br />

Die Wirkung dafür umso größer: „Mit<br />

einer einzigen Blutspende können Sie drei<br />

Menschen das Leben retten. Denn dem gespendeten<br />

Blut wird nur das entnommen,<br />

was der Patient braucht. Benötigt er nur<br />

Blutplasma, bekommt er auch lediglich nur<br />

das. Bestandteile wie die roten Blutkörperchen<br />

oder Blutplättchen stehen dann noch<br />

Zukunftstag bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> in Wolfsburg<br />

Nadine Weiss vom Marketing erklärt, worauf es bei einem guten Plakat ankommt.<br />

AUS DEN REGIONEN <br />

Nach der Eröffnung der Azubifiliale „<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> in Motion“<br />

am Standort Stuttgart, starteten die Azubis mit der ersten<br />

Aktion gleich voll durch. Mit einem reichlichen Frühstücksbuffet,<br />

das von selbstgebackenem Kuchen über herzhaft belegte Brötchen<br />

und anderen Leckereien reichte, sollten die spendenfreudigen<br />

Kolleginnen und Kollegen angelockt werden – und das funktionierte<br />

wunderbar! Neben dem Frühlingsfrühstück an einem Verkaufsstand<br />

am Haupteingang waren die Azubis außerdem mit einem<br />

mobilen Wagen im ganzen Haus unterwegs. Die Aktion fand<br />

so großen Anklang, dass das Buffet sehr schnell ausverkauft war.<br />

Der Erlös der Frühstücksaktion beläuft sich auf stolze 555 Euro!<br />

Schnell stand fest, dass die Azubis alle Einnahmen an „Ein Herz<br />

für Kinder“ spenden wollen. Die Azubis sagen dazu: „Vielen Dank<br />

dafür an die großzügigen Spender!“ Besonders gefreut haben sich<br />

die Auszubildenden über die zahlreichen Helfer, die mit Kuchen -<br />

spenden, beim Verkauf oder Vorbereiten der Brötchen aktiv mitwirkten.<br />

Ein besonderer Dank geht außerdem an den Kantinenchef,<br />

der stets mit Rat und Tat zur Seite stand. <br />

anderen Menschen zur Verfügung. Eine<br />

wirklich gute Sache“, erklärt Nadine Zielinsky,<br />

Auszubildende bei der Krankenkasse<br />

und zugleich Leiterin der Azubifiliale<br />

„<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> in Motion“ in Wolfsburg. <br />

22 Mädchen und Jungen aus Wolfsburg eroberten die Zentrale<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> in Wolfsburg. Die Kids der Klassen fünf bis<br />

neun besuchten nach einer Führung durch das Gebäude drei<br />

Abteilungen: Sie lernten bei der SchmeXpedition etwas über eine<br />

gesunde Lebensweise, ließen sich von den Azubis erklären, was<br />

sie bei einer Ausbildung erwartet und gestalteten ein Werbeplakat<br />

selbst. Achim Kolanoski, Vorstandsvorsitzender der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>BKK</strong>, begrüßte die Kids und nahm sich Zeit, um altersgerecht zu<br />

erklären, was innerhalb einer Krankenkasse so passiert. „Die Berufsbilder<br />

sind hier ganz unterschiedlich – neben dem klassischen<br />

Sozialversicherungsfachangestellten haben wir hier Mathematiker,<br />

Apotheker, Krankenpfleger, IT-Spezialisten, Wirtschaftswissenschaftler<br />

und viele mehr.“ Besonders Eigeninitiative und Antrieb<br />

schätze er an vielen Kolleginnen und Kollegen: „Meiner Erfahrung<br />

nach ist es leichter, wenn man selbst vorwärts will.“ <br />

16 DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />

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SERVICE MIT GESUNDHEITSKOSTEN STEUERN SPAREN<br />

MIT GESUNDHEITSKOSTEN STEUERN SPAREN SERVICE<br />

Foto: GordonGrand<br />

Mit Gesundheitskosten<br />

Steuern sparen<br />

Von Krankenversicherung bis Kuraufenthalt: Vor allem die Ausgaben rund um die Gesundheit<br />

belasten die Rentner finanziell mitunter sehr. In der Steuererklärung können diese Kosten<br />

aber die Steuerlast senken. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> erklärt, wie’s gemacht wird.<br />

Eine finanzielle Entlastung erhalten Senioren<br />

einerseits für ihre Versicherungsbeiträge,<br />

andererseits können Krankheitskosten<br />

als außergewöhnliche Belastungen geltend<br />

gemacht werden.<br />

Vorsorge zählt<br />

Wer eine gesetzliche Rente, eine Betriebsrente<br />

oder auch eine Pension bezieht, muss<br />

in der Regel weiterhin Beiträge zu Krankenund<br />

Pflegeversicherung zahlen. Hinzu kommen<br />

oft Beiträge zu Krankenzusatzversicherungen,<br />

für Unfall-, Haftpflicht- und Lebensversicherungen.<br />

Diese Kosten belasten<br />

das Konto oft erheblich. Die gute Nachricht:<br />

In der Steuererklärung sind diese<br />

Beiträge zu Personenversicherungen prin -<br />

zipiell als Sonderausgaben abzugsfähig.<br />

„Relevant ist vor allem die Anlage ‘Vorsorgeaufwand’“,<br />

sagt Bernhard Lauscher,<br />

Pressesprecher des Lohnsteuerhilfevereins<br />

Vereinigte Lohnsteuerhilfe. „Dort werden<br />

die Beiträge für Versicherungspolicen – also<br />

auch die Kosten für die Basiskranken- und<br />

Pflegeversicherung – eingetragen.“<br />

Wichtig zu wissen: Grundsätzlich gilt für<br />

den Abzug von Versicherungsbeiträgen eine<br />

Höchstgrenze von 1.900 Euro für Allein-<br />

stehende beziehungsweise 3.800 Euro für<br />

Eheleute. Die Beiträge zur Basiskrankenund<br />

zur sozialen Pflegeversicherung werden<br />

als Erstes und stets in voller Höhe<br />

berücksichtigt. Bleiben diese Beiträge unter<br />

der Höchstgrenze von 1.900 beziehungsweise<br />

3.800 Euro, kann mit anderen Versicherungsbeiträgen<br />

nur noch bis zu dieser<br />

Summe aufgefüllt werden. Liegen Basiskranken-<br />

und Pflegeversicherungsbeiträge<br />

aber darüber, werden sie auch über der<br />

Höchstgrenze hinaus vollständig abgesetzt.<br />

Alle anderen Versicherungsbeiträge fallen<br />

dann allerdings unter den Tisch.<br />

Der bundesweit vertretene Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuer hilfe e.V. berät in mehr als<br />

2.800 Beratungsstellen rund 800.000 Mitglieder. Im Rahmen der gesetzlichen Beratungsbefugnis<br />

nach § 4 Nr. 11 StBerG werden Einkommensteuererklärungen für Arbeitnehmer, Beamte und Rentner<br />

erstellt. Telefon-Kontakt 0800 181 76 16, Internet www.vlh.de Die Stiftung Warentest hat die Spezialbroschüre<br />

Steuererklärung für Rentner 2012/2013 herausgegeben. Die Schrift kostet 14,90 Euro.<br />

Für Rentner gibt es eine Besonderheit:<br />

Die Finanzbeamten führen eine so genannte<br />

Günstigerprüfung durch. Hintergrund: Bis<br />

BERNHARD LAUSCHER, Pressesprecher des Lohnsteuerhilfevereins<br />

Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V.<br />

Ende 2004 konnten Senioren deutlich<br />

höhere Versicherungskosten steuerlich absetzen.<br />

Um die Betroffenen jetzt nicht<br />

schlechter zu stellen, muss das Finanzamt<br />

bis zum Jahr 2019 automatisch prüfen, ob<br />

die neue oder die alte Regelung für den jeweiligen<br />

Steuerzahler günstiger ist. Nach<br />

der alten Regelung konnten alleinstehende<br />

Rentner bis zu 5.068 Euro, Rentnerehepaare<br />

bis zu 10.136 Euro geltend machen. Seit<br />

2011 werden die Beiträge aber Jahr für Jahr<br />

verringert. So liegt der Vorsorgehöchstbe-<br />

Zumutbare Belastung in Prozent<br />

Gesamtbetrag<br />

der Einkünfte in Euro<br />

Alleinstehende ohne Kinder<br />

Ehegatten ohne Kinder<br />

Stpfl. mit 1 oder 2 Kindern<br />

Stpfl. mit 3 oder mehr Kindern<br />

Foto: goodluz<br />

bis 15.340<br />

5 Prozent<br />

4 Prozent<br />

2 Prozent<br />

1 Prozent<br />

trag im Jahr 2012 bei nur noch 4.401 Euro<br />

beziehungsweise 8.802 Euro.<br />

Brille, Kur und Zahnersatz<br />

Kosten bei Krankheit, Pflegebedürftigkeit,<br />

Behinderung oder einer krankheits-, pflegeoder<br />

behinderungsbedingten Heimunterbringung<br />

zählen zu den außergewöhnlichen<br />

Belastungen – sie senken ebenfalls die Steuerlast.<br />

Auch die Ausgaben für Kuren und<br />

andere Rehamaßnahmen sowie für Medikamente<br />

und medizinische Hilfsmittel fallen<br />

unter diesen Punkt.<br />

„Bis zu einer bestimmten Grenze müssen<br />

Steuerzahler allerdings die Kosten selbst<br />

tragen. <strong>Das</strong> Finanzamt berücksichtigt die<br />

Ausgaben nur, soweit die so genannte zumutbare<br />

Belastung überschritten ist“, erklärt<br />

Steuerexperte Lauscher. Falls die Kinder<br />

ihre Ausbildung schon abgeschlossen<br />

haben oder schon 25 Jahre und älter sind,<br />

beläuft sich die zumutbare Belastung auf<br />

vier bis sieben Prozent der Einkünfte (siehe<br />

Tabelle). Bis zu dieser Höhe müssen die<br />

Krankheitskosten ohne steuerliche Erleichterungen<br />

getragen werden.<br />

Lauscher rät: „Um die Hürde der zumutbaren<br />

Belastung zu überwinden, macht es<br />

Sinn, außergewöhnliche Belastungen nicht<br />

über mehrere Jahre zu verteilen, sondern<br />

sie zu bündeln. Zum Beispiel, indem man<br />

größere Aufwendungen wie den Kauf einer<br />

neuen Brille und die geplante Zahnsanierung<br />

in einem Kalenderjahr bezahlt.“<br />

Es gibt auch außergewöhnliche Belastungen<br />

„besonderer Art“. Sie werden auf Seite<br />

3 des Mantelbogens der Steuererklärung<br />

ausdrücklich abgefragt: Wer zum Beispiel<br />

eine Person im Haushalt pflegt, die in Pflegestufe<br />

III eingestuft ist, kann einen Pflegepauschbetrag<br />

in Höhe von 924 Euro beantragen.<br />

Eine Alternative: Der Angehörige<br />

kann die Ausgaben für diese Pflege auch<br />

einzeln auflisten. Dann fallen die Kosten<br />

aber unter die allgemeinen „außergewöhn -<br />

liche Belastungen“ – und können somit<br />

helfen, über die Grenze der zumutbaren<br />

Belastung zu kommen. <br />

15.341 bis 51.130<br />

6 Prozent<br />

5 Prozent<br />

3 Prozent<br />

1 Prozent<br />

über 51.130<br />

7 Prozent<br />

6 Prozent<br />

4 Prozent<br />

2 Prozent<br />

18 DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />

19


GESUNDHEIT DIE PILLE DANACH<br />

Anzeige<br />

Wichtige Informationen zum Pflegeschutz<br />

Notfallhilfe auf Rezept<br />

<strong>Das</strong> kann passieren: <strong>Das</strong> Kondom platzt, die Antibabypille wird vergessen oder an Verhütung<br />

gar nicht erst gedacht: Wer schnell handelt, kann eine ungewollte Schwangerschaft noch<br />

abwenden. Mit der „Pille danach“ – in Deutschland gibt es sie weiterhin auf Rezept.<br />

Wenn es mit der Verhütung aus irgendeinem<br />

Grund nicht geklappt hat, kann man<br />

natürlich hoffen, dass nichts passiert ist. Er,<br />

oder in diesem Fall sie, kann aber auch zur<br />

„Pille danach“ greifen. Dieses Arzneimittel<br />

hat erst vor Kurzem für Schlagzeilen gesorgt:<br />

SPD und Linke wollten die Rezeptpflicht<br />

aufheben, um die Verhinderung<br />

einer Schwangerschaft im Fall der Fälle für<br />

Frauen einfacher zu machen. Doch die Bundesregierung<br />

hält an der alten Regelung<br />

fest. Die „Pille danach“ ist in Deutschland –<br />

anders als in weltweit aktuell 78 Ländern –<br />

weiterhin nicht frei erhältlich. Um das Medikament<br />

in der Apotheke kaufen zu können,<br />

müssen Frauen also ein Rezept vom Arzt<br />

vorlegen. Europaweit ist das sonst nur noch<br />

in Italien und Polen so.<br />

Wie wirkt die „Pille danach“?<br />

<strong>Das</strong> Medikament unterdrückt oder ver -<br />

zögert den Eisprung. Zusätzlich wird das<br />

Sekret des Gebärmutterhalses zäher und<br />

der pH- Wert der Gebärmutterschleimhaut<br />

erhöht. Dadurch verlieren die Spermien an<br />

Beweglichkeit. So verhindert es eine Befruchtung,<br />

wenn es vor dem Eisprung zum<br />

ungeschützten Geschlechtsverkehr gekommen<br />

ist – denn um den Eisprung herum ist<br />

die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft<br />

am höchsten. Der Wirkmechanismus<br />

ist im Einzelnen nicht geklärt. Wichtig: Die<br />

„Pille danach“ unterscheidet sich ganz klar<br />

von der Abtreibungspille: Sie beendet nicht<br />

eine schon bestehende Schwangerschaft.<br />

Und: Sie kann auch nicht als normales<br />

Verhütungsmittel verwendet werden. Denn<br />

das Medikament ist ein hochwirksames Hormonpräparat,<br />

das nur im Notfall eingenommen<br />

werden sollte – so liegt die Dosis zum<br />

Beispiel von Levonorgestrel beim 15-fachen<br />

der üblichen Tagesdosis von Antibabypillen.<br />

Auch ist die Sicherheit der „Pille danach“<br />

nicht mit der anderer hormoneller Verhü-<br />

Politischer Wirbel um die „Notfallverhütung“<br />

Der Gesundheitsausschuss des Bundestages hat beschlossen, dass die<br />

„Pille danach“ rezeptpflichtig bleiben soll. Die Regierungsfraktionen<br />

Union und FDP begründeten ihre Entscheidung mit zwei Argumenten.<br />

Zum einen gebe es hierzulande nur zwei Präparate: <strong>Das</strong> gut verträg -<br />

liche Ulipristal und das weniger gut verträgliche Levonorgestrel. Aus<br />

rechtlichen Gründen könne aber nur Levonorgestrel freigegeben werden<br />

– das sei die schlechtere Alternative. Zum anderen sei es wichtig,<br />

die Pille danach weiterhin nur mit einem ausführlichen Beratungsgespräch<br />

auszugeben. Die Entscheidung der Bundesregierung steht im<br />

Gegensatz zu einer Richtlinie der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO), die ausdrücklich empfiehlt, die „Pille danach“ frei zugänglich<br />

zu machen. So könnten ungewollte oder unerwünschte Schwangerschaften<br />

und Schwangerschaftsabbrüche vermieden werden. <br />

Foto: shootingankauf<br />

tungsmittel zu vergleichen. <strong>Das</strong> liegt auch<br />

an ihrem Einsatz: <strong>Das</strong> Medikament mit dem<br />

Wirkstoff Levonorgestrel muss spätestens<br />

nach 72 Stunden, also drei Tagen nach dem<br />

ungeschützten Sex, eingenommen werden.<br />

Danach lässt seine Wirkung stark nach.<br />

Ulipristalacetat wirkt etwas länger, muss<br />

aber spätestens nach 120 Stunden, das sind<br />

fünf Tage, geschluckt werden. Je kürzer<br />

die Zeitspanne zwischen ungeschütztem<br />

Geschlechtsverkehr und Einnahme, desto<br />

niedriger das Risiko einer Schwangerschaft.<br />

Nicht ohne Nebenwirkungen<br />

Ganz ohne Nebenwirkungen bleibt die<br />

Einnahme der „Pille danach“ nicht: Es<br />

kann zu Übelkeit und Erbrechen, Schwindel,<br />

Schmerzen im Unterbauch und Kopfschmerzen<br />

kommen. Mitunter verschiebt<br />

sich die nächste Monatsblutung oder fällt<br />

stärker als sonst aus. Auch Zwischenblutungen<br />

sind möglich. Bleibt die Periode ganz<br />

aus, sollte man einen Frauenarzt aufsuchen<br />

und einen Schwangerschaftstest machen<br />

lassen. Denn: Eine 100-prozentige Garantie<br />

gibt es auch trotz „Pille danach“ nicht. <strong>Das</strong><br />

liegt zum einen an der nachlassenden Wirkung,<br />

zum anderen kann die gleichzeitige<br />

Einnahme beispielsweise von Antibiotika,<br />

Antidepressiva, Mitteln gegen Epilepsie<br />

und Arzneien mit Johanniskraut die Wirksamkeit<br />

mindern. <br />

Foto: Alexander Raths<br />

Pflegefall: Je besser die Absicherung, desto größer die Wahlmöglichkeiten<br />

<strong>Das</strong> Thema Pflege und pflegebedürftige Angehörige ist in der<br />

Mitte der Gesellschaft angekommen. Die individuelle Lebenserwartung<br />

steigt laufend an. Eine Frau, die heute ihren 65.<br />

Geburtstag feiert, hat statistisch eine Lebenserwartung von<br />

über 85 Jahren. Damit ist auch der Bedarf für Pflege gestiegen.<br />

Und er steigt weiter: Bis zum Jahr 2030 rechnet das statistische<br />

Bundesamt mit 3,4 Millionen Pflegebedürftigen, ein<br />

Drittel mehr als heute.<br />

Aktuell sind ca. 2,5 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig.<br />

Drei Viertel von ihnen sind 65 Jahre oder älter. <strong>Das</strong><br />

bedeutet: Von diesen Menschen ist jeder achte pflegebedürftig.<br />

Bei den über 75-Jährigen ist es sogar jeder fünfte. Nicht immer<br />

reichen die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung dafür<br />

aus, alle anfallenden Kosten zu decken. In diesem Fall können auf<br />

die Angehörigen hohe Ausgaben zukommen, denn sie sind unter<br />

Umständen zahlungspflichtig.<br />

1999<br />

2011<br />

2030<br />

ca. 2,1 Mio.<br />

ca. 2,5 Mio.<br />

ca. 3,4 Mio.<br />

Die Anzahl der Pflegebedürftigen in Deutschland wird weiter ansteigen.<br />

Schon ab<br />

17,77 € *<br />

im Monat<br />

Wenn ein Angehöriger in der Familie oder auch in einer Wohngemeinschaft<br />

gepflegt werden kann, entstehen dennoch erhebliche<br />

Kosten, denn meist sind sowohl größere Investitionen nötig als<br />

auch Unterstützung z.B. durch einen ambulanten Pflegedienst.<br />

Wenn dies nicht möglich ist und ein Platz in einem Pflegeheim<br />

benötigt wird, liegen die Kosten noch höher – je nach Heim und<br />

Pflegestufe zwischen 2.500 und 3.500 Euro monatlich.<br />

Jedoch: „Die Pflegeversicherung ist schon heute nur eine Teilkaskoversicherung“,<br />

wie es der Kölner Wirtschaftswissenschaftler<br />

Dominik Enste in der Wochenzeitung Die Zeit formuliert hat. In<br />

der Pflegestufe 3 beträgt die monatliche Leistung der gesetzlichen<br />

Pflegeversicherung 1.550 Euro. Es kommt also schnell zu einer Lücke<br />

von über 1.000 Euro monatlich. Außerdem gilt: „Kinder haften<br />

für ihre Eltern.“ <strong>Das</strong> zuständige Sozialamt übernimmt zwar<br />

zunächst die Lücke bei den Kosten, aber es holt sich das Geld von<br />

den Kindern des Betroffenen zurück. Eine Zusatzversicherung<br />

schafft Sicherheit und schließt die finanzielle Lücke im Pflegefall.<br />

Je besser die finanziellen Mittel im Pflegefall sind, umso größer<br />

sind die Wahlmöglichkeiten, wie der Pflegebedürftige diesen<br />

Lebensabschnitt gestalten will – sei es in der familiären Umgebung,<br />

in einer Wohngemeinschaft oder in einem Heim seiner<br />

Wahl. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> hat sich bewusst für eine Kooperation<br />

mit der MÜNCHENER VEREIN Versicherungsgruppe entschieden<br />

und empfiehlt die DEUTSCHE PRIVATPFLEGE PLUS ihres Partners.<br />

Kooperationspartner der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong><br />

Schon für den Pflegefall geschützt?<br />

Jetzt mit Eigenvorsorge optimal absichern. Informieren Sie sich<br />

über die DEUTSCHE PRIVATPFLEGE PLUS oder sichern Sie sich<br />

eine persönliche Beratung – kostenlos und unverbindlich.<br />

Service-Telefon 0800 44 55 699 (Mo. - Fr. von 8 - 18 Uhr )<br />

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Tarifliches Eintrittsalter 55 Jahre, „Förder-Absicherung“ Pflegebahrtarif 490 + Aufstockung<br />

auf DEUTSCHE PRIVATPFLEGE PLUS 495.<br />

20<br />

DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013


SERVICE ALTERSREISE<br />

ALTERSREISE SERVICE<br />

In Würde Altwerden<br />

Er lebt in Deutschlands<br />

berühmtester WG: Henning<br />

Scherf, der ehemalige und<br />

langjährige Bürgermeister<br />

von Bremen. Seit seinem<br />

Ausscheiden aus der aktiven<br />

Politik setzt er sich für die Interessen<br />

von alten Menschen<br />

ein und beschäftigt sich mit<br />

den Facetten des Altwerdens.<br />

❯❯ <strong>Magazin</strong>: Herr Scherf, was war Ihre<br />

Motivation dafür, mehrere Bücher über<br />

das Altern zu schreiben?<br />

❮❮ Ich bin als Kriegskind und mit mehreren<br />

Geschwistern bei meiner Großmutter aufgewachsen,<br />

weil unsere Mutter Typhus hatte.<br />

Wir haben schon als Kinder gelernt, welche<br />

große und wunderbare Lebenshilfe ein<br />

älterer Mensch ist. Ohne Großmutter wären<br />

wir überhaupt nicht über den Krieg hinweg<br />

gekommen. Seit langem praktizieren wir ein<br />

Zusammenleben über Generationen hinweg<br />

– bis hin zum Tod in vertrauter Umgebung.<br />

<strong>Das</strong> ist für alle Beteiligten eine große Chance.<br />

<strong>Das</strong> ist zugleich die Basis für unser eigenes<br />

Gebrechlichwerden und eine gute Perspektive<br />

für unsere Zukunft.<br />

❯❯ <strong>Magazin</strong>: Vor dem Hintergrund dieser<br />

eigenen Erfahrungen, denken Sie, dass herkömmliche<br />

Altenheime zu einer menschenwürdigen<br />

Versorgung einer größer werdenden<br />

Zahl alter Menschen geeignet sind?<br />

❮❮ Ich glaube, dass traditionelle Altenheime<br />

eine Sackgasse sind. Die ja zudem auch von<br />

der Immobilienwirtschaft entdeckt worden<br />

sind, die ein Haus nach dem anderen auf die<br />

grüne Wiese stellt. <strong>Das</strong> ist nicht das, was<br />

sich die Alten wünschen. Wir möchten gern<br />

alt werden mit denen, die uns ein Leben<br />

lang begleitet haben und die uns nicht allein<br />

lassen, wenn wir schwach werden oder<br />

Kompetenzen verlieren. Wir möchten auch<br />

in dieser vertrauten Umgebung alt werden<br />

und sterben. Traditionelle Altenheime sind<br />

nur auszuhalten als ein Angebot für den absoluten<br />

Notfall. Als Regelangebot gehen sie<br />

völlig an den Interessen der Alten vorbei.<br />

Stattdessen sollten wir unsere finanziellen<br />

und vor allem auch personellen Ressourcen<br />

DR. JUR. HENNING SCHERF (Jg. 1938) war lange Bildungsund<br />

Justizsenator und von 1995 bis 2005 Bürgermeister von<br />

Bremen. Seine Popularität wurde durch seine Bürgernähe und<br />

Bescheidenheit stark gefördert. Seit 2005 ist er Präsident<br />

des <strong>Deutsche</strong>n Chorverbandes.<br />

darauf konzentrieren, dass alte Menschen<br />

in vertrauter Umgebung und Nachbarschaft<br />

leben können.<br />

❯❯ <strong>Magazin</strong>: Sie haben sich für Ihr Buch<br />

„Altersreise“ ausführlich in Wohngemeinschaften<br />

und in Mehrgenerationenprojekten<br />

umgeschaut. Welche Erfahrungen<br />

haben Sie dort gemacht?<br />

❮❮ Es gibt ganz unterschiedliche Projekte<br />

und damit verschiedene Erfahrungen. In<br />

meinem letzten Buch „Altersreise“ geht es<br />

um pflegebedürftige Menschen, die nicht<br />

mehr allein leben können, in der Regel<br />

Demenzkranke. Ich wollte herausfinden und<br />

erfahren, ob es funktioniert, wenn solche<br />

Menschen zu zehnt zusammenziehen, welche<br />

Hilfen sie brauchen, was an Aufmerksamkeit.<br />

Ich bin sehr überrascht worden,<br />

denn ein solches Zusammenleben funktioniert,<br />

wenn es überschaubar ist und in die<br />

Nachbarschaft integriert ist, wenn jeder<br />

Platz hat für seine eigenen Möbel, Teppiche<br />

und Bücher, wenn jeder seine Tiere, die er<br />

liebt, mitnehmen kann. Wenn ein Garten da<br />

ist, in dem man noch arbeiten kann. Es geht,<br />

wenn nicht alle bettlegrig sind. Es geht,<br />

wenn sie ihr Essen noch selber zubereiten<br />

und es nicht fertig geliefert vorgesetzt bekommen,<br />

wenn sie den Tisch selber decken.<br />

Wichtig ist auch ein Pflegemix aus hauptamtlichen<br />

und ehrenamtlichen Kräften.<br />

Wichtig sind auch Angehörige, die sich um<br />

www.herder.de Suchwort: Altersreise<br />

Auf der Homepage des Verlages finden Sie<br />

weitere Infos und Bestellmöglichkeiten.<br />

ihre Eltern oder Großeltern kümmern und<br />

sie nicht einfach abschieben. In ein traditionelles<br />

Pflegeheim nehmen sie letztlich nur<br />

einen Koffer mit – wie in ein Krankenhaus.<br />

❯❯ <strong>Magazin</strong>: Was ist z.B. in einer Alten-WG<br />

anders als in einem Pflegeheim?<br />

❮❮ In der Alten-WG wird gewohnt und gelebt<br />

und nicht in erster Linie gepflegt. In einer<br />

Alten-WG wird mitgeholfen, es ist wichtig<br />

herauszufinden, was die alten Menschen<br />

noch können. Es gibt eine freie selbstbestimmte<br />

Wahl meiner Pflegekräfte, und<br />

ich bin nicht umgekehrt Gegenstand von<br />

großen Pflegestrukturen. Ich bin bis zuletzt,<br />

so lange es trotz meines Kompetenzverlus<br />

tes geht, selbstbestimmt.<br />

❯❯ <strong>Magazin</strong>: Sind solche WG´s und Projekte<br />

ein Ausweg aus der von Ihnen beklagten<br />

Pflegemisere?<br />

❮❮ Ja. Wir sind ja mit unserem traditionellen<br />

Pflegeangebot weltweit ein singuläres Ereignis.<br />

Es gibt ja kein anderes Land, das die<br />

Altenpflege so organisiert wie wir mit diesen<br />

Riesenangeboten an Pflegeeinrichtungen.<br />

Unsere Misere hat ja zwei Ursachen:<br />

eine finanzielle und eine personelle. Wenn<br />

wir aus dieser Misere herauskommen wollen,<br />

müssen wir einen Paradigmenwechsel<br />

vornehmen. Ich setzte da ganz klar auf Integrationskonzepte,<br />

die ja auch zum Ziel haben,<br />

etwas zu machen, damit wir Pflege so<br />

lange wie möglich vermeiden, weil die alten<br />

Menschen noch weitgehend selbstbestimmt<br />

leben können. Dabei ist Prävention ein ganz<br />

wichtiger Schwerpunkt.<br />

❯❯ <strong>Magazin</strong>: Geht es allein um mehr Geld?<br />

❮❮ Nein, es geht besonders um den älter<br />

werdenden Menschen und um seine<br />

Wünsche. Viele Ältere wollen nicht allein<br />

sein, wollen weiter strukturierende Alltagskontakte<br />

haben. Ich wünsche mir Orte, an<br />

denen wir mit unserer verbleibenden Kompetenz<br />

etwas tun können. Demenzkranke<br />

Menschen können noch Kartoffeln schälen<br />

oder Gemüse putzen, sie können noch beim<br />

Kochen oder Backen mit anpacken, obwohl<br />

sie vielleicht nicht mehr reden können oder<br />

fast alles vergessen. Ich habe Menschen<br />

erlebt, die bei der Gartenarbeit oder mit<br />

ihrem Hund oder ihrer Katze glücklich<br />

waren. Wenn man ihnen so etwas Liebes<br />

und Wichtiges wegnimmt, dann fangen sie<br />

an zu weinen, weil sie in die Einsamkeit geschubst<br />

werden. Ich wünsche mir, dass uns<br />

solche einfachen Alltagsdinge bis zum Tod<br />

erhalten bleiben, die ja auch gar nicht so<br />

gigantisch kompliziert sind. Tiere beispielsweise<br />

sind für alte Menschen eine wunderbare<br />

Erfahrung, weil sie dort Zuneigung<br />

und Liebe von einem Lebewesen spüren,<br />

dem es egal ist, ob sie vielleicht gehbehindert<br />

sind oder etwas schräg riechen.<br />

❯❯ <strong>Magazin</strong>: Wie sieht die Grundlage für ein<br />

zufriedenes Altern aus? Was muss man als<br />

Einzelner dafür tun?<br />

❮❮ Man muss alle Sinne, so weit sie noch<br />

zur Verfügung stehen, offen halten und sich<br />

einlassen auf die Welt, darf sich nicht verkriechen<br />

oder verstecken. Man sollte teil -<br />

haben an der Umwelt, immer wieder einmal<br />

eine kleine Aufgabe übernehmen und sich<br />

nicht nur mit den eigenen Gebrechen beschäftigen<br />

und nur klagen, dass es wieder<br />

weniger wird und schlechter geht. Ich rate<br />

älteren Menschen: Tut etwas gegen eure<br />

drohende Einsamkeit. Nehmt die vielen<br />

Angebote an, die es gibt. <strong>Das</strong> sind oft alltägliche,<br />

scheinbar banale Dinge, die vor der<br />

Tür liegen. In dem Maße wie mir das gelingt,<br />

gelingt mir auch das Altern. Ich erlebe das<br />

Alter als chancenreich. Heute kann ich<br />

selbst entscheiden, was ich machen will. Ich<br />

kann mich auf neue Dinge einlassen. So bin<br />

ich heute zum Beispiel beim Chor gelandet.<br />

Dazu habe ich viele Kontakte mit Kindern.<br />

Ich gehe jede Woche mindestens einmal in<br />

eine Grundschule und lese dort vor. Ich habe<br />

das Malen entdeckt, jetzt, wo es wieder<br />

schön wird, sitzen wir in Bremen im Bürgerpark<br />

und aquarellieren. Natürlich wird das<br />

irgendwann einmal weniger werden, ich<br />

werde nicht mehr alles so gut können. Doch<br />

dann werde ich mich auf das konzentrieren,<br />

was ich dann noch kann. Ich hoffe, dass es<br />

dann Menschen um mich herum gibt, die<br />

meine Lebenserfahrungen hören wollen. Ich<br />

hoffe, dass meine neun Enkelkinder weiterhin<br />

Spaß an mir haben. Ich hole mir über sie<br />

die Neugierde am Leben und auf das, was<br />

jetzt passiert.<br />

Foto: Lisa F. Young<br />

❯❯ <strong>Magazin</strong>: Wie steht es grundsätzlich<br />

mit der Eigenverantwortung, um gesund<br />

zu altern?<br />

❮❮ Wir haben schon ein erhebliches Maß an<br />

Eigenverantwortung für unser Wohlbefinden<br />

im Alter. Aber ich habe es schon auch<br />

selbst in der Hand, mich vernünftig zu<br />

ernähren. Ich muss kein Fast Food in mich<br />

hineinstopfen, keine Süßigkeiten, und ich<br />

habe es auch selbst in der Hand, wie viel<br />

Alkohol ich trinke. Bewegung ist ebenfalls<br />

sehr wichtig. Und das gilt auch dann, wenn<br />

ich dazu Hilfsgeräte wie einen Rollator<br />

brauche. Solange ich mich bewege, tue<br />

ich etwas für meine Gesundheit und mein<br />

Wohlbefinden im Alter.<br />

❯❯ <strong>Magazin</strong>: Sie plädieren dafür, sich nicht<br />

nur mit der Frage der Altersvorsorge auseinanderzusetzen,<br />

sondern vor allem mit<br />

dem Prozess des Älterwerdens.<br />

❮❮ Natürlich ist Altersvorsorge ein wichtiges<br />

Thema. Ich bin ganz klar dafür, dass wir<br />

faire finanzielle Bedingungen für alte Menschen<br />

organisieren. Ich beklage die Altersarmut,<br />

die man nicht übersehen darf. Aber<br />

dieses riesige Thema einer alternden Gesellschaft<br />

darf nicht auf dieses einzige Thema<br />

Rente reduziert werden. Mir liegt genauso<br />

daran, dass die Lebenschancen, die<br />

das Alter bietet, nicht übersehen oder gering<br />

geschätzt, sondern genutzt werden.<br />

❯❯ <strong>Magazin</strong>: Muss man sich mit der Altersplanung<br />

nicht schon in der Mitte des Lebens<br />

beschäftigen?<br />

❮❮ Natürlich. Wir waren noch keine 50 Jahre<br />

alt, als wir uns entschieden haben, in<br />

unsere WG einzuziehen. Wir haben uns<br />

frühzeitig Gedanken gemacht, wie wir den<br />

zweiten Teil unseres Lebens gestalten wollen.<br />

Wir sind dann hier mitten in der Stadt in<br />

einem alten Haus gelandet, das wir nach<br />

unseren Vorstellungen umgebaut haben.<br />

❯❯ <strong>Magazin</strong>: Sie waren selbst lange als Politiker<br />

tätig. Was muss aus Ihrer Sicht durch die<br />

Politik an den Rahmenbedingungen verändert<br />

werden, wenn die Versorgung durch<br />

große Altenheime dazu führt, dass alte Menschen<br />

dort oft nur noch eine Nummer sind?<br />

❮❮ Wir haben damals gemeinsam die Pflegeversicherung<br />

eingeführt, und ich dachte,<br />

dass dies im Prinzip richtig ist. Heute ist daraus<br />

vielfach ein Finanzierungskonzept für<br />

Immobilienspekulanten geworden. <strong>Das</strong> hat<br />

keiner von uns gewollt. Wir müssen die Pflegeversicherung<br />

jetzt nicht wieder abschaffen,<br />

sondern sie so umbauen, dass alles das,<br />

was wir hier besprochen haben, nämlich Altwerden<br />

und auch Sterben in vertrauter Umgebung,<br />

möglich wird. <strong>Das</strong> Geld muss also in<br />

die ambulante Betreuung und nicht wie jetzt<br />

in die stationären Einrichtungen auf der<br />

grünen Wiese fließen. Die Kommunalpolitik<br />

muss begreifen, dass es hier eine der wenigen<br />

Chancen gibt, Dorfstrukturen und<br />

Stadtstrukturen beizubehalten und gegen<br />

den Leerstand anzugehen, indem man ein<br />

Dorf oder ein Städtchen gerade für eine<br />

alternde Gesellschaft umbaut. Wir müssen<br />

dafür sorgen, dass nicht immer nur Supermärkte<br />

auf der grünen Wiese entstehen,<br />

wo man nicht mehr hinkommt, wenn man<br />

als alter Mensch nicht mehr Auto fährt,<br />

sondern man muss alles daran setzen, dass<br />

Tante-Emma-Läden, die reihenweise dicht<br />

machen, weil sie gegen die Supermärkte<br />

nicht mehr ankommen, weiter offen bleiben.<br />

<strong>Das</strong>s es einen Fahrdienst gibt, der Mobilität<br />

für die Alten schafft, damit diese nicht immer<br />

nur Zuhause bleiben müssen. <strong>Das</strong> alles<br />

sind ganz große Handlungsfelder, auf<br />

denen wir noch nicht gut sind. <br />

Foto: Gina Sanders<br />

22<br />

DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />

23


SERVICE MEDIKAMENTENFÄLSCHUNGEN<br />

LEBENSMITTEL VON A-Z SERVICE<br />

Drin, was draufsteht?<br />

Foto: fotoknips<br />

Online-Apotheken erfreuen<br />

sich zunehmender Beliebtheit.<br />

Da sie Medikamente in größeren<br />

Mengen einkaufen, können sie die<br />

erzielten Rabatte an ihre Kunden weitergeben.<br />

Doch Vorsicht: Schneller als erwartet<br />

kann man dabei auch ein gefälschtes<br />

Arzneimittel geliefert bekommen.<br />

Für gefälschte Medikamente ist das Internet<br />

ein wichtiger Vertriebsweg. Experten<br />

der Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />

gehen davon aus, dass in Industrieländern<br />

etwa ein Prozent aller im Handel befindlichen<br />

Medikamente gefälscht sind. Bei Arzneimitteln,<br />

die über unseriöse Anbieter im<br />

Internet bestellt werden, deren Adresse<br />

zum Beispiel verschleiert ist, soll der Anteil<br />

von Fälschungen nach Schätzungen der<br />

WHO hingegen bei etwa 50 Prozent liegen,<br />

möglicherweise sogar noch höher. Bei<br />

einer Stichprobe der EAASM, einer Allianz<br />

für den sicheren Zugang zu Arzneimitteln<br />

in Europa, waren immerhin 63 Prozent der<br />

untersuchten Medikamente gefälscht. In<br />

Entwicklungs- und Schwellenländern dürfte<br />

der Anteil gefälschter Arzneimittel insgesamt<br />

bei rund 30 Prozent liegen. Dort<br />

gehören beispielsweise Mittel gegen<br />

Malaria zu den am häufigsten gefälschten<br />

Medikamenten.<br />

Extrem hohe Gewinnspannen<br />

Längst schon beschränken sich Fälschungen<br />

nicht nur auf Lifestyle-Produkte wie<br />

Potenzpillen, angebliche Schlankmacher<br />

oder Dopingmittel, sondern zunehmend<br />

werden auch lebenswichtige Medikamente<br />

gegen Krebs, HIV, Tuberkulose oder Malaria<br />

gefälscht. Gefälschte Malariamittel etwa<br />

führen zu Resistenzen bei der Anopheles-<br />

Mücke, die diese Krankheit auslöst, und in<br />

der Folge zur Wirkungslosigkeit bisher erfolgreicher<br />

Gegenmittel – eine fatale Entwicklung.<br />

Gefälschte Medikamente haben<br />

bereits ein geschätztes Marktvolumen von<br />

75 Milliarden US-Dollar. Tendenz steigend,<br />

denn die Gewinnspannen sind enorm und<br />

sollen deutlich höher als beim Drogen- oder<br />

Waffenhandel sein – bei einem geringen<br />

Risiko, entdeckt zu werden.<br />

Original oder Fälschung?<br />

Die Fälschung ist eine Kopie:<br />

Im besten Falle sind die richtigen Wirkstoffe<br />

in der richtigen Dosierung enthalten. Allerdings<br />

können Hilfsstoffe anders als beim<br />

Original zusammengesetzt sein. Zudem ist<br />

unsicher, ob die Kopie nach den strengen<br />

Hygieneregeln der deutschen Pharmaindus -<br />

trie hergestellt worden ist. Durch eine gefälschte<br />

Verpackung kann zudem verschleiert<br />

werden, dass das Verfalldatum des Originalmedikaments<br />

bereits überschritten ist.<br />

Die Fälschung enthält eine zu geringe<br />

Dosis des Wirkstoffs:<br />

Vor allem bei Antibiotika kann dies sogar<br />

lebensbedrohliche Folgen haben. Grundsätzlich<br />

sind durch die Unterdosierung – wie<br />

beim Malaria-Erreger – Resistenzen möglich,<br />

sodass auch das Originalmedikament mit<br />

korrekter Dosierung zumindest an Wirkung<br />

verliert, wenn nicht sogar komplett wirkungslos<br />

wird, wenn es später innerhalb der<br />

Therapie eingesetzt wird.<br />

Die Fälschung enthält eine zu hohe<br />

Dosis des Wirkstoffs: Die Einnahme kann<br />

zu einem unkalkulierbaren Risiko werden.<br />

Die Fälschung enthält unwirksame<br />

Substanzen: Damit kann die erwartete<br />

Wirkung des Medikaments nicht eintreten.<br />

Dies ist unter anderem bei Impfstoffen sehr<br />

gefährlich, weil man sich in einer trügerischen<br />

Sicherheit wiegt.<br />

Die Fälschung enthält giftige Stoffe:<br />

In gefälschten Medikamenten hat man<br />

schon Schuhputzmittel, Talkum, bleihaltige<br />

Straßenfarbe, Nickel, Borsäure, Lösungsmittel<br />

und sogar Arsen gefunden.<br />

Wirksamer Schutz ist möglich<br />

Für einen Laien ist eine gute Fälschung<br />

kaum zu erkennen, denn dies geht nur im<br />

Labor mit den entsprechenden Analysegeräten.<br />

Dennoch gibt es einige Tipps, wie<br />

man sich vor Fälschungen schützen kann:<br />

Vor einer Fernreise sollten Sie sich in<br />

Deutschland mit allen notwendigen Medikamenten<br />

eindecken. Der vielleicht günstigere<br />

Kauf am Urlaubsort ist mit einem hohen Risiko<br />

behaftet, denn in Asien und Afrika sind<br />

gut 30 Prozent aller Arzneimittel gefälscht.<br />

Ein fehlender Beipackzettel oder Tabletten,<br />

die lose verkauft werden, sind ein deutlicher<br />

Hinweis auf eine Fälschung.<br />

Bei einer deutschen Versandapotheke<br />

kaufen Sie Medikamente ohne Risiko. Bei<br />

verschreibungspflichtigen Präparaten muss<br />

das Rezept per Post eingeschickt werden.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> kooperiert mit den<br />

Online-Apotheken Mycare und Aponeo.<br />

Den Einkauf bei Versandapotheken außerhalb<br />

des Europäischen Wirtschaftsraums<br />

(dazu gehören neben den EU-Ländern noch<br />

Liechtenstein, Norwegen und Island) sollten<br />

Sie vermeiden, denn die Einfuhr von Medikamenten<br />

ist verboten.<br />

Achten Sie bei Internetapotheken auf ein<br />

vollständiges Impressum mit Adresse und<br />

einer Telefonnummer für Rückfragen.<br />

Vorsicht ist auch beim beliebten Kauf der<br />

Pille in südlichen Urlaubsländern geboten.<br />

Sonst könnte es womöglich ein ungewolltes<br />

verspätetes „Mitbringsel“ geben. <br />

Eine Liste aller behördlich zugelassener<br />

Versandapotheken finden Sie im Internet<br />

unter www.dimdi.de<br />

Mehr als saure Milch<br />

Seine cremige Beschaffenheit und seine<br />

vielen Verwendungsmöglichkeiten machen<br />

Joghurt zu einem beliebten Lebensmittel.<br />

Bekömmlich und gesund ist er<br />

außerdem. Joghurt entsteht, wenn Milch<br />

gesäuert und „dick gelegt“ wird. Dafür werden<br />

spezielle Mikroorganismen zugesetzt,<br />

die zunächst den Milchzucker (Lactose)<br />

in Milchsäure umwandeln. Dabei wird die<br />

Milch sauer, der pH-Wert sinkt und das<br />

Eiweiß in der Milch verändert sich. Es<br />

entsteht Joghurt.<br />

Dieses Sauermilchprodukt enthält alle Bestandteile,<br />

die auch in Milch zu finden sind.<br />

Sein hoher Kalziumgehalt ist gut für Knochen<br />

und Zähne. Seine Inhaltsstoffe Kalium<br />

und Magnesium halten Muskeln und Nerven<br />

funktionstüchtig. Außerdem reguliert Kalium<br />

den Wasser- sowie den Säure-Basen-<br />

Haushalt des Körpers. Nichtzuletzt sind die<br />

Milchsäurebakterien des Joghurts wichtig<br />

für eine gesunde Darmflora. Joghurt wird in<br />

verschiedenen Fettstufen angeboten. Den<br />

höchsten Fettgehalt hat der Sahnejoghurt<br />

mit mindestens 10 Prozent, es folgt Vollmilchjogurt<br />

mit 3,5 Prozent, fettarmer Jog -<br />

hurt mit 1,5 Prozent und schließlich Magermilchjoghurt<br />

mit 0,3 Prozent Fett.<br />

Im Handel erhält man sowohl naturbelassenen<br />

Joghurt als auch Joghurt mit Früchten<br />

und Joghurt mit Fruchtzubereitungen. Mancher<br />

Joghurt verspricht sogar mit seinem<br />

Obstzusatz einen besonders hohen Gesundheitswert.<br />

Doch Vorsicht: Eine aktuelle Untersuchung<br />

von Öko-Test hat ergeben, dass<br />

alle 20 getesteten Erdbeerjoghurts Kalorienbomben<br />

sind. Der Zuckergehalt in den<br />

250-Gramm-Bechern entspricht bis zu zehn<br />

Stück Würfelzucker – das sind noch zwei<br />

Stück mehr, als 250 Milliliter Cola enthalten.<br />

Für den Verbraucher ist das oft nicht<br />

zu erkennen, weil die Angabe des Zucker -<br />

anteils fehlt – sie ist erst ab 2014 für alle<br />

Hersteller Pflicht.<br />

Fruchtjoghurt muss nur sechs Prozent<br />

Frucht enthalten, das entspricht in einem<br />

150-Gramm-Becher etwa einer Erdbeere. In<br />

Joghurt mit Fruchtzubereitung müssen sogar<br />

nur 3,5 Prozent echte Früchte sein. Dieses<br />

Produkt ist ein marmeladenähnlicher<br />

Mix, der zum großen Teil aus Zucker und<br />

Bindemitteln besteht. Färbende Lebens -<br />

mitteln wie Rote-Beete-Saft oder Aromen<br />

sorgen dazu für Geschmack und Farbe.<br />

Nur wenn im Kleingedruckten „natürliches<br />

Erdbeer-Aroma“ steht, muss das tatsächlich<br />

aus Erdbeeren stammen, ein „natürliches<br />

Aroma“ oder ein „Erdbeeraroma“ hingegen<br />

kann auch aus Sägespänen hergestellt<br />

werden. Verbraucherschützer raten,<br />

Naturjoghurt zu kaufen und selbst frisches<br />

Obst hineinzuschneiden.<br />

J<br />

Foto: sil007<br />

Foto: ElinaManninen<br />

Übrigens: Die Lebensmittelindustrie verspricht<br />

allzu gern, die Produkte noch gesünder<br />

zu machen. Probiotischer Joghurt wird<br />

zum Beispiel mit extra Milchsäurebakterien<br />

versetzt und auf der Packung die positiven<br />

Wirkungen hervorgehoben. Inwieweit diese<br />

Lebensmittel die körpereigene Abwehr<br />

stärken, ist allerdings wissenschaftlich nicht<br />

sicher geklärt. Die meisten Ernährungsexperten<br />

sind sich einig: Wer sich ausgewogen<br />

ernähren möchte, kann auch zu ganz normalem<br />

Joghurt greifen. <br />

Weitere Infos, Tipps und Rezepte finden Sie<br />

im Internet z.B. unter www.chefkoch.de<br />

Suchbegriff: Joghurt selbstgemacht<br />

Himbeertraum<br />

ZUTATEN FÜR 6 PORTIONEN:<br />

750 g Himbeeren, frisch oder tiefgefroren<br />

500 g Joghurt 1,5 %<br />

150 g Cremafine zum Schlagen<br />

Vanillezucker<br />

150 g Baiser<br />

Zitronenmelisse<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Joghurt und die geschlagene Cremafine<br />

verrühren und mit Vanillezucker abschmecken.<br />

<strong>Das</strong> Baiser zerkrümeln.<br />

In kleinen Dessertschälchen das Baiser mit<br />

den Himbeeren und der Joghurtcreme einschichten<br />

und mit Zitronenmelisse garnieren. <br />

PRO PORTION: 252 kcal<br />

4,6 g Fett<br />

✁<br />

24<br />

DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013


GESUNDHEIT VORSORGE FÜR DIE AUGEN<br />

VORSORGE FÜR DIE AUGEN GESUNDHEIT<br />

Altersblindheit vermeiden<br />

Bei fast allen Menschen<br />

lässt im Alter die Sehkraft<br />

allmählich nach – dies ist ein<br />

ganz normaler Alterungs -<br />

prozess. Hinter manchen<br />

Sehschwächen kann sich jedoch<br />

eine ernstzunehmende<br />

Augenkrankheit verbergen.<br />

Die drei häufigsten Augenerkrankungen im<br />

Alter sind die Altersabhängige Makuladegeneration<br />

(AMD), das Glaukom, auch Grüner<br />

Star genannt und der Graue Star. Es ist<br />

wichtig, diese Krankheiten früh zu erkennen<br />

und zu behandeln, denn sie können zum<br />

Teil zum vollständigen Verlust des Seh -<br />

vermögens führen.<br />

Altersabhängige Makuladegeneration<br />

Die Altersabhängige Makuladegeneration<br />

(AMD) ist in Industrienationen die häufigste<br />

Ursache für den Verlust der zentralen Sehschärfe<br />

im höheren Alter. Gut die Hälfte der<br />

über 80-Jährigen ist davon betroffen. Die<br />

AMD führt auch im späten Stadium nicht<br />

zur vollständigen Erblindung. Den Betroffenen<br />

fallen jedoch Alltagsbeschäftigungen<br />

wie Lesen, Auto- und Radfahren, das Entziffern<br />

von Schildern oder das Erkennen von<br />

Personen mit Fortschreiten der Erkrankung<br />

immer schwerer. In Deutschland leiden<br />

rund 4 Millionen Menschen an AMD. Die Erkrankung<br />

tritt meist nach dem 50. Lebensjahr<br />

auf, mit fortschreitendem Alter nimmt<br />

die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken<br />

immer mehr zu. Man unterscheidet zwei<br />

Formen: die trockene und die feuchte AMD.<br />

An der trockenen Form leiden rund 85 Prozent<br />

der Betroffenen. Hierbei werden Abbauprodukte<br />

des Stoffwechsels nicht richtig<br />

entsorgt und es bilden sich kleine, gelbliche<br />

Ablagerungen (Drusen) unter der Netzhaut.<br />

Dadurch sterben nach und nach Sehzellen<br />

ab, was zu einer allmählichen Sehverschlechterung<br />

führt. Wird im fortgeschrittenem<br />

Stadium auch der Bereich des schärfs -<br />

ten Sehens – die Makula – angegriffen,<br />

kommt es zu einem deutlichen Sehverlust.<br />

Wirksame Behandlungsmethoden gibt es<br />

bislang noch nicht. Der Krankheitsverlauf<br />

ist schleichend und bleibt daher häufig<br />

unbemerkt.<br />

Seltener, aber wesentlich aggressiver ist die<br />

feuchte Makuladegeneration. Diese schreitet<br />

in der Regel sehr schnell voran. Hierbei<br />

wuchern hinter der Netzhaut unkontrolliert<br />

neue Blutgefäße. Aus diesen Gefäßen tritt<br />

Flüssigkeit aus, die die lichtempfindlichen<br />

Zellen der Makula schädigen. Solche Ansammlungen<br />

von Gefäßflüssigkeiten und<br />

Einblutungen werden als „graue“ oder „blinde“<br />

Flecken wahrgenommen. <strong>Das</strong> Bild auf<br />

der Netzhaut wird verzerrt, so dass der Betroffene<br />

gerade Linien gebogen wahrnimmt.<br />

Foto: pix4U<br />

Foto: sergey02<br />

Von dieser Form der AMD sind etwa 15 Prozent<br />

der Patienten betroffen. Innerhalb kurzer<br />

Zeit kann die Sehleistung massiv abnehmen<br />

– bis hin zur Altersblindheit.<br />

Typische Anzeichen selbst erkennen<br />

Lesen wird zunehmend schwieriger:<br />

Buchstaben verschwimmen und Linien<br />

erscheinen verzerrt oder fehlen.<br />

Gerade Linien scheinen gebogen.<br />

<strong>Das</strong> Sehen wird zunehmend verschwommen<br />

und unscharf.<br />

Bilder erscheinen verzerrt, Farben<br />

schwächer.<br />

Gesichter verschwimmen, der Gesichtsausdruck<br />

ist schwer zu erkennen.<br />

In der Mitte des Sehfeldes wird ein<br />

dunkler Fleck wahrgenommen, der sich<br />

mit der Zeit weiter ausdehnt.<br />

Diagnose und Behandlung<br />

Der Berufsverband <strong>Deutsche</strong>r Augenärzte<br />

rät, ab dem 40. Lebensjahr, spätestens<br />

aber ab dem 50. Lebensjahr einmal im<br />

Jahr die Augen untersuchen zu lassen. So<br />

können frühe Veränderungen des Sehens<br />

festgestellt werden, die den Betroffenen<br />

„Blinder Fleck“ durch Makuladegeneration<br />

Foto: BeTa-Artworks<br />

suchungen wahrnehmen. Obwohl eine<br />

AMD derzeit nicht heilbar ist, kann der<br />

Krankheitsverlauf durch eine frühzeitige<br />

Therapie verzögert oder sogar aufgehalten<br />

werden. Dies gilt insbesondere für die<br />

trockene Verlaufsform. Die feuchte AMD<br />

ist heute – sofern sie im Frühstadium erkannt<br />

wird – gut behandelbar: Zu den<br />

Therapien zählen die Injektion von Medikamenten<br />

in das Auge, verschiedene Laser -<br />

therapien sowie chirurgische Verfahren.<br />

Grüner Star (Glaukom)<br />

<strong>Das</strong> Glaukom – auch Grüner Star genannt –<br />

führt zu einer Degeneration des Sehnervs.<br />

Seheindrücke können so nicht mehr zum<br />

Sehzentrum im Gehirn weitergeleitet werden.<br />

Dies geschieht schleichend und es vergeht<br />

häufig viel Zeit, bis Betroffene einen<br />

Augenarzt aufsuchen. Dann ist es jedoch<br />

häufig bereits zu spät und der Sehnerv irreparabel<br />

geschädigt. Aus diesem Grund ist<br />

eine Früherkennung extrem wichtig. In den<br />

meisten Fällen ist ein er höhter Augeninnendruck<br />

die Ursache. Er kommt zustande,<br />

wenn das Kammerwasser im Augen inneren<br />

nicht richtig abfließen kann, während immer<br />

neues gebildet wird. Die Flüssigkeit<br />

staut sich im Auge und der Druck steigt an.<br />

Als Folge sterben die empfindlichen Fasern<br />

des Sehnervs nach und nach ab. Es kommt<br />

jedoch vor, dass auch Durchblutungsstörungen<br />

an Sehnerv und Netzhaut eine<br />

Rolle spielen. Denn es gibt auch Glaukom-<br />

Patienten, mit einem normalen Augeninnendruck.<br />

Durch das geschädigte Nervengewebe<br />

kommt es zu den typischen Gesichtsfeldausfällen<br />

(siehe Beispielbild un-<br />

Gesichtsfeldausfall bei Erkrankung durch „Grünen Star“<br />

(noch) nicht auffallen würden. Bei der AMD<br />

spielen auch erbliche Einflüsse eine große<br />

Rolle. Menschen, bei denen Angehörige an<br />

einer AMD leiden, sollten unbedingt und<br />

frühzeitig die empfohlenen Vorsorgeunterten).<br />

<strong>Das</strong> Tückische daran: Oft bemerken<br />

Patienten diese Gesichtsfeldeinschränkungen<br />

erst, wenn der Sehnerv schon stark<br />

geschädigt ist, da das Gehirn diese Sehschwäche<br />

lange ausgleichen kann. Der Grüne<br />

Star kann unbehandelt innerhalb eines<br />

Jahres zur völligen Erblindung führen.<br />

Diagnose und Behandlung<br />

<strong>Das</strong> Risiko, am Grünen Star zu erkranken,<br />

steigt mit dem Alter. Augenärzte empfehlen,<br />

ab dem 40. Lebensjahr einmal im Jahr<br />

zum Augenarzt zu gehen. <strong>Das</strong> gilt vor allem<br />

für Personen, in deren Verwandtschaft<br />

schon mal ein Glaukom vorkam, oder die<br />

an starker Kurzsichtigkeit leiden. Der Arzt<br />

untersucht den Augeninnendruck und das<br />

Gesichtsfeld. Ist der Sehnerv erst einmal<br />

geschädigt, ist er nicht mehr zu heilen –<br />

allerdings lässt sich mit Augentropfen,<br />

Tabletten, Laser oder chirurgischen Eingriffen<br />

eine weitere Schädigung verhin dern<br />

oder verlangsamen.<br />

Grauer Star (Katarakt)<br />

Unter dem Begriff Grauer Star oder Katarakt<br />

werden Augenkrankheiten zusammengefasst,<br />

die eine Trübung der Augenlinse<br />

hervorrufen. Fast jeder ältere Mensch leidet<br />

heute am Grauen Star; die Krankheit ist<br />

weltweit die häufigste Ursache für Erblindung.<br />

Die Betroffenen leiden unter Sehstörungen,<br />

die immer weiter zunehmen<br />

und starke Blendungserscheinungen hervorrufen.<br />

Der Patient sieht im fortgeschrittenen<br />

Stadium nur noch wie durch ein<br />

Milchglas.<br />

Diagnose und Behandlung<br />

Der Augenarzt untersucht bei der Vorsorgeuntersuchung<br />

die Sehschärfe des Patienten.<br />

Mit einer Spaltlampe ist auch eine<br />

leichte Trübung bereits gut zu erkennen.<br />

Medikamentös lässt sich der Katarakt nicht<br />

behandeln, wohl aber mit einer Operation.<br />

Der Eingriff ist heute ein sehr sicheres Verfahren<br />

und dauert bei örtlicher Betäubung<br />

lediglich 15 bis 20 Minuten. Dabei wird die<br />

getrübte Linse entfernt und durch eine<br />

Kunstlinse ersetzt. Die Chancen auf Wiederherstellung<br />

der vollen Sehkraft sind<br />

sehr gut, sofern keine weiteren Augenkrankheiten<br />

vorliegen. Bislang ist nicht bekannt,<br />

wie sich der Graue Star verhindern<br />

lässt. Sicher ist nur, dass sehr viele Faktoren<br />

eine Rolle spielen können. In den allermeisten<br />

Fällen handelt es sich aber um<br />

einen normalen, nicht aufzuhaltenden<br />

Alterungsprozess.<br />

Foto: dondoc-foto<br />

„Milchglaseffekt“ und<br />

Farbtrübung beim<br />

„Grauen Star“<br />

<strong>Das</strong> tut Ihren Augen gut<br />

Grundsätzlich gilt: Eine gesunde Lebensweise<br />

tut auch den Augen gut. Tabakkonsum<br />

ist Gift für die Augen – verzichten Sie auf<br />

Zigaretten und vermeiden Sie den Aufenthalt<br />

in verrauchten Räumen. Gleiches gilt<br />

für Sonneneinstrahlung – schützen Sie Ihre<br />

Augen bei hoher Sonneneinstrahlung mit<br />

einer hochwertigen Sonnenbrille. Weitere<br />

Risikofaktoren sind Bluthochdruck und<br />

Übergewicht. Gesunde Ernährung mit viel<br />

Obst und Gemüse kann dazu beitragen, die<br />

Netzhaut zu schützen. Auch die Einnahme<br />

von bestimmten Nährstoffen und Vitaminen<br />

(Zeaxanthin und Omega-3-Fettsäuren)<br />

kann nach heutigem Stand der Wissenschaft<br />

vorbeugend wirken.<br />

Wichtig, zu wissen<br />

Vorsicht sollten Sie walten lassen, wenn Sie<br />

feststellen, dass Ihre Sehkraft abnimmt. Dadurch<br />

kann auch die Fähigkeit zur Teilnahme<br />

am Straßenverkehr beeinträchtigt sein. Ge -<br />

mäß Fahrerlaubnisverordnung (FEV) müssen<br />

Autofahrer fahrtüchtig sein. Dazu zählt auch<br />

gutes Sehen: Wer weiß, dass er mangelnde<br />

Sehkraft hat, ist gesetzlich dazu verpflichtet,<br />

entsprechende Abhilfe zu schaffen. Selbst<br />

das Gefühl schwindender Sehkraft verpflichtet<br />

dazu. Wer dies ignoriert, dem kann bei<br />

einem Unfall wenigstens eine Mitschuld angelastet<br />

werden. Inklusive aller juristischer<br />

Folgen wie zum Beispiel Mithaftung. <br />

Tipps und Informationen zum Thema<br />

im Internet z.B. unter www.augen.de<br />

und www.altersblindheit-vermeiden.de<br />

oder www.dbsv.org und www.augeninfo.de<br />

26<br />

DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />

27


SERVICE JOBSTARTER<br />

GESUNDHEITSRISIKO SITZEN GESUNDHEIT<br />

Nicht Sitzenbleiben!<br />

Wer den ganzen Tag sitzt,<br />

lebt gefährlich – denn der<br />

Blutzucker steigt, gutes HDL-<br />

Cholesterin sinkt, und das<br />

Risiko eines frühen Herz -<br />

todes nimmt zu.<br />

Die Zahlen sind erschreckend:<br />

Schon Grundschulkinder sitzen rund neun<br />

Stunden täglich. Erwachsene verbringen<br />

durchschnittlich 11,5 Stunden pro Tag auf<br />

Stuhl, Sessel und Sofa. <strong>Das</strong> hat eine aktu -<br />

elle Untersuchung ergeben. Kanadische<br />

Forscher der Universität Montreal haben<br />

sich nun in einer Studie intensiv mit dem<br />

Zusammenhang von langem Sitzen und<br />

gesundheitlichen Problemen beschäftigt.<br />

Tausende junger Menschen wechseln in den kommenden<br />

Wochen von der Schulbank in den Job. Vielleicht sind ja<br />

auch Ihre Söhne und Töchter dabei. Bevor die Ausbildung<br />

losgehen kann, gilt es noch eine wichtige Entscheidung zu<br />

treffen. Die der richtigen Krankenkasse, denn mit dem Ausbildungsbeginn<br />

endet die kostenfreie Familienversicherung für<br />

Ihre Kinder. Jeder Auszubildende muss sich selbst versichern.<br />

Hier sind Sie als Eltern gefragt, unterstützen<br />

Sie Ihre Kinder bei diesen vielen neuen<br />

Verantwortungen, die mit dem Jobstart auf<br />

sie zukommen. Wenn Sie zum Beispiel gute<br />

Erfahrungen mit der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> gemacht<br />

haben, sollten Sie ein gutes Wort für<br />

uns einlegen, damit auch Ihre Söhne und<br />

Töchter die richtige Krankenkassenwahl<br />

treffen.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> – Ihrer Gesundheit<br />

und dem Geldbeutel zuliebe<br />

Wir kümmern uns nicht nur im Krankheitsfall<br />

um unsere Versicherten, sondern sorgen<br />

auch mit sinnvollen Präventionsmaßnahmen<br />

dafür, dass sie lange gesund und fit bleiben.<br />

Übrigens gibt es auch einen speziellen Azubi-BonusPlus,<br />

bei dem Azubis für eine gesundheitsbewusste<br />

Lebensweise bis zu 150<br />

Euro pro Jahr zurückbekommen können.<br />

Gerade in der Ausbildung, wenn das Geld<br />

noch besonders knapp ist, zahlt es sich aus,<br />

bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> versichert zu sein.<br />

QR-Code scannen und gewinnen<br />

Damit die Mitgliedschaft so einfach wie möglich<br />

zu handhaben ist, hat die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong><br />

ihre mobilen Seiten und das Internet den<br />

Surfgewohnheiten der jungen Generation<br />

angepasst. So bieten wir den einfachen Weg<br />

über den QR-Code, um per Smartphone die<br />

Beitrittserklärung bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong><br />

anzufordern. Tragen Sie in unsere Mail einfach<br />

die persönliche E-Mail ein und Sie erhalten<br />

alle Unterlagen direkt auf Ihren Server.<br />

Einfach nur ausfüllen und ab an die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>BKK</strong>. Den Rest machen wir für Sie. Wer<br />

sich bei uns reinscannt, hat mit etwas Glück<br />

übrigens auch noch die Chance einen Preis<br />

zu gewinnen. Per Zufallsclick verlosen wir<br />

drei Nike Sporttaschen im Gesamtwert von<br />

je 150 Euro inklusive Sporthandtuch, Trinkflasche<br />

und je einem Gutschein von Sport-<br />

Scheck im Wert von 100 Euro, mit dem man<br />

sich tolle Sport- oder Fitnessbekleidung kaufen<br />

kann. Alternativ können Sie auch die<br />

Postkarte hinten im <strong>Magazin</strong> verwenden.<br />

Umfassender Versicherungsschutz<br />

und mehr als Standard<br />

Natürlich bieten wir umfassenden Versicherungsschutz,<br />

aber Standard kann jeder.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> bietet durch spezielle<br />

Verträge mit modernen Dienstleistern der<br />

Gesundheitsbranche hochkarätige Zusatzangebote,<br />

die mehr als Standard sind. Genannt<br />

seien hier nur unsere Angebote<br />

Zweitmeinung, die z.B. bei Sportverletzungen<br />

im orthopädischen Bereich gerade für<br />

junge Versicherte sehr wichtig sein können.<br />

Hochmoderne Spitzenmedizin wie Cyber -<br />

knife zur schonenden Behandlung von Tumoren,<br />

zahlreiche zuzahlungsfreie Medikamente<br />

sowie die vielen Präventionsangebote<br />

mit Kursen zu Bewegung, Ernäh rung und<br />

Stressbewältigung runden das Angebot ab.<br />

Ausgezeichnet in Qualität und Leis -<br />

tung – besonders für Berufsstarter<br />

Jedes Jahr testen unabhängige Institute<br />

die Krankenkassen in Deutschland. Bei diesen<br />

Bewertungen erreicht die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>BKK</strong> regelmäßig die vorderen Plätze. Bereits<br />

zum wiederholten Mal sind wir von<br />

Focus Money als „Top Krankenkasse“, mit<br />

„Top Service“ und für „Top Zusatzleistungen“<br />

ausgezeichnet worden. Deshalb sollten<br />

Sie uns weiterempfehlen – ganz besonders<br />

an Ihre Kinder zum Berufsstart. Denn<br />

Sie wissen doch: Wenn’s drauf ankommt,<br />

zählt nur die Leistung. <br />

Foto: pressmaster<br />

Die Untersuchungen zeigen: Bereits nach<br />

zwei Stunden ununterbrochenem Sitzen<br />

gingen die Zuckerwerte ihrer Probanden<br />

nach oben und die Werte an günstigem<br />

HDL-Cholesterin nach unten.<br />

Schwache Muskultur<br />

Auch auf die Muskulatur wirkt sich der<br />

Bewegungsmangel aus: Die Bauch-, Beinund<br />

Gesäßmuskeln werden immer<br />

schwächer, die Rückenmuskeln verkürzen<br />

sich. <strong>Das</strong> wiederum belastet die Schulterund<br />

Nackenpartie, Wirbelsäule, Bandscheiben<br />

und Gelenke.<br />

Außerdem schränkt das lange Sitzen die<br />

Ausschüttung von Lipoproteinlipase (LPL)<br />

in den Blutgefäßen ein. Dieses Enzym ist<br />

an der Fettverdauung beteiligt, ein Mangel<br />

führt zu Übergewicht und zu erhöhten<br />

Blutfettwerten.<br />

Alarmierend ist vor allem die Anfälligkeit<br />

für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wissenschaftler<br />

am Pennington Biomedical Re -<br />

search Center in Louisiana haben über<br />

Foto: nyul<br />

13 Jahre den Gesundheitszustand und<br />

Lebensstil von 17.000 Testpersonen erfasst:<br />

Die Dauersitzer zeigten dabei ein um 50<br />

Prozent höheres Herztodrisiko als die<br />

Wenigsitzer. Nicht zuletzt leidet die Psyche<br />

unter dem Dauersitzen. Einerseits steigt die<br />

Müdigkeit, andererseits wird Stress schlechter<br />

abgebaut – Ängste und Depressionen<br />

treten häufiger auf.<br />

Kleine Aktionen helfen<br />

Doch Vielsitzer können schon mit wenigen<br />

Aktionen gegen die Gefahren antreten:<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> rät, sich im Büroalltag<br />

Bewegung über kleine Angewohnheiten<br />

zu organisieren:<br />

Nutzen Sie die Treppe, nicht den<br />

Fahrstuhl.<br />

Halten Sie, wenn möglich, Konferenzen<br />

im Stehen ab.<br />

Gehen Sie zum Kollegen ins Nachbarzimmer<br />

statt anzurufen.<br />

Gewöhnen Sie sich an, beim Telefonieren<br />

zu stehen.<br />

Stellen Sie Aktenordner, die Sie häufig<br />

brauchen, nicht in unmittelbare<br />

Reichweite.<br />

Und: Setzen Sie sich nicht gleich<br />

Zuhause vor den Fernseher oder PC. <br />

28<br />

DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />

29


GESUNDHEIT HAUTSCREENING<br />

Haut zeigen für<br />

Ihre Gesundheit<br />

Hautkrebs ist die weltweit am häufigsten auftretende Krebs -<br />

erkrankung. Die Tendenz ist steigend – sowohl hierzulande,<br />

als auch weltweit.<br />

Die Zahl der Neuerkrankungen am sogenannten<br />

„Schwarzen Hautkrebs“ hat sich<br />

seit den 1980er Jahren mehr als verdreifacht.<br />

Die Hauptursache dieser deutlichen<br />

Zunahme sehen Experten in einem veränderten<br />

Freizeitverhalten und der damit einhergehenden<br />

zunehmenden UV-Belastung.<br />

Auch der weit verbreitete Wunsch nach<br />

„gesunder“ Bräune ist ein Grund für den<br />

alarmierenden Anstieg – denn übermäßige<br />

natürliche oder künstliche UV-Bestrahlung<br />

ist und bleibt der größte Risikofaktor für die<br />

Entstehung von Hautkrebs. Besonders gefährdet<br />

sind blasse Menschen mit Sommersprossen,<br />

blonden bis rötlichen Haaren und<br />

blauen Augen. Auch wer sich häufig in der<br />

Sonne aufhält oder bereits mehrfach Sonnenbrände<br />

hatte, sollte seinen Körper genau<br />

beobachten. Menschen mit vielen Muttermalen<br />

bzw. „Leberflecken“ haben ebenfalls<br />

ein erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu<br />

erkranken. Wird Hautkrebs jedoch rechtzeitig<br />

erkannt, sind die Heilungschancen sehr<br />

gut, deshalb sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen<br />

wichtig. Seit dem 1. Juli 2008<br />

haben gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren<br />

alle zwei Jahre Anspruch auf eine Früherkennungsuntersuchung<br />

auf Hautkrebs – das<br />

so genannte „Hautkrebs-Screening“. Der<br />

Begriff „Screening“ kommt aus dem Englischen<br />

und bedeutet so viel wie „Filteruntersuchung“.<br />

Dabei sollen Vorstufen, Frühstadien<br />

und Risikofaktoren einer Erkrankung<br />

festgestellt werden. Beim Hautkrebs-Screening<br />

wird gezielt nach den drei häufigsten<br />

Hautkrebserkrankungen gesucht. Die Untersuchung<br />

können Ärzte vornehmen, die<br />

an einer speziellen Fortbildung teilgenommen<br />

und eine entsprechende Genehmigung<br />

erhalten haben. Dazu gehören u.a. Haus -<br />

ärzte sowie Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

(Dermatologen).<br />

Wichtig: Fragen Sie Ihren Arzt vorher,<br />

ob er die erforderliche Zertifizierung der<br />

Kassen ärztlichen Vereinigungen hat. Nur<br />

dann kann er die Leistung über die Versichertenkarte<br />

abrechnen.<br />

Wie läuft die Untersuchung ab?<br />

Hautkrebs kann am ganzen Körper entstehen<br />

und nicht nur an Stellen, die besonders<br />

der Sonne ausgesetzt sind. Deswegen wird<br />

beim Hautkrebs-Screening die gesamte<br />

Fotos (2): Fly_dragonfly, Abb. im Kreis: wikipedia.org<br />

Haut untersucht. Dabei werden standardisierte<br />

Untersuchungsmethoden angewendet<br />

und die Untersuchungsergebnisse dokumentiert.<br />

Die Untersuchung dauert rund<br />

zwanzig Minuten und umfasst eine gründ -<br />

liche Untersuchung der Haut, außerdem bekommen<br />

Sie Tipps, wie Sie durch richtiges<br />

Verhalten Ihr Hautkrebsrisiko reduzieren<br />

können. Zuerst erkundigt sich Ihr Arzt nach<br />

Ihrem gesundheitlichen Befinden und eventuell<br />

bestehenden Vorerkrankungen. Außerdem<br />

stellt er Risikofaktoren fest. Dann folgt<br />

die Untersuchung. Hierfür legen Sie Ihre<br />

Kleidung ab. Der Arzt schaut Ihre Kopfhaut,<br />

die Ohren, Augen und die Lider genau an.<br />

Mit einem Spatel werden Mundschleimhäute,<br />

Lippen und das Zahnfleisch untersucht.<br />

Es folgt die Kontrolle von Hals, Oberkörper,<br />

Armen und Händen. Auch die Brust, die<br />

After- und Darmregion sowie die äußeren<br />

Genitalien werden angeschaut, da auch hier<br />

Hautkrebs auftreten kann. Die Beine und<br />

Füße werden inklusive der Zehenzwischen -<br />

räume und der Sohlen inspiziert.<br />

Die häufigsten Krebsarten<br />

Der bekannteste Hautkrebs ist das maligne<br />

Melanom, auch als „schwarzer Hautkrebs“<br />

bezeichnet. Sehr viel häufiger ist jedoch der<br />

„helle Hautkrebs“. Dazu zählen der Basalzell-<br />

und der Stachelzellkrebs.<br />

<strong>Das</strong> maligne Melanom ist der bösartigste<br />

Hauttumor, da er häufig Tochtergeschwüls -<br />

te (Metastasen) bildet. Melanome entstehen<br />

meist aus gutartigen Leberflecken, können<br />

sich aber auch neu bilden. Sie können auf<br />

den ersten Blick harmlosen Pigmentmalen<br />

30 DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />

ähneln. Meist erscheinen sie als bräun -<br />

liche, partiell schwarz bis rötlich oder<br />

graubläuliche Hautveränderungen. Melanome<br />

treten zu 80 Prozent an normalerweise<br />

bekleideten Körperstellen auf und<br />

entstehen auch am behaarten Kopf, unter<br />

Finger- und Fußnägeln als auch an den<br />

Fußsohlen. Selten zeigen sie Symptome<br />

wie Juckreiz oder Blutungen.<br />

Der Basalzellkrebs ist der häufigste bösartige<br />

Tumor der Haut. Die Ursache ist häufig<br />

eine langjährige intensive Sonnenbestrahlung.<br />

Besonders betroffen sind deshalb Personen,<br />

die sich intensiv der UV-Strahlung<br />

aussetzen. Auch Menschen mit heller Haut,<br />

blonden oder roten Haaren und blauen, grünen<br />

oder grauen Augen tragen ein erhöhtes<br />

Risiko. Er kann überall am Körper auftreten.<br />

Meist beginnt er als sehr kleiner, porzellanfarbener<br />

Knoten, durchzogen mit winzigen<br />

Blutgefäßen. Später sinkt die Oberfläche<br />

dieses Knotens in der Mitte ein. Es entsteht<br />

eine Mulde mit wallartigem Rand. Der Basalzellkrebs<br />

kann aber auch andere Formen<br />

annehmen. Am häufigsten tritt er auf den<br />

sogenannten Sonnenterrassen auf. <strong>Das</strong><br />

sind die Körperstellen, die häufig der UV-<br />

Strahlung ausgesetzt sind, wie z.B. Nase,<br />

Ohren, Unterlippen, Nacken und Hände. Bei<br />

Männern mit Glatze ist gegebenenfalls auch<br />

die Kopfhaut besonders gefährdet.<br />

Der Stachelzellkrebs ist der zweithäufigste<br />

Hautkrebs. Besonders häufig betroffen sind<br />

Personen, die sich viel im Freien aufhalten<br />

oder regelmäßig Sonnenbäder nehmen.<br />

Aber auch Menschen mit heller Haut, blonden<br />

oder roten Haaren und blauen, grünen<br />

oder grauen Augen haben ein erhöhtes Risiko.<br />

Bei diesem Hautkrebs gibt es eine Vorstufe,<br />

die solare Keratose. Sie tritt ebenfalls<br />

an Körperstellen auf, die häufig der Sonne<br />

ausgesetzt sind. Typisch für die solare<br />

Keratose ist eine schuppige oder krustige<br />

Erhebung auf der Hautoberfläche, die sich<br />

wie Sandpapier anfühlt. Sie ist nicht bösartig<br />

und lässt sich sehr gut behandeln.<br />

So untersuchen Sie sich selbst<br />

Hilfreich bei der Selbstuntersuchung zur<br />

Beurteilung von Pigmentmalen ist die so -<br />

genannte A-B-C-D-Regel:<br />

A wie Asymmetrie: Auffällig ist ein Mal,<br />

das in seiner Form nicht gleichmäßig rund<br />

oder oval ist.<br />

B wie Begrenzung: Die Begrenzung eines<br />

Pigmentmals sollte scharf und regelmäßig<br />

sein. Eine unscharfe Begrenzung sollte<br />

Foto: Volker Skibbe<br />

HAUTSCREENING GESUNDHEIT<br />

ebenso Anlass zur Vorsicht sein wie unregelmäßige<br />

Ausfransungen.<br />

C wie Colour (Farbe): Hat ein Muttermal<br />

mehrere Farbtönungen, muss es genau<br />

beobachtet werden.<br />

D wie Durchmesser: Ein Pigmentmal, dessen<br />

Durchmesser größer ist als zwei Millimeter,<br />

sollte in jedem Fall beobachtet werden.<br />

Sollten Sie mit Hilfe der A-B-C-D-Regel etwas<br />

Auffälliges entdecken, wenden Sie sich<br />

vorsichtshalber an einen Arzt. Auch wenn<br />

ein Pigmentmal brennt, juckt oder blutet,<br />

sollten Sie es untersuchen lassen. Auch<br />

dunkle Verfärbungen an Fußsohlen oder<br />

unter den Nägeln, die plötzliche Ablösung<br />

eines Nagels oder eine langwierige<br />

schmerzlose Nagelwallentzündung können<br />

verdächtige Anzeichen sein. Gehen Sie lieber<br />

einmal zu viel zum Arzt als einmal zu<br />

wenig. Die Abklärung eines konkreten Verdachtes<br />

ist stets auch Kassenleistung.<br />

Vorbeugung<br />

Um das Risiko einer Hautkrebserkrankung<br />

zu minimieren, sollten Sie die Mittagssonne<br />

meiden. Schützen Sie sich mit Sonnenhut,<br />

Sonnenbrille und einer Sonnencreme mit<br />

hohem Lichtschutzfaktor (z.B. ab LSF 20<br />

aufwärts). Cremen Sie stets alle unbedeckten<br />

Körperstellen ein.<br />

Auch beim Schwimmen sollten Sie in jedem<br />

Fall eine wasserfeste Sonnencreme verwenden.<br />

Tragen Sie die Creme nach jedem<br />

Abtrocknen erneut auf. Aber Achtung:<br />

Durch das Nachcremen wird die Schutzwirkung<br />

nicht verlängert, sie bleibt nur erhalten.<br />

Verzichten Sie auf das „Vorbräunen“<br />

im Solarium, diese zusätzliche UV-Belas -<br />

tung schadet der Haut eher, als sie nutzt. <br />

Foto: Elena Schweitzer<br />

31<br />

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<strong>BKK</strong>_07_13


POLITIK ZUVIEL OPERATIONEN?<br />

Hilfe für Krankenhäuser<br />

Ab August stellen die Krankenkassen den Krankenhäusern<br />

zusätzliche 1,1 Milliarden Euro zur Verfügung. Kurz vor Ende<br />

der Legislaturperiode beschloss die Bundesregierung ein<br />

finanzielles Hilfeprogramm für 2013 und 2014.<br />

Die Monate zuvor klagten die Krankenhäuser<br />

zunehmend über Finanzlücken. Ohne<br />

weitere Gelder seien Klinikschließungen<br />

mit gravierenden Auswirkungen auf die<br />

Versorgung der Patienten zu befürchten.<br />

Gleichzeitig wurden verschiedene Studien<br />

zu Operationszahlen und Behandlungsfehlern<br />

in deutschen Krankenhäusern veröffentlicht.<br />

In Zeitung, Funk und Fernsehen konnte<br />

man Berichte von Menschen lesen und<br />

hören, die unnötig operiert oder offensichtlich<br />

falsch behandelt wurden. <strong>Das</strong> Krankenhaus<br />

als Wirtschaftsunternehmen, das<br />

schaut, welche Operation am meisten Gewinn<br />

verspricht – und nicht, welche medizinisch<br />

notwendig ist? Masse statt Klasse?<br />

Wie bei vielen Debatten über die zunehmende<br />

Ökonomisierung des Gesundheitswesens<br />

lohnt sich auch bei den Krankenhäusern<br />

ein differenzierter Blick – auch<br />

über den deutschen Tellerrand.<br />

Foto: G. Poznyakov<br />

Deutschland ist Spitzenreiter<br />

bei Operationen<br />

Fakt ist, dass Deutschland im internationalen<br />

Vergleich bei der Zahl der Krankenhausbehandlungen<br />

mit über 50 Prozent über<br />

dem Durchschnitt Spitzenreiter ist. <strong>Das</strong> belegen<br />

die neuesten Zahlen der Organisation<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung (OECD). Wir sind Weltmeister<br />

besonders bei Knieoperationen und bei<br />

Herz-Kreislauf-Untersuchungen. Im Ranking<br />

der Anzahl der Krankenhausbetten liegen<br />

wir auf dem dritten Platz. Sind die <strong>Deutsche</strong>n<br />

besonders krank? Auch in anderen<br />

Ländern wird die Gesellschaft immer älter,<br />

die chronischen Krankheiten nehmen zu<br />

und zahlreiche Operationen sind heute erst<br />

durch den medizinisch-technischen Fortschritt<br />

möglich. Aber Fakt ist auch: Die steigenden<br />

Kosten der Kliniken in Deutschland<br />

sind nicht allein durch den demografischen<br />

Wandel erklärbar. Der Wettbewerb und der<br />

wirtschaftliche Druck auf die Krankenhäuser<br />

haben in den letzten Jahren zugenommen.<br />

Immer mehr (gewinnbringende) Operationen<br />

sind die Folge.<br />

Klasse statt Masse<br />

Deutschland hat im internationalen Vergleich<br />

eines der besten Gesundheitssysteme<br />

der Welt – das soll so bleiben. Dafür investiert<br />

die Gesetzliche Krankenversicherung<br />

über 60 Milliarden Euro jährlich in die<br />

Krankenhausversorgung. Jedes Jahr steigen<br />

die Ausgaben. Im Gegenzug haben Patienten<br />

und Krankenkassen ein Recht auf<br />

eine gesicherte Qualität der medizinischen<br />

Leistungen. Die OECD empfiehlt veränderte<br />

Vergütungsstrukturen für die Krankenhäuser:<br />

Klasse statt Masse. Die Behandlungs-<br />

und Ergebnisqualität wird zum Maßstab<br />

der Krankenhausvergütung. Aus Sicht<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>BKK</strong> ist es dringend notwendig,<br />

dass gleich nach der Bundestagswahl<br />

im Herbst diese Weichen für strukturelle<br />

Veränderungen in den Krankenhäusern gestellt<br />

werden. Spezialisierung der Krankenhäuser,<br />

Qualitätsverbesserung in der Patientenversorgung,<br />

Abbau der Überversorgung<br />

in Ballungsgebieten und mehr vertragliche<br />

Möglichkeiten der Krankenkassen<br />

bei planbaren Operationen sind unsere<br />

grundlegenden Forderungen. Es muss<br />

Schluss sein mit Finanzspritzen der Bundesregierung<br />

nach dem Gießkannenprinzip<br />

ohne strukturelle Änderungen. Wir wollen<br />

stattdessen unsere Versicherten bei der<br />

Wahl unterstützen, welches Krankenhaus<br />

die beste Qualität, z.B. bei anstehenden<br />

Knie-, Hüftgelenk- und Rückenoperationen,<br />

bietet. Bis es zu den notwendigen strukturellen<br />

Änderungen kommt, empfehlen wir<br />

unser kostenloses qualifiziertes Zweitmeinungsverfahren.<br />

<br />

Weitere Infos, Adressen und Ansprechpartner<br />

unter www.deutschebkk.de<br />

Suchbegriff Zweitmeinung<br />

Foto: Alex Tihonov<br />

Operationen – viel zu<br />

oft und viel zu schnell<br />

Man kann dieses Thema gar nicht oft genug aufgreifen,<br />

denn die Zahlen und Erfahrungen aus den Untersuchungs -<br />

berichten sind beeindruckend.<br />

Inzwischen belegt eine Studie der OECD,<br />

dass Menschen in Deutschland deutlich<br />

häufiger operiert werden, als in anderen<br />

Ländern. Und dies lässt sich nicht damit<br />

erklären, dass wir älter werden. Besonders<br />

bei orthopädischen Diagnosen an Knie,<br />

Schulter und Hüfte sowie bei Wirbelsäulenbeschwerden<br />

sollen Patienten viel zu oft<br />

und zu schnell operiert werden. In 80 Prozent<br />

aller Fälle, in denen Menschen eine orthopädische<br />

Operation angeraten wurde,<br />

hat die Zweitmeinung diese Diagnose widerlegt.<br />

Diese Patienten wurden mit konservativen<br />

Behandlungsmethoden von ihren<br />

Schmerzen befreit und konnten somit auf<br />

die Operation verzichten. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong><br />

bietet ihren Versicherten das kostenfreie<br />

Zweitmeinungsverfahren an. Nutzen Sie<br />

dieses Angebot zu Ihrem eignen Besten,<br />

denn jede Operation ist auch ein Risiko und<br />

In Deutschland erfährt etwa jede dritte<br />

Frau während einer regelmäßigen Kontrolluntersuchung<br />

bei ihrem Frauenarzt,<br />

dass sie Myome hat. Viele Frauen erschreckt<br />

das zunächst. Dazu gibt es aber in<br />

den meisten Fällen gar keinen Grund.<br />

Zunächst einmal: Myome sind gutartige<br />

Muskelgewebsknoten, die nur sehr selten<br />

Beschwerden verursachen und deshalb<br />

meist nicht behandlungsbedürftig sind.<br />

Treten zum Beispiel Blutungsstörungen<br />

auf, die durch die Gebärmutter verursacht<br />

sind, wird in Deutschland immer noch<br />

häufig die Gebärmutter entfernt. Dies geschieht<br />

neun Mal so häufig wie in den USA,<br />

Kanada oder Frankreich, Holland oder der<br />

Schweiz. 30.000 Mal pro Jahr erfolgt ein<br />

solcher Eingriff sogar, wenn die Gebärmutter<br />

gar keine Blutung verursacht. Es ist unwahrscheinlich,<br />

dass diese Operationshäufung<br />

in der physischen Besonderheit von<br />

deutschen Frauen begründet liegt.<br />

ZWEITMEINUNG VOR OP / WWW.UTERUS-MYOMATOSUS.NET GESUNDHEIT<br />

zu häufige Behandlungsformen wie zum<br />

Beispiel die Arthroskopie beschleunigen<br />

den Gelenkersatz eher als das sie ihn verhindern.<br />

Aus den Reaktionen unserer Versicherten<br />

auf unsere Artikel zum Thema<br />

Zweitmeinung in „<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>“ oder auf<br />

die Reaktionen nach zwei von uns durchgeführten<br />

Informationsveranstaltungen in<br />

Hannover und Kassel wissen wir, dass Sie<br />

einen großen Bedarf haben, sich von einem<br />

zweiten Experten untersuchen oder Ihre<br />

Unterlagen begutachten zu lassen. Die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> hilft Ihnen vor einer geplanten<br />

Operation. Bei einer Wirbelsäulenoperation<br />

vermitteln wir Ihnen den Kontakt zu<br />

einem interdisziplinären Schmerzzentrum.<br />

Für alle anderen orthopädischen Indikationen<br />

erhalten Sie ein schriftliches Gutachten<br />

von einem Spezialisten. Meist kommen diese<br />

Experten zu dem Ergebnis, dass eine<br />

Ob eine Operation notwendig ist, hängt<br />

zum Beispiel von der Lage und Größe der<br />

Myome und auch oft vom Alter der Frau<br />

und der Frage nach einem Kinderwunsch<br />

ab. Per se gibt die Diagnose aber keinen<br />

Anlass in Panik zu verfallen oder sich unbedingt<br />

und schnell operieren zu lassen.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>BKK</strong> möchte Ihnen heute das<br />

Uterus-Myomatosus-Internetportal vor -<br />

stellen. Informieren Sie sich hier ausführlich<br />

über Myome, Therapieformen, Kliniken,<br />

die Myomentfernungen durchführen und<br />

vor allem darüber, dass es in vielen Fällen<br />

besser ist, die kleinen Muskelgewebsknoten<br />

einfach da zu lassen, wo sie sind. Es<br />

gibt in der Regel keinen Grund in Panik einer<br />

Operationsempfehlung Ihres Gynäkologen<br />

zu folgen. Insbesondere wenn dieser<br />

Operation nicht erforderlich ist. Natürlich<br />

kann es auch in einigen seltenen Fällen vorkommen,<br />

dass sich die Meinungen der Ärzte<br />

decken, dann haben Sie für den bevorstehenden<br />

Eingriff eine doppelte Absicherung<br />

erhalten. Auch das schafft Sicherheit. <br />

Myome? Kein Grund zur Panik<br />

Foto: tomas del amo<br />

Wenn Sie die Zweitmeinung nutzen möchten<br />

rufen sie uns an, wir beraten Sie gern und<br />

ermöglichen Ihnen eine fundierte Zweitbe -<br />

gutachtung. Infos unter 0 18 02 18 08 65*<br />

*6 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz;<br />

max. 42 Cent pro Minute für Anrufe aus Mobilfunknetzen.<br />

gleich die gesamte Gebärmutter entfernen<br />

will. Bedenken Sie immer: Eine solche Operation<br />

kann für Sie schwerwiegende Folgen<br />

haben, die oft erst nach zwei bis drei Jahren<br />

auftreten können.<br />

So gesehen, empfehlen wir Ihnen das Internetportal<br />

ebenfalls als Zweitmeinung. Denn<br />

auch bei den gynäkologischen Operationen<br />

gibt es das Bestreben mehr Frauen zu operieren<br />

als nötig. Unser Tipp: Lesen Sie<br />

nach, was die Ärzte des Internetportals zu<br />

Myomen und den Therapieempfehlungen<br />

zu sagen haben und vor allem, lassen Sie<br />

sich von Ihrem Frauenarzt keinesfalls zur<br />

Operation drängen. Myome wachsen in der<br />

Regel sehr langsam und Sie haben alle Zeit<br />

sich eingehend über Ihren Gesundheitszustand<br />

und mögliche Therapieformen zu<br />

informieren. <br />

32<br />

DEUTSCHE <strong>BKK</strong> DAS MAGAZIN 3/2013<br />

33


GESUNDHEIT WECHSELWIRKUNG LEBENSMITTEL – MEDIKAMENTE<br />

Medikamente und Milch<br />

Speisen und Getränke können die Wirkung auf bestimmte Medikamente beeinflussen.<br />

Dabei kann deren Wirkung erhöht, herabgesetzt oder gänzlich ausgeschaltet werden.<br />

Es sind zurzeit mehr als 300 Arzneistoffe – also rund 50.000 Medikamente – bekannt,<br />

bei denen Wechselwirkungen mit Lebensmitteln auftreten können. Im zweiten Teil<br />

unserer Serie geht es dieses Mal um Milch und Milchprodukte.<br />

Milch ist gesund, das weiß bei uns fast jedes<br />

Kind. Der weiße „Powertrunk“ enthält<br />

eine Vielzahl wichtiger Nährstoffe: Milch -<br />

eiweiß, Milchfett, Milchzucker, Vitamine,<br />

Mineralstoffe und Spurenelemente. Damit<br />

zählt Milch zu den wertvollsten Lebensmitteln<br />

überhaupt. So wertvoll diese Inhaltsstoffe<br />

jedoch auch sind, sie können mit einigen<br />

Arzneimitteln Wechselwirkungen eingehen<br />

und deren Wirksamkeit beeinträchtigen<br />

oder sogar völlig außer Kraft setzen.<br />

Milch und Antibiotika<br />

<strong>Das</strong> in Milch – und somit auch in Milch -<br />

produkten wie Käse, Quark oder Joghurt –<br />

enthaltene Kalzium verbindet sich mit dem<br />

Wirkstoff der Antibiotika. Eine Wirkstoffaufnahme<br />

über den Darm ist dann nicht<br />

mehr gewährleistet, da diese Moleküle zu<br />

groß sind, um über die Darmschleimhaut<br />

resorbiert zu werden. So wird der Wirkstoff<br />

größtenteils „unverarbeitet“ wieder ausgeschieden<br />

und Krankheitserreger, die mit<br />

dem Antibiotikum bekämpft werden sollen,<br />

können sich weiter ausbreiten. Darüber<br />

Foto: liveostockimages<br />

hinaus besteht die Gefahr, dass sich die<br />

Erreger so auf das Arzneimittel einstellen<br />

und resistent werden – das kann sehr gefährlich<br />

sein. Von diesem Phänomen sind<br />

jedoch nicht alle Antibiotika betroffen. Besondere<br />

Vorsicht gilt bei der Einnahme von<br />

Ciprofloxacin, Norfloxacin und Doxycyclin<br />

(Wirkstoffklassen: Tetracycline und Gyrasehemmer).<br />

Milch und Milchprodukte sollten<br />

während einer Therapie mit den genannten<br />

Wirkstoffen erst mit einem zeitlichen Abstand<br />

von rund zwei Stunden konsumiert<br />

werden. Wer ganz auf Nummer sicher gehen<br />

möchte, kann für die Dauer der Therapie<br />

mit Antibiotika komplett auf Milch und<br />

Milchprodukte verzichten.<br />

Milch und Mittel gegen Osteoporose<br />

Osteoporose-Patienten wird ein reichlicher<br />

Verzehr von Milch- und Milchprodukten<br />

empfohlen, da diese reich an Kalzium und<br />

weiteren Nährstoffen sind. Außerdem enthalten<br />

sie Eiweiße, die wichtig für den Zellenaufbau<br />

von Muskeln und Knochen sind.<br />

Doch auch wenn die Milch als ideale Ergänzung<br />

in der Ernährung von Osteoporose-<br />

Patienten angesehen wird, sollten Sie unbedingt<br />

darauf verzichten, Medikamente,<br />

die bei Störungen des Knochenstoffwechsels<br />

helfen – sogenannte Bisphosphonate –<br />

gleichzeitig mit Milch einzunehmen. Ähnlich<br />

wie bei den Antibiotika gehen die Mittel<br />

gegen Osteoporose mit dem Kalzium der<br />

Milch Verbindungen ein, die der Körper nur<br />

teilweise verarbeiten kann. Ganz auf Milchprodukte<br />

verzichten brauchen Betroffene<br />

jedoch nicht. Auch hier gilt: Erfolgt der<br />

Verzehr von Milchprodukten mit einem<br />

Abstand von zwei bis drei Stunden zur<br />

Einnahme der Bisphosphonate, ist dies<br />

unproblematisch.<br />

Milch und Fluoride bzw. Fluortabletten<br />

Auch andere Mittel zum Knochenaufbau<br />

(sogenannte Fluoride) gehen bei gleichzeitigem<br />

bzw. zeitnahem Verzehr von Milch<br />

Wechselwirkungen mit dem für die Knochen<br />

wichtigen Kalzium ein. In diesem Fall<br />

bilden sich im Körper schwer lösliche Salze,<br />

durch die die Aufnahme der Fluor-Teilchen<br />

vermindert wird. Ähnlich verhält es sich bei<br />

Fluor-Präparaten zur Stärkung des Zahnschmelzes.<br />

Die Kalzium-Moleküle bewirken,<br />

dass der Zahnschmelz lediglich einen kleinen<br />

Teil des Fluors aufnehmen kann. Daher<br />

raten Experten, auch bei der Verwendung<br />

fluorhaltiger Zahnpasta auf den Verzehr<br />

von Milchprodukten, unmittelbar vor, oder<br />

nach dem Zähneputzen zu verzichten.<br />

Vorsicht auch bei Mineralwasser<br />

Auch wenn Milch und Milchprodukte mit<br />

einigen Arzneimitteln Wechselwirkungen<br />

eingehen, die Sie keinesfalls ignorieren<br />

sollten, ist es in den meisten Fällen nicht<br />

notwendig, ganz auf den Verzehr von<br />

Milchprodukten zu verzichten. Ein zeitlicher<br />

Abstand von rund zwei bis drei Stunden ist<br />

häufig ausreichend, damit das Medikament<br />

seine volle Wirkung entfalten kann. Und<br />

auch die positiven Eigenschaften der Milch<br />

können auf den Körper wirken. Wichtig ist,<br />

auch an kleinere Mengen Milch, wie z.B.<br />

den Schuss Milch im Kaffee oder den<br />

Klecks Sahne auf dem Obstkuchen, zu denken.<br />

Auch kalziumhaltige Mineralwasser<br />

können dazu führen, dass Medikamente<br />

bereits im Darm mit dem Kalzium Verbindungen<br />

eingehen, die nicht löslich sind!<br />

Als Regel gilt: Je mineralstoffreicher ein<br />

Wasser ist, desto weniger eignet es sich,<br />

um Tabletten einzunehmen. Es ist genau<br />

wie bei der Milch: Zu viel Kalzium, Kalium<br />

oder Magnesium verhindern die Wirkung<br />

der Tabletten.<br />

Für die Einnahme von Arzneimitteln ist im<br />

Allgemeinen ein Glas Leitungswasser am<br />

besten geeignet. Wenn Sie unsicher sind,<br />

ob die Medikamente, die Sie einnehmen,<br />

Wechselwirkungen hervorrufen, wenden<br />

Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. <br />

Durchatmen in Kühlungsborn am Meer<br />

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glänzt mit allen Steinchen für<br />

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tem Sand und beeindruckende Bäder -<br />

architektur. Über fast acht Kilometer erstreckt<br />

sich diese Freiluftarena entlang der<br />

Promenade und lockt Besucher mitten hinein<br />

ins Vergnügen, beispielsweise zum Fit -<br />

nesskurs oder Beachvolleyball an den Aktivstränden.<br />

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die diese im Jahr 1905 erbauten.<br />

Zunächst diente die Villa als Privathaus,<br />

später wurde sie als Pension genutzt. Nach<br />

umfassender Sanierung im Jahr 1998 wurde<br />

die Villa Rheingold zu Ehren Richard<br />

Wagners, in traditioneller Schönheit, wiedereröffnet<br />

und beherbergte sogar schon<br />

Richard Wagners Enkel. 2009 wird das Anwesen<br />

erneut aufwendig saniert und es entstehen<br />

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Upstalsboom Ferienwohnungen<br />

in der Villa Rheingold<br />

Tannenstrasse 7<br />

18225 Ostseebad Kühlungsborn<br />

Tel: 0800-123 00 30 (kostenfrei)<br />

Fax: 04921-8997-6240<br />

info@upstalsboom.de<br />

www.upstalsboom.de/bkk<br />

WEITERE REISEANGEBOTE<br />

und Informationen finden Sie im Internet<br />

unter www.upstalsboom.de<br />

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