Respekt - EAD direkt
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50 Jahre<br />
1960 - 2010<br />
ead-report<br />
Evangelischer AusländerDienst e.V.<br />
Christliche Medien in mehr als 100 Sprachen<br />
Heft 240 November 2012<br />
Öffne dein Herz für den Fremden<br />
Foto: © Fotolia, John Steel<br />
<strong>Respekt</strong> –<br />
eine verlorene Tugend?<br />
<strong>Respekt</strong> – eine<br />
verlorene Tugend?<br />
25 Jahre Kontaktkreis<br />
Saisampan<br />
Mission unter Sinti<br />
und Roma<br />
Alles geschieht aus<br />
Gnade<br />
Gott tut Wunder<br />
<strong>EAD</strong> intern<br />
Termine
2<br />
Gott will,<br />
dass allen Menschen<br />
geholfen werde<br />
und sie zur Erkenntnis<br />
der Wahrheit kommen.<br />
1. Timotheus 2,4<br />
50 Jahre<br />
1960 - 2010<br />
Evangelischer AusländerDienst e.V.<br />
Christliche Medien in mehr als 100 Sprachen<br />
Inhalt Heft 240<br />
<strong>Respekt</strong> –<br />
eine verlorene Tugend?<br />
Wie begegnen wir den ehemaligen<br />
Gastar bei tern,<br />
den Aussiedlern, den Flüchtlingen?<br />
Erhalten sie von uns<br />
den gleichen <strong>Respekt</strong> wie unsere<br />
deutschen Mit menschen?<br />
(s.S. 4)<br />
25 Jahre Kontaktkreis<br />
Saisampan<br />
Dass dieser Kontaktkreis bereits<br />
25 Jahre besteht, erfüllt uns mit<br />
großer Dankbarkeit für Gottes<br />
Gnade und Treue. Wir dürfen<br />
Seine Bot schaft an viele Thais in<br />
Deutschland weitergeben.<br />
(s.S. 7)<br />
Mission unter<br />
Sinti und Roma<br />
In Deutschland entstanden in<br />
etlichen Städten lebendige Sinti-<br />
Bibelkreise und -Gemeinden.<br />
Sie sagen mit Leidenschaft das<br />
Evan gelium von Jesus Christus<br />
weiter. (s.S. 11-12)<br />
Alles geschieht aus Gnade<br />
Bericht eines Häftlings, der<br />
im Maßregelvollzug (MRV) in<br />
Brandenburg das Evangelium<br />
an andere Inhaftierte durch<br />
fremdsprachige Kalender<br />
weitergibt. (s.S. 13)<br />
Editorial................................ 3<br />
<strong>Respekt</strong> –<br />
eine verlorenen Tugend?......4<br />
25 Jahre Kontaktkreis<br />
Saisampan............................7<br />
Mission unter<br />
Sinti und Roma................. 11<br />
Alles geschieht aus Gnade.13<br />
Gott tut Wunder.................14<br />
<strong>EAD</strong> intern..........................15<br />
Termine...............................16<br />
Impressum<br />
„ead-report“ erscheint zweimal jährlich<br />
und wird kostenlos abgegeben.<br />
Herausgeber:<br />
Evangelischer AusländerDienst e.V.<br />
Ringofenstraße 15, 44287 Dortmund<br />
Telefon 02 31 / 4 89 23<br />
Telefax 02 31 / 48 87 62<br />
E-mail: info@ead-<strong>direkt</strong>.de<br />
Web: www.ead-<strong>direkt</strong>.de<br />
Redaktionsteam:<br />
Marion Arens, Dorothea de Blaaw,<br />
Volkher Brinkmann, Ulrich Freerksema<br />
(V.i.S.d.P.), Matthias Junge, Bernd Klose<br />
Unser Konto: KD-Bank Dortmund<br />
Konto: 21 15835 010, BLZ 350 601 90<br />
IBAN: DE70 3506 0190 2115 8350 10<br />
BIC: GENODED1DKD<br />
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als notwendig, verwenden wir sie für ein<br />
ähnliches Projekt.<br />
Konzept und Gestaltung:<br />
71a.de - das Werbestudio, Wuppertal<br />
Druck: BasseDruck, Hagen<br />
Titelbild: <strong>Respekt</strong><br />
Foto: © <strong>EAD</strong>
Editorial<br />
Liebe Leser,<br />
W<br />
ir bringen Ihnen heute<br />
ein Thema näher,<br />
das hoffentlich für die<br />
meisten von Ihnen nicht neu<br />
ist. Ja, ich wünsche mir sogar,<br />
dass es selbstverständlich ist.<br />
Es geht um <strong>Respekt</strong> und Wertschätzung<br />
füreinander.<br />
Im Grundgesetz der Bundesrepublik<br />
Deutschland heißt es<br />
bereits in § 1: „Die Würde des<br />
Menschen ist unantastbar.<br />
Sie zu achten und zu schützen<br />
ist Verpflichtung aller<br />
staatlichen Gewalt.“<br />
Im Leitartikel dieses<br />
Heftes nimmt uns Volkher<br />
Brinkmann mit hinein in<br />
diese Thematik unter dem<br />
Titel: „<strong>Respekt</strong> eine verlorene<br />
Tugend?“<br />
Einer achte<br />
den anderen<br />
höher als sich<br />
selbst!<br />
Weitere Beiträge beleuchten das<br />
Thema aus anderer Perspektive, in<br />
denen uns Menschen aus sehr unterschiedlichen<br />
Volksgruppen vorgestellt<br />
werden. Lassen Sie sich einladen in<br />
eine Welt, die vielen von uns recht<br />
fremd erscheint.<br />
Dazu kommen wie immer<br />
Informationen aus unserem<br />
Missionswerk und Zuschriften von<br />
Freunden.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Freude<br />
beim Lesen und Gottes reichen<br />
Segen.<br />
Ihr Bernd G. Klose<br />
(Vorstandsmitglied)<br />
und das <strong>EAD</strong>Team<br />
3<br />
Foto: © Fotolia, paylessimages
4<br />
<strong>Respekt</strong> – eine verlorene<br />
Beim Blick in unsere Welt<br />
entsteht häufig ein zwiespältiges<br />
Gefühl. Der<br />
technische Fortschritt der<br />
letz ten 150 Jahre ist atemberaubend.<br />
Ist uns eigentlich<br />
noch bewusst, dass es das<br />
Internet für jedermann erst<br />
seit dem 30. April 1993 gibt?<br />
Vorher war es lediglich möglich<br />
E-Mails zu schreiben. Ein<br />
übliches Handy leistet inzwischen<br />
mehr als ein Großrechner<br />
aus der Zeit der Mondlandung.<br />
Die Welt scheint<br />
sich durch eine andauernde<br />
technische Explosion immer<br />
rasanter zu drehen. Man bekommt<br />
das Gefühl, alles wird<br />
schneller, besser, höher und<br />
oftmals auch spektakulärer.<br />
Und was ist<br />
mit den Men schen?<br />
Verändern sie sich ebenfalls?<br />
Gewiss, es hat im Verlauf<br />
der letzten Jahrzehnte<br />
tiefgreifende Veränderungen<br />
im Zusammenleben gegeben.<br />
Und sie finden immer noch<br />
statt. Heute ist es keine<br />
Schwie rigkeit per Mausklick<br />
Daten um die Welt zu senden,<br />
mit Menschen aus<br />
einem anderen Erdteil zu<br />
sprechen und sie dabei<br />
gleich zeitig am Bildschirm zu<br />
sehen (sprich: skypen). Und<br />
all diese kommunikativen<br />
Möglichkeiten sind gut, wenn<br />
sie nicht missbraucht werden.<br />
Doch im Blick in die jüngere<br />
Vergangenheit stellen wir<br />
auch nicht wenige negative<br />
Entwicklungen fest. So manche<br />
Werte und Lebensprinzipien<br />
stehen in Gefahr auf der<br />
Strecke zu bleiben. Was früher<br />
noch hoch gehalten wurde,<br />
verliert in bestimmten<br />
Situationen zunehmend an<br />
Bedeutung.<br />
Ich erinnere mich noch<br />
gut an meine eigene<br />
Kindheit<br />
Da war es völlig<br />
selbstverständlich<br />
im Bus<br />
oder in der<br />
Straßenbahn<br />
aufzustehen,<br />
wenn<br />
sich ein<br />
äl te rer<br />
Fahrgast<br />
nä <br />
herte<br />
und es<br />
sonst<br />
kei nen<br />
freien<br />
Platz gab.<br />
Meine El <br />
tern legten<br />
in der Er ziehung<br />
großen<br />
Wert<br />
auf einen<br />
respektvollen<br />
Umgang mit<br />
anderen Menschen.<br />
Der<br />
gegenseitige<br />
<strong>Respekt</strong> vor<br />
dem Nächsten,<br />
vor dem<br />
Kollegen, vor<br />
dem Nach barn,<br />
vor dem Kunden, … ist aber<br />
leider längst nicht mehr so<br />
selbstverständlich wie es einmal<br />
war.<br />
Und wie gehen<br />
wir als Christen<br />
damit um?<br />
Ist unser Leben<br />
in der Gemeinschaft<br />
mit anderen<br />
Gemeindegliedern von<br />
<strong>Respekt</strong> geprägt? „In De <br />
mut achte einer den anderen<br />
höher als sich selbst“,<br />
Philipper 2,3. Diese Worte<br />
sind zeitlos und verlieren<br />
nie ihre Gültigkeit. Dabei<br />
spielt es keine Rolle, wie<br />
schnell sich die Welt auch<br />
drehen mag. Bringe ich meinem<br />
Bruder, meiner Schwester,<br />
auch denen, die mir gar<br />
nicht so sehr liegen, <strong>Respekt</strong><br />
entgegen? Da mag der eine<br />
oder andere mit einem lauten<br />
inneren JA antworten. Und<br />
das ist auch sehr erfreulich.<br />
Jesus selbst sagte einmal,<br />
dass die Menschen, die noch<br />
ohne Ihn leben, Seine Nachfolger<br />
daran erkennen, dass<br />
sie einander in Liebe begegnen.<br />
Liebe und <strong>Respekt</strong><br />
gehören zusammen.<br />
© Foto: Fotolia, Tom Wang
Tugend?<br />
5<br />
Werfen wir einen Blick in<br />
un seren Alltag<br />
Was sieht mein Freund,<br />
mein Angehöriger,<br />
mein Vereinskamerad,<br />
wenn<br />
er<br />
mich sieht?<br />
Sieht er die<br />
Handschrift<br />
Gottes in meinem<br />
Le ben? Spürt<br />
er meine ehrliche<br />
Anteilnahme, mein<br />
ehrliches Interesse,<br />
meinen <strong>Respekt</strong>?<br />
In den 50er und 60er<br />
Jahren kamen viele fremdsprachige<br />
Männer aus<br />
Süd europa in unser Land.<br />
Sie wurden als Gäste von<br />
Firmen angeworben, um hier<br />
Tätigkeiten auszuüben, die<br />
von uns keiner mehr machen<br />
wollte. Tausende Gastarbeiter<br />
sind daraufhin nicht nur<br />
ge kommen, sondern oftmals<br />
auch geblieben. Im Laufe der<br />
Jahre zogen ihre Familien<br />
nach und gründeten wiederum<br />
eigene Familien. Auch<br />
machten sich Aussiedler zu<br />
uns auf den Weg. Dieser<br />
Trend verstärkte sich, als<br />
sich Jahre später die Grenzen<br />
öffneten, nachdem<br />
der „Eiserne Vorhang“<br />
gefallen war.<br />
Seit langer Zeit suchen außerdem<br />
Menschen aus aller Welt<br />
Zuflucht in unserem Land<br />
Da mag es unbestritten<br />
auch welche geben, die keinen<br />
glaubwürdigen politischen<br />
oder religiösen Grund<br />
haben, um ihre Heimat zu<br />
verlassen.<br />
Wie begegnen wir den<br />
ehemaligen Gastar beitern,<br />
den Aussiedlern,<br />
den Flüchtlingen?<br />
Erhalten sie von<br />
uns den gleichen<br />
<strong>Respekt</strong> wie<br />
unsere deutschen<br />
Mitmenschen?<br />
Gott ist<br />
da<br />
sehr<br />
eindeutig.<br />
So<br />
finden<br />
wir z.B.<br />
im Alten<br />
Testament<br />
einen wichtigen<br />
Hinweis:<br />
„Und wenn<br />
ein Fremdling<br />
bei euch<br />
wohnt in<br />
eurem Lande,<br />
den sollt ihr<br />
nicht bedrücken.<br />
Er soll bei euch<br />
wohnen wie ein<br />
Einheimischer<br />
unter euch und du<br />
sollst ihn lieben wie<br />
„In De mut<br />
achte einer<br />
den anderen<br />
höher als<br />
sich selbst“<br />
Philipper 2,3.<br />
dich selbst …“ (3. Mose 19,33-<br />
34a). Es geht darum, wie wir<br />
mit denen leben sollen, die<br />
aus anderen Ländern bei uns<br />
leben. Das ist unsererseits<br />
kein Erbarmen, kein Akt der<br />
Gnade, das ist Gehorsam<br />
dem Wort Gottes gegenüber.<br />
Nicht mehr und nicht weniger.<br />
Egal welcher Hautfarbe,<br />
egal welcher Herkunft, egal<br />
welcher Religion und welchem<br />
Geschlecht jemand<br />
auch angehört.<br />
Schauen wir in das Neue<br />
Testament: Von Jesus können<br />
wir am besten <strong>Respekt</strong> lernen<br />
Da sehen wir die Frau am<br />
Jakobsbrunnen (Johannes 4).<br />
In der damaligen Zeit besaßen<br />
Frauen nur sehr wenige<br />
Rechte. Bei ihr kam noch<br />
et was erschwerend hinzu: Sie<br />
hatte geschlechtlichen Kontakt<br />
mit verschiedenen Männern<br />
gehabt und war deshalb<br />
von der Gesellschaft verstoßen<br />
und verachtet. Deshalb<br />
kommt sie auch in der Mittagshitze<br />
alleine zum Brunnen,<br />
um Wasser zu schöpfen.<br />
Und was macht Jesus?<br />
Er durchbricht die gesell
6<br />
Foto: © Fotolia, Poulson<br />
schaftliche Grenze, geht auf<br />
sie zu, spricht sie an, hat<br />
Ge meinschaft mit ihr. Warum<br />
tut Er das? Weil Er sie mit<br />
großem <strong>Respekt</strong> mit Augen<br />
der göttlichen Liebe anschaut.<br />
Er weiß, dass sie ebenso, wie<br />
jeder andere Mensch auch,<br />
ein Ebenbild seines Vaters im<br />
„Und wenn ein Fremdling<br />
bei euch wohnt in eurem<br />
Lande, den sollt ihr nicht<br />
bedrücken.<br />
Er soll bei euch wohnen<br />
wie ein Einheimischer<br />
unter euch<br />
und du sollst ihn lieben<br />
wie dich selbst …“<br />
3. Mose 19,33-34a<br />
Himmel ist. Er beschönigt<br />
nichts, Er nennt Schuld beim<br />
Namen, aber Er tritt der Frau<br />
– obwohl Er der Sohn Gottes<br />
ist – auf Augenhöhe entgegen.<br />
Da ist ein ganz ehrliches<br />
Interesse an ihrem Leben.<br />
Dieses vorgelebte Beispiel<br />
dürfen wir als Christen zu<br />
100% kopieren<br />
Wir haben die Ehre Ihn<br />
nach zuahmen, es genauso zu<br />
tun, wie Er es tat. Und das<br />
sind keine frommen Rat schläge.<br />
Nein, das sind klare Hinweise<br />
und Anweisungen. So<br />
stellt Er<br />
sich das<br />
Leben<br />
von<br />
jedem von uns vor. In Liebe<br />
und <strong>Respekt</strong> jedem Menschen<br />
begegnen. Das ist keine<br />
Aufgabe nur für hauptamtliche<br />
Mitarbeiter, für Pfar rer<br />
und Missionare. Das be trifft<br />
uns alle.<br />
Es gibt so manche Gruppen,<br />
die viele von uns gar<br />
nicht so sehr wahrnehmen.<br />
Wussten Sie beispielsweise,<br />
dass es seit vielen Jahren<br />
Bemühun gen gibt, um den<br />
Menschen, die aus Thailand<br />
zu uns ge kommen sind, mit<br />
dem Evan gelium zu erreichen?<br />
Das gleiche gilt für die oftmals<br />
ausgegrenzte Gruppe<br />
der Sinti und Roma. Gerne<br />
wiederhole ich mich an dieser<br />
Stelle: Jeder Mensch verdient<br />
<strong>Respekt</strong>, Wertschätzung und<br />
Annahme. Das fängt nicht<br />
erst dann an, wenn wir auf<br />
einer Wellenlänge sind. Das<br />
fing bei der ersten Begegnung<br />
an. Jesus starb für mich am<br />
Kreuz, als ich noch nichts von<br />
Ihm wissen wollte. Er hielt<br />
mir als erster die Hand hin<br />
und ich durfte einschlagen.<br />
Im Neuen Testament finden<br />
wir in 1. Korinther, 13 eine<br />
be eindruckende, starke und<br />
ganz deutliche Anweisung für<br />
unser Leben als Christ. Es ist<br />
1. Korinther - Kapitel 13<br />
Das Hohelied<br />
der Liebe<br />
1 Wenn ich mit Menschen- und<br />
mit Engelzungen redete und hätte<br />
die Liebe nicht, so wäre ich ein<br />
tönendes Erz oder eine klingende<br />
Schelle.<br />
2 Und wenn ich prophetisch reden<br />
könnte und wüsste alle Geheimnisse<br />
und alle Erkenntnis und hätte<br />
allen Glauben, sodass ich Berge<br />
ver setzen könnte, und hätte die<br />
Lie be nicht, so wäre ich nichts.<br />
3 Und wenn ich alle meine Habe<br />
den Armen gäbe und ließe meinen<br />
Leib verbrennen und hätte die<br />
Liebe nicht, so wäre mir‘s nichts<br />
nütze.<br />
4 Die Liebe ist langmütig und<br />
freundlich, die Liebe eifert nicht, die<br />
Liebe treibt nicht Mutwillen,<br />
sie bläht sich nicht auf,<br />
5 sie verhält sich nicht ungehörig,<br />
sie sucht nicht das Ihre, sie lässt<br />
sich nicht erbittern, sie rechnet das<br />
Böse nicht zu,<br />
6 sie freut sich nicht über die<br />
Un-ge rechtigkeit, sie freut sich aber<br />
an der Wahrheit;<br />
7 sie erträgt alles, sie glaubt alles,<br />
sie hofft alles, sie duldet alles.<br />
8 Die Liebe hört niemals auf, wo<br />
doch das prophetische Reden aufhören<br />
wird und das Zungenreden<br />
aufhören wird und die Erkenntnis<br />
aufhören wird.<br />
9 Denn unser Wissen ist Stückwerk<br />
und unser prophetisches Reden ist<br />
Stückwerk.<br />
10 Wenn aber kommen wird das<br />
Vollkommene, so wird das Stückwerk<br />
aufhören.<br />
11 Als ich ein Kind war, da redete<br />
ich wie ein Kind und dachte wie ein<br />
Kind und war klug wie ein Kind; als<br />
ich aber ein Mann wurde, tat ich<br />
ab, was kindlich war.<br />
12 Wir sehen jetzt durch einen<br />
Spiegel ein dunkles Bild; dann aber<br />
von Angesicht zu Angesicht.<br />
Jetzt erkenne ich stückweise; dann<br />
aber werde ich erkennen, wie ich<br />
erkannt bin.<br />
13 Nun aber bleiben Glaube,<br />
Hoffnung, Liebe, diese drei;<br />
aber die Liebe ist die größte<br />
unter ihnen.
das Hohelied der Liebe. Ohne<br />
Liebe wäre Gott nicht Mensch<br />
geworden. Ohne Liebe hätte<br />
Jesus nicht für unsere Schuld<br />
geblutet. Ohne Liebe, die er<br />
uns entgegenbringt, sind wir<br />
völlig unfähig zu leben. Und<br />
ohne unsere eigene Liebe ihm<br />
und unserem Nächsten<br />
ge gen über, sind wir in seinen<br />
Augen völlig nutzlos. Diese<br />
Liebe können wir nicht von<br />
uns aus produzieren. Wir<br />
können sie uns nur von Ihm<br />
schenken lassen. So ge schieht<br />
das Zusammenleben untereinander.<br />
Setzen Sie einmal im<br />
abgedruckten Bibel text an<br />
jeder Stelle, wo Liebe steht,<br />
das Wort <strong>Respekt</strong> ein. Selbstverständlich<br />
bedeutet Liebe<br />
noch so viel mehr. Aber Liebe<br />
ohne <strong>Respekt</strong> ist nun mal<br />
nicht möglich.<br />
Ich wünsche uns allen viele<br />
gute Erfahrungen beim Ausleben<br />
dieser Worte. Vielleicht<br />
beginnen wir einmal ab<br />
so fort, jeden Mitmenschen<br />
mit Augen der Liebe und tiefem<br />
<strong>Respekt</strong> zu sehen. Jeder<br />
Mensch ist es wert, so behandelt<br />
zu werden. So macht es<br />
Gott mit uns übrigens auch.<br />
Und so haben es viele Menschen<br />
bei uns ebenfalls getan.<br />
Das dürfen wir niemals vergessen.<br />
Das darf Sie und mich<br />
ermutigen.<br />
Volkher Brinkmann<br />
25 Jahre Saisampan -<br />
Hoffnung für Thais<br />
Gott möchte alle Menschen dieser Welt mit seiner frohen<br />
Botschaft erreichen! Oft benutzt er hierfür Wege, auf de nen<br />
nicht sofort seine liebende Handschrift zu erkennen ist.<br />
Vor einiger Zeit erzählte mir eine Person aus ihrem schwierigen<br />
Leben. Ich sagte ihr darauf betroffen und traurig: „Du hast bisher<br />
wahrhaftig wenig Schönes erlebt.“<br />
Ihre Antwort war: „Ich bin Gott so dankbar, dass er mich so<br />
geführt hat. Hier in Deutschland habe ich das Wichtigste im<br />
Leben kennen gelernt – Jesus Christus!“<br />
Dieser Satz aus ihrem Mund hat mich nachdenklich und<br />
zu gleich froh gemacht.<br />
Wenn wir als Mitarbeiter von Saisampan mit dazu beitragen<br />
dürfen, dass Menschen das Wichtigste in ihrem Leben finden<br />
und neue Hoffnung durch Jesus Christus erhalten, dann hat sich<br />
jede Mühe wirklich gelohnt.<br />
Viele der Thais nehmen anschließend die Gute Nachricht von<br />
Jesus Christus mit zu ihren Familien und Freunden nach Thailand.<br />
Ihr persönliches Zeugnis führt dazu, dass auch dort einige<br />
die Botschaft aufnehmen und ebenfalls neue Hoffnung für ihr<br />
Leben, jetzt und darüber hinaus für die Ewigkeit, finden.<br />
Besonders auf den Freizeiten stelle ich immer wieder fest, dass<br />
die Thais Gottes Wort gerne aufnehmen und die Gemeinschaft<br />
als Christen untereinander sehr intensiv genießen. Bekanntlich<br />
steckt Freu de an. Wir lassen uns als Mitarbeiter immer wieder<br />
ger ne anstecken. Dadurch ermutigen wir uns gegenseitig.<br />
Für mich ist es das Größte, wenn ich erleben darf, dass sogar<br />
ganze Familien durch den lebendigen Glauben neue Hoffnung<br />
7<br />
Foto: © Fotolia, Robert Knetschke
8<br />
erhalten. Das sind meine<br />
Motivation und auch mein vorrangiges<br />
Ziel.<br />
In der Ewigkeit vor Gottes<br />
Thron werden erlöste Menschen<br />
aus allen Nationen und<br />
Sprachen erscheinen – und sie<br />
werden Kinder des Höchsten<br />
genannt werden.<br />
Mit Sicherheit sind viele<br />
da bei, die durch die Arbeit von<br />
Saisampan auf Jesus als den<br />
Erlöser hingewiesen wurden.<br />
Das wird eine weitere große<br />
Freude für alle sein, die bei der<br />
Arbeit mit angefasst haben.<br />
Ulrich Freerksema und ich<br />
tragen die Arbeit von Saisampan<br />
als Vorstand des Vereins<br />
gerne mit. Wir sind uns aber<br />
auch sehr wohl bewusst, dass<br />
es einige thailändische und<br />
deutsche Mitarbeiterinnen<br />
sind, die die große Last der<br />
verschiedenen Arbeiten in<br />
Treue tragen. Ihnen gebührt<br />
unser besonderer Dank und<br />
natürlich unserem Herrn Jesus<br />
Christus. Er hat Saisampan in<br />
den zurück liegenden 25 Jahren<br />
versorgt und beschützt.<br />
Seine Treue hat uns als kleine<br />
Schar immer wieder ermutigt.<br />
Deshalb haben wir auch den<br />
Mut, als Saisampan Deutschland<br />
unsere Aufgaben an thaideutschen<br />
Familien weiter<br />
wahrzunehmen, bis Jesus wiederkommt.<br />
Dieter Lütgebüter<br />
Vorstandsmitglied<br />
Kontaktkreis Saisampan<br />
Gottes Treue“<br />
Dass Saisampan<br />
25 Jahre<br />
besteht, erfüllt<br />
uns mit großer<br />
Dankbarkeit für Gottes<br />
Gnade und Sei ne<br />
Treue. Er will, dass alle<br />
Menschen gerettet<br />
werden und Seine Wahrheit<br />
er ken nen. Wir dürfen Seine Botschaft<br />
an viele Thais in Deutschland<br />
weitergeben. Und Gott steht<br />
zu seiner Zusage. In dieser langen<br />
Zeitspanne durchlebten wir viele<br />
Veränderungen: Situationen,<br />
Menschen, Strukturen, auch die<br />
Art und Weise der Verkündigungen<br />
ändern sich. Nur Gott bleibt<br />
unveränderlich in Seiner Liebe<br />
und Seiner Treue.<br />
Zwanzig Jahre lang (19892009)<br />
durften wir unsere Zeitschrift<br />
„Saisampan“ (= Freundschaft)<br />
herausgeben und an thaideutsche<br />
Familien in ganz Deutschland<br />
verteilen. Immer wieder<br />
be kamen wir von den Leserinnen<br />
positive Rückmeldungen. Doch<br />
wie viel „Frucht“ durch diese<br />
Ar beit entstand, werden wir erst<br />
in der Ewigkeit wissen.<br />
Die Frauen, die durch unsere<br />
Arbeit zum Glauben fanden, werden<br />
an verschiedenen Orten von<br />
unseren Mitarbeitern begleitet.<br />
Ihre Nöte und Schwierigkeiten hat<br />
Gott in Seiner Treue verändert.<br />
Da wo Er in ein Leben hi neinkommt,<br />
gibt es neues Leben, das<br />
sich nach außen zeigt. Auch im<br />
Mitarbeiterteam durften wir<br />
immer wieder Gottes Treue erleben<br />
durch alle Tiefen und Höhen.<br />
Als aus finanziellen Gründen<br />
unsere Zeit schrift „Saisampan“<br />
im Jahr 2009 eingestellt werden<br />
musste, fragten wir<br />
uns, wie es weitergehen<br />
sollte. Aber im<br />
selben Jahr gab uns<br />
Gott eine neue<br />
Möglichkeit: Die<br />
ThaiTelefon<br />
Botschaften durch<br />
den ERF (Evangeliumsrundfunk),<br />
die seit Ende 2010 in ganz Europa<br />
gehört werden können. Die Thai<br />
TelefonBotschaften bestehen aus<br />
sechs Programmen, die wöchentlich<br />
ausgestrahlt werden. Für das<br />
Pro gramm „Durch die Bibel“ gibt<br />
es zweimal in der Woche neue<br />
Folgen.<br />
Inhalte sind:<br />
• ein Segenswunsch<br />
• eine dreiminütige Telefon andacht<br />
• Durch die Bibel (Dauer 20<br />
Minuten)<br />
• Hoffnung für Frauen (Dauer 30<br />
Minuten)<br />
• 1 Minute mit Gott<br />
Dankbar blicken wir zurück auf<br />
die Jahre, die Gott uns durch<br />
Seine gro ße Gna de gegeben hat.<br />
Seine Hilfe<br />
kommt nie zu<br />
spät. So wollen<br />
wir auch unsere<br />
Zukunft in<br />
Seine Hand<br />
legen und Ihm<br />
ver trauen.<br />
Anantaya<br />
Ahrens<br />
Saisampan
Thai-deutsche Familien-Seminar-Freizeit<br />
Saisampan 2012<br />
9<br />
Mit freudiger Erwartung<br />
machten wir uns, 48<br />
Erwachsene einschl.<br />
Kinder, auf den Weg nach<br />
Nachrodt Wiblingwerde, das<br />
am nordwestlichen Rand des<br />
Sauerlandes liegt. Vom 28. Juli<br />
bis 4. August verbrachten wir<br />
unsere Freizeit im „Haus auf dem<br />
Ahorn“ in landschaftlich herrlicher<br />
Gegend, mitten auf einem<br />
Hügel, umgeben von Wäldern.<br />
SaisampanFreizeit<br />
Voll dabei trotz Schlafmangel<br />
Das Wiedersehen machte Freude,<br />
besonders für uns Frauen aus<br />
allen Regionen Deutschlands. Es<br />
gab viel zu erzählen. Die Nacht<br />
war für einige von uns ziemlich<br />
kurz. Pastor Dr. Manoot Jangmuk,<br />
unser Referent, ist Leiter<br />
und Lehrer am Bangkok Bible<br />
Seminary in Thailand. Seine Frau<br />
Laor leitete die Morgenandacht<br />
für die Frauen. „Das Leben vorbereitet<br />
auf die Endzeit“ – Ein sehr<br />
aktuelles Thema, nicht nur für<br />
Christen. Auch eine Reihe von<br />
Wissenschaftlern und Theologen<br />
sind davon überzeugt, dass wir<br />
in den letzten Tagen der Weltgeschichte<br />
leben. Pastor Manoot<br />
brachte uns Hoffnung und Freude<br />
auf den kommenden Jesus<br />
nahe. Wir sollen in dieser Zeit im<br />
Geist und im Licht leben, wachsam<br />
und bereit sein, dienen und<br />
einander lieben, die Waffenrüstung<br />
Gottes anziehen, die gute<br />
Botschaft Christi weiter geben,<br />
die Zeichen ganz genau beobachten<br />
(Matthäus 24). Wir sollen in<br />
Foto: © <strong>EAD</strong> privat<br />
Foto: © <strong>EAD</strong> privat<br />
Verbindung mit Gott bleiben und<br />
im Gebet beharren.<br />
Dr. Manoots Worte waren klar,<br />
verständlich und humorvoll. Wir<br />
haben viel gelernt, aber auch viel<br />
gelacht und unsere Müdigkeit<br />
war im Nu verflogen. Die Predigt<br />
wurde von Dr. Fritz Deiniger von<br />
Thai ins Deutsche übersetzt. So<br />
konnten auch die Ehemänner sie<br />
verstehen und hörten gern und<br />
gespannt zu.<br />
HansGeorg Lehnert betreute<br />
die kleineren Kinder liebevoll. Mit<br />
Spiel und Spaß, Geschichten,<br />
Basteleien, Stockbrot zubereiten<br />
und essen und Nachtwanderung<br />
waren sie voll beschäftigt.<br />
Retter in der Not<br />
Zum ersten Mal waren fünf<br />
Teenies dabei. Die Frage: „Was
Dr. Deiniger und Dr. Manoots<br />
10<br />
Foto: © <strong>EAD</strong> privat<br />
machen wir mit ihnen?“, wurde<br />
gelöst. Zwei Wochen vor der<br />
Frei zeit sagte Priscilla Baumann<br />
zu. Sie arbeitete verschiedene<br />
The men mit den Teenies durch,<br />
un ter anderem „Der barmherzige<br />
Samariter“. Daraus entstand<br />
ein 3MinutenVideoclip, der auf<br />
Youtube zu sehen ist. Bilder von<br />
der Freizeit und dem Videoclip<br />
kann man auf der Webseite von<br />
Saisampan www.saisampan.de<br />
ansehen.<br />
Wir sind Gott sehr dankbar,<br />
dass Er uns die ganze Woche<br />
beschützt und bewahrt und unsere<br />
Freizeit reichlich gesegnet hat.<br />
Rachanee Röpke<br />
Saisampan<br />
Foto: © Fotolia, JJava<br />
„Die nun sein Wort annahmen,<br />
ließen sich taufen. Alle aber, die<br />
gläubig geworden waren, waren<br />
beieinander und hatten alle Dinge<br />
gemeinsam.“<br />
Apostelgeschichte 2,41+44<br />
Lukas schrieb in der Apostelgeschichte,<br />
wie die ersten<br />
Christen zusammen ge kommen<br />
sind, um miteinander<br />
Gottesdienst zu feiern. So entstanden<br />
die ersten Gemeinden in<br />
Thessalonich und Korinth, in<br />
Ephesus und Rom.<br />
So ähnlich sind auch die Thai<br />
Gruppen in Deutschland entstanden:<br />
Zuerst traf man sich im kleinen<br />
Kreis im Hause eines Gastgebers,<br />
dann wuchsen die Gruppen<br />
und man suchte eine<br />
Ge meinde, die Räume für regelmäßige<br />
Treffen bereitstellen konnte.<br />
Diese Zusammenkünfte beinhalten<br />
zum Beispiel Lobpreis,<br />
Bibel stunde und Predigt. Ganz<br />
wichtig ist auch das gemeinsame<br />
thailändische Mittagessen.<br />
Die Gruppengrößen sind sehr<br />
unterschiedlich: Die kleinste<br />
Gruppe hat nur vier, die größten<br />
Gruppen haben über 50 Mitglieder,<br />
Männer und Kinder eingerechnet.<br />
Die Treffen finden statt in:<br />
Lachen, Morsbach, Koblenz, Idar<br />
Oberstein, Gudensberg, Lörrach,<br />
Schwäbisch Hall, Puschendorf,<br />
Hannover, München.<br />
Bei Interesse werden Kontaktpersonen<br />
und Adressen bekanntgegeben.<br />
Zu erfragen bei Frau Rachanee<br />
Röpke, Tel. 0 53 05 93 02 00<br />
EMail: rachanee@saisampan.org<br />
Wie ein kleiner Stein in das<br />
Wasser fällt und große Kreise<br />
zieht, so sind jetzt die Saisam pan<br />
Gruppen über ganz Deutsch land<br />
verteilt.<br />
Denn Jesus hat gesagt: „Wo<br />
zwei oder drei in meinem Namen<br />
versammelt sind, da bin ich mitten<br />
unter ihnen.” (Matth. 18,20)<br />
Wo Menschen sich im Namen<br />
Jesu zum Singen und Beten versammeln,<br />
da ist Jesus gegenwärtig,<br />
da wird Gemeinschaft erfahren.<br />
Rachanee Röpke<br />
Saisampan
Mission unter Sinti und Roma –<br />
in Deutschland und darüber<br />
hinaus ...<br />
11<br />
Jeder, der den Namen des Herrn<br />
anruft, wird gerettet werden.<br />
Römer 10,13<br />
Eines der Arbeitsgebiete der<br />
Mission für SüdOstEuropa<br />
(MSOE) ist seit vielen<br />
Jahren die Mission mit und<br />
unter Sinti und Roma. Viele Sinti<br />
leben schon seit Jahrhunderten<br />
in Deutschland. Trotzdem sind<br />
sie ein eigenes Volk mit eigener<br />
Sprache und Kultur geblieben.<br />
Die MSOE sandte von Gott<br />
be rufene Frauen und Männer zu<br />
den Sinti – und seit einigen Jahren<br />
auch zu den Roma, da deren<br />
Zahl durch Zuwanderung aus<br />
Osteuropa hier immer größer<br />
wird.<br />
Foto: © <strong>EAD</strong> privat<br />
Eigene Sinti-Gemeinden<br />
In Deutschland entstanden in<br />
etlichen Städten lebendige Sinti<br />
Bibelkreise und SintiGemeinden.<br />
Heute gibt es viele gläubig<br />
ge wordene Sinti, die selbst eifrig<br />
und mit Leidenschaft das Evangelium<br />
von Jesus Christus weitersagen<br />
– und das nicht nur ihrem<br />
eigenen Volk!<br />
Seit über 30 Jahren arbeite ich<br />
im Ruhrgebiet unter Sinti. Es<br />
braucht Liebe, Geduld und Zeit,<br />
um Zugang zu bekommen und<br />
Vertrauen zu gewinnen. In den<br />
ersten Jahren machte ich viele<br />
Hausbesuche und führte Kinderstunden<br />
durch. Bei den gläubig<br />
Gewordenen wurden Hauskreise<br />
an verschiedenen Orten möglich.<br />
Das war und ist auch immer eine<br />
gute Gelegenheit, dem Glauben<br />
Fernstehende einzuladen. Etliche<br />
Sinti nehmen auch gerne an Gottesdiensten<br />
deutscher Gemeinden<br />
teil.<br />
Foto: © <strong>EAD</strong> privat<br />
Verändertes Aufgabenfeld<br />
Durch die Mitarbeit der Sinti<br />
konnten nun auch im Ruhrgebiet<br />
SintiGemeinden entstehen. Die<br />
Anzahl der Gottesdienstbesucher<br />
wächst. Meist übernehmen Sinti<br />
die Gestaltung des Gottesdienstes,<br />
einschließlich Predigt, Kin derstunden<br />
usw. Besucher aus anderen<br />
Nationen sieht man ebenfalls<br />
in den Gottesdiensten.<br />
Meine Aufgabe sehe ich inzwischen<br />
darin, die SintiMitarbeiter<br />
zu schulen und sie in ihren Aufgaben<br />
zu unterstützen und zu<br />
beraten, sowie in der Mithilfe in<br />
Seelsorge und Organisation usw.<br />
Das alles mache ich als Mini<br />
Job berin, da ich seit einiger Zeit<br />
Rentnerin bin. Meine Mitarbeiterin,<br />
D. Reiter, schult die Kinderund<br />
Teenagermitarbeiter. Sie<br />
ar beitet in ähnlichem Umfang wie<br />
ich, da sie Ehefrau und Mutter<br />
ist.<br />
Sinti-Christen-Treffen<br />
Der jährliche Höhepunkt in der
12<br />
Das NT in Romanes<br />
SintiArbeit ist das SintiChristen<br />
Treffen. Es findet jeweils in den<br />
Sommerferien statt. Hunderte<br />
Sinti aus ganz Deutschland kommen<br />
mit ihren Wohnwagen und<br />
versammeln sich um das Missionszelt.<br />
Das Treffen dauert meist<br />
1014 Tage. Die Veranstaltungsorte<br />
wechseln von Jahr zu Jahr.<br />
Für jede Generation werden<br />
gesonderte Zusammenkünfte<br />
angeboten. Die<br />
Hauptveranstaltung jedoch ist<br />
die Evangelisation abends im<br />
großen Zelt. Wie in den letzten<br />
Jahren schon, übernehmen<br />
unsere SintiKollegen, Angelo<br />
Weiß und Maset Kirsch, die<br />
Verkündigung. Wir dürfen jedes<br />
Jahr erleben, wie an diesen<br />
Tagen Kinder, Jugendliche und<br />
Erwachsene persönliche Seelsor<br />
ge in Anspruch nehmen. So<br />
können Sinti Jesus Christus persönlich<br />
kennenlernen oder einen<br />
Neuanfang im Glauben machen.<br />
Lohnende Sache<br />
Natürlich gibt es auch manche<br />
Hindernisse und Schwierigkeiten<br />
– wie überall, wo Menschen<br />
zu sammen sind. Deshalb<br />
machen wir aber trotzdem weiter,<br />
denn mit uns selbst braucht<br />
der Herr oft auch Nachsicht und<br />
Geduld. Es ist auf jeden Fall eine<br />
lohnende Sache mithelfen zu<br />
dürfen, dass Menschen Frieden<br />
mit Gott erhalten und ein neues<br />
Leben beginnen.<br />
M. Hauger<br />
Marburg (idea)<br />
Das Neue<br />
Testament gibt es<br />
nun auch in der<br />
Sinti-Sprache<br />
„Romanes“*.<br />
Die Übersetzung<br />
wurde nach 25jähriger<br />
Arbeit in einem Festgottesdienst<br />
am 13. März 2012 im DiakonissenMutterhaus<br />
Hebron in<br />
Marburg vorgestellt.<br />
Die Initiative war von dem<br />
Verein „RomanesArbeit Marburg“<br />
ausgegangen, der von der<br />
inzwischen verstorbenen<br />
Diakonisse Luise Sartor<br />
ge gründet und viele Jahre lang<br />
geleitet worden war. Als Projektpartner<br />
war auch das Missionswerk<br />
Wycliff (Burbach bei<br />
Siegen) beteiligt. Die Startauflage<br />
beträgt 2.000 Exemplare.<br />
Wie der SintiPas tor Rudi Walter<br />
(Neualben roth bei Nürnberg)<br />
dazu an merkte, spielen Bücher<br />
in der Kultur der früher als<br />
Zigeuner bezeichneten Sinti keine<br />
gro ße Rolle. Deshalb sei<br />
schon jetzt die Produktion eines<br />
Hörbuches des Neuen Testaments<br />
in Arbeit. Dennoch könne<br />
die Bedeutung der Bibel für die<br />
Sinti gar nicht hoch genug eingeschätzt<br />
werden. Walter: „Wir<br />
Sinti haben in unserer ganzen<br />
Geschichte nie etwas be sessen:<br />
kein Land, keine Regierung, keine<br />
Wäh rung. Aber jetzt haben<br />
wir etwas, das uns gehört: das<br />
Neue Testa ment in unserer<br />
Sprache.“ Es sei sein Wunsch,<br />
dass der Tag des<br />
Erscheinens<br />
künftig jährlich<br />
als Feiertag<br />
begangen wird.<br />
In Deutschland<br />
leben rund<br />
120.000 Sinti.<br />
Weltweit gibt es<br />
rund 35<br />
Millionen in 37<br />
unterschiedlichen<br />
Völker und<br />
Sprachfamilien.<br />
Die Bibel ist das meistübersetzte<br />
Buch: In 2.565 der insgesamt<br />
6.900 Sprachen liegen Bibeln<br />
bzw. Teile davon vor. Zurzeit<br />
laufen Übersetzungsprojekte in<br />
2.000 Sprachen, 1.500 davon mit<br />
WycliffBeteiligung. Das<br />
Missionswerk ist nach dem englischen<br />
Theologen und<br />
Philosophen John Wycliff (1330<br />
1384) benannt.<br />
* Ist erhältlich beim <strong>EAD</strong> unter der<br />
BestellNr. 690 0500.<br />
Weitere Informationen<br />
bezüglich Schriften, Filme<br />
und Tonträger unter<br />
www.romanesarbeitmarburg.de
Alles geschieht aus Gnade<br />
13<br />
Der Herr Jesus sagt: Ich freute mich sehr darüber Gnade erleben<br />
und bete nun für diesen Menschen,<br />
dass er Jesus Christus, jeden Tag –<br />
unseren Retter und Heiland, Kalender in vielen<br />
kennenlernt.<br />
Sprachen!<br />
Der Herr Jesus sagt:<br />
„Kommt her zu mir alle, die<br />
ihr mühselig und beladen seid;<br />
ich will euch erquicken.“<br />
Matthäus 11,28<br />
Zur Erinnerung: Ich<br />
schrieb Euch, dass ich<br />
drei Jahre und sechs<br />
Monate im Maßregelvollzug<br />
(MRV) in Brandenburg bin.<br />
Vielen Dank für das gute<br />
evangelistische Material, das<br />
Ihr mir geschickt habt. Diese<br />
Schriften gab ich an Insassen<br />
des MRV weiter, die sich sehr<br />
darüber freuten.<br />
… so nahm ich den arabischen<br />
Kalender in meiner<br />
Tasche mit, als ich zum Hofgang<br />
ging. Dort stand dann<br />
ein Araber vor mir und fragte,<br />
wie immer, nach einer Zigarette.<br />
„Nein“, sagte ich, „für<br />
Dich habe ich etwas Besseres“,<br />
und gab ihm den arabischen<br />
Kalender. Klar war zu<br />
sehen, dass seine Freude<br />
groß war. Ohne weitere Worte<br />
setzte er sich auf die Bank<br />
und las in dem Kalender.<br />
Viele Wege erkenne ich<br />
schemenhaft erst jetzt, da ich<br />
selber ein Gefangener geworden<br />
bin. Doch Gott kann mich<br />
gebrauchen, um hier Seine<br />
Aufträge zu erfüllen.<br />
Ich begreife mehr und mehr,<br />
dass alles aus Gnade ge schie<br />
ht.<br />
Schreiber ist der<br />
Redaktion bekannt.<br />
Zahlreiche Kalender haben<br />
bereits unser Lager verlassen.<br />
Doch einige warten noch darauf,<br />
von Ihnen bestellt zu werden.<br />
Bitte ordern Sie bald,<br />
bevor die letzten Kalender<br />
vergriffen sind!<br />
Foto: © Fotolia, Jeffrey Zalesny
14<br />
Gott tut Wunder!<br />
Der <strong>EAD</strong>-Toli-Truck Foto: © <strong>EAD</strong>, Fotomontage: E.Platte<br />
Unser „neuer“ LKW hat<br />
sei ne ersten Einsätze<br />
längst hinter sich. Die<br />
erste Fahrt ging nach Ungarn,<br />
um deutschen und anderen europäischen<br />
Studenten das Verstehen<br />
zu erleichtern.<br />
Dank des Wagens und der<br />
Übersetzungstechnik konnte das<br />
gedolmetschte Wort in 14 Sprachen<br />
die Ohren und da mit bei<br />
vielen auch die Herzen erreichen.<br />
Deshalb sagen nicht nur wir<br />
DANKE – aber wir tun es an allererster<br />
Stelle. Auch Men schen aus<br />
vielen Ländern stellen sich hinter<br />
uns und rufen unserem Gott ein<br />
herzliches Danke schön zu. Aber<br />
nicht nur Ihm, auch Ihnen möchten<br />
wir danken. Denn viele von<br />
Ihnen haben beigetragen zu diesem<br />
Wunder. Dank vieler Gaben<br />
und einer größeren Spende ist<br />
nicht nur der LKW bezahlt, können<br />
wir uns nicht nur intensiv<br />
mit der Anschaf fung eines neuen<br />
Dolmetschsystems befassen,<br />
nein, ne ben der Renovierung der<br />
Ka binen konnten wir auch noch<br />
praktische Transportwagen dafür<br />
kaufen. Sie sind nicht neu – und<br />
das sieht man auch, aber sie werden<br />
ebenfalls überarbeitet,<br />
bekommen Haltemöglichkeit für<br />
die Kabi nenteile und können<br />
bequem in den LKW gefahren<br />
werden.<br />
Und damit nicht genug:<br />
Auch zwei ebenfalls gebrauchte<br />
schwere Regale wurden an geschafft.<br />
Darin können die Transportwagen<br />
samt Kabi nen auf<br />
zwei Ebenen stehen, wenn sie<br />
nicht im Einsatz sind.<br />
Gott hat mehr gegeben, als wir<br />
erbeten haben! Er weiß, wo Er <br />
mutigung für Mitar bei ter nötig<br />
ist, wo Arbeitserleichterungen<br />
wichtig sind. Wir haben einen<br />
großartigen Gott! Und wir haben<br />
großartige Freunde, die sich von<br />
Ihm brauchen lassen! Danke,<br />
danke, danke!<br />
Der alte grüne LKW wird auch<br />
weiter im Einsatz sein. Ein Afrikaner<br />
kaufte ihn. Jetzt sammelt er<br />
noch Hilfsgüter, um ihn zu füllen.<br />
Dann wird der LKW nach<br />
Nigeria verschifft. Dort wird er in<br />
den Dienst einer Gemeinde<br />
ge stellt und mit ihm auch weiterhin<br />
ganz konkret Men schen<br />
geholfen. Darüber freuen wir uns<br />
sehr.<br />
Nochmals Ihnen ein herzliches<br />
Dankeschön. Aber bitte: Danken<br />
auch Sie mit uns dem Gott, der<br />
Wunder tut – und der unser<br />
Vater ist.<br />
Ulrich Freerksema
<strong>EAD</strong>-intern<br />
Liebe Missionsfreunde,<br />
15<br />
G<br />
ottes Wort besorgen<br />
und weitergeben – das<br />
war die erste Auf gabe<br />
des <strong>EAD</strong> vor über 50 Jah ren.<br />
Und das ist auch heu te noch<br />
die Hauptaufgabe. Aber nicht<br />
lange nach dem Beginn dieses<br />
Dienstes schenk te Gott<br />
ein weiteres Arbeitsfeld: Im<br />
Rahmen der Entwicklungshilfe<br />
kamen sehr viele koreanische<br />
Kranken schwestern<br />
nach Deutsch land. Es entstand<br />
die „KoreaMission in<br />
Deutschland“, bis heute ein<br />
Arbeitszweig des <strong>EAD</strong>.<br />
OkHi Park, heute OkHi<br />
ParkDenker, hatte die Bibelschulausbildung<br />
in Deutschland<br />
abgeschlossen. Adolf<br />
Welter (der Gründer des <strong>EAD</strong>)<br />
sah die koreanischen Krankenschwestern<br />
als Menschen,<br />
die Jesus Christus brauchten.<br />
Deshalb bat er OkHi<br />
Park in ständig hier im Land<br />
zu bleiben. Nach längerem<br />
Ringen und Beten sagte sie JA<br />
zu dieser Bitte. Sie erkannte<br />
darin den Ruf Gottes.<br />
Offiziell ist OkHi ParkDenker<br />
längst im Ruhestand.<br />
Aber es ist eindeutig ein<br />
„Un ruhestand“. Vielen<br />
Koreane rinnen, deutschkoreanischen<br />
Ehepaaren<br />
und Familien hilft sie nach<br />
wie vor durch Besu che,<br />
Gespräche, Bibelarbeiten<br />
usw. Am 18. November ist<br />
es genau 40 Jahre her, dass<br />
sie diesen Dienst begann.<br />
Wir danken für ihren großen,<br />
un ermüdlichen Einsatz, den<br />
OkHi ParkDenker Foto: © <strong>EAD</strong> privat<br />
sie in Treue erfüllte – manchmal<br />
bis an den Rand ihrer<br />
Kräfte, und darüber hinaus.<br />
Liebe Ok-Hi, dieses „<strong>EAD</strong><br />
intern“ soll Dir gewidmet<br />
sein. Du hast Deinen Dienst<br />
in aller Stille völlig unspektakulär<br />
getan – und tust ihn<br />
im mer noch. Wir wissen<br />
von so vielen Menschen, die<br />
dadurch Gott kennen lernten,<br />
durch unseren Herrn Jesus<br />
Heil und Rettung erfuhren.<br />
Gott hat Deinen Dienst reich<br />
gesegnet. Das erfüllt uns mit<br />
großer Freude. Er war und ist<br />
und bleibt Dein guter Hirte,<br />
dem Du in aller Treue nachgefolgt<br />
bist und nachfolgst. Von<br />
Ihm erbitten wir für Dich die<br />
täglich notwendige Kraft, das<br />
Erleben Seiner Hilfe und das<br />
Leben in Seinem Frieden und<br />
Seiner Freude. Der gute Hirte<br />
segne Dich und Deinen Mann<br />
Pfr. Jürgen Denker.<br />
Die nächste Deutsch-<br />
Korea nische Konferenz ist in<br />
Pla nung. Es wird – so Gott<br />
will und wir leben – die 34.<br />
Ta gung sein. Wir freuen uns,<br />
dass Du damit begonnen<br />
hast, und dass jetzt eine neue<br />
Generation damit fortfährt.<br />
Viele, viele Familien sind<br />
durch diese Konferenz reich<br />
gesegnet worden. Viele Menschen<br />
haben dort den Herrn<br />
und Retter gefunden. Gott<br />
tut Wunder. Danke, dass Du<br />
Dich dabei ge brauchen lässt.<br />
Ihnen, liebe Freunde, danken<br />
wir für Ihre Fürbitte.<br />
Sie ist so unendlich wichtig,<br />
da mit auch wir als <strong>EAD</strong>Mitarbeiter<br />
in allen Freuden und<br />
Anfechtungen in Abhängig keit<br />
von unserem HERRN bleiben.<br />
Mit großem Dank für alle<br />
Hilfe und Gebete<br />
Ihr<br />
Ulrich<br />
Freerksema
16<br />
Termine:<br />
Im Jahr 2013 wird der<br />
Orientdienst 50 Jahre.<br />
Dieses Jubiläum wollen wir<br />
miteinander feiern –<br />
am Samstag, 29. Juni 2013<br />
in Dortmund und<br />
am Sonntag, 22. Sept.2013<br />
in Wiesbaden.<br />
Kontaktschein<br />
Bitte per Fax oder im Briefumschlag<br />
einsenden an: <strong>EAD</strong> Evangelischer<br />
Auslän derDienst e.V.,<br />
Ringofenstr. 15, 44287 Dortmund,<br />
Fax: 02 31 / 48 87 62<br />
oder über unsere Internetseite:<br />
www.ead<strong>direkt</strong>.de<br />
EMail: info@ead<strong>direkt</strong>.de<br />
Anliegen der <strong>EAD</strong><br />
Das<br />
Ausländermission in<br />
Deutsch land liegt mir auf dem<br />
Herzen:<br />
__ Ich möchte, dass Ihre Arbeit in<br />
unserer Gemeinde vorgestellt<br />
wird. Setzen Sie sich bitte<br />
wegen eines Termins mit mir<br />
n Verbin dung. Hier meine<br />
Telefonnummer/EMail:<br />
__________________________<br />
__ Ich möchte die Arbeit gerne<br />
regelmäßig im Gebet und finanziell<br />
unterstützen.<br />
Anschrift bitte nicht vergessen!<br />
50 Jahre<br />
1960 2010<br />
24.12.-26.12.2012<br />
Türkische<br />
Weihnachtskonferenz<br />
bei Darmstadt<br />
23.02.2013<br />
Islamstudientag<br />
in Wiesbaden<br />
Thema: „Zwischen Schleier<br />
und iPad – muslimische<br />
Frauen verstehen und mit<br />
Jesus bekannt machen.“<br />
Infos: Orientdienst e.V.<br />
Postfach 41 01 61<br />
Tel. 02 31 /9 09 80 75<br />
www.orientdienst.de<br />
Evangelischer Ausländer Dienst e.V.<br />
Christliche Medien in mehr als 100 Sprachen<br />
16.03.2013<br />
MiKiTag MissionsKinderTag<br />
ab 7 Jahre<br />
in Niederndorf bei Siegen<br />
Infos: 0 27 43 / 93 49 84<br />
(KEB Siegerland)<br />
22.06.2013<br />
in Bochum Kids 4 Mission<br />
Infos: Matthias Junge<br />
Tel. 02261 / 29 07 83<br />
Evangelischer AusländerDienst e.V.<br />
Ringofenstraße 15 , 44287 Dortmund<br />
Telefon 02 31 / 4 89 23<br />
Telefax 02 31 / 48 87 62<br />
Email: info@ead<strong>direkt</strong>.de<br />
Web: www.ead<strong>direkt</strong>.de